Abonnementspreis
Ferntenchtlich 1 Mark 50 Pf. nd
Eringerlohn. Auswärtz werden von
Urn Poſtämtern Beſtellungen
ent=
engenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal indl. Vojlauiſchlag
Jrag= und AnzeigebLalk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſeraͤte
werdenangenommen: n Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. jowie auswärts
von allen Annoncen=Expedilionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreicamts, des Großh. Palizeiamts und ſämmtlicher Rehörden.
Freitag den 14. März.
„ 53.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung Abtheilung des Innern zu Minden vom 28. Februar 1884 iſt auf Grund
der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie
as in Rheda im Verlage von Hermann Kreuzkamp erſchienene und bei Wörlein & Comp. in Nürnberg gedruckte Flugblatt,
etitelt: „ An die Wähler des Wahlkreiſes Bielefeld=Wiedenbrück, Wähler, Arbeiter in Stadt und Land= unterſchrieben
Social=
emokratiſche Wähler des Wahlkreiſes Bielefeld=Wiedenbrück, verboten worden.
Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung Kammer des Innern zu Würzburg vom 1. März 1884 iſt auf Grund der
58 6 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 und 31. October 1880 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Zocialdemokratie die Nr. 45 vom 23 Februar l. Js. der periodiſchen Druckſchrift die „Lohrer Zeitung;; Redaction, Druck
nd Verlag von E. Keller in Lohr a. Main, im bayeriſchen Regierungsbezirke von Unterfranken und Aſchaffenburg und zugleich
las fernere Erſcheinen dieſer periodiſchen Druckſchrift verboten worden.
Laut Bekanntmachung des Regierungspräſidenten zu Erfurt vom 1. März 1884 iſt auf Grund des 8 1 des Reichsgeſetzes
om 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie der Schuhmacher=Fachverein in Erfurt
erboten worden.
Darmſtadt, den 12. März 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
2569
E d i e t a l l a d u n g.
Nachdem wider den Dragoner Heinrich Roth der 5. Escadron 2. Großh. Heſſiſchen Dragoner=Regiments (Leib=Oragoner=
Regimenth Nr. 24, geboren am 29. December 1863 zu Darmſtadt, der förmliche Deſertionsprozeß eroffnet worden iſt, wird
erſelbe aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf Sonnabend den 21. Juni d. J8.,
Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn
ein=
eleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mk.
erurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 8. März 1884.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
2570
x.
pie.
p. r. r.r. eer. .r. Gel.
Bekanntmachung.
Samstag den 15. Mürz d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
oll im Verſteigerungsſaale des Großh.
Ortsgerichts im Khritz'ſchen Hauſe das
ſeinigen der Straßen u. öffentlichen Plätze
vo 1884785 an den Wenigſtnehmenden
ffentlich vergeben werden.
Darmſtadt, den 4. März 1884.
Broßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (2298
Bekanntmachung.
Die Erneuerung des äußeren Verputzes
in der Stadtkapelle ſoll im Wege der
Hubmiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 18. März l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbaumt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 12571
Bekanntmachung.
Das Wegfahren des Chauſſeekoths ꝛc,
Reinigen ꝛc. der Kanaleinläufe, Entleeren
der Kehrichtgruben in den ſtädtiſchen
Ge=
bäuden, ſowie der allgemeine Fuhrlohn
pro 1884 85 ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 19. März d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (2572
Bekanntmachung.
Die Verzeichniſſe über Bau= und
Culturveränderungen pro 188283 ſind
vom 9. März l. Js. an vier Wochen lang
149
644
bei unterzeichneter Stelle zur Einſicht offen
gelegt.
Beſſungen, den 12. März 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[2573
Weimar.
Bekanntmachung.
Die am 10. und 11. d. Mts.
abge=
haltene Nutzholz=Verſteigerung iſt
geneh=
migt. Vom 19. d. Mts. an können die
Abfuhrſcheine bei Großherzoglichem
Rent=
amt Darmſtadt in Empfang genommen
werden. Holzüberweiſung am 20. d. M.
Letzter Fahrtag 8. Mai l. Js.
Meſſeler Forſthaus, 12. März 1884.
Großherzogliche Oberföͤrſterei Meſſel.
(2574
Heinemann.
Zum Anſtreichen,
empfehle ich alle Sorten
gellarben,
namentlich in weiß, grün, dunkelgelb und
hellgelb.
Alle Farbentöne werden hergeſtellt.
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R53
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Vormuſterung des Pferdebeſtandes im Frühjahr 1884.
Dienstag den 25. d. Mts., Vormittags 8 Uhr, findet die Pferde=
Muſterung auf dem ſtädtiſchen Viehmarktplatze ſtatt und fordern wir daher alle
hieſigen Pferdebeſitzer auf, ſofort Anzeige über ihren Pferdebeſtand bei uns
zu machen.
Im Uebrigen verweiſen wir auf die Ausſchreiben Großherzoglichen Kreisamts
Darmſtadt in Nr. 49 und 51 des Tagblatts vom 8. und 12. d. Mts.
Beſſungen, am 12. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
257⁄
Bekanntmachung.
Betreffend: die Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von
den Raupenneſtern.
Dieſelbe beginnt auf Grund des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes:
Montag den 17. März d. J., Vormittags 8 Uhr,
in den Gärten und Baumſtücken im Heerdweg von dem Theil der Gemarkung der
ſtädtiſchen Grenze bis Nieder=Ramſtädterſtraße;
Dienstag den 18. März d. J., Vormittags 8 Uhr,
von dem Theil der Gemarkung der Nieder=Ramſtädterſtraße bis an die ſtädtiſche
Grenze an der Heinrichſtraße;
Mittwoch den 19. März d. J., Vormittags 8 Uhr,
von der Heinrichſtraße an für den übrigen Theil der Gemarkung.
Die Eigenthümer und Pächter werden eingeladen ſich einzufinden und der
Biſitation bezuwohnen.
Beſſungen, den 6. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
2297
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abzugeben.
R53
547
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arme Böchnerinnen in Darmſtadt
und Zeſſungen.
In der am 4. ds. ſtattgehabten 24. General=Verſammlung, welche Ihre Kgl.
Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl. die hohe Protectorin der Stiftung, mit Ihrem
Beſuche beehrte, wurde über die Wirkſamkeit im abgelaufenen Jahre und über die
Vermögensverhältniſſe der Stiftung Bericht erſtattet.
Nach der von der General Verſammlung genehmigten Rechnung von 1883 betrug:
Die ordentliche Einnahme: an Kapitalzinſen 993 Mk. 45 Pfg. und an
Jahresbeiträgen von 236 Mitgliedern 1203 Mk. 16 Pfg.; zuſammen 2196 Mk. 61 Pfg.
Die außerordentliche Einnahme; an Kaſſevorrath 243 Mi. 1 Pfg., an
Legaten und Geſchenken: nämlich 200 Mk. von Frau Dr. Merk, 20 Mk. von Frau
Rentner Schuchardt, 50 Mk. von Herrn Commerzienrath Wolfskehl, 20 Mk. von
Herrn Adolf Trier; zuſammen 290 Mk., und an zurückgezahlten Kapitalien 339 Mk.
91 Pfg.; zuſammen 872 Mk. 92 Pf.
Summe der ordentlichen und außerordentlichen Einnahmen: 3069 Mk. 53 Pfg.
Die Ausgaben betrugen: für Unterſtützungen an Wöchnerinnen in Darmſtadt
ö und Beſſungen: 2336 Mk. 23 Pfg.; für Verwaltungskoſten: 111 Mk. 37 Pfg. und
Pfür ausgeliehene Kapitalien: 401 Mk. 20 Pfg.
Summe der Ausgaben
2848 Mk. 80 Pfg.
Es verbleibt hiernach Reſt.
220 Mt. 73 Pfo.
Das Kapitalvermögen beträgt . 24714 Mk. 27 Pfg.
Darmſtadt, den 8. März 1884.
Der Vorstand:
Frau Geheime Oberſteuerrath Baur. Frau Hauptmann Beck. Frau Baurath
Becker. Fräulein L. Frey. Frau Baurath Geßner. Frau Oberſt v. Grolman.
Fräulein L. Hüffell. Fräulein L. Jonghaus. Fräulein L. Maurer. Frau Dr.
A. Merck, Präſidentin. Frau Hauptmann v. Schüffer=Bernſtein. Frau Juſtizrath
O. Schenck. Frau Hauptmann Schleuning. Frau Rentner Schuchardt. Frau
Schwab. Frau Chriſtiane Wittich, Bicepräſidentin. Frau Eliſe Wittich.
Der Verwaltungsrath:
uh) Engelhardt, Commerzienrath. Ewald, Miniſterialſecretär. Dr. Hüffell, prakt.
Arzt. Krug, Ober=Finanzrath. Ohly, Oberbürgermeiſter. W. Schwab, Rentner.
Dr. Sell, Superintendent, Vorſitzender.
(2590
KDeutscher und vstorreichischer Apenvorein.
Section Darmstadt.
Sonntag den 16. März 1884:
Augflug nuch Aichelſtadt.
Abfahrt 9 Uhr 5 Min. Getourkarten III. Cl. mit Zuſchlag nach Wiebelsbach).
⁄4 Marſch über Hummetroth und Kirchbrombach nach Michelſtadt, woſelbſt um
5 Uhr Nachm. im Hôtel Friedrich ein gemeinſchaftliches Eſſen (das trockene Couvert
Mk. 21 ſtattfindet. Rückfahrt um 8 Uhr 16 Min.
„7)
57⁄₈
Die Betheiligung von Damen iſt erwünſcht.
(2591
Der Seetſonevoratand.
Haimz.
Große Geſſügel=und Pogel=Ausſſellung
in ſämmtlichen Räumen der Stadthalle
geöffnet vom 15. bis einſchließlich 18. März
(DV. 14966,
wozu freundlichſt einladet
Der Vorstand
des Vereins für Geflügel= und Vogelzucht in Mainz.
NB. Die Heſſ. Ludwigsbahn gewährt auf ihren Strecken den verehrl. auswärtigen
Beſuchern freie Rückfahrt auf ein einfaches Tagesbillet, wenn dasſelbe an
der Caſſa unſerer Ausſtellung mit unſerem Vereinsſtempel abgeſtempelt iſt.
AAAA
2523) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen. Gardiſtenſtr. 18
im Seitenbau, 3. Stock.
Aaat
2592) Ein tüchtiges Dienſtmädchen,
das alle Hausarbeit gründlich verſteht,
ſo=
fort geſucht. Näheres Expedition.
2593) Ein zuverläſſiges Mädchen,
welches kochen kann, gute Zeuguiſſe beſitzt
und die Hausarbeit gründlich verſteht, wird
gegen guten Lohn auf Oſtern in Dienſt
geſucht. Näheres in der Expedition.
2594) Ein braves Müdchen, das
bür=
gerlich kochen kann, wird in einen kleinen
Haushalt per ſofort oder 1. April geſucht.
Mühlſtraße 37. Beletage.
2595) Für ein feines Mode= und
Weiß=
waarengeſchäft wird eine gewandte erſte
2½=
Arbeiterin,
die zugleich Verkäuferin ſein muß, per
0fort geſucht.
Offerten unter Ml. 1 an die Expedition.
2215) In der Kleinkinderſchule
Mauerſtr. 5) wird für den 1. April ein
Hausmädchen
geſucht. Nur ſolche mit guten Zeuguiſſen
werden berückſichtigt.
2477) Eine zweitſtillende Amme
geſucht. Breite Allee 17.
2596) Einen Tapeziergehülfen
ſucht
J. Röttiuger.
2597) Einen Lehrling ſucht
Schmied Werner, Arheilgerſtr. 18.
2528) In einem Manufacturgeſchäft
iſt für einen braven, jungen Mann eine
Lehrlings=Stelle
offen. - Zu erfragen in der Expedition.
fr. Ge.
Schutt,
kann abgeladen werden
Eſchollbrücker=
ſtraße 8.
Wilh. Holtz. (2598
Schöner Rirz
kann abgefahren werden. Obere
Kies=
ſtraße Nr. 50.
2599
Friſche
„0
DUkkezlzOlk
(2600
empfiehlt
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150
548
R5s
WGAtiOU-
2601
Montag den 17. März, Abends präcis 8 Uhr:
LL. JOAOOLt 1AL TaAtUaI.
Unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters de Haan
und unter
gefl. Mitwirkung der Fräul. Wally Schauseil von Düſſel dorf,
des Herrn Kammerſängers Fessler von hier und der
6rossherzoglichen Hotkapelle.
Es kommen zur Aufführung:
1) Altniederländiſche Volkslieder für Soli, Männerchor
Kremper.
und Orcheſter, arrangirt von
Mar Bruch.
2) Ingeborg's Klage aus „Frithjofn von
3) Prometheus, Cantate für Soli, Chor und Orcheſter von Jos. Brambach.
Die Ausgabe der Programme erfolgt nur am Saaleingang.
Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren A. Bergſträßer,
M. Bölling, C. Hoffmann und G. Thies, ſowie Abends an der Kaſſe
Mk. 2 zu haben.
Mitgliederkarten verabfolgt Herr W. Pfeil, Eliſabethenſtraße Nr. 5.
Der Vorstand.
Geſucht eine Wohnung. 6 Zimmer,
Küche, Boden und Keller, oder ein
entſprechendes Haus mit 6 bewohnbaren
Räumen mit Garten zur Alleinbenutzung.
Gefl. Offerten unter L. H. in der
Exped. d. Bl. abzugeben.
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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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Dollars in GHold
4.21 17
Großherzögliches Hoftheater.
Freitag, 14. März.
4. Vorſtellung in der 8. Abonnementsabtheilung.
Zum erſten Male;
Der Probepkell.
Luſtiſpiel in 4 Acten von Oscar Blumenthal.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag, 16. März.
6. Vorſtellung in der 8. Abonnementsabtheilung.
Tannhäuſer und der Sangerkrieg au
Wartburg.
Große romantiſche Oper in3 Acten von R. Wagner.
„
2603
Lodes=-nzeige.
Freunden und Bekannten machen wir hierdurch die
traurige Mittheilung, daß unſer innigſtgeliebter Gatte,
Vater, Schwiegervater und Großvater
E
Badeanſtaltbeſitzer Gotliried ſunder
heute früh 9 Uhr nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. März 1884.
Die Beerdigung findet Freitag den 14. März, Nachmittags
3 Uhr, ſtatt.
El
1
„
(2104
Dankſagung.
Für die uns gewordene herzliche Theilnahme bei dem
ſchmerzlichen Verluſte unſerer lieben Gattin, Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau Chr istlane Hohl. geb. Hoch,
ſagen wir Allen unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Beſſungen, den 12. März 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 14. März.
Deutſches Reich. Fürſt Bismarck iſt am Mittwoch Nachmittag
mit Gemahlin in Berlin eingetroffen.
Der Reichstag verwies den Geſetzentwurf über den Feingehalt der
Gold= und Silberwaaren an eine beſondere Commiſſion. Die Reduer
aller Parteien hatten ſich im Allgemeinen zuſtimmend zu dem Entwurfe
ausgeſprochen.
Die , Prov=Correſp.” ſagt bei Beſprechung der neuen Parteibildung,
die Vereinigung des Fortſchritts und der Secceſſioniſten ſei erfolgt, um
der Macht der nationalen Wirthſchafts=, Steuer= und Cpeial=Reform=
politik, welche ihnen über die Köpfe zu wachſen drohe, einen ſtärkeren
Damm entgegenſetzen zu können, in der Hoffnung, mit vereinten Kräften
zu erzielen, was ſie bisher vergeblich erſtrebt haben. Der Zweck der
Vereinigung beſtehe in der grundſätzlichen, ſyſtematiſchen Oppoſition
gegen die Regierung nicht nur bezüglich der Reformpolitik, ſondern auch
bezüglich der Grundlagen eines gedeihlichen Zuſammenwirkens zwiſchen
Regierung und Parlament. Es ſei undenkbar, daß auch die gemäßigte
Richtung des Liberalismus mit der ſchroffen radikalen Oppoſition ſich
vereinige. Die Conſolidirung der ſyſtematiſchen extremen Oppoſition
werde den gemäßigten Liberalismus mehr und mehr von deren Einfluß
freimachen. Die Nationalliberalen würden, wenn ſie ihre Aufgabe
ver=
ſtehen, künftighin die Vertreter des wahren Liberalismus ſein, welcher
neben dem Conſervatismus eine berechtigte Stelle im Staatsleben
ein=
nehmen werde. Das Blatt fordert ſchließlich zu einheitlichem
Zuſam=
mengehen und entſchiedenem Vorgehen auf.
Es wird beſtätigt, daß ein Uebereinkommen zwiſchen den Mächten
dahin getroffen ſei, daß die Polizeiorgane der einzelnen Staaten direct
mit einander in Verkehr treten können, um Individuen, welche
Dyna=
mitanſchläge planen, zu ermitteln und ſich ihrer zu bemächtigen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte am Dienstag in
zweiter Leſung die ſchleſiſche Landgüterordnung durchweg nach den
Com=
miſſionsanträgen. Bei der Secundärbahnvorlage wurde der von der
Commiſſion eingeſchobene Paragraph über die Verwendung der
Ueber=
ſchüſſe, gegen welchen ſich der Finanzminiſter ausſprach, abgelehnt. Alle
vorgeſchlagenen Linien, Bauausführungen und Neuanſchaffungen fanden
dagegen, den Commiſſionsanträgen gemäß, die Zuſtimmung des Hauſes,
die Novelle zum Penſionsgeſetze wurde gleichfalls genehmigt. Eingegangen
iſt die Interpellation Zelle bezüglich der Neuſtettiner Tumulte, über
welche in der nächſten Sitzung am Freitag berathen werden ſoll.
Aus Mecklenburg=Schwerin iſt der „Voſſ. 3tg. die zuverläſſige
Nachricht zugegangen, daß die dortige Staatsregierung den
Realabi=
turienten freie Wahl ihres Studiums gewährt hat und daß ſich
dem=
zufolg= zwei Abiturienten des Realgymnaſiums in Malchin dem
Stu=
dium der Theologie widmen wollen. Auf Grund deſſen hat ein
ange=
ſehenes Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes dahin telegraphirt:
„Einer Großherzoglichen Regierung ſpreche ich in Uebereinſtimmung mit
vielen anderen Mitgliedern des preußiſchen Abgeordnetenhauſes
auf=
richtigen Dank für die Erweiterung der den Realabiturienten gewährten
Berechtigungen aus. Möge dieſer wichtige Schritt überall Nachfolge
finden.”
Frankreich. Nach dem vom „Journal officiels publicirten
Aus=
weiſe bleibt der Betrag der Einnahme an indirecten Abgaben im Januar
und Februar 1884 um 11½ Millionen hinter dem Voranſchlag des
Budgets, und um 4½ Millionen hinter dem Ertrage des gleichen
Zeit=
raums im Vorjahre zurück.
Aus Tonking wird berichtet: Die Cotonne Regrier's nahm am
Conntag zwei Forts bei Pendinh, 12 Kilometer von Bacninh. Die
Franzoſen verloren einen Officier. Der Feind zog ſich auf die
Be=
ro
lfeſtigungen von Bacninh zurück. Die Colonne Briere's traf am
Mon=
ſtag unbehelligt in Chi ein. Bei Duong überſchritt dieſelbe den
Strom=
ſchnellencanal und ſtellte die Verbindung mit Negrier her. Bei der
Recognoſcirung wurde auf eine Entfernung von fünf Kilometer kein
6ll
Feind bemerkt. Man glaubt, die Chineſen bereiten den Rückzug vor in
dem Wahne, ſie ſeien durch combinirte Bewegungen der beiden Colonnen
ſumgangen worden.
England. Ein Telegramm des „Standard; aus Suakim vom
auh
uen Fl 12. März Nachmittags 2 Uhr 30 Min. meldet: Heliographiſchen
Nach=
richten zufolge befindet ſich der Feind 5000-6000 Mann ſtark der
eng=
lhurtz liſchen Armee gegenüber: der Feind ſoll nicht verſchanzt ſein, und die
eſten wEngkänder ſollten Nachmittags 1 Uhr vorrücken; wahrſcheinlich würde
4⁄₈ noch heute eine Schlacht ſtattfinden. Die „Daily Newsu veröffentlichen
ſeine ähnliche Depeſche.
Einer Meldung des Bureau Reuter aus Kairo vom 13. ds. Mts.
zufolge begann die Schlacht an dieſem Tage bald nach Sonnenaufgang.
Der Feind wurde vollſtändig durch engliſche Infanterie und Artillerie
verjagt.
Schweden=Norwegen. Dem „Morgenbladet= zufolge beſtimmte
der König in der Sitzung des Staatsraths vom 11. März, daß Selmer
1 Uhysaus dem Miniſterium auszuſcheiden habe. Selmer hatte ſeit dem
51. März, an welchem Tage das Urtheil dem König überreicht war, nicht
Umehr an den Sitzungen des Staatsraths theilgenommen. Im könig
Alichen Dietamen, betreffend den Abſchied Selmers, wird feſtgehalten,
ſdaß das Urtheil des Reichsgerichts dem König die ihm im Grundgeſetz
Mzertheilten Prärogative nicht aberkennen könne. Die Verpflichtungen
kilunz lne des Unionskönigs, erklärt der König, erfordern beſtimmt, daß ich die
Stellung der Staatsgewalt wahre, welche allein die zwiſchen den Reichen
beſtehende Vereinigung ſichern kann. Das Handſchreiben des Königs
ſpricht Selmer die königliche Anerkennung unter Verleihung des Sera=
E⁄ſphinenordens aus.
Caypten. Aus Suakim wird vom 12. Abends 8 Uhr gemeldet:
Bei dem von zwei Regimentern beſetzten Zareba hat das Gewehrfeuer
begonnen, die übrigen engliſchen Truppen ſind plötzlich nach Zareba
ſelimn
ſaufgebrochen, ebenſo Graham und Stewart. Als Garniſon ſind in
an
Suakim 80 Artilleriſten, 650 Mann Matroſen und Marine=Infanterie,
ſowie 600 Cgypter zurückgelaſſen worden. Nach den letzten Berichten
Pagne=
betragen die Streitkräfte Osman Digmas 8000 Mann.
Vereinigte Staaten. Der deutſche Geſandte v. Eiſendecher
über=
arlem Glgreichte am 10. d. M. dem Staatsſecretär Freelinghuyſen das Schreiben
Kräſtapus des Fürſten Bismarck mit der zurückgeſandten Reſolution. Präſident
ut- Arthur überſandte dem Repräſentantenhauſe eine bezügliche Mittheilung
ſitiofurf Freelinghugſens mittelſt Botſchaft. Im Hauſe wurde eine Reſolütion
ſeingebracht, welche das Bedauern über den Vorgang ausdrückt und
wiederholt de Theilnahme des Hauſes an dem Verluſte des deutſchen
Reichstages durch den Tod Lasker's bekundet. Der Antrag wurde dem
eßſſauswärtigen Ausſchuſſe überwieſen. Von einem anderen Mitgliede wurde
ſiliugs ſbeantragt, Freelinghuyſen zur Mittheilung der Abſchriften aller auf
nhuif2 Sargent bezüglichen amtlichen Schriftſtücke aufzufordern.
Am 11. März übermittelte Präſident Arthur dem Repräſentanten=
Ahauſe bezüglich der Lasker'ſchen Angelegenheit auch das Schreiben
Free=
mtAs linghuyſens, welches die Beileidsreſolution begleitete, ſowie die
bezüg=
liche Correſpondenz Cargents und außerdem ein Memorandum Free=
4
linghuyſen3 über die Rückgabe der Reſolution durch v. Eiſendecher.
Danach erklärte Freelinghuyſen bei der Rückgabe, nachdem Fürſt Bismarck
äͤcht=
beſchloſſen habe, die Reſolution der Körperſchaft nicht zu übermitteln,
n dirs
Alan welche dieſelbe gerichtet ſei, ſo habe der Präſident an das Verfahren
Opiſen lder deutſchen Regierung hinſichtlich der Reſolution keinen Wunſch zu
ölkniüpfen. In dem Briefe Freelinghuyſen'3 an Sargent vom 10. März
ſwurd auf die Geſchichte der Vereintgten Staaten hingewieſen, welche
all=
zu=
Dhurfreundlichen Muthmaßungen bezüglich dieſer Angelegenheit ausſchließt.
PK=
Freelinghuyſen ſchließt mit der Erklärung, obgleich die Nichtübermittelung
der Reſotution an den deutſchen Reichstag in Amerika bedauert werde,
ſo gehe die Sache keinen der beiden Zweige der amerikaniſchen
Regie=
l.
rung an.
p
„
19
Aus Euh uup Nanb,
Darmſtadt, 14. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kammerjunker
Biſund Hauptmann im Königlich Preußiſchen Garderegiment zu Fuß, Carl
ſ6 ⁄ou-p. Grolman zum Kammerherrn ernannt.
— Am Geburtstage r. Majeſlaͤt des Kaiſers wird eine große
T.
76
Parade auf dem Exercierplatze ſtattfinden.
Stadtverordneten=Verſammlung vom 12. März. (Kurzer
Vericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnung widmet der Großh. Ober=
Ilbürgermeiſter dem Andenken des verſtorbenen Stadtverordneten
Herrn Auguſt Ruths, der zehn Jahre lang Mitglied der Verſammlung
geweſen, einen warmen Nachruf und erhoben ſich die Mitglieder zum
4
oſs heichen des ehrenden Gedächtniſſes von ihren Sitzen.- Ferner wurde
eröffnet, daß die Finanzcommiſſion hinſichtlich der ſchon lange
ſchweben=
ö1. bod den Angelegenheit wegen Auseinanderſetzung der politiſchen
Stadtge=
baw meinde mit der evangeliſchen Kirchengemeinde zu einem principiellen
Wchins
aav, Leſchluß gekommen und daß die Verhandlung der Sache in etwa vier
Wochen zu gewärtigen ſtehe. - Hierauf trat man in die Berathung des
ſntwurfs einer Abfuhrorhnung für hieſige Stadt ein, deren Inhalt
6 63
549
wir unlängſt an anderer Stelle mitgetheilt. Der Referent, Stadtv.
Lauteſchlager, führt in ſeiner Einleitung aus, daß ſich das in
Aus=
ſicht genommene pneumatiſche Verfahren in anderen Städten,
insbe=
ſondere Mannheim, trefflich bewährt. Die desfallſige, keineswegs
be=
ſonderes Intereſſe bietende Verhandlung über dieſen Gegenſtand war
bei Schluß des Blattes noch im Gange.
— Intereſſenten machen wir darauf aufmerkſam, daß der
Ver=
waltungsrath der Heſſ. Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft
nunmehr auch die 1856er Prioritäts=Obligationen (Stücke zu 100 und
200 Thaler) zur baaren Rückzahlung auf den 1. Jul i 1884 gekündigt hat.
Sitzung der Großh. Handelskammer. 1) Der
Voran=
ſchlag der Kanzleikoſten für das Etats= jahr 1884 85 wurde vorgelegt
und genehmigt; 2) die Vertretung der Handelskammer auf dem am 2.
und 3. April l. J. zu Berlin ſtattfindenden 12. deutſchen Handelstag
wurde in Ausſicht genommen; 3) das Reichsbankdirectorium zu Berlin
hatte auf eine Eingabe der Handelskammer um Erweiterung der
Befug=
niſſe der Reichsbanknebenſtelle erwidert daß eine ſolche Erwiterung mit
Rückſicht darauf, daß die hieſige Stelle nur mit einem Beamten beſetzt
ſei, nicht thunlich wäre. Die Handelskammer beſchloß darauf, nochmals
bei dem Directorium vorſtellig zu werden und, wenn anders den
ge=
ſtellten Wünſchen nicht entſprochen werden könne um Anſtellung eeines
2. Beamten zu bitten; 4) die Kaiſerliche Oberpoſldirection hier ſoll um
Mittheilung der Bedingungen erſucht werden, unter denen eine
Telephon=
verbindung mit Frankfurt a. M. herzuſtellen ſein wird. Die
Handels=
kammer entſprach mit dieſem Beſchluſſe einem aus Intereſſentenkreiſen an
ſie gebrachten Wunſche; 5) die Zeitungsnotiz, wonach die Poſtbehörde
beabſichtige, künftighin an Sonn= und Feiertagen nur eine einmalige
Briefbeſtellung einzuführen, veranlaßt die Handelskammer eine Eingabe
an die Poſtbehörde zu beſchließen, in welcher gebeten wird, von dieſer
die hieſigen Geſchäftsintereſſen ſchwer ſchädigenden Maßnahme abzuſehen;
6) die Handelskammer Mainz. als Vorort des heſſiſchen
Handelskammer=
tags, hatte um die Ermächtigung gebeten, die ſtatutenmäßig jedesmal
vor der Plenarverſammlung des deutſchen Handelstags abzuhaltende
Verſammlung von Delegirten der heſſiſchen Handelskammern für
dies=
mal ausfallen laſſen zu dürfen, da in den auf dem Handelstag zur
Verhandlung kommenden Fragen eine Verſtändigung und Ausſprache
der heſſiſchen Kammern bereits ſtattgefunden habe und deshalb eine
nochmalige Zuſammenkunft nicht nöthig ſei. Die erbetene
Ermäch=
tigung wurde ertheilt.
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwerthzeichen
be=
finden ſich in Darmſtadt bei: Herrn C. Behle, Marktplatz,
Hrn. J. Hartmann, Heidelbergerſtraße 24, Hrn. F. Lautermann, große
Kaplaneigaſſe 26. Fräul. Margarethe Leißler, Beſſunger Kirchſtraße 37,
Hrn. A. Merz. Gardiſtenſtraße 15, Hrn. J H Möſer, Ruthsſtraße 16,
Hrn. G. P Poth, Caſinoſtraße 12, Hrn. M. Roll, Dieburgerſtraße 2,
Hrn J. Schuchmann, Beckſtraße 2, Hrn. L. Walther, Rheinſtraße 16.
In Arheilgen bei: Hrn. Theodor Brücher, Hrn. Georg Benz. In
Erz=
hauſen bei Hrn. D. Haas II. In Gräfenhauſen bei Hrn. W. Mantel.
In Hahn bei Hrn. Vetter. In Meſſel bei Hrn. H. Heberer. In
Ober=
beerbach bei Hrn. Gg. Egner. In Oberramſtadt bei Hrn. A. Hofferbert.
In Roßdorf bei Hrn. Conrad Poth VII. In Schneppenhauſen bei
Frau Geduldig. In Waſchenbach bei Hrn. Chr. Schneider. In
Weiter=
ſtadt bei Hry. F. Deußer. In Wixzhauſen bei Hrn. H. May Die
Ver=
käufer geben die Poſtwerthzeichen zu demſelben Betrage wie die
Poſt=
anſtalten an das Publikum ab.
In der am Dienstag Abend im Damenſalon des Saalbaus
ſtattgehabten Verſammlung von Mitgliedern und Freunden des
Kunſt=
vereins wurde über die Mittel und Wege berathen. mit welchen die
Erbauung einer Kunſthalle in hieſiger Stadt herbeigeführt werden
könne, welche nicht nur einen allen Anforderungen entſprechenden Raum
für die ſtändigen Ausſtellungen des Kunſtvereins, ſondern auch Locale
für Verſammlungen und Berathungen von Künſtlern und
Kunſtfreun=
den ſowie von Mitgliedern anderer vrwandter Vereine enthalten ſolle.
Nachdem der Vorſitzende des Vereins, Herr Geheime Baurath Lr.
Müller, die Gründe für die Nothwendigkeit der Erbauung eines eigenen
Kunſthauſes in überzeugender Weiſe entwickelt hatte, ſprach ſich Herr
Geh. Oberſteuerrath Hahn darüber aus, wie das Project der
Verwirk=
lichung entgegenzuführen ſei und wies zunächſt auf Karlsruhe hin,
welches vor 2 Jahren ein allen billigen Anforderungen entſprechendes
Ausſtellungsgebäude für den Betrag von nur 2100) M errichtet habe;
allerdings ſei der Bauplatz unentgeltlich überlaſſen worden. Für
Darm=
ſtadt ſeien einſchl. des Bauplatzes ca. 40,000 M. erforderlich. Dieſe
Summe dürfte nicht allzuſchwer, theilweiſe durch Ueberlaſſung von
Bildern hieſiger und auswärtiger Künſtler zur Ausſtellung und ſpäteren
Verlooſung zu erlangen ſein und lägen bereits eine Anzahl desfallſiger
Zuſagen namhafter Maler, worunter auch Lefregger vor; jedenfalls
würde auf freiwillige Gaben gerechnet werden dürfen und ſei ein
Ge=
lingen des Unternehmens wohl mit Sicherheit anzunehmen.
Die Verſammlung beſchloß den Ausſchuß zu ermächtigen, die
ge=
eigneten Schritte zu thun, um das Unternehmen ſeiner baldigen
Ver=
wirklichung entgegenzuführen und namentlich einen Aufruf an die Künſtler
zu erlaſſen.
Ein erſter Beitrag für die Erbauung der Kunſthalle von 200 M.
wurde durch Herrn Lehrer Förmes Namens der hieſigen
Freimaurer=
loge übergeben.
E Die Herren Studirenden der techniſchen Hochſchule legten mit
ihrer dramatiſch=muſikaliſchen Aufführung Ehre ein. Das überaus
zahl=
reich erſchienene Publikum begleitete jede Nummer mit großem Intereſie.
550
36
In dem muſikaliſchen Theil leiſteten die Dilletanten wirtlich gänz
Vor=
treffliches das Violinſpiel mit Orcheſterbegleitung konnte ſich in jedem
Concert hören laſſen, und das aus Studentenliedern gebildete Potpourri
paßte ſo recht in den Rahmen des Ganzen. Der dreiactige Schwank
„Kreuz und Schleifes wurde von allen Betheiligten mit
anerkennens=
werther Munterkeit abgeſpielt. Große Heiterkeit erregte die Erſcheinung
der Ballettänzer, ſowie die tiefe Stimme der Liebhaberin.- Bei der
Ausgabe der Billets wäre eine größere Sorgfalt am Platz geweſen. Es
ſind numerirte Karten verkauft worden, für welche ſich ſchließlich kein
Platz vorfand.
- Ueber den Vortrag, welchen Herr Hch. Becker aus Frankfurt
verfloſſenen Freitag im hieſigen Localgewerbverein (in Böttingers
Brauerei) über den „Granit im Odenwalder hielt, empfangen wir
nachträglich folgenden Bericht: Der Redner gab zunächſt ein Bild von
den Granit=Inſeln, die aus dem Grundſtock der Pyrenäen, der Cevennen,
der Vogeſen, des Schwarzwald, Odenwald, Speſſart und Harz beſtehen,
um an dieſen das große Meer zu zeigen, was dieſe Inſeln mit rieſigen
Sand= und Kalkbänken umlagert. Die Sand= und Kalkſtein Gebirge,
die hieraus entſtanden, verbanden allmählich die Granit=Inſeln
zu einem zuſammenhängenden Feſtland. Der Golfſtrom floß damals
noch nicht durch den mexikaniſchen Golf; die Küſte von Amerika
ſtieß weiter oſtwärts den Aequator=Strom zurück, der dann zwiſchen
England und den Alpen durchfuhr und die Granit=Inſeln mit
Sandmaſſen umlagerte. Die Schichtung des Taunus, der Kalk=
und Marmorbänke in der Richtung S. W.-N.=O. ſei daraus zu
erklären. Am Granit erkenne man ſelbſt die gleiche Schichtung, die
eine Mitwirkung jenes Meeres=Stromes bei der Bildung des Urgebirges
vermuthen laſſe. Zum mindeſten ſei das Verwitterungsgeſetz hieraus
zu erklären; denn mit dem Golfſtrom ging und geht heute noch der
Wetter=Strom in der gleichen Richtung S. W.. N.=O. Verſelbe nage
und zerſtöre das Gebirg fortwährend in dieſer Richtung und bilde ſo
die Kämme und Längen=Thäler des Gebirges Aus dieſem
Verwitte=
rungsgeſetz erklärte der Redner die Richtung des Felsberges und des darauf
liegenden „Felſenmeeresr Dann gab er ein Bild von den Granitwerken,
welche die menſchliche Kunſt geſchaffen. Von den Pyramiden von Memphis,
den Tempeln zu Theben mit ihren rieſigen Pylonen, Obelisken und
Säulen führte er uns nach Konſtantinopel, Rom und Venedig, dann
über die Alpen nach Deutſchland. Der Felsberg war eine Granit=Inſel
in dem mittelrheiniſchen Römergebiet. Die Granit=Säulen zu
Ingel=
heim, Trier und Aachen konnten von gar keinem andern Gebirge, als
dem Odenwald, hergebracht werden. Es verſtand auch außer den
Römern kein Voͤlk die Bereitung des Stahles, mit dem der Granit
be=
hauen werden konnte. Mit den Römern ſchlug der alemanniſche Bauer
auch die Kunſt zuſammen die hier am Rhein geblüht hatte. Erſt im
16. Jahrhundert wird ſelbſt in Italien die Granitkunſt wieder gefunden.
Nach Deutſchland kam ſie erſt in dieſem Jahrhundert. Vor 3- 40
Jahren kam ſie nach Frankfurt, Darmſtadt, Mainz. Hier wurden die
Poſtamente zu den broncenen Schiller= u. a. öffentlichen Denkmälern
aufgeſtellt, dann auch Privat=Denkmäler auf Friedhöfen aus dieſem
Geſtein gefertigt. So wurden allmählich die kleinen Granit=Inſeln
ge=
ſchaffen, aus denen die heutige Kunſt hervorwächſt. Der Vortrag wurde
recht beifällig aufgenommen.
44 In der letzten Monatsverſammlung des deutſchen und
öſterreichiſchen Alpenvereins ſprach Herr Profeſſor Lepſius
über die Abhängigkeit des landſchaftlichen Bildes von der geologiſchen
Beſchaffenheit der Berge in den Alpen. Indem der Vortragende davon
ausging, daß mit der größeren Kenntniß des Gebirges auch der Genuß
von einer Hochgebirgsreiſe ſich vergrößere, äußerte er ſich in
anerken=
nendſter Weiſe über die werthvollen Anleitungen zu wiſſenſchaftlichen
Beobachtungen auf Alpenreiſen, welche von dem genannten Verein
edirt werden. Hauptſächlich beſtimmend für das landſchaftliche Bild
iſt die Schicht, welche uns geſtattet, den Verlauf und die Richtung der
Vergzüge wie der Thäler zu verfolgen; ſie ſind mit parallelen Flächen
auf einander gelagerte Geſteine, welche die Berge zuſammenſetzen. von
einander trennende Bänke. Die Schichten haben ſich im Waſſer, dem
Meere, wohin die Flüſſe die Geſteine jührten, gebildet; dieſen Prozeß.
die Stellung der Schichten, das Fallen und Streichen derſelben ward
vom Redner ſehr anſchaulich geſchildert und durch Zeichnungen erläutert,
auch hierbei vielfach auf bekannte Gegenden im Hochgebirge als
Bei=
ſpielen verwieſen. Ebenſo ward der Einfluß der Lagerung der Schicht
auf die Thalbildung dargelegt; ſie beſtimmt den Waſſerlauf, welcher
Längs= oder Querthaler bildet. Ebenlo wichtig für die Landſchaft ſind
die Geſteine, aus welchen die Schicht ſich bildet, und deren Härte und
Widerſtandskraft. Weiches Geſtein bildet Flächen, hartes ſteile
Boſch=
ungen. Der Gneis und Glimmerſchiefer der Centralalpen iſt
wider=
ſtandsfähiger als Kalk und Delomit; der letztere iſt daher ſehr ſpröde,
woher die ſchroffen Wände der Delomiten ſich erklären. Für die
Ver=
witterung der Gebirge iſt das zu Eis gefrierende Waſſer ein wichtiger
Factor. Früher wurden die Geſteine durch die Gletſcher in die Ebene
getragen, heute durch die Flüſſe, welche ſie zerreiben und als Sand und
Geſchiebe dem Meer zuführen, auf deſſen Boden ſich neue Schichten und
Alpen bilden. Die Alpen werden verſchwinden, wie das rheiniſche
Schiefergebirge, das einſt Alpenhöhe beſaß, verſchwunden iſt. Der
eben=
ſo lehrreiche wie hochintereſſante Vortrag fand den lebhafteſten Beifall
der Verſammlung.
In der Montag Abend abgehaltenen Monatsverſamm=
Lüng des älteren Vereins für Vogel= und Geflügelzucht
hielt der Vieepräſident Herr H. Göbel einen Vortrag über
Cana=
rienzucht, in welchem ausgeführt wurde, daß die Zucht der edlen
Sänger noch vor 20 Jahren ein Geheimniß und hauptſächlich nur im
Harz bekannt war, bis es jetzt mit Hülfe der Vereine, durch
Beobach=
tung und Erfahrung dahin gekommen iſt, daß man allerorts gute
Canarien zu züchtigen verſteht, und der Harz im Großen Ganzen keine
hervorragende Stellung mehr einnimmt. An den zeitgemößen Vortrag
ſchloß ſich eine längere Discuſſion. Ueber den folgenden Gegenſtand
der Tagesordnung: Die Kazenfrage, wurde ſeitens eines Mitglieden
ſehr ausführliches Referat erſtattet, an welches ſich eine eingehende
und höchſt animirte Discuſſion knüpfte. Schließlich wurde die
nach=
ſtehende, von dem Referenten vorgeſchlagene Reſolution faſt einſtimmig
angenommen: „Der ältere Verein für Vogel= ſund Geflügelzucht erllärt
ſich gegen das als unausführbar erkannte Project der Einführung einer
Kazenſteuer, hält auch eine rückſichtsloſe Vertilgung der in Gärten oder
auf Feldern nahe bei Wohnplätzen betroffenen Katzen weder vom
mora=
liſchen noch vom rechtlichen Standpunkt aus für angezeigt. Eine
Aus=
nahme hiervon dürfte nur bei ſolchen Katzen zuläſſig erſcheinen, von
welchen es notoriſch feſtſteht, daß dieſelben herrenlos oder Neſträuber ſind.
Dagegen erachtet es der Verein am Platze, aufklärend und b lehrend
dahin zu wirken, daß die Katze einer angemeſſenen Pflege und
Ernäh=
rung bedarf, wenn ſie ſich an Haus und Familie anſchließen ſoll.
Wo=
man es an dieſen Bedingungen fehlen läßt, iſt die Katze geradezu
ge=
nöthigt, ſich ihren Unterhalt durch Raub, Vogelfang und Neſtplünderei
zu erwerben; hat ſie ſich erſt an das herumſchweifende Leben gewöhnt,
dann iſt ſie natürlich für das Haus werthlos geworden. Ebenſo
em=
pfiehlt es ſich, junge Kätzchen, welche man nicht unterzubringen weiß,
lieber kurznach der Geburt zu erſäufen, als dieſelben, wenn ſie
halb=
wüchſig ſind, einfach aus dem Haus zu treiben und tadurch auf den=
Raub anzuweiſen."
Beſſungen. Am verfloſſenen Samstag feierte der vor Kurzem.
conſtituirte Geſangverein Männer=Quartett im Saale des
Chauſſee=
hauſes ſein Stiſtungsfeſt. Das gut gewählte Programm, welches in:
Gejangs= und declamatoriſchen Vorträgen ſowie in Tanz beſtand, wurde
in allen Partien aufs Pünktlichſte durchgeführt, und von den zahlreichen
Theilnehmern mit größter Befriedigung aufgenommen. Es wurde
be=
ſchloſſen dieſem Feſte eine Nachſeier folgen zu laſſen, welche in einem
Au=fluge beſtand, und trotz der zweifelhaften Witterung am Sonntag.
einen ebenfalls ſehr günſtigen Verlauf hatte.
Berichtigung. Bei dem Referat über die Debatten über
Waſſer=
verſorgung von Beſſungen in Nr. 51 d. Bl. iſt auf der letzten Seite in
der dritten Zeile von unten anſtatt 12 Schulen 12 Lehrer zu leſen.
G. A. Mainz, 12. März. Künftigen Samstag den 15. März
werden ſich die großartigen Raume unſerer Stadthalle zum erſten Male
wieder ſeit der fröhlichen Carnevalszeit öffnen und zwar gilt es
dies=
mal, den Sieg in dem Wettſtreite auf dem Gebiete der Vogel= und
Geflügelzucht zu erringen. Unſere Geflügelausſtellung, welche
bis zum 19. März dauert und gleichzeitig mit dem Beginn unſerer
Frühjahrsmeſſe zuſammenfällt, iſt die erſte Ausſtellung, welche wieder
ſeit Jahren innerhalb unſerer Mauern abgehalten, wird und hat es ſich
der Vorſtand auch angelegen ſein laſſen, dieſelbe ganz beſonders durch
geſchmackvolle Ausſtattung in gärtneriſchen Aulagen ꝛc. zu bevorzugen.
Durch die Verlegung der gleichzeitig projectirten Geflügelausſtellung in
Cöln bietet nunmehr unſere Ausſtellung eine Reichhaltigkeit an
präch=
tigen Exemplaren, wie ſie bis jetzt eine Ausſtellung in Deutſchland,
nicht aufzuweiſen hatte, beſonders dürfte hier die Faſanen=Ausſtellung
Erwähnung finden. Dieſe Vögel werden in einer ſeltenen Farbenpracht
und Anzahl hier vertreten ſein. Dem überaus reichhaltigen und
ge=
ſchmackvoll ausgeſtatteten Katalog entnehmen wir, daß außer den vielen
Exoten und ſonſtigen Vögeln nicht weniger als 285 Stämme Hühner,
740 Paar Tauben und 334 Kanarienvögel in der Ausſtellung vertreten
ſind. Für auswärtige Beſucher der Ausſtellung dürfte es von Intereſſe
ſein, zu vernehmien, daß die Heſſiſche Lugwigseiſenbahn auf allen
Sta=
tionen Ausſtellungs=Billete zum einfachen Fahrpreis, welche zur freien=
Rückfahrt berechtigen, ausgibt.
Wiesbaden, 12. März. Die Ankunft der Kaiſerin von
Oeſterreich mit Erzherzogin Valere und Gefolge wird Montag den
17. März mit Extrazug der heſſiſchen Ludwigsbahn über Frankfurt=
Niedernhauſen erfolgen und wird der Aufenthalt hier 4 Wochen dauern.
Im Hotel zu den „vier Jahreszeiten= ſind 60 Zimmer für die Kaiſerin
beſtellt. — Die hieſige Kur verſpricht diesmal eine ungemein glänzende
zu werden, da Kaiſerin Aguſta Anfangs April die öſterreichiſche
Kaiſerin zu beſuchen gedenkt und Mitte April der deutſche Kaiſer
zum gewohnten Frühjahrsaufenthalt hier eintreffen wird. Für die
Königinnen von Dänemark und Griechenland ſind ebenfalls
Wohnungen beſtellt.
G.
Tages=Kalender.
Freitag, 14. März: Hauptverſammlung der Mathildenſtiftung (
Frei=
maurerloge). — Generalverſammlung des Localgewerbvereins
Darm=
ſtadt (Böttiger's Brauerei).
Samstag, 15. März: Stiftungsjeſt des Kaufm. Vereins (Saalbau).
Sonntag, 16. März: Spaziergang des Vereins „Frohſinn” nach
Pfungſtadt. — Ausflug des Alpenvereins, Section Darmſtadt, nach
Michelſtadt.
Druck und Verlag; L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Vexantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.