Darmstädter Tagblatt 1884


04. April 1884

[  ][ ]

ſbonnementspreis
öerteljährlich 1 Mark 50 Pf. und.
⁄E ingerlohn. Auswärtz werden von
doen Pöſlämtern Beſtellungen ent=
binengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
Dro Quartal incl. Voſtauichlag

Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

h8 68.

Freitag den 4. April.

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. bis 31. März 1884.
rizen per Sack 100 Kilo M. 1950. Korn per Sack
4 100 Kilo M. 15.75. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 17.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14. 50.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
Großherzogliches Polizeiamt.

neberſicht
der Markipreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. bis 31. März 1884.
Butter per Kilo M. 1.-, desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 90. Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1.50. Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. 50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.75.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
(3561
Großherzogliches Polizeiamt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidiums Berlin vom 11. März 1884 iſt auf Grund des 8 12 des Reichs=
etzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die im Verlage von L. Bail=
ſeſe
∓ H. Meſſager zu Paris im Jahre 1884 erſchienene nichtperiodiſche Druckſchrift: Die Frau und die Revolution;
ſchtſtreifen auf Ehe und Familier von Friedrich Stackelberg nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 2. April 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(3562
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Boranſchlag der Stadtkaſſe und der übrigen ſtädtiſchen Kaſſen für das Etatsjahr 1884-85 iſt im Entwurf nach
fl. 83 der Städteordnung für 8 Tage auf dem Rathhauſe zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 31. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[3393

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Vergebung von Stipendien an Studirende.
Aus der unſerer Verwaltung unterſtellten Richard=Güntherſtiftung ſind zwei Stipendien 300 Mk. jährlich, und
per eins an einen Studirenden der Jurisprudenz, das andere an einen Studirenden der älteren oder neueren Philologie durch
ke Stadtverordneten=Verſammlung zu vergeben. Die Vergebung beginnt für das eine dieſer Stipendien mit dem nunmehrigen
ſmmerſemeſter, für das andere mit dem nächſten Winterſemeſter.
Bezugsberechtigt ſind nur Angehörige des Großherzogthums Heſſen, welche auf einer deutſchen Univerſität dem Studium
E genannten Wiſſenſchaften ſich widmen wollen, oder bereits obliegen, ſich über Fleiß und ſittliches Verhalten ausweiſen und
Zu ihrem Studium erforderlichen Mittel nicht in zureichendem Maße beſitzen.
Die Verleihung erfolgt auf die Dauer der Studienzeit reſp. des Reſtes derſelben, jedoch niemals auf längere Zeit als
Hahre. Sie erfolgt in widerruflicher Weiſe, weshalb ſich die Inhaber über Fortdauer ihrer Würdigkeit durch Zeugniſſe der
Ulverſitätsbehörde alljährlich ausweiſen müſſen.
Geſuche um Verleihung dieſer Stipendien, welche eine kurze Lebensbeſchreibung enthalten und durch Zeugniſſe über das
hihandenſein der oben angegebenen Vorausſetzungen belegt ſein müſſen, ſind bis zum 15. April d. Js. an uns zu richten.
Darmſtadt, den 25. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2329
Ohly.
204

[ ][  ][ ]

768
Bekanntmachung.
Die bei Anfertigung der Formularier
für die verſchiedenen ſtättiſchen Verwal=
tungen
im Etatsjahr 1884-85 ſich er=
gebenden
Buchdrucker= und Buchbinder=
Arbeiten ſollen auf dem Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei uns zur
Einſicht offen. Angebote wollen bis
Dienstag den 8. d. Mts., Vormit=
tags
11 Uhr,
bei uns abgegeben werden.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3563
Ohly.
Papier=Lieferung.
Die Lieferung des Bedarfs der ver=
ſchiedenen
ſtädtiſchen Verwaltungen an
Kanzlei=, Concept= und Decken=Papier,
ſowie an Briefcouverten für das Etatsjahr
1884-85 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei uns zur
Einſicht offen. Angebote erbitten wir
bis längſtens
Mittwoch den 9. d. Mts., Vor=
mittags
1 Uhr.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3564
Ohly.

Holzverſteigerung.
Mittwoch den 9. April l. Js.,
Morgens 9 Uhr
beginnend. ſollen zu Forſthaus Einſiedel
aus den Diſtricten Rothſuhl, Aspenſchlag,
Kernwieſentheil und alter Heegwald ver=
ſteigert
werden:
Buche: 2 Rm. Scheiter I. Cl., 90 Rm.
Scheiter II. Cl., 100 Rm. Knüppel,
2260 Reiſigwellen, 71 Rm. Stöcke;
Birke: 6 Rm. Scheiter, 28 Rm.
Knüppel; Eiche: 2 Rm. Scheiter I. Cl.,
84 Rm. Scheiter II. Cl., 487 Rm.
Knüppel, 10540 Reiſigwellen, 35 Rm.
Stöcke; Nadelholz: 2 Rm. Scheiter,
4 Rm. Knüppel, 860 Reiſigwellen;
Erle: 10 Rm. Scheiter, 32 Rm.
Knüppel.
Wegen vorheriger Einſicht des Holzes
wollen ſich Steigliebhaber an die Großh.
Forſtwarte zu Forſthaus Faſanerie und
Einſiedel wenden.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
v. Werner.
[3565

Holz=Verſteigerung.
Es werden jedesmal von Vormittags
10 Uhr an, an Ort und Stelle verſteigert:
Montag 7. April l. J.
aus Domanialwald=Diſtrict Mainzer Eiche
(Schmellenbruch ꝛc.): Stämme: 20 Eichen
= 355 Feſtm., 3 Eſchen 052 Feſtm.
7 Buchen = 4.99 Feſtm., Derbſtangen:
3 Eſchen 014 Feſtm., 158 Buchen=
682 Feſtm.

R68
Buchen: 14 Rm. 1 Cl. 70 Rm. 11 CI.
Scheiter, 179 Rm. Knüppel, 3100 Wellen
Reiſig, 37. Rm. Stöcke; Eichen: 37Rm.
I1 Cl. Scheiter, 120 Rm. Knüppel, 970
Well. Reiſig, 27. Rm. Stöcke; Erlen:
11 Rm. Scheiter, 16 Rm. Knüppel, 60
Well. Reiſig, 4 Rm. Stöcke. Zuſammen=
kunft
: Kreuzung der Thomashütten= und
Eiſenbornſchneiſe.
Dienstag den 8. April l. J.,
aus Domanialwald=Diſtrict Sporn=Eiche:
Buchen: 28 Rm. 11Cl. Scheiter, 29 Rm.
Knüppel, 1000 Well. Reiſig, 8 Rm. Stöcke;

Eichen: 4 Rm. 1 Cl. 28 Rm. I1 Et,
Scheiter, 174 Rm. Knüppel, 5950 Well.
Reiſig, 33 Rm. Stöcke; Nadelholz: 86
Rm. Scheiter, 66 Rm. Knüppel, 8220
Well. Reiſig, 24 Rm. Stöcke; Weichholz!
1 Rm. Scheiter, 7 Rm Knüppel, 4180
Well. Reiſig, 2 Rm. Stöcke.
Zuſammenkunft: Kreuzung der Höll=
wieſen
= und Forſtmeiſterſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 20. März 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(3400

Hofraithe und Mühlen=Verſteigerung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hofraithe und Mühle des Müllers Georg
Ludwig Schneider in der Mordach bei Nieder=Ramſtadt mit den dazu gehörigen
angrenzenden Gärten und Wieſen nebſt Ackergelände mit 13118⬜Mtr. Flächengehalt
Mittwoch den 9. April l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſauf dem Rathhaus zu Nieder=Ramſtadt meiſtbietend verſteigert und bei annehmbarem,
Gebot der Zuſchlag ertheilt werden.
Die Mühle hat zwei Mahlgänge und einen Schälgang mit ausreichender
Waſſerkraft und iſt nach neueſter Conſtruction eingerichtet. Ebenſo ſind Wohn=,
Mühl= und Oeconomiegebäude ſeit dem Jahr 1874 ſämmtlich neu und ſolid erbaut
und eignen ſich ihrer Lage und Räumlichkeit wegen auch zu jeder anderen Fabrikanlage.
Gewünſchte Auskunft wird durch den Unterzeichneten bereitwilligſt ertheilt.
Nieder=Ramſtadt, den 1. April 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Nieder=Ramſtadt.
Bender.
(3566

Dorziglichr Flaſchenmeine
aus dem Keller der Vercinigten Gesellschaft, auch an Nichtmitglieder ab=
gegeben
, von 60 Pfg. bis zu Mk. 3.50 per Flaſche, desgl. Schaumweine, Cham=
pagner
, Südweine und Spirituoſen, laut Preis=Verzeichniß der Geſellſchaft.
Speiſen: auf Beſtellung liefere über die Straße ganze Diners, Soupers, einzelne
Schüſſeln und Portionen.
3
Aug. Schulzendorl, Reſtaurateur,

ſeschäftsoröſfnung und Umpfohlung.
Mit Gegenwärtigem beehre ich mich einem geehrten Publikum die ergebene An=
zeige
zu machen, daß mir von der Brauerei Jacob a Hermann in Pappenheim der
Alleinige Ausſchunk
des
2
RAVATISATREIIO8
in dem Hauſe Rheinstrasse 50 (Rheinthor) übertragen worden iſt.
Die Eröffnung des Locals findet
Dienstag den 1. April
ſtatt und ladet geehrtes Publikum zu recht zahlreichem Beſuch ein.
Flaſchenbier über die Straße Fl. 30 Pfg.
Hochachtungsvoll

H.
Bruns.

(340,

Eilgrhotenes

5

Tannenklötzchen
per Ctr. 95 Pf

In der Heinrichsſtraße Nr. 58 iſt ein Nieder=Namſtädterſtraße 27
Gartenhaus (faſt neu), 2 Bordwände,

(3404

17

8

M

1 Regenfaß und 1 Spalierwand zu Mlappacherſtraße 74 in Beſſungen iſt
verkauſen. Näh. Beſſ. Wittmannsſtr. 19., 00 Pferdedung zu verkaufen. (356.

g2-

[ ][  ][ ]

w

Billige und gute
vommetsanund.
Straminpantoffel M. 1.40, 1. 70
nüt Rahmen M. 3. - Zeugpantoffel
N. 1. 80, mit Zügen M. 2.60, mit Ab=
t
M. 3. 20, Peluchepantoffel, ſchöne
beaune, M. 2. 70 mit Abſatz M. 3. 50,
Aederpantoffel M. 2.80, mit Abſatz
M. 3. 50, mit Zügen M. 3.20, do. und
Wſatz M. 3. 80. Alle übrigen
Schuhe und Stiefel
ſelligſthund gut, empfiehlt
L. Reilmsnh,
Schulſtraße 6. (3569

46

in ſtets friſcher Füllung.
Carlsbader Mühl, Schloss & Sprudel,
Emser Krähnchen, Friedrichshallor
Bitterwasser, Saxlehner's echtes
Nunyadi-länos Bitterwasser,Rissinger
Rakoezy, Krankenheiler, Ludwigs-
brunner
von Leonhardi, Marienbader
Kreuzbrunnen, Schwalbacher, Soltors-
wasser
, Solzerwasser von Leonhardi.
Sodener, Vichy, Weilbacher Wil.
dunger und alle anderen.
Treuznacher und Nauheimer Laugen-
und Badesalze, Krankenheiler Salz,
Sossalz, Carlsbader Salz.
Krüge und Flaſchen nehme zurück.
Eriedr. Schäfer,
Ludwigsplatz 7. (3570

Großartige Auswahl
zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
in Zanella von M. 1. 50 an,
brochirt. von M. 3 an,
mit Spitze von M. 2.70 an,


Atlas von M. 3 an,
farbig. von M. 4. 50 an,
mit Spitze von M. 5 bis M. 15
ſhochfein).
grau Leinen mit Spitze von M. 2. 40
an,
Herrenschirme von M. 1.60 an,
Kindererhirme von M. - 70 an.
Reparaturen
aller Art werden raſch und billigſt ausge=
führt
.
[3268
v. Falk a donne.

hohe und niedere, in beſten Sorten, ſowie
Silenen, Vergißmeinnicht u. blühende
Penſée's in allen Farben.
(2762
Knaben=Arbeits=Anſtalt.

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2Pfelſtntſ
TValencia-Orangen)
auserleſene ſüße Frucht,
das Stück zu 9 Pfg.,
das Dutzend zu 1 Mark,
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L0steG adanon
am Lmdwigsplatz. (3571
GLlanghuakr
in großer Auswahl bei
J. Ph. Reinhardt,
Schloßgraben 7. (3572
Feinstes Hiaza-oliven-Tafelöl,
Feinstes Hohnöl von ganz reinem
Geſchmack
¹⁄₈ Liter 80 Pf. und 60 Pf.,
Peursten Burgunder-Essig.
WeinEssis
empfiehlt
Friedr. Schäfer,
Ludwigsplatz 7. (3232

Preis M. 44.
Preis M. 38 ohne Geſtell.
(3573
Alleinige Niederlage bei
Virthwein & Co.
Chr.
DARusTADx.
OTRTATDON
in allen Nuancen zum ſofortigen An=
ſtrich
fertig, alle trockenen Farben,
Loim,
Pinsel mit feinſten geſchliffenen und ge=
wöhnlichen
Borſten und Haaren,
Leinöl, abgelagert holländiſches,
Leinöl, gebleichtes,
Leinölfirniſſe, gut trocknend,
Lacke und Firniſſe in Asphalt, Bern=
ſtein
, Copal, Damar,
Eiſenlack,
Buchbinderlack,
Petersburger Möbellack
empfiehlt
Friedr. Sohäter,
Ludwigsplatz 7. (3574

156
Feinſte
AAILB. uaCCalohl
von vorzügl. Geſchmack empfiehlt
Ppiedr Schäfer
Ludwigsplatz 7. (3239
donr gute ootGoſorn
empfiehlt zu den billgſten Preiſen.
Beinrioh Erimn,
Schulſtraße 16. (1043
Zum Anſtreichen
empfehle ich alle Sorten
EEdCou,
namentlich in weiß, grün, dunkelgelb und
hellgelb.
Alle Farbentöne werden hergeſtellt.
Die Farben ſind aufs Feinſte in Fir=
niß
abgerieben, ſind daher haltbar, von
höchſter Deckkraft und trocknen raſch.
Billigſte Preiſe, die bei größerer Ab=
nahme
noch etwas reducirt werden.
Leinöl und Leinölrniss.
Lacke für Eisen und Holz.
Fussbodenlacke,
ausgezeichnete Qualitäten in allen Farben.
Großtes Lager
in allen Sorten
Pimselm.
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Ecke d. Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße.
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und deutſcher
(3675
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pfehle
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[ ][  ][ ]

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[3381

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Ludwigſtraße 8. (3583
Ein guter Porzellanheerd
zu verkaufen Eichergſtraße 16. (3584

[ ][  ][ ]

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b 3418) Ecke der Hügel=u. Zimmer= 9
8 ſtr. 111. Stock 5 Zimmer, Manſarde,
8 Küche, Zubehör, per 15. Juli, event.
auch früher, zu vermiethen.
G
Seanonanaoanooanangeh.
3477) Ecke der Beſſ. Hügel= und
Lirchſtr. 25 Manſarde, 2 Zimmer, Ca=
inet
ꝛc., zu vermiethen.
3585) In der Nähe der Infanterie=
Caſerne eine feinmöblirte Wohnung
on drei Zimmern mit Küche ꝛc., ſeither
ſſon einem Officier bewohnt, per ſofort.

A

3216) Louiſenſtraße 8, gegenüber der
Tanzlei, ein ſchön möblirtes Zimmer.
3586) Ein hübſch möbl. Zimmer
in der Mitte der Stadt ſofort zu
vermiethen. Näheres Expedition.
E
14
3587) Mathildenplatz 6 im Seiten=
l
au ein unmöblirtes Zimmer zu verm.

Attz-

3588) Brave Landmädchen, die ſchon
m der Stadt gedient, ſuchen Stelle.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.
3589) Eine kinderloſe Wittwe ſucht
Beſchäftigung. Gr. Caplaneigaſſe 7. II.
3496) Ein feines Mädchen, der fran=
öſiſchen
Sprache mächtig, ſucht Stelle als
Geſellſchafterin oder Ladenmädchen.
Zu erfragen bei Frau Katzenbach.
Alexanderſtraße 15.

5
A11A4,

CLohn M. 20 bis M. 25 monat=
lich
, je nach Leiſtung) findet Stelle.
Näheres durch Rudolk Mosse (Ernſt
Treuſch) in Hanau unter Chiffre
H. 203.
(359½
3502) Mehrere im Nähen geübte junge
Frauen finden dauernde Beſchäftigung.
Näheres Carlsſtraße 12, Hinterbau.
Damenconfection und
Mannfacturwaaren.
Eine tüchtige Verkünſerim ſucht
unter beſcheidenen Anſprüchen ſofortige
Stellung. - Offerten erb. unter 8. 100
an die Expedition.
[355)
3505) Für mein Comptoir ſuche einen
jungen Mann in die Lehre.
C. Haumann,
Carlsſtraße 45.
Offene Lehrlingsſtelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
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3594) Wir ſuchen für unſer Juſtalla=
tionsgeſchäft
ſowie für unſer Fabrik=
geſchaft
(Spenglerei)
zwei brave Lehrlinge
unter günſtigen Bedingungen.
Gebrüder Becker.

mit guten Schulkenntniſſen, gegen Ver=
gütung
geſucht.
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7 Ludwigsſtraße 7. (3366

E786) Für ein hieſiges Manufacturwaaren=
reſchäft
wird per ſofort ein gewandtes,
unges Mädchen aus guter Familie in
ie Lehre geſucht. Näheres Expedition.
3498) Zwei Mädchen von 14 bis
6 Jahren geſucht. Näheres Carlsſtraße
Nr. 12, Hinterbau.
3590) Eine kräftige reinliche Perſon
geſucht zum Fahren eines Fahrſtuhles von
11 bis 1 Uhr täglich. Obergaſſe 1,
mittlerer Stock.
Ein flinkes Mädchen
eum Puppeneinpacken ſucht für ſofor=
igen
Eintritt die
[(359¼
Rosenthal’sche Puppenfahrik.
3592) Ein Mädchen, welches ſelbſt=
⁵⁄₈
ſtändig bürgerlich kochen und gute Zeug=
iſſe
aufweiſen kann, wird auf Oſtern für
Eine Herrſchaft nach Mainz geſucht. Näh
Gu erfragen Kiesſtraße 86, 1. St.

Lehrling=Geſuch.

In ein hieſiges feineres Colonial=
waaren
=Geſchäft wird ein junger Mann
mit guten Schulkeuntniſſen unter günſtigen
Bedingungen zum baldigen Eintritt in die
Lehre geſucht. Wo? ſagt die Expedition.
C5
Uln kogolung.
geſucht vom Würgerverein.
3556)
Tüchtige
Maſchinenſchoſer
auf dauernde Arbeit geſucht.
Wpivos Gebr. Schultz, Mainz.

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[3492

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wurde am Dienstag Abend von der oberen
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3603) Unſeren verehrten Leſerinnen glauben
wir einen Gefallen zu erweiſen, wenn wir wieder=
holt
auf eine Erfindung aufmerkſam machen, die
in verhältnißmäßig kurzer Zeit größte Beliebt=
heit
gefunden hat und für jede Hausfrau von
hohem Werthe ſein wird.
Bekanntlich wurden ſeit einigen Jahren Vor=
hänge
, Spitzen und Rüſchen nicht mehr in weißer,
ſondern in Creme=Farbe gekauft. Bedurſten
dieſe Stoffe einer Wäſche, ſo mußte man ſolche
mit weißer Stärke, der Kaffeeſatz, Thee, Safran,
Ocker ꝛc. beigemiſcht war, wieder färben. Dieſes
Verfahren war eben ſo umſtändlich und zeit=
raubend
, als auch koſtſpielig und wurden die
Stoffe oft total verdorben.
Der Reis=Stärke=Fabrik Drumm und Co.
in Kaiſerslautern iſt es nun gelungen eine
Creme Stärke herzuſtellen, deren Anwendung
obige Mißſtände nicht nur beſeitigt, ſondern die
es Jedermann geſtattet ſich Creme=Farben ohne
Mühe und billig herzuſtellen.

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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 4. April.
14. Vorſtellung in der 8. Abonnementsabtheilung.
Arieg iu Frieden.
Luſtipiel in 5 Acten von G. v. Moſer und Franz
v. Schönthau.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Samstag, 5. April.
Abonnement suspendu.

Dritte und letzte
Gaſtdarſtellung des Herrn Rntou Hchotl.
L. o hengriy.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von R. Wagner.
Lohengrin. - Herr Anton Schott, als Gaſt=

Völitiſche Reverſicht.
Darmſtadt, 4. April.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer, welcher ſich am 2. April
eine Erkältung zugezogen, erledigte trotzdem die gewohnten Regierungs=
geſchäfte
und empfing die Beſuche mehrerer Mitglieder der Königlichen
Familie.
Der Kronprinz iſt Mittwoch früh nach London abgereiſt. Am
gleichen Tage Abends begab ſich Graf Lehndorff im Auftrage des
Kaiſers nach Wiesbaden.
Die Abſicht des Fürſten Bismarck, ſich aus dem preußichen Staats=
miniſterium
zurückzuziehen und ſich auf das Amt des Reichskanzlers zu
beſchränken, bildet begreiflicher Weiſe einen Gegenſtand fortgeſetzter Er=
örterungen
. Nach Allem, was man hierüber vernimmt ſcheint es dem
Fürſten Bismarck wirklich Ernſt mit dieſer Abſicht zu ſein, und wenn
man bedenkt, daß ihm neben der Erfüllung ſeiner ſo mannigfachen und
verantwortungsreichen Pflichten als Kanzler des Reiches auch noch die
Leitung der Geſchäfte des preußiſchen Miniſterpräſidenten und des Han=
delsminiſters
zu erledigen bleibt, ſo erſcheint ſein Wunſch begreiflich, ſich
einmal von den, auf ihm laſtenden Geſchäften zum Theil befreit zu ſehen.
Der Nat. 3tg. zufolge hat Fürſt Bismarck über ſeine Abſicht dem
Kaiſer bereits Vortrag gehalten, und verlautet ferner in dieſer Beziehung,
daß das Handelsminiſterium dem Staatsſecretär im Reichsamte des
Innern, von Bötticher, übertragen werden ſolle und daß der Staats=
ſecretär
im auswärtigen Amte, Graf Hatzfeld, das preußiſche Miniſte=
rium
des Auswärtigen übernehmen wurde; die oberſte Leitung des aus=
wärtigen
Amtes würde der Reichskanzler ſelbſtverſtändlich beibehalten;
was den Poſten des preußiſchen Minlſterpräſidenten anbelangt, ſo ſoll
derſelbe angeblich ganz wegfallen und der Vorſitz im Staatsminiſterium
von dem älteſten Mitgliede desſelben geführt werden. Eine weitere Er=
örterung
der ganzen Angelegenheit erſcheint indeſſen, ſo lange keine voll=
zogenen
Thatſachen vorliegen, unthunlich, und ſomit ſind auch die
Fragen, welche ſich an dieſen Gegenſtand knüpfen, vorläufig nicht gut
zu discutiren.
Am Dienſtag befaßte ſich das preußiſche Abgeordnetenhaus nur mit
Angelegenheiten minder wichtiger Natur und erledigte am Mittwoch
Commiſſionsberichte und Petitionen; auch beſchäftigte es ſich mit dem
Antrage Stöcker auf Beſeitigung der kirchlichen Nothſtände in den großen
Städten.

Am 2. April wurde in Berlin der 12. deutſche Handelstag von
Staatsminiſter v. Bötticher Namens der Regierung bewillkommnet. Der
Miniſter begrüßte es freudig, daß ſich der Handelstag auch mit dem
Actiengeſetz beſchäftige; es ſer von hohem Werth für die Regierung die
Meinung des Handelstages hierüber kennen zu lernen. Redner bittet
aber, den Vorwurf fallen zu laſſen, daß die Vorlage vom Mißtrauen
gegen die Träger des Handels dictirt ſei; es handle ſich nur darum,
das Unkraut, welches der Unternehmungsgeiſt hervorgebracht, zu ent=
fernen
, das Gute aber zu fördern.
Ruſſel (Disconto=Geſellſchaft) referirte über den Entwurf bezüglich
der Commandit=Geſellſchaften auf Actien. Derſelbe bezeichnet die Vor=
ſchriften
bezüglich der Gründung der Geſellſchaften, der Beſchränkung
der Vorrechte der Gründer und bezüglich des Reſervefonds als weſent=
liche
Verbeſſerungen. Die Beſtimmungen über die Organe der Geſell=
ſchaften
zeugten aber von Mißtrauen, welches, wenn geſetzlich legitimirt,
eine bedenkliche Lähmung des Unternehmungsgeiſtes herbeiführen würde.
Ruſſel beantragt eine Reſolution, worin dies ausgeſprochen und von
Seiten des Handelstags erklärt wird, daß eine Umarbeitung des Ent=
wurfs
erforderlich ſei. Geh. Finanzrath Schmidt verwahrte die ver=
bündeten
Regierungen gegen den Vorwurf des Mißtrauens, es ſolle nur
das Zuviel der Gründungen gemäßigt und ein langſameres Tempo her=
beigeführt
werden. Es wurde der Beſchluß gefaßt, die beanſtandeten
Beſtimmungen dem Ausſchuſſe des Handelstags zur Umarbeitung zu=
zuſtellen
.
Die Bayriſche Kammer der Reichsräthe nahm am 1. April ein=
ſtimmig
den Antrag bezüglich einer Abänderung des Reichspenſions=
geſetzes
an, wonach auch denjenigen Perſonen, welche den Termin zur
Anmeldung ihrer Penſionsanſprüche verſäumt haben, weil ihre Erwerbs=
unfähigkeit
als Folge des Krieges von 1870-71 erſt ſpäter hervorge=
treten
, die Penſionsanſprüche gewahrt bleiben ſollen.
Oeſterreich=Ungarn. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe bean=
tragte
Mocſery am 2. April die Beſtraſung der beiden Journaliſten,
welche Tags zuvor den Abgeordneten Hermann auf der Straße thätlich
inſultirten. Miniſterpräſident v. Tisza erklärt, die Regierung werde die
größte Strenge des Geſetzes walten laſſen.
In der K. K. Staatsdruckerei in Wien brach am Mittwoch Feuer
aus, wodurch eine große Maſſe an Stempeln und Papier vernichtet
wurde. Nach einſtündiger harter Arbeit konnte erſt der Brand gelöſcht
werden.

[ ][  ][ ]

E=

Am 1. April wurde der Beſitzer einer Buchdruckerei in Wien wegen
ckertigung falſcher Coupons ruſſiſcher Staatspapiere und ruſſiſcher
aubn
Leien, beſonders von Agrarbankactien, verhaftet. Eine Anzahl falſcher
nias 1 oupons wurde beſchlagnahmt. Der Verhaftete will die Falſificate im
uftrage zweier Ruſſen, welche ebenfalls verhaftet wurden, angefertigt
then. Bei denſelben wurde ein größerer Rubelbetrag vorgefunden.
Frankreich. Die Leiche des Herzogs von Albany iſt am 2. ds.
ormittags in Paris eingetroffen. Der Prinz von Wales wurde am
hahnhof von Lord Lyons begrüßt. Der Extrazug fuhr gegen 1 Uhr
uch Cherbourg weiter.
Der Nationalu veröffentlicht in Ergänzung einer von ihm ge=
rachten
Meldung, daß die Abreiſe des franzöſiſchen Geſandten in Peking,
ſw; errn Patenotre, auf ſeinen Poſten nahe bevorſtehe, folgende Note:
Lih. Iie Regierung erwartet thatſächlich die baldige Wiederaufnahme der
drey plomatiſchen Unterhandlungen. Wir erfahren aus ſicherer Quelle,
die Unterhandlungen mit China ſich lediglich auf die Anerkennung
den 5
ei Annexion Tonkings mit ſeinen natürlichen Grenzen und die Her=
énlellung des franzöſiſchen Protectorats über Annam von Seiten des
fn u'⁄ hmmliſchen Reiches erſtrecken werden.
England. Das ſeit einigen Tagen in Umlauf geſetzte Gerücht von
ndͤu
b Demiſſion Granvilles iſt vollſtändig unbegründet.
ſern
n 4hoß; Norwegen. Die Aburtheilungen der norwegiſchen Miniſter durch
voa Reichsgericht zu Chriſtiania ſind jetzt zu Ende. Im Ganzen ſind
usß ¼ Miniſter und Staatsräthe verurtheilt worden, davon ſieben zur
um Am tsentſetzung und zu Geldſtrafen, die andern vier lediglich zu Geld=
n
.5s6 ſafen. Die Frage der Neubeſetzung der vacant gewordenen Miniſter=
21.kan 24en dürfte aber noch manche Schwierigkeit verurſachen.
Cgypten. Nach aus Suakim in Kairo eingelaufenen Meldungen
4.43,
2gnn urt 2. April ſucht Osman Digma gegenwärtig den Enaländern und
bh mit dieſen befreundeten Stämmen bei Handub und Tamanieb das
2 Iſſer abzuſchneiden. Mahmoud Ali ſammelt Streitkräfte, um ſich
Knan Digma entgegenſtellen zu können; ein Zuſammenſtoß wird bald
twartet.
Admiral Hewett ging am 2. April von Suakim nach Maſſovah
üg;
er mit dem Könige von Abeſſinien zuſammenzutreffen beab=
chtigt
.
fir

5ö₈
Aus Gtadt und Land.
2u.
Darmſtadt, 4. April.
A4
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Steuercom=
- üſär des Steuercommiſſariats Grünberg, Steuerrath C. Limpert,
hißun uf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu=
gst
Kleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt; den Steuercontroleur,
teuerinſpector Heinrich C. Bähr zu Michelſtadt zum Steuercommiſſär
es Steuercommiſſariats Grünberg. ſowie den Finanzaſpiranten Ph.
dieter aus Reinheim zum Hauptſteueramte Mainz ernannt und dem
eirgmeiſter bei der Main=Neckar Eiſenbahn D. Karle das ſilberne
reuz des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Oberwacht=
eſter
Krämer im Großh. Gendarmerie=Corps. Diſtrict Rheinheſſen,
ſas Ritterkreuz 2. Claſſe des Ludewigsordens Allergnädigſt verliehen.
Se. Konigl. Hoheit der Großherzog ſind Mittwoch Vormit=
77400
4 10 Uhr in Paris angekommen und am Nachmittag 2 Uhr 20 Min.
uO ¾:
nit dem Prinzen von Wales nach Cherbourg weitergereiſt, woſelbſt die
2s
4ea Inkunft Abends 10 Uhr erfolgte. Nachdem die Hohen Herrſchaften an
ord übernachtet hatten, wurde Donnerstag früh auf der Königl. Bacht
022
Wborne: die Reiſe nach Portsmouth fortgeſetzt.
büi==
Die erſte Kammer erledigte geſtern in einer kurzen Sitzung faſt
bie ½=
hne
Debatte die Vorlage wegen Erbauung verſchiedener Nebenbahnen
In Gemäßheit der Beſchlüſſe zweiter Kammer, trat ſodann den jenſeitigen
5 Eoſchlüſſen hinſichtlich des Antrages des Abg. Dittmar auf Gewährung
o Penſionen an Communalforſtwarte bei ebenſo dem Antrag der
lhgeordneten Böhm und Schröder auf Erlaß eines Geſetzes in Betreff
er Erziehung und Unterbringung ſittlich verwahrloſter Kinder. Dagegen
540.)
ict man es nach Lage der Sache nicht angezeigt, dem aus Anlaß der
g6
Bis
büslDaer etition des früher hier wohnhaften Agenten J. Kayſer gefaßten Be=
huſſe
zweiter Kammer auf Anbahnung einer authentiſchen Inter=
5 etation des Reichsimpfgeſetzes zuzuſtimmen. - Da der Landtag im
,1066: Jai geſchloſſen werden ſoll, und die erſte Kammer insbeſondere noch

u3 Erbſchafts= und Schenkungsſteuergeſetz zu erledigen hat, ſo vertagte
8
e ſich einſtweilen, um vorausſichtlich Ende dieſes Monats nochmals
nſammenzutreten.
Der Allgemeine Verein gegen Verarmung und
3S
ſlttelei zu Darmſtadt, hat im letzten Vierteljahr 1883 und im
2
14
rſten Vierteljahr 1884 in ſeinen an jedem Mittwoch Abend ſtattfinden=
grahlen
Vorſtandsſitzungen, auf Antrag der Bezirke an Unterſtützungen be=
oilligt
:
Im Monat October 1883 in 90 Fällen - 2310 M. 50 Pf.
1

454¼
9263

November 93 = 1804 December 83 = 1423 Januar, 1854 90 = 1875 50 Februar 58 = 1547 März 2. 109 = 2320

inan=

Eine in der letzten Rummer der Mittheilungen der Großherzogl.
ſantralſtelle für die Landesſtatiſtik enthaltene Ueberſicht der Preiſe der

68
769
gewöhnlichſten Verbrauchsgegenſtänbe vom Jahre 1883, verglichen
mit denjenigen von 1882, regt zu intereſſanten Betrachtungen an. -
Nehmen wir durchweg die Mittelpreiſe als Grundlage, ſo finden wir,
daß die Preiſe für Körner= und Hülſenfrüchte ſich in 1883 weſentlich
niedriger ſtellten, als in 1882, nämlich für 100 Ko. Waizen M. 20. 20
gegen M. 23.05. Korn M. 16. 18 gegen M. 18. 34; Gerſte M. 15. 45
gegen M. 17.48; Hafer M. 14. 27 gegen M. 15. 62; Erbſen M. 29. 72
gegen M. 32.40; Bohnen M. 28. 40 gegen M. 30. 49 und Linſen M. 3873
gegen M 42. 22. Wer nun hieraus den Schluß ziehen wollte, daß
demgemäß in 1883 ſich auch die Mehl= und Brodpreiſe entſprechend
niediger geſtellt hätten als in 1882, würde irren. Der Preis des
Weißmehles iſt nämlich mit 22 Pfg. per Pfund der nämliche geblie=
ben
, ebenſo der Preis des Noggenbrodes mit 13 Pfennig per Pfund
und nur der Preis des Roggenmehles differirt um 1 Pfg ver Pfund,
14 in 1883 gegen 15 Pfg. in 1882. Das Verhältniß der Mehl= und
Brodpreiſe zu den Fruchtpreiſen iſt in den letzten Jahren vielfach zum
Gegenſtand öffentlicher Erörterungen gemacht worden, gewiß mit Recht,
denn der Preis des Brodes iſt ein Gegenſtand des Allgemeinwohls,
wie kaum ein anderer. Reſultate, wie die oben aufgeführten, könnten
nun allerdings in der Annahme beſtärken, daß bei der Regulirung, der
Brod= und Mehlpreiſe die jeweiligen Preiſe der Körnerfrüchte nicht
gerade ausſchlaggebend ſind, ſondern daß im Handel und Verkehr mit
dieſen Producten einige Factoren nicht gerade im Intereſſe der All=
gemeinheit
mitwirken. - Bei den Fleiſchpreiſen waltet das umgekehrte
Verhältniß ob; dieſelben ſtellten ſich in 1883 nicht unweſentlich höher,
als in 1882. Es ſind an Mittelpreiſen notirt: Ochſenfleiſch 68 Pf.
per ½ kg gegen 64 Pf.; Kalbfleiſch 55 Pf. g. 52 Pf.; Hammelfleiſch
57 Pf. g. 54 Pf.; Schweinefleiſch 64 Pf. 9. 63 Pf. Die übrigen Gegen=
ſtände
, Butter, Milch, Eier, Kaffee und Petroleum zeigen theils nur
unerhebliche Differenzen, theils haben ſich die Preiſe, wie bei Petroleum
und Steinkohlen, gar nicht verändert.
G. 8. Section Darmſtadt des deutſchen und öſterreichiſchen
Alpenvereins. In der vorigen Dienstag abgehaltenen Monatsver=
ſammlung
ſprach Herr Profeſſor Dr. Dorn über ſeine Bergfahrten in
Tyrol und in der Schweiz. Zunächſt ſchilderte er dis erhebenden Ein=
drücke
, welche das Hochgebirg auf ihn machte, als er ihm als junger
Student zum erſten Mal nahe getreten war, und wie er, durch die erſten
Erfolge in Chamounix und Zermath ermuthigt, zu immer ſchwierigeren
Unternehmungen überging. Herr Prof. Dr. Dorn hat den größten Theil
der Alpen durchwandert, und manch ſtolzer Gipfel, deſſen Beſteigung
Muth, Kraft und Ausdauer in hohem Grade erfordert, wurde von ihm
überwunden. Der Vortragende erzählte ſeine Erlebniſſe in einer ſehr
anſprechenden Weiſe; ſeine Beſchreibungen großartiger Gebirgslandſchaften
waren höchſt anziehend, ſtimmungsvoll und mit außerordentlicher Fein=
heit
ausgeführt. Es ſei hier nur ſeiner Touren über das Weißthor,
auf die Marmolada, den Ortler, den Glockner und das Matterhorn
gedacht. Letzteres, berühmt durch das entſetzliche Unglück, das ſich bei
der erſten Erſteigung (14. Juni 1863) ereignete, iſt bekanntlich einer
der ſchwierigſten Spitzen in den Alpen. Herr Prof. Dr. Dorn nahm
die Beſteigung derſelben von Val Tournauche aus in Angriff. Um
2 Uhr Nachts brach er mit zwei Führern und einem Träger auf, und
ſchon nach kurzer Zeit begann das Klettern an den furchtbar ſteilen
Felsrippen. Um 2 Uhr Nachmittags erreichten ſie die höchſt primitive
Schutzhütte, wo ſie, in Schafspelze gehüllt, ohne Feuer die eiskalte Nacht
zubrachten, um dann am folgenden Morgen die letzte und gefährlichſte
Kuppe zu erklettern. Leider erlaubte die vorgerückte Zeit dem Vor=
tragenden
nicht, auf die Einzelheiten dieſer intereſſanten Tour näher
einzugehen. Die Anweſenden drückten Herrn Profeſſor Dr. Dorn ihren
Dank durch lauten Beifall aus.
Concert und Hauptprüfung der Ph. Schmitt'ſchen Akademie
für Tonkunſt findet am L. 7., 8. und 9. April im großen Saal des
Saalbau's ſtatt.
Der Druck, welchen die Conſumvereine auf den Betrieb der
Detailgeſchäfte ausüben, wird auch anderswärts empfunden. Dem Ver=
nehmen
nach beabſichtigt eine Anzahl Karlsruher Kaufleute, eine Peti=
tion
an die Ständekammer zu richten, daß künftig ſämmtliche Conſum=
vereine
des Landes nach Maßgabe ihres geſammten Geſchäftsverkehrs
zur Erwerbſteuer herangezogen werden möchten. Bisher geſchah dies
nur inſoweit dieſe Vereine auch an Nichtmitglieder Waaren abgaben.
Beſſungen. Eingeſandt. Den zahlreichen Paſſanten der Bruch=
wieſenſtraße
wird es gewiß erwünſcht ſein, wenn unſere Ortsbehörde
dieſelbe in einen einigermaßen gangbaren Zuſtand verſetzen wollte; in
den Abend= und Nachtſtunden iſt es geradezu gefährlich dieſelbe zu be=
gehen
, da hin und wieder Kies von derſelben geholt wird, und hierdurch
Vertiefungen und Löcher entſtehen, ſo daß man ſich nur wundern kann,
von keinen Arm= und Beinbrüchen bis jetzt gehört zu haben. Einer
baldigen gründlichen Abhülfe dieſes Mißſtandes hofft man baldigſt ent=
gegenſehen
zu dürfen.
Worms, 3. April. Das weithin bekannte Worret'ſche Eta=
bliſſement
, welches man bereits zum Abbruch beſtimmt glaubte, iſt
von Herrn L. Ruhl, Beſitzer der Brauerei zum Elephanten, käuflich er=
worben
worden und ſollen die großen Räume des Etabliſſements ihrer
ſeitherigen Beſtimmung der Abhaltung von Verſammlungen, Concerten
u. drgl. erhalten bleiben.
- In Sachen des Lahrer Reichswaiſenhauſes gegen die
Reichsoberfechtſchule in Magdeburg hat Reichsgerichtsrath Dr. Dreyer
in Leipzig ein Gutachten dahin abgegeben, daß letztere nicht berechtigt

[ ][  ]

F. 68

764
iſt die ſeit einem Jahre geſammelten Gelder im Betrag von ca. 200,000 M.
zurückzubehalten, dieſelben vielmehr. dem Reichswaiſenhausfonds zuzu=
fließen
haben.
Serienziehung der badiſchen 100 Thaler=Looſe vom
1. April: Serie Nr. 1161 359,463 1488 663 790 99 1044 1112 1203
1402. 14141484 1580 11615 1669 173471933 1937 212 2211 2289.
Schiffsnachrichten; mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Antwerpener Poſtdampfer=Switzerland: Capitän Beynon, von der
ned Star Line, welcher am 15. März von Antwerpen abging, iſt am
20. März, und der Rotterdamer Poſtdampfer, Schiedam Capitän
dHamecourt, von der Niederl.=Amerik. Dampfſchiff=Geſellſch., am
15. März in Rotterdam abgegangen, kam am 31. März wohlbehalten in
New=York. an. Der Hamburger Poſtdampfer Rhaetia Capitän
Vogelgeſang. von der Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher
am 19. Marz von Hamburg via Hävre abging, iſt am 1. April wohl=
behalten
in New=York angekommen.

Der Entwurf des ſtädtiſchen Budgets für 1884-85.
Wie der Großh. Oberbürgermeiſter in der letzten Sitzung der
Stadtverordneten bereits mittheilte, iſt es gelungen, auch das neueſte
ſtädtiſche Budget ohne Erhöhung der Communalſteuer abzuſchließen.
In dem dermalen auf dem Rathhaus offen liegenden Entwurf dieſes
Budgets iſt hervorgehoben, daß ſich derſelbe gegen denjenigen des Vor=
jahrs
inſoferne etwas günſtiger geſtaltet, als es die vorhandenen Mittel
thunlich erſcheinen ließen, einige damals zurückgeſtellte Ausgaben in
Anſatz zu bringen. Dies war jedoch lediglich dadurch möglich, daß der
disponible Reſt früherer Jahre ſich weſentlich höher berechnete,
nämlich 83662 M. 03 Pf. gegen 18392 M. 28 Pf. im Vorjahr.
Der Voranſchlag der Stadtkaſſe ſchlietzt in Einnahme und Aus=
gabe
mit 1692,32 M. 80 Pf. ab, gegen 1487334 M. 88 Pf. in
1883-84. Die ordentlichen Einnahmen (darunter 11000 M. für Gras
von den ſtädtiſchen Wieſen, 47600 M. von den Waldungen, 14812 M.
15 Pf. von den Gebäuden, 8151 M. 50 Pf. vom Friedhof, 20,080 M.
vom Wochenmarkt und den beiden Meſſen, 72006 M. aus dem Gas=
werk
, 69,790 M. Schulgeld) zeigen faſt keine Aenderung gegen das Vor=
jahr
, nur der Ertrag aus Octroi konnte nicht in der vorjährigen Höhe
von 360,000 M., ſondern nur mit 355,000 M. eingeſtellt werden. Dieſes
Minus findet indeſſen durch den Commnnalſteuerausſchlag ſeine Aus=
gleichung
, indem derſelbe (bei gleichem Ausſchlagscosfficienten) lediglich
in Folge der gewachſenen Normalſteuerkapitalien 503,080 M. (gegen
495,350 M.) beträgt.
Daß ſich unter den obwaltenden Verhältniſſen auch die ordentlichen
Ausgaben im Großen und Ganzen innerhalb der vorjährigen Grenzen
bewegen, iſt einleuchtend; es erleidet dies nur durch das Eingangs Ge=
ſagte
eine Modification. Die Hauptpoſten ſind: Kapitalzinſen 152,146 M.
18 Pf., Koſten der Waldungen 15,00 M., Unterhaltung der Gebäude
24,590 M., Zuſchuß zu den Koſten der Realſchule 36,700 M., Straßen=
unterhaltung
56719 M., Straßenreinigung 21650 M., Straßenbeleuch=
tung
39.950 M., Unterhaltung der (alten) Brunnen, Waſſerleitungen
und Kanäle 14.250 M., Schulkoſten 20500 M., Armenunterſtützung
125, 150 M., Pollzeikoſten 66000 M., Zuſchuß zur Waſſerwerkskaſſe
19666 M., Beſoldungen 345.436 M. 63 Pf. (darunter 219075 M.
64 Pf. für Lehrer), Beitrag zur Kreiskaſſe 68,000 M. Kapitalrückzah=
A13
lung 50071 M. 81 Pf., für Erbauung neuer Kanäle 60,000 M.
Neuherſtellungen u. ſ. w. ſind beſonders hervorzuheben: für Chauſſirung
des Theils der äußeren Ringſtraße zviſchen Frankfurterſtraße und Elf=
eicherweg
5500 M., Herſtellung des Wegs neben dem großen Woog von
der Beckſtraße bis an den botaniſchen Garten 2720 M., Chauſſirung der
Feldbergſtraße zwiſchen der Weiterſtädter= und Landwehrſtraße 2000 M.,
Herſtellung der Promenadeſtraße von der Frankfurterſtraße bis an das
Eingangsthor in den Schloßgarten 230) M., Neuanſchaffungen für die
Freiwillige Turnerfeuerwehr 2720 M., Anſchaffung einer neuen Brücken=
waage
am Lagerhaus 2000 M., Verſetzen der dermaligen Brückenwaage
an letzterem an die Octroihebſtelle in der Erbacherſtraße 1200 M., für
Verſtärkung der Pfeiler im Souterrain des Lagerhauſes 7500 M., für
Fortſetzung der Darmbachregulirung 3400 M. u. ſ. w.
Der Voranſchlag des Pfandhauſes. in Einnahme und Ausgabe
95,090 M. betragend, zeigt gegen das Vorjahr wenig Veränderungen,
darunter keine beſonders hervorzuhebenden; die zur Ausleihung gegen
Pfänder vorgeſehene Summe iſt 19,800 M., beinahe ebenſoviel, nämlich
59300 M. 28 Pf., ſoll auf wiedereinzulöſende Pfänder vereinnahmt
werden.
Das Bedürfniß der Armenkaſſe berechnet ſich mit 109,287 M.
63 Pf. (im Vorjahr 115193 M. 16 Pf.). wovon 70100 M. aus der
Stadtkaſſe, 28,000 M. aus den Ueberſchüſſen der Sparkaſſe, der Reſt
durch die ſonſtigen Einnahmen genannter Kaſſe zu decken ſind. Der
Rückgang des Bedarfs gegen das Vorjahr hat beſonders in der Armen=
krankenpflege
ſeinen Grund. Im Uebrigen iſt ſchon im Verwaltungs=
bericht
für 1882-83 ein gewiſſer Stillſtand in den ſonſt alljährlich ge=
wachſenen
Anforderungen für die Armenpflege conſtatirt worden.
Für das ſtädtiſche Hoſpital werden 129477 M. 03 Pf. ver=
langt
, alſo ebenfalls gegen das mit 133,802 M. 99 Pf. abſchließende
Vorjahr ein Minus, welches mit dem Minderbedarf der Armenkaſſe in
einem Zuſammenhang ſteht. Der Zuſchuß der Stadtkaſſe ſoll 55,040 M.
betragen. für die Krankenpflege werden von Pfründnern und ſelbſt=

zahlenden Kranken, ſowie für Verpflegung Armenkranker aus der Armen=
kaſſe
66,866 M. 68 Pf. vereinnahmt; die Krankenanſtalt für Gewerbs=
gehülfen
und Dienſtboten, die noch vor etwa 10 Jahren eine Einnahme
von 17-20,000 M. lieferte, iſt nun auf 5900 M. zurückgegangen, ein
Verhältniß, das durch die am 1. December d. Js. ſtattfindende Ein=
führung
des Reichs=Krankenverſicherungsgeſetzes jedenfalls eine Wendung
zum Beſſeren erfahren wird. Unter den Ausgaben ſtehen die Lebens=
mittel
mit 62000 M., alſo beinahe der Hälfte des ganzen Bedarfs,
oben an.
Die Waſſerwerkskaſſe ſchließt mit 143,000 M. (gegen 127.100 M.
im Vorjahr) ab. Die Einnahme von Waſſerzins erhöht ſich von
89,650 M. auf 102500 M. wobei die in Ausſicht genommene Erhöhung
der Taxen mit 10,000 M. berechnet iſt; dagegen wird der Zuſchuß der
Stadtkaſſe von 22511 M. 30 Pf. auf 19666 M. reducirt. Die Mehr=
einnahme
dient hauptſächlich dazu, einen Erneuerungsfonds im Betrage
von 8000 M. zu dotiren. Weiter iſt zum Zweck der Erweiterung des
Nohrnetzes, für neue Hauszuleitungen und für Waſſermeſſer das Bau=
kapital
um 13200 M. zu erhöhen.
Einnahme und Ausgabe der Gaswerkskaſſe betragen 412,881 M.
98 Pf. (gegen 425.841 M. im Vorjahr). Für den Betrieb des Werkes
ſelbſt ſind die Anſätze theilweiſe etwas höher gegriffen (Erlös aus Gas
z. B. 265899 M. gegen 262666 M. u. ſ. w.), im Allgemeinen aber
doch den vorjährigen annähernd gleich. Der niedrigere Abſchluß hat
weſentlich in einer geringeren Dotirung des Erneuerungsfonds ſeinen
Grund.

Literariſches.
- Die Marmor= und Granit=Werkeam Mittelrheinz,
eine Schilderung der Marmor=Bänke und Büche im Nieder=Lahn=
Gan und der daraus erſchaffenen Burgen, Dome und Denkmale, der
Granit=Brüche im Odenwald und der daraus erſchaffenen Werke,
herausgegeben von Heinrich Becker (Verlag von H. Keller in
Frankfurt). Der Verfaſſer hat mit ſeinem Oeſtlichen Odenwalds be=
reits
den Anfang von einem größeren Werk für mittelrheiniſche Lan=
deskunden
gebracht. Das hier folgende Buch ſoll eine ſpecielle Unter=
ſuchung
im Gebiet des Mittelrhein darſtellen. Die prächtigen Marmor=
Bildwerke, die ihm auf ſeinen Wanderungen durch Burgen und Schlöſſer.
Dome, Kirchen und Friedhöfe entgegen traten, veranlaßten ihn, die Hei=
math
des Marmor aufzuſuchen und die Spuren zu verfolgen, auf
denen dies koſtbare Geſtein vom Gebirg zu den Cultur=Stätten des
Rhein= und Mainlandes verbracht wurde. Dieſe fand er in dem Nieder=
Lahn=Gau. Dort ſtehen, neben den Marmor=Felſen ganze Kirchen und
Dome, ganze Burgen, Stadtthore und Mauern, eine Reihe von alten
und neuen Lahn=Brücken, Canäle, Schleuſen, Tunnel aus ächtem, edlem
Marmor erbaut. In den Burgen, Kirchen, Domen finden ſich eine
Reihe von Bildwerken aus Marmor, Altare, Taufſteine, Säulen, Denk=
male
, Platten, Kamine u. v. a. die den Gebäuden einen prächtigen
Schmuck verleihen. An die Marmor=Werke ſchließt ſich eine ähnliche
Schilderung der Granit=Brüche im Odenwald und der in alter und
neuerer Zeit hieraus entſtandenen Kunſtwerke. Für unſere Leſer dürfte;
außer dem allgemeinen Inhalt, der Schilderung der Dome und Kirchen
von Mainz, Worms, Lorſch, Seligenſtadt, Erbach, beſonders die Schil=
derung
der Darmſtädter Denkmale wichtig ſein, ſo das großartige
Alabaſterbild des Landgrafen Georg I. in der Stadtkirche, das Grab=
mal
der Großherzogin Mathilde in der katholiſchen Kirche, das neue
Denkmal von Herrn von Gagern u. v. a. Wir glauben deshalb das
Werk beſtens empfehlen zu können.
Im Verlage von Emil Hänſelmann in Stuttgart iſt ſoeben er=
ſchienen
: Eine Wanderung im Jenſeits, fromme Betrachtungen
über die Eindrücke der anderen Welt, wie ſich dieſelbe dem unſchuldigen
Kinderauge einer gläubigen Seele darſtellte. 110 Seiten 80 elegant in
Leinwand gebunden M. 2. Dieſes hervorragende Werkchen, das aus
der Feder einer der berühmteſten engliſchen Schriftſtellerinnen ſtammt
und in England in Tauſenden von Exemplaren verbreitet iſt, dürfte
nicht verfehlen, auch in Deutſchland ſenſationellen Erfolg zu erzielen.
Die Gartenlaube: Am 1. Januar d. J. übernahmen
Ernſt Keil's Nachfolger (Gebr. Kröner in Stuttgart) die Gartenlaube
mit einer Auflage von 224,000 Exemplaren, und ſchon Mitte März
konnten die Redaction und Verlagshandlung berichten, daß die Auflage
auf 250000 Exemplare geſtiegen iſt. In Nr. 13 der Gartenlaube
wird ein vorläufiges Programm für das 2. Quartal mitgetheilt. Aus
der reichen Fülle der dort angekündigten unterhaltenden und belehrenden
Beiträge heben wir nur folgende hervor: Heinrich Heine's Memoiren,
über ſeine Jugendzeit (Fortſetzung und Schluß. Ein armes Mäd=
chen
." Novelle von W. Heimburg (ortſetzung und Schluß). Salva=
torer
Novelle von Ernſt Eckſtein. Brauſejahrer. Roman von A. v.
d. Elbe. Die Kindheit eines Rieſen." Hiſtorie von Joh. Scherer.
Der deutſche Reichsadler und die deutſche Kaiſerkrone.: Eine hiſtoriſch=
politiſche
Plauderei von Karl Braun=Wiesbaden. Wie man wider
Willen zum Propheten wird.1 Die letzte Aufzeichnung A. Bernſteins.
Deutſche Selbſtzucht und franzöſiſche Großmuth: von Max Nordau.
Die Schleichpfade der Anſteckung in Kinderkrankheiten! von Dr. L. Fürſt ꝛc
Lages=Kalender.
Freitag. 4. April: Oeffentl. Vortrag des Miſionärs C. Beltz, im Hauſe
Schützenſtraße 9. Hinterbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.