Darmstädter Tagblatt 1884


14. Februar 1884

[  ][ ]

147.
Jahrgung

147.
Jahrgaug.

14)
.

de u
mri
Felsleſt
ke. Eel.

Wonnementopreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auzwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark bo Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag

Jrag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jutſtrrltp bſterguttungoolhir.

Inſerate
nedenangenommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blüßer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtz
ven allen Annonen=Eppeditionen

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

M 32.

Donnerstag den 14. Februar.

1884.

Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde ein=
getragen
:
Ernſt Sandtmann, Inhaber der
Firma Ernſt Sandtmann zu Pfung=
ſtadt
, hat dem Ernſt Liß zu Pfung=
ſtadt
Procura ertheilt. Die dem
Wilhelm Stein ertheilte Procura iſt
ſeit 31. December v. J. erloſchen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[1464
Lauer.
Uhrig.
Bekanntmachung.
Die Stamm= und Brennholzver=
ſteigerung
vom 4. und 5. d. Mts. in
der ſtädtiſchen Tanne iſt genehmigt und
können die Bürgſcheine auf unſerem Büreau
errichtet werden.
Erſter Abſuhrtag; Samstag den
16. Februar; letzter Abfuhrtermin:
8. Marz l. Js.
Darmſtadt, den 12. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
[465

Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs an Schreib=
materialien
und Papier zu Formularien
für die Büreau's des Gendarmerie=Corps
dahier pro 188485 ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden. Offerten
und Muſter ſind verſchloſſen mit der Auf=
chrift
Lieferung von Schreibmaterialien:
bis zum 16. d. M., Vormittags 11 Uhr,
Grafenſtraße 6, III. Stock, einzureichen,
woſelbſt auch die Bedingungen eingeſehen/
werden können.
Darmſtadt, den 11. Februar 1884.
Großh. Gendarmeriecorps=Verwaltung.
J. A.:
Schenck,
Stabsquartiermeiſter.
1466

Holzanfuhr=Verſteigerung.
Montag den 18. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
ſoll im Holzhofe dahier die Anfuhr von
450 Rm. Buchen=, 234 Rm. Kiefern=Scheiter,
400 Rm. Buchen=, 150 Rm. Kiefern=Knüppel,
aus den Diſtricten Baſſintheil, Burgwald, Herrgottsberg, Kirchſchlag, Sal=
menſeekopf
und Stockſchlag der Oberförſterei Beſſungen an die Mindeſtfordernden
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 10. Februar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
1393

Holzverſteigerung.
Im hieſigen Gemeindewald kommen
Montag den 18. Februar
folgende Holzſorten zur Verſteigerung:
111 Rm. Kiefern=Scheitholz,
80
Knüppelholz,
Stockholz.
35
7
Schweinſtalllegner,
2700 Gtück größtentheils ſehr gute
Durchforſtungswellen,
18
Stämme,
533
Stangen zu Baum=
ſtangen
abgelängt.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags
9 Uhr am Eingang des Waldes nach
Mörfelden.
Erzhauſen, am 11. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Erzhauſen.
Berck.
[1467

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von J. Müldebrand,
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ſtadt
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[1401

[ ][  ][ ]

317

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Krüge mit Zinndeckel, gemalte und geſchliffene Gläſer, altmodiſche Sonnen=
fächer
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und Gold, als auch antike Meubles ſehr gut bezahlt.
Offerten bittet man unter Chiffte H. 88 in der Exped. d. Bl. niederzulegen.
Der Reſidenz=Kalender für das Jahr 1884
iſt erſchienen und für 40 Pfg. pro Exemplar zu beziehen.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

10145) Soderſtraße 51 Beletage, vier
Zimmer neu hergerichtet, gleich zu beziehen.
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6 bis 7 Piecen, event alsbold beziehbar.
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mit Zubehör, auch Waſſer und Bleichplatz,
vom 8. April d. J. an zu vermiethen.
532) Mathildenplatz 19 der 2. Stock,
3 Zimmer, Küche ꝛc., per Mitte April an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
717) Ernſt=Ludwigſtraße 14 eine
Wohnung im Seitenbau, beſtehend aus
2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc., als=
bald
zu vermiethen.
1477) Niederramſtädterftr. 43 an
eine ruhige Familie in elegantem Hauſe
eine Parterre=Wohnung von 5 Zimmern ꝛc.
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zu 640 Mk. zu vermiethen.
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Manſardewohnung, 3 Zimmer, Küche
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1479) Landwehrſtraße 39 eine Woh=
rung
von 3 Zimmern mit Balkon, Küche,
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1 Mai zu beziehen. - Daſelbſt ein Kin=
derwagen
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(14804

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gewölbter
Keller zu vermiethen.
Scheuer und Stallung
zu vermiethen. Näh. Arheilgerſtr. 35. 1129

F
.
M.

1020) Ein großes Zimmer, zwei
Kabinette, mit oder ohne Möbel, an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
Adreſſen i. d. Exped. d. Bl.
1481) Niederramſtädterſtr. 28 ein
Zimmer mit Cabinet zu verm. f. M. 110.
1005) Grafenſtr. 35 ein großes, fein=
möblirtes
Parterrezimmer ſofort zu verm.

W

1275) Ein Fräulein aus guter Fa=
milie
ſucht Stelle als Stütze der Haus=
frau
oder in ein Geſchäft. Näheres in
der Expedition d. Bl.
1482) Ein Fräulein mit vorzüglichen
Zeugniſſen ſucht Stellung zur ſelbſtſtändi=
gen
Führung des Hausweſens zum ſofor=
tigen
Eintritt. Näheres Vermiethbureau
Frau Landau, Hochſtr. 10, 2 Tr. hoch.
1483) Eine tüchtige, gut empfohlene
Kinderfrau, die mehrere Jahre in einer
Stelle war und gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht
Stelle. Stellenb. Röſe, Eliſabethenſtr. 46.

1183) Ein zuverläſſiger mit guten
Zeugniſſen verſehener Mann, welcher
Caution ſtellen kann, ſucht Stelle als Aus=
laufer
oder ſonſtige Beſchäftigung.
Näheres Ludwigsſtraße 3 im Laden.

F
M

1280) Eine geſunde erſtſtillende Amme
geſucht. Näheres Promenadeſtraße 26.

1457) Ein braves Dienſtmädchen
geſucht. Nöheres in der Exped. d. Bl.
1126) Dionstsuchonde Mädchen aller
8ranchen erhalten gute Stellon u. billige
Wohnung durch Schug's Stollenbursau
in Hieshadon, Hochſtätte 6.
1484) Geſucht zum ſofortigen Eintritt
eine Köchin, welche etwas Hausarbeit
übernimmt. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres in der Expedition.

1485) Braves Dienſtmädchen zum
ſofortigen Eintritt geſucht Carlsſtraße 16.
1370) Ein ordentlicher Junge kann ſo=
ſort
in die Lehre treten bei Hoh. Heimann,
Beſſunger Hügelſtraße 9.
Fin Dreher und ein Maſchinenbauer
E ſucht F. Franke, Pallaswieſenſtraße
Nr. 62.
[419

1458) Eine gewandte, mit der Branche
vertraute
F.

OXAUI8 LL-
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Geſchäft zum ſofortigen Eintritt.
I. Carl Sohmidt,
Kirchſtraße.

1486) In unſer Ladengeſchäft kann
ein
Tehrling
mit guten Schulkenntniſſen eintreten.
Magarin f Hucheneinrichtungen:
Chr. Virthwein & Co.,
Schulſtraße I.

[ ][  ][ ]

318
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Eieler Hpratten,
Süsse Büdkinge
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G. P
148]
Bleichſtraße.

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Wühelm und Einrich ,son Prussen ange-
gandten
MethoDrsn Poſessor Maas,
Ruter ete. d. Arggdrwipatt und Unter.
pichtpplan grod und Jence durck di=
Expediion a. Profesor Maar echen Vater-
8.
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und durch jede Buchhandlung.

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in vorzüglicher Qualität empfiehlt Packet
(3 Stück) 40 Pfg. L. A. Burkhardt,
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10257)
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Martinſtraße
N. Schaefer,
14.

Die beiden Leoker
im Landwehrweg mit darauf befindlichem
Schuppen, enthaltend 372 - Klaſter, aus
freier Hand zu verkaufen. - Näheres in
[1313
der Expedition zu erfragen.
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empfiehlt zu 40 Pfg. und Mk. 1.10.
H. W. Prassel, Rheinſtraße. (3165
Sechs Einlegſchweine
ſehr edler Race zu verkaufen Dieburger=
11488
ſtraße 235.
Zu verkaufen drei gutgelegene

Bauplätze
im füdöſtlichen Stadttheil. Näheres Exp.
Couvertenſtepperin
Louise Roeder Wittwe,
wohnt
Zimmerſtraße Nr. 1. 1490

Re 32
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle
mein
Surg=Aager
bei reeller und billiger Bedienung.
Georg Wih. Creter,
Schreinermeiſter,
[149.
Klappacherſtraße 66, Beſſungen.

Starke Linden- und
Lastanienbäume
werden geſucht. Offerten bittet
man abzugeben Beſſunger Heerd=
weg
53.
[1492

Spitzen und Handſchuhe werden raſch
und billig gewaſchen; auch werden
Federn zum kräuſeln angenommen Markt=
ſtraße
Nr. 8.
[1493
Eine größere
dastwirthschaft
mit Saal in Offenbach an
einen tüchtigen, cautions-
fähigen
Wirth abruge-
ben
.
1407
Näheres bei Rudolk Hosse,
Frankfurt a. H., Roßmarkt 3.
Geſucht in der Neuſtadt eine Werk=
ſtätte
mit Wohnung. Näheres in
der Expedition d. Bl.
[1494

5.

in halber Sperrſitz rechts.
D. R. (495

Fine perfekte Büglerin, auch im Glanz=
L, bügeln erfahren, wünſcht noch einig
Kunden anzunehmen. Näheres bei Herrn
Kaufmann Reinemer, Niederramſtädter=
ſtraße
71.
[1372

Fin Garten zu verkaufen oder zu ver=
E, pachten. Zu erfragen in der Expe=
dition
d. Blattes.
[1496
Einen Lehriing
5 ſucht unter ſehr günſtigen Bedingungen
das Manufacturwaarengeſchäft von
Hermann Löb,
Ludwigſtr. 7. (692

Israelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.
Camstag den 16. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft
Samstag den 16. Februar: Vorabend 4 Uhr 55 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr - Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 17. Februar an: Morgens 6 Uhr 80 Min.
Nachmittags 4 Uhr 80 Min.

Vergebung
von Planir= und Chauſſir=Arbeit.
Montag den 18. Februar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
ſoll die Vergebung der Planir=, Chauſir=
und Pflaſter Arbeit, ſowie Fuhr= und
Setzerlohn für Fortſetzung der Wittmanns=
ſtraße
auf hieſigem Rathhauſe in Sub=
miſſion
vergeben werden. Voranſchlag
und Bedingungen liegen bis dahin auf
unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 12. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1497
Sür die Vergebung der Lieferung von
15 200 Cubikmetern groben Kieſes iſt
von Neuem Termin auf
Samstag den 1. März er.,
morgens 10 Uhr,
im Bureau auf dem Schießplatze anbe=
raumt
.
Die Bedingungen ſind ebendaſelbſt,
Werktags, einzuſehen.
[1498
Schießplatz=Verwaltungs=Commſſion.

N.
GTTMShEndt
Rheinſalm,
Auſtern,
Turbot,
Aal,
Seezungen,
Hechte,
Cabliau,
Karpfen,
Schellfiſche.
friſch gewäſſerten Stockfiſch und
feinſten Labberdan.
Gebr. Kösigor.
Hoflieferanten.
[1499
7 irgend etwas annoneiren will, erſpart
Wer alle Mühewaltung, Porto und Reben=
ſpeſen
, wenn er ſich vertrauensvoll wendet an
die Annoncen=Expedition von gaaſenſtein und
Vogler, Frankfurt a. M.
(1500

Gold=Cours.
Ruſſiſche Impertales M. 16.68-7 20 Franken=Stücke 16. 1V-2 Engliſche Sovereigns 20.30-34 Dollars in Gold. 4.16-24

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 14. gebruar.
2. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Schriftetehlertar.
Luſtſpiel in 3 Akten von Heinrich Heinemann.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 15. Februar.
ſo=Vorſellung in der 7Abonnenents=Abtheilung.
Alegsandro Siradelle.
Komiſche Oper in 3 Acten von Flotow.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag, 17. Februar.
4. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Tanuhäuſer und der Sängerkrieg auf
Wartburg.
Großeromantiſche Oper ins Aeten von R. Magner.

[ ][  ][ ]

n.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. Februar.
Deutſches Reich. Bei der am Montag im preußiſchen Abgeord=
netenhauſe
fortgeſetzten Berathung des Extraordinariums des Cultus=
etats
wurden zunächſt die Titel 36- 50 des Cap. 15 ohne erhebliche
Discuſſion genehmigt, dagegen entſpann ſich über Titel 55 (2,000,000 M.
zur Vermehrung der Sammlungen der koͤniglichen Muſeen in Berlin)
ein lebhaftes Redetournier, welches den ganzen übrigen Theil der Sitzung
ausfüllte. Von Seiten des Centrums ſprach ſich neben Dr. Windthorſt
beſonders Reichensperger entſchieden gegen die Bewilligung der gedachten
Cumme aus, indem er ausführte, daß eine ſo hohe Summe zu Kunſt=
zwecken
nicht verausgabt werden dürfe, ſo lange der Staat noch dringendere
Bedürfniſſe zu erledigen habe, wie die Erhöhung der Penſionen und
Gehälter der Beamten. Sein Fractionsgenoſſe Bachem folgte dieſem
Gedankengange und bekämpfte außerdem die übermaßige Ausſtattung
Berlins mit Kunſtwerken. Dieſen Ausführungen gegenuber wies Cul=
tusminiſter
v. Goßler darauf hin, daß von den vielen zur Conſervirung
der Alterthümer verwendeten Millionen Berlin nichts, das Rheinland
das meiſte erhalten habe. Anlangend die Verſorgung lebender Kunſt
müſſe ſich Berlin lebhaft beklagen, während Düſſeldorf, Königsberg und
Breslau vortrefflich verſehen ſeien, in keinem Staate herrſche bezüglich
der Kunſt eine ſolche Decentraliſation wie in Preußen. Nachdem von
den andern Fractionen ſich die Abgeordneten v. Minnigerode, v. Eynern
und Dr. Hänel für die Bewilligung der Poſition ausgeſprochen, wurde
dieſelbe in namentlicher Abſtimmung mit 192 gegen 122 Stimmen an=
genommen
. In einer Abendſitzung erledigte das Haus den Reſt des
Extraordinariums und ſomit des Cultusetats.
Von Petersburg aus ſignaliſirt man eine bedeutſame Veränderung
im Berliner diplomatiſchen Corps. Es heißt, der ruſſiſche Botſchafter
in Paris, Fürſt Orlow, werde ſeinen jetzigen Poſten mit Berlin ver=
tauſchen
und ſei dem gegenwärtigen ruſſiſchen Botſchafter in Berlin,
Herrn v. Saburoff, eine andere Verwendung zugedacht. Man bringt
dieſe Veränderung mit der jüngſten Anweſenheit des Herrn v. Giers
in Friedrichsruhe in Verbindung. Der Leiter der auswärtigen Ange=
legenheiten
Rußlands iſt ein entſchiedener Anhänger der von Deutſch=
land
inaugurirten Friedenspolitik und gilt es als ſicher, daß Fürſt
Orlow die Geſinnungen des Miniſters theilt. Fürſt Orlow iſt außer=
dem
mit dem deutſchen Reichskanzler perſönlich befreundet und würde
daher die Ernennung des erſteren zum ruſſiſchen Botſchafter in
Berlin ein neues Moment ſein, das für die Aufrechterhaltung des
europäiſchen Friedens ſpräche.
Die Nordd. Allgem. 3tg. bezeichnet, indem ſie das Dementi der
Elſaß=Lothr. 3tg. gegen die Mittheilungen der Schleſiſchen Zeitung=
über
den Statthalter v. Manteuffel beſtätigt, die Behauptung von
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Reichskanzler und dem Statt=
halter
als vollſtändig erfunden; es ſeien keine Differenzen vorhanden
und würden auch nicht vorhanden geweſen ſein, wenn der Reichskanzler
noch in amtlichen Beziehungen zur Verwaltung von Elſaß=Lothringen
ſtände.
Die zweite Sächſiſche Kammer hat am 12. d. M. den Antrag an=
genommen
, die Regierung um Vorlage eines Schankſtättenverbotes gegen
böswillige Steuerreſtanten zu erſuchen. - Seitens der Regierung wurde
der Kammer vorgeſchlagen eine Ehrengabe für Prof. Joſ. Schilling zu
be villigen.
Oeſterreich=Ungarn. Das Plenum des öſterreichiſchen Abgeord=
netenhauſes
wird ſich in dieſen Tagen eingehend mit den für Wien und
Umgegend erlaſſenen Ausnahmemaßregeln zu beſchäftigen haben. Am
Montag beendigte der zur Prüfung derſelben eingeſetzte Ausſchuß ſeine
Vorberathung. Die Majorität des Ausſchuſſes erklärt ſich in ihrem
Reſume im Ganzen mit den Regierungsverfügungen einverſtanden und
empfiehlt deren Genehmigung, nachdem der Miniſterpräſident Graf Taaffe
erklärt hat, daß die Regierung von den Ausnahmemaßregeln nur zur
Bekämpfung der anarchiſtiſchen Beſtrebungen Gebrauch machen werde.
Auch mit der zeitweiligen Aufhebung der Geſchworenengerichte für die
Gerichtsſprengel Wien und Korneuburg erklärte ſich die Majorität ein=
verſtanden
, während die Minorität die Rückgängigmachung dieſer Maß=
regel
beantragt hatte. Es iſt kaum zu bezweifeln, daß ſich auch das
Plenum des Abgeordnetenhauſes im Sinne des Antrags der Ausſchuß=
majorität
entſcheiden wird. - Am 12. d. M. brachte die Regierung
im öſterreichiſchen Unterhauſe einen Nachtragscredit behufs Vermehrung
der Sicherheitswachen in Wien ein. Der Präſident des Unterhauſes
ſetzte die Verhandlung betreffs der Ausnahmeverordnungen für den
Donnerstag feſt.
Frankreich. Das Verhältniß der Republik zur päpſtlichen Curie
erfährt jetzt durch eine Eneyklika, welche der Papſt an den franzöſiſchen
Episcopat gerichtet hat, eine neue Beleuchtung. Die Eneyklika iſt ſehr
verſöhnlich gehalten und hebt hervor, daß Frankreich, trotzdem es zu=
weilen
eine feindſelige Geſinnung gegen die Kirche bekundete, niemals
lange vom rechten Wege abgewichen ſei. Sodann erinnert ſie an den
Urſprung des Concordats und betont, daß die Beweggründe, welche
zum Abſchluß desſelben geführt, auch heute noch ausreichend ſeien, um
das Coucordat aufrecht zu erhalten. Schließlich ſpricht der Papſt die
Hoffnung aus, daß es gelingen werde, die Bande der Einigkeit zwiſchen
Frankreich und dem heiligen Stuhle wieder feſter zu knüpfen, da hierin
fiets eine Quelle von Vortheilen für beide Theile gelegen habe. Die
ganze Kundgebung drückt offenbar den Wunſch des Vaticans aus, ſich
mit Frankreich wieder in möͤglichſt gutes Einvernehmen zu ſetzen.

N 32

319
In der Abgeordnetenkammer wurden am 12. dieſes Monats
die Berathungen über das Geſetz gegen öffentliche Kundgebungen be=
gonnen
und Art. 1 mit den vom Miniſterium acceptirten Veränderungen
mit 300 gegen 183 Stimmen angenommen.-
Die Subſcription auf
die aufgelegte 350 Millionen Anleihe iſt bereis geſchloſſen. Man glaubt
an eine 3= bis 4fache Ueberzeichnung derſelben.
Der bisherige ſpaniſche Botſchafter, Marſchall Serrano, hat dem
Präſidenten Greoy ſein Abberufungsſchreiben überreicht und iſt mit
Extrazug nach Spanien abgereiſt.
England. Bei der am 12. ds. Mts. im Oberhauſe ſtattgehabten
Berathung des Salisbury'ſchen Tadelsvotums gegen das Cabinet er=
klärte
Granville, der Sudan ſei weder für England und Indien von
Intereſſe, noch von dauerndem Intereſſe für Egypten. Die Garni=
ſonen
von Sinkat und Tokar repräſentirten nur etwa ein Fünfzigſtel
aller egyptiſchen Lruppen im Sudan. Die Regierung mußte darauf
Bedacht ſein, die Abſichten Gordon's nicht zu durchkreuzen und ſchätze
ſich glücklich, zu conſtatiren, daß nach den jüngſten Nachrichten Gordon
nicht gegen die Entſendung von Truppen zu Operationen in der Um=
gegend
von Suakim ſei. Demzufolge befahl die Regierung, Tokar bei=
zuſtehen
, wenn dasſelbe ſich halten könne. Die Regierung beabſichtige
nicht, Egy=ten zu annectiren, ſondern ſie gedenke nur ſo lange dort zu
verbleiben, wie nothwendig ſei, um eine ſtabile Regierung zu ſichern.
Es ſei unmöglich, Egypten von der Downingſtreet aus zu regieren,
Alles, was die Regierung thun könne, ſei, Männer erſten Ranges zur
Vertretung Englands in Cgypten zu einennen, Männer, die ſich am
geeignetſten zur Ausführung der Civil= und Militärdienſtſtellungen
empfehlen. Im Uebrigen müſſe die Regierung Englands Verbindungen
mit Egypten auf das bezeichnete Ziel beſchränken.
Das Oberhaus nahm am 13. ds. Mts. das Tadelsvotum Salis=
bury's
mit 181 gegen 81 Stimmen an. Der Commandant Kairos
Stepheuſon iſt befehligt, den ſofortigen Abmarſch dreier Bataillone und
eines Huſaren=Regiments nach Suakim vorzubereiten, um Tokar zu
helfen und eventuell die Häfen des Rothen Meeres zu ſchützen. Außer=
dem
ſoll ein von Indien kommendes ſchottiſches Regiment nach Suakim
abgehen.
Der Daily Telegrapha gibt der öffentlichen Meinung Ausdruck,
wenn er ſagt: Was das Land vom Mimſterium wünſcht, iſt eine klare,
directe und entſchloſſene Erklärung, daß England Cgypten für eine be=
ſtimmte
Zeitfriſt hält, die lang genug iſt, um dem Lande Ruhe zu geben
und eine vollkommene Reconſtruction aller Elemente ſeines nationalen
Lebens herbeizuführen. Curopa betrachtet uns als verantwortlich für
das Geſchehene, und ſtatt unſere Einmiſchung zu beanſtanden, beneidet
es uns nicht um die Aufgabe; allein wir haben kein Recht, uns zurück=
zuziehen
. Wir ſind gezwungen, ein neues Caypten an Stelle des alten,
welches wir mit einem Schlage zerſtörten, aufzubquen. Was die Nation
will, iſt eine Erklärung und eine Politik - ſchlichte Worte und ent=
chloſſenes
Vorgehen. Was ſie zornig tadeln und ſtrafen würde, iſt
Gleichgültigkeit gegen das Schickſal Khartums oder ohnmächtige Thor=
heit
, welche andere Mächte veranlaſſen dürfte, die Aufgabe zu löſen,
deren Löſung Englands Sache iſt. Der Obſerver' äußert ſich in ähn=
lichem
Sinne.
Im Unterhauſe wurde am 12. der Rücktritt Bradlaugh's in Folge
des Beſchluſſes vom vorhergehenden Tage angezeigt und eine Neuwahl
angeordnet.
Zahlreiche Officiere beabſichtigten am 12. Abends von London nach
Egypten abzureiſen.
In den Arſenalen der Departements des Kriegs und der Marine
herrſcht eine lebhafte Thätigkeit. Man ſpricht davon, das Kanalge=
ſchwader
unter dem Herzog von Edinburgh habe Befehl erhalten, nach
Cgypten abzugehen.
Rußland. Der Brand des Kaufhofs in Charkow wurde am 12.
d. M. um Mitternacht localiſirt. Der Schaden wird auf über eine
Million Rubel taxirt.
Cgypten. Aus Suakim wird vom 12. d. gemeldet, daß Sinkat
in die Hände der Aufſtändiſchen gefallen und von denſelben beſetzt iſt.
Der Gouverneur Tewfik hatte am 11. mit der ganzen Garniſon von
600 Mann, nach Sprengung der Befeſtigungen und Vernagelung der
Kanonen, einen Ausfall gemacht, wobei ſeine Truppen überwältigt und
bis auf wenige Gefangene niedergemacht wurden. Das Schickſal der
in Sinkat zurückgebliebenen Frauen iſt unbekannt.
Vereinigte Staaten. Wie aus New=York herichtet wird, beläuft
ſich der durch die Fluthen in Wheeling und Umgebung angerichtete
Schaden auf 6 Millionen Dollars.
Die Lage der in den Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen
Gebäuden untergebrachten Bevölkerung wird mit jedem Tage ſchlimmer.
Es mangelt an Lebensmitteln für deren Unterhalt. Der Bürgermeiſter
hat einen Aufruf um Hilfe an das Land erlaſſen. Aus verſchiedenen
Ortſchaften werden Todesfälle durch Ertrinken gemeldet. Der Bürger=
meiſter
von Newport (Kentucky) hat ebenfalls einen Hilfeaufruf erlaſſen.
Ein weiteres Telegramm aus New York vom 12. d. meldet: Die
Ueberſchwemmungen nehmen noch zu. Belare (Ohio) ſteht ganz unter
Waſſer. 50 Häuſer ſind fortgeſchwemmt. Das Elend iſt groß.
Der Congreß hat am 12. d. eine Bill wegen Unterſtützung der
Ueberſchwemmten angenommen.

88

[ ][  ]

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 14. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Königlich Großbritanniſchen Oberſtlieutenant Delme=Radeliffe, den =
niglich
Großbritanniſchen Lieutenant C. Delme=Radeliffe, den Lieutenant
Buſſe vom 2. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 116 aus Gießen, den
Secondelieutenant Harſeim vom 4. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 118
aus Offenbach, den Oberförſter Hüter von Dieburg, den Rendant Dief=
fenbach
aus Pfeddersheim, den Rentamtmann Weil aus Alsfeld, den
Lehrer Offenbächer aus Meſſel, den Kreisaſſeſſor Kammerherrn Frhrn.
v. Gemmingen=Hornberg aus Friedberg, den Bürgermeiſter Medicus
und den Magiſtratsrath Nees aus Aſchaffenburg, den Prof. Dr. Birch=
Hirſchfeld aus Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimrath
Dr. Walther.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am 11. ds.
den Beſuch J. J. D. D. des Fürſten und der Fürſtin zu Hohenlohe=Lan
genburg und der Prinzeſſinnen Eliſe und Feodora; die Herrſchaften
reiſten im Laufe des Nachmittags wieder ab.
O Die zweite Kammer beſchloß geſtern nach lebhafter Debatte
mit allen gegen 7 Stimmen, daß das Capitalrentenſteuer= und Einkom=
mengeſetz
ein untrennbares Ganzes bilde; daher eins derſelben ohne
das andere nicht in Wirkſamkeit treten dürfe, erklärte ferner den An=
trag
des Abg. Schröder auf Einführung einer Scala in der Prämienhöhe
bei der Landes=Brandverſicherungsanſtalt einſtweilen für erledigt, da die
Regierung mit einer Reviſion der desfallſigen Geſetzgebung beſchäftigt
iſt. Der Antrag des Abg. Schröder und Genoſſen um Aufhebung
des Geſetzes vom 3. Mai 1858 und zwar der Beſtimmung, daß der
Höchſtbeſteuerte als ſolcher Sitz und Stimme im Gemeinderath haben
ſoll, fand Annahme. Endlich trat man in die zweite Leſung des Ge=
ſetzes
, die Enteignung von Grundeigenthum betr. ein. Der in erſter
Leſung gefaßte Beſchluß, daß die Uebertragung des Enteignungsrechts
an Private nur durch Geſetz erfolgen könne, wurde fallen gelaſſen; die
ſonſtigen Aenderungen gegen die erſte Leſung waren nur von redac=
tioneller
Bedeutung.
Für die diesjährigen Herbſtübungen des Xl. Armeecorps
iſt beſtimmt worden, daß die Regimentsübungen der Infanterie um
zwei Tage zu verkürzen ſind; dafür ſind die für die Periode a der Divi=
ſonsübungen
vorgeſchriebenen Feld und Vorpoſtendienſt=Uebungen in
gemiſchten Detachements um zwei Uebungstage zu verlängern, ohne daß
dadurch aber die zuſtändigen Biwakscompetenzen erhöht werden. Bei
den Armeecorps haben Cavallerie=Uebungen nach der Inſtruction vom
29. Januar 1879 ſtattzufinden. Die Truppen müſſen vor dem 29. Sep=
tember
d. J. in die Garniſonsorte zurückgekehrt ſein.
Durch Unvorſichtigkeit beim Entladen des Revolvers erſchoß ſich
am Dienstag Vormittag 38 Uhr der Secondelieutenant Frhr. Stromer
v. Reichenbach des Großh. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25. Der
Tod trat ſehr raſch durch innere Verblutung ein.
th. Der zweite Vortrag, welchen Capitän Bade am Montag
Abend im Kaufmänniſchen Verein über die deutſche Nordpol=
Cxpedition von 1869,70 und den Untergang der Hanſar hielt, war,
wie vorauszuſehen, ebenfalls äußerſt zahlreich beſucht und durch die
Anweſenheit Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs beſonders ausge=
zeichnet
. Auch diesmal bildeten die übermenſchlichen Strapatzen, Leiden
und Entbehrungen der ſchiffbrüchigen Nordnolfahrer den Hauptgegen=
ſtand
des Vortrages. An der Hand ſeines Jagebuches gab Herr Bade
aber auch hie und da einige intereſſante Epiſoden von der Lichtſeite
dieſer weiten Reiſe. So viel auch über dieſelbe geſchrieben wurde, ſo iſt
es doch etwas ganz anderes, Detailſchilderungen aus dem Munde eines
Theilnehmers zu vernehmen, als die Beſchreibung derſelben zu leſen.
Jedenfalls aber ſteht dieſes Beiſpiel deutſchen Muthes und Ausdauer
in der Weltgeſchichte einzig da; es erſcheint faſt unglaublich, eine Reiſe,
etwa ſo weit wie von hier nach Afrika, auf einer Eisſcholle zurückzulegen
und dabei die ganzen Schreckniſſe der Polargegend zu überwinden. Herr
Bade erntete auch diesmal lebhaften Beifall und unterhielt ſich Se.
Königliche Hoheit der Großherzog am Schluſſe des Vortrags in der
leutſeligſten Weiſe mit demſelben.
2 In der Nacht vom 12. auf den 13. d., Morgens gegen 12 Uhr,
wurde in das Bureau der Großh. Diſtrictseinnehmerei auf dem Ma=
thildenplatz
eingebrochen. Die Thäter ſtiegen durch ein Fenſter von der
Gartenſtraße aus in das Bureau, erbrachen den Pult, in welchem ſich
die Handkaſſe befand, und nahmen den Inhalt derſelben mit, ca. 5 M.
Der Thätigkeit der Polizei iſt es gelungen die Thäter zu ermitteln und
zu verhaften.
Heute Abend 7 Uhr findet in der Aula der Realſchule der
Vortrag des Herrn Muſikdirecter C. A. Mangold über Miſſa
Solennis ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
8 Von Herrn Muſikdirector Netz dahier wurden dem Darmſtädter
Männergeſangverein zwei von ihm componirte Männer=Chöre ( Ge=
dichte
von Karl Schäfer) zugeeignet, welche in einem der nächſten
Concerte des Vereins zum Vortrag kommen werden.
Offenbach, 11. Febr. Die projectirte kaufmänniſche Fort=
bildungsſchule
wird vorausſichtlich bereits nach Oſtern eröffnet
werden.
Kaſtel., Der von der preußiſchen Regierung ausgearbeitete Plan.

zur Verlegung unſeres Bahnhofs, welcher unlerer Regierung vorge=
legt
wurde und deſſen Genehmigung von der Zuſtimmung der Gemeinde
Kaſtel abhängig gemacht war, iſt von letzterer in einer Extraſitzung des
Gemeinderaths einſtimmig abgelehnt worden.
- Vom Rbein. Seit etwa 4 Wochen ſind hier die Winzer mit
dem Schneiden der Weinſtöcke beſchäftigt. Dieſelben ſind mit dem
Stand derſelben wohl zufrieden. Das Holz iſt durchaus reif und wenn
die einzelnen Rebzweige auch nicht ſo kräftig, ſondern verhältnißmäßig
dünn ſind, ſo macht dieſes den Winzern keinen Kummer, da die dünnen
Bogenreben mitunter mehr und beſſeren Wein bringen können. Der
neue Wein iſt mit geringer Ausnahme, welcher im Herbſte zu 90 M.
und 70 M. per 160 Liter verkauft wurde, gelegt. Die Gährung iſt ſehr
aut verlaufen und hat der Wein bis jetzt alle Erwartungen übertroffen.
Derſelbe iſt recht kräftig und von verhältnißmäßig geringer Cäure.
Leipzig, 12. Februar. Der über 80,000 M. enthaltende abhanden
gekommene Poſtbeutel iſt in der Nähe des Bahnhofs in der Erde ver=
graben
aufgefunden worden.

Literariſches.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 12. Februar.
E. Raimund's romantiſches Zaubermärchen Der Bauerals
Millionär birgt in ſeinen phantaſtiſchen und allegoriſchen Geſtalten
belehrende Moral. Im einzelnen erinnern uns in dem Stück viele
Züge an den Verſchwender= aber im Ganzen - und beſonders was
Ausarbeitung und Gruppirung der Charaktere anlangt - ſteht es
hinter dieſem zurück. Man könnte das Märchen füglich anſehen als
eine prächtige dramatiſche Illuſtration des Satzes Reichthum macht
nicht immer glücklich Der plötzlich reich gewordene Bauer Wurzel
verliert als Millionär Zufriedenheit, Jugend und Geſundheit und findet
dieſe erſt mit der Rückkehr in ſeine beſcheidenen Verhältniſſe wieder. Nächſt
Wurzel hält unſer Intereſſe ein Liebespaar feſt, deſſen Vereinigung nur
möglich iſt, wenn beide arm und zufrieden bleiben. Die Verſuchung
des Reichthums. welche die böſen Mächte dem jungen Mann bereiten,
wird ſiegreich überwunden, und zuguterletzt finden ſich Menſchen und
Geiſter in Freude und Glück zuſammen. Der Bauer=Millionär wurde
von Herrn Butterweck mit dem ihm eigenen liebenswürdigen Humor
geſpielt, er brachte in die etwas nüchternen Vorgänge Leben und Be=
wegung
. Sein Couplet vom Aſchenmann trug ihm reichen Applaus
ein. Die allegoriſchen Perſonen wie die Zwillingsbrüder: Neid und
Haß, die Jugend, das hohe Alter, die Zufriedenheit wurden ſehr ange=
meſſen
repräſentirt durch die Herren Knispel, Mickler, Werner
und die Damen Simony und Ethel. Eine allerliebſte Erſcheinung
war Frl. Simony alsJugend: Das Liebespaar: Lottchen und Karl
erfreute ſich in den Händen von Frl. Schneider und Herrn Hacker
einer gefühlvollen Wiedergabe. Die Fee Lacrimoſa und die Zauberer
Buſtorius und Ajaxerle hatten an Frl. Berl und den Herren Dal=
monico
und Franke gute Interpreten.

Im Verlage von W. Spemann in Berlin und Stuttgart erſcheint:
Die Riviera, von Prof. Waldemar Kaden und Maler Hermann
Neſtel. 12-14 Lieferungen 2 M. Jede Lieferung wird 16--24 Seiten
Text umfaſſen. Das ganze Werk enthält über 100 Textilluſtrationen,
20 Vollbilder und 4 Farbendrucke. Es ſoll bis Herbſt 1884 vollendet
ſein. In folgenden Abſchnitten ſtellt ſich der Text dar: Die Blumen-
ſtadt
Nizza. Ein Ausflug in's Reich der Blumen. Von Nizza nach
Mentone. Vom Wind und Wetter der Riviera. Die italieniſche Riviera
bis Genua. Von Pflanzen und Bäumen. Oſtwärts von San Remo.-
Mit warmer Liebe zur Sache gaben Schriftſteller und Maler ſich an
die ſchöne Aufgabe, und daß ſie indie richtigen Hände gelegt ward, dafür
bürgen die Namen des rühmlichſt bekannten Schriftſtellers über Italien
Woldemar Kaden und des feinſinnigen trefflichen Künſtlers
Hermann Reſtel. So hoffen wir, daß das Werk allerorten eine
freundliche Aufnahme finden werde.
Elektro=techniſche Bibliothek. Eine Darſtellung des ganzen
Gebietes der angewendeten Elektricität nach dem Stande der Gegenwart.
Mit ca. 1000 Abbildungen. In etwa 60 Lieferungen 60 Pf. (A. Hart=
leben's
Verlag in Wien). Die letzterſchienen Hefte - 31 bis 40
bieten die eigentliche Grundlage der Sammlung durch das darin ent=
haltene
Werk Die Grundlehren der Elektricität/ von W. Ph. Hanck.
Das ebenſo gediegene Werk von Arthur Wilke Die elektriſchen Meß=
und Präciſions=Inſtrumente liegt ebenfalls abgeſchloſſen vor. In der
40. Lieferung beginnt Profeſſor P. Zech's Elektriſches Formelbuchs.
Die erſten 9 Bände der Sammlung, d. i. Lieferung von 1-40 bringen
nicht weniger als 684 vorzüglich ausgeführte Holzſchnitte, denen bis
zum Schluſſe des ſechzehnten Bandes noch weitere 543 folgen ſollen.

Tages=Kalender.
Freitag, 15. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins.
Samstag, 16. Februar: Masken=Ball des Geſangvereins Liedertafel
(Saalbau). Maskenball des Geſangvereins Liederzweig(Markwort).
Ball des Männergeſangvereins Concordia (Schutzenhof).
Montag, 18. Februar: Concert des Muſikvereins (Saalbau).
Samstag, 23. Februar: Maskenball im Saalbau.
Sonntag, 24. Februar: Maskenball des Katholikenvereins.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.