uns=
ſi
ſi=
en
iſche,
aun=
Ubonnementspreis
vertelſhrlich 1 Marr 50 Pf. ndl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mari 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Srag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 7. Februar.
N8 27.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Rekrut Gg. Heinrich Geiſt vom Lothr. Reſerve=Landwehr=Bataillon (Metz) Nr. 97, geboren am 16. November 1860
zu Erbach im Großh. Heſſen, iſt durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 17. Januar 1884, beſtätigt am 31. Januar 1884,
in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und zu einer Geldſtrafe von 180 Mark verurtheilt worden.
Metz, den 2. Februar 1884.
Königliches Gericht der 30. Diviſion.
[1233
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 17. v. Mts. für die Promenadeſraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 4. Februar 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
[234
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 1. Februar, Vormittags
9¼ Uhr,
werden in dem oberen Local der
Turn=
gemeinde, Woogsplatz Nr. 5, nachſtehende
Holzſortimente aus dem ſtädtiſchen
Ober=
wald, Diſtrict „Eichelacker a. d. Ch.
öffentlich verſteigert:
819 Rm. Buchen= 9 Rm. Eichen= und
2 Rm. Linden=Scheitholz; ferner
Dienstag den 12. Februar,
Vor=
mittags in demſelben Local:
257 Rm. Buchen=, 9 Rm. Eichen= und
2 Rm. Linden=Knüppelholz.
8180 Buchen=,140 Eichen=Wellen, 205 Rm.
Buchen= und 1 Rm. Eichen=
Stock=
holz.
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. 1156
Heulieferung.
Die Anlieferung von 60 Centner
Wie=
ſenheu für das Faſſelvieh wird
Montag den I1. Februar d. J.
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion auf hieſigem Rathhauſe,
woſelbſt die Bedingungen offen liegen,
ver=
geben.
Offerten ſind bis dahin verſiegelt bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1157
Holzverſteigerung.
Dienstag den 12. Februar l. J.,
Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeindetannewald, Diſtrict
Mai=
tanne, folgende Holzſortimente verſteigert:
660 Rm. Kiefernſcheiter,
15
Kiefernknüppel,
6590 Hundert Kiefernwellen,
15 Rm. Kiefernſtöcke,
ſowie
Mittwoch den 13. Februar,
Vormit=
tags 9½ Uhr, an Ort und Stelle:
148 Stück Kiefernſtämme von 25- 54 Emt.
Durchm. und 7-15 Mtr. Länge=-
13950 Cbm. Inhalt.
Zuſammenkunſt der Steigerer für das
Stammholz am Eingang des Beſſunger
Wegs um 9 Uhr.
Beſſungen, den 4. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(1196
Berth.
Submiſſion.
Auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt ſoll die Erbauung von 3 Schieß=
ſtänden, veranſchlagt zu 5400 Mark in
öffentlicher Submiſſion an einen General=
Unternehmer vergeben werden, wozu
Ter=
min auf
Donnerstag den 14. Februar d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
ſauf unſerem Büreau — Caſinogebäude
anberaumt wird.
Bedingungen und Koſtenanſchläge
kön=
nen bei unterzeichneter Stelle eingeſehen
werden und ſind die Offerten zum
ge=
nannten Termin verſiegelt und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen abzugeben
ſoder portofrei einzuſenden.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den
den 1. Februar 1884.
Großherzogliche Garniſon=
Berwaltung. 1158
Holz=Verſteigerung.
Montag den 1. Februar l. 3s.,
Vormittags 9 Uhr
lanfangend, werden aus dem
Domanial=
walddiſtrict „Kohlberg; bei Nieder=
Ram=
ſtadt im Gaſthaus zum kühlen Grund
im Mühlthal verſteigert.
269 Rm. Buchen= I. Cl., 266 Rm.
Buchen II. Cl., 82 Rm. Nadelholz=
Scheiter;
106 Rm. Buchen=, 10 Rm. Nadelholz=
Knüppel;
74
268
4610 Wellen Buchen., 450 Wellen
Ra=
delholz=Reiſig;
179 Rm.= Buchen=28 Rm. Nadelholz=/
Stöcke.
Nieder=Ramſtadt, am 28. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
0967
Löwer.
Mirabellen Harmelade
dito
ſemischte
Lpfelgelée
.
Apfielkraut,
Eimbeer.
2
in
S
Erdbeer-
und ½
Johannisheer a Gläſern.
Puitten-
Weber,
Phillpp
Carlsſtraße 24. - C23b
R27
Holz=Verſteigerung.
Es ſollen verſteigert werden:
Donnerstag den 14. l. Mts, des Morgens von 9 Uhr an, auf dem
Rathhauſe zu Beſſungen aus den Domanialwald=Diſtricten Baſſintheil und
Burgwald: Buchen: 6 Nm. Knüppel, 730 Wellen; Akazien: 1 Rm. Knüppel,
30 Wellen; Eichen: 10 Rm. Scheiter, 2 Rm. Knüppel, 1200 Wellen, 2 Rm. Stöcke;
Kiefern: 1052 Nm. Scheiter, 353 Rm. Knüppel, 17780 Wellen, 290 Rm. Stöcke;
Linden: 2 Rm. Scheiter, 1080 Wellen. Nähere Auskunft über vorſtehendes Holz
ertheilt Großh. Forſtwart Nold zu Beſſungen.
Freitag den 15. l. Mts, an Ort und Stelle von Vormittags 9 Uhr an
in dem Domanialwalddiſtrict Burgwald 193 Kiefernſtämme = 206,21 Cbm.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr auf der Eſchollbrücker Straße zwiſchen
Mühl=
weg und Eberſtädter Hausſchneiſe.
Samstag den 16. l. Mts. an Ort und Stelle von Vormittags 9 Uhr
an in dem Domanialwalddiſtrict Burgwald 193 Kiefernſtämme = 20621 Cbm.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr ebendaſelbſt.
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[155
Du Einreibungen gegen gichtiſche und
) rheumatiſche Schmerzen empfiehlt
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Cuſtanienblüthen=Eſſenz, 1 M.
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Türk. Lwetschen.
Amerik. Dampf. & Schnittäpfel
Bamborger & ital. Brünellen,
Hirabellen, Eirschen 6
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Expedition d. Bl.
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Au
EEin Schiebkarren, noch im guten
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A. dem Koſtenpreis billig zu verkaufen.
Näheres Neckarſtr. 10, 3. Stock. (1169
10145) Soderſtraße 5l Beletage, vier
Zimmer neu hergerichtet, gleich zu bezieben
1460) Eliſabetheuſte. 1 (druter Stock
6 bis 7 Viecen, event, alsbald beziehbar.
271) Wilhelminenſtr. 8 2 Zimmer
nebſt Alkogen zu vermiethen.
304) Neckarſtraße 15 im Hochparterre
eine Wohnung von vier heizbaren Zimmern
mit Zubehör, auch Waſſer und Bleichplatz,
vom 8. April d. J. an zu vermiethen.
532) Mathildenplatz 19 der 2. Stock,
3 Zimmer, Küche ꝛc., per Mitte April an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
715) Niederramſtädterſtraße 39 der
3. Stock, ganz neu hergerichtet, 5 Zimmer,
Waſſerleitung, ſofort zu bez. Hch. Beſt.
717) Ernſt=Ludwigſtraße 14 eine
Wohnung im Seitenbau, beſtehend aus
2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc., als.
bald zu vermiethen.
1088) Beſſ. Heidelbergerſtr. 54 zu
vermiethen: per 1. April der 1. Stock, vier
Zimmer; per 1. Jum der 2. Stock, fünſ
Zimmer; hierzu Zubehör, Waſſerltg. und
Gartenantheil. Zu erfragen
Forſtmeiſter=
ſtraße 10 in Beſſungen.
1172) Wilhelmstrasse Mr. 20 schöne
Wohnung, 6 Eimmer, Wasserleitung,
vom 1. April ev. 1. Mai.
1240) Lauteſchlägerſtr. 32 i. Seitenb
e. ſchöne Wohnung mit abgeſchloſſ. Vorplatz
1241) Kiesſtraße 5 iſt eine Parterre=
Wohnung zu vermiethen.
1242) Ecke d. Eliſabethen=u.
Louiſen=
ſtraße 42 eine geräumige Manſarde.
Aus=
ſicht i. d. Palaisg., beſ. f. einzelne Dame.
Schener und Stallung
zu vermiethen. Näh. Arheilgerſtr. 35. 1129
E
943) Waldſtraße 11 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
1107) Gardiſtenſtr. 10 ein
freund=
liches Zimmer mit Kammer zu vermiethen.
1020) Ein großes Zimmer, zwei
Kabinette, mit oder ohne Möbel, an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
Adreſſen i. d. Exped. d. Bl.
1182) Ein älteres, geſetztes Müdchen,
das einen kleinen Haushalt ſelbſtſtändig
führen kann, ſucht Stelle auf Oſtern bei
einem älteren Herrn oder Dame.
Näheres in der Expedition.
1243) Ein Mädchen mit guten
Zeug=
niſſen ſucht ſofort Stelle. Große
Ochſen=
gaſſe Nr. 21, Vorderhaus.
1244) Ein gebildetes Frauenzimmer
geſetzten Alters, welche in Küche u.
Haus=
haltung tüchtig iſt, ſucht Stelle zur
ſelbſt=
ſtändigen Führung eines Haushaltes. Näh.
Neckarſtraße 13, Seitenbau.
1120) Ein braver, zuverläſſiger,
mit guten Zeugniſſen verſehener junger
Mann ſucht Stelle als Diener,
Aus=
laufer ꝛc. Näheres in der Expedition.
11958) Eliſabethenſtr. 49 ein
große=
gewölbter Keller zu vermiethen.
1183) Ein zuverläſſiger, mit guten
Zeugniſſen verſehener Mann, welcher
Caution ſtellen kann, ſucht Stelle als
Aus=
laufer oder ſonſtige Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition.
1245) Ein lediger gut empfohlener
Mann, welcher mit Pferden umzugehen
verſteht, ſucht Stelle als Fuhrmann, Kutſcher
od. auch and. Beſchäftigung. Zu erfr. beim
Verwalter im Feierabend, Alexanderſtr. 18.
12
1246) Ein ſehr zuverläſſiges,
rein=
liches Mädchen wird zu einer
kinder=
loſen Familie geſucht. Eintritt ſofort od.
1. März. Zu erfrag. Hochſtraße 9, eine
Stiege, Abends zwiſchen 6 und 7 Uhr.
1122) Zur Führung eines kleinen
Haushalts wird ein geſetztes, braves
Mädchen geſucht. Eintritt Oſtern event.
auch früher. Näheres Beſſ.
Wittmanns=
ſtraße 34, 1 Tr. hoch.
1186) Es wird zum 15. Febr. ein
flei=
ßiges, braves Mädchen, welches gut
kochen kann u. die übrige Hausarbeit
ver=
ſteht, gegen guten Lohn nach Homburg
ge=
ſucht. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres in der Expediton d. Bl.
250
Mudchen,
die mit der Nadel geübt ſind, finden
dau=
ernde und lohnende Beſchäftigung bei
H. Sehuchard. (247
1248) Ein durchaus zuverläſſiger junger
Mann, der mit allen Comptoirarbeiten
vertraut iſt, findet zum 1. April Stellung.
Offerten nur mit prima Referenzen an die
Exped. d. Bl. unter Chiffre F. A. 1884
zu richten.
1249) Ein Müdchen, welches gut
Ma=
ſchinennähen kann, erhält bei freier Station
ſtändige Arbeit Obergaſſe Nr. 3.
2 in Lehrling kann ſofort oder zu
E Oſtern eintreten bei
Emil Bribach,
Uhrmacher. 1250
oo0000oooooeooooooooooooooos
1251) Ein braver Junge kann das
Tapeziergeſchäft erlernen bei
H. Welmar, Tapezier, Markt 4.
Hetzelsuppe
Samstag den 9. Februar,
wozu freundlichſt einladet
Schüfer,
[1252
Kapellplatz.
Die därhner-debillon
von
Darmſtadt und Beſſungen
werden hiermit auf Samstag 9. Febr.,
Abds.½9 Uhr, in die Reſtauration
Engelter (ebenſaal) Kiesſtraße 27, zu
einer Beſprechung eingeladen. Um recht
zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
Mehrere Gehilfen. 1253
Hausverkamf
in günſtigſter Lage,
für Bäckerei, Metzgerei, Specerei u. ſ. w.
zugleich ſich eignend, großer Garten, Waſſer.
Schriftliche Anfragen unter P. an die
Expedition d. Bl.
1254
Orangem,
neue Sendung, 8 Pfg. per Stück, bei
Gemens Behle,
Marktplatz. 11255
Frische Span. Weintrauben,
Feinsattige Tafelbirnen,
Handarinen, Blutorangen elo.,
Frischer Pariser Lopfsalat,
Artischocken und
Ral. Blumenkohl eto.
in hochfeiner Waare.
(256
J. Holshoimor.
Mer
An die
Mitglieder der euangel.
Kurchen=
gemeinde zu Zeſſungen.
Der evangeliſche Kirchenvorſtand hält es für Pflicht, die Mitglieder der
hie=
ſigen evangeliſchen Kirchengemeinde darauf aufmerkſam zu machen, daß auch der
evangeliſche Kirchenbau dahier noch nicht beendigt iſt und zur würdigen Vollendung
und inneren Ausſchmückung auch dieſes Gotteshauſes noch Geldmittel nöthig ſind.
Man erinnere ſich nur, daß eine unſerer drei Glocken geborſten und das Dach unſeres
Kirchthurms baufällig iſt. Die Civilgemeinde hat zwar, wie dies anderwärts, z. B.
in Mainz, auch für katholiſche Kirchen der Fall iſt, für die hieſige evangeliſche Kirche
die rechtliche Baupflicht und iſt derſelben zur Erweiterung der Kirche mit
dankens=
werther Bereitwilligkeit nachgekommen; aber man weiß, von wie vielerlei anderen/
Ausgaben eine Civilgemeinde heutzutage in Anſpruch genommen iſt. Der evangeliſche
Kirchenvorſtand wird daher um die hierzu erforderliche obrigkeitliche Erlaubniß
nachſuchen, auch ſeinerſeits für den evangeliſchen Kircheu bau unter den
vermög=
licheren Gliedern ſeiner Gemeinde noch eine Hausſammlung vornehmen zu dürfen.
Schon jetzt können freiwillige Gaben zu dieſem Zwecke Sonntags in die Opferſtöcke
eingelegt, ſowie im evangeliſchen Pfarrhauſe dahier abgegeben werden.
Bis jetzt ſind bei dem Kirchenvorſtand eingegangen: Von Frau Schr. 50 Mk.,
von Frau D. 20 Mk. von Frau N. 4 Mk., von Pfarrer A. zu Gräfenhauſen;
5 Mk. In den Opferſtöcken 100 Ml. 57 Pfg. Ertrag eines Concerts 346 Mk.
73 Pfg. Zuſammen 526 Mk. 30 Pf.
Beſſungen, den 3. Februar 1884.
1257
Der evangeliſche Kirchenvorſtand.
Einrauf von =terthumern
Th. Frenkel, Antiquar aus Utrecht (Holland),
Chorſtraat E. 6 und Springweg E. 104,
kauft: Porzellan=Figuren, Gruppen, Doſen, Service, Delfter Fayencen,
Gläſer, Baſen, Schmuckſachen, Waffen, Krüge, Fücher, Spitzen, ſeidene
Stickereien, Gobelin=Tapeten, Uhren und Candelaber, Marmor und Bronce
ꝛc., und iſt bis Sonnabend im Hotel zur Traube anweſend und bittet
ſchrift=
liche Offerten daſelbſt abzugeben.
122]
Feinsten Winter-Seezungzn M.160,
Rheinsalm Hander 85 Pig.,
im Ausſchnitt per
Hechte
Pfd. M. 3.- per Pfd. 85 Pf.,
Turbot M. 1.60,
Harpfen
per Pfd. 80 Pf.
CGabliau
im Ausſchnitt 8o Pf.
Backfische.
Schollen,
vorzüglicher Fiſch zum Sieden und
Backen, per Pfd. 40 Pfo.
Friſch gewäſſerte
Stockfische und Labberdan.
Philipp Wober,
Carlsſtraße 24. 1258
Ein halber Sperrſitz
ſabzugeben. — Näheres Ernſt=Ludwigſtraße
[1179
Nr. 25.
Fin grauer Kinder=Peluchekragen
2 mit Metallſchloß am Montag verloren.
Geg. Bel. abzug. Roßdörferſtr. 23. (1259
Lilhor-Interrioht
wird ertheilt. Wor ſagt die Exped. 1144
2 Drikel-Sperrelze
werden abgegeben Ernſt=Ludwigſtr. 7.(945
EFine Wittwe nimmt Wäſche u. Bügeln
C an, auch wird ſchön geflickt Alexan=
FEink. (1260
derſtraße 15.
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imverlales . . . . M. 1668-7
20 Franken=Stücke
= 16.17-21
Engliſche Sovereigns
„ 20.30-84
Dollars in Gold 4.16- 24
ſc4
ine ſchwarze Katze entlaufen.
Eichbergſtraße I.
[113
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 7. Februar.
13. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Hans Heiling.
Romantiſche Oper in 3Akten von Dr. H. Marſchner
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 8. Februar.
14. Vorſtellung in der 6. Abonnementsabtheilung.
Die Geier=Wallh.
Schauſpiel in 5 Akten und einem Vorſpiel von
Wilhelmine von Hillern.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Sonntag, 10. Februar.
15. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abthellung.
Der Prophet.
Große Oper in 5 Acten mit Ballet. Muſik
von G. Meyerber.
Rheinſalm, Hechte,
Seezungen, Karpfen,
Schellfiſche, Backfiſche,
Austern,
friſch gewäſſerten Stockſisch und
feinſten Labberdam. (126]
Gebr. Hösinger.
42 21
Israelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 9. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
271
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 9. Februar: Vorabend 4 Uhr 45 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr - Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 10. Februar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
(1262
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
hier=
mit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere unvergeßliche
Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Elisabetha Hersheimer, geb. Schmidt,
heute Morgen 8 Uhr nach langem ſchweren Leiden ſanft
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, den 6. Februar 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag Vormittag 9 Uhr ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 7. Februar.
Deutſches Reich. Der Kaiſer wohnte am Montag mehrere
Stunden lang dem Hofballe an.
Bezüglich der Behauptung Sturms bei Berathung des
Wurm=
brandt'ſchen Sprachenantrags im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe, Fürſt
Dismarck habe die Deutſchen Oeſterreichs getadelt, und zwar nicht wegen
ſhrer Haltung den Claven gegenüber, ſondern wegen ihrer Stellung
gegenüber der früheren, liberalen Regierung, ſagt die „Nordd. Allgem.
8t9.1. Dies iſt nicht ganz genau. Wir halten es für geboten,
feſtzu=
ſtellen, daß Fürſt Bismarck den Deutſch=Oeſterreichern in erſter Linie
die Nichtachtung der Dynaſtie des Kaiſers, ſeiner Rechte und ſeiner
Macht zum Vorwurf gemacht hat und mit vollem Rechte. Gerade die
Deutſchen Oeſterreichs ſind vorzugsweiſe berufen, das monarchiſche
Prin=
ip zu pflegen in der Treue gegen die Monarchie und den angeſtammten
Faiſer; ihnen obliegt es, den anderen Nationalitäten ein Beiſpiel zu
geben und der Dynaſtie die Regierung zu erleichtern, wozu dieſelbe
gerade des deutſchen Elementes als Bindemittel bedarf. Für
Ueber=
reibungen einer parlamentariſchen Majoritätsregierung iſt kein Land
rin weniger geeignetes Feld, als das cisleithaniſche wegen ſeiner
natio=
alen und ſprachlichen Zerriſſenheit. Die Dynaſtie iſt das
zuſammen=
haltende, parlamentariſche, Kämpfe ſind das trennende Princip und die
Deutſchen Oeſterreichs zeigten einen hohen Grad politiſcher Unklugheit
ſund Unfruchtbarkeit, indem ſie, anſtatt die ſtarke Monarchie zu pflegen,
eine parlamentariſche Majoritätsherrſchaft anſtrebten, wobei ſie den
laviſchen Elementen, verſtärkt durch das Gewicht der magyariſchen
Oppoſition gegen das Deutſchthum unterliegen müßten. Die deutſchen
Liberalen würden, wenn regierend, das Einreißen der Anarchie nicht
hindern können. Nur die ſichere Hand der Monarchie konnte die
Schwie=
rigkeiten überwinden, die aus der Verſchiedenartigkeit der öſterreichiſchen
Kronländer hervorgehen; nur ihr konnte es gelingen, vier Jahrhunderte
hindurch die disparaten Elemente derſelben zuſammenzuhalten.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus ſetzte am Montag die Berathung
des Cultusetats mit der weiteren Debatte über das Capitel „
Umver=
ſitäten” fort. Eine Menge von Specialwünſchen für die einzelnen
Uni=
verſitäten wurden hierbei laut, obgleich im Etat gegen das Vorjahr
ſchon zahlreiche Mehrforderungen angeſetzt ſind. Eine
philoſophiſch=
ncademiſch angehauchte längere Debatte entſpann ſich über den Zuſchuß
für die philoſophiſche Facultät der Academie in Münſter und wurden
die dortigen Philoſophie vortragenden Profeſſoren wegen ihrer angeblich
Unchriſtlichen Lehren, namentlich aber Profeſſor Spieker, von den Herren
v. Schorlemer=Alſt und Dr. Windthorſt ſcharf angegriffen, während die
Abog. Dr. Virchow und Enneccerus die Lehrthätigkeit der betreffenden
Docenten vertheidigten. Der Zuſchuß für Münſter wurde ſchließlich
ge=
nehmigt, ebenſo der Reſt des Budgets für die Univerſitäten, worauf
das Haus einen Vertagungsantrag annahm. Präſident v. Köller gab
nun eine Ueberſicht von den noch zu erledigenden Etatstheilen und ſchlug
rnter Hinweis auf den Anfang März erfolgenden Zuſammentritt des
Reichstages Abendſitzungen vor, da ſonſt das Haus mit ſeinen
Geſchäf=
en nicht fertig werden könne; doch fand der Varſchlag des Präſidenten
rinſtweilen noch nicht die Zuſtimmung des Hauſes.
Nach einem am Dienstag Abend ausgegebenen Bulletin war das
Befinden der Prinzeſſin Georg von Sachſen ſehr bedenklich. Seit 1 Uhr
Mittags verweilten der König und die Königin im prinzlichen Palais.
Nach geſtern früh eingetroffenen Nachrichten iſt Prinzeſſin Georg
Diens=
tag Abend 10 Uhr 55 Min. geſtorben. Die Prinzeſſin war eine
In=
fantin von Portugal und am 21. Juli 1843 geboren. Am 11. Mai
1859 bermählte ſich dieſelbe mit dem Thronfolger Prinzen Georg von
Sachſen, dem Bruder des regierenden Königs. Der Ehe ſind 6 Kinder
entſproſſen.
Der Chef des braunſchweigiſchen Miniſteriums des Innern, wirkl.
Geh. Rath Meyer, iſt am Montaz verſchieden.
Oeſterreich=Ungarn. Miniſterpräſident Graf Taaffe begründete
am Dienstag im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe die Ausnahme=
Ver=
fügungen hinreichend mit dem Treiben der Anarchiſten, der Ermordung
von Polizeibeamten und der Verbreitung aufrühreriſcher Schriften. Es
handle ſich nicht um einzelne Fälle. Der oberſte Gerichtshof trug
an=
geſichts der Verhältniſſe nicht die geringſten Bedenken, der zeitweiſen
ſEinſtellung der Geſchworenengerichte rückhaltslos zuzuſtimmen. Die
Regierung mußte außerordentliche Mittel anwenden, welche mit dem
größten Ernſte gehandhabt werden, ohne daß die Regierung hierbei über
den Zweck hinaus gehen wird.
England. Die bei Eröffnung des Parlaments am 5. Februar
verleſene Thronrede ſagt, die Beziehungen zu allen Mächten ſeien
freundſchaftliche. Der Schriftwechſel mit dem Präſidenten der
franzöſi=
ſchen Republik bezüglich Madagascars ſei beendet und habe das Reſultat
gehabt, den cordialen Sinn zwiſchen beiden Ländern zu beſtätigen.
Behufs Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zu Mexiko ſeien
Vorkehrungen getroffen und zu dieſem Zwecke Special=Geſandte jeder
Regierung abgereiſt.
Im Weiteren ſagt die Thronrede: In Folge der
Niederlage der ägpptiſchen Truppen im Sudan ſind die im Herbſt
vorigen Jahres gegebenen Befehle bezüglich des Rückzuges der ägyptiſchen
Occupations=Armee annullirt worden; nichtsdeſtoweniger bleibt der
Zweck der ſchon erklärten Occupation unverändert. Die Königin hat
der ägyptiſchen Regierung Rathſchläge angeboten, welche mit Rückſicht
auf den Umfang der Hülfsquellen und der ſocialen Lage Aegyptens
geboten erſchienen. Ferner hat die Königin den General Gordon nach
Aegypten entſendet, um darüber zu berichten, auf welche Weiſe am
beſten die Evacuation, des inneren Sudans zu vollziehen ſei, und ihm
gleichzeitig erlaubt, die hierzu geeigneten Maßregeln auszuführen. Die
Königin hoffe auf einen günſtigen Abſchluß der Unterhandlungen mit
den Delegirten des Transvaal=Landes. Die Lage im Zulu=Lande ſei
immer noch beunruhigend.
Spauien. Gegenüber den Behauptungen der franzöſiſchen Preſſe,
daß die Conſervativen die Civilehe abſchaffen wollten, conſtatiren
Madrider Blätter, daß dieſelbe weiter beſtehen werde, denn der
Miniſter=
präſident habe bei der Reſtauration König Alphons; die Erhaltung der
Religionsfreiheit durchgeſetzt, welche andere Conſervative beſeitigen
woll=
ten. Das Cabinet werde keineswegs ein reactionäres ſein, aber für die
Unverletzlichkeit des Königs ſtets energiſch eintreten. - Zwei
republika=
niſche Blätter ſind am 5. d. Mts. wegen Angriffe auf den König unter
Anklage geſtellt.
Rußland. In einer am 4. Februar Abends ſtattgehabten
Ver=
ſammlung der Moskauer Börſenverordneten wurde beſchloſſen, bei dem
Finanzminiſter über die Nothwendigkeit einer ſchleunigen Durchſicht des
geſammten Zolltarifs vorſtellig zu werden, und falls die Genehmigung
dazu ertheilt werden ſollte, zur Ausarbeitung eigener
Zolltarifscombi=
nationen zum Zweck der Ueberreichung an die Regierung zu ſchreiten.
Ferner wurde der Beſchluß gefaßt, Experte für die in Petersburg
tagende Zolltarif=Reviſionscommiſſion zu wählen.
Caypten. Der Khedive erhielt am 5. Abends ein Telegramm
Baker Paſcha's, worin dieſer meldet, er ſei bei Tokar mit Verluſt von
zweitauſend Mann, vier Krupp= und zehn Gatlinger=Kanonen geſchlagen
worden. Die türkiſch=europäiſchen Truppen ſchlugen ſich gut. Baker
Paſcha beabſichtigt mit dem Ueberreſt der Streitkräfte nach Suakim
zurückzukehren.
Vereinigte Staaten. Marriſon's Tarifbill wurde am 4. d. M.
dem Repräſeitantenhauſe vorgelegt. Nach derſelben ſoll der Zoll für
zahlreiche Artikel um 20 pCt. ermäßigt werden und das Geſetz am
1. Juli in Kraft treten. Die Ermäßigung von 20 pCt. betrifft
Baum=
wolle, Baumwollewaaren, Hanf, Jute, Flachsſtoffe (ausgenommen Jute=
Butts), ferner Wolle, Wolleſtoffe, Metalle (ausgenommen Erze), ferner
Bücher, Papier ꝛc., Zucker, Tabak, Holz, Holzwaaren, Steingut=, Glas=
und Kurzwaaren (ausgenommen Edelſteine), ferner Salz, Kohlen, Borſten,
Leim, chemiſche Producte. Der Werthzoll auf Baumwolle und
Baum=
woll=Stoffe darf nicht 40 pCt., auf Metalle nicht 50 pCt., auf Wolle
und Wollſtoffe, ungeſchliffenes unamalgamirtes Spiegelglas von über
24,69 Quadratzoll, Salz in Säcken, Fäſſern und anderer Verpackung
4
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oder in loſem Zuſtande nicht 60 pt. überſteigen. Verſchiedene Artikel
ſind vom Eingangszoll befreit, darunter Eiſen, Kupfer, Erze, Schlacken,
Aſche, bituminöſe oder Schieferkohle, Surrogate für Kaffee, Jute=Butts,
Gerberrinde, Schwämme, britiſcher Gummi=Extract und Indigo. Die
Bill wurde dem Finanzausſchuſſe überwieſen.
Aus Gtadt und Land.
W.
Darmſtadt, 57. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Telegraphiſten
bei der Main=Neckar=Eiſenbahn G. Jacob zum Expeditor, ſowie den
Expeditionsgehülfen K. Hilger aus Darmſtadt zum Telegraphiſten bei
diejer Bahn ernannt und den Amtsrichter bei dem Amtsgerichte
Schotten H. Raab auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſtlieutenant Gronemann vom 4. Großh. Iufanterie=Regiment Nr. 118.
den Major Scriba, Bataillons=Commandeur im 7. Rheiniſchen Infanterie=
Regiment Nr. 69 aus Trier, den Secondlieutenant Wilhelmy vom
1. Großh Dragoner=Regiment Nr. 23, den Gräflich Stolberg'ſchen
Ober=
forſtmeiſter Müller aus Wernigerode, den Kammerherrn Frhrn. Taets
v. Ammerongen aus Bensheim; zum Vortrag den Staatsminiſter
Frhrn. v. Starck, den Miniſterialpräſidenten Schleiermacher, den
Hof=
ceremonienmeiſter v. Werner, den Oberkammerherrn Frhrn. v. Leonhardi.
In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer interpellirte
Lautz in Betreff der bei der Heſſ. Ludwigsbahn eingeführten
Zuſchlags=
billete für Benutzung der Schnellzüge. Nach kurzer Debatte bewilligte
man nunmehr die ſeither mit einer Stimme Mehrheit abgelehnte
Credit=
forderung von 50,000 M. für Erbauung einer neuen
Gendarmerie=
kaſerne dahier, und zwar mit 18 gegen 16 Stimmen, genehmigte eine
Neuregulirung der von den Gemeinden für die Koſten der Realſchulen
zu leiſtenden Beiträge. Hiernach haben in Zukunft Bingen 9000,
Fried=
berg und Alzey je 8600, Oppenheim und Groß=Umſtadt je 7500,
Als=
feld 6000, Michelſtadt 4300 M. beizutragen. Weiter nahm man einen
Antrag des Abg. Dittmar und des Ausſchuſſes an, wonach die Frage
wegen Ertheilung von Penſionen an Gemeindeforſtwarte in Erwägung
gezogen werden ſoll, lehnte alsdann nach eingehender Verhandlung mit
allen gegen 9 Stimmen den Beitritt zum Beſchluß erſter Kammer ab.
wonach die Fortbildungsſchule ihres obligatoriſchen Charakters
ent=
kleidet werden ſollte. Schließlich begann die heute fortzuſetzende
Be=
rathung über die von Waſſerburg und Genoſſen beantragte Einführung
directer Landtagswahlen.
Militärdienſtnachricht. Simons II., Secondlieutenant
I. 8. des 3. Großh. Iuf.=Regiments Nr. 117,. wurde in das Regiment
wieder einrangirt.
Am Dienstag Abend wurde im Saalbau unter dem Vorſitze des
Herrn Oberſt Coulmann die leider nur ſchwach beſuchte
General=
verſammlung des Verſchönerungsvereins für Darmſtadt und
Beſſungen abgehalten und berichtete zunächſt Herr Major Bellaire
über die Thatigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre. Hiernach
wurde neben Errichtung einer Anzahl Bänke an verſchiedenen Punkten
unſerer Wälder 402 M. nachträglich für den Ludwigsthurm, ſowie
als Hauptpoſten 4427 M. 71Pf. auf die Verſchönerung des
Louiſen=
platzes verwendet, auf welchem noch in dieſem Jahre mit der
Auf=
ſtellung einer der beiden geplanten Fontainen vorgegangen werden
ſoll, wofür ein Betrag von ca. 14,000 M. vorgeſehen iſt. Dieſe
Fon=
tainen ſollen, zugleich mit der alten, auch an die neue Leitung
ange=
ſchloſſen werden, um bei beſonderen Gelegenheiten größere Wirkung
er=
zielen zu können. Dem Verſchönerungsverein in Eberſtadt wurden ſodann
20 M. für Conſervirung der alten Linde auf der Ruine Frankenſtein
verwilligt, desgleichen 50 M. für einen paſſenden Abſchluß der
Baum=
gruppe in der Annaſtraße, wodurch gewiſſen Mißſtänden begegnet
werden ſoll. Am Woogsplatz ſollen 2 Bänke und an weiteren Plätzen
der Umgebung ebenfalls noch verſchiedene Bänke aufgeſtellt werden.
Für die Unterhaltung von Anlagen wurden im Berichtsjahre 972 M.
und für Neuanlagen im Ganzen 5582 M. ausgegeben. Die
Mitglieder=
zahl betrug Ende v. J. 974, iſt alſo um 9 Perſonen zurückgegangen
und wäre ſonach ein ſtärkerer Beitritt von Mitgliedern dem Verein zu
wünſchen; man darf wohl behaupten, daß ein Beitrag von 2 M. per
Jahr für jeden Freund der Natur, und dazu gehören wohl ſo ziemlich
alle Bewohner Darmſtadts, gegenüber den Leiſtungen des
Verſchöne=
rungsvereins nur gering erſcheint. Bei der ſtattgehabten Neuwahl des
Vorſtandes wurden ſämmtliche ſeitherige Mitglieder durch Acclamation
wiedergewählt.
Die große Wichtigkeit der Lebensverſicherung für alle Stände
der Geſellſchaft, namentlich aber für den Gewerbeſtand, hat den Vorſtand
des Localgewerbvereins Darmſtadt veranlaßt, abermals eine bezüg
liche Beſprechung in der am nächſten Freitag im vorderen Saal der
Böttinger'ſchen Bierbrauerei am Ludwigsplatz ſtattfindenden elften
Verſammlung der Mitglieder vornehmen zu laſſen. Herr Ober=Jnſpector
F. J. Linck von Worms wird die Beſprechung durch einen Vortrag
einleiten, in welchem derſelbe vorzugsweiſe die für beſagtes Thema
be=
ſonders bedeutungsvollen practiſchen Fragen mit Rückſicht auf die
der=
maligen ſocialen Zuſtände darlegen und erörtern wird. Wie man uns
mittheilt, wird der Vortrag nicht nur für die gewerblichen und
geſchäft=
lichen, ſondern auch für die pädagogiſchen Kreiſe von Intereſſe ſein und
zweifeln wir nicht, daß derſelbe ſich eines zahlreichen Beſuchs zu erfreuen
haben wird.
22
th. Wie wir hören, wird Herr Capitän W. Bade auf Veranlaſſung
des Kaufmänniſchen Vereins ſeinen mit ſo großem Beifall
auf=
genommenen Vortrag über „die deutſche Nordpol=Expedition 1869-70
und den Untergang der Hanſa” Montag Abend im großen Saale des
armſtädter Hofes fortſetzen und insbeſondere über die glückliche
Landung in Grönland und den Verkehr mit den Cskimo ſprechen. Zu
dieſer Vorleſung werden Karten für die Mitglieder des Kaufmänniſchen
Vereins ſowie für Schüler der höheren Lehranſtalten 50 Pf. und für
ſonſtige Intereſſenten 1 M. ausgegeben, welche an den bekannten
Verkaufsſtellen zu haben ſind.
- Im Intereſſe der Vorbereitungen für die um Pfingſten nächſten
Jahres in Darmſtadt tagende XXVI. allgemeine deutſche
Lehrer=
verſammlung fand bereits die erſte Sitzung des proviſoriſchen
Comite's ſtatt, um die nöthigen einleitenden Schritte zu berathen.
—
Die ſ. Z. von Lindenfels aus gemachte Mittheilung, daß in
Gadernheim der der Theilnahme an den Straßburger Morden
verdäch=
tige W. Stürzer verhaftet worden ſei, iſt dahin richtig zu ſtellen, daß
der Genannte allerdings früher ſchon wegen Verdachts an den
erwähn=
ten Morden ſteckbrieflich verfolgt und auch verhaftet worden war, jedoch
alsbald wieder entlaſſen wurde, da ſich die Grundloſigkeit jenes
Ver=
dachtes herausſtellte. Neuerdings iſt Stürzer wegen eines anderen
Vergehens verhaftet worden, was anfänglich fälſchlich zu den
Straß=
burger Morden in Beziehung gebracht wurde.
D. Beſſungen, 6. Februar. Die morgen Nachmittag 5 Uhr
ſtattfindende Gemeinderathsſitzung hat folgende
Tagesord=
nung: 1) Entwäſſerung der Artilleriekaſerne; 2) Baugeſuch des P
Merkel, Maurermeiſters zu Beſſungen; 3) desgl. des Zimmermeiſters
Holz zu Darmſtadt; 4) Geh. Sitzung: Mittheilungen und Geſuche.
Mainz, 6. Febr. Ein ſeit längerer Zeit hier wohnender
Steuer=
beamter aus Darmſtadt hat ſich geſtern durch Blauſäure vergiftet.
München. Der wegen Raub und Mordverſuch in dem Brand'ſchen
Bankgeſchäft Verhaftete iſt ein ſtellenloſer Commis Namens
Botten=
berger aus der bayriſchen Oberpfalz. Derſelbe iſt vollkommen
ge=
ſtändig und behauptet durch die Lecture der jüngſten Einbrüche bei
Bankiers hierzu verleitet worden zu ſein. Durch die von ihm
abge=
gebenen Revolverſchüſſe wurde Niemand verletzt, auch wurden die
ge=
raubten 6000 Mark bei dem Bottenberger wieder vorgefunden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 5. Februar.
E. „Der Schriftſtellertag.: Die Heinemann'ſche Novität fand
auch bei uns eine freundliche Aufnahme. Der Autor hat die komiſchen
Seiten, von denen ſelbſt ein Schriftſtellertag in Wirklichkeit nicht frei
iſt, mit viel Laune geſchildert; er hat die heiteren Situationen, die ſich
an ſolch einen Tag knüpfen, geſchickt ausgenützt, und wo ſie ſich nicht
von ſelbſt boten, erfindungsreich geſchaffen. Wir ſehen die Aufregung
die ſich des Feſtcomites und der ihm naheſtehenden Kreiſe aus Anlaß
ig=
des freudigen literariſchen Ereigniſſes bemächtigt leinige Züge erinnern 2 hierbei an Moſer's „Stiftungsfeſt;) das Hochgefühl ganzer 2s
Familien, mit „berühmten Männern” reden und verkehren zu dürfen; 4s
die Enttäuſchung einer für den großen Romandichter F. Richter gi
ſchwärmenden, exaltirten Dame, welche in der vermeintlichen Perſon des
Po=
bisher nur ſchriftlich Angebeteten den nichts ahnenden Knallbonbon,
Deviſen=Dichter Mumme in ihre Netze zu ziehen ſucht. Das unter
haltende, an bunten Bildern reiche Stück zeigt uns ferner, wie die Liebe
eines anſpruchsloſen Mädchens zu einem Aſſeſſor den Widerſtand de=
Eltern beſiegt. An Unwahrſcheinlichkeiten und befremdlichen Zw'ſchen
fällen fehlt es in dieſem Luſtſpiel freilich auch nicht, aber es iſt eines
jener flotten Stücke, die man hinnimmt, wie ſie ſich geben.
Dargeſtellt wurde der „Schriftſtellertag= mit allem dem Enſembles
unſeres Hoftheaters zu Gebote ſtehenden guten Humor.
In die lächerliche Rolle der redegewandten männerverfolgenden:
Tochter Ella des Rentiers Baumbach hatte ſich Fräulein Ethel mit,
vielem Geſchick hineingefunden. Der Backfiſch des Stückes wurde vonz
Frau Kläger mit viel Liebenswürdigkeit dargeſtellt. In der Figur desg=
Commercienraths Schlüter nahm ſich Herr Butterweck noch ſehrg
friſch und jugendlich aus. Die Scene im dritten Act, in welcher er
ſich beim Schachſpiel vom Aſſeſſor Breitling die Einwilligung zur
Ver=
lobung ſeiner Tochter abliſten läßt, war eine ausgezeichnete Probe Pl
feiner und glaubwürdiger Charakteriſtik. Herr Werner war als:
Baumbach der echte Typus eines vielbeſchäftigten, ſeiner Würde ſih F
voll bewußten Comitemitgliedes. Originell war der Knallbonbondichter
Mumme des Herrn Franke. Herr Hacker und Herr Steude ſpielter ſe.
die Liebhaberrollen des Aſſeſſors und des Schriftſtellers Hellborn mitz
der ihnen eigenen Virtuoſität. Die Mütterrollen waren mit Fräulen
Berl und Frau Eppert gut beſetzt. Der poetiſche Commis und dau
weinſelige Schriftſteller Dr. Vogel, welche zur Vervollſtändigung dsu
Bildes beitragen, wurden durch die Herren Knispel und Wagnel
wiedergegeben
Tages=Kalender.
Donnerstag 7. Februar: Carnevaliſtiſche Sitzung der Kaufm. Sectiu
des Katholikenvereins.
Freitag 8. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins.
Samstag, 9. Februar: Masken=Ball der Vereine Bürgerverein u
Eintracht (Saalbau).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.