Darmstädter Tagblatt 1884


04. März 1884

[  ][ ]

hoonnementopreis
äherlich 1 Mark 50 Pf. id.
Ari hn. Auswärtz werden von
hostämtern Beſtellungen ent=
R4h.mmen zu 1 Mark 50 Pf.
Weartal incl. Vohlaufſchlag.

Amtliches Organ
r die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſümmllicher Relörden.

ſionkursverfahren.
hn dem Konkursverfahren über das
Kuigen des Kaufmanns Heinrich Bingel
uſſlarmſtadt iſt zur Abnahme der Schluß=
anchur
1g des Verwalters, zur Erhebung
AſlEinwendungen gegen das Schlußver=
echis
der bei der Vertheilung zu be=
ünſtchttigenden
Forderungen und zur Be=
ndlölaſſung
der Gläubiger über die nicht
jäſſei thbaren Vermögensſtücke der Schluß=
lr
auf
Au ag den 24. März 1884, Vor=
mittags
10 Uhr,
dm Großh. Amtsgerichte I. hierſelbſt,
Mlntraße Nr. 31333, beſtimmt.
ſdurmſtadt, den 27. Februar 1884.
Kümmel,
ſichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt 1. (2135

Flur. Nr. ⬜Meter.

fr. fl.

fffentliche Aufforderung.
furderungen an den abweſenden Jo=
Weter Koch, früher Briefträger zu
ngen reſp deſſen verſtorbene Ehefrau
bei Vermeidung der Nichtberückſich=
bei
Regulirung der Vermögensver=
ſe
derſelben bei unterzeichnetem Ge=
chinnen
2 Wochen anzumelden.
dnrmſtadt, den 23. Februar 1884.
Fherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
[993
Dr. Meiſel
Bartha.

eil=

Bekanntmachung.
4
A.e bei der äußeren Herſtellung des
Vkualtungs=Gebäudes unſeres Gaswerks
ühntmende Weißbinderarbeit ſoll im
be der Submiſſion vergeben werden.
Rferten ſind bis
aunstag den 8. Mürz l. 38.,
Vormittags 10 Uhr,
ſbufluterzeichneter Stelle einzureichen.
54 JBoranſchlag und Bedingungen liegen
gaſſhem Gaswerk zur Einſicht offen, hei

Dienstag den 4. März.
welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 29. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B:
Riedlinger, Beigeordneter. (2136
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Bankbeamten Georg
Andreas von Darmſtadt gehörigen in
der Gemarkung Beſſungen belegenen Im=
mobilien
als:
2306 Acker am Herd=
III. 171
weg nördlich.
II. 172 2306 Acker daſelbſt,
III. 205 1400 Grabgarten
Steinsäcker,
IV. 60 1394 Acker im Soder,
Montag den 10. März d. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
lauf dem Rathhauſe zu Beſſungen zum
dritten und letzten Mal öffentlich meiſt=
bietend
verſteigt.
Beſſungen, den 26. Februar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[1945
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Verzehrungs=
gegenſtänden
für Großherzogliches
Gefängniß und Großherzogliches Provin=
zial
Arreſthaus Darmſtadt, ſowie von Ver=
brauchsgegenſtänden
für Großherzogl.
Gefängniß Darmſtadt, Großherzogliches
Arbeitshaus Dieburg und Großherzogliches
Provinzial=Arreſthaus hier betreffend.
Für die Zeit vom 1. April 1884 bis
Ende März 1885 ſoll auf dem Submiſ=
ſionswege
die Lieferung des Schwarz=
brodes
und der Wecke, ſowie der Milch
für Großh. Gefängniß Darmſtadt vergeben
werden.
Sodann füt dasſelbe und Großherzogl.
Provinzial Arreſthaus Darmſtadt gemein=
ſchaftlich
nachſtehende

Verzehrungsgegenſtände:
ca. 2985 Kilo 1. Ochſenfleiſch,
85 Schweinefleiſch,
500 Schweineſchmalz,
1000 Weißmehl,
700 Gerſte,
100 Reis.
700 Gries,
1200 Kaffee, ungebrannt,
2000 Kochſalz.
Für denſelben Zeitraum ſoll vergeben
werden die Lieferung des Bedarfs an
Verbrauchsgegenſtänden.
A. Für Großh. Gefängniß Darmſtadt,
Großh. Provinzial=Arreſthaus Darm=
ſtadt
und Großh. Arbeitshaus Dieburg
und zwar:
Calmuk, Leinwand, Zwilch zu Hoſen und
Camiſölern, Straßburger Zwilch, Stroh=
ſackleinen
(Haustuch, Bettzeug, blauer
Köper, Halstücherzeug, Bettteppiche, ge=
webte
Unterhoſen, Wolle, Sohlleder,
Rindleder, Raupenleder, ſchwarzes Kalb=
leder
nach vorliegenden, ſowie Kern=und
Schmierſeife nach einzureichenden Mu=
ſtern
.
B. Für Großh. Gefängniß Darmſtadt und
Großh. Provinzial=Arreſthaus:
1) Beleuchtungsgegenſtände:
Petroleum, Rüböl, Stearinlichter u. Zind=
hölzer
, Lampeneylinder.
2) Reinigungsgegenſtände,
als: Hand=, Boden=, Reiſer= und Hofbeſen,
Wurzel=, Glanz, Auftrag=, Lambris=,
Waſch= und Keſſelbürſten, Wurzel= und
Haarſchrupper nach vorliegenden Muſtern.
Carbolſäure, Eiſenvitriol, Schwefelſäure,
Zinnſand und Makulaturpapier, Putz=
lumpenzeug
im Stück.
3) Sonſtige Gegenſtände,
als: Engl. Nähnadeln und Maſchinen=
nadeln
per Brief,
Rollenzwirn, ſchwarz u. grau, per Oßd.
Eiſenzwirn, per Kilo,
Fiſchthran
per Liter,
Oliven= Maſchinen) Oel

Nühwachs per Kil=

136

[ ][  ][ ]

458
Bettfedern, Blechkümpchen verzinnte
Löffel.
4) Schuhmacherartikel ſlaut Verzeichniß)
6) Schreibmaterialien Claut Verzeichniß).
6) Lithographiſche Arbeiten, nur für
Großh. Gefängmiß (laut Verzeichniß).
7) Buchbinderarbeiten.
8) Glaſerarbeiten (laut Verzeichniß).
Ferner ſoll vergeben werden der Be
zug der im Großh. Gefängniß und im
Großh. Arreſthaus ſich ergebenden Kno=
chen
und Lumpen an den Meiſtbietenden.
Schließlich wird bemerkt, daß die Lie=
erungsbedingungen
und Muſter auf dem
Bureau der Großh. Gefängnißverwaltung
Darmſtadt vom 6. bis incl. 13. März
d. J., Vormittags von 9 bis 12 Uhr
und Nachmittags von 4 bis 6 Ubr
offen gelegt ſind und daß die Offerten bis
zum 15. März d. J., Vorm. 10 Uhr,
poſtmäßig verſchloſſen und mit der ent=
ſprechenden
Aufſchrift verſehen bei Großh.
Gefängnißverwaltung Darmſtadt eingereicht
ſein müſſen und daß ſpäter eingelaufene
Offerten nicht mehr berückſichtigt werden
können.
Die Eröffnung der Submiſſionen er=
folgt
Samstag den 15. März d. J., Vor=
mittags
11 Uhr, und iſt es den betreffenden
Submittenten freigeſtellt, derſelben beizu=
wohnen
.
Darmſtadt, den 24. Februar 1884.
Großh. Gefängniß= und Großh. Arreſthaus=
Verwaltung Darmſtadt.
J. A.:
Rothermel, Oeconom. (2137
Bekanntmachung,
die Lieferung des Brennöls und
Petroleums für das Großherzog=
liche
Arbeitshaus zu Dieburg
betreffend.
Die Lieferung des Brennöls und Pe=
troleums
für das Großh. Arbeitshaus zu
Dieburg für die Zeit vom 1. April 1884
bis 31. März 1885 ſoll auf dem Sub=
miſſionswege
vergeben werden. Die Ueber=
nahmebedingungen
liegen bei der unter=
zeichneten
Behörde zur Einſicht offen.
Diejenigen, welche die Lieferung über=
nehmen
wollen, haben ihre Anerbietungen
bis zum 12. März l. Js., Vor=
mittags
10 Uhr,
in verſchloſſenen Schreiben mit der Auf=
ſchrift
Lieferung des Brennöls und Pe=
troleums
für das Arbeitshaus zu Dieburg;
dahier einzureichen und werden eingeladen
zu der genannten Stunde auf dem Büreau
der unterzeichneten Behörde ſich einzufinden,
Um der Eröffnung der Schreiben beizu=
wohnen
.
Die Offerten ſind franco Bahnhol
Dieburg zu ſtellen.
Dieburg, den 29. Februar 1884.
Großherzogliches Kreisamt Dieburg.
[3138
Hallwachs.

R. 45
Großherzogliches
Landeshoſpital.
Nachverzeichnete, in dem Rechnungs=
jahre
1884-85 erforderlich werdende
Kleider=, Weißzeug= und Bettwerksgegen=
ſtände
ꝛc. ſollen auf dem Submiſſionswege
vergeben werden und zwar:
Eirca 1000 Met. Baumwollenzeug,
150 Bettbarchend,
400 Druckzeug,
850 Kattun,
Sarſenet= und Zanella=
1000

Futter,
200 Shirting und Schottiſch=

Battiſt,
200 grauer und geſtreifter

Drell,
150 Bettdrell,
3300 blaue, weiße und ge=
treifte
Leinwand,
400 Strohſackleinen,
50 Segeltuch,
280 farbigen und weißen
Flanell,
150 Lüſtre, Thibet und Ca=

chemir,
380
Sommer=Bukskin und


Sommerzeug,
75 Kilo farbiges Wollgarn,

50
Bettfedern,

50 Liter Fiſchthran,

50 Met. Gummiſtoff,

50 Kilo Roßhaare,

40 Stück Bettteppiche.
Der Bedarf an Baumwollengarn,
Baumwollwatte, Gaze, Knöpfen, Nadeln,
Zwirn, Seide, Fingerhüten, Haften und
Ringen, Plattſchlag, Schnürriemen, Schnur,
Schraubenknöpfen, Zeichengarn, chemiſcher
Tinte, Gummilöſung, Haaröl, Neublau,
Pommade, Stärke, Piqusdecken, Corſetten,
Halsbinden, Halstüchern, Sacktüchern,
Hoſenträgern, Hüten, Kappen, Unterjacken,
Unterhoſen, Holzſchuhen, Gebild= Hand=
tüchern
. Servietten und Tiſchtüchern, Hem=
deneinſätzen
, Hemdenkragen, Kappenſchildern
und leinenen Binden.
Das Reinigen der Bettteppiche.
Muſter und Bedingungen liegen auf
dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten
vom 10. bis 13. März d. Js., Vormit=
tags
von 8 bis 12 Uhr, offen. Offerten
wolle man mit der Aufſchriſt: Sub=
miſſion
zu der am 29. Februar d. Js.
ausgeſchriebenen Lieferung: bis zum Er=
öffnungstermine

Mittwoch den 19. März d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
entweder an Großh. Direction des Landes=
Hoſpitals richten oder in den Submiſſions=
kaſten
einlegen.
Die Muſter dagegen ſind verſiegelt
und mit entſprechender Aufſchrift verſehen
auf dem Büreau der Kaſſe zu hinterlegen.
Hofheim, am 29. Februar 1884.
Großh. Direction des Landeshoſpitals.
J. B.:
Stroh, Hausverwalter. [2199

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717) Ernſt=Ludwigſtraße 14 eine
Wohnung im Seitenbau, beſtehend aus
2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc., als=
bald
zu vermiethen.
1660) Martinſtraße 22 der untere,
Stock zu vermiethen.
1663) Obere Hügelſtraße 30 eine
Wohnung, 8 Zimmer mit allen Bequem=
lichkeiten
, am 20. Mai beziehbar.
1705) Grafenſtraße 31 eine Woh=
nung
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1918) Schwanenſtraße 43 eine Par=
terrewohnung
von 3 Zimmern nebſt Zu=
behör
gleich zu beziehen.
1919) Niederramſtädterſtraße 63
eine Manſardewohnung an eine ruhige Fa=
milie
. Näheres Rückertſtraße 34.
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1922) Beſſ. Holzſtr. 25 eine ſchöne
Wohnung, 4 Zimmer, Küche, abgeſchloſſener
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terre
=Wohnung mit Hintergarten.
Caſinoſtraße 17 eine Parterre Woh=
nung
, beide gleich beziehbar. Zu erfragen
Caſinoſtraße 17.
2148) Beſſgr. Carlsſtraße 3 iſt die
Parterre Wohnung vom 1 Juni ab be
ziehbar. Dieſelbe beſieht aus 5 Zimmern
mit Zugehör.
2149) Lauteſchlügerſtraße 17 eine
Parterrewohnung von 4 Zimmern nebſt
allem Zubehör, Waſſerleitung, per 1 Juni.
2150) Neckarſtraße 15, Hoch=
parterre
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CAruk"

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Heinheimerſtraße 7, Seitenbau.

FrRxraa. n

H
-
Wchz,
8½
Az-
E
444

1585) Zwei ſchön möblirte Zimmer
(Wohn= und Schlafzimmer) an einen
oder zwei Herren zu vermiethen.
C. Eichberg, Capellplatz.
1718) Schuſtergaſſe 17 eine Schlaf
ſtelle zu vermiethen.

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Goor,
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E
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großer Auswahl am Lager und empfehle dieſelben zu allerbilligſt=
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1B. SöuUtzonlhor,

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P. S. Die Vorhangswaſcherei in Plauen hat begonnen und bil
ich meine verehrl. Kunden um baldigste Abgabe der zu
Waſchen beſtimmten Vorhänge.
21

Deutſche

Errichtet
Activ=Vermögen:
1869. L OtStaIL. 7Millionen M.
Verſicherungsbeſtand: 56 Millionen Mk. Angeſammelte Reſerven:
5½ Million Mk. Capital=Verſicherungen für den Todesfall
ſowie für eine beſtimmte Lebensdauer. Kinder=u. Aus=
ſteuer
=Verſicherungen. Leibrenten=u. Alters=Verſicherungen unter
coulauteſten Bedingungen. Koſtenfreie Auskunft ertheilen ſämmtl. Vertreter
der Geſellſchaft an allen größeren Plätzen, ſowie
Bie Birclion in Polsdam.

Protestantenverein zu Darmstadl
Dortrag
des Herrn Profeſſor Molsten.
Dienstag den 4. Mürz, Abends 8 Uhr, im großen Saale des
Barmetädter Hokes.
520
Ueber die Religion und das Leben.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
Gründlichen Geſang=Anterrid,
nach beſter Schule und unter Zugrundlage äſthetiſcher Tonbildung ertheilt
Frau Lenke-ArarerAglae,
Erbacherſtraße 69 I.
8. Zu ſprechen von 10-1 Uhr Vormittags.
(21)

[ ][  ][ ]

R. 45
ittwoch den 12. Mürz 1884,
Abends 3 Uhr präcis,
findet
im grossen Saale dos Saalbaues
eine

M Alldr lohrornittilon d6s Anosshernogthuns Alall,
veranſtaltet von
Studirenden der techuiſchen Hochſchule.

Programm.
1) Ouverture zu Kalif von Bagdad=
Proloe.
2) Vorſpiel zum 5. Akt König Manfred
3) Vll. Concert für Violine mit Pianoforte=Begleitung
4) Ouverture zu Flotte Burſche
Kreuz und Hchleife.
Elpiel in 3 Akten mik Geſang und Ballet, ſpeziell für dieſes Feſt umgearbeitet.
Mit Originalmuſik verſehen von Herrn Hofmuſiker W. Petr.
Regie: Herr Hofſchauſpieler Steude.

Boioldiou.
Carl Reinicko.
de Boriot.
k. v. Supps.

Eintrittskarten Mk. 2.50, ſowie Familienkarten für 3 Perſonen 6 Mk.,
fin den Buchhandlungen der Herren fl. Bergsträsser (für die linke Saalhälfte)
Thies (für die rechte Saalhälfte) zu beziehen. Abends an der Kaſſe werden
Marten 3 Mark ausgegeben.
Oeffnung des Saales 6 Uhr.
(2155
Das Cömité.

ſolltscher und österreichischer Aponveroin.
Section Darmstadt.
Dienstag den 4. März 1884, Abends 8 Uhr:
Aonuts-Yerſammlung
im Saalbau Damensalon).
Tagesurdnung:
Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. R. Lopsius dahier über: Die Ab=
ſligkeit
des landſchaftlichen Bildes von der geologiſchen Beſchaffenheit der Berge
[2119
den Alpen.
Gäſte ſind willkommen.

Gesucht,

Vebenerwerb. (2156,
Ein Frauenzimmer kann das Hand=
luchwaſchen
abreiſehalber billig erlernen. in Mitte der Stadt per 15. April oder
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in 9.ter Lage (keine Manſarde= noch
Hofwohnung). Offerten mit Preisang.
Eine Partie gebrauchte
unter H. K. 100 an die Exped. 12159
Hiegel
Nüſche zum Bügeln wird angenommen.
(2160
verkaufen. Näheres Expedition. (2157 20 Fuhrmannsſtraße I.

461

2161) Köchinnen, Mädchen allein,
Haus= und Kindermädchen mit ſehr
guten Zeugniſſen können jetzt ſchon f. Oſtern
nachgewieſen werden. K. Knecht, Beſſ.
Kirchſtraße 12.

TAI,

2162) Zwei tüchtige Kellnerinnen
können ſofort eintreten. Näheres Vermäz
lungsbureau Frau Landau, Hochſtr. xb.
2163) Ein tüchtiger Hausburſche
für ein Colonialwaarengeſchäft, der ſchon
in dieſer Brauche thätig geweſen, geſucht.
Näheres in der Expedition.
1776) Lehrmädchen f. Maſchinen=
ſtrickerei
geſucht. Ecke der Eliſabethen=
und Louiſenſtraße.
1
E
2164) Agenten und Reiſende;
zum Verkauf von Kaffee und Thee
p an Privatkunden gegen hohe Provi 6
ſion geſucht Off. sub fl. 0894 an 8
8 Maasenstein amp; Vogler, Hamburg. H
MELAAitAAvrArArzzzAzai
2165) Einen Lehrling ſucht
J. Gelfius, Küfermeiſter.
1985) Eine Lehrlingsſtelle offen bei
A. Sperber, Uhrmacher.
2122) Geſucht ein Junge von 15-16
Jahren zu leichter Handarbeit. Näheres
Landwehrſtraße 21.
p Ged.

Abreischalber
ſeltene Gelegenheit zur Erlernung der
Schmuckfedernwaſcherei ſowie Krauſen
und Färben derſelben.
e2166
A. Rittersheim, Mainz.
Löwenhofſtraße 10. O6 14923
(Fin ſolider Arbeiter kann Schlafſtelle
erh. Frau Cohn, kl. Ochſeng. 9. (2167
Schönes Sommerkorn zu verkaufen.
Beſſunger Schulſtraße 14. (2168

2
p
rl e.
Großherzogliches Hoftheater.
Oedipus-Trilogie.
Dienstag, 4. März.
13. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilung.
Erſter Abend.
Neu einſtudirt:
Köuig Ocdipus.
Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Donnerstag. 6. März.
14. Vorſtelluna in der 7. Abonnementsabtheilung.
Zweiter Abend.
Neu einſtudirt:
Oedipus in Kolonos.
Freitag, 7. März.
15. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilung.
Dritter Abend.
Antigone.
Anmerkung: Reben dem Verkauf von Bil=
lets
für die betr. Tagesvorſtellung werden am
Montag den 3. März und Dienstag den 4. März
1884, Vormittags von 10-1 Uhr auch Billets,
für ſämmtliche 3 Abende gültig, zu ermäßigten
Preiſen an der Tageskaſſe im Großh. Hoftheater
abgegeben.
127

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.

[73

Theilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten
widmen wir die ſchmerzliche Mittheilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſere liebe, gute Gattin,
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schweſter
Frau Ratharine Sanerwein, geb. Horn.
heute Abend 5 Uhr nach ſchwerem Leiden in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
H. Sauerweln, Oberlehrer.
Darmſtadt, den 1. März 1884.
Die Beerdigung findet Dienstag den 4. März, Nach=
mittags
4 Uhr, ſtatt.

Lodevunzeige.

217]

Freunde und Bekannte benachrichtigen wir hiermit
von dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſeres
Sohnes und Bruders Johanmor, der heute Morgen
um 39 Uhr ſanft im Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernde Familie Peters.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag um 4 Uhr
vom Sterbehauſe aus, Wilhelminenplatz 10, ſtatt.

[2172
anlſagung.
Allen, welche an dem mir ſo ſchmerzlichen Verluſte meiner
lieben Frau ſo herzlichen Antheil nahmen, ſage ich meinen
aufrichtigſten Dank
Darmſtadt, den 2. März 1884.
ſoorg Stoiner, Bürſtenmacher.
2173
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche bei der Beerdigung unſeres
unvergeßlichen Gatten, Vaters, Bruders, Schwagers, Schwieger=
vaters
, Großvaters und Onkels
Ronrnd Wirsch II.
uns ſo herzliche Theilnahme bewieſen und ihn zur letzten Ruhe=
ſtätte
geleiteten, ſowie für die reiche Blumenſpende und für das
Geleite des Oeconomenvereins ſprechen wir hiermit unſeren
innigſten Dank aus.
Darmſtadt, den 3. März 1864.
Die trauernden Hinterbliebenen.
(2174
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme bei
dem Hinſcheiden meiner unvergeßlichen Gattin meinen wärm=
ſten
Dank.
Darmſtadt, den 1. März 1884.
Ottomar Faber.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 4. März.
Deutſches Reich. Nach in Kiel eingetroffener officieller Benach=
richtigung
werden der Kronprinz und Prinz Wilhelm am 9. d. M.
dortſelbſt den Prinzen Heinrich empfangen
Die Eröffnung des Reichstags findet Donnerstag 6. März Mittags
12 Uhr im weißen Saale des Königl. Schloſſes nach vorherigem Gottes=
dienſte
im Dome reſp. in der Hedwigskirche ſtatt.
Dem Bundesrath iſt der Bericht der Commiſſion zur Ausarbei=
tung
eines bürgerlichen Geſetzbuchs vorgelegt worden. Von den fünf
Theilen, aus welchen das Geſetzbuch beſtehen wird - allgemeiner Theil,
Obligationenrecht, Sachenrecht, Familienrecht und Erbrecht - ſind die
beiden erſten Theile, und unter dieſen das durch ſeine Bedeutſamkeit
hervorragende Obligationenrecht, zu einem vorläufigen Abſchluß gelangt.

Ueber die von den Bundesrathsausſchüſſen an dem Unfallverſicherungæ
gejetze vorgenommenen Abänderungen vernimmt man, daß ſich dieſelbe
auf 40 Paragraphen erſtrecken, überwiegend redactioneller Natur ſin:
und deutlichere Faſſung bezwecken. Principielle Abänderungen beziehe.
ſich, wie gemeldet wird, nur auf die Genoſſenſchaftsvorſtände und däl
Strafbefugniſſe derſelben.
Der elſaß=lothringiſche Landesausſchuß genehmigte am Freitag müſuni
allen gegen zwei Stimmen den Antrag ſeiner Commiſſion, den Bau=
eines
Canals von Straßburg nach Ludwigshafen der Regierung
überweiſen und dieſelbe zu erſuchen, den Koſtenanſchlag im Betrage vor:
Anh=
125,000 Mark in den Etat einzuſtellen.
en.
Dem B. T. wird aus Madrid mitgetheilt, daß in Berlin eins
permanente Ausſtellung aller ſpaniſchen und in Madrid eine ſolchee ohn
aller deutſchen Nohproducte und gewerblichen Artikel eröffnet und d= den Intereſſenten beider Länder Gelegenheit geboten werden ſoll,
auf Grund der Ausſtellungsobiecte Handelsbeziehungen anzuknüpn. h
Sowohl der deutſche Kronprinz, dem die Sache bei ſeiner Auweſenheit
Trſiſi
in Spanien vorgetragen worden iſt, hat die Idee derſelben vollſtändig
gebilligt und das Protectorat über das Unternehmen verſprochen, als auchy
der ſpaniſche König, Don Alfouſo, iſt mit großer Wärme darauf ein='⁄,
gegangen und hat eine nachdrückliche Unterſtützung zugeſickert; de
ſpaniſche Staatsminiſter wird die Oberleitung in dieſen Angelegenheitef han=
übernehmen
.
Nach über Madeira und London eingegangenen Nachrichten fanden
Ende Januar d. J. in Little Popo (Dahomeh) Unruhen ſtatt. Ael fil.
dort ſtationirte deutſche Corvette Sophie; ſchritt ein und ſtellte die
Ordnung wieder her.
Oeſterreich=Ungarn. In Peſt wurde am 1. März der Redacten
4.
des ſocialiſtiſchen Arbeiterorgans Der Radicale=, Armin Prager, ver=
haftet
. Wie behauptet wird, hat eine Hausſuchung bei demſelben Werth=
papiere
zu Tage gefördert, welche aus dem Raube in der Eiſert'ſcher,L n
Wechſelſtube herrühren. Der Theilnahre an dieſem Raubmord ſchuldi
erſcheint auch der vor einigen Tagen in Wien verhaftete Socialiſhh fu=
Kammerer. Die Verhaftung erfolgte auf der Straße, weil der Polizei
bekannt war, daß K. in ſeiner Wohnung eine große Dynamitbombe,
habe, und weil ſie befürchtete, derſelbe werde bei einer Verhaftzng im,
ſeiner Wohnung einen unheilvollen Gebrauch von der Bombe machen.
Der Verhaftete iſt angeblich auch der Mörder des Polizeibeamten Hlubechl i.
in Floridsdorf.
Eine Mittheilung der Polizei an die Wiener Blätter meldet: 2el
Polizeidirection erhielt in letzter Zeit Kenntniß davon, daß der 1882
aus Floridsdorf in Folge eingeleiteter Unterſuchung flüchtig gewordens
Anton Kammerer, ein 22jähriger Buchbindergehülfe aus Oeſterreichiſch=
Schleſien, der ſich in der Schweiz aufhalte, in Wien und Umgebung ge=
ſehen
wurde. Es gelang, denſelben im 8. Bezirk zu verhaften, wobeüh, Phr
Kammerer, ſich heftig wehrend, zwei Sicherheitswachmänner und einen:
Polizeiagenten mit Revolverſchüſſen, und zwar einen Wachmann ſchwer
verwundete. Im Beſitz des Verhafteten wurde außer einem Revolver.
auch eine zugeſpitzte Feile und in ſeiner Wohnung eine über zwei Kloil ha
ſchwere Oynamitſprengbüchſe mit Zündſchuur vorgefunden. Die ver=) ſse
wundeten Wachleute ſind gamilienvater. Weitere Recherchen über deel in
verbrecheriſche Thätigkeit des Verhafteten ſind im Zuge.
Fraukreich. Im Senat richtete St. Vallier am 29. Februar eine
Anfrage an die Regierung über die gegenwärtige Lage der Landwirth=
ſchaft
und wies darauf hin, daß im Departement der Aisne die Land=
wirthſchaft
Jahre lang eine blühende geweſen ſei, jetzt aber vor den
Ruine ſtehe, und das ſei im Allgemeinen die Lage der Landwirthſchaſt
in ganz Frankreich. Die Haupturſache ſei die in Bezug auf landwirth=
ſchaftliche
Producte eingetretene Concurrenz und die Einfuhr von fren=
dem
Vieh, er verlange daher die Einführung landwirthſchaftlicher Schut=
zölle
. Der Miniſter für Landwirthſchaft erwiederte, Cerealien und Al
ſein in den Handelsverträgen ausgeſchloſſen, man würde daher w=
dieſen
Producten Zölle nach dem Generaltarif erheben können, abern
halte das für dem allgemeinen Intereſſe zuwiderlaufend. Er ſchlagz
vor, in dem Departement der Aisne eine Unterſuchung betreffs der Lag=
der
Landwirthſchaft vorzunehmen, und empfehle die Annahme des Geſeh=
entwurfs
über den landwirthſchaftlichen Credit, der den Landwirthen
den Ankauf von landwirthſchaftlichen Maſchinen, Werkzeugen und=
Sämereien erleichtern werde.
In der Abgeorduetenkammer wurde am 1. März über den Geſeh=
entwurf
, den Primärunterricht betr verhandelt. Bei Artikel 17, der
darauf abzielt, die Primärſchulen als Laienſchulen zu geſtalten, bean= die Regierung einen neuen Aufſchub für die Maßregeln. Ver=
44e
A=trag wurde mit 239 gegen 224 Stimmen abgelehnt.
England. Die engliſche Regierung beabſichtigt eine in freundlichen Ale
des
Tone gehaltene Note an die amerikaniſche Regierung zu richten wegen=
der
Handlungen amerikaniſcher Staatsbürger, welche behufs Tödtung
von Perſonen und Zerſtörung von Eigenthum in England Oynamit=
Bei=
complote
organiſiren und ausführen.
Einer am 1 März in London eingetroffenen, am 29. Februar im
Suakim aufgegebenen Depeſche General Grahams zufolge, wurde der
auf 10,000 Mann geſchätzte Feind bei El=Teb nach hartnäckiger, ver=
zweifelter
Gegenwehr und großem Verluſte geſchlagen. In den Ver=
ſchanzungen
wurden 900 Todte gefunden. ſowie 4 Krupp'ſche und 9
andere Kanonen erbeutet. Der britiſche Verluſt beträgt 28 Todte und-
142 Verwundet.; unter letzteren befindet ſich ſchwer verwundet Baker
Paſcha

[ ][  ][ ]

m 2. März traf in Londön eine oficielle Depeſche ein, welche die
mI. März erfolgte Uebergabe Tokars ohne Kampf meldet. Die die
heini ſon bildenden Aufſtändiſchen nahmen die Bedingungen Graham's
amnelcher mit allen Truppen in die Stadt einzog.
ſm 29. Februar Abends wurde in dem Gepäckraum des Bahn=
Ehos von Ludgate Hill, London, ein Felleiſen von Leder entdeckt, in
nh m ſich eine Höllenmaſchine befand.
Nuf der Eiſenbahn in der Nähe von Forfar (Schottland) ſtießen
nA. März drei verſchiedene Züge aufeinander, eine große Anzahl von
Aim iſt vollſtändig zerſtört. Wusderbarer Weiſe ſoll bei den Paſſa=
ſirh
keine Tödtung oder Verwundung vorgekommen ſein.
Italien. Die Agenzia Stefaniu erklärt die über eine partielle
Rſotale Miniſterkriſis umlaufenden Gerüchte als unbegründet.
Im Senat brachte am 1. d. M. der Unterrichtsminiſter den von
Kammer votirten Entwurf, betreffend die Reorganiſation des
Eſen Unterrichts ein. Dies gilt als Beſtätigung, daß eine Miniſter=
ſ
nicht exiſtirt.
Rußland. Der Regierungs=Anzeigeru veröffentlicht die Verlobung
Jaiſ. Hoheit des Großfürſten Sergius mit J. Großh. Hoheit der
m.eſſin Eliſabeth von Heſſen.
In der Nacht vom 29. Februar entgleiſte ein auf der Moskau=
4fer Bahn von Breſt kommender Güterzug auf der Dnieprbrücke
pät Wiasma, wobei die Brücke beſchädigt und das Hauptgeleiſe
gdk die übereinander geſtürzten Wagen geſperrt wurde. Der nach=
ſſhende
Poſtzug konnte noch rechtzeitig aufgehalten werden.
Morwegen. Am 1. März Nachmittags überbrachte eine Deputation
Reichsgerichts dem Könige das Urtheil gegen den Staatsminiſter
Emer. Das Urtheil wurde auf Befehl des Königs dem Juſtizdeparte=
mt
zur weiteren Behandlung der Angelegenheit übermittelt.
Die Verhandlungen in dem Proceſſe gegen den Staatsminiſter
If ſind bis zum 7. März verſchoben worden.
ECahpten. In Kairo eingetroffene Privatdepeſchen aus Khartum
der Enthuſiasmus, mit welchem General Gordon bei ſeiner An=
hfi
von der Bevölkerung empfangen worden ſei, ſei raſch verſchwunden
lwoas anfänglich wieder gekehrte Vertrauen habe ſchweren Beſorg=
eez
Platz gemacht, die Proclamationen Gordon's würden von den
ſnhalb Khartums wohnenden Stämmen verhöhnt, die Miſſion Ste=
ks
nach dem weißen Nil ſei als geſcheitert zu betrachten.
Aus Kairo wird vom 1. März berichtet, Oberſt Stewart ſei von
hie- Miſſion nach dem weißen Nil nach Khartum zurückgekehrt. Die
hſſion, welche den Zweck hatte, die Bevölkerung zu beruhigen, verliel
hiltatlos. Oberſt Stewart und ſeine Begleitung konnten in ihren
ſuppfern zwar unbehelligt paſſiren, doch wurden an verſchiedenen Orten
4 Ufer zahlreiche Eingeborene bemerkt, welche eine drohende Haltung
hbuchteten.
Vereinigte Staaten. Das Repräſentantenhaus nahm am 29.
MAc. eine Bill, betreffend die Verhinderung und Bekämpfung der
Rhieuche, an. Im Repräſentantenhauſe kam am Donnerstag auch der
Wlar'ſche Fall zur Sprache. Es gelangte das vom Berliner Liberalen
Eit-alverein eingelaufene Schreiben zur Verleſung und wurde daſſelbe
Antrag Kaſſon's ſchließlich dem Ausſchuſſe für auswärtige Ange=
ſel
heiten überwieſen.

Aus Bindt und Land.
Darmſtadt. 4. März.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
den
Oberſten v. Seebeck und den Oberſtlieutenant von der Oſten
ün 1. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 115, den Oberſten v. Dresky
In 2. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24, den Oberſten v. Prittwitz
4 Gaffron v. Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25, den Major
hal von der Schulenburg=Hehlen vom 1. Großh. Dragoner=Regiment
1.23, den Major Graf von de Schulenburg=Wolfsburg und den
hpr Schönfeld vom 4. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 118 aus
huiz; den Präſidenten der Oberrechnungskammer Hahn; zum Vortrag
4. Staatsminiſter Frhrn. v. Starck.
Am Freitag Abend fand im Großh. Neuen Palais zu Ehren
gs hohen Brautpaares eine Soiree ſtatt, zu welcher 140 Ein=
ungen
ergangen waren.
Am Samstag Nachmittag folgten Se. Königl. Hoheit der Groß=
hri
=og nebſt hoher Familie und des Großfürſten Sergius Kaiſerl.
kh.it einer Einladung zum Diner bei Ihrer Königl. Hoheit der Prin=
i
Karl.
Samstag Abend fand im Palais Sr. Großh. Hoheit des Prinzen
exander eine Abendgeſellſchaft ſtatt zu Ehren Seiner Kaiſerl. Hoheit
Großfürſten Sergius und ſeiner Hohen Braut. Nach der
rhhſm recitirte Herr Hoftheater=Regiſſeur Butterweck einige recht humo=
kitü
che Scenen mit gewohnter Meiſterſchaft und unter allgemeinem
l.Fimll der Hohen Anweſenden.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und der
linz wurde der Gerichtsſchreiber=Aſpirant W. Pöpperling zu Ober
1 28t
igelheim zum Hülfsgerichtsſchreiber bei Großh. Amtsgerichte Mainz
alt.
Poſtperſonalnachrichten. Angeſtellt iſt der Poſtpracticant
ham bach in Gießen als Poſtſecretär. Geſtorben ſind der Poſtverwalter
lelſer in Fürth (Odenwald) und der Poſtmeiſter a. D. Heck in
ſ a.

Es wird darauf aufmerkſamt gemacht, daß ſeit dem 1. März d. J.
die Zahl der Poſtbriefkaſtenleerungen in hieſiger Stadt um
zwei vermehrt worden iſt, ſo daß jetzt neun Leerungen werktäglich ſtatt=
finden
, welche ſich auf ſämmtliche in Darmſtadt und Beſſungen ange=
brachte
Briefkaſten erſtrecken. An den Sonn= und Feſttagen erfolgt die
Leerung dagegen nur vier Mal. Außerdem iſt eine kleine Verſchiebung
in den Leerzeiten eingetreten. Das Nähere beſagen die Briefkaſten= Auf=
ſchriften
, ſowie die in den Poſthausfluren aushängenden Poſtberichte.
Zweiter Vortrag des Herrn Oberbürgermeiſter
Ohly im Localgewerbverein über das Reichsgeſetz, betr.
die Krankenverſicherung der Arbeiter. Auch dieſer Vortrag
erfreute ſich eines ſehr zahlreichen Beſuchs. Den Theilnehmern wurden
beim Eintritt Tabellen zugeſtellt, welche der Herr Vortragende ausge=
arbeitet
hatte, und in denen ſowohl die nach dem Geſetz in Betracht
kommenden Perſonen, wie auch die einzelnen Kaſſen, deren Beiträge und
Leiſtungen in überſichtlicher Weiſe zuſammengeſtellt waren. Nachdem
zunächſt noch einmal auf die verſchiedenen Gruppen von Perſonen hin=
gewieſen
war, auf die ſich das Geſetz erſtreckt, behandelte Redner vor=
erſt
die Gemeindekrankenverſicherung. Dieſelbe tritt ſubſidiär
für alle verſicherungspflichtigen Perſonen ein, ſoweit dieſe ſich nicht einer
anderen zuläſſigen Kaſſe angeſchloſſen haben. Die Gemeindekrankenver=
ſicherung
iſt eine reine Gemeindeanſtalt, welche für die davon Betroffe=
nen
eingerichtet werden muß. Ihre Einnahmen bilden die Beiträge der
Betheiligten, welche in 14 bis 2 pCt. des ortsüblichen Taglohns ge=
wöhnlicher
Tagarbeiter, einſchließlich eines vom Arbeitgeber zuzulegenden
¹⁄₈ beſtehen. Die Verwaltung der Kaſſe iſt von der Gemeinde unent=
geldlich
zu führen. Ihre Mindeſtleiſtungen beſtehen in Krankenunter=
ſtützung
auf 13 Wochen, nämlich vom Leginn der Krankheit an freie
ärztliche Behandlung und Arzneien und im Falle der Erwerbsunfähig=
keit
vom 3. Tag an für jeden Arbeitstag ein Krankengeld in Höhe der
Hälfte des ortsüblichen Taglohns gewöhnlicher Tagarbeiter. In ge=
eigneten
Fällen kann ſtatt die er Unterſtützung auch Aufnahme in einem
Krankenhaus gewährt werden. Wenn die Beſtände der Krankenverſiche=
rungskaſſe
zur Deckung der Ausgaben nicht ausreichen, ſo hat die Ge=
meinde
Vorſchüſſe zu leiſten. Ergeben ſich dauernde Ueberſchüſſe, ſo
können die Mindeſtleiſtungen erhöht werden. Für kleinere Gemeinden
iſt die Zuſammenlegung zu gemeinſamen Verbäuden zuläſſig. Die Ab=
neigung
eines großen Theils der Arbeiter gegen die Gemeindekranken=
verſicherung
vermag Redner nicht als berechtigt anzuerkennen, da die=
ſelbe
den Verſicherten doch weſentliche Vortheile, beſonders auch durch
die koſtenloſe Verwaltung biete. Die Ortskranken kaſſen bezeichnet
Redner als das Ideal, welches jedenfalls dem Geſetzgeber bei Erlaß des
Geſetzes vorgeſchwebt habe. Die Gemeinden ſind zu deren Errichtung
berechtigt, wenn die Zahl der verſicherungspflichtigen Perſonen
in der Gemeinde mindeſtens 100 beträgt. Im Uebrigen ſollen die
Ortskrankenkaſſen in der Regel für die in einem Gewerbszweige oder
in einer Betriebsart beſchäftigten Perſonen errichtet werden, ſie charac=
teriſiren
ſich dadurch als Berufsgenoſſenſchaften, welche ihren Mitglie=
dern
beſondere materielle und ideelle Vortheile bieten. Die Gemeinde
hat bei dieſen Kaſſen weſentliche Mitwirkungsrechte, es ſieht ihr die
Errichtung der Kaſſenſtatuten zu, unter Mitwirkung der Betheiligten,
in Gemeinden über 10,000 Einwohner hat ſie das Aufſichtsrecht über
dieſelben. Materielle Leiſtungen hat ſie dagegen für dieſe Kaſſen nicht
zu tragen, beſonders auch keine Verwaltungskoſten. Die Ortskranken=
kaſſen
werden in erſter Linie durch die Generalverſammlungen der Mit=
glieder
und die von dieſen gewählten Vorſtände verwaltet. Die Bei=
träge
dürfen bei Errichtung nicht über 2pCt. des durchſchnittlichen Tag=
lohns
betragen, können aber unter Umſtänden bis zu 3 pCt. desſelben
erhöht werden. Von dieſen Beiträgen haben für gewöhnlich die Arbeit=
geber
1g zu entrichten. Zu den Mindeſtleiſtungen der Gemeindekranken=
verſicherung
tritt noch die Unterſtützung von Wöchnerinnen 3 Wochen
lang nach der Niederkunft und ein Sterbegeld im 20fachen Betrage des
ortsüblichen Taglohns. Dieſe Mindeſtleiſtungen können je nach der
Leiſtungsfähigkeit der Kaſſen für die Mitglieder ſowohl als ihre Familien=
angehörigen
beträchtlich erweitert werden, durch Feſtſetzung der Kranken=
unterſtützung
bis zu einem Jahr u. ſ. w. Betriebs=(Fabrik=)
Krankenkaſſen können unter gewiſſen Vorausſetzungen ſowohl durch
die betreffenden Unternehmer, wie auch auf Antrag der Gemeinde durch
Anordnung der höheren Verwaltungsbehörden errichtet werden. Zur
Errichtung von Bau=Krankenkaſſen ſind die Bauherren durch die
Verwaltungsbehörde anzuhalten, wenn in vorübergehenden Baubetrieben
bei Eiſenbahn=, Feſtungs=, Strom= u. dgl. Bauten) zeitweilig eine
größere Anzahl von Arbeitern beſchäftigt werden. Cowohl für dieſe
letzteren Kaſſen, wie für die Innungs= und Knappſchaftskaſſen
ſind, auch in Bezug auf Beiträge und Leiſtungen, im Weſentlichen die
für die Ortskrankenkaſſen erlaſſenen Vorſchriften maßgebend. Was die
Hülfskaſſen betrifft, ſo können ſolche mit Beitrittszwang für die
Zukunft nicht mehr errichtet werden. Die freien Hülfskaſſen müſſen
vom 1. December 1884 an, an welchem Tage das Geſetz in Kraft tritt,
die Mindeſtleiſtungen der Gemeindekrankenverſicherung gewähren, welche
ſie indeſſen in noch höherem Maaße erweitern können, als die Orts=
krankenkaſſen
. Die Vortheile, welche das Geſetz den anderen Kaſſen durch
beſondere Vorzüge in Rechtsſtreitigkeiten und Coneurſen u. ſ. w. ge=
währt
, erſtrecken ſich nicht auf die Hülfskaſſen. Redner wirft ſchließlich
die Frage auf, ob das Beſtreben begünſtigt werden ſolle, die Arbeiter
in die freien Hülfskaſſen hineinzudrängen, wofür er ſich nicht aus=
ſprechen
kann. Es ſei ja im Voraus nicht möglich, einer der in Aus=

[ ][  ]

42
464
ſicht genommenen Einrichtungen den Vorzug zu geben; das müſſe eben
die Erfahrung lehren. Auch auf das Luſammenwirken der letzteren
mit den Arbeitern, wie es in den Ortskaſſen, den Fabrikkaſſen u. ſ. w.
ſtattzufinden habe, in den Hülfskaſſen aber wegfalle, glaubt Redner
einen ganz beſonderen den ſocialen Ausgleich fördernden Werth legen
zu ſollen. Mit der Hoffnung, daß ſich am 1. December 1884 alle Be=
theiligten
zu gemeinſamer ſegensreicher Arbeit bereitwillig vereinigen
würden, ſchloß Redner ſeinen Vortrag. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden,
Herrn Baurath Buſch, wurde dem Herrn Oberbürgermeiſter für ſeinen
lehrreichen, durch ſorgfältigſte und eingehendſte Studien vorbereiteten
Vortrag von der Verſammlung der Dank durch Erheben von den Sitzen
ausgedrückt. In der ſich auſchließenden Discuſſion traten die Herren
Müller, Donges und Binkert für die freien Hülfskaſſen ein,
während eine Auseinanderſetzung des Herrn Profeſſor Dr. Büchner
Anlaß zu einigen allgemeinen Erörterungen der ganzen Socialgeſetz=
gebung
gab.
Morgen, Mittwoch, wird Herr Dr. Habicht einen Vortrag
Ueber Hautfunction, Hautkultur und Kleidung= im Alice=Hoſpital
halten.
Heute Abend wird Herr Profeſſor Dr. Lepſius im Deutſchen
undſOeſterreichiſchen Alpenverein (Saalbau) einen Vortrag über die Ab=
hängigkeit
des landſchaftlichen Bildes von der geologiſchen Beſchaffenheit
des Hochgebirges halten, welcher das Intereſſe eines großen Kreiſes zu
erregen geeignet ſein dürfte. Wir machen auf denſelben beſonders auf=
merkſam
. Gäſte ſind bei den Vorträgen der hieſigen Section des Deut=
ſchen
Alpenvereins ſtets zugelaſſen.
O Wie verlautet ſoll, einem Wunſche der landwirthſchaftlichen
Vereine nachkommend, auf dem nächſten Landtag das Faſſelweſen
geſetzlich geregelt werden
4 Im ſüdöſtlichen Stadttheil wird ſich dieſes Jahr vorausſichtlich
wieder eine bedeutende bauliche Thätigkeit entfalten, auch die Verbin=
dungsſtraße
zwiſchen der neuen Kiesſtraße und Niederramſtädterſtraße
eröffnet und bebaut werden.
O Die größte Gemarkung unſeres Kreiſes iſt Pfungſtadt mit
einem Flächengehalt von 3521 Hectar, dann folgt Darmſtadt mit
3484 Hectar, Arheilgen mit 3278 Hectar. Die kleinſte iſt Eich mit
50 Hectar. Nicht unerwähnt ſoll ſein, daß Pfungſtadt hinſichtlich
ſeiner Gemarkungsgröße in unſerem Land die 4te, Darmſtadt die 5te
Stelle einnimmt.
) Da menſchlicher Vorausſicht nach die Brauer keine Ausſicht
mehr haben, ihren Eisbedarf hier decken zu können, ſo haben ſich bereits
verſchiedene eutſchloſſen in den ſauren Apfel zu beißen und Eis aus
Ober=Bayern zu beziehen und wird heute der erſte größere Trans=
port
20 Waggons - hier eintreffen. Derſelbe iſt für Herrn Brauerei=
beſitzer
Diſchinger beſtimmt.
C) Nach uns gewordener Mittheilung ſoll die electriſche Beleuch.
tung des hieſigen Main=Neckar=Bahnhofs bis längſtens zum 1. Juli
vollendete Thatſache werden.
Bei der geſtern Morgen begonnenen Verſteigerung von Brenn=
holz
aus dem ſtädtiſchen Oberwald (Diſtrict Hitzberg) behaupteten ſich
die in dieſem Winter zu Tag getretenen guten Preiſe. Buchen Scheiter
erzielten bis zu 8 M., der Tarif von 7 M. per Raummeter wurde
durchgehends überſchritten, während für buchene Reiſer im Allgemeinen
der Tarif mit 10 M. für hundert Wellen erreicht wurde. Die Bethei=
ligung
von hier und auswärts war lebhaft.
Vacante Stellen im Bereich des 11. Armee Corps: Betten=
hauſen
, Poſtamt, Hülfsbote, 1 M. Tagegeld. Pirſtein, Poſtamt, ſtän=
diger
Hülfsbote, 1 M. Tagegeld. Camburg, Poſtamt, 2 Landbrief=
träger
, je 510 M. Corbach, Poſtamt, 1 Landbriefträger, 522 M.;
ſtändiger Hülfsbote 150 M. Tagegeld, Eisfeld, Poſtamt, Landbrief=
träger
, 510 M. Eſchwege, Poſtamt, ſtändiger Hülfsbote, 1.50 M. Tage=
geld
. Fulda, Eiſenbahndirection zu Frankfurt, Nachtwächter bei der
Hauptwerkſtätte, 600 M. und Wohnungsgeldzuſchuß. Geiſa, Poſtamt,
Landbriefträger, 510 M. Gotha, Poſtamt, Landbriefträger, 684 M.
Ichtershauſen, Poſtamt, Landbriefträger, 510 M. Judenbach, Poſt=
agentur
, Landbriefträger, 510 M. Kranichfeld, Poſtamt, 2 Landbrief=
träger
, 510 M. Malsfeld, Poſtamt, Landbriefträger, 510 M. Mel=
lingen
, Poſtagentur, Landbriefträger, 510 M. Nentershauſen, Poſt=
amt
, Landbriefträger, 510 M. Schrecksbach, Poſtagentur, ſtändiger
Hülfsbote 1.20 M. Tagegeld. Schmalkalden, Poſtamt, Landbriefträger,
618 M. Connefeld, Poſtagentur, Landbriefträger 510 M. Tann,
Poſtamt, Landbriefträger, 510 M. Themar, Poſtamt, Landbriefträger,
510 M. Wolfhagen, Bürgermeiſteramt, Polizeiſergeant und Stadt=
diener
, 678 M. Wünſchendorf, Poſtagentur, Landbriefträger, 510 M.
Näheres bei den Bezirksfeldwebeln.
Offenbach, 3. März. Es gelangen nunmehr auch Retourbillets
für die Route Offenbach=Darmſtadt am hieſigen Lokalbahnhofe zur Aus=
gabe
, mit welchen die Reiſe nach Darmſtadt über die Route Offenbach=
Cachſenhauſen=Frankfurt=Darmſtadt, die Rückreiſe aber über Darmſtadt=
Louiſa=Offenbach gemacht werden kann.
Der Polizei=Präſident von Berlin, Wirkl. Geh. Ober Regierungs=
rath
von Madai, wird ſich am 15. März d. J. wieder verheirathen.
Die zukünftige Gattin des Präſidenten iſt das derzeit in Frankfurt a. M.

wohnende Stiſtsfräulein Zigeſar aus einer alten Pätricierfamlli=
Herr von Madai hat ſeinen Entſchluß dem Kaiſer mitgetheilt und em=
pfing
mit deſſen Billigung gleichzeitig die herzlichſten Glückwünſch
Herr v. Madai ſteht jetzt im 72. Lebensjahre und wird in nicht ferne
Zeit ſein fünfzigjähriges Amtsjubiläum feiern.
Hannover. Die ſtädtiſchen Collegien haben mit 26 gegen 2 Stim,
men den Stadtbaurath Hechler in Chemnitz zum Stadtbaurath
Hannover gewählt. Hechler, ein geborner Heſſen=Darmſtädter, ſteht inr
46. Jahre ſeines Lebens und hat ſeine praktiſche Schule im Bau= un¼
Ingenieurfache anfangs im heſſiſchen Staatsdienſte, ſeit 1866 aber al;
Stadtbaumeiſter in Darmſtadt und ſeit 1880 als ſolcher in Chemnig
durchgemacht.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 2. März.
Romeo und Julie
E. Seit jeher hat ſich Darmſtadt um die Einführung Gounodſche=
Opern in die deutſche Muſikwelt verdient gemacht. Wenn wir nichz
irren, war es hier, daß der Fauſt zum erſten Male in Deutſchlan
aufgeführt wurde, und wieder war es Darmſtadt, das desſelben Cor=
poniſten
Werk, Königin von Sabau in deutſchen Landen einführte.
Das tragiſche Schickſal der Liebenden von Verona hat gar vien
Componiſten zur Bearbeitung angelockt; außer Gounod ſind uns noe
elf bekannt, welche die Klage des Shakeſpeare'ſchen Liebespaares
Melodien ausſtrömen ließen: Benda (1772), Schwanberg (783
Marescalchi (1789), Rümling 11790), Daleyrac11792), Steibeltl 79
Zingarelli (1.96:, Guglielmi (1816), Paccai (1826), Bellini (1830
Marchetti (1865) und endlich Gounod (1807. Von all' dieſen Com
poſitionen iſt es die Gounod's, welche unſeres Frachtens dem dankbare
Stoffe die wohlthuendſten Seiten abgewonnen hat. Derſelbe feitn
Schimmer mondbeglänzter Romantik, wie er im Fauſtu entzückt,
auch über Romeo und Julies ausgegoſſen, wenngleich die Schönbeite
in der letzten Oper nicht der Art ſind, um die Liebestragödie von Fau=
und Margarethe zu verdunkeln. Den muſikaliſchen und dramatiſche
Höhepunkt erreicht das Werk im letzten Finale, welches Sätze aufzuwe=
ſen
hal, deren Wirkung ungeſcheut mit großartig= bezeichnet we=
den
darf.
Wir wären nicht ganz ehrlich, wenn wir ſagten, daß uns der Pru=
log
mit Chor beſonders weihevoll auf das Folgende vorbereitet hätt:
Bei dieſem Tableau - welches übrigens ſehr geſchmackvoll arrangiq
war - und dem es erläuternden Chorgeſang mit ſeinen Schlußworten
.. kein ſo traurig Loos hat es hienieden wohl gegeben, als Julien!
und Romeos; jallen uns unwillkürlich jene großen Jahrmarkt eilde
ein, neben welchen ein Ausrufer poſtirt iſt: Hort die große Mor=
thatl
.. . ꝛc. ꝛc. Auch im Verlauf der Oper ſinden ſich Stellen,
deuen man aus der Stimmung fällt, ſo z. B. wenn im zweiten Aa
dritte Scene der Chor auftritt mit ſeinem dreimaligen; Entwichen-
entwichen
- entwichen
Aus einer Figur, welche von Shakeſpeare mit einer Fülle
Komik und Draſtik ausgeſtattet iſt, hat Gounod nichts zu machen ge
wußt, wir meinen Juliens Amme; ſie iſt in der Oper faſt zur Sta
tiſtin degradirt, und wir waren erſtaunt, ſie durch Frln. Finkelſtei

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vertreten zu ſehen, welche ſie mit zu jugendlichem Exterteur gab.
Frl. Roth hat die Partie der Julie, welche ſie übrigens zur,

erſten Male ſang. richtig erfaßt und bot - abgeſehen von dem Lag
liede (1. Akt, 3. Auftritt), das ihr mit ſeinen reichen Coloraturen niht/
ganz bequem liegt, eine ſchöne, abgerundete Leiſtung. Einen gum
Partner hatte die Dame an Herrn Bär, welcher den Romeo
feinem Gefühl und anzuerkennender Sicherheit bis zur letzten Sus
ſang. Die übrigen Mitwirkenden fügten ſich gut dem Enſemble au
Bei der nächſten Wiederholung gedenken wir etwas ausführlicher u
Werk und Einſtudirung zurückzukommen.

Tages=Kalender.
Dienstag 4. März: Generalverſammlung der Heidenreich von Siebolk
ſchen Stiftung. Vortrag im Proteſtantenverein (Darmſtädter Hof
Monatsverſammlung des Alpenvereins (Saalbau).
Mittwoch, 5. März: Gemuthlicher Abend des Vereins der heſſiſchen For
ſchrittspartei (Brauerei Heß).
Donnerstag, 6 März: Generalverſammlung des Bürgervereins.
Samstag, 8. März: Stiftungsfeier des Männer=Quartetts Beſſung
Chauſſeehaus).
Montag. 10. März: Concert zum Beſten der Barmherzigen Schweſter
Saalbau).
Mittwoch, 12. März: Concert zum Beſten armer Lehrerwittwe=
Saalbau).

Hierzu eine Beilage von Eduard Löflund in Stuttgart.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.