147.
hahrgang.
1u
PUTTUIUvuUL
110
147.
Jahrgang.
nröhn
minden.
gſten de h
Pfennz
ſten des
lhanadn.
r Begu=
1 vorzu
1 geben.
ir al
hen,
Ein.
Wonnementspes
fuir terjährlich 1 Mark 5o Pf. hd
ofngerlohn. Auswärtz werden von
uen Poſtsmtern Beſtellungen
end=
eyengenommen zu 1 Mark 50 Bf.
pw Quartal inck Voſtauflohlag.
Irag= und Anzeigesſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verden angenommen: in Darmſtad
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 20.
m Beſſungen von Friedr. Büöher.
Holzitraße Ne. 36. ſowie auswärz
von allen Annoncen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamtg, des Großh. Palizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
De 38.
Freitag den 22. Februar.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Martin Schäfer von hier hat die Coneſion als Dienſtmann mit der Nummer 3 erhalten.
Darmſtadt, den 19. Februar 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[1782
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
hlögen des Bankiers David Nathan von
Karmſtadt wird nach erfolgter Abhaltung
ſs Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 14. Februar 1884.
Croßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. C. Küchler.
Die Richtigkeit der Abſchrift beglaubigt
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
(783
Großherzogliche Anſtalt für
Blödſinnige „Aliceſtift."
Auf dem Submiſſionswege ſollen die
rachſtehend genannten Gegenſtände zur
An=
beferung im Etatsjahre 1884 auf 1885
mrgeben werden:
1) Brod und Wecke,
2) Ochſenfleiſch,
3) Rindfleiſch,
4) Schweinefleiſch,
5) Kalbfleiſch,
6) Schinken,
7) Wurſt, verſchiedene Sorten,
8) Schweinefett und
9) Rindsfett,
Waizenmehl Nr. 0, e. Probe i. einzureich,
Gries,
do.
2) Reis,
do.
3) Grünkern,
do.
4) Sago,
do.
7) Nudel
do.
16) Haferkern,
d0.
17) Gerſte, geſchälte,
do.
18) Erbſen,
do.
19) Linſen,
do.
58) Soda und
59) Stearinlichter, Probe einzuſenden,
do.
60) Strickwolle,
do.
61) Putztuch,
162) Haarbeſen und Bürſten do.
Die Lieferungsbedingungen, Muſter,
ſo=
wie die Angabe der Quantität der
Lie=
ferungsobjecte können an jedem Werktage
von 2 bis 6 Uhr Nachmittags auf dem
Büreau der Anſtalt eingeſehen werden,
wohin auch die einzuſendenden Proben zu
bringen ſind.
Die Offerten ſind verſiegelt mit der
Aufſchrift,„Submiſſion der am 22. Februar
1884 ausgeſchriebenen Lieferungen” bis
zum Eröffnungstermin
Freitag den 7. März l. 36.
Nachmittags 3 Uhr,
in den vor dem Büreau aufgehängten
Sub=
miſſionskaſten einzulegen.
Aliceſtiſt, den 22. Februar 1884.
Submiſſion.
Auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt ſollen die zu den Neubauten
daſelbſt erforderlichen
M. Pf.
Pfläſtererarbeiten, veranſchl. zu 4169 03
Terrain = Regulirungs= und
Chauſſirungs=Arbeiten, im
6992
Anſchlag zu.
1161 03
in öffentlicher Submiſſion vergeben werden,
wozu Termin auf
Donnerstag den 28. Februar d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
in unſerem Geſchäftslokal —- Caſinogebäude
woſelbſt auch die Bedingungen und
Koſtenanſchläge eingeſehen werden können,
anberaumt wird.
370
Offerten ſind verſiegelt und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen zum
ge=
nannten Termin portofrei einzuſenden.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den
20. Februar 1884.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. (1785
Bekanntmachung.
Das bei dem Ausputzen der Ahorn=
Bäume am Roßdörfer Weg ſich ergeben
habende Holz, vorzüglich zu Erbſenreiſern
geeignet, wird
Samstag den 23. d. Mts.,
Vormit=
tags 11 Uhr,
unter den bei der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen an Ort
und Stelle meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Februar 1884.
Schreiner,
Kreistechniker.
(1786
Holzverſteigerung.
Mittwoch den 27. und Donnerstag
den 28. d. Mts., jedesmal
Vormit=
tags 9¼ Uhr anfangend,
kommen in dem Gräfenhäuſer
Gemeinde=
wald zur Verſteigerung:
4. Rm. Buchen=Scheiter,
4 „ Eichen= „
2 „ Birken=
„
503 „ Kiefern=
4 „ Eichen=Knüppel,
20 „ Kiefern=
2 „ Schweinſtallegner,
8 „ Eichen=Stöcke,
365 „ Kiefern=
40 Stück Buchen=Wellen,
80 „ Eichen= „
7000 „ Kiefern=
49
Stämme von 8-1
„
Met. u. 19-48 Ctm.
Durchmeſſer,
19
Derbſtangen von 7
„
bis 10 Met. Länge.
Bemerkt wird, daß mit dem Ausgebot
der Stümme u. Stangen die Verſteigerung,
beginnt.
Zuſammenkunft am erſten Tage auf
dem Kreuz der Langen= und
Müllerwieſen=
bergſchneiſe, am zweiten Tage auf dem
Kreuz der Mittel= und Rundſeeſchneiſe.
Gräfenhauſen, am 20. Februar 1884.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Hönig.
[1787
Feinſte
Höllbobr-Marmslalo.
per. Pfund 40 Pfg., (788
bei
ſgdrg Bebig Sohn.
„
Zu verkaufen.
1 Sopha, 1 Bettſtelle mit
Sprungfeder=
matrate. Näh. Hochſtraße 32, 3. Stock.
R38
Die beiden letzten Ziele (9. und v. Ziel)
der Communal= und Kirchenſteuer pro 188384 ſind bei Vermeidung der
Mahnung ꝛc. bis zum 5. März l J3. in den Vormittagsſtunden von 8-12 Uhr
zur Stadtkaſſe zu bezahlen.
Darmſtadt, am 20. Februar 1884.
Die Stadtkaſſe.
Kriegk.
(1789
Manie Dauth,
hager in Hodewaaren, Kurzwaaren & Parfümerien,
Louiſenſtraße 34, frühere Diſtricts=Einnehmerei.
Neu eingetroffen:
Kurzwaaren: Weißſtickereien und Trimmings für Leibwäſche in nur guten
Qualitäten; Buntſtickereien als Beſatz, alle Arten Spitzen und Rüſchen,
be=
ſonders eine reiche Auswahl in Tüllſpitzen für Ballkleider, Panama=, Cachemir=
und Atlasſchürzen, Kinderſchürzen, weiß, ſchwarz und farbig, in jeder Größe,
ſowie eine Partie reinleinene Kaffeedecken zu ſehr billigen Preiſen.
(807
VDorzügliche Flaſchenmeine
aus dem Keller der Vereſniæten Gegellachaft, auch an Nichtmitglieder
ab=
gegeben, von 60 Pfg. bis zu Mk. 3.50 per Flaſche, desgl. Schaumweine,
Cham=
pagner, Südweine und Spirituoſen, laut Preis=Verzeichniß der Geſellſchaft.
Speiſen: auf Beſtellung liefere über die Straße ganze Diners, Soupers, einzelne
Schüſſeln und Portionen.
2
Aug. Sohullrgndort, Reſtaurateur.
feinſte Qualitäten:
Pecco-Sonchong, Pfd. Mk. 450,
Sonchong, feinſt „ „ 4. —
Zouchong, fein „ „ 3.-
„ 2.50,
Congo, fein
„
empfehlen
Lobstein aScholl,
(790
am Ludwigsplatz.
vorzügliche Backart 22 Pfa. per
Pfund, bei Abnahme von 10 Pfd.
20 Pfo., bei
Meine durch ihre vorzügliche
Trieb=
kraft ſo raſch beliebt gewordene
Prosshoſe
empfehle zur bevorſtehenden Faſtnacht
beſtens.
S.
G. J. GupP,
Mehlhandlung,
2 Schuatergasse L. 1792
Ich erlaube mir
ETRAXUASLAOI8
in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Achtungsvoll
D. Burkard,
Ballonplatz L. (1201
Ballonplatz 5.
h.
(1791
Dauerhafte
Schuhuaarem
aller Art, ſowie Tanzſchuhe zu billigen
Preiſen empfiehlt
(810
L. Hellmann, Schulſtraße 6.
Täglich ſüße friſche
HOlROM
für Schweinefutterung 1 Pf. per Liter
zu haben in der Dampfmolkerei
Schatz E Drexel,
Eliſabethenſtraße 66. (680
ſFine Rohrwalze für Ofenrohr wird
zu kaufen geſucht. Offerten unter
„Rohrwalze” bef. die Exp. d. Bl. (793
ſEin ſchöner Maskenanzug zu ver=
[1794
leihen Markt 2.
M38
irthſchaffs Beleuchtung.
357
Die von uns bei Veranlaſſung des Gaſtwirth=Congreß am 20. d. M. veranſtaltete Probebeleuchtung der Winter'ſchen
Kauerei nach Syſtem L. Wesp in Frankfurt ſPetroleumbeleuchtung) fand allgemeine Anerkennung und wurde von dem
gerrn Präſidenten zur Beleuchtung von Wirthſchaftslocalen aufs Beſte empfohlen.
Unterzeichnete haben für Darmſtadt und Umgegend die alleinige Vertretung des Herrn L. Wesp und empfehlen dieſe
Be=
hlung für Wirthſchaften, Fabriken, Hofräume und Gartenanlagen.
Wir machen noch auf die bedeutende Erſparniß gegenüber jeder anderen Beleuchtung aufnerkſam und empfehlen uns
Hochachtungsvoll
Cbr. Wirthurein & CO.
1 Schulſtraße I.
Wir laſſen dieſe Probebeleuchtung der Winter'ſchen Brauerei bis zum 26. cr. fortſetzen und kann ſich daher Jedermann
davon überzeugen.
[1795
FAst nunmehr 15 Jahren (1868)
Ehl ſich als unübertroffen zum täglichen
Useprauch ſtatt Oel oder Pommade das
Learwaſſer von C. Retter in München
4ſtens bewährt. (Näheres
Gebrauchs=
ſpeiſung.) Zu haben um 40 Pfg. und
1.10 bei Herrn M. W. Prassol,
(29 4
ſcheinſtraße.
Linſen,
4 ſchnell weichlochend und käferfrei
per Pfund 20 Pfo.,
1508
Mefiehlt
Tranz Ehrrl,
Arheklgerſtraße.
HodicinalBordeaul
ir Kranke und Reconvalescenten
mpfiehlt in vorzüglicher Güte
ſciswürdig
[712
rossh. Holapotheke.
xuyne)
0
OTVG1AENU8b,
feinſte Gothaer,
u fiehlt
(511
M. Praſſel.
Hochfeinſten
Zouchong,
preſiebte Waare, M. 3.60 Pf.
(1507
kr halb Kilo, bei
9
W. LLaSsOI.
20
hochſtraße 26, 3. Stock, werden gute
Oberheſſiſche Kartoffeln
kr. Kumpf 30 Pf., im Simmer 28 Pfg,
hugeben.
1757
Frledrichsdorkor
L.WAPAChi.
Aerztlich anerkaunt.
Erſatz fur Muttermilch,
Magenleidend=
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden de=
L. Aemmert Wwe., Bleichſtr. 45. 679
ohr gute Bettfodorn
empfiehlt zu den billgſten Preiſen.
Mi.
Hainrich kzmm,
Schulſtraße 16. (043
Kinderſtiekel
urückgeſetzt zu billigſten Preiſen.
Bahnhofſtraße 1,
1 Stiege hoch. (55.
Brat-Heringe!
Heringe vom jetzigen Fange, ff.
ge=
braten, empfehle ich jedem als Delikateſſe,
verſende das Poſtfaß von 10 Pfund zu
Mk. 3.50 franco Poſtnachnahme.
P. Brotzon,
Cröslin, R.=B. Stralſund. (75
14t
AIL -Lageufabrik
von
Baplist Röder in Mainz,
Große Bleiche 9,
(6070
empfiehlt
Luxnawaxen iu großer Auswahl.
G. H. Preinzess Gisola-Odeur,
das feinſte und nachhaltieſte ſeiner Art,
per Flacon 1 M. von Carl Better in
München, zu beziehen durch Herrn
H. W. Prassel in Darmſtidt. 3502
Tute Gartenerde wird billiz abge=
G) geben. Näh. bei Ad. Lautenſchläger,
Beſſunger Holzſtraße 18.
[1196
M
1797) In eine kleine Familie nach
Mainz gegen guten Lohn ein Mädchen
auf Oſtern geſucht, das in der Küche und
Hausarbeit erfahren iſt. Näh. Waldſtr. 55.
1733) Ein braves Müdchen, welches
ſelbſtſtändig kochen kann und ſich jeder
Hausarbeit unterzieht, für ſogleich geſucht.
Roßdorferſtraße 3.
zeſucht ein jüngeres Mädchen, welches
(
zu Hauſe ſchlafen kann, zur
Beauf=
ſichtigung eines kleinen Kindes.
Lieb=
rauenſtraße 34.
1770
Zimmerparher,
ein tüchtiger, welcher in Treppen= und
Hochbau Erfahrung und etwas techniſche
Kenntniſſe beſitzt, kann dauernde Stellung
ſerhalten. — Reflectanten wollen
Zeug=
niſſe unter Angabe ihrer ſeitherigen
Thä=
tigkeit und Gehaltsanſprüche an
Haasen-
stein & Vogler Frankfurt (Main)
unter M. V. 392 einſenden.
11667
1721) Ich ſuche für 3-4 Tage in
der Woche einen
„5
Bi
Eilksallstagdr.
Derſelbe muß ortskundig ſein und Adreſſen
gewandt leſen können.
Buchhändler Arnold Brgsträssor.
Einen Lehriing
4 ſucht unter ſehr günſtigen Bedingungen
das Manufacturwaarengeſchäft von
Hermann Löb,
Ludwigſtr. 7. (692
.
Epo=lalarat Br. mad. Heyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
nückigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[11414
krfolge.
R38
378
Loralgemerbuerein Darmſtadt.
Heute Abend, Freitag den 22. d. Mts.: Keine Verſammlung und kein
Vortrag; nächſte Verſammlung Freitag den 29. d. Mts. in der Böttinger'ſchen
[(1798
Bierbrauerei.
Darmſtüdter
Carnoval-Gegollochaſt.
Sterne für Nichtmitglieder und zwar für Herren Mk. 1.20, für Damen
80 Pfg., ſind zu haben vei den Herren D. Faiz &am; Söhne, Friedr. Buß,
Dieburgerſtraße, Buchhändler Hofmann, Wilhelminenſtraße Buchhändler Heß,
Carlsſtraße und Inſpector Velten im Saalbau, ſowie bei den Hausmeiſtern der
Geſellſchaften „Bürgerverein” und „Eintracht= und im „Kaufmänniſchen Verein”
Abends an der Kaſſe für Herren Mk. 1.40, für Damen M. 1.
Damenſterne für unſere Mitglieder 50 Pfa., ſind bei Inſpector Velten
(1764
im Saalbau abzuholen.
Das Comité.
1799) Mit dem 1. Januar 1884 iſt eine
Ver=
bandskaſſe mit dem Sitze in Darmſtadt ins Leben
getreten, deren Wirkungskreis das ganze
Groß=
herzogthum Heſſen umfaſſen ſoll. Der Zweck dieſer
Kaſſe beſteht zunächſt darin, ſämmtliche
Kranken=
kaſſen in Heſſen, welche als freie Hülfskaſſen
gegründet oder nach dem Geſetz vom 7. April
1876 als eingeſchriebene Hülfskaſſen zugelaſſen
worden ſind, zum Eintritt in den Verband
her=
anzuziehen, um ihnen die Vortheile, welche dieſer
gewährt, zu Theil werden zu laſſen.
Von den Vortheilen, welche der Eintritt in
den Verband gewährt, heben wir zunächſt die
Freizügigkeit der Mitglieder der dem Verbande
angehörigen Krankenkaſſenvereine ganz beſonders
hervor. Es iſt hierdurch den Mitgliedern
er=
möglicht, bei Veränderung ihrer Stellung und
ihres Wohnortes aus dem ſeitherigen Vereine
auszuſcheiden und in den an ihrem demnächſtigen
Wohnorte befindlichen dem Verbande angehörigen
Vereine einzutreten, ohne daß dieſelben zur
Ent=
richtung eines Eintrittsgeldes und Beibringung
eines ärztlichen Zeugniſſes verpflichtet ſind.
Im weiteren gewährt die Verbandskaſſe
den in Norhfällen befindlichen
Kranken=
vereinen jährliche Untesſtützungen. Im
Falle nämlich, die jährlichen Einnahmen eines
ſolchen Vereins zur Beſtreitung der Ausgaben
an Kranken= ꝛc. Renten nicht ausreichen, wird
dem betr. Vereine der wirkliche
Zuſchußbe=
darf aus der Verbandskaſſe für die Dauer
des Bedürfuiſſes, bezw. zunächſt für die Dauer
von 2 Jahren geleiſtet. Damit aber die
Ver=
bandskaſſe im Stande iſt, allen ihren
Obliegen=
heiten in dieſer Beziehung nachzukommen, iſt es
erforderlich, daß die dem Verbande angehörigen
Krankenvereine einen beſtimmten Beitrag
jähr=
lich zur Anſammlung eines Fonds an die Haupt=
(Verbands)=Kaſſe abliefern, welcher auf 5 pCt.
2 60 Pf.) der Einnahme pro Mitglied und
Jahr feſtgeſetzt iſt.
Bis jetzt ſind ſämmtliche Krankenkaſſen in
Darmſtadt und Beſſungen dem Verbande
bei=
getreten und ſteht zu erwarten, daß ſämmtliche
im Großherzogthum beſtehenden und bezw. noch
errichtet werdenden freien Hülfskaſſen, ſobald
ihnen die Bedeutung, Vortheile ꝛc. der
Vereini=
gung genügend bekannt ſind, dieſen alsbald
nachfolgen werden.
Da in Folge irriger Auslegung des Geſetzes
vom 15. Juni 1883 in einzelnen Orten des
Großherzogthums bereits beſtehende Hülfskaſſen
ſich aufgelöſt haben, ſo glauben wir darauf
auf=
merkſam machen zu ſollen, daß der Fortbeſtand
ſolcher Kaſſen durch das neue
Krankenverſiche=
rungsgeſetz nicht in Frage geſtellt iſt, und daß
dieſe Kaſſen nach wie vor ihre ſelbſtſtändige
Kaſſeverwaltung haben.
Schließlich noch die Bemerkung, daß die
Statuten der Verbandskaſſe dem Großh.
Kreis=
amt Darmſtadt zur Genehmigung, bezw. zur
Ertheilung der Zulaſſung der Kaſſe als
einge=
ſchriebene Hülfskaſſe unterbreitet worden ſind.
Alle näheren=Mittheilungen und Aufſchlüſſe
über die Einrichtung, Verwaltung ꝛc. ꝛc. der
Verbandskaſſe werden von dem Geſchäftsführer
des Verbandes, Herrn Friedrich Donges,
Niederramſtädterſtraße Nr. 51, Darmſtadt
gerne ertheilt.
Darmetädter
Pierdemartt Loose
2 Mark,
ſowie für die Kinderheilſtätten
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
[714
Faſtnacht=Dienstag den 26. Februar, im Jahre der Narrheit 1884.
Großer carnevaliſtiſcher
Damen= und Herren=Abend.
Zum Schluß:
Großes vanzvergnugen
in den festlich decorirten Räumen des Saalbaues.
Anfang 3 Uhr 11 Minuten.
Großartige Aufführungen, Vorträge ꝛc.,
Ordensver=
leihung, feierlicher Abſchied vom Carneval.
Waiſenhaus=Nachrichten
Im Monat Januar 1884 ſind eingegange,
6. Legate: 1) Der Jacob Kapelt 1I1., Ehll ſoh
leute zu Worfelden, zahlbar durch Maſſeve ſ.
walter Graf daſelbſt 8 M. 57Pf. 2) Des Hein
rich Oſterrod L. von Biſchofsheim, zahlbar durd
Curator Adam Schneider V. daſelbſt 2 M. A
Des Wendel Spengler von Nieder=Ramſtad
durch Curator Ludwig Spengler daſ. 100 M.
b. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhau,
68 M. 38 Pf., theilweiſe mit folgenden
ſchriften: 1) Ihr l. W. bittet Gott ꝛc. 1M
2) Lieber Gott erhöre meine Bitte ꝛc. 20 P
3) Den a. W. verſprochene 1 M. E. M.
Pr l. W. bittet mit mir den l. Gott ꝛc. 50 P
6. Sch. 5) Es ſitzen vier ꝛc. ꝛ. 20 Pf. 6) J ſE.
l. W. fleht mit mir ꝛc. 1 M. 7) Den W. längl zug
verſprochene 50 Pf. ꝛc. J. 8) Gott walts
2 M. 9) Aus Dankbarkeit 30 M. 10) Danll
Gott ihr l. W. ꝛc. 20 Pf. D. M. 11) Ihr
W. bittet den l. Gott ꝛc. 10 Pf. K. 13) Da lo,
Herrn W. ꝛc. 1 M. 15 Pf. den Waiſen.
Den l. W. aus Dankbarkeit 3 M. 14) Den 2
verſprochen 1 M. 15) Den W. verſproch
50 Pf. Ph. N. 16) Ihr l. W. bittet zu Goll
das mein l. Bruder wieder geſund wird. 109
Darmſtadt, den 11. Februar 1884.
Der Rechner Großh. Landeswaiſen=Caſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imperſales
20 Franken=Stücke
Inaliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 1678.
„ 16.17.
„ 2.88
„ 417
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 22. Februar.
7. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilun
Robert und Bertram,
oder:
Die lnſtigen Vagabunden.
Poſſe mit Geſang und Tanz in 4 Abtheilung
von G. Bäder.
Robert, Herr Wisthaler, Eyrenmitglied a.
Anfang 2 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 24. Februar.
8. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilu
Carmen.
Große Oper in 4 Acten mit Ballet v=
Georges Bizet.
Dienstag, den 26. Februar, Vormittah
halb 11 Uhr, findet eine einmalige Exi
Vorſtellung für Kinder zu den gewöhnlih.
Wochentagspreiſen ſtatt. Zur Aufführung gelan
Zum erſten Male:
Apfelbaum, Erdmännchen und Flöte y.
Eine Komödie für Kinder in 5 Bildern
C. A. Görner.
Hierauf:
Die Zaubermühle.
Komiſche Ballet=Pantomime.
Beſtellung der Plätze zu dieſer Extra=Dl
ſtellung werden an den Theatertagen, Vorn
tags von 10-1 Uhr an der Tageskaſſe;
Großh. Hoftheater angenommen; die beſtel
Billets werden Montag, den 25. Februar, J.
mittags von 10-1 Uhr ebendaſelbſt ausgege.
W. Es iſt geſtattet, daß eine erwach
Perſon mit einem Kind oder 2 Kinder ein
Platz benutzen.
d.
l6.Rk
.1.
19
111
er.
theiluf
46
Standesamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 2. Januar: Dem Schreiner Gg. Heinrich Meier, S.
Geor=
ham. Am 5.: Dem Großh. Hauswärter Karl Wilh. Hein. Haack, S.
ar 1 Wilhelm Heinrich. Dem Mechaniker Ludw. Gg. Paul Dern, S.
ohannes Jacob. Am 6.: Dem Weißbinder Jeremias Wolf II., S.
Lipp. Am 7.: Ein unehel. S. Georg. Am 8.: Dem Schreiner
Fried=
ich Kunz, S. Adolph. Dem Taglöhner Johannes Leißler, T.
Eliſa=
the. Am 10.: Dem Taglöhner Michael Straumann, T. Maria. Am
Der Wittwe des Schloſſers Jacob Hardt, T. Helene. Am 14.:
er1 Maurer Joh. Philipp Lotter, S. Sebaſtian. Am 16.: Dem Schnei=
1 Chriſtoph Gotha, S. Karl. Dem Weißbinder Philipp Erbes II.,
Anna Eliſabethe. Am 17. Dem Schloſſer Johann Weiß 1L., S.
ohann Heinrich. Am 18.: Dem Bäckermeiſter Johann Adam Müller,
Friedrich Adam Heinrich. Am 23.. Dem Tapezier Joh. Georg Weil,
Mariane. Am 24.. Dem Zahlmeiſter=Aſpirant Hermann Theodor
tr ngnowsky, S. Hans Georg Theodor. Am 28.: Dem Schuhmacher
h lipp Krämer, L. Dem Gaſtwirth Ludwig Kropp I., T. Dem
gesgermeiſter Heinrich Schreibweiß, L. Henriette. Am 29.: Eine unehel.
Amalie Eliſabethe Eugenie. Dem Taglöhner Juſtus Seibert, S.
einrich. Am 30.: Tem Metzgermeiſter Gg. Ludwig Hornung, S. Gg.
alwig Philipp. Am 31.: Dem Zimmermeiſter Chriſtian Lorenz, S.
ſoh. Heinrich Ludwig.
Eheſchließungen.
Am 8. Januar: Der Feuerwerker Roman Eugen Karl Kühnel, mit
hasnelde Amalie Martha Jeutner von Noßwitz in Schleſien. Am 18.
ſe Schuhmacher Jgnaz Händler hier, mit Maria Magdalena
Kuhl=
hann aus Crumſtadt. Am 27.: Der Schloſſer Leonhard Schäfer mit
Wemia Margaretha Rühl hier.
Geſtorbene:
Am 4. Januar: Dem Kutſcher Jacob Schiffel, todtgeb. S. Am 6.:
em Handarbeiter Franz Ruppert, todtgeb. T. Dem Landwirth Philipp
ug II., S. Friedrich, 1. J. 1 M. alt. Am 16.: Dem Kaufmann
leſn Straßburger, S. Johann Friedrich 1 J. 29 T. alt. Am 18.:
er Taglöhner Philipp Fiſcher, 75 J. 1 M. alt. Am 20.: Dem
Kreis=
ſchk aßenmeiſter Friedrich Schreiner, 2. Johanna Kath. Chriſtiane Eliſa=
Utpe, 4 J. 15 T. alt. Am 22.: Dem Schutzmann Friedrich Kurze,
ſitgeb. S. Am 23.: Die Ehefrau des Schutzmanns Friedrich Kurze,
ma Maria, geb. May, 19 J. 6 M. alt. Am 29.: Die Ehefrau des
ermeiſters Adam May, Anna Maria, geb. Kraft, 71 J. 8 M. alt.
fl. 31.: Die Wittwe des Bahnarbeiters Georg Boßler, Louiſe, geb.
hhmpf, 38 J. 3 M. alt.
ormit=
ge C
Fl
de=
pir=
nder 6
Politiſche Ueberficht.
Darmſtadt, 22. Februar.
Deutſches Reich. Der Zuſammentritt des Reichstags iſt auf
himnerstag 6. März beſtimmt worden.
Die „Provinzial=Correſpondenz' ſagt gelegentlich einer Beſprechung
et diesjährigen Etatsberathungen: Das gleichzeitige Tagen des
Land=
hes und Reichstags erſcheine unvermeidlich; entweder werde man ſich
ſſchließen müſſen, die bisherige Methode der Ctatsberathungen zu
meern, und dieſelbe künftig auf die Discuſſion von Dingen
be=
ſhänken, die ein greifbares Reſultat verſprechen oder man werde auf
ſf alljährlichen Budgetbewilligungen ſelbſt verzichten müſſen.
Die Anweſenheit des ruſſiſchen Militärbevollmächtigten in
Friedrichs=
lhe wird mit einer Maßregel in Verbindung gebracht, welche deutlicher
ſs alle Verſicherungen Rußlands für deſſen Friedensliebe ſprechen würde.
ſs ſoll ſich um die beabſichtigte Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen
ſor- der ruſſiſch=preußiſchen Grenze handeln, was eine gleiche Maßregel
fræns Deutſchlands nach ſich ziehen würde, und ſpricht die gleichzeitige
mveſenheit des preußiſchen Kriegsminiſters, Bronſart von
Schellen=
biff in Friedrichsruhe allerdings ſehr für die Glaubwürdigkeit dieſer
mſion. Bekanntlich hatte Rußland in den letzten Jahren ſehr ſtarke
äcalleriemaſſen in Congreßpolen concentrirt, was deutſcherſeits
eben=
lis verſchiedene Truppendislocationen nach dieſem Theile der Grenze
zur Folge hervorrief und wodurch zum Theil die Verſtimmung
wſchen den Cabineten von Berlin und Petersburg mit hervorgerufen
uæde.
Nach einer dreitägigen Pauſe hat das preußiſche Abgeordnetenhaus
ſm e Berathungen mit der zweiten Leſung der Kreis= und
Provinzial=
ronung für Hannover wieder aufgenommen. Namens der ad hoo
ſrwählten Commiſſion erſtattete zunachſt Abg. Barth Bericht über die
pn derſelben an dem Entwurf vorgenommenen zahlreichen Abänderungen,
borauf das Haus in die Discuſſion über Abſ. 1 und 5 1 eintrat, welche
u. die ganze Sitzung ausfüllte. Der betreffende Abſatz läßt an die
te lle der bisherigen Kreiſe und Amtsbezirke in Hannover die 77 neuen
rüiſe treten, welche in der Anlage 4 nach Namen, Bevölkerungszahl
nd Flächeninhalt aufgeführt ſind. Der Abſatz 1 des 9 1 wurde
ſchließ=
ch angenommen, ebenſo nach unerheblicher Debatte die Anlage A,
ſo=
ſie Abſatz 2 des 8 1 und Anlage B (Eintheilung der Wahlen zum
byeordnetenhauſe) und endlich die 88 2-24. Das
Nothcommunal=
eudergeſetz iſt dem Abgeordnetenhauſe nunmehr zugegangen.
38
979
Der Landesausſchuß von Elſaß=Lothringen hat in ſelner
Dienstags=
ſitzung den Geſetzentwurf, betreffend die Verſchmelzung der drei in den
Reichslanden beſtehenden Steuerdirectionen in eine mit dem Amtsſitz
in Straßburg, in namentlicher Abſtimmung mit 26 gegen 22 Stimmen
angenommen.
Oeſterreich=Ungarn. Das öſterreichiſche Herrenhaus überwies
am 20. d. M. die Ausnahmeverordnungen einer Commiſſion zur Prüfung.
Die Budgetdebatte wird im Abgeordnetenhauſe Anfang k. M.
be=
ginnen. Nach Erledigung des Budgets ſoll der Schluß des Reichstags
erfolgen.
Das ungariſche Oberhaus nahm am 20. das Budget für 1884
ein=
ſtimmig an. Baron Vay, ein unbedingter Anhänger der Regierung,
iſt zum Vicepräſidenten des Oberhauſes ernannt worden.
Frankreich. In Paris machen ſich neue beunruhigende Symptome
der anarchiſtiſch=revolutionären Bewegung geltend. Es ſind
znäm=
lich Werbebureaux, z. B. in dem Arbeiterviertel Belleville, entdeckt
worden, die angeblich zum Eintritt in die franzöſiſche Colonjalarmee
anwerben, in der That aber die Bildung von förmlichen
Anarchiſten=
banden bezwecken. Durch Aſſichen und durch auf der Straße vertheilte
Proſpecte werden die brodloſen Arbeiter aufgefordert, ſich anwerben zu
laſſen, zwei ehemalige Officiere ſollen die ganze Bewegung leiten. Da
eine officielle Note dieſe überraſchende Nachricht bringt, ſo iſt an der
Richtigkeit derſelben nicht zu zweifeln und der franzöſiſchen Regierung
erwächſt hieraus eine neue ernſte Mahnung, dem Treiben der dunkeln
Kräfte, für welche gerade Paris ein ſo günſtiger Boden iſt, fortgeſetzt
ſcharf auf die Finger zu ſehen.
Das Organ Freycinet's, der Telegraph” äußert ſich in
nachſtehen=
der Weiſe über die von Seiten Englands den Chineſen angeblich
gewähr=
ten Unterſtützungen:„Einer unſerer Correſpondenten aus China läßt uns
eine ſehr ernſte Information zugehen, wonach die Schiffe der „
chineſi=
ſchen Compagnien' bis auf weitere Ordre und fernerhin unter engliſcher
Flagge fahren würden. Wenn dies richtig iſt, ſo hat die Autoriſation
ſo zu handeln, erſichtlich von der Regierung der Königin erbeten und
von dieſer zugeſtanden werden müſſen. Was ſoll man von der
Unter=
ſtützung denken, welche unſere ehemaligen Alliirten in dieſer Weiſe China
gewähren, um die Schiffe der entſtehenden Marine des Letzteren gegen
die Angriffe unſerer Panzerſchiffe zu ſchützen und zu ſichern? England
zeigt uns durch die Londoner Preſſe und durch die Manifeſtationen, die
ſich gegen uns mit einer unglaublichen Heftigkeit in der „Cityr
verviel=
fältigen, höchſt klar, was es von unſeren Unternehmungen halt.
Belgien. Der Repräſentantenkammer wurde am 20. d. M. vom
Kriegsminiſter ein Geſetzentwurf vorgelegt betr. die Organiſation der
Armeereſerve auf 30,000 Mann.
Bulgarien. Aus Sofia wird der „Preſſen berichtet, daß das
Miniſterium des Auswärtigen an die Signatarmächte des Berliner
Vertrages eine Note gerichtet habe, worin Bulgarien das Recht bean
ſprucht, Handelsverträge mit anderen Staaten abzuſchließen, da die
Pforte die alten Handelsverträge mit den Mächten nicht erneuern
wolle.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Diſtrictsein=
nehmer J. Schmidt zu Oppenheim in gleicher Dienſteigenſchaft in die
Diſtrictseinnehmerei Pfeddersheim verſetzt und den bei dem Kaiſerlichen
Hauptzollamte zu Hamburg commiſſariſch verwendeten Hauptſteueramts=
Aſſiſtenten 1. Klaſſe A. Weiß, ſowie den Finanzaſpiranten Fr.
Mei=
ßinger aus Verſtadt zu Diſtrietseinnehmern der Diſtrictseinnehmereien
Alzey 1, bezw. Nieder=Am, ernannt.
— Mittwoch Abend traf mittelſt des Schnellzugs der Heſſiſchen
Ludwigsbahn S. D. Prinz Ludwig von Battenberg zu kurzem
Aufenthalt aus England hier ein.
Im Einvernehmen mit dem Reichs=Patentamt iſt
verſuchs=
weiſe die Einrichtung getroffen worden, daß die auf Grund des Reichs=
Patentgeſetzes zur Veröffentlichung gelangenden Beſchreibungen und
Zeichnungen, auf Grund deren die Ertheilung der Patente erfolgt, die
ſogenannten Patentſchriften, welche bisher ausſchließlich durch die
Reichs=
druckerei vertrieben wurden, auch durch Vermittlung der Reichs=
Poſt=
anſtalten bezogen werden können. Das Nähere iſt durch die
Poſt=
anſtalten zu erfahren.
Die Darmſtädter Volksbank, e. G. wird ihre ordentliche
Generalverſammlung Mittwoch den 27. Februar, Abends 8 Uhr im
großen Saale des Schützenhofes halten. Nach dem eben ausgegebenen
Mitgliederverzeichniß betrug die Mitgliederzahl Ende 1883 - 782, gegen
801 zu Ende 1882, ſo daß alſo, wie in geſtriger Nummer bereits
mit=
getheilt, eine Verminderung der Mitgliederzahl um 19 ſtattgefunden
hat. Es ſind nämlich während des Jahres 1883 durch Tod 27,
frei=
willig 41 und durch Ausſchluß 4, zuſammen 72 Mitglieder aus=,
da=
gegen 53 neu beigetreten. Von den 782 Mitgliedern haben 489 den
Stammantheil von je 850 M. voll einbezahlt, das durchſchnittliche
Gut=
haben eines Mitgliedes beträgt 697 M. 31 Pf.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Jan. 18e4:
Activa. Kaſſebeſtand 26614 M. 68 Pf. Mobilien 1800 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1,102412 M. 45 Pf. Wechſel=Conto
141,540 M. 72 Pf. Effecten=Conto 63587 M. - Pf. Verwaltungs=
104
N
880
koſten 1559 M. 85 Pf. Haus= und Immobikien=Conto 94704 M.
76 Pf. Zinſen=Conto 1418 M. 39 Pf.
Paſſiva. Gewinn=u. Verluſtconto 38.469 M. 89 Pf. Dividenden=Conto
165 M. 75 Pf. Reſervefonds=Conto 61014 M. 06 Pf. Gewinn=
Reſerve= und Delcredere=Conto 23462 M. 67 Pf. Stammantheile
545538 M. 16 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 764,960 M.
32 Pf. Umſchlag im Januar 937400 M.
Eingetretener Hinderniſſe wegen muß die auf heute Abend
be=
ſtimmte Verſammlung der Mitglieder des Localgewerbvereins (
Böttin=
ger'ſche Bierbrauerei), in welcher der 2. Vortrag des Herrn Ober.
bürgermeiſters Ohly über das Reichskrankenkaſſengeſetz für Arbeiter
abgehalten werden ſoll, auf Freitag den 29. d. Mts. verſchoben
werden.
Wir machen auf die Sonntag Abend 7 Uhr im Saalbau
ſtatt=
findende Faſchingskneipe der Turngemeinde aufmerkſam.
Mainz, 20. Februar. Sonntag den 9. März wird die neue Mainzer
Induſtriehalle eröffnet werden. Der Einweihung des Hauſes wird
ein officielles Feſtdiner folgen. Der Bau inel. Terrain erforderte einen
Koſtenaufwand von 170,000 M.
Auf Anregung der Mainzer Handelskammer ſind mit dem 1. d. Mts.
Retourbillete 1. und 11. Klaſſe zwiſchen Ems, Frankfurt a. M.,
Homburg v. d. H., Mainz. Mannheim und Wiesbaden einerſeits und
London andererſeits über Oſtende und über Calais zur Einführung
ge=
kommen. Die Gültigkeitsdauer dieſer Billete beträgt 30 Tage.
Mainz. 21. Februar. Für den großen Zug am
Faſtnachts=
montag iſt nun definitiv folgende Wegrichtung feſtgeſetzt worden: Die
Aufſtellung erfolgt in der Schulſtraße, worauf ſich der Zug durch die
Boppſtraße nach dem Boulevard (an der Seite von Kertell und Boche)
bewegt und auf der verlängerten Gärtnergaſſe auf den an der
Stadt=
ſeite gelegenen Boulevard einbiegt, darauf nach der Rheinſtraße geht, durch
das Fiſchthor nach dem Markt und Gutenbergplatz und zwar hinter
dem Gutenbergsdenkmal vorbeizieht, alsdann die Ludwigsſtraße,
Schiller=
ſtraße, Große Bleiche und den Deutſchhausplatz paſurt, hier defilirt,
dann auf dem Schloßplatz herumzieht und alsdann über den
Flachs=
markt, die Schuſtergaſſe ſich nach dem Markt begiebt, wo die Auflöſung
M. A.
des Zuges erfolgt.
Mainz, 21. Februar. Die Erdbewegungen im Gebiete des
Käſtrich dauern fort. Wenn dieſelben auch etwas ſchwächer geworden
ſind, ſo zeigt doch die Gartenmauer an der Alexandercaſerne große Riſſe;
an der Uebergangsbrücke der Eiſenbahn dauert der Senkungs= und
Ver=
ſchiebungsproceß merklich ſort und am Gauthor vergrößern ſich die
entſtandenen Riſſe in den Feſtungsmauern.
Koſtheim, 21. Februar. Heute Nachmittag fand hier eine
außer=
ordentliche Sitzung des Gemeinderaths und zwar unter dem ſpeciellen
Vorſitz eines Vertreters der Großh. Regierung ſtatt. Auf der
Tages=
ordnung ſtand: „Die Vorlage der Brückenbaupläne wegen Erbauung
einer feſten Brücke über den Main bei Koſtheim.
Friedberg, 20. Februar. Die Entlaſſungsprüſung am Großh.
Schullehrer=Seminar findet vom 17.-20. März und die
öffent=
liche Prüfung und Schlußfeier am 20. März ſtatt; die
Aufnahme=
prüfung wird Montag den 7. April ihren Anfang nehmen.
Alzey. Die Entlaſſungsprüfung am hieſ. Schullehrer=
Semi=
nar wird in der Zeit vom 10.-13. März mit öffentlicher Prüfung und
Schlußfeier am letzten Tage ſtattfinden. Die Aufnahmeprüfung wird
Montag den 7. April beginnen.
Groß=Umſtadt. Zufolge kreisamtlicher Anordnung ſind ſeit
einiger Zeit auf den öſtlichen bewaldeten Anhöhen und Wegen unſerer
Gegend, in der Richtung nach Dorndiel, Radheim, Raibach, Heubach
Leuchtfarbe=Wegweiſer angebracht, welche beſonders in dunklen
Nächten eine wahre Wohlthat für die Verkehrenden ſind. Die Farbe
leuchtet ſo kräftig, daß die Wegweiſer ſchon von weither ſichtbar ſind
Wie wii
und eine Verfehlung des Wegs kaum mehr denkbar iſt.
hören, ſind auch die umliegenden Gebiete der Neunkircherhöhe mit
Leuchtfarbe=Wegweiſern verſehen worden.
(O. B.
Die diesjährigen Parſifal=Aufführungen in
Bay=
reuth werden am 21. 23., 25., 27., 29., 31. Juli, 2. 4. 6. und 8. Aug.
ſtattfinden, und zwar, wie in den Vorjahren, unter dem Protectorate
des Königs von Bayern. Sämmtliche bisher betheiligt geweſene Künſtler
haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Die Beſetzung der Solo=Partien wird
eine Veränderung nicht erleiden. Die Proben werden am 12. Juli
beginnen. Der Eintrittspreis iſt, wie im Vorjahre, auf 20 M. normirt.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Hamburger Poſtdampfer „Wieland=, Capitän Hebich, von der
Hamb.=Amerrk. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am 3. Februar von
Hamburg via Hävre abging, iſt am 19. Februar, und der
Poſt=
dampfer „Friſia- Capitän Kopff, von derſelben Linie, am 6. Februar
von Hamburg abgegangen, iſt am 20. Februar wohlbehalten in New=York
angekommen.
Vermiſchtes.
- Toiletten=Luxus. Madame Sarah Bernhardt trat kürzlich
in Paris als Camelien=Dame auf. Vielleicht dürfte es manchen unſerer
Leſer intereſſiren zu wiſſen, was ihre Toiletten zu dieſer Rolle koſteten.
Mr. Felix entwarf die Zeichnung für dieſelben, für die nicht weniger
als 16000 Fres. verbraucht wurden. Einen Anzug von Gold=Tüll mi
eingeſtickten Kornähren und Opalen auf gelbem Seidengrunde, welche
mit 1500 Fres. berechnet war, wollte die Künſtlerin gar nicht anſehen
dann kam ein Anzug aus Gold= und Silberbrocat mit roſenfarbenem
Seidenſtofſe eingefaßt, feruer ein Unterrock mit Clunyſchnüren geputzk
welcher mit 2800 Fres. bewerthet wurde, und ein anderer aus himmel
blauem Bengalin um 3000 Fres. Wenn man hiezu ein Theekleid un
1500 Fres., einen Mantel um 1400 Fres. und einige andere
Kleinig=
keiten um 2000 Fres. rechnet, ſo kommt man zu der Geſammtſumme,
von 16000 Fres. Der „Charge daffairess der Sarah Bernhardt, Mr.
Derembourg, fand den Preis zu hoch und zahlte nicht, worauf deu
Schneider klagte. Die Angelegenheit ſchwebt gegenwärtig in dem
Sta=
dium, daß ein Sachverſtändiger beurtheilen ſoll, ob die gelieferten Kleiden
das geforderte Geld werth ſind oder nicht. Und da ſagt man, daß die
Theater im Verfalle ſeien!
Profeſſor Dr. Th. Billroth, der bekannte Wiener Operateu
erläßt in einem Schreiben folgende Warnung: „Es ſind mir innerhals
der letzten Monate 4 Fälle vorgekommen, in welchen Finger mit ganz
unbedeutenden Verletzungen durch unſinnige Anwendung von
Carbol-
ſäure brandig geworden ſind; in allen 4 Fällen handelte es ſich un
Kinder, deren Eltern die Verordnung eines Carbolverbandes ſelbſt
ge=
macht hatten, „weil die Carbolſäure gut für die Wundheilung ſein ſoll=
Die Carbolſäure hat ſchon jetzt in der Chirurgie eine weit beſchränkter=
Anwendung als früher; wir haben die Gefahren, welche dieſelbe untn
Umſtänden herbeiführen kann, erſt nach und nach kennen gelernt; de:
Mittel kann nicht nur Entzündunz und Brand erzeugen, ſondern aub
durch Blutvergiftung tödten; es entfaltet ſeine guten Eigenſchaften nun
in der Hand des kundigen Arztes. Ich widerrathe hiermit aufs
Drin=
gendſte. ohne Anordnung eines Arztes Carbolſäure anzuwenden.
Alz=
das beſte Umſchlagsmittel bei friſchen Verletzungen rathe ich das in dey
Apotheken käufliche „Bleiwaſſer' an.”
E. „Neue Balladens von Heinrich Vierordts. In H. Vier
ordt (aus Karlsruhe) haben wir einen Dichter vor uns, deſſen
friſche=
warme Sprache, deſſen idealer Gedankenflug billig die Aufmerkſamkei
weiterer Kreiſe auf ſich lenken dürfte. Im Jahr 1881 fiel uns des Dich
ters Erſtlingsgabe „lyriſche Gedichte” in die Hand; ſchon damals
deu=
teten uns einige derſelben ein mehr als gewohnliches Talent an, abe
in ſeinen kürzlich herausgegebenen Balladen hat der Autor wirklich ge
halten, was e; vor Jahren verſprochen. Es iſt heutzutage etwas Miſ
liches um die Balladendichtung, und wenn der Poet ſeine Stoffe au
der grauen Vorzeit wählt, wird er nicht ſonderlich damit reuſſiren. Abe
Vierordt weiß die alte Form der Ballade mit neuem Leben zu fülle
und wenn er auch nicht durchgänig dichteriſche Illuſtrationen der Jetz
zeit liefert, ſo bringt er ſeine Sujets doch in irgend einem Sinn m
dieſer in Verbindung; ſo in dem Gedicht: „Der Traum von Mire
mars (die hiſtoriſchen Geſtalten, welchen dies Schloß am Mittelme
einſt zum Aufenthalt gedient, ziehen in ſtolzem Reigen an unſerr
Geiſtesauge vorüber, zuletzt die Leidensgeſtalt des mexicaniſchen Kaiſe=
Max), und in der Ballade: „Die Lüge vom Glück” welche uns da
ruſſiſche Czarengeſchlecht in ſeinen hervorragendſten Repräſentanten zeig
Vierordt hat der Gegenwart an den Puls gefühlt, er hat ein tieſe
Verſtändniß für das Culturleben unſeres Jahrhunderts, und verſteht e
auch unſerer Zeit, die man ſo oft eine nüchterne ſchilt, ſchöne poetiſc
Gedanken abzugewinnen. Trägern der Cultur, wie wir ſie in Columbu=
Tycho de Brahe, R. Wagner ꝛc. vor uns haben, ſcheint dies june
Dichtergemüth ein ganz beſonderes Intereſſe zuzuwenden. In der
Gedicht, betitelt „Wagner”, iſt es die Muſik des „Flieg. Holländer
welcher er einen kleinen poetiſchen Denkſtein ſetzt. Die Gedichte mi
lyriſchem Grundton zeichnen ſich durch zarte, keuſche Empfindung auf
In den „Balladens erinnert uns die Pracht der Bilder, die Anwendun
ſeltener Reime vielfach an Freiligrath.
heu
Hian
Heidelberg 1884. Carl Winter 8 Univerſitätsbuchhandlung.
hlan
W.
Tages=Kalender.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreb
ſachen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uh
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags v=
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstaf
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags b
11-12 Uhr.
Samstag, 23. Februar: Maskenball im Saalbau. — Maskenball ds
Beſſunger älteren Geſangvereins (Markwort).
Maskenball 1
Geſangvereins„Melomanen” (Schützenhof).
Dienstag, 26. Februar: Herren= und Damen=Abend der Carnev!
Geſellſchaft (Saalbau)
Sonntag, 24 Februar: Maskenball des Katholikenvereins.
Montag 25. Februar: Maskenball der Verein. Geſellſchaft.
Mittwoch, 27. Februar: Generalverſammlung der Darmſtädter Voll
bank (Schützenhof.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wttich.