Darmstädter Tagblatt 1884


07. März 1884

[  ][ ]

147.

Puuboyhuszr Calttutbe

147.
Jahrgung.

Wonnementspreals
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Oringerlohn. Answärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchles

Irag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2AunliitEp vnkihtanhodtuit.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blötzer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärh
von allen Annoneen=Expeditionen

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamtg, des Graßh. Polizelamts und ſämmtlicher Behörden.

748.

Freitag den 7. März.

1884.

Bekanntmachung.
Die Weißbinderarbeit bei Erneuerung
des äußeren Verputzes an den Octroi=
Erhebegebäuden in der Heidelberger= und
Erbacherſtraße, ſowie die Maurer, Stein=
hauer
= und Schloſſerarbeit bei Herſtellung
der Einfriedigung an dem Octroigebäude
in der Heidelbergerſtraße ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 12. März l. Js.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbaumt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. März 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12266

Faſſelochſen=Verſteigerung.
Montag den 10. d. Mts.,
Mittags 1 Uhr,
werden auf dem Rathhaus dahier 2 gut
gehaltene zur ferneren Zucht untauglich
gewordene Faſſelochſen meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Ober=Ramſtadt, den 4. März 1884.
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
2267
Fiſcher.

Aplelwehn
in beſonders feiner Qualität, ga=
rantirt
rein, in Krügen zu 35 und
18 Pfg.,
empfehlen
Lobstoin & Scholl
am Ludwigsplatz. (2268

Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 10. März d. J. werden in dem Nieder=Modauer Gemeinde=
wald
, Diſtrict Schloßberg, Vormittags 9 Uhr anfangend, folgende Bauſtämme
und Derbſtangen verſteigert:
2 Eichenſtämme von 26 und 35 Emt. mittl. Durchm., 8 und 9 Mtr. Lünge,
210 Fichtenſtämme von 14-27 Emt. mittl. Durchm., 10-19 Mtr. Länge,
37 Stück Fichten=Derbſtangen von 10-12 Emt. mittl. Durchm., 11-18 Mtr.
Länge.
Die Zuſammenkunſt iſt an der Stelle des gefallen Holzes, oberhalb der neuen
Schloßmühle.
Das Holz befindet ſich etwa 2 Minuten von der Staatsſtraße enfernt und iſt
ſehr gut abzufahren.
Nieder=Modau, den 24. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Modau.
Roßmann.
(2026
Freitag den 7. Mürz, Nachmittags 3 Uhr, findet eine öffentliche Ver=
ſteigerung
von
Zeitſchriften und Züchern
aus der Bibliothek der=Vereinigten Geſellſchaft in dem nach der Neckarſtraße
gelegenen Garderobezimmer ſtatt.
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wurde uns übertragen und verkaufen wir ſämmtliche Nickelkochgeſchirre, ſowie
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hieſigem Platze eine geruchloſe Grubenentleerungs=Anſtalt nach neueſtem Syſtem=
errichtet
hat und empfiehlt ſich dem geehrten Publikum zu fortwährend unentgeldlichem,
Ausleeren der Senkgruben. Cloſetsanlagen werden bei Vergütung von M. 1. 50 per
Faß, wobei pünktliche Beſorgung zugeſichert wird, entleert.
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D tionen conlant.
¾ vankhau L P i r n zr,
ten, Schottenring 15
gerrrirrrrrreeerr.

ſlosangvorein Hänner-quartett Bossungen.

Stiktumgsfeier.
Samstag, den 8. März 1884 im Saale des Chauſſeehauſes.
Anfang 8 Uhr.
Program m:
1. Abtheilung: Geſang, Vorträge ꝛc. und Tanz.
II. Abtheilung: Tanz.
Eintritt für Nichtmitglieder 60 Pf., Damen frei.
Eintrittskarten ſind zu haben: Bei Herrn Spenglermeiſter Roth, Kirchſtraße 62
und in der Spezereihandlung L. Bauer, Hermannſtraße 5.
Der Vorstand. (2092

2281) Ein tüchtiges, zuverläſiges
Müdchen wird ſogleich oder auf Oſtern
für eine kl. Familie in Groß=Gerau geſucht.
Näh. bei Frau Winter, Promenade 51.

In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch uns, ſowie durch alle hieſig=
Buchhandlungen zu beziehen:
Portemonnaie Hüllskalender für Technize;
und Laien.

2282) Ein mit allen Hausarbeiten ver=
trautes
Müdchen wird zu Oſtern geſucht.
Offerten Kiesſtraße 51 parterre.

Ein junger Mann

Preis cart. 30 Ptg., geb. 10 Pſe.
Derſelbe enthält: Kalender pro 1884, amtliche Bezeichnung der Maaße und Gewichte, Maaß=
tabellen
. Entfernungen, Berghöhen, Größe von Bauwerken, Gewichtstabellen, Atomgewichte, Münz=
tabellen
, Thermometerſcalen, Ausdehnung durch Wärme, Schmelz= und Siedepunkte, Heigkraft
verſchiedener Brennſtoffe, verſchiedene Geſchwindigkeiten, mathematiſche und phyſikaliſche Notizen,
worunter Berechunng des Zugs der Kamine, Logarithmentafeln, Sinus= und Coſinustafeln,
Quadrat= und Wurzeltafeln, Zinſes=Zins= und Rentenberechnung.
J. G. Bittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Gartenarbeit

findet aushülfsweiſe Beſchäftigung
in der
L. C Wittich'’schen
Hofbuchdruckerei.

als: Neuanlegen, Inſtandſetzen, Baum=
und Rebenſchnitt, übernehme ich von
jetzt ab bei nur reeller Bedienung.
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Kunſtgärtner,
31 Landwehrſtraße 31. (780

Ein braver Junge, welcher das
Weißbindergeſchäft erlernen will, kann
eintreten. H. Höhner, Kranichſteinerſtr. 23.

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ſeltene Gelegenheit zur Erlernung der
Schmuckfedernwaſcherei ſowie Krauſen
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und Färben derſelben.
A. Riltercheim, Mainz.
Löwenhofſtraße 10. OE 14923

ſFine unmöblirte Wohnung. 2 Zim
½ mer und Kammer, von einem ledigen
Herrn baldigſt zu miethen gefucht. Gefl.
Offerten in der Exped. d. Bl. abzugeben
[2284
unter J. A. Nr. 40.

Derloren
ein Pelzkragen am Dienstag mittler=

Eliſabethenſtraße. Abzugeben gegen Bei
lohnung Eliſabethenſtraße 34. (228.

Speclalarzt Dr. med. Heyer.
Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(1115

2386) Calcutta International Exhibition
1883-84. Neue Auszeichnung. Laut eben ein=
gelaufener
Mittheilung, iſt die Firma H. Unde=
berg
=Albrecht in Rheinber= am Niederrhein, unta
unzahligen Ausſtellern von Bitter=Liqueren, des
einzigſte deutſche, welche, für ihren voh
züglichen Boonekamp of Maag=Bitter, von deh
Jury prämiirt worden iſt.

Dm
Gold=Cours. Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke M. 1676
16.25 Enaliſche Sovereiyns 20.45 Dollars in Gold 4.21 ii

ſFin kleines Häuschen mit Grabgarten,
Großherzogliches Hoftheater.
möglichſt Dieburgerſtraße, zu miethen
Freitag. 7. März.
oder zu kaufen geſucht. Gefl. Offerten 15. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilurg iy,
wolle man in der Exped. d. Blattes unter
Antigone.
A. J. Nr. 96 niederlegen.
[2283
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

he

[ ][  ][ ]

e6.

es

Für die ſo zahlreichen und manigfachen Beweiſe herz=
licher
Theilnahme beim Tode und Begräbniß unſeres lieben
4
Johannes
400
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, 6. März 1884.
Die Familie Peters.
Politiſche Ueberſcht.
Darmſtadt, 7. März.
Deutſches Reich. Die Thronrede, mit welcher am geſtrigen Tage
der Reichstag eröffnet wurde, ſagt, daß die Hauptaufgabe des Reichstags
auf ſocialpolitiſchem Gebiete liege. Der wiederholt feierlich bekundete
uſes. WWunſch des Kaiſers betreffs der Hebung der Lage der Arbeiter fand im
Volke volles Verſtändniß. Als Vorlagen werden genannt: Unfallver=
ſicherung
; hierdurch ſoll den auf Umſturz der göttlichen und menich=
lichen
Ordnung gerichteten Beſtrebungen der Boden entzogen und die
Geſeitigung von Ausnahmemaßregeln angebahnt werden. Angekündigt
ſwird ferner eine Vorlage wegen Verlängerung des Socialiſtengeſetzes,
Abänderung des Krankenverſicherungs=, ſowie Actiengeſetzes die vor=
hrigen
Penſionsgeſetze, die Convention mit Belgien zum Schutze der
Verke der Literatur, Kunſt und der Modelle. Die Thronrede bezeichnet
de auswärtigen Beziehungen als hochbefriedigend, betont die Solidarität
ſ2ooo der friedliebenden Geſinnungen Deutſchlands mit den benachbarten und
freundeten Mächten, wodurch der Friede nicht nur für Deutſchland
geſichert werde, ſondern auch die Befeſtigung der ererbten Freundſchaft
elm Leutſchlands mit den benachbarten Kaiſerhöfen. Die Aufnahme des
ſtronprinzen in Italien und Spanien beweiſe, daß dem Anſehen Deutſch=
ands
im Auslande das Vertrauen der Fürſten und Völker auf unſere
Politik zur Seite ſteht.
Die Provinzial=Correſpondenz; bezeichnet als geſetzgeberiſche
Aufgaben des Reichstags die Unfallverſicherung, die Verlänge=
frling
des Socialiſtengeſetzes, das Geſetz über Actien= und Actien= Com=
mandit
=Geſellſchaften, die Novelle zum Hilfskaſſengeſetz, das Reichs=
Militär= und Civilbeamtengeſetz und die Creditforderung für Marine=
Maa ßiwecke. Der Schwerpunkt der Aufgabe beſtehe darin, den äußeren Frieden
Müns Phur Herſtellung und Befeſtigung des inneren Friedens und der Eintracht
nigkid hiwiſchen den verſchiedenen Geſellſchaftsklaſſen zu benutzen.
Die am Montag im preußiſchen Abgeordnetenhauſe begonnene und
iell. vam folgenden Tage fortgeſetzte dritte Leſung des Etats wurde in dieſer
ſSitzung bis Cap. 121 Elementarunterrichtsweſen) gefördert. Die ein=
elnen
Poſitionen wurden durchgehends bewilligt, wöbei indeſſen die
i.
ſiscuſſion öfters aus den Geleiſen der ruhigen und ſachlichen Erwä=
zung
wich. Namentlich die Dehatten der Dienstagsſitzung trugen theil=
2 gius/ veiſe einen recht animirten Charakter, neben der Angelegenheit der pol=
ledig
,b iſchen Orts= und Familennamen ſpielte die angebliche Agitation ver=
chiedener
oſtpreußiſcher landwirthſchaftlicher Vereine bei den Wahlen
Gel.g ine große Rolle und endlich fand noch zwiſchen den Abgeordneten
zugebltHermes und Stöcker wegen der von erſterem gegen das brandenburgi=
ſoagl
iche Conſiſtorium erhobenen Beſchwerden eine lange Auseinand rſetzung
tatt. Für Mittwoch ſtanden der Antrag Windthorſt auf Aufhebung
es Sperrgeſetzes und die Weiterberathung des 6tats auf der Tages=
ſerdnung
.
Die Gerüchte von der bevorſtehenden Demiſſion des preußiſchen
mitla Lultusminiſters v. Goßler treten mit wachſender Beſtimmtheit auf.
merſeits führt man dieſe Abſicht des Miniſters auf den Umſtand zu=
gen
B=
ück
, daß die Regierung ernſtlich die Begnadigung des früheren Kölner
3biſchofs Melchers in Ausſicht genommen habe, andererſeits heißt es,
2
ie Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Fürſt Bismarck und Herrn
Goßler über das Schuldotationsgeſetz hätten letzterem den Entſchluß
hibilich bagegelegt, zu demiſſioniten. Als Nachfolger Herrn v. Goßler'3 nennt
ben ül lna n bereits den Oberpräſidenten von Weſtfalen, v. Hagemeiſter; vor=
5. undd zu fig ſind indeſſen alle dieſe Gerüchte noch unverbürgt.
Der Köln. 3tg.! wird aus Rom gemeldet: Die Ernennung Ledo=
hein
, un.
zucren, Myowski's zum Secretär der Bittſchriftencommiſſion dürfte als Einlei=
ihren
Mung zum Abgang von ſeinem Erzbisthum betrachtet werden und wird
von Nyahrſcheinlich ſeinen Auszug aus dem Batican zur Folge haben.
Zwiſchen der Fortſchritts= und der Secceſſioniſtenpartei hat dem
rnehmen nach eine Vereinigung ſtattgefunden und ſoll dieſelbe den
amen Neue freiſinnige Partei' führen.
In Verlin iſt am Montag das preußiſche Landes=Oekonomie=Colleg
167½ Gegenwart des Kronprinzen eröffnet worden.
Der ſächſiſche Landtag ſoll dem Vernehmen nach am 20. März ge=
6.2
hloſſen werden.
24
Schweiz. Am 5. d. M. wurde in Bern Schulze, einer der Haupt=
421
gikatoren der dortigen Anarchiſten, verhaftet.
Oeſterreich=Ungarn. Die Abreiſe der Kaiſerin nach Wiesbaden
ir d am 16. März ſattfinden.
England. Im Unterhauſe fand am b. März die zweite Leſung
uter.
ker von den Parnelliten eingebrachten Bill, betr. die Abänderung der
iſchen Landacte, ſtatt. Der erſte Secretär für Irland, Mr. Travelyan,
rach Namens der Regierung gegen die Bill und ſagte, die Regierung
ſchte die iriſche Landacte als dauernde Löſung aller organiſchen Punkte

lotizem,

der Frage, ausgenommen die Beſtimmung, betreffend den Ankauf von
Pachtgütern, worüber die Regierung nach Oſtern Vorſchläge zu machen
gedenke. Die Bill wurde mit 235 gegen 72 Stimmen abgelehnt.
Nach einer in London eingetroffenen Meldung von Reuter's Bureau=
aus
Hawphong vom 5. März haben in den letzten Tagen mehrere Schar=
mützel
ſtattgefunden.
Rußland. Die Moskauer Zeitung hebt die Bedeutung der Ver=
ſetzung
Orloff3 nach Berlin hervor, und ſagt, dieſelbe ſei ebenſo wie
die jungſte Entſendung der Deputartion der Georgsritter nach Berlin
ein getreuer Ausdruck der zwiſchen Rußland und Deutſchland beſtehen=
den
freundſchaftlichen Beziehungen. Orloff, welcher das beſondere Ver=
trauen
des Zars genieße, erfreue ſich ebenfalls des Vertrauens des
Kaiſers Wilhelm und ſtehe in freundſchaftlichen Beziehungen zu dem
leitenden deutſchen Staatsmann. Der Artikel ſchließt: Curopa bedürfe
jetzt vor allem der Garantien für ſeine innere Sicherheit; eine der beſten
ſer das gute Einvernehmen zwiſchen Deutſchland und Rußland.
Türkei. Die Pforte hat, wie aus Konſtantinopel gemeldet wird,
Deutſchland das Zugeſtändniß der Fortdauer des alten Einfuhrtariſes
bis zum Abſchluſſe eines neuen Handelsvertrages gemacht.
Cghpten. Aus Suakim wird unterm 4. d. gemeldet: Von eng=
liſchen
Panzerſchiffen wurden 300 Seeſoldaten gelandet. Die Garniſon
Suakim's beſtehe gegenwärtig aus 650 Seeſoldaten und 500 Mann
Egyptern, welche aber demnächſt nach Kairo gehen ſollen.
Ein egyptiſcher Dampfer brachte 700 Männer, Frauen und Kinder
aus Tokar. Die Rückkehr der von Suakim abgegangenen Truppen wird,
täglich erwartet. Die Aufſtändiſchen ſind in großen Haufen etwa 7
Meilen von Suakim verſammelt. Von befreundeten Stämmen iſt bis=
her
Niemand hereingekommen. Osman Digma bedränge dieſelben und
ſei bemüht, ſie zum Uebertritt zu veranlaſſen.
Graham iſt am 5. Abends von Trinkitat in Suakim angekommen.
Die Truppen werden in etlicher Entfernung von Suakim ausgeſchifft
werden. Osman Digma lagert bei den Quellen, 17 Meilen weſtlich
von Suakint.
Aus Gadi und Land.
Darmſtadt, 7. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern Nach=
mittag
17 Uhr das aus den Herren Kugler, Muhl, Heinzerling und
Wolfskehl beſtehende Bureau der zweiten Kammer der Landſtände.
Ihre Großh. Hoheiten die Prinzeſſinnen Victoria und Eliſa=
beth
, ſowie Seine Kaiſerl. Hoheit der Großfürſt Sergius von Ruß=
land
ſtatteten Mittwoch Nachmittag J. J. E. D. dem Grafen und
der Gräfin zu Erbach=Schönberg Höchſtihren Beſuch auf Schloß
Schönberg ab.
An der am Mittwoch Abend im Großh. Neuen Palais ſtatt=
gefundenen
Familientafel nahmen Se. Kaiſerl. Hoheit der Großfürſt
Sergius von Rußland, Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Carl,
Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich, Wilhelm und
Alexander, ſowie Ihre Durchlaucht die Prinzeſin von Battenberg
Theil.
Der kaiſerlich rulſiſche außerordentliche Geſandte und bevoll=
mächtigte
Miniſter, Kammerherr und Wirklicher Staatsrath v. Staal,
hatte geſtern die Ehre, empfangen und zur Großh. Tafel zugezogen zu
werden.
O In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer begann die Ver=
handlung
über die Vorlage der Regierung wegen Herſtellung mehrerer
Nebenbahnen. Die Vorlage wurde namentlich von den Abg. Frank und
v. Rabenau bekämpft und zwar, weil. dieſelbe auf keinem beſtimmten
Syſtem beruhe. Arnold trat für eine beſſere Berückſichtigung des Oden=
walds
ein, beantragte insbeſondere die projectirte Bahn von Reinheim
nach Reichelsheim über Wald=Michelbach nach Hirſchhorn fortzuſetzen,
andererſeits von Reichelsheim über Fürth nach Rimbach, Mörlenbach
und Weinheim zu bauen. Für die Vorlage ſprachen Sturmfels, Pfann
ſtiel, Schröder, Heinzerling, Wolfskehl, Metz und Euenberger. Die
Generaldebatte wird heute fortgeſetzt.
(Stadtverordnetenverſammlung vom 6. März. Kurzer
Bericht). Eingelaufen iſt ein Antrag der Stadtverordneten Lauten=
ſchläger
und Rückert, der im Iutereſſe der Altſtadt, um der Ent=
werthung
der Grundſtücke dort entgegen zu arbeiten, die Aufſtellung
eines neuen Alignementsplans für die Altſtadt Seitens des Stadtbau=
amts
in Antrag bringt. - Ferner wurde Kenntniß von einer Eingabe
der Bewohner der Pankratiusſtraße gegeben, worin dieſelben bitten,
dieſer Straße nicht den Namen Bangert oder Baumgartenſtraße zu geben,
ſondern mit Rückſicht auf die dort zu erbauende Kirche Martin= oder
Martinusſtraße zu benennen. Endlich wurde noch Mittheilung
von einer Petition der hieſigen Inſtallateure gegehen, worin die=
ſelben
beantragen, daß ſich das Gas= und Waſſerwerk der Vornahme
von Privatinſtallationen enthalten ſoll. In die Tagesordnung ein=
tretend
genehmigte man zunächſt die Fortführung der Gasleitung bis
an den Rummel'ſchen Keller am Stirnweg, gab auch dem Antrag der
Baucommiſſion ſtatt, wonach die Pflaſterung der Aliceſtraße zwiſchen
Wendelſtadt= und Victoriaſtraße bis zur Vollendung des Schulhaus=
baus
ausgeſetzt, einſtweilen aber Uebergänge hergeſtellt werden ſollen.
Ferner genehmigte man, daß die Chauſſirung der Beckſtraße durch
die ſtädtiſchen Taglöhner zu Laſten des laufenden Unterhaltungscredits
in Angriff genommen werden ſoll. Hauſer erinnerte an den Be=
ſchluß
, wonach Schritte zur Verwerthung des Geländes an der Gasfabrik
134

[ ][  ]

4.
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geſchehen ſollen, welche Angelegenheit in Folge der Krankheit des be=
ſtellten
Referenten bisher nicht erledigt werden konnte, aber jetzt wieder
aufgegriffen werden ſoll. - Hierauf erſtattete Rückert eingehenden
Bericht über die Verbreiterung der älteren Kiesſtraße, die nach dem
nunmehr modificirten Project einen Aufwand von 56000 Mark
erfordern würde. Mit dieſem Opfer, könnte indeß nur eine
Straßenbreite von ſechs Metern hergeſtellt und damit keine für
den durchgehenden Verkehr dienende Straße geſchaffen werden.
Sein Schlußantrag geht dahin, die Bürgermeiſterei zu beauftragen, die
Koſten der früher oder ſpäter abſolut nothwendig werdenden Zurück=
verlegung
der Blödel'ſchen, Möſer'ſchen und Koch'ſchen Hofraithen amt=
lich
zu ermitteln, dieſe Summe der jetzigen Forderung zuzuſetzen und
nach Abzug von 36,000 M., welche die Stadt als Beitrag zu den Koſten
der Verbreiterung zu leiſten hätte, auf die betheiligten Beſitzer auszu=
ſchlagen
, ferner einen neuen Alignementsplan für dieſe Straße aufzu=
ſtellen
. - Gaulé empfahl dieſen Vorſchlag zur Annahme, desgleichen
Büchner, der eventuell ſogar bereit iſt, von der Zurückverlegung der
Koch'ſchen, Blödel'ſchen und Möſer'ſchen Häuſer Abſtand zu nehmen.-
Profeſſor Dr. Thiel erachtete, daß dieſe Verbreiterung im öffentlichen
Intereſſe geboten erſcheine, und beantragte den ſtädtiſchen Zuſchuß auf
45,000 M. zu erhöhen. Jäger ſprach weitergehend für Bewilligung
von 50000 M. Bergſträßer ſprach dafür, in Bezug auf Straßen=
erweiterungen
ſyſtematiſch vorzugehen, will daher die Frage der Bei=
tragspflicht
noch offen gelaſſen haben, wogegen Karp den Antrag des
Profeſſor Dr. Thiel befürwortete
Blumenthal erklärte ſich bereit zur durchgreifenden Verbreiterung
der fraglichen Straße die von der Commiſſion beantragte Summe als
Minimalbeitrag zu gewähren, eventuell die Hälfte der Koſten auf die
Stadtkaſſe zu übernehmen. Hochſtätter machte darauf aufmerkſam, daß
der Koſtenbetrag heute noch nicht feſtſtehe, man erſt Gewißheit über die
Höhe haben müſſe, ehe man den Beitrag feſtſetzen könne. Diehm trat
für den Antrag der Commiſſion ein, der allen Verhältniſſen gebührende
Rechnung trage, ebenſo Ganz und Weber.
Bergſträßer, Hauſer und Hochſtätter beantragten ſchließlich, die
Sache für heute noch zu vertagen, um über die Höhe der Kaufpreiſe
für die drei mehrfach genannten Häuſer weitere Erhebungen anzuſtellen,
auch mit den Intereſſenten wegen eines erhöhten Beitrags zu ver=
haͤndeln
.- Der Vertagungsantrag wurde abgelehnt und der Commiſſions=
antrag
faſt einſtimmig angenommen.
Zu Ehren des Geburtstags Cr. Majeſtät des Kaiſer=
findet
wie in früheren Jahren am 22. März ein Feſtmahl im Darm=
ſtädter
Hof ſtatt. Die Liſte zur Einzeichnung liegt daſelbſt auf.
Die Herausgabe eines neuen Choralbuches für unſere evang.
Landeskirche wird von der oberſten Kirchenbehörde des Großherzogthums
ſoeben in Angriff genommen. Als Mitglieder der Commiſſion zur Vor=
bereitung
desſelben wurden außer den drei Superintendenten Dr. Sell,
Habicht und Dr. Köhler nachfolgende Mitglieder von Seiten des Großh.
Oberconſiſtoriums ernannt, nämlich Geheimerath L. Hallwachs als
Präſident und Dr. Bender als Dirigent des evang. Kirchengeſangvereins
von Darmſtadt, Profeſſor Köſtlin vom Predigerſeminar zu Friedberg
und Muſiklehrer Linck vom dortigen Schullehrerſeminar, ferner die
Pfarrer Weber=Münſter, Schloſſer=Gießen, Stromberger=Zwingenberg,
Waas=Neckarſteinach, Diehl=Dienheim, Kreisſchulinſpector Doſch=Worms,
Reallehrer Fritz. Cantor Völſing und Organiſt Magel von Tarmſtadt,
Oberlehrer Funck=Beſſungen, Oberlehrer Birkenhauer=Alzey, Dirigent
Weicker=Lich, die Lehrer Buxbaum=Raunheim, Gils=Fränkiſch=Crumbach
und Oppel in Grünberg. Die Commiſſion hat unter dem Vorſitz des
Superintendenten Dr. Sell, welcher die Verhandlungen in vorzüglicher
Weiſe leitete, in voriger Woche ihre Sitzungen, welche in dem Muſik=
ſaale
der Realſchule zu Darmſtadt abgehalten wurden, beendet und die
für das Choralbuch nothwendig gewordenen 169 Melodien feſtgeſtellt.
Die Beſchluſſe dieſer Commiſſion ſind ſelbſtverſtändlich nur als unmaß=
gebliches
Gutachten von Sachverſtändigen und practiſchen Organiſten
anzuſehen, welches die oberſte Kirchenbehörde ihren weiteren Verhand=
lungen
und Entſchließungen zu Grunde legen, und welche auch die
Harmoniſirung dieſer Melodien baldigſt zur Ausführung bringen laſſen
wird.
W. 8tg.
Das Mauerhoſvital wurde geſtern an die Herren Gebrüder
Becker (in der oberen Rheinſtraße) um den Preis von 24,000 Mark
verkauft und wird auch unter ſeinen neuen Beſitzern dem Wohle der
Menſchheit - wenn auch in anderer Weiſe-
dienen
. Genannte Herren
beabſichtigen nämlich, darin eine öffentliche Badeanſtalt zu errichten,
welche den Namen Alicebad führen ſoll. Gewiß kann dieſer löbliche
Plan ſeitens der Stadt ſowohl wie des Publikums nur mit aufrichtiger
preude begrüßt werden.
r4 Soweit bis jetzt beſtimmt, ſoll am 28. l. M. im grotzen Saale
des Saalbaus die Feier des Judithfeſtes wiederholt werden. Der
Feſtabend im Jahr 1881 wird wohl allen Theilnehmern noch in ange=
nehmer
Erinnerung ſein und verſpricht auch der bevorſtehende hinter
jenem nicht zurückzuſtehen. Wir wollen nicht verſäumen, an dieſer Stelle
mit dem Bemerken hierauf aufmerkſam zu machen, daß zahlreiche An=
meldungen
bereits erfolgt ſind und es räthlich ſein dürfte, ſolche nicht
auf die letzte Stunde zu verſchieben.
8. Dem Vernehmen nach beabſichtigt der Darmſtädter Zitherelub
am 22. d. M. im Saalbau ein Concert zu veranſtalten. welches von
den früher abgehaltenen inſofern ahweicht. als ſich demſelben ein Tanz.

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anreihen wird. Wir zweifeln nicht, daß ſich das bevorſtehende Concert
den früheren würdig zur Seite ſtellen wird, und glauben Freunde des
Zitherſpiels ſchon jetzt darauf aufmerkſam machen zu ſollen.
Bekanntlich wird jedem der Großh. Kreisämter ein Credit zur
Gewährung von Unterſtützungen aus der Staatsunterſtützungs=
kaſſe
zur Verfügung geſtellt. Da die Armenpflege an ſich Sache der
Gemeinden iſt, ſo werden Unterſtützungen von den Kreisämtern nur in:
Fällen ganz beſonderer, unverſchuldeter Noth und beſonders auch an die
Relicten von Staatsdienern u. ſ. w. verliehen. Bei dem hieſigen Kreis=
amt
iſt dieſer Credit im laufenden Etatsjahre in einer ſo ausgedehnten
Weiſe in Anſpruch genommen worden, daß derſelbe ſchon ſeit geraumer
Zeit erſchöpft iſt und dieſe Behörde ſich zur Anweiſung von Unter=
ſtützungen
erſt wieder im April d. J. in der Lage ſieht.
1 Der Eismangel in den milderen Gegenden Deutſchlands hat
bei dem ganz enormen Verbrauch dieſes Artikels einen früher kaum,
geahnten Aufſchwung des Eisgeſchäftes herbeigeführt. Die Eisreiſen=
den
ſind eben faſt ſo häufig als andere Geſchäftsreiſende und wird ſich
deren Zahl noch vermehren, wenn, wie vorauszuſehen, auch noch Schwe=
den
, Norwegen und Nordamerika mit Tyrol, Oberbayern und der Schweiz
ſowie mit der künſtlichen Eisfabrikation in Concurrenz treten. Durch
eine Einzige der Geſellſchaften, welche ſich zu dem Zwecke der Lieferung
von Eis gebildet haben, diejenige für den Zeller See(Pinzgau), wurden
bereits 1000 Waggons 200 Ctr. verſandt. Den tauſendſten, feſtlich
geſchmückten Waggon erhielt am 4. d. M. die Brauerei von S. G.
Henrich in Frankfurt a. M. Der Preis ſtellt ſich auf ca. 1 M. per
Centner, wovon ungefähr 75 Pf. auf die ermäßigte Eiſenbahnfracht.
Mainz, 6. März. Die Einweihung der neuen Induſtrie=
halle
findet kommenden Sonntag Vormittag 11 Uhr ſtatt. Die Theil=
nehmer
an der Feierlichkeit verſammeln ſich ſodann Nachmittags 2 Uhr
zu einem Diner im Caſino zum Gutenberg.
Worms, 6. März. Nächſten Sonntag findet das erſte Geſammt=
gaſtſpiel
der Darmſtädter Hofſchauſpieler ſtatt; es kommen zur Auf,
führung Frauenkrieg= und 7Im Warteſalon I. Cl."
Frankfurt, 6. März. Heute findet durch die Aufſichtsbehörde
die Conſtituirung der neuen Barbier=Innung auf dem Verkehrsamte
ſtatt. Die Tapezierer ſind gegenwärtig mit der Reorganiſation der
Innungsſtatuten beſchäftigt und wird ſich deren Innung in Kürze auf
Grund des Innungsgeſetzes vom 18. Juli conſtituiren.
Köln. Es dürfte nicht unintereſſant ſein, jetzt, nachdem die letzt=
der
von unſerem Kaiſer zum Ausbau bezw. Freilegung des Dome'
bewilligten 19 Prämien=Collecten vorbei iſt, zu erfahren, welche Summ=
aus
denſelben der königl. Dombau=Verwaltung für beſagte Zwecke über
wieſen worden iſt. Dieſelbe belauft ſich auf 11,023,471 M. Aus de
drei erſten Collecten wurden über je560,000 M. aus den beiden folgen=
den
über je 580,000 M., aus der ſechſten mehr als 670000 M., aus de
ſiebenten und achten über 620,000 M., aus der neunten rund 647,000 M
aus der zehnten rund 585,000 M, aus der elften 556,000 M., auf
der zwölften und dreizehnten über 590,000 M., aus den vier folgendet
rund 560,000 M. und aus den beiden letzten 500,000 M. überwieſen,
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Antwerpener Poſtdampfer =Pennland=, Capitän Weyer, von der
Red Star Line, welcher am 16. Februar von Antwerpen abging, iſt aml
1. März, und der Hamburger Poſtdampfer Weſtphalia, Capitän
Ludwig, von der Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am
20. Februar von Hamburg via Hävre abging, iſt am 5. März wohl=
behalten
in New=York angekommen.
Einſendung.
Wer um die Mittagszeit durch die breite Allee geht, ſieht ke
einigermaßen günſtigem Wetter zahlreiche Arbeiter der dort befindlichc
Fabriken im Graſe lagern, die alten knorrigen Lindenbäume als Rück
lehne benutzend und ihr einfaches Mittagsbrod verzehrend. Der l
weite Heimweg bei der kurzen Mittagspauſe geſtattet ihnen nicht, ds
Eſſen zu Hauſe einzunehmen, Frauen und Kinder bringen es und lagen/
zuſammen auf der Erde. Es dürfte ſich gewiß empfehlen, hier einie,
einfache Bänke anzubringen, die Sommer und Winter draußen ſtehl,
können, etwa wie die im Herrngarten oder der Anlage. Es iſt bedaue,
lich, daß die Leute durch Mangel an Bänken genöthigt ſind, ſich aul
den oft feuchten und kalten Boden zu legen, während ihnen ſonſt de
Aufenthalt in der friſchen Luft recht geſund ſein würde. Ebenſo wid
die Allee nach der Tanne vielfach von älteren Leuten und Reconvalei
centen als Spaziergang benutzt und iſt ihnen ein Ruhepunkt öftes
Bedürfniß. Die zuſtändige Behörde findet vielleicht bei den anlieger
den Fabrikbeſitzern freundliches Entgegenkommen und laſſen ſich hoffen=
lich
recht bald einige Bänke mit nur geringen Opfern von beiden Seits
an den geeigneten Stellen anbringen.
Tages=Kalender.
Freitag. 7. März: Verſammlung des Localgewerbvereins (Braues
Böttinger)
Samstag, 8. März: Stiftungsfeier des Männer=Quartetts Beſſung.
(Chauſſeehaus).
Montag. 10. März: Concert zum Beſten der Barmherzigen Schweſt=
Saalbau).
Mittwoch, 12. März: Concert zum Beſten armer Lehrerwittm,
Saalbau)

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.