147.
Jahrgang
0
147.
Jahrgang.
RELUEPSAAL"
EOTIUON
Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vr Quartal incl. Poſtaufſchlag.
rag= und Anzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamtg und ſümmtlicher Behörden.
10.
10.
N 33.
Freitag den 15. Februar.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Zimmermeiſter Wilhelm Holz hier hat um Genehmigung zur Aufſellung eines Dampfleſſels auf ſeinem Grundſtück
Flur 14 Nr. 134 im Hölgen, Gemarkung Beſſungen, nachgeſucht.
Etwaige Einwendungen der Nachbarn gegen dieſes Unternehmen ſind bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung binnen
acht Tagen, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, auf unſerem Büreau vorzubringen, wo auch die einſchlägigen
Pläne ꝛc. zur Einſicht der Intereſſenten offen liegen.
Darmſtadt, den 14. Februar 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(1501
Bekanntmachung.
Die Schreiner= und Lackiererarbeiten bei
Anfertigung von Schulrequiſiten ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 20. Februar 1884.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 13. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(1502
Ohly.
Holzverſteigerung.
Montag den 18. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus dem Domanialwalddiſtrict,
„Oberwäldchen”:
Eiche: 1 Rm. Knüppel; Nadelholz:
275 Rm. Scheiter, 207 Rm. Knüppel,
4880 Well. Reiſig, 182 Rm. Stöcke
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft bei der Thomashütte.
Meſſeler Forſthaus, 10. Febr. 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
1426
Das Schulgeld pro 1. Quartal 1884
für die Großherzogliche Realſchule und deren Vorſchule, die höhere
Mädchen=
ſchule und die beiden Mittelſchulen iſt bei Vermeidung der Mahnung innerhalb
14 Tagen in den Vormittagsſtunden von 8 bis 12 Uhr, bei der Stadtkaſſe zu bezahlen.
Darmſtadt, am 13. Februar 1884.
Die Stadtkaſſe.
Kriegk.
[504
E Ein großer, guterhaltener
Kinder=
wagen iſt für 12 Mark zu verkaufen
Schloßgartenſtraße 15 II.
[1503
Holz=Verſteigerung.
Im Gemeindehaus zu Arheilgen werden, jedesmal Morgens 9 Uhr
begin=
nend, verſteigert:
I. Mittwoch den 20. Februar l. Js.,
laus den Diſtricten „Kühpfäde und „Stockſchlag=, ſowie das zerſtreut ſitzende
Dürr=
holz aus der Forſtwartei Kranichſtein. Buche: 1 Rm. Scheiter I. Cl., 22 Rm.
Scheiter II. Cl., 52 Rm. Knüppel, 1440 Reiſigwellen, 13 Rm. Stöcke; Birke:
12 Rm. Scheiter I. Cl.; Eiche: 3 Rm. Scheiter I. Cl., 367 Rm. Scheiter II. Cl.,
186 Rm. Knüppel, 1060 Reiſgwellen, 85 Rm. Stöcke; Nadelholz: 5 Rm. Scheiter
II. Cl., 23 Rm. Knüppel, 2 Rm. Stöcke.
2. Donnerstag den 21. Februar l. Js.,
aus den Diſtricten „Luderplatte= und „Waldartheil ſowie das zerſtreut ſitzende
Dürrholz aus der Forſtoartei Kalkofen. Buche: 6 Rm. Scheiter I. Cl., 270 Rm.
Scheiter II. Cl., 146 Rm. Knüppel, 3760 Reiſigwellen, 253 Rm. Stöcke; Birke:
16 Rm. Scheiter l. Cl., 2 Rm. Scheiter II. Cl., 68 Rm. Knüppel; Eiche: 9 Rm.
Scheiter II. Cl., 37 Rm. Knüppel, 800 Reiſiawellen; Nadelholz: 16 Rm. Scheiter
I. Cl., 31 Rm. Knüppel, 890 Reiſigwellen; Erle: 3 Rm. Knüppel.
Steigliebhaber wollen ſich wegen vorheriger Beſichtigung des Holzes sub I.
an den Großh. Förſter Engel zu Kranichſteiner Fallthorhaus, wegen des Holzes
sub II. an den Großh. Förſter Küſter zu Forſthaus Kalkofen wenden.
Darmſtadt, den 13. Februar 1884.
Großherzogliche Overförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
(1505
Bücking, Forſt=Acceſſiſt.
89
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle mein
reich=
haltiges Lager aller Arten
HOu, Chnonv E joodlladl goll
und werden alle nöthigen Beſorgungen prompt und billigſt
ausgeführt.
J. Gückert,
29 Bleichſtraße 29.
[971
Für ein engliſches Muſeum
werden von einem hier durchreiſenden Herrn
Aherhhämer zu kauten gesuaht.
2
Altes Meißner= u. Sevres=Porzellan, als: Figuren, Vaſen, Taſſen, Teller,
Schnupf=
tabaks=Doſen, Flacons, Nadelbüchſen ꝛc. werden hauptſächlich gewünſcht und
alter=
thümliche Krüge mit Zinndeckel, gemalte und geſchliffene Gläſer, altmodiſche
Sonnen=
fächer, Seidenſtoffe, Spitzen, ſowie Gegenſtände von Bronce, Kupfer, Zinn, Silber
und Gold, als auch antike Meubles ſehr gut bezahlt.
Offerten bittet man unter Chiffre H. 88 in der Exped. d. Bl. niederzulegen.
w Im Intereſſe aller Hals= und
B Anerkennung. w vrufleidenden hale ich es für
meine Pflicht unaufgefordert auszuſprechen, daß der rheiniſche Trauben=
Bruſt=Honig von W. H. Zickenheimer in Mainz, welchen ich von Herrn
Kaufmann Bahlſen hier beziehe, ſich in meiner Familie als ein vortreffliches
Mittel gegen Huſten, Hals= und Bruſtleiden bewährt hat. Die Wirkung
dieſes Hausmittels war oft eine geradezu überraſchende und ſelbſt bei
hart=
näckigen Uebeln trat ſchon nach kurzem Gebrauche eine weſentliche Linderung
ein. Ich kann daher dieſen angenehmen Saft aus vollſter Ueberzeugung auf
das Angelegentlichſte empfehlen.
Erfurt, den 8. April 1883.
Dr. Vorbrodt, Stadtſchulrath.
Der rheiniſche Trauben=Bruſt=Honig ſeit 17 Jahren aus dem Extracte
aus=
erleſener rheiniſcher Weintrauben und dreifach geläutertem
Rohr=
zucker in Form eines flüſigen Honigs allein echt bereitet von
W. H. Zickenheimer in Mainz iſt das edelſte, angenehmſte und
wirkſamſte Haus= und Genußmittel bei Huſten, Heiſerkeit,
Ver=
ſchleimung, Hals= und Bruſtleiden, Huſten der Kinder ꝛc. und
durch unzählige Anerlennungen ausgezeichnet Jede Flaſche trägt
M4
Hl.
nebige Verſchlußmarke, ſowie im Glaſe und ouf dem Etiquett die
Firma des Erfinders und Fabrikanten.
Zu haben in Darmſtadt bei den Herren M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14.
A. Fiſcher, gr. Ochieng., Gg. Liebig Sohn, Luiſenſtr., Emanuel Fuld, Kirchſtr.,
in Beſſungen bei Aug. Marhurg.
18553
Marie Jauth,
Lager in Hodewaaren, Kurzwaaren & Parſümerien,
Louiſenſtraße 34, frühere Diſtricts=Einnehmerei.
Neu eingetroffen:
Kurzwaaren: Weißſtickereien und Trimmings für Leibwäſche in nur guten
Qualitäten; Buntſtickereien als Beſatz, alle Arten Spitzen und Rüſchen,
be=
ſonders eine reiche Auswahl in Tüllſpitzen für Ballkleider, Panama, Cachemir=
und Atlasſchürzen, Kinderſchürzen, weiß, ſchwarz und farbig, in jeder Größe,
ſowie eine Partie reinleinene Kaffeedecken zu ſehr billigen Preiſen.
6807
An Stelle einer Verſteigerung verkaufe
nur bis zum 17. Februar eine Partie
Vaſen, Goldtaſſen, Deckelgläſer,
Fiſch=
glocken zu den billigſten Preiſen.
E. SchmittWwe.
Ernſt=Ludwigsſtraße 19. 1506
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„
DOUE,EN9
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ausreichend zu 20 Portionen Bouillon,
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Schuhuaarem,
Linſen,
E.
Cervelatwurst,
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[511
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(150
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Prassel.
1
WGoldEscheA
von 15 bis 40 Pfg,
W.
wReermuschehn M
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auf dem Harktplatz.
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aller Art, ſowie Tauzſchuhe zu billigen
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ſich ſchnell weichkochend und käferfrei
per Pfund 20 Pfo.,
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Arhellgerſtraße.
(Fin faſt neuer Kinderwagen zu
ver=
kaufen Schulſtraße 12.
(1509
gin Turteltaubenpaar zu verkaufen
Pankratiusſtraße 53.
[1510
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G½
[ ← ][ ][ → ]28
Sohr gute Bottfodorn
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Geiurioh Arimm,
Schulſtraße 16. (1043
Einderſtiefel
zurückgeſetzt zu billigſten Preiſen.
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Einigo 20 Paokkisten
verſchiedener Größen, werden bei mir
[1400
billigſt abgegeben.
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ſEin altes Sopha billig zu verkaufen.
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Hodicinal-Bordeaus
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empfiehlt in vorzüglicher Güte
[712
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grossh. Hotapothako.
ſen
Leildhrtewicht im Schnen. Sſiönschreier,
nack de L L. X. X. Kohsiten den Prinzen
Wihelm und Tinrich son Preussen
ange-
gandten MetloDasr Proſessor Maas,
Ritter etc. C. ArReLrospekt und
Unter-
richt=gian graé und Jrnce durch dis
Expedition Fr. Professor Mdde’schen Unter. S
richtmitzst, Berlin 5, Luizen-Jer 2a.
8S
und durch jede Buchbaudlung.
Prat-Heriuge!
Heringe vom jetzigen Fange, ff.
ge=
braten, empfehle ich jedem als Delikateſſe,
verſende das Poſtfaß von 10 Pfund zu
Mk. 3.50 franco Poſtnachnahme.
P. Brotzon,
Cröslin, R.=B. Stralſund. ſ75
Grahambrod
aus 1. Qualität Waizen iſt täglich friſch
zu haben in der Bäckerei von
B. Rehres,
Obergaſſe 18.
[513
Das Haus Holzſtraße 19 billigſt zu
L= verkaufen. Näheres bei Rechtsanwalt
Buchner, Riedeſelſtraße 42.
(1514
E
Muinzer Looſe.
Erneuerungslooſe 2 Mark,
Kauflooſe 5 Mark,
ſowie für die Kinderheilſtätten
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
[714]
R 33
323
Deutſche Leichsfechtſchule.
Freitag den 15. d. Mts. Abends ½9 Uhr:
ſomüthlicher Herron-Ubond
im Verbandslocal Reſtauration Schmitz, Louiſenſtraße 14.
Um zahlreiches Erſcheinen bittet
(55
Der Vorstand.
Weintreſergranntwein.
Von einem erſten Deſtillateur iſt mir der Alleinverkauf von feinſtem
Wein=
treſter=Branntwein übertragen und derſelbe in beſter Waare billigſt bei mir zu
haben.
L. Hammamm,
Caſinoſtraße 23.
(850
pD.
G
pe.
C.
Dür ſofort geſucht ein ſchön möblirtes
ATAAI Zimmer, oder Zimmer mit Cabinet,
gooooooooooooooooooooo0ooooe im unteren Stadttheil, möglichſt mit freier
1516) Eine für das höhere Lehrfach Ausſicht. Offerten erbittet man unter I.
geprüfte junge Lehrerin ſisr.) ſucht; k. 28 an d. Exped. d. Bl.
[1520
Stellung. Gefl. Auskunft ertheilt gütigſt
Herr Director Wulckow in Darmſtadt.
Friedrlohsdorſor
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1517) Ein zuverläſiges Müdchen L. WEOUAOA.
empfiehlt ſich im Waſchen u. Putzen billig.
Aerztlich anerkannt.
Graſenſtraße 18, Seitenbau, 2 Tr. hoch. Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
Ein jüngerer Commis,zu haben.- Allinverkauf im Laden der
der Colonialwaarenbranche ſucht Stelle L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 6784
als Magazinier oder Verkäufer. Gefl.
Offerten unter H. W. an die Exped.
d. Blattes erbeten.
[1517a
Lauzuut
1280) Eine geſunde erſtſtillende Amme
geſucht. Näheres Promenadeſtraße 26.
1518) Ein junges Mädchen für die
Nachmittagsſtunden zu einem Kinde geſucht.
Liebigſtraße 15 parterre.
1519 En Lantlonsfähiger Jäpfer
wird geſucht. Beck, Mathildenplatz 11.
2
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ſolide u. tüchtige, für alle Häfen werden
von einem ſehr leiſtungsfähigen Hauſe an
allen größeren Orten geſucht. Für nur
Prima Linien werden die höchſten
Provi=
ſionen bezahlt. Offerten unter O. 0. 342
befördern G. L. Dauho & Co. in Frank-
[1413
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von einer kleinen, ruhigen Familie eine
hübſche Wohnung von 5-6 Zimmern
im ſüdöſtlichen, bezw. ſüdlichen Stadttheil,
womöglich mit Garten.
Offerten mit Preisangabe beliebe man
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[461
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11496) Verkäufe und Verpachtungen
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wer=
den am ſcherſten durch Annoncen in
zweckent=
ſprechenden Zeitungen zur Kenntniß der bez.
Reflektanten gebracht; die einlaufenden Offerten
werden den Inſerenten im Original zugeſandt.
NähereAuskunft ertheilt die Annoncen=Expedition
von Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M., Roßmarkt,
Nr. 3. Vertreter in Darmſtadt: Herr J. 9.
Schröder.
an
Gold=Cours.
Ruſſiſche Juperlales
20 Franken=Stücke
.
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 1668-72
„ 16.17-21
„ 20.30-34
„ 4.16- 24
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 15. Februar.
8. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Alessandro Sirndella.
Komiſche Oper in 3 Acten von Flotow.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag, 17. Februar.
4. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Tannhäuſer und der Sängerkrieg auf
Wartburg.
Große romantiſche Oper in 8 Acten von R. Wagner,
Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige widmen wir Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß unſer lieber, unvergeßlicher Vater, Schwiegervater, Großvater
und Urgroßvater
Herr Joh. Martin Pfeiffer
heute Abend im nahezu vollendeten 83. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, 13. Februar 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen. ”s21
Die Beerdigung findet Samstag Mittag 3½ Uhr vom Sterbehauſe aus, Kiesſtraße 41, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 15. Februar.
Deutſches Reich. In der Dienstagsſitzung des preußiſchen
Ab=
geordnetenhauſes rief die Angelegenheit des Neubaues eines
Abgeord=
netenhauſes eine lange Debatte hervor, die damit endete, daß ein
gemein=
ſamer Antrag der Abgg. v. Rauchhaupt und Hobrecht, dem
Geſammt=
vorſtande mit dem Rechte der Cooptation die ganze Angelegenheit der
Wahl des Bauplatzes zur Beſchlußfaſſung zu übergeben, faſt einſtimmig
angenommen wurde. Die Etats des Abgeordneten= und des
Herren=
hauſes, der Staatsſchuldenverwaltung, der Verwaltung der indirecten
Steuern und der allgemeinen Finanzverwaltung fanden ohne weſentliche
Discuſſion die Zuſtimmung des Hauſes. In der Mittwochsſitzung
dürften die noch reſtirenden Etatstheile und das Etatsgeſetz ihre
Er=
ledigung gefunden haben.
General v. Tümpling ſtarb am 13. Februar in Breslau.
Oberſt v. Kroſigk (Commandeur der 3. Garde=Cavallerie=Brigade)
iſt zum Chef des Militär=Reitinſtituts in Hannover ernannt worden.
Ein Artikel der „Prov.=Corr." Uber die Verhandlungen der
Steuer=
commiſſiou tritt der Unterſtellung entgegen, daß die Regie= ung ſich an
der vorgeſchlagenen Befreiung der vier unterſten Claſſenſteuerſtufen
nicht werde genügen laſſen und das Ziel der völligen Beſeitigung der
Cläſſenſteuer weifer zu verfolgen beabſichtige. Ueber die Forderung, die
ſEinkommen bis zu 1200 M. von den directen Staatsſteuern zu befreien,
ſei die Regierung nicht hinausgegangen; unter dieſe Mindeſtforderung
werde ſie aber auch nicht zurückgehen.
Das Gutachten der preußiſchen wiſſenſchaftlichen Deputation kür
das Medicinalweſen, betreffend die Ueberbürdung der Schüler in den
höheren Lehranſtalten, an den Cultusminiſter, iſt dem preußiſchen
Ab=
geordnetenhaus zugegangen. Es iſt eine ſehr umfaſſende Arbeit, aus
welcher eigentlich nur hervorgeht, daß „für ein wiſſenſchaftliches
Gut=
achten über die Ausdehnung einer Ueberbürdung der Schüler der höheren
Unterrichtsanſtalten die Unterlagen fehlenv. Soweit die letzteren
vor=
handen waren verbreitet ſich das Gutachten über die zum Militärdienſt
untauglich befundenen Schüler, über Selbſtmord und Geiſteskrankheit
unter den Schülern, über Kurzſichtigkeit, Blutandrang zum Kopf,
Kopfweh, Naſenbluten und allgemeine Schwächezuſtände der Schüler,
unter Hinweis darauf, daß alle dieſe Erſcheinungen vielfach auf die
Arbeitsüberbürdung der Schüler zurückzufuhren ſeien. Es folgen dann
Mittheilungen über die einzelnen Urſachen der Ueberbürdung. Im
Großen und Ganzen geht daraus hervor, daß die Dauer der Schul=
und Arbeitszeit eine durchaus anderweite Eintheilung erheiſche.
Schließ=
lich wird das Hauptgewicht auf eine umfaſſende Betheiligung der Aerzte
bei Beaufſichtigung der Schule gelegt.
Nach einer Mittheilung der „Nat.=Iib. Correip. iſt eine Vorlage
wegen Herabſetzung der Rechtsanwaltsgebühren in Vorbereitung.
Frankreich. Der neue ſpaniſche Botſchafter, Manuel Silva, iſt
am 12. d. M. in Paris eingetroffen.
Der Betrag der für die neue Anleihe gezeichneten Renten beläuft
ſich auf 44,175,000 Fres. an Renten. Der Staatsſchatz erhält demnach an
Capital 624,20,00d Fres. und zwar von den liberirten Zeichnungen
22,143,000 an Renten und 565,300,000 Fres. an Capital, von den nicht
liberirten Zeichnungen 22,032,000 an Renten und 55820,000 Fres. an
Capital. Die Anleihe iſt daher 1½ mal in liberirten Stücken und 3¼
mal im Ganzen gedeckt.
England. Im Unterhauſe theilte Gladſtone am 13. d. mit,
Gene=
ral Gordon habe telegraphirt, daß nicht die geringſte Wahrſcheinlichkeit
vorhanden ſei, daß die Inſurgenten in Sinkat die Frauen und Kinder
niedermachten; die Rebellen ſeien gegenwärtig lediglich bemüht, die
Nachbarn zum Aufſtand zu veranlaſſen. Er Jhabe nicht die geringſte
Beſorgniß, daß die Sicherheit Khartum's und Berber's durch die
Ereig=
niſſe in Suakim gefährdet würde. Baker Paſcher telegraphirte geſtern
pon Suakim: Die Stadt ſei ruhig, die Vorpoſten hörten kein Feuern.
Von Tokkar ſeien keine Nachrichten eingelaufen, geſtern Abend aber
amtliche Briefe nach Tokkar geſandt worden mit der Aufforderung,
aus=
zuhalten, bis der britiſche Entſatz eingetroffen ſei. - Aus Kairo
tele=
graphirte der Generalconſul Baring, Gordon verlaſſe heute Berber, um
ſich nach Khartum zu begeben; derſelbe ſei von mehreren einflußreichen
Häuptlingen begleitet.
Der Parlamentsſecretär der Marine erklärte die Blättermeldung,
daß der Herzog von Edinburgh nach dem Rothen Meere beordert jei,
für total unbegründet. Hewett beſitze das volle Vertrauen der
Regie=
rung, die ihm jede in ihrer Macht ſtehende Unterſtützung zu geben
wünſcht.
Der Gouverneur des Pulvermagazins in Upnor Caſtle hat, wie
aus Chatham berichtet wird, den Befehl erhalten, am Donnerstag
2500,000 Gewehrpatronen und eine namhafte Zahl von gefüllten
Neun=
pfünder=Geſchützkuͤgeln zur Verſchiffung nach Cgypten bereit zu halten.
Zwei weitere Kriegsſchiffe des mittelländiſchen Geſchwaders. „Hecla=
und Monarch' ſind von Malta aus nach Suakim abgegangen.
Italien. Die Gefahr, in welcher die europäiſche Bevölkerung der
jetzt vielgenannten Hafenſtadt Suakim im Falle einer Belagerung der
Stadt durch die aufſtändiſchen Araber ſchwebt, hat auch Italien zur
Ergreifung von Schutzmaßregeln veranlaßt und iſt das italieniſche
Kriegs=
ſchiff „Rapidor bereits in Suakim ſtationirt. Der Commandant
des=
ſelben iſt von der italieniſchen Regierung angewieſen worden, die
italie=
niſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Staatsangehörigen, dann aber auch
alle übrigen Curopäer zu ſchützen.
Türkei. Eine der türkiſchen Geſandtſchaft in Athen am 13. d.
zugegangene Depeſche aus Kreta erklärt die Nachricht von einem dort
ausgebrochenen Aufſtande für unbegründet.
Cayöten. Der Commandant von Kairo, Stepheuſon, befahl am
13. den ſofortigen Abmarſch von 3 Bataillonen und eines Huſaren=
Regiments nach Suakim vorzubereiten, um Tokar zu helfen, event. den
Hafen am Rothen Meere zu ſchützen. Außerdem ſoll ein von Indien
kommendes ſchottiſches Regiment nach Suakim abgehen.
General Gordon iſt am 11. d. wohlbehalten in Berber
angekom=
men und wurde von der Bevölkerung ſehr freundlich aufgenommen.-
In Khartum dürfte derſelbe am 16 d. eintreffen. Nachrichten von
ſeiner Ankunft daſelbſt ſind erſt am 20. zu erwarten, da die
telegra=
phiſche Verbindung mit Berber unterbrochen iſt.
Vereinigte Staaten. Im Repräſentantenhauſe wurde am 12.
ds. Mts. der Antrag eingebracht, die Convertirung der Schuld in eine
2½procentige vorzuſchlagen. Dieſe Maßnahme tritt an Stelle der
be=
reits eingebrachten Vorlage, betreffend die Emiſſion 2procentiger Bonds.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt. 15. Februar.
() In geſtriger Sitzung zweiter Kammer wurde Anzeige von
der Mandatsniederlegung des Abg. Hanſtein gemacht. Reinhardk
inter=
pellirte. ob die Regierung geneigtſei, die Pflicht der Erhaltung älterer
Baudenkmale geſetzlich zu regeln. — Nach eingehender Debatte. an der
ſich die Abg. Schade, Böhm, Pfannſtiel, Schröder, v. Rabenau,
Tecklen=
burg, Metz, Grünewald, ſowie Haas betheiligten, wurde, nachdem auch
der Vertreter der Großh. Staatsregierung Namens derſelben erklärt,
daß ſie bereit ſei nach dem Vorgang Badens in einer größeren Anzahl
Gemeinden eingehende Erhebungen über die Lage des mittleren und
kleineren Grundbeſitzes vornehmen zu laſſen, dem Antrag des Abg.
Schade und Genoſſen entſprechend. die Regierung erſucht: a. die in
Aus=
ſicht geſtellte Vorlage wegen Anforderung der Mittel Zwecks
Veranſtal=
tung einer umfaſſenden Enquete über die Lage des kleinen und mittleren
Grundbeſitzes, nach Anleitung der im Großherzogthum Baden
durchge=
führten Erhebungen, baldthunlichſt und jedenfalls noch auf
gegenwärti=
gem Landtage den Landſtänden zugehen zu laſſen; b. wegen beſſerer
Berückſichtigung der landwirthſchaftlichen Intereſſen bei Bearbeitung der
ri gelmäßigen ſtatiſtiſchen Ueberſichten über die Lage des
Grundſchulden=
beſtandes das Erforderliche zu veranlaſſen. - Die Kammer vertagte
ſich alsdann, um vorausſichtlich am 5. März wieder zur Erledigung der
„Secundärbahnvorlagen” zuſammenzutreten.
- (Großh. Handelskammer Darmſtadt, Sitzung vom 12. Febr.
Nach Verkündigung einiger weniger wichtigen neuen Einläufe trat
die Handelskammer in die Berathung der Grundzüge zu dem Entwurf
ſeines Geſetzes über die Unfallverſicherung der Arbeiter ein.
Namens der zur Vorbereitung des zu erſtattenden Gutachtens eingeſetzten
Commiſſion referirte Secretär Dr. Meiſel. Nach einer kurzen
hiſtori=
ſchen Einleitung der Entwicklung der Haftpflicht, in deren Verlauf
darauf hingewieſen wurde, daß ſchon unter den jetzigen geſetzlichen
Be=
ſtimmungen, namentlich auch hier in Darmſtadt zahlreiche Arbeitgeber
über ihre geſetzliche Verpflichtung hinaus für ihre Arbeiter Fürſorge
getroffen hätten, wurde weiter einleitungsweiſe etwa Folgendes
ausge=
führt: Die möglichſte Klarſtellung und eventuell auch die Ausdehnung
des Haftpflichtgeſetzes erſcheine an ſich als der ſympathiſchere Weg zur
Abſtellung der vorhandenen Mißſtände, da er vor allem die
Hervor=
hebung der Betriebsarbeiter als einer bevorzugten Kaſte, wenn man
ſo ſagen dürfe, vermeiden, allen Zwang, ſoweit er nicht im einzelnen
Falle nothwendig, ausſchließen, auch den privatrechtlichen Charakter der
Verpflichtung der Arbeitgeber zur Entſchädigung ihrer Arbeiter aufrecht
erhalten würde. Es ſei jedoch nicht zu verkennen, und hierin müſſe
man der Begründung des von der Reichsregierung vorgelegten erſten
Entwurfs von 1880 Recht geben, daß eine Erweiterung und Ergänzung
des Haftpflichtgeſetzes durch die bis jetzt gemachten Vorſchläge nicht
an=
zebahnt worden ſei. Erſcheine ſie aber auch leichter zu bewerkſtelligen,
4ls es der Fall ſei, ſo würde jetzt doch, nachdem einmal die Abſicht der
reichsgeſetzlichen Regelung der Unfallverſicherung in der manigfachſten
Weiſe ihren Ausdruck gefunden hat, nicht mehr angängig ſein. Vor
llem ſei die Krankerverſicherung jetzt Geſetz geworden. Neben dieſer
eſetzlichen Einrichtung ſei das Haftpflichtgeſetz, möge man ihm einen
Inhalt geben welchen man wolle, nicht haltbar und zwar umſoweniger,
4ls, wolle man das Haftpflichtgeſetz in irgend einer Form halten, die
leichteren Unfälle, die unter das Krankenverſicherungsgeſetz fallen, von
den ſchwereren, die darüber hinausgehen, in einer nicht gerechtfertigten
Weiſe bevorzugt zwerden. Weiter würden die Arbeiter jetzt die
Un=
allverſicherung verlangen, und eine andere Regelung der Frage würde
hricht mehr acceptirt werden. Endlich habe man ſich im Laufe der Zeit
ſuch auf Seiten der Arbeitgeber mit der Unfallverſicherung befreundet.
Referent glaubt um ſo mehr die Befreundung mit den vorgelegten
Grundzügen empfehlen zu ſollen, als dieſelben unzweifelhaft die Baſis
ſenthalten, auf deren Grund eine Verſtändigung der widerſtreitenden
In=
tereſſen und Anſichten möglich erſcheine. Aenderungen ſeien freilich
othwendig. Herr W. Langenbach bekämpfte entſchieden die
Ausfüh=
pungen des Referenten, und führt aus, daß die vorgeſchlagene
Ein=
richtung der Berufsgenoſſenſchaften den ganzen Geſetzentwurf unannehmbar
nache. Zwang wolle auch er, aber man ſolle, dem bekannten Antrag
Buhl und Genoſſen entſprechend, den Zwang nur inſoweit einführen,
daß man den Arbeitgeber zwinge, ſeine Arbeiter bei einer der freien
Verſicherungsgeſellſchaften zu verſichern und ihm die Wahl laſſe, welcher
Geſellſchaft er ſich zuwenden wolle. Nach längerer lebhafter Debatte
ſchloß ſich die Majorität der Handelskammer, beſtehend aus den Herren
Langenbach, Bodenheimer, Kemmler, von Le Cog und Holtz, dem
Vor=
ſchlage des Erſieren an, während die Minorität, beſtehend aus den
Herren Merck, Hochſtätter, Beck und W. Diefenbach, den Ausführungen
des Referenten zuſtimmte. In dem zu erſtattenden Gutachten ſollen
beide Anſichten niedergelegt werden.
Nachdem dergeſtalt zu den Grundzügen im Allgemeinen Stellung
genommen war, ging man zu den einzelnen Beſtimmungen über.
Hinſichtlich des Umfangs der Verſicherung hatte der Referent
be=
antragt, das Baugewerbe noch zuzuziehen, da alle Gründe, welche
über=
haupt für die Unfallverſicherung ſprächen, auch für die Einbeziehung
des Baugewerbes zutreffend ſeien. Das habe auch der erſte Entwurf
der Reichsregierung von 1881 anerkannt. Ob der Umfang der
Unfall=
verſicherung noch auf andere Arbeiter auszudehnen ſei, ſolle man
vor=
erſt außer Betracht laſſen; einmal weil die Grundzüge nur den
vor=
läufigen Umfang feſtſtellen wollten, eine Ausdehnung ſpäter daher
nicht ausgeſchloſſen ſei und zum andern, weil die Handelskammer nicht
berufen ſei, die Intereſſen der landwirthſchaftlichen und forſtlichen
Arbeiter, um die es ſich in erſter Linie handele, zu vertreten. Herr
Langenbach trat auch dieſen Ausführungen entgegen, und beſchloß die
Handelskammer auf ſeinen Antrag die Einbeziehung der land= und
forſtwirthſchaftlichen, ſowie alle gewerblichen Unternehmungen, ſoweit
darin dauernd oder vorübergehend eine durch elementare Kräfte bewegtes
Triebwerk oder ein Dampfkeſſel zur Anwendnng kommt, zu empfehlen.
Die in Nr. 3 der Grundzüge vorgeſchlagene 13wöchige Karenzzeit glaubt
der Referent befürworten zu ſollen. Die Laſt der erſten 13 Wochen
werde den Krankenkaſſen endgültig überlaſſen, zu welcher die Arbeiter
die Unternehmer ¹⁄ beitrügen. Da die Zahl der Unfälle mit
vorübergehender Arbeitsunfähigkeit etwa 95 pCt., die der Unfälle mit
tödtlichem Ausgang oder nachfolgender dauernder Invalidität nur
5 p6t. der Geſammtzahl aller Unfälle betrüge, ſo könnte man auf
den erſten Blick an eine Ueberlaſtung der Arbeiter glauben.
Berück=
ichtige man aber, daß jene 95 pCt. leichterer Unfälle nur etwa 16pCt.
der veranſchlagten Geſammtkoſten des Unfallweſens beanſpruchten,
vährend etwa SOpCt. nebſt dem ¹⁄ Beitrag zu den Krankenkaſſen den
Betriebsunternehmern allein oblägen, ſo ergebe ſich, daß von den im
Krankenkaſſen= und im Unfallverſicherungsgeſetz vorgeſehenen
Geſammt=
koſten und Entſchädigungen nur etwa 11 pCt. auf die Arbeiter, dagegen
89 pCt. auf die Unternehmer entfielen. Vermiſſe man nun auch die
Folgerichtigkeit in dieſer ſo verſchiedenartigen Vertheilung der Laſten
bei den größeren und kleineren Unfällen, ſo könne man doch vom
prak=
tiſchen Standpunkt aus ſicherlich nicht von einer unbilligen Belaſtung
ſprechen, wenn die Arbeiter etwa ¹i der Geſam mt=Unfallkoſten
bei=
tragen ſollen. Herr W. Langenbach wandte ſich auch hier gegen die
Ausführungen des Referenten und beantragte den Wegfall der 13wöchigen
Karenzzeit. Die Handelskammer lehnte aber dieſen Antrag mit allen
gegen eine (Herrn Langenbachs) Stimme ab.
Der ſehr weit vorgerückten Abendſtunde wegen wurde hierauf die
Sitzung geſchloſſen und ſoll Fortſetzung der Berathung über die
Grund=
züge einer Unfallverſicherung nächſten Montag den 18. l. M. erfolgen.
— Geſtern, heute und morgen Vormittag hat auf dem Infanterie=
Exercierplatz die Beſichtigung der Rekruten des 1. Großh. Heſſ.
In=
fanterie=Regiments Nr. 115 ſtatt
— Die nächſte Prüfung für Aſpirantinnen des höheren Lehrfachs
wird Montag den 17. März beginnen.
R. Der Antrag des Herrn Stadtverordneten Lehr
bezüg=
lich der Pankratius=Straße findet große Zuſtimmung. Es war doch
wirklich eine ſeltſame Prüderie, einen alten, verſtändlichen und ſinnvollen
Namen, nur weil er ein wenig bäuriſch klang, mit einem geradezu
ſinn=
loſen zu vertauſchen. Denn vom h. Pankratius wiſſen die Darmſtädter
doch weiter nichts, als daß er kaltes Wetter bringt, und dafür verdient
er nicht die Ehre, einer Straße den Namen zu geben. Freilich ward
ihm dieſe auch nur zu Theil, weil ſein Name an Bangert einigermaßen
anklingt, ſo wie die Frankfurter aus dem gleichen Grund ihre
Galgen=
gaſſe nach dem h. Gallus, der ſie nicht das geringſte angeht, umgetauft
haben. Solche Verirrungen des Geſchmackes ſollte man jetzt mit den
Generationen, die ſie begingen, zu den Todten legen und das altberechtigte
wieder herſtellen. Darum wollen wir auch ja zu der richtigen alten
Bangertsgaſſe zurückkehren und nicht etwa eine hochdeutſcher und
vornehmer klingende Baumgarten=Straße daraus machen. Bangert
iſt gerade ein ſo gutes Wort wie Wingert, und Gaſſe hat den Vorzug,
ein deutſches Urwort zu ſein, während Straße aus dem Lateiniſchen
kommt.
In einem Berichte des Herrn Medicinalrath Dr. Reidhardt
über die Sterblichkeit in den größeren Städten des Großherzogthums
Heſſen im Jahre 1883 wird als eine erfreuliche Thatſache die fortwährnde
Abnahme der Diphteritisfälle conſtatirt; in neuerer Zeit ſcheinen
die reinen Croupfälle, die für die Operation des Luftröhrenſchnitts eine
beſſere Vorausſage geben, wieder mehr zu überwiegen, als dies in früheren
Jahren der Fall war.
2 Am 13. I. M., Nachmittags zwiſchen 4 und 18 Uhr, wurde auf
dem Mathildenplatz aus einer in der Manſarde gelegenen Schlafkammer
eine ſilberne Ankeruhr nebſt goldener Kette im Werthe von 108 Mark,
welche in einem Koffer verſchloſſen war, ſowie eine getragene Hoſe im
Werth von 6 M. und der in der letzteren befindliche Baarvorrath mit
ca. 10 M. geſtohlen.
th. Bei dem am Mittwoch ſtattgehabten Kappen=Abend der
hieſigen Carneval=Geſellſchaft, welcher ausſchließlich von Herren und
recht gut beſucht war, entwickelte ſich, für Darmſtädter Verhältniſſe,
ein recht carnevaliſtiſches Treiben. Humoriſtiſche Lieder mit eigens für
dieſen Abend gewählten närriſchen Muſikpiecen der Capelle des Großh.
Leibgarde=Regiments Nr. 115, wechſelten mit einer Reihe ſehr amüſanter
und von geſundem Humor zeugender Vorträge. Es iſt dies ein Beweis,
daß auch in unſerer als philiſterhaft verſchrieenen Stadt, Frohſinn und
Heiterkeit zu finden ſind, und daß gerade bei derartigen carnevaliſtiſchen
Sitzungen Gelegenheit zu voller Entfaltung dieſer auch für das
gewöhn=
liche Leben nur vortheilhaften Eigenſchaften geboten iſt. Die
Schluß=
ſitzung des Carneval=Vereins findet Faſtnacht=Dienstag ſtatt, und ſoll,
wie in den früheren Jahren, unter Betheiligung von Damen mit einem
Tänzchen ihren Abſchluß finden.
Mainz. Ueber den Carnevalszug. welcher am
Faſtnachts=
montag unbeſtreitbar den Glanzpunkt des diesjährigen Faſchings bilden
ſoll, wird der „Fr. Z.” geſchrieben. Das Programm für den
Carne=
valszug am Faſtnachtmontag iſt von der betr. Künſtler=Commiſſion
nunmehr fertig geſtellt und der Zug verſpricht, was Pracht und
Groß=
artigkeit anbelangt, alles bis jetzt in dieſer Beziehung hier Geſehene zu
übertreffen. Das Comits der „Narhallar hat allein an Baarzuſchüſſen
für die einzelnen Gruppen gegen 30,000 M. bewilligt, welcher Betrag
indeß nur einen kleinen Theil der Koſten bildet. Allein der
Prinzen=
wagen erfordert einen Koſtenaufwand von 4000 M. Nicht minder
pompös wird der Künſtlerwagen werden, der von der hieſigen
Künſtler=
geſellſchaft entworfen und deſſen Ausführung die Möbelfirma Bembe
übernommen hat. Beſonders zahlreich werden die Reitergruppen ſein,
zu welchen die Reitpferde aus der ganzen Umgegend nothwendig ſind.
Das Geſammtarrangement liegt in den Händen des Architekten Zulehner,
eines Sohnes des bekannten Componiſten und Capellmeiſters Zulehner.
Gießen. Dem Vernehmen nach hat Herr Prof. Dr. Stammler
in Marburg einen Ruf an die juriſtiſche Facultät der Univerſität Gießen
an Stelle Pescatores als ordentlicher Profeſſor erhalten und angenommen.
Frankfurt, 14. Februar. Eine Bekanntmachung des Polizei=
Präſidenten v. Hergenhahn beſagt: „Einige Zeitungen haben die
Nach=
richt gebracht, daß in der Nacht vom Samſtag auf Sonntag an der Ecke
Re
326
der Ulmenſtraße und des Kettenhofweges ein Raubanfall an einem
ältlichen Herrn verübt worden ſei, der, um ſich des Angreifers zu
er=
wehren, von einem Dolche Gebrauch gemacht habe, worauf der Angreifer
von ihm abgelaſſen. Es muß angenommen werden, daß dieſe Nachricht
vollſtändig unwahr und erfunden iſt. Eine Anzeige iſt über einen
der=
artigen Vorfall nicht gemacht worden, und die ſtattgehabten Erhebungen
haben nicht den mindeſten Anhalt dafür ergeben. — Was den in der
Obermain=Anlage an einem Kaufmann verübten räuberiſchen Ueberfall
betrifft, ſo iſt zu bemerken, daß der Vorgang noch keineswegs klar
ge=
ſtellt iſt. An der Richtigkeit der Anzeige haben ſich durch die
ſtatt=
gehabten amtlichen Ermittelungen Zweiſel ergeben.
Mannheim, 13. Februar. Für die beabſichtigte
Telephon=
verbindung mit Frankfurt haben ſich hier bereits 11 Bankfirmen
angemeldet. Die Verbindung ſoll in's Leben treten, ſobald in beiden
Städten je 20 Theilnehmer vorhanden ſind, welche je 200 Mark zu zahlen
haben.
Ueber den Untergang eines Hochzeitszuges auf der
Theiß werden nachſtehende Einzelheiten berichtet: Eine
Hochzeitsgeſell=
ſchaft begab ſich in ſieben Wagen nach Czigandrad in der Nähe von
Der
Domrad. um von dort, wie dies üblich, die Braut einzuholen.
Weg ging über die Theiß, und da der mächtige Fluß eine ſtarke
Eis=
rinde zeigte, fuhren die Wagen über den gefrorenen Fluß; ſie fuhren
einer nach dem andern hinüber und kamen glücklich am jenſeitigen
Ufer an. Nachdem die Hochzeit in Czigandrad ſtattgefunden und die
Gäſte ſich heiter und guter Dinge wieder auf den Heimweg machten,
wurde bei der Ueberfahrt geringere Vorſicht gebraucht und die ſieben
Wagen fuhren hintereinander auf dem Eiſe einher. In der Mitte des
Fluſſes begann das von der warmen Witterung hie und da geborſtene
Eis große Riſſe und Sprünge zu zeigen, doch die übermüthigen
Hoch=
zeitsgäſte fuhren bei luſtiger Muſik der Zigeuner, die ſich ebenfalls in
einem Wagen befanden, weiter, bis das Eis vollends barſt und alle
ſieben Wagen in den hervorbrechenden Fluthen verſanken. Das
Angſt=
geſchrei der Unglücklichen war weithin hörbar, doch jede Hülfe war
ausgeſchloſſen. Vom Ufer aus konnte man das ſchreckliche Schauſpiel
nur mit anſehen; beizuſtehen war unmöglich. Von allen, die auf den
Wagen waren, rettete ſich nur ein Einziger, ein Zigennermuſikant.
34 Menſchen fanden ihr Grab in den Fluthen der Theiß.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 13. Februar.
E. Der „Trauermarſch auf Sigfrieds Tod aus der
„Götterdämmerung' hat mit ſeinen Weiheklängen oft genug die
Trauer=
feierlichkeiten für den Meiſter verherrlicht; er läßt ſich nur dem
Groß=
artigſten vergleichen, was die monumentale Kunſt je geſchaffen. Die
Figur des Todes, die ff. einſetzt, wird dim. geſänftigt, und ihre
Wie=
derholung ſtets wieder unterbrochen, zuletzt ganz überwältigt und in
den Siegesjubel mit fortgeriſſen von den einzeln durchgeführten Motiven
der Wäljungen, die, nun alle in den erhabenen Ahythmus des Marſches
gefaßt, zu der Todtenfeier des letzten Sprößlings dieſes tragiſchen
Götter=
geſchlechtes vorüberziehen. Die aus der „Walküre; bekannten
muſika=
liſchen Themen treten auf: das Heroenthema Siegmunds, das
Wäl=
ſungenmotiv, die Erkennungsphraſe, die Mitleidsfigur Sieglindens, die
Liebesmelodie, die Schwertfanfare - mit dieſer iſt der Höhepunkt
er=
reicht, - leiſe, hals klagend, doch bald wieder heiter geklärt erklingt
das Sigfriedmotiv, und zum Schluſſe taucht in vollſter glänzend
ſtrah=
lender Heldenkraft auch ſein Heroenthema auf: Das iſt die Eroica des
„herrlichſten Helden der Welt” welchen Brünhilde begrüßt als „Leben
der Erde= als „ſiegendes Lichts. Aus dem Zuſammenhange gelöſt
bringt freilich der „Trauermarſcha nicht die Wirkung hervor wie im
Drama, wo er ein weſentliches Glied in der muſikaliſchen Kette der
Ereigniſſe iſt. Jedenfalls aber gebührt dem wackeren Orcheſter und
ſeinem Leiter für die Aufführung warmes Lob.
Das Enſemble im „öliegenden Holländeru wurde etwas
be=
einträchtigt durch den Umſtand, daß Herr Bär wegen plötzlicher
Heiſer=
keit die Partie des Jäger Erik nur mangelhaft ſingen komnte.
Immer=
hin iſt es eine Liebenswürdigkeit, wenn ein Sänger aus Rückſicht für
das Publikum in ſolch mißlicher Lage dennoch ſingt und die Fortſetzung
der Oper nicht unmöglich macht. Im 2. Akt führte Herr Bär den
Um=
ſtänden angemeſſen ſeinen Part noch ganz annehmbar durch, aber im
3. Akt hatte ſich die Heiſerkeit eher verſchlimmert als gebeſſert, ſo daß
die Cavatine: „Willſt jenes Tags du nicht dich mehr entſinnen.—
weg=
fallen mußte.
Frl. Roth (Senta) und Herr Feßler (Holländer) leiſteten am
heutigen Abend außerordentliches. Das zahlreich erſchienene Publikum
zeigte ſich von der Aufführung im hohen Grade befriedigt.
Senta.
Eine Frauengeſtalt, die zu vielen Streitfragen Veranlaſſung
gegeben, iſt die Senta im „fliegenden Holländer.
Wenn ein Theil der Anti=Wagnerianer behauptet, Wagner ſei ohne
Vorgänger, ſtehe außer allem inneren Zuſammenhang in der
Muſikge=
ſo macht eine
ſchichte und ſei daher ohne künſtleriſche Berechtigung
andere Fraction der Gegner dem Dichtercomponiſten wieder die geniale
jede Originalität abſprechen zu können, ſucht man nach Reminiscenzen,
woher dieſe oder jene Form, dieſe oder jene Situation genommen ſei,
wer Wagner zum Vorbild gedient habe ꝛc. Dieſe Reminiscenzenjagd
hat denn auch die Geſtalt der Senta nicht verſchont. Da iſt es zuerſt
die Agathe im „Freiſchütz=, mit der man ſie paralleliſirt. Agathe
be=
freit ihren Max aus der Gewalt der böſen Mächte, die vertreten ſind
durch Kasper und Samiel - Senta aber ſtellt ſich dem Schickſalsſpruche
ſelbſt entgegen; nicht für die Erde, für die Ewigkeit rettet ſie den Holländer:
Laß über die das Schickſal richten,
Die ſeinem Spruche trotzen kann!
Um ſo viel größer das treibende Motiv, der ſittliche Gehalt der Senta
iſt, in um ſo ſtärkerem Grade unterſcheidet ſie ſich auch von der rein
lyriſchen Agathe. Ferner hat man für die Geſtalt der Senta Egmonts
Clärchen zum Vergleich herangezogen. Ed. Kulke vergleicht in
einem polemiſchen Artikel gegen den „fliegenden Holländer: Eriks
Ver=
hältniß zu Senta mit dem Brackenburgs zu Clärchen. Erik iſt
aller=
dings die paſſive Natur des Stückes; er iſt nicht da, um in directen
Conflict mit Senta zu gerathen, ſondern er iſt das Medium, um den
Character des Holländers zu entwickeln und hierdurch den tragiſchen
Conflict zwiſchen letzterem und Senta hervorzurufen. Sein
Vorhanden=
ſein iſt demnach ein nothwendiges. Der Göthe'ſche Brackenburg iſt eine
rein lyriſche Figur, eine Folie für Egmonts Liebe, nur um des
Con=
traſtes willen da. Worin liegt aber im „Egmont” überhaupt die
dramatiſche Nothwendigkeit des Vorhandenſeins von Clärchen?
Beſtimmt oder hindert ſie irgend etwas in Egmonts Geſchick? Iſt ihr
freiwilliger Tod ein Erlöſungswerk für ihn? Nichts von alledem. Alſo
iſt auch Clärchen für das Drama „Egmont” nichts als eine zwar
poetiſch reizvolle, aber nichtsdeſtoweniger nur epiſodenhafte Erſcheinung.
Aus dieſem Grunde müſſen wir einen Vergleich zwiſchen ihr und Senta
gleichfalls als einen unzulänglichen, ſchielenden anſehen. Doch gehen
wir zu einer kurzen Analyſe dieſes Wagner'ſchen Frauencharacters über.
Senta unterſcheidet ſich von ihren Gefahrtinnen, den luſtigen
Spinnerin=
nen, zunächſt durch ihr träumeriſches, in ſich gekehrtes Weſen. Das hat
ſie aber wohl nicht gleich auf die Welt mitgebracht. Wir haben vielmehr
allen Grund, anzunehmen, daß es auch für ſie eine Zeit gegeben hat, wo
ſie in das „dummer Lied: „Summ und brumm, du gutes Rädchen”
mit allem jugendlichen Frohſinn eingeſtimmt hat. Auch der Vater
Da=
land weiß offenbar noch nichts von der grübelnden, ſinnenden Stimmung,
die ſein Kind befallen; er lobt ſie dem Holländer als eine ſchöne, treue
Tochter. Die Wandlung in Senta's Gemüth ſcheint ziemlich plötzlich
vor ſich gegangen zu ſein. Die alte, düſtere Ballade, die ſie zuerſt aus
dem Munde der grau Mary vernommen, hat ſich in kurzer Zeit ihrer
Phantaſie mit unwiderſtehlicher Gewalt eingeprägt. Sie ſingt jetzt die
Ballade ſelbſt und hat den Inhalt derſelben derartig mit ihrem eignen
Empfinden verſchmolzen, daß das Bild des ewigen Wandrers auf wüſtem
Meer ſie nicht mehr verlaſſen will. Die Schickſalsfrage des Lieves
„Wo weilt ſie, die Dir Gottes Engel einſt könne zeigen? Wo triffſt Du
ſie, die bis in den Tod dein bleibe treueigen Lu beantwortet ſie zum
Entſetzen der ſie umringenden Mädchen: „Ich ſei's, die Dich durch ihre
Treu' erlöſet! Mög Gottes Engel Dich mir zeigen! Durch mich ſollſt
Du das Heil erreichen.” Als dann Crik auftritt und ſie mit
Liebes=
werben beſtürmt, hat ihre Seele ſich bereits losgerungen von den Banden
irdiſcher Lieve, das heilige Mitleid, das die Erlöſung bringt,
be=
timmt einzig ihr Fühlen und Handeln. Dem guten, ſchlichten Erik geht
freilich für dieſe Extaſe jedes Verſtändniß ab; in ſeinen Augen iſt das
Mädchen von Gataus Macht umgarnt. Von Senta's Lippen aber ringt
ſich der jubelnde, überzeugungsgewiſſe Ruf los: „Er ſucht mich auf, ich
muß ihn ſehn! Mit ihm muß ich zu Grunde gehn! Von da ab erfolgt
alles Weitere mit innerer Nothwendigkeit, der Schwur der Treue an
den Holländer, das Zurückſtoßen Eriks und ſchließlich der Sprung in
die Meerestiefe, der doch nach oben, in die Region ſeliger Verklärung,
führt. Man hat Senta in ihrem Verhältniß zu Erik ncht ganz
ſchuld=
los finden wollen. Uns will dies nicht einleuchten. Erik iſt ihr ein
Freund aus der Kindheit Tagen, doch wie dieſe verblaßt ſind, nachdem
ihr der Ernſt des Lebens aufgegangen, iſt auch ſein Bild aus ihrer Seele
verdrängt von jenem des duſteren Mannes. Sie hat ihre Miſſion
er=
kannt, und von der Erfüllung dieſer kann und darf Nichts ſie mehr
zurückhalten. „Senta - ſagt Kulke
handelt nicht aus freier
Ent=
ſchließung, ſondern aus Naturnothwendigkeit.” Umgekehrt wäre der
Satz richtig. Was heißt bei Senta's Liebe Naturnothwendigkeit? Der
ideale Zug ihres Characters, durch welchen ſie ſich zu einem
Erlöſungs=
werk prädeſtinirt glaubt, das Senſitive ihrer Natur, das ſie mit
un=
widerſtehlicher Gewalt gerade zum Holländer hinzieht, iſt das Gegebene,
das, was ſie in's Leben ſchon mitbringt. Was aber daraus ſich
ent=
wickelt, liegt noch immer in ihrer Hand. Es iſt die ungehinderte
Ent=
wickelung ihrer edlen Natur, wenn ſie dem Holländer ihr Leben weiht,
aber es iſt eine aus innerer Seelengröße, aus ethiſcher Machtentwickelung
hervorgegangene freie That, daß ſie dem Holländer ihr Leben opfert
- opfert, nachdem er dies Opfer nicht nur nicht fordert, ſondern ſogar
verwirft.
Beſitzergreiſung der Bfunde der Borzeit. zum Varmurſ. -Um Waguer.
Tages=Kalender.
Freitag, 15. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins. - Ge
müthlicher Herren=Abend der deutſchen Reichsfechtſchule (Reſtauration
Schmitz).
Montag, 18. Februar: Concert des Muſikvereins (Saalbau).
Druck und Verlag: L. L. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.