147.
lyrgautz.
147.
Jahrgaug.
AULUpuUéz CUUUIOIbe
Wbonnementspreis
etenohrlich 1 Mart vo Pf. iudk.
rurgerlohn. Uuswärtz werden von
um Poſtäkmtern Beſtellungen ent=
Goigenommen zu 1 Mark bo Pf.
Fo Quartal incl. Voſiaufichlag
Irag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
werdenangnommen= inDarmſadt
von der Expedlilon, Rheluſtr. Nr. 20.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowle auzwärt
von allen Anuoncen=Erweditlonen.
Amtliches Organ
fuͤr die Belanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Volizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
8 37.
Donnerstag den 21. Februar.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Vielſeitigen Anfragen und Meldungen zu begegnen, bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß die
Schuldiener=
ele für das Schulhaus auf dem Ballonplatz in Folge Beſchluſſes der Stadtverordneten=Verſammlung vorerſt nicht beſetzt wird.
Darmſtadt, am 18. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1646
Bekanntmachung.
ſh. nerstag den 28. Februar,
Vor=
mittags 10 Uhr,
uiden auf dem hieſigen Poſthofe zwei
ucgemuſterte Perſonenpoſtwagen gegen
ſchurzahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 19. Februar 1884.
Kaiſerliches Poſtamt I.
Weberſtedt.
1740
Holzverſteigerung.
ſnnerstag den 28. und Freitag den
P. Februar, Vormittags 10 Uhr,
anfangend,
eiden im Nieder=Beerbacher
Gemeinde=
nld, Diſtrict Aulſtatt, Schöppenberg,
hn.ſe, Forſtbühl, Schweizerloch und
ſohern nachſtehende Holzſortimente
öffent=
h verſteigert:
400 Rut. Buchen=Scheiter,
80 „ Kiefern=Scheiter,
110 „ Buchen=Knüppel.
70 „ Kiefern=Knüppel,
5000 Buchen=Wellen,
4300 Kiefern=Wellen und
190 Rm. Buchen=Stöcke,
25 „ Kiefern Stöcke.
Die Zuſammenkunft den erſten Tag
Un der Götzenmühle am Eingang des
lic des; den zweiten Tag an der
Kreis=
lage von hier nach Ober=Beerbach am
engang (Diſtrict Forſtbühl).
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine!
ſmw das Holz verborgt bis Ende
Sep=
mver l. J8.
Pieder=Beerbach, den 19. Februar 1884.
koßh. Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
[1741
Fiſcher.
Sür die Vergebung der Lieferung von
15 200 Cubikmetern groben Kieſes iſt
von Neuem Termin auf.
Samstag den 1. März er.,
morgens 10 Uhr,
im Bureau auf dem Schießplatze
anbe=
raumt.
Die Bedingungen ſind ebendaſelbſt,
Werktags, einzuſehen.
[1438
Schießplatz=Verwaltungs=Commſſion.
Pferde=Verſteigerung.
Dienstag den 26. Februar 1884, Vormittags 1 Uhr,
läßt Herr Circusdirector A. Lorch im „Scating Rink= dahier
2 Pferde (üchſe), je 9 Jahre alt, gut geritten und eingefahren,
wegen Mangel an Platz meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigern.
S. Kdllor Hr., Amtsgerichts=Taxator.
6
Parisor Façon.
Echto Fischbeineinlage.
Prima Cualität.
Corsattan,
anerkannt vorallgliche Fabrikate zu allen Preisen.
Hourmiran,
grossartigo Auswahl in allen Grösson und Macharten,
zu sehr vortheilhaften Preisen.
CaTAUAUvI,
Kurz- & Modewaarenhandlung.
[ ← ][ ][ → ] Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle mein
reich=
haltiges Lager aller Arten
ſolle, Coment. & Hotall-Gärgen
und werden alle nöthigen Beſorgungen prompt und billigſt
ausgeführt.
GLdCLert,
J.
29 Bleichſtraße 29.
(971
Allkkl=Bochgeſchürk.
Die Fabrik=Niederlage der Herren Fleitmann und Witte in Iſerlohn
wurde uns übertragen und verkaufen wir ſämmtliche Nickelkochgeſchirre, ſowie
andere Gebrauchs=Gegenſtände zum Fabrikpreis.
Mugazin für Rücheneinrichlung.
5⁄½₈
oAr. Wvawein ae; v.,
Schulſtraße 1.
[470
vio 5½ Franu-Josof-Prioritäton
werden in 4%⁄ Silber=Prioritäten convertirt und erhält
man für 100 Gulden 5% 112 Gulden 4'e
Obliga-
dionen.
Die Prioritäten müſſen in der Zeit vom 15. bis 28. Februar
eingereicht werden, und bitte ich daher um rechtzeitige Zuſtellung
derſelben.
Zu jeder weiteren Auskunft, ſowie zur Beſorgung des
Erfor=
derlichen bin ich gerne bereit.
(1616
Elergemlse-Hudeln,
Suppennudeh,
Italien. Haccaronl,
Türkische Awetschen,
Bamberger Brünellen,
Amerik. Schweineschmalz,
Hohn- und Speiseöl,
Peinste Hehlo
empfiehlt
b. Aammanh,
(1744
Caſinoſtraße 23.
Rheinsalm
im Ausſchnitt per
Pfd. M. 2.50
Turbots -Stein. Austern
butte) M. 1.60, Hechte 80 Pf.,
Joles (Seezungen) Marpfen 80 Pf.,
M. 1.40,
ackfsche 30 Pf
Cablian 10 Pf.,
Schellfische 35 u.
40 Pfg.
Friſch gewäſſerte
Stockfsche und Labberdan.
P
pp Wohor,
Carlsſtraße 24. 1702
verainand vander,
DanusraDI.
Louiſenplatz Nr. 7.
PRAhhrURL a. M.
Roßmarkt Nr. 16.
Tur Atem
Post!
Hierdurch beehre mich den werthen Stammgäſten, ſowie ſonſtigen Intereſſenten
die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich die ſeither von Herrn W. Schmidt
geführte Reſtauration für meine Rechnung übernommen habe und werde mich nach
Kräften bemühen die mich mit ihrem Beſuche behrenden Gäſte in jeder Hinſicht zu
befriedigen.
Außer einem guten Mittagstiſch in und außer dem Abonnement halte ich
meine ausgewählte preiswürdige Speiſen= und Weinkarte beſtens empſohlen, ſowie
auch zu jeder Tageszeit für ein ſtets friſches Glas Hildebrand'ſches Exportbier
geſorgt iſt. Gleichzeitig erlaube ich mir auf ein neues vorzügliches Billard mit
amerikauiſchen Federbanden aufmerkſam zu machen.
Hochachtungsvoll
[743
Feinſtes
Hohn- und=Opoise,gel
billigſt bei
Wilh. Munck,
Ballonplatz 5. Ul656.
1
1
vorzüglich zum Füllen von Backwerk,
¹⁄. Kilo 60 Pfo.,
Gemiſchte Marmelade,
⁄. Kilo 40 Pfo.
Jacob Köhxieh,
Hoflieferant.
[1745
granz zungelvach
Ja. 8üss0 Apfolgolse.
güssen Land=Honig
9)
empfiehlt zu billigen Preiſen. (1746
A. Nelmmaum;
Beſſunger Carlsſtraße 8.
Vierflaſchen werden angekauft Beſſunger
D Carlsſtraße 8.
[1747
Frima
feinſtes
8Pk1ko,
przüglich im Geſchmack, ſehr
fett=
ich, billigſt.
P. POTX
G.
Bleichſtraße. (748
R685
Aeoht Aal-Maooaronl,
Eiergemüse-Mudeln,
Suppenudeln.
Süße große
ürk. Lwelschen.
per Pfund 35 und 40 Pfo.,
Eürschen, Mirabellon
Brünellen.
Amer. Danpthapfol,
Hal- Luokerbirnchon.
WdlWdsdor,
10
4y
G. irb
gangbare Sorten,
ſriſcheſte Füllung), empfiehlt
C. AammanA,
Caſinoſtraße 23.
Nichtvorräthige Waſſer werden ſo=
[1740
ſort beſorgt.
Feinſtes
[1471
Bleichſtraße.
Strassb. Gänsleberwurst
Sardellenwurst,
Gothaer Cervelatwarst,
in friſcheſter Waare.
Röhriog.
Jacob
(1752
Hoflieferant.
869
zlll Aussaat:
Non-Plus-ultra-
Hafer
per 25 Kilo M. 5. 50.
1
„. Alein,
Martinsmühle. (753
Cautenſchlägerſtraße 17 im Hinterhaus
D aus freier Hand zu verkaufen: ein
braunes Pelucheſofa mit 6 Stühlen, ein
Lederſopha, mehrere Kupferſtiche in
Rahmen, mehrere Kleiderſchränke, ein
Conſol, 1 Marmortrumeaux, 1
Vogel=
hecke, 1 Bett mit Sprungfedermatratze,
1 Dienſtbotenbett, 1 eiſerner
Wein=
ſchrank, 1 Gewehr mit Lederfutteral
(ſchweizer Stutzen), 1 Gasluſtre und 6
Gasarme, 1Standuhr, 1 großer
Bügel=
tiſch und verſchiedener ſonſtiger
Haus=
rath.
[1704
Tuchschnhe 2. Leheentechin fenten Dehuellas Mmr.
G usenel mnt mntunt umn:
D. duredaiepp. Fchebl. Liohlrt Ladu. 5
E.
Boordyantolldl ,as ſir krann Nuad 3½ Ut., 2.
bolagengelen fester Juchsohl. fir Franer Jutant e⁄. Vrt. Bel æinn. Meahm
billiger liotort G. Engolhardt, Reitz.
ein Halb=
Eine Glagkaleſche, verdeck zu
verkauf. Poſthalterei Darmſtadt. (754
ſ7 allen Sorten vorrüthig.
Jacob Qöhrich,
(1750
Hoflieferant.
Türk. Lwetschen,
Amerik. Dampf- a; Schnittäpfel,
Bamborger & ial. Brünehen,
Eirabellev, Eirschen a; Auoker.
birnchen
tempfiehlt in beſter Waare
Carl Watzunger
Louisenplatz 4. (471
9
Zu verkaufen:
1 Sopha, 1 Bettſtelle mit
Sprungfeder=
matratze. Näh. Hochſtraße 32, 3. Stock.
Exportægagervier
von J. Mildebrand,
fin ½ und ½ Flaſchen, empfiehlt
Die beiden kecker
AGIAN-OGI8
im Landwehrweg mit darauf befindlichem
(ocht onglischo Haltwassorseife)
empfiehlt die alleinige Haupt=Niederlage
160
von
Emanuel Fuld.
Schuppen, enthaltend 372. Klafter, aus
freier Hand zu verkaufen. — Näheres in
der Expedition zu erfragen.
(1313
Bratenfekt
zu verkaufen
in der Sonne.
Caat-Hartoſfoln
in verſchiedenen Sorten.
Wr.
HleIm,
Martinsmühle. (756
Hochſtraße 26, 3. Stock, werden gute
2
Oberheſſiſche Kartoffeln
OPA. GaIIO
per Kumpf 30 Pf., im Simmer 28 Pfo.
abgegeben.
ſchöne ausgeſuchte Frucht,
[1757
Täglich ſüße friſche
HOlIOm
für Schweinefütterung 1 Pf. per Liter
zu haben in der Dampfmolkerei
Schatz E Drexel,
Eliſabethenſtraße 66. (1680
per Stück 8 Pfo.,
im Dutzend billiger. (696
hilipp Wobor.
=
Hammanh,
Veloben-Abkall-Soike
Cafinoſtraße 23.
WB. Bei Abnahme von 10 Flaſchen in's
Haus geliefert.
838
in vorzüglicher Qualität empfiehlt Packet
3 Stück) 40 Pig. L. A. Burkhardt.
Alfr. Graßer, D. Kiefer Wwe. 19240
Friſche
gGnGiIGnO
eingetroffen bei
Aurnk Rührich.
[1767a
Hoflieferant.
870
12469) Eliſabethenſtr. 1 (dritter Stock
6 bis 7 Viecen, event alsbald beziehbar.
271) Wilhelminenſtr. 8 2 Zimmer
nebſt Alkoaen zu vermiethen.
304) Neckarſtraße 15 im Hochparterre
eine Wohnung von vier heizbaren Zimmern
mit Zubehör, auch Waſſer und Bleichplatz,
vom 8. April d. J. an zu vermiethen.
532) Mathildenplatz 19 der 2. Stock,
3 Zimmer, Küche ꝛc., per Mitte April an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
717) Ernſt=Ludwigſtraße 14 eine
Wohnung im Seitenbau, beſtehend aus
2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc.,
als=
bald zu vermiethen.
1477) Niederramſtädterſtr. 43 an
eine ruhige Familie in elegantem Hauſe
eine Parterre=Wohnung von 5 Zimmern ꝛc.
zu 540 Mk., auf Wunſch auch Beletage
zu 640 Mk. zu vermiethen.
1478) Arheilgerſtr. 48 eine
freund=
liche Manſardewohnung, 3 Zimmer, Küche
mit Waſſer, bis 13. März zu beziehen.
Preis 150 M.
4
Zu vermiethen (549a
Kinſchönſt., freier Lage v. Beſſungen:
eine Wohnung in meiner Villa,
Hochparterre), mit 6 Eimmern,
Kuche ete. nebst dartenantheil;
eine Wohnung in der Martinſtraße
Beletage oder Hochparterre) mit 5
Zimmern, Küche und Zubehör.
Schwarz, Herdwegstrasse 56.
1660) Markinſtraße 2 der unere
Stock zu vermiethen.
1705) Grafenſtraße 31 eine
Woh=
nung mit 4 Zimmern und Zugehör.
1758) Caſinoſtraße 25 Beletage,
neu hergerichtet, ſofort beziehbar.
1759) Ecke d. Eliſabethen=u.
Louiſen=
ſtraße 42 eine geräumige Manſarde.
Aus=
ſicht i. d. Palaisg., beſ. f. einzelne Dame.
1760) Schloßgraben 3, 1. Stock, drei
Zimmer, Küche und Zubehör, ſofort.
Läden, Hagazie sto.
11958) Eliſabethenſtr. 49 ein großer
gewölbter Keller zu vermiethen.
R8N
1162) Niederramſtädterſtr. 13 ein 1763) Schulſtraße 15 ein möblirtes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zimmer, 2. Stock.
1005) Grafenſtr. 35 ein großes,
fein=
möblirtes Parterrezimmer ſofort zu verm.
1020) Ein großes Zimmer, zwei
Kabinette, mit oder ohne Möbel, an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
Adreſſen i. d. Exped. d. Bl.
1665 Heidelbergerſtraße 19 zwei
gut gelegene Zimmer, möblirt, abzugeben.
1761) Waldſtraße 38 im Seitenbau
3 bis 4 freundliche Zimmer, auch getrennt,
mit oder ohne Möbel, ſofort zu verm.
Darmſtädter
[d1 Wſcht-Wotla ehatb.
Faſtnacht=Dienstag den 26. Februar, im Jahre der Narrheit 1884.
Großer carnevaliſtiſcher
Damen= und Herren=Abend.
Zum Schluß:
Großes Janzvergnügen
in den ſestlich decorirten Räumen des Saalbaues.
Anfang 3 Uhr 11 Minuten.
Großartige Aufführungen, Vorträge ꝛc.,
Ordensver=
leihung, feierlicher Abſchied vom Carneval.
Sterne für Nichtmitglieder und zwar für Herren Mk. 120, für Damen,
80 Pfg., ſind zu haben bei den Herren D. Fair a Söhne, Friedr. Buß,
Dieburgerſtraße, Buchhändler Hofmann, Wilhelminenſtraße, Buchhändler Heß,
Carlsſtraße und Inſpector Velten im Saalbau, ſowie bei den Hausmeiſtern der
Geſellſchaften „Bürgerverein” und „Eintracht= und im „Kaufmänniſchen Verein”
Abends an der Kaſſe für Herren Mk. 1.40, für Damen Mk. 1.
Damenſterne für unſere Mitglieder 50 Pfa., ſind bei Inſpector Velten
im Saalbau abzuholen.
Das Comité. (764
eGlCARenserUte 1Ur vamen
von
Bertha Wimter,
Saalbauſtraße Nr. 73- DAREsT4nL.
Der Unterricht umfaßt folgendes Programm:
Kunaigewerblicher Unterricht im Entwerfen von Zeichnungen für
weibliche Handarbeiten, für Malereien auf Porzellan, Holz, Seide, Gobelin ꝛc.
Porzellanmalen.
Reichnen nach Cyps (Kopfmodelle, Theile der menſchl. Figur u. Ornamente).
Blumenzeichnen nach der Natur.
Außerdem wird wöchentlich je ein Vortrag über Styllehre und Geometrie
ſtattfinden.
Der Unterricht wird ertheilt an allen Wochentagen von 9-12 Uhr Vormittags
und, mit Ausnahme von Mittwoch und Samstag. von 2-5 Uhr Nachmittags; es
kann ſich eine Schülerin für alle Tage der Woche, für halbe Tage oder auch nur
für einige Tage daran betheiligen.
[1615
3 H.
aesGAaS-EuptetUng.
Unterzeichnete beehrt ſich hiermit die ergebene Anzeige zu machen, daß ſie auf
hieſigem Platze eine geruchloſe Grubenentleerungs=Anſtalt nach neueſtem Syſtem
errichtet hat und empfiehlt ſich dem geehrten Publikum zu fortwährend unentgeldlichem
Ausleeren der Senkgruben. Cloſetsanlagen werden bei Vergütung von M. 1. 50per
Faß, wobei pünktliche Beſorgung zugeſichert wird, entleert.
Achtungsvoll
Bmtz.
VwC., Windmühle.
W. Beſtellung erbitte per Poſt.
[765
110
[ ← ][ ][ → ] Friſche
Biuvuadoh”
eder eingetroffen.
G. P. Poth,
[1766
Bleichſtraße.
ne
ver=
4end)
Hre
Amſterdamer
SchellEsche,
Monikendamer
Bratbüchzinge
per 10 Stück 70 Pfo.,
mpfiehl,
1767
gmanuel Fuld.
Fa=
rlM -Ehrndt.
Auſtern,
Rheinſalm,
Hummer,
Seezungen,
Hechte,
Cabliau,
Karpfen,
Schellfiſche,
Backfiſche,
Bratbückinge,
riſche Schollen zum Backen,
rſch gewäſſerten Stockfiſch und
feinſten Labberdau. 1768
GCV. NoGIngOk.
Feines
9en
4.
„ 920
Bordeauz-Pfaumen,
Fürkische Twetschen,
Brünellen, Eirschen,
Kirabellen,
vattelpflaumen, Lochfeigen,
Pst. Amerik. Aepfelspalten.
afelrosinen, Taſelmandeln,
orangen und Citronen.
Reinste Hallen. Haccaronl
mpfiehlt
[769
Emanuel Fuld.
ſean„
esge
Feſucht ein jüngeres Mädchen, welches
zu Hauſe ſchlafen kann, zur
Beauf=
ctigung eines kleinen Kindes.
Lieb=
rauenſtraße 34.
[1770
Hin Vorleſer wird für einige Stunden
„ täglich geſucht. Steinſtr. 20 II. (771
MS,
8i1
vAdtvaU-MasRehbazt-
Jamstag don 23. Fohruar 1884
findet in den sämmtlichen Röumen des Saalbaues ein
Au
aAa
4½
4
ſtatt.
Eintrittskarten ſind für Damen zu 2 Mark und für Herren zu 2 Mark
50 Pfg. bei den Herren D. Faix & Söhne, Wilhelm Pfeil, Buchhändler Heß,
Carlsſtr., C. C. Kleber, Mathildenplatz 19, Bu hhän ler Hoffmann,
Wilhelminen=
ſtraße 21, ſowie bei Inſpector Velten im Saalbau zu haben.
Am Ballabend werden nur Karten zu 3 Mk. Perſon
abgegeben.
Saalöſlnung 7 Uhr.
Nicht=Coſtümirte haben im Ballanzuge zu erſcheinen.
Husth verehm.
Probe:
Freitag den 22. Februar, Abends 8 Uhr.
Der Vorstand. (772
1183) Ein zuverläſſiger, mit guten
Zeugniſſen verſehener Mann, welcher
Caution ſtellen kann, ſucht Stelle als
Aus=
laufer oder ſonſtige Beſchäftigung.
Näheres Ludwigsſtraße 3 im Laden.
M
1773) Ordentliche Mädchen, welche
bürgerlich kochen können, erhalten hier und
auswärts auf ſogleich gute Stellen.
Fran Neßling, Louiſenſtraße 30.
1675) Ein junges Müdchen von braven
Eltern wird morgens für einige Stunden
zu häuslichen Arbeiten geſucht.
Heidel=
bergerſtraße 19.
1729) Zur ſelbſtſtändigen Führung
eines kleinen Haushaltes wird ein tüchtiges,
älteres Mädchen, eventuell alleinſtehende
Wittwe, baldigſt geſucht.
Nieder=Ramſtädterſtraße 39.
1733) Ein braves Mädchen, welches
ſelbſtſtändig kochen kann und ſich jeder
Hausarbeit unterzieht, für ſogleich geſucht.
Roßdorferſtraße 3.
pC
pCe.
1486) In unſer Ladengeſchäft kann
ſein
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen eintreten.
Maganin f Hucheneinrichlungen:
Ghr. Virthwein & Co.,
Schulſtraße 1.
1721) Ich ſuche für 3-4 Tage in
der Woche einen
Aülsausträgor.
Derſelbe muß ortskundig ſein und Adreſſen
gewandt leſen können.
Buchhändler Arnold Bergsträssor.
Agenten=Geſuch.
Geſucht für unſer Kaffee= u. Thee=Engros=
Geſchäft tüchtige reſpectable Agenten zum
Verkauf an Private.
[1777
Erhorn & Diercks, hamburg.
Damen= u. Kinderkleider werden in
T= und außer dem Hauſe angefertigt.
Kiesſtraße 30.
1778
auf Oſtern ein in Küche
Gesuohl und Hausarbeiterfahrenes
Mädchen für einen kleinen Haushalt.
[1774
Wo? ſagt die Expedition.
ein junger Mann für
Cosuoh Buchführung und kl.
Correſpondenz und ein ang. Reiſender.
Stellenvermittl.=Bureau d. kaufmänn.
Vereins Darmſtadt.
1776
1776) Lehrmädchen f.
Maſchinen=
ſtrickerei geſucht. Ecke der Eliſabethen=
und Louiſenſtraße.
Finige Damen=Maskenanzüge zu ver=
= leihen. Hohlerweg 9, 3. St. 11779
Gartenarbeit
als: Neuanlegen, Inſtandſetzen, Baum=
und Rebenſchnitt, übernehme ich von
jetzt ab bei nur reeller Bedienung.
Thilipp Loos,
Kunſtgärtner,
31 Landwehrſtraße 31. 1780
Non einem Lehrling wurde ein Conto=
C Büchelchen verloren. Der Finder
wird gebeten, dasſelbe Schloßgraben 7 im
[1781
Laden abgeben zu wollen.
102
R.31
352
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 23. Februar: Vorabendgotkesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel Religionsgeſellſchaft
Samstag den 23. Februar: Vorabend 5 Uhr 10 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr - Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 24. Februar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr 45 Min.
Goh=Cones.
Ruſſiſche Impertales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 16.78-0
„ 16.17- A1
„ A8s-42
4.17- 21
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag; 21. Febrüar:
6. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilung.
Der Waffenſchmied.
Komiſche Oper in 3 Acten von Albert Lortzing.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 21. Februar.
Deutſches Reich, Die Ankunft des Reichskanzlers Fürſt
Bis=
marck wird in Berlin erſt zur Eröffnung des Reichstags erwartet.
In Berliner diplomatiſchen Kreiſen wird die Reiſe des ruſſiſchen
Militärhevollmächtigten und Flügeladjutanten Fürſt Dolgorucki nach
Friedrichsruhe auf eine beabſichtigte Begegnung des Kaiſers Alexander III.
mit dem deutſchen Kaiſer zurückgefuhrt. Eine Zuſammenkunft des
Kaiſer Alexanders mit dem Kaiſer Franz Joſeph in Wien wird
gleich=
falls als bevorſtehend bezeichnet.
Für die dritte Leſung des Cultusetats im preußiſchen
Abgeord=
netenhauſe ſiehen wieder erregte Debatten in Ausſicht. Den Anlaß
hier=
zu wird die Erneuerung des hinter dem Cardinal Ledochowski erlaſſenen
Steckbriefes geben; der „Kuryer Poznanski- erklärt wenigſtens mit
aller Beſtimmtheit, daß das Centrum und die Polen die Affaire zur
Sprache bringen würden.
Die deutſche Bauernbewegung, welche bisher mehr auf Mittel= und
Norddeutſchland beſchränkt war, zeigt ſich nun auch im Süden. Am
Sonntag fand in Weildorf bei Conſtanz eine ſtark beſuchte
Bauern=
verſammlung ſtatt, in welcher als Programm eines zu gründenden
Bauernvereines die Reformvorſchläge des badiſchen Agrariers, Barons
v. Hornſtein=Binningen, Annahme fanden.
Wie aus Dresden berichtet wird, beabſichtigt König Humbert von
Italien, Ende dieſes Monats dem ſächſiſchen Hofe einen Beſuch
abzu=
ſtatten, und zwar nachdem er zuvor als Gaſt unſeres Kaiſers einige
Tage in Berlin zugebracht haben wird.
In der ſächſiſchen Kammer wurde am Montag die Petition des
Freiberger Revierausſchuſſes, die internationale Einführung einer
ge=
meinſamen Münzgeſetzgebung auf der Baſis des bimetalliſtiſchen
Prin=
cips betr., der Regierung zur Kenntnißnahme überwieſen.
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer nahm am 19. mit 114 gegen
26 Stimmen die Forterhebung des Malzaufſchlags von 6 M. an.
In der Ausſchußſitzung der Berlin=Hamburger Eiſenbahn wurde
be=
ſchloſſen, die Regierungs=Offerte der auf den 31. März nach
Ludwigs=
luſt einzuberufenden Generalverſammlung zur Annahme zu empfehlen.
Oeſterreich=Ungarn. Im Abgeordnetenhaus überreichte am 19.
der Handelsminiſter die am 18. Februar in Paris abgeſchloſſene
Handels=
convention mit Frankreich und erſuchte um deren möglichſt raſche
ver=
faſſungsmäßige Behandlung.
Das Abgeordnetenhaus beſchloß, nachdem der Handelsminiſter die
Einwürfe Herbſt's widerlegt, in die Specialberathung der
Verſtaat=
lichung der Franz=Joſefbahn, der Rudolfbahn und der Vorarlbergbahn
einzugehen. Bareuther beantragte, die Regierung aufzufordern, wegen
Ankaufs der über die Grenze reichenden Strecken der bayeriſchen Bahnen
mit der bayeriſchen Regierung zu verhandeln. v. Schönerer begründete
einen Antrag auf Unterſtützung der Familien Ausgewieſener. Nach
wiederholter Aufforderung des Präſidenten, bei der Sache zu bleiben,
entzog ihm derſelbe ſchließlich das Wort. Graf Taaffe gab
Auf=
kärungen über die bisherigen polizeilichen Verfügungen. Darnach
wurden 23 Ausländer ausgewieſen und 215 Inländer theils interuirt,
theils ausgewieſen. Betreffs der Unterſtützung ſind die Geſetze über
Armenpflege maßgebend.
Frankreich. In einem am 19. d. M. in Paris eingetroffenen
Telegramm an den Präſidenten Grevy drückte der König von Annam
ſeine Genugthuung über die Kabeilegung aus und ſprach die Hoffnung
aus, daß der neue Vertrag mit einigen Milderungen für Annam bald
ratificirt werde.
In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 19. d. M. wurde
die Organiſation des Elementarunterrichts verhandelt. Der Artikel,
welcher beſtimmt, der Unterricht. in den Staatsſchulen erfolgt
aus=
ſchließlich durch Laien, wurde angenommen. Am Donnerstag findet die
Discuſſion des Ausgabeplus in Folge der Neuorganiſation ſtatt und
hält man rückſichtlich der Finanzlage die Annahme für zweifelhaft.
Ferry legte den abgeſchloſſenen Handelsvertrag mit Oeſterreich vor.
Die Kammer beſchloß die Dringlichkeit.
Der „Temps” dementirt die Nachricht von der Abſendung neuer
Verſtärkungen nach Tongking. Tricou iſt in Paris eingetroffen.
England. Am 19. nahm das Oberhaus in zweiter Leſung die
Vieheinfuhrvorlage an. Richmond kündigte an, daß er bei der
Einzel=
berathung Abänderungsantrage ſtellen werde, um das Geſetz gegen die
Einſchleppung von Seuchen wirkſamer zu machen.
Das Unterhaus verwarf am 20. Rortheotes Tadelsvotum mit 311
gegen 262 Stimmen.
Bradlaugh wurde in Nordhampton mit 3922 Stimmen gegen den
conſervativen Candidaten, welcher 3488 Stimmen erhielt, wieder
ge=
wählt.
„Reuter's Bureau” meldet aus Kairo vom 19. ds. Mts.: Auf
Anſuchen des engliſchen Generalconſuls Baring beſchloß die engliſche
Regierung, die engliſche Occupationsarmee in Aegypten zu verſtarken.
Ein Bataillon Infanterie und eine Batterie Artillerie gingen heute aus
Malta nach Aegypten ab; ein weiteres Bataillon aus Gibraltar wird
nachfolgen.
Jialien. In der Kammer erklärte Genala, daß die gegen Varichio
geſchleuderte Flaſche nicht danach angethan ſei, den Königszug beſchädi=
gen zu können; auch die Schienen blieben intact. Die Erklärung
Ge=
nala s wird allgemein als die Hypotheſe eines Attentates nahezu
aus=
ſchließend betrachtet. Die Gerichtsbehörde leitete gegen die unbekannten
Thäter den Prozeß wegen Verſuches der Ermordung des Gendarmen
Varicchio ein.
Die Municipalität von Rom beſchloß, den König zu ſeiner
glück=
lichen Rückkehr zu beglückwünſchen.
Türkei. Die Pforte hat beſchloſſen, 10,000 Mann Truppen nach
Dieddah zu ſenden, welche nöthigenfalls im Sudan verwendet werden
ſollen. Breitauſend Mann haben Konſtantinopel bereits verlaſſen.
Cahpten. Aus Suakim wird vom 19. ds. Mts. berichtet, daß
200 Mann der Garniſon von Tokar bei einem Ausfalle viele
Inſurgen=
ten tödteten und verwundeten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an
dem Gymnaſium zu Büdingen Th. Klein zum Lehrer an dem
Gym=
naſium zu Mainz, mit Wirkung vöm 1. April d. J. an, ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſten v. Seebeck, den Major Graf von der Schulenburg=Hehlen, den
Secondlieutenant v. Buddecke II. vom 1. Großh. Infanterie=Regiment
Nr. 115, die Secondlieutenants v. Hartmann und v. Schörke vom
1. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 23, die Secondlieutenants Schimpff I.
und Wittich vom 3. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 117 aus Mainz,
den Gutsbeſitzer Adolf v. Harnier. aus Echzell, den Pfarrer Nieß aus
Ettingshauſen, den Bürgermeiſter Heyl von Goddelau, den Decan
Kirchen=
rath Ewald; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck.
Ihre Königl. Hoheiten der Landgraf und die Landgräfin
von Heſſen mit Prinzeſſin Eliſabeth trafen Dienstag zum
Be=
ſuche im Palais Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander ein
und kehrten nach der Familientafel, welche daſelbſt ſtattfand, nach
Schloß Philippsruhe zuruͤck.
Das Amtsblatt Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz. Section für Juſtizverwaltung, Nr. 6, enthaͤlt Ausſchreiben,
betr.: Den Anſatz, die Erhebung und die Beitreibung der Gerichtskoſten,
insbeſondere die Auszahlung beigetriebener bezw. zur Beitreibung
über=
wieſener Stempelbeträge.
Bei der geſtrigen Ziehung der Geſchwornen ſind nachfolgende 90
Namen aus der Urne hervorgegangen: Heller, Eſſig= u. Liqueurfabrikant
aus Offenbach; Petermann l., Heinrich, Landwirth von Crumſtadt;
Mai 11., Bernhard, Rentner von Groß=Umſtadt; Steinmetz II.,
Beige=
ordneter von Malchen; Schlapp, Wilhelm 1, Kaufmann von
Sprend=
lingen: Körber, Jacob Ludwig, Landwirth von Haiſterbach; Stock,
Phi=
lipp, Oberſtlieutenant von Auerbach; Glaſer, Philipp 111 Landwirth
von Nordheim; Roßmann, Philipp, Landwirth von Nieder=Modau;
Hermes, Joh. Baptiſt, Mechankus von Darmſtadt; Daab, Gg.
Niko=
laus, Rentner von Brensbach; Rothenhäuſer, Georg Martin, Landwirth
von Groß=Bieberau; Haas, Friedrich II., Pfläſterer von Erzhauſen;
Guntrum, Johannes, Weinhändler aus Bensheim; Barthel, Georg L.,
Landw. zu Büttelborn; Merzbach, Hch. Moritz, Banquier von Offenbach;
Joſt, Heinrich, Kaufmann von Allertshofen; Gütlich, Peter II.,
Land=
wirth von Groß=Gerau; Duchard, Kaufmann von Eberſtadt; Timm,
Paul, Fabrikant von Eberſtadt: Bläß, Andreas III. Gaſtwirth von
Viernheim; Hofmann, Nikolaus, Landwirth von Pfirſchbach; Walther,
Wilhelm V., Landwirth von Schönnen; Dörr, Martin, Landwirth von
Leeheim; Ehrhard, Daniel, Gemeindeeinnehmer von Viernheim;
Kull=
mann 1V., Landwirth von Griesheim; Größer, Wilhelm IV.,
Bau=
unternehmer von Dreieichenhain; Wieſenäcker, Privatier von
Biſchofs=
heim; Frank, Karl, Hofpfläſterer von Darmſtadt; Frei, Peter L.,
Bürger=
meiſter von Arheilgen.
N6
arm
— Gegenüber einer Verdrehung der Thatſachen in der geſtrigen
Aummer der „Heſſ. Landeszeitung' beſchränken wir uns auf die
Be=
ſherkung, daß es ſich bei der bemängelten Notiz im „Tagblatt” nur
urn die Reproduction eines ſehr komiſchen Druckfehlers handelte,
Wwie dies auch mit Ausnahme der „Heſſ. Ldsztg.” wohl allſeitig nicht
arlders aufgefaßt wurde. Der in Rede ſtehende Druckfehler iſt nicht der
„rankf. 3tg.” ſelbſt, ſondern einer aus genanntem Blatte mit Angabe
der Quelle in die „Neuen Heſſ. Volksbl.” übergegangenen Notiz
ent=
vommen worden, und hat deren Redaction bereits eine Erklärung
ab=
frgeben, die wohl auch die „Heſſ. Landeszeitung= zufriedenſtellen wird.
D. R.
- Repertoire des Großh. Hoftheaters. Donnerstag
ſr.
A. Februar: Der Waffenſchmied; Freitag 22. Febr.: Robert und
Vertram; Sonntag 24. Febr. Carmen; Dienstag 26. Febr. Vormittagsl.
n hr vsgtra=Vorſtellung für Kinder: Apfelbaum, Erdmänuchen und Flote
rohlneu), Die Zaubermühle, Ballet; Abends: Lumpacivagabundus;
Honnerstag 28. Febr.: Die Nachtwandlerin.
4 Wie wir hören iſt im Großh. Hoftheater eine neue Oper,
zolomba, das Werk eines engliſchen Componiſten, in Vorbereitung
be=
mtilſciffen und dürfte ihre erſte Aufführung aus Anlaß der im April ſtatt=
1l.
ſndenden Vermählungsfeierlichkeiten zu gewärtigen ſtehen.
Nach dem Geſchäftsbericht der Darmſtädter Volksbank
von 1883 beträgt der Reingewinn nach Abzug aller Koſten und
Ab=
chlhſchreibungen 38.496 M., wovon 6³⁄ pCt. Dividende auf die
Stamm=
cäh)lgantheile mit 85.326 M. gezahlt werden ſollen. Der Geſammtumſatz
be=
laef ſich auf 18,345,289 M. gegen 13,280,103 M. im Vorjahr. Die
Hahl der Mitglieder betrug 801 und hat ſich gegen 1882 um 19
ver=
muslneindert.
Wie verlautet wird die Heſſ. Ludwigsbahn durch entſprechende
knuliche Herſtellungen für Erweiterung der durchaus unzureichenden
glligßlG äume des Eiſenbahnpoſtamts Sorge tragen.
O Die Groß=Gerauer Zuckerfabrik hat nunmehr auch das ihr
mehhhbesher noch fehlende Waſſer durch einen 28 Meter tiefen, ſehr
nachhal=
menzlgl ſgen, treffliches Waſſer liefernden arteſiſchen Brunnen erſchloſſen.
N Ein Kellner, welcher ſeit mehreren Tagen mit der Führung einer
Wirthſchaft in der Ochſengaſſe beauftragt war, hat ſich am Dienstag
manfke mter Mitnahme der von ihm für Getränke vereinnahmten Gelder im
Pietrag von ca. 98 M. heimlich entfernt.
Beſſungen. Dem Vernehmen nach beabſichtigen einige neu
einge=
tetene Gemeinderathsmitglieder ihre Wähler auf nächſten Camstag
Abend einzuladen, um ihnen Mittheilung über ihre bisherige Thätigkeit
zu machen.
Mainz, 20. Februar. Heute Nacht um 11 Uhr verſtarb in Folge
monlenes Schlaganfalles einer unſerer hervorragendſten Bürger, Herr
ynßlläentner Jac. Dietrich, im beſten Mannesalter. Der Verſtorbene
near Präſident des Mainzer Gewerbevereins, Präſident der Mainzer
l Ecolksbank, Mitglied des Verwaltungsrathes der Heſſ.
Ludwigs=
dſe Eiſenbahn=Geſellſchaft und Mitglied des Verwaltungsrathes, der
ugug adarmſtädter Bank.
(D. 3.)
Einſendungen.
Seit geraumer Zeit ſind Vereine und einzelne Bewohner unſerer
estadt angelegentlich beſtrebt, Plätze, Straßen und Umgebung zu
ver=
ſchönern. Mit welchem Erfolg, darüber wird man klar, wenn man
ſach zehn oder gar zwanzig Jahre zurückdenkt. Und doch iſt noch Vieles
zu thun übrig. Manches davon kann freilich nur mit erheblichen, erſt
Bſlßh wach und nach zu beſchaffenden Mitteln in's Leben gerufen werden,
An=
ü gll heres aber iſt, ſinanziell betrachtet, überaus leicht auszuführen, und
tſreürde doch in ſeiner Wirkung ſehr weſentlich zur Zierde der Stadt
ge=
neichen. Dahin gehört die gärtneriſche Behandlung des
unmittel=
hr hinter der katholiſchen Kirche gelegenen Platzes, ſoweit er durch die
ugſſt hæiderſeitigen Fahrſtraßen nicht in Anſpruch genommen iſt. Wenn ſchon
u5llde vier Bäume, welche ſeiner Zeit von dem Verſchönerungsverein dort
ughl angepflanzt wurden, dem Auge ſehr wohlthun, ſo würde eine kleine
A.nlage von Geſträuchern und Blumen, eine Felsgruppe oder etwas
„54 Aehnliches noch ganz anders wirken, um die dortige Gegend zu
ver=
usſhſchönern und den etwas einförmigen und maſſigen Eindruck, den der
jay Veſchauer dort von der Kirche erhalt, ausgleichen. Vielleicht bedarf es
rll nar dieſer Anregung, um die Sache in Fluß zu bringen.
b. Beſſungen. Die Renovation unſerer Kirche macht nicht
uie geringſten Fortſchritte, dieſelbe ruht ſchon ſeit Monaten vollſtäidig:
2 4 u der Orgelbauer contractlich ſich verpflichtet, die Aufſtellung der neuen
Lorgel im Mai d. J. vorzunehmen, und es der Wunſch nicht allein des
Kirchenvorſtandes, ſondern der ganzen Gemeinde iſt, daß das diesjährige
Pefingſtfeſt in unſerem neu hergeſtellten Gotteshauſe begangen werden
ſioll, dürite es ſich empfehlen, wenn von competenter Seite mit Nachdruck
dieſem Schneckengang ein Ende gemacht würde.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 19. Februar.
E. Die Braut von Meſſina iſt - ihr ganzer antiker
Zu=
ſchnitt bedingte das - eine Tragödie ,hohen Stilss. Bis zur Illuſon
äcner realiſtiſchen Naturwirklichkeit ſteigt ſie nie herab. Es wird mehr
geredet, als gehandelt; die Empfindung, ſelbſt in der höchſten Extaſe
ber Leidenſchaft, ſpricht ſich voll aus. Auf dem Wort und der Plaſtik
der Action liegt aller Nachdruck. Und über dem Ganzen liegt eine
37
879
Würde, ein Ernſt, den keine Tragöbdie ſo ausſchlleßlich wie dieſe von
Anfang bis zu Ende bewahrt. Die Trauerkleider der Fürſtin Mutter
geben dem Stück ſeine Signatur; wir athmen eine ſchwere. von
drohen=
den Schreckniſſen erfüllte Luft. Die ganze Handlung iſt gleichſam ein
fürchterliches, tragiſches Nachſpiel zu der Beſtattungsfeier des ver
ſtor=
benen Fürſten, deſſen unverſöhnter, finſterer Geiſt durch die nächſten
Ereigniſſe fortſpukt.. . Im Hintergrunde ſteht der Katafalk noch
aufgerichtet, auf dem ſein Carg geruht, - „geöffnet bleibt des Grabes
Mund im Hauſe der Lebendigen „ „Kaum daß die Todtenklage
ver=
hallt iſt, drangt eine Leiche die andere fort in's Grab, daß eine Fackel
an der anderen ſich anzünden, auf der Treppe Stufen ſich der Zug der
Klagemänner faſt begegnen mag.
Die Braut von Meſſina bietet für die Schauſpieler die größten
Schwierigkeiten, und dieſe liegen gerade da, wo die größte Stärke des
Werkes liegt: in dem Glanz der wundervollen Rhetorik, die hier auf
den weichſten Wogen des Wohlklanges dahinrauſcht; der Rhetor Schiller
läuft in dieſer Tragödie dem Dramatiker den Rang ab. In dem breiten
Fluß der Chöre „Ungleich vertheilt ſind des Lebens Güter= „Wohl dem,
ſelig muß ich ihn preiſen= „durch die Straßen der Städten ſpielt es
von hundert Lichtern, ziehen die Wellen ſtill und gemächlich, bald wirbeln
ſie zum Strudel zuſammen, bald ſchlagen ſie mit Donnerhall brandend
an das Ufer. Die Chöre ſind halb idealer Zuſchauer, halb id ales Volk
von Meſſina; mit dem Vorgang, der ſich auf der Bühne abſpielt haben
ſie im Grunde nichts zu thun, ſie umſtehen ihn in weiten Bogen ſie
vertreten die Reflexion abgeſondert von der Handlung.
Auch
an unſerer Bühne iſt es üblich, die Chöre. Schillers Intentionen folgend,
bald zwei, bald drei Sprechern zuzutheilen; mit Recht wird das Uniſono
eingeſchränkt, denn ganz glatt gelingt es ſelten und auch dann nur bei
kurzen Sützen. Die ſchonen Worte längerer Verscomplexe, die man von
dem Einzelnen ſicher und gut gehört, von Allen unſicher und
automa=
tenhaft wiederholen zu hören, iſt immer nur ein zweifelhafter Genuß.
Die Sätze, welche der Führer des älteren Chors, Cajetan, zu ſprechen
hat, wurden durch Herrn Wünzer auf die Höhe recitatoriſcher
Meiſter=
ſtücke gehoben. Auch die anderen hervorragenden Führer der beiden
Chöre, vertreten durch die Herren Werner, Dalmonico, Mickler
hatten ihre Aufgaben mit Verſtändniß ergriffen und gelöſt. Von tief
ergreifender Wirkung war die Stelle im 5. Act, wo der Chor nach der
Ermordung Manuels einſetzt: „Sagt mirl ich kann's nicht faſſen und
deuten, Wie es ſo ſchnell ſich erfüllend gemacht ... In die Geſtalt
der Fürſtin wußte Frl. Berl die nöthige Würde und Haltung zu legen,
ihre Worte hatten Wucht und Schärfe. Das feindliche Brüderpaar fand
an den Herren Edward und Hacker ebenſo noble wie feinfühlige
Interpreten. Die Braut Leatrice zeigt allerdings nicht viel
Phyſiog=
nomie, aber wir glauben, daß ſich aus dieſer Figur doch noch mehr
machen läßt als Frl. Braunfels machte an verſchiedenen Stellen
hätten wir ein bewegteres und nuancenreicheres Spiel mit Freude
be=
grüßt. - Was den Totaleindruck anlangt, ſo war dieſer ein großer,
gewaltiger; wäre bei unſeren heutigen Verhältniſſen und Anſchauungen
eine Wiederbelebung der Antike überhaupt möglich, Schillers=Braut
von Meſina;, würde eine erfolgreiche Bahnbrecherin geweſen ſein.
Zur Waſſerverſorgung von Beſſungen.
Nachdem mehrfache Verhandlungen mit den Behörden der Stadt
Darmſtadt über den Bezug von Waſſer aus dem Darmſtädter
Waſſer=
werk für einen Theil der Gemeinde Beſſungen nur zu ungünſtigen
Er=
gebniſſen geführt hatten, wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht die
Gemeinde Beſſungen mit eignen Mitteln im Stande ſei, ihren Bedarf
an Waſſer günſtiger ſich zu beſchaffen, als ſie ihn nach den vorliegenden
Anerbieten vom Larmſtädter Waſſerwerk erhalten kann.
Im Auftrage des Gemeinderathes haben die Unterzeichneten dieſe
Frage unterſucht. Es wurden insbeſondere unter Leitung des
mit=
unterzeichneten Profeſſor Sonne eingehende Nivellements,
Bodenunter=
uchungen, Pumpverſuche und Berechnungen ausgeführt und auf Grund
derſelben in Zeichnungen, Koſtenanſchlägen und einer Denkſchrift ein
Plan bearbeitet, der nach Anſicht der Unterzeichneten jetzt einer Prüfung
durch anerkannte Sachverſtändige zu unterziehen iſt.
Eine Summe von 500 Mark, welche hauptſächlich für dieſe Prüfung
beſtimmt war und von der nur ein geringer Theil noch zur Fortführung
der im December vorigen Jahres nothgedrungen unterbrochenen
Pump=
verſuche verwandt werden ſollte, wurde unter einem nicht zutreffenden
Titel in den Gemeindevoranſchlag eingeſetzt. Dieſe Summe iſt jüngſt, als
wäre ſie nur für die Fortführung unſerer Unterſuchungen beſtimmt
ge=
weſen, von der Majorität micht genehmigt worden. Wir dürfen aber
hoffen, daß troßdem dieſe Prüfung vorgenommen wird.
Um dazu die nöthige Anregung zu geben und um zugleich den bei
dieſer Frage Betheiligten zur rechten Zeit die wünſchenswerthe Kunde
zu geben von dem Stande dieſer Angelegenheit, ſollen im Folgenden die
in den erwähnten Schriftſtücken ausführlich begründeten und erwieſenen
Hauptergebniſſe jener Arbeit mitgetheilt werden.
Quellwaſſer mit natürlichem Gefälle kann unter den beſtehenden
Verhältniſſen nicht für ganz Beſſungen in ausreichender Menge und Höhe
beſchafft werden. Immerhin aber bilden die bisherigen Quellen ein für
die Gemeinde weſentliches Mittel der Verſorgung, wenn man dieſelben
künftig nur für den ſüdlichen Theil von Beſſungen benutzt - wir
glauben auch, daß deren Ergiebigkeit noch geſteigert werden kann.
Für die weitere Verſorgung aber und für die im nordöſtlichen Theile
N6.
374
nöthige Druckhöhe wäre in dem Darmbachthale, unſern der Roßdorfer
Landſtraße und oberhalb der dort auf Beſſunger Gelände erbauten
Darmſtädter Brunnenſtube ein Pumpwerk anzulegen.
Das Waſſer jener Brunnenſtube iſt eines der beſten der im Jahre
1872 von Prof. Dr. E. Schulze unterſuchten 25 Darmſtädter
Waſſer=
leitungen und Brunnenſtuben.
In den ausgedehnten Sandſchichten, welche dort 3-4 Meter hoch
die feſten Schichten bedecken und beiderſeits durch die von da
aufſteigen=
den Höhen abgeſchloſſen ſind, ſteht an jener Stelle den Sammelanlagen
des Pumpwerkes das geſammte Grundwaſſer des oberen Darmbachthales
zur Verfügung. Die betreffenden Niederſchläge, welche auf 670 Hectare
großentheils mit Wald und Wieſe bedeckten Landes fallen, würden, nach
den von Baurath Hobrecht für Darmſtadt aufgeſtellten Zahlen beurtheilt,
für 17500 Einwohner eine genügende Verſorgung geſtatten, während
die jetzige Einwohnerzahl der betreffenden nördlich vom Prinz=Emil=
Garten und der Wittmannſtraße gelegenen Theile von Beſſungen nur
2800 beträgt.
In der Sitzung des Darmſtädter Gemeinderathes vom 27. März
1873 hat Baurath Hobrecht erklärt, daß das Darmgebiet ſeiner Anſicht
nach für eine Verſorgung von Darmſtadt zwar nicht groß genug ſei,
daß dasſelbe aber „ganz entſchiedene Vortheile habe: Die Nähe, die
Billigkeit und endlich die Beſchaffenheit ſeines Untergrundes, welcher
recht einen Compenſationsſchwamm in ſeinen großen Sandgblagerungen
darbietet.” Letzteres heißt, nach den an der betreffenden Stelle von
Hobrecht gegebenen Erklärungen, daß das Waſſer dort nicht blos in
naſſen Jahren zu haben ſei, ſondern aus den betreffenden Regenzeiten
her in den weiten Sandſchichten wie in einem coloſſalen
Compenſations=
behälter für die Zeiten der Dürre jahrelang bewahrt werde. (Vergl.
Vorarbeiten für die Waſſerverſorgung von Darmſtadt 1873. S. 92,
beziehungsweiſe vorher.)
E3 mag hier noch darauf hingewieſen werden, daß das
Nieder=
ſchlagaebiet des Herrgottsbrunnenthales, aus welchem früher Darmſtadt
und Beſſungen hauptſächlich mit Quellwaſſer verſorgt wurden, nach
Oberſt Becker nur 134 Hectare umfaßt, alſo noch nicht ſ„ der
Aus=
dehnung des Darmbachthales oberhalb des Pumpwerkes.
Von dem Pumpwerle würde das Waſſer in ein Reſervoir auf der
Höhe des Heerdweges gedrückt; aus dieſem ergießt es ſich in das
Rohrnetz.
Das Reſervoir mußte zweitheilig angeordnet werden. Es beſteht
aus einem untern, gemauerten Theile von 410 Cubikmeter Inhalt und
einem zweiten, eiſernen Behälter von 100 Cubirmeter, welcher ca. 20
Meter höher in einem Thurme angelegt wird. Selbſtverſtändlich werden
beide Behälter von dem Pumpwerke durch das gleiche Druckrohr direct
gefüllt.
Ohne dieſes zweite, obere Reſervoir können die nordöſtlichen Theile
Beſſungens am Heerdweg und den benachbarten Straßen - nahezu ⁷⁄₈
des jetzigen Bebauungsplanes - nicht in den oberen Stockwerken mit
Waſſer verſorgt werden.
Es muß hier darauf hingewieſen werden, daß in dieſer Beziehung
ganz das gleiche Verhältmß eintritt, wenn etwa Beſſungen ſein
Waſſer vom Darmſtädter Waſſerwerk bezieht: Das Reſervoir des
Letzteren auf der Mathildenhöhe liegt mit ſeiner Sohle zwar 4 Meter
höher, als das untere auf dem Heerdweg; — bei dem Druckverluſte
aber in der Leitung würde das Waſſer für jene Theile des Beſſunger
Bebauungsplanes nicht merklich höher ſteigen, und es würde für
die=
ſelben dann dort eine beſondere Pumpſtation und ein
Hoch=
reſervoir erforderlich ſein.
Wir glauben auf dieſe Nothwendigkeit als auf einen wichtigen
Punkt hier noch beſonders hinweiſen zu müſſen.
Die Koſtenermittelungen für das Beſſunger Waſſerwerk ſind für
vier verſchiedene Zeitperioden des Werkes, eingetheilt nach einem
durch=
ſchnittlichen täclichen Verbrauche von 60 Cubikmeter, 100, 150 und 200
Cubikmeter, und für die denſelben zugehörigen Ausdehnungen des
Rohr=
netzes und Betriebes mit Sorgfalt gemacht worden. Die bezüglichen
Mittheilungen würden hier zu weit führen.
Wir glaubten bei dieſen Ermittelungen vor Allem von dem
Grund=
ſatze ansgehen zu müſſen, daß die zu errichtende Waſſerwerkskaſſe
keinerlei Zuſchuſſe aus der Gemeindekaſſe beanſpruchen dürfe. Unter
dieſer Annahme iſt für die verſchiedenen Perioden der Preis ermittelt
worden, mit welchem die Einwohner den Cubikmeter Waſſer zu
be=
zahlen haben. Dieſer beträgt für die erſte Zeit 80 Pfennig, bei
Aus=
führung der ganzu Anlage künftig nur 20 Pfennig.
In dieſem Preiſe ſind ſelbſtverſtändlich die Verzinſung und
Amor=
tiſation ſämmtlicher Anlagekoſten, Pumpwerk, Reſervoir, Rohrnetz u. ſ.
w., ſowie die Koſten des Betriebes enthalten.
In einer Zuſchrift der Großh. Burgermeiſterei Darmſtadt an die
4) Das Waſſer der Viehweiden=Brunnenſtube enthält in 100 000
Theilen an Abdampfungsrückſtänden nur 2, während das Mittel aus
dei 25 unterſuchten Leitungen 380 ergibt; an Salpeterſäure Loo,
während das Mittel 4, iſt; an Chlor nur Ogs, während das Mittel
4po beträgt, an Kalk dg- (Mittel 12,e) und an organiſcher Subſtanz
2ge (Mittel 2o). In letzterer Beziehung iſt es zu verwundern, daß
bei der ganz oberflaͤchlichen Aulage jener Biunnenſtube nicht ein weit
größerer Betrag gefunden wurde, während an der gleichen Stelle in
größerer Tiefe ein euthrechend günſtigeres Ergebniß ſich darſtellen wird.
gleiche Stelle zu Beſſungen vom 8. November 1882, dem einzigen Acten
ſtücke, das eine Preisangabe enthält, wird erwähnt, daß, wenn die
Beſſunger das Rohrnetz auf ihrem Gebiete ſelbſt bezahlen und auf
ihre Koſten erhalten wollen, Waſſer aus dem Darmſtädter Waſſerwerk
ihnen abgegeben werden könne „keinenfalls unter 40 Pfennig der
Cubik=
meter” Da nun die Koſten des Beſſunger Rohrnetzes in der I. Periode
49000 Mark, in der IV. Periode 93,000 Mark betragen, und die ſonſt.
für Beſſungen dann entſtehenden Koſten (Betriebskoſten, Reparaturen
u. ſ. w.) in jenen 40 Pfennig nicht berückſichtigt ſind, ſo würde, wenn
wir für dieſe Koſten die gleichen Beträge einſetzen, welche in der
Ver=
anſchlagung des Beſſunger eigenen Werkes eingeſetzt ſind, aus jenen 40
Pfennig ſich ein wirklicher Preis des Cubikmeters Darmſtädter
Waſſers von 52 Pfennig ergeben.
Es wäre das ſchon für die erſten Perioden um 22 Pfennig theuerer
als der Cubikmeter den Beſſunger Einwohnern in der gleichen Zeit aus
dem eignen Beſſunger Werke geliefert werden kann. Bei einem
Tages=
verbrauch von 100 Cubikmeter wäre das täglich 22 M., jährlich aber
22 N 365 — 8030 M. Mehrkoſten für das Darmſtädter Waſſer.
Als ſtändige Mehrausgabe aufgefaßt, entſpricht das zu 5 Prozent
berechnet ſchon in der erſten Zeit einer Vermögensſchädigung von
160600 Mark.
Da aber in dem erwähnten Schreiben der Darmſtädter
Bürger=
meiſterei ausdrücklich geſagt iſt, daß das Waſſer in das Beſſunger
Rohr=
netz „keinenfalls unter 40 Pfennigl werde abgegeben werden, ſo iſt die
Verechnung jener Mehrausgabe ebenſo für ſpätere Zeit auf derſelben
Grundlage zu machen. Da ſtellt denn in der IV. Periode, wo bei
einem Tagesconſum von 200 Cubikmeter das Beſſunger Werk den
Cubikmeter zu 20 Pfennig zu liefern im Stande iſt, der Preis des
Darmſtädter Waſſers ſich gegen 32 Pfennig theuerer, die Jahresausgabe
demnach um
200 32 365
100
das heißt um mehr als 20000 Mark,
zu hoch — eine Mehrausgabe, die als ſtändige berechnet, einer
Ver=
mögensſchädigung von über 400000 Mark - viermalhundert Tauſend
Mark - gleichkommt; gleichzeitig aber würden für dieſe Periode dann,
wie oben erwähnt, noch die Koſten der Anlage und des Betriebes einer,
beſonderen Hebeſtation für die nordöſtlichen Lheile hinzukommen.
In den vorſtehenden Zahlen iſt zu Gunſten jenes Darmſtädter
An=
erbietens angenommen, daß bei dem Preiſe von 40 Pfennig die Meſſung
erfolgt durch die Waſermeſſer der einzelnen Conſumenten. Andernfalls
würden, wenn die Meſſung durch Waſſermeſſer an der Genze von
Beſſungen erfolgte, für die Verluſte, welche nicht nur für Spülung u.
ſ. w. zu rechnen ſind, ſondern welche hauptſächlich von der Unthätigkeit,
der kleinen Waſſermeſſer bei langſamem Durchgange herrühren, noch
mindeſtens 16 Procent, alſo hier 6 Pfennig für den Cubikmeter
hinzu=
zurechnen ſein, demgemäß jährlich noch 2190 Mark, beziehungsweiſe in
der IV. Periode jährlich 4380 Mark zu den Mehrkoſten des
Darmſtädter Waſſers.
Die Unterzeichneten enthalten ſich hier jeder Beſprechung der
Be=
ſchaffenheit des Waſſers vom Darmſtädter Waſſerwerk. Sie fühlen ſich
aber verpflichtet, darauf hinzuweiſen, daß wenn finanziell das
Ange=
bot von Waſſer aus dem Darmſtädter Waſſerwerk für Beſſungen in
Betracht kommen ſoll, dies höchſtens dann geſchehen kann, wenn
Darm=
ſtadt das Waſſer an der Beſſunger Grenze in der erſten Zeit zu 15 Pf.
den Cubikmeter ſtatt zu 40 Pfennig liefern kann, beziehungsweiſe zu 18
Pfennig, wenn die Quantität nach den Waſſermeſſern der einzelnen
Häuſer bezahlt werden ſoll, und wenn Vereinbarungen feſtgeſtellt werden,
wonach bei ſteigendem Verbrauche jener Preis entſprechend ſich mindert.
Die Gemeinde Beſſungen hätte in dieſem Falle fur die Koſten der
Anlage und des Betriebes des Rohrnetzes in der erſten Zeit 15 Pfennig
beziehungsweiſe 12 Pfennig zu beziehen, ſo daß die Geſammtkoſten des,
Waſſers für die Einwohner in der erſten Zeit ſich wieder auf 30 Pfennig
den Cubikmeter ſtellten.
Für die im Vorſtehenden in runden Zahlen gemachten Angaben
ſind in den jetzt vorliegenden Arbeiten die genauen Nachweiſe vorhanden/
Die Unterzeichneten ſind bereit einem oder mehreren mit der Begut
achtung jener Arbeiten beauftragten Sachverſtändigen dieſelben
vorzu=
legen und alle etwa noch wünſchenswerthe Erläuterungen dazu zu geben.
Ste beantragen ihrerſeits eine ſolche Prüfung und bringen dafür als
Sachverſtändige in Vorſchlag Herrn Iugenieur Thiem in München,
Herrn Director Winter in Wiesbaden, Herrn Smreker in Mannheim.
Im Februar 1884.
Sonne.
Simons.
Tages=Kalender.
Donnerstag, 21. Februar: Generalverſammlung der
Steinkohlenbezugs=
geſellſchaft „Frieder (Schmitz'ſche Reſtauration).
Freitag, 22. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins (
Pöt=
tingers Brauerei).
Samstag, 23. Februar: Maskenball im Saalbau. — Maskenball des
Beſſunger älteren Geſangvereins (Markwort). — Maskenball des
Geſangvereins„Melomanen” (Schützenhof).
Dienstag, 26. Februar: Herren= und Damen=Abend der Carneval=
Geſellſchaft (Saalbau).
Sonntag, 24. Februar: Maskenball des Katholikenvereins.
Montag 25. Februar: Maskenball der Verein. Geſellſchaft.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wttich.