Darmstädter Tagblatt 1884


05. Februar 1884

[  ][ ]

147.
Jahrgang.

147.
Jahyrgaülgh.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. mcl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauſſchlag.

Grag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
wendenangenommen un Darmändt
von der Expedition. Rheinſir ur. 23.
in Beſſungen von Friedr. Viöier,
Holzſtraße Nr. 36, jowie answarts
von allen Annoncen=Expeditioehin.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Rehörden.

14 25.

Dienstag den 5. Februar.

1884.

Betreffend: Die Statiſtik der Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1883.
Darmſtadt, am 30. Januar 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit Einſendung der rubricirten Regiſter noch im Rüchſtande ſind, werden hiermit an deren
baldige Einſendung erinnert.
v. Marquard.
(1148
Darmſtadt, am 1. Februar 1884.
Betreffend: Die Einſendung der für die Großherzogliche Landeswaiſenanſtalt zu erhebenden Collecten und Büchſengelder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Beſtehender Vorſchrift gemäß ſollen die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten Sammelbüchſen am 31. Januar l. 33. von
Ihnen und dem den Mitverſchluß führenden Gemeinderathsmitglied geöffnet und deren Inhalt, nebſt dem vorſchriftsmäßig aus=
gefertigten
und unterſchriebenen Sortenzettel bis ſpäteſtens zum 31. März l. J3. von Ihnen gelegentlich perſönlich oder
durch andere, Koſten nicht verurſachende, Gelegenheit auf unſerem Büreau übergeben werden. Sollte nichts eingegangen ſein,
ſo iſt eine von Ihnen und dem betreffenden Gemeinderathsmitglied zu unterſchreibende Beſcheinigung hierüber vorzulegen.
Wir empfehlen Ihnen, dieſer vorerwähnten Vorſchrift pünktlich nachzukommen.
v. Marquard.
[149

neberſicht
der Durchſchnittspreije von folgenden Früchten
vom 16. bis 31. Januar 1884.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.50. Korn per Sack
100 Kilo M. 15.50. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14..
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
Großherzogliches Polizeiamt.

neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 16. bis 31. Januar 1884.
Butter per ¼ Kilo M. -.95, desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 75. Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 88. Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. - desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. 50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.75.
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
1160
Großherzogliches Polizeiamt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Berichtigung der im Monat Januar gerichtlich erkannten Forſt= und Feldſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des
Monats Februar an den Zahltagen Dienstags und Freitags an Großh. Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen,
widrigenfalls das mit Koſten für die Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Großh. Diſtriets=Einehmerei bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 4. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[151

B e k a n n t m a ch u n g.
Der Boranſchlag der israel. Religionsgemeinde zu Darmſtadt und Beſſungen für 1884-85 liegt vom 6. d. M.
gn acht Tage lang auf unſerer Gemeindeſtube (Friedrichſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1884.
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde. (lb2

[ ][  ][ ]

Verſteigerungs=Anzeige.

Auf freiwilliges Anſtehen der Wittwe
des Hefenfabrikanten Georg Appfel III.
dahier werden nachſtehende Immobilien und
Einrichtungen
Mittwoch den 6. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
auf Großh. Ortsgericht an den Meiſtbie=
tenden
verſteigert:
Flur II, Nr. 418., 686 ⬜Mtr. Hof=
raithe
Schulzengaſſe.
Die in dieſem Anweſen nach neueſtem
Syſtem im December 1882 eingerichtet,
Branntweinbrennerei und Hefenfabrik ent=
hält
: einen patentirten Ellenberger'ſchen
Maiſch=Apparat, einen hierzu paſſenden
Dämpfer mit Armatur, einen Röhrenkühler,
mit Maiſcheinlauf und Windkörper, ein
complettes Rührwerk zur Fabrikation von
Preßhefe, einen completten Maiſchdeſtilir=
Apparat, eine kupferne Maiſchleitung, eine
complette Dampfſauermaiſchpumpe, eine
complette Grünmalzquetſche, ſowie alle zur
Branntweinbrennerei und Heſenfabrikation
nöthigen Einrichtungen.

Darmſtadt, den 31. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1056
Berntheiſel.

Oeffentliche Aufforderung.
Die nachſtehend bezeichneten Liegen=
ſchaften
der Gemarkung Pfungſtadt, im
Grundbuch eingetragen auf den Namen
Steinmetz, Peter II. und Frau geb.
Clemens= und zwar:
Flur 3 Nr. 239 Acker am Franken=
teinerweg
.
6 300 Acker, Gebäcker,
31 145 Acker, auf des Pab=
ſtes
Weinberg,
31 146 Acker daſelbſt,
35 240 Tannenwald, in der
Malchertanne,
95 Tannenwald, am
37
Seeheimerweg,
auf welchen eine Hypothekforderung des
Adam Grund im Betrage von 44 Mark
und ca. 45 Mark Koſten eingetragen iſt
- iſt auf Antrag des genannten Gläu=
bigers
zwangsweiſe veräußert worden,
ohne daß Eigenthumsurkunde vorgelegt
werden konnte.

Auf Antrag ergeht hiermit die öffent=
liche
Aufforderung, alle dinglichen oder
ſonſtigen Anſprüche an erwähnte Immo=
bilien
binnen vier Wochen dahier gel=
tend
zu machen, andernfalls nach Ablauf,

dieſer Friſt die Bermerkung beſchränkt
gelöſcht werden wird.
Darmſtadt, den 26. Januar 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Zimmermann. (1153
Uſinger.

7.

Flur. Nr. Mtr. 7 60 3250 Acker im Bach=
gang
,
Acker daſelbſt, 61 3256 7 62 3263 Acker daſelbſt, 7 63 3125 Acker daſelbſt, 64 2975 Acker daſelbſt, 7 65 2644 Acker daſelbſt, 3 66 2719 Acker daſelbſt, 67 2800 Acker daſelbſt, 68 2800 Acker daſelbſt, 69 2.
3531 Acker daſelbſt, 26 795 3313 Acker an d. Täub=
cheshöhle
.

Das Schulgeld vom 1. Lcuartal 1884
wird in nachbenannten Schulen erhoben und zwar:
in der höheren Mädchenſchule: Mittwoch den 6. l. M., Vormittags von 9-10 Uhr,
Realſchule u. deren Vorſchule: Donnerstag den 7. l. M., Vorm. von 8-11
Knaben=Mittelſchule: Freitag den 8. l. M., Vormittags von 9-10 Uhr und
Mädchen=Mittelſchule: Freitag den 8. l. M., Nachmittags von 2-3 Uhr.
BinAeanengdl
Darmſtadt, am 1. Februar 1884.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[154
Holz=Verſteigerung.
Es ſollen verſteigett werden:
Donnerstag den 14. l. Mts., des Morgens von 9 Uhr au, auf dem
17)
Nathhauſe zu Beſſungen aus den Domanialwald=Diſtricten Baſſintheil und
Burgwald: Buchen: 6 Nm. Knüppel, 730 Wellen; Akazien: 1 Rm. Knüppel,
30 Wellen; Eichen: 10 Rm. Scheiter, 2 Rm. Knüppel, 1200 Wellen, 2 Rm. Stöcke;
Kiefern: 1052 Rm. Scheiter, 353 Rm. Knüppel, 17780 Wellen, 290 Rm. Stöcke;
Linden: 2 Rm. Scheiter, 1080 Wellen. Nähere Auskunft über vorſtehendes Holz
ertheilt Großh. Forſtwart Nold zu Beſſungen.
Freitag den 15. l. Mts, an Ort und Stelle von Vormittags 9 Uhr an
in dem Domanialwalddiſtrict Burgwald 193 Kiefernſtämme = 20621 Chm.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr auf der Eſchollbrücker Straße zwiſchen Mühl=
ſ
weg und Eberſtädter Hausſchneiſe.
Samstag den 16. l. Mts. an Ort und Stelle von Vormittags 9 Uhr
an in dem Domanialwalddiſtrict Burgwald 193 Kiefernſtämme = 20621 Chm.
5l.
0
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr ebendaſelbſt.
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[1155
4.
Holzverſteigerung.
Es ſollen verſteigert werden:
1. Donnerstag den 7. Februar d. J. des Morgens von 9 Uhr an 1
auf dem Nathhauſe zu Beſſungen aus verſchiedenen Domanialwald=Diſtricten in
nd
den Forſtwarieien Böllenfallthor und Beſſunger Forſthaus das zerſtreut ſitzende
Holz: Buchen: 9 Rm. Scheiter, 23 Rm. Knuppel, 1760 Wellen, 2 Nm. Stöcke;
Eichen: 9 Rm. Scheiter, 64 Rm. Knüppel, 780 Wellen, 6 Rm. Stöcke; Nadel=
2.
holz: 14 Rm. Knüppel, 500 Wellen; Aspen: 6 Rm. Knüppel, 190 Wellen; 3 Stück
Buchenderbſtangen mit 045 Cbm. Inhalt. Nähere Auskunft über vorſtehendes Holz
ſertheilen die Großh. Forſtwarte Schanz zu Forſthaus Böllenfallthor und Wolf zu
Beſſunger Forſthaus.
2. Freitag den 8. Februar d. J. an Ort und Stelle des Morgens von
9 Uhr un in dem Domanialwald=Diſtrict Baſſintheil 5 Eichenſtämme -1 24 Cbm.,
95 Kiefernſtämme = 9856 Cbm., 1 Pappelſtamm =145 Ebm 1 Lindenſtamm
4
- 025 Cbm., 60 Kiefernderbſtangen - 364 Cbm. Zuſammenkuuft Vormittags 9
9 Uhr auf der Griesheimer Chauſſe am Eingang des Waldes.
94
3. Samstag den 9. Februar d. J. an Ort und Stelle von Vormittags
9 Uhr an in dem Domanialwald=Diſtricten: Glasberg, Kohlberg und Haſenruh
4
14 Eichenſtämme = 3.22 Cbm., 26 Lärchenſtämme = 378 Cbm., 2 Eichenderb=
ſtangen
0.11 Cbm., 2 Buchenderbſtangen = 006 Chm., 295 Lärchenderbſtangen hc
= 9.24 Cbm., 115 Lärchenreisſtangen = 122 Cbm. Zuſammenkunft Vormittags
9 Uhr auf der Erbacher=Straße am Eingang des Waldes.
Darmſtadt, den 31. Januar 1884.

2

Glosherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.

[061

[ ][  ][ ]

er.

1l3

Brennholz=Verſteigerung
Montag den 1. Februar, Vormittags
9¼ Uhr,
werden in dem oberen Local der Turn=
gemeinde
, Woogsplatz Nr. 5, nachſtehende
Holzſortimente aus dem ſtädtiſchen Ober=
wald
, Diſtrict Eichelacker a. d. Ch.
öffentlich verſteigert:
819 Rm. Buchen= 9 Rm. Eichen= und
2 Rm. Linden=Scheitholz; ferner
Dienstag den 12. Februar, Vor=
mittags
in demſelben Local:
257 An. Buchen=, 9 Rm. Eichen= und
2 Nm. Linden=Knüppelholz.
8181 Buchen=,140 Eichen=Wellen, 205 Rm.
Buchen= und 1 Rm. Eichen= Stock=
holz
.
Darmſtadt, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (156
Heulieferung.
Die Anlieferung von 60 Centner Wie=
ſenheu
für das Faſſelvieh wird
Montag den I. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion auf hieſigem Rathhauſe,
woſelbſt die Bedingungen offen liegen, ver=
geben
.
Offerten ſind bis dahin verſiegelt bei
ſuns einzureichen.
Beſſungen, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(1157

Subwiſſion.
Auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt ſoll die Erbauung von 3 Schieß=
ſtänden
, veranſchlagt zu 5400 Mark in
öffentlicher Submiſſion an einen General=
Unternehmer vergeben werden, wozu Ter=
min
auf
Donnerstag den 14. Februar d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
auf unſerem Büreau -
Caſinogebäude
anberaumt wird.
Bedingungen und Koſtenanſchläge kön=
nen
bei unterzeichneter Stelle eingeſehen
werden und ſind die Offerten zum ge=
nannten
Termin verſiegelt und mit ent=
ſprechender
Aufſchrift verſehen abzugeben
oder portofrei einzuſenden.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den
den 1. Februar 1884.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. 1158
Am 9. Februar er., morgens 10 Uhr,
ſoll im Bureau auf dem Schießplatze die
Anfuhr von 200 Kubikmetern groben Kieſes
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen können ebendaſelbſt
an allen Werktagen, morgens von 8--11
und mittags von 2-5 Uhr eingeſehen
werden.
[934
Schießplaz=Verwaltungs=Commiſſion.

249
Ja 25
Verkauf einer Bierbraueret.
Die Winter'ſche Brauerei zu Darmſtadt ſoll im Termin
Montag den 11. Februar 1884, Vormittags 10 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr,
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt mit unbedingtem Zuſchlag.
Das Etabliſſement liegt in beſter Lage der Stadt, umfaßt über 2400 Met!
Land und enthält vorzügliche, geräumige Keller (circa 1000 Meter). Die Ge=
bäulichkeiten
ſind im beſten Zuſtande und erſt 1863 und 1870 erbaut. Ein Theil
des Geländes kann als Bauplatz verwendet werden. Mitverkauft wird das Brauerei=
und Wirthſchafts=Inventar.
Reflectanten, welche ſich über ihre Zahlungsfähigkeit zeitig ausweiſen müſſen,
erhalten jede gewünſchte Auskunft durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Kleinſchmidt in
Darmſtadt. Einſicht der Brauexei iſt geſtattet.
Die Verſteigerung findet in der Brauerei ſelbſt ſtatt.
Darmſtadt, den 29. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(1159
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 1. Februar l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdorfer Gemeindewald, Diſtrict Mark:
232 Stück Eichenſtämme von 3-15 Mtr. Länge, 25-76 Etm. mitt. Durchm.
- 23556 Feſtm. enthaltend,
21 Erlenſtämme von 715 Mtr. Lünge, 2-35 Etm. mittl. Durchm.
= 1342 Feſtm. enthaltend,
verſteigert werden. Bemerkt wird, daß ſich unter den Eichſtämmen ſehr ſchönes und
ſtarkes Wagnerholz befindet.
Ferner: Dienstag den 12. Februar d. J., Vorm. 9 Uhr anfangend,
ollen daſelbſt
5 Rm. Buchen=, 12 Rm. Birken, 256 Rm. Eichen, 22 Am. Erlen=Scheiter,
2 145 14 Kuüppel,
verſteigert werden.
Bei ungünſtiger Witterung wird das Brenuholz auf hieſigem Rathhaus ver=
ſteigert
.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird das Holz bis Michaeli d. J. creditirt.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal auf der Kubig am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 2. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
1160
Bücher=Verſteigerung.
Donnerstag den 7. Februar, Nachmittags 2 Uhr,
wird die zum Nachlaſſe des verſtorbenen Großh. Ober=Landesgerichts=
Präſidenten Herrn Kempff in deſſen Wohnung, Neckarſtraße Nr. 1,
gehörige Bibliothek, größtentheils juriſtiſchen Inhalts, gegen baare
Zahlung verſteigert.
H. Neustadt, Hof=Taxator.
WB. Der Katalog iſt bei dem Unterzeichneten einzuſehen.

Fundſtücke.
Die im Jahr 1883 im Bereich der
Main=Neckar=Bahn aufgefundenen herren=
loſen
Gegenſtände ſollen nach Ablauf von
3 Monaten öffentlich verſteigert werden.
Etwaige Eigenthumsanſprüche ſind vorher
bei unſeren Stationsvorſtehern zu Frank=
furt
, Darmſtadt oder Heidelberg anzu=
melden
, woſelbſt auch das Verzeichniß der
Fundſtücke eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 24. Januar 1884.
Direction der Main=Neckar=Bahn. 3

Ausschuss-Cigarren
billig und gut.
Nr. 3. 100 Stück Mk. 3. 30.
3 Stück 10 Pfg.,
Nr. 20: 100 Stück Mk. 5. 70-
7 Stück 40 Pfg.
empfiehlt
(935
G. L. Hriegh.

[ ][  ][ ]

251
2
O0000dodoooooloooooo0000d000
Nur Dienstag am 5. und Hillwoch
am 6. Februar:

8 aller Waarengattungen, namentlich Meiderstoffe, darunter
H viele einzelne Kleider in beſſeren Stoffen, Wukskims von
3 Mtr., Bettzeuge, Barchente, Ewillich,
0 Mattune, weisse Waaren etc., bedeutend unter
9 Koſtenpreiſen.

6 Ludwigsſtraße 6.

4
(162

Das Cargmaganin von C. A. Fedſerlin,
Hofſchreiner, Promenadeſtraße 28.

empfiehlt bei vorkommenden Sterbefüllen ſeinen
Särgen in allen Größen zu den billigſten Preiſen.
Beſorgungen werden prompt ausgeführt.

grosgen Vorrath von
Die zur Beerdigung nöthigen
[672

Lrankfurter Muſchtnenbrod.
Zur gefl. Nachricht und im Intereſſe der verehrl. Abnehmer des Brodes aus
obiger Fabrik, iſt die Verkaufsſtelle bei Herrn Lohatein & Scholl aufgehoben,
dagegen bei Herren E. Fuld, Kirchſtraße, errichtet worden.
G. Stammler.

Geheilte allgemeine Körperſchwäche.
Herrn Johamn Hkofk, Hoflieferant der meiſten Fürſten Curopas.
Berlin, Neue Wilhelmſtraße 1, Erfinder des Malzertrakt=Geſundheitsbiers.
Lichtenberg. am 1. Mai 1883. Nachdem meine Frau drei ſchwere Krank=
heiten
: Nervenfieber, Bruſt= und Bauchfellentzündung, glücklich überſtanden hatte,

war dieſelbe ſo ſchwach, daß ſie faſt nichts mehr genießen konnte; da wurde
meiner Frau von verſchiedenen Bekannten das Johann Hoff'ſche Malzertrakt=
Geſundheitsbier und die Malz=Chocolade angerathen. Ich machte den Verſuch,

und kann mit Freuden ſagen, daß nach dem Gebrauche von etwa 40 Flaſchen
Malzextrakt=Geſundheitsbier, 8 Pfund Malz=Chocolade und 6 Fläſchchen concen=
trirtem
Malzextract ſich meine Frau ſo geſund und kräftig fühlt, wie ſie es
niemals in ihrem Leben war. Ich danke dem Erfinder Herrn Johann Hoff 4
und wünſche, daß mein Ausſpruch in allen Zeitungen bekannt gemacht werde,
damit ähnlich Leidende wiſſen mögen, wo ſie ein Mittel finden, das ihnen Hülfe
bringt. - Bitte, ſenden Sie mir gefälligſt wieder 50 Flaſchen Malzextrakt=
Geſundheitsbier, 10 Beutel Malzbonbons und 5 Kg. Malz=Chocolade.
Friedrich Bölcke, Dorfſtraße 18.
Preiſe: 6 Flaſchen Malzextrakt=Geſundheitsbier incl. Fl. M. 4. 20.
Coucentrirtes Malzextrakt, mit und ohne Eiſen, per Flacon M. 3., M. 1.50, 6
M. I.
Malz=Chocolade I. ä Pfd. M. 3. 50, II. Pfd. M. 2. 50.
Eiſen=Malz Chocolade per Pfd. I. M. 5. II. M. 4. Malz Chocoladenpulver
in Büchſen M. 1 und 50 Pf. - Bruſt=Malzbonbons in Cartons 80 Pf.
Aromatiſche Malzſeifen I. M. 1, II. 75 Pf., III. 50 Pf. IV. 30 Pf.
Aromatiſche Malzpomade in Flacons M. 1.50 und M. 1.
Verkaufsſtelle bei Carl Watzinger, Louiſenplatz,
Lobstoln & Scholl, Ludwigsplatz, Darmſtadt. 1163

eingetroffen.
Carl Watuingor,
Louiſenplatz 4. 11012

Gl.

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Primn Lunſität.
Preis bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Ctr. an
ſohne Octroi frei an den Aufbewah.
rungsort
Groben Fettachrot per Ctr. 88 Pi.
Sohmiedegries,
Slüok- a Ausskohlen
zu billigſten Preiſen.
Gleich baare Zahlung.
Beſtellungen nehmen entgegen die Herren:
A. Anton, Wilhelminenſtr., C. C.
Kleber, Mathiiderplatz. W. Manck,
Ballonplatz, J. Röhrich, kath. Kuche,
F. C. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße.
Die Commission (9554
der Steinkohlen=Act.=Geſellſchaft.
40 Stück fr. güsso
Blulapieisiyen
W- versendet für M. 3 inel. Schönem
W wiederverwendbaren Korbe inel.
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W portofrel jeder Poststation des
E ganzen deutschen Reiches gegen
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E auch heuer nur die bekannt so-
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W.P.s. Bei Entnahme von Uber 3
W. Postkörben an eine Adresse und
E- Voreinsendung des Betrages, wo-
E3 durch die Nachnahmsunkosten er.
Wspart bleiben, jeder Korb um
W20 Pfennige billiger.
[48¾

Aerztlich als beſter
Stärkurgsvein
für ſchwächliche und kränkliche Kinder em=
pfohlen
Hurx’scher Hinderwein
per Flaſche M. 1. 25, ſofort ſtärkend, nur
bei M. W. Praſſel, Rheinſtraße 14,
Chriſtian Schwinn, Wilhelminenſtraße,
Lobſtein & Scholl, Ludwigsplatz. (1164
Retter’sches Haarwasser
von München (Näher. Gebrauchsanweiſung),
empfiehlt zu 40 Pfg. und Mk. 1.10.
H. W. Prassel, Rheinſtraße. (6651

[ ][  ][ ]

N6 25

Bbllmuuongdsbuvillaud
in echtem Silber., Beruslein
und Eranatsn habe ich mir
neu zugelegt. Mein Lager
in Chrringen, Broschen, Arm.
bändero, Colliers, Fächern,
Ledergürtem u. S. W. iſt ſtets
beſtens ſortirt.
Lurüchgoselnte Carhen
weit unter Koſtenpreis.
Anbon dsamldt,
Ludwigſtraße 8. 1165
Haustrausy!
Unentbehrlich für jede Hausfrau iſt die
binnen Kurzem ſo in Aufnahme gekommene
ſtaubfreie
Ofeuschwärre
von
Reinhold viezmann, Plauen l. V.
Durch dieſelbe wird vielen Unannehm=
lichkeiten
vorgebeugt; ſie hinterläßt beim
Gebrauch nicht den geringſten Staub,
erzeugt einen tiefſchwarzen, prachtvollen
Glanz, verhindert theilweiſe das Roſten
der Oefen, Herdplatten, Ofenrohre ꝛc.
und iſt, weil beim Heizen geruchfrei, dem
Eiſenlacke vorzuziehen. - Zu haben in
Darmſtadt, per Packet 15 Pfg., bei den
Herren Gebrüder Vierheller, Chriſtian.
Schwinn, Philipp Weber und Carl
Watzinger.
[1166
5 grosse alle Fonster
zu verkaufen.
[973
Franz Gaydoul.

Billige Cartonage Arhoiton
können geliefert werden. Schriftliche Offert.
unter G. E. an die Exped. d. Bl. (1044
Lin ſehr feiner neuer Käſig, geeignel
C für einen Papagei, iſt zu verkaufen.
WoL ſagt die Expedition.
(1167
7in Schiebkarren, noch im guten Zu=
2 ſtand, zu verkaufen. Näh. Exp. (168
ine gute, ganz neue Zither unter
6½
dem Koſtenpreis billig zu verkaufen
Näheres Neckarſtr. 10, 3. Stock. 11169
ſOdlGInaz-oOkaoaIl
für Kranke und Reconvalescenten
empfiehlt in vorzüglicher Güte
preiswürdig
[712
Grossb. Hotapotheke.

11413, Lautenſchlägerſtraße eine
eleg. Wohnung, 3- Zimm. m. Glas=
abſchluß
, Küche m. Waſſer. ſfort zu bez.
Eine desgl. von 2-3 zimm, mob i t.
12469) Eliſabetheuſtr. (riter Stock,
6 bis 7 Piecen, event alsbald beziehba=.
225) Soderſtraße 6s im Neubau der
2. Stock ſofort beziehbar.
226) Schwanenſtraße 29 fneuer Theil)
iſt der 3. Stock per ſofort oder ſpäter zu
vermiethen; 4 freundliche Zimmer, 1 Ca=
binet
mit allem Zubehör, Waſſerleitung,
freie, geſunde Lage mit hübſchem Ausblick,
und allen Bequemlichkeiten.
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nebſt Alkoaen zu vermiethen.
304) Neckarſtraße 15 im Hochparterre
eine Wohnung von vier heizbaren Zimmern
mit Zubehör, auch Waſſer und Bleichplatz,
vom 8. April d. J. an zu vermiethen.
532) Mathildenplatz 19 der 2. Stock,
3 Zimmer, Küche ꝛc., per Mitte April an
eine ſtille Familie zu vermiethen.

E
623) In ſchöner, freier Lage iſt
eine bequeme Wohnung, Beletage,
mit 5 Zimmern, Küche und Zubehör
per 1. April zu verm., auf Wunſch
mit Gartenantheil. Näheres zu er=
ſahren
Heerdwegſtr. 56 (illa) im
oberen Stock.
M
H
AuuuA
115) Niederramſtädterſtraße 39 der
3. Stock, ganz neu hergerichtet, 5 Zimmer,
Waſſerleitung, ſofort zu bez. Hch. Beſt.
716) Niederramſtädterſtr. 37 eine
Wohnung, 3 Zimmer und Cabinet mit
allen Bequemlichkeiten, per 15. April zu
Carl Hahn.
vermiethen.
717) Ernſt=Ludwigſtraße 14 eine
Wohnung im Seitenbau, beſtehend aus
2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc., als=
bald
zu vermiethen.
Für Herren Officiere oder
ſEinjährige.
887) Eine Wohnung von 6 Piecen,
eingetheilt in 3 Abtheilungen von Zim=
mer
und Cabinet, ganz für ſich abgeſchl.,
elegant möblirt, iſt ſofort zu vermiethen
mit guter Bedienung. Näheres Exped.
1088) Beſſ. Heidelbergerſtr. 54 zu
vermiethen: per 1. April der 1. Stock, vier
Zimmer; per 1. Juni der 2. Stock, fünf
Zimmer; hierzu Zubehör, Waſſerltg. und
Gartenantheil. Zu erfragen Forſtmeiſter=
ſtraße
10 in Beſſungen.
1170) Beſſ. Herrngartenſtraße 27
der mittl. Stock ſofort zu vermiethen.
1171) Frankfurterſtraße 16 iſt die
Beletage, 7 Piecen, euthaltend, zu vermie=
then
. Auf Wunſch können weitere Räume,
ebenſo Stallung für 3 Pferde, Kutſcher=
ſtube
ꝛc. mitvermiethet werden. Beziehbar
am 1. Mai 1884.
1172) Wilholmstrasse Mr. 20 schöne
Wohnung, 6 Eimmer, Wasserleitung,
vom 1. April ev. 1. Mai.

251
1173) Frankfurterſtraße 20 ein=
große
helle Werkſtätte mt Wohnung zu
vermiethen und 1. Mai beziehbar. Näh
Frankfurterſtraße 20, parterre.

Läden, Hagazine sto.
ra
119.8) Eliſabetheuſtr. 49 ein großer
gewölbter Keller zu vermiethen.
Theinſtraße 12 ein geräumiger Ladon
I1 nebſt Comptoir zu verm. 11433
In guter Lage ein
L.Adem
ohne Wohnung, ſofort beziehbar,
billig zu vermiethen.
Näheres Expedition.
O941

942) Hermannſtr. 15 parterre zwei
Zimmer mit oder ohne Möbeln mit ſepa=
ratem
Glasthürabſchluß und Keller.
943) Waldſtraße 11 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
1005) Grafenſtr. 35 ein großes, fein=
möblirtes
Parterrezimmer ſofort zu verm.
1020) Ein großes Zimmer, zwei
Kabinette, mit oder ohne Möbel, an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
Adreſſen i. d. Exped. d. Bl.

Fortwährender Ankau
von getragenen Kleidern, Schuhen und
Stiefeln, Bettwerk, Möbeln, Uni=
jormsſtücken
ꝛc. zum höchſten Preis.
1
Gn
24 gr. Ochſen=
5
F. Eh.icu, gaſſe 31.
2

Arankenvärlerstelle.
In dem Bürgerhoſpital zu Worms
iſt die Stelle eines zweiten Krankenwärters
zu beſetzen. Reflectanten wollen ihre Ge=
uche
unter Beifügung von Zeugniſſen auf
dem Secretariat des Hoſpitals in Worms
einreichen.
[1050

hine Parterrewohvung
von 3-4 Zimmern, Küche mit Waſſerltg.,
Keller und ſonſtiges Zubehör werden per
ſofort oder bis März geſucht.
Näheres Neckarſtraße 20.
[1142
Verlorem.
Eine große Korallenkette iſt geſtern in
der Stadt verloren worden. Der redliche
Finder wird erſucht, ſolche gegen gute Be=
lohnung
Heinrichſtr. 101 abzugeben. (1135

Line ſchwarze Katze entlaufen.
= Eichbergſtraße 1.
1112
70

[ ][  ][ ]

Saalbau zm Darmstadt.

(Gronser Sanl.)
Mittwoch den 6. Februar 1884, Abends 8 Uhr:
Husikalisck humoristischer

Culs

472,
779

des

H.

Herrn O. Laxborg,
Clavier=, Geſangs= und Declamations=Humoriſten aus Wien.

pnoiniuh:
1. Cuno und Rebeca, oder: Die Macht des Verhänguiſſes; große Oper in
H 3 Acten (Parodie). - 2. Das Lachen. - 3. Der Einlaß ins Burgtheater
E in Wien. - 4. Humoriſtiſch=improviſirtes Potpourri. - b. Reich mir die
5 Hand mein Leben. - 6. Der Handſchuh von Schiller; muſikaliſch illuſtrirt.
7. Die muſikaliſche Familie. - 8. Verſchiedene Spielereien am Clavier.-
S 9. Parodie auf italieniſche Oper und italieniſches Schauſpiel. - 10) Der
Virtuos der Zukunft.

Bei Restauration.

Eintrittspreiſe: Reſervirter Platz zunächſt dem Podium, ſowie Loge
M. 1. 50. nicht reſervirter Platz M. 1 ſind in der Muſikalienhandlung
von Georg Thies und bei Herrn Saalbauinſpector Belten zu haben.
11746

4
Muinzer Looſe.

Erneuerungslooſe 2 Mark,
Kauflooſe 5 Mark,
ſowie für die Kinderheilſtätten
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
[714

verzinsl. zu 5 Procent,
2800 ME. zeg. gutes Unterpfand
(ortsgerichtl. tax. zu 4406 Mk.) zu leihen
geſucht. Näher. b. d. Exped.
[1051

Conpé

zweiſitzig, kauft Schmied Werner, Ar=
heilgerſtraße
.
[1047

Cloron

Ein ſchwarzer Federnſächer
wurde Sonntag Abend auf
dem Wege vom Theater zur
Wilhelminenſtraße verloren.
Der Finder erhält eine gute
Belohnung Wilhelminenſtraße
Nr. 25.
[1176

Carnevall Fastnachti Prachtvolle, fürstlich elegante
Costüme uller Art, äusserat billig, aber nicht zu verleihen.
Colilun-Gegenstände.
Masken, Besalzhorden. Sehmucksachen. Stoſſe ete., Knallerhsen.
Carnevalistische gemalte Bilder zur Saal-Docoration CLebensgrösse) 3 Uk.,
höchst komisch und originell. - Carnevals-Gosollschafts-Mützen.
Carnevuls-Artikel jeder Arl.
Thenter-Mecorationen. auf Stoff gemalt.
Relchhallige Preis-Verzelchnisse gratis und franco.
Bonner Fahnenfabrikt in Bonn a. Rhein.
(1175

Puf der Straße von Spachbrücken nach
(1 Roßdorf wurden 2 lederne Pferde=
decken
verloren. Der redliche Finder wird
gebeten, ſolche gegen gute Belohnung im
Polizeirevier I1 dahier abzugeben. 177

Verlorem

.
ArtAirtnrnrrrcrirare-vntrirrrärhr inisirarAA-Tdiere,
10 Preſs-Nedaillen und Thren-Nipiande.
Wo Eirzna Ed. Losfiund in Stuttgart
empfichlt ihre Speacialititen:
12½

E4¾
Main Entracte

LaaoAlen

gegen Husten. Calarrh. Heiser-
ſſalz
-Extract, reines,
keeit Keuchueten, Brustſeiden.

I3t ſctat auch in ¼⁄ Fſaschen zu haben "6 .
gegen Bleichsuchiu Putarmot.
Eisen-Mialz-Extract, uch beikintern zu cenplehlen
7 für knochenschwache scropluls-h

Kaſk-Malz-Extraet, ginder v.spec. 1. Lungeylendend.
als diät. Brüſiigungsmittel ſö=
Chinin-Malz-Extraet, Frauen u. Reconvalescenten
24 sehr beliebte u. leicht
Ceberthran-Malz-Exiract, verdauliche dischung.

L-aflannzd'e hal- Fnract Bonbons

preis 20 u. 40 J. die wirksamston u. angenchmsten hustenbondons.
In allen Apotheken ächt zu haben. Prospecte gratis.
CT..
ArAAuuAirAtaizatAuiunui HtAAtre.!

[11910

4.
Das Sargmagazin v. Chriſtoph Sumidt,
2679)
Schreinermeiſter, Lautenſchlägerſtraße Nr. 18,

empfiehlt bei vorkommenden Sterbefällen ſeinen Vorrath von Särgen in allen Gattungen
zu ſeſten billigen Preiſen. Auch verjehe ich hierbei alle nöthigen Beſorgungen.

2 PrittelSyerrsizo
werden abgegeben Ernſt=Ludwigſtr. 1. 1945

Ein halber Sperrſitz

E hat das mechan. Theater
Mr. 1omit Eichörunchen gewonnen.

1029) Gesmeht
ein beſſeres Colonialwnaren-
Geschäft oder ein geräumiger
Laden mit nöthigem Magazin und
Kellerräumen. - Offerten unter
Nr. 100 befördert die Expedition.

auf dem Weg zwiſchen Beſſungen und
Traiſa ein goldnes Armband m. blauem
Stein und 2 Perlen. Abzugeben gegen
20 Mark Belohnung auf dem Haupt=
meldebureau
(Polizeiamt, Hügelſtr.). 1178

abzugeben. Näheres Ernſt=Ludwigſtraße
Nr. 25.
[1179

4 Feine Tafel=Butter
aus einer Mühle, wöchentliche Lieferung,
worauf noch Beſtellungen Riedeſelſtr. 42
Parterre angenommen werden.
[811

[ ][  ][ ]

253

4 25

ſte=
tion

714

4. H.

1181) Ein gebildetes Fräulein ſucht
Stelle als Caſſirerin oder Büffetdame. Die=
ſelbe
iſt der franzöſiſch. Sprache mächtig, be=
ſitzt
gute Zeugniſſe u. kann Caution ſtellen,
ſowie ein feineres Hotelzimmermädchen
und mehrere Hausmädchen ſuchen Stelle.
Bureau Gg. Beck, Mathildenplatz 11.
1182) Ein älteres, geſetztes Mädchen,
das einen kleinen Haushalt ſelbſtſtändig
führen kann, ſucht Stelle auf Oſtern bei
einem älteren Herrn oder Dame.
Näheres in der Expedition.
1120) Ein braver, zuverlüſſiger,
mit guten Zeugniſſen verſehener junger
Mann ſucht Stelle als Diener, Aus=
laufer
ꝛc. Näheres in der Expedition.
1183) Ein zuverläſſiger, mit guten
Zeugniſſen verſehener Mann, welcher
Caution ſtellen kann, ſucht Stelle als Aus=
laufer
oder ſonſtige Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition.
1184) Ein ſtarker Fuhrknecht mit
guten Zeugniſſen ſucht Stelle. - Bureau
Gg. Beck, Mathildenplatz 11.

erde=

5

im;
17V

1

ſtraß

ſter:

Prolestantenverein.
Vortrag des Herrn Pfarrer Böhringer aus Baſel über:
Awingliée
Dienstag den 5. Februar, Abends 8 Uhr,
im großen Saale des Darmſtädter Hofes
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
(139

ſſoschäftsempfohlung und -Vorlogung.
Einem geehrten Publikum von Darmſtadt und Umgegend, insbeſondere meinen
werthen Kunden diene hiermit zur Nachricht, daß ich die ſeither von meinem Manne
betriebene Buehhinderei in unveränderter Weiſe weiterführe.
Für das meinem Manne ſeither in ſo reichem Maße geſchenkte Vertrauen
dankend, bitte ich, dasſelbe auch auf mich übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Susanna Wandel.

VV. Meine Wohnung nebſt Werkſtütte befindet ſich vom 15. Februar ab im
Hauſe des Herrn Herz Hachenburger Sohn, Seitenbau
1 Rheinstrasse A.
1188
fkisrrereee.
2n.
pC E.
fr. e.

Vorkäuforin gosucht.

A

1122) Zur Führung eines kleinen
Haushalts wird ein geſetztes, braves
Mädchen geſucht. Eintritt Oſtern event.
auch früher. Näheres Beſſ. Wittmanns=
ſtraße
34, 1. Tr. hoch.
1181) Mehrere Herrſchaftsköchinnen
ſowie ein Hausburſche, welcher Schreiner=
oder
Gartenarbeit verſteht, werden geſucht.
Bureau Gg. Beck, Mathildenplatz 1II.
9314) Für ein feines Putzgeſchäft eine
ſelbſtſtändige Arbeiterin geſucht. Offert.
unter A. 25 an die Exped. d. Bl.
1186) Es wird zum 15. Febr. ein flei=
ßiges
, braves Mädchen, welches gut
kochen kann u. die übrige Hausarbeit ver=
Leht, gegen guten Lohn nach Homburg ge=
ſucht
. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres in der Expediton d. Bl.
1187) Tüchtiges Hausmüdchen für
Jogleich geſucht. Frau Cohn, kl. Ochſeng. 9.

Eine gewandte Verkäuferin, in der
Mannfacturbranche bewandert, findet in
einem größeren Geſchäfte in Mainz
Stellung per ſofort oder 1. März.
Solche, die in Geſchäften mit Land=
kundſchaft
thätig waren, erhalten den Vor=
zug
. Offerten mit Angabe früherer
Thätigkeit unter Chiffre D. R. 14820
nimmt D. Fronz in Mainz entgegen. (1132
Einige Schriſtsotor
ichtverbandsmitglieder) werden zu ſofor=
[1030
tigem Eintritt geſucht.
Horitz Sohauenburg
in Lahr.
oooooooooeoooooocoeesoeooeoe
ch ſuche zu Oſtern (Eintritt event. 8
8
h auch früher) einen mit guten Schul=
8 kenntniſſen verſehenen jungen Mann
[432
3 als Lehrling.
Georg Thivs,
5 Muſikalien= u. Juſtrumentenhandlung. ¾
ooooee0eooooooeoooneooooood

EChrlingsstelleoften
bei
(1189
II. Stado & Bvor.

1026) Eine erfahrene Kindergärtnerin,
welche den Kindern in den Schulaufgaben
behülflich ſein kann, wird geſucht. Näher.
in der Exped. d. Bl.
1133) In meinem photogr. Atelier
iſt eine Lehrlingsſtelle offen.
G. Spamer.
Berichtiaung.
Bei der in Nr. 15 unſeres Blattes
enthaltenen Bekanntmachung Submiſſions=
Ausſchreiben des Landeshoſpitals Hofheim
betr. iſt der Bedarf bis Ende März 1885
anſtatt 1884 zu leſen.
1190
Expedition des Tagblatts.
pel.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 5. Februar.
12. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male:
wer Sehriſiste Hertas.
Luſiſpiel in 3 Atten von Heinrich Heinemann.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

geooooooooooooeoeecooococeeoeeeoeooeoeoce
Holene Reichenbach,
Wilhelm Reichenbach.

4
ſ8l

Verlobte.

Frankfurt a. M.

Darmstadt.

vooos

o000000ooooeoooooooooooooooooooooooooooe

Unsere am 27. Januar in Dortmund
atattgehabte Vermählung zeigen hiermit
ergebenst an.
Darmstadt, den 4. Februar 1884.
David David,
Elfriede David, geb. Cohen.

4

[ ][  ][ ]

254

Für die herzliche Theiluahme bei dem ſchmerzlichen Hin
ſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen Gattin, Mutter, Schwie=
germutter
, Schweſter, Schwägerin und Tante, ſowie für die
reichliche Blumenſpende, und Allen, welche ſie zu ihrer letzten
Ruheſtätte begleiteten, ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühl=
teſten
Dank.
Beſſungen, den 1. Februar 1884.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Georz Adam May, Küfermeiſter.

Rzuliriſche neberſtacht.
Tarmſtadt. 5. Februar.
Deutſches Reich. Se. Majeſtät der Kaiſer empfing am
1. Februar den neuernannten commandirenden General des 8. Armee=
corps
v. Los, und ertheilte Nachmittags in Gegenwart des Unterſtaats=
ſecretärs
Grafen Hatzfeldt, dem neuernannten ſiameſiſchen Geſandten,
Prinzen Prisdang, Audienz zur Entgegennahme der Accreditive.
Auch der dritte Verhandlungslag des preußiſchen Abgeordneten=
hauſes
über den Cultusetat am Donnerstag ſpielte wieder in das Ge=
biet
des Culturkampfes hinüber. Schon bei Kap. 115 (Bisthümer
und die zu dieſem gehörigen Inſtitnte) kam es zu ſcharfen Angriffen
der Abag. v. Stablewski, v. Schorlemer=Alſt und Windthorſt auf die
Inſtitution der Staatspfarrer. Bei Tit. 11 des genannten Capitels
forderte Abg. Bieſenbach die Zurückberufung des Erzbiſchofs Melchers
von Köln, welchem Herrn Abg. v. Schorlemer=Alſt lebhaft ſecundirte.
Auch die bei Kap. 116 geforderte Poſition für den altkatholiſchen Biſchof
Reinkens wurde von Seiten des Centrums ſcharf bekämpft. Die Con=
troverſe
über die erwähnten Punkte wurde lediglich zwiſchen den Cen=
trumsrednern
und dem Cultusminiſter geführt. Am Freitag kam die
Sprache anläßlich der Berathung des Etatskapitals über die Univer=
ſitäten
wieder auf die Frühſchoppenfragel und auf das Duellweſen auf
den Univerſitäten. Der Frühſchoppen wie die ſtudentiſchen Menſuren
wurden vom Abg. Reichensperger (Köln) entſchieden verurtheilt, erſierer
fand aber in dem Abg. Huyſſen und das Menſurenweſen in dem Abg.
v. Zitzewitz einen Vertheidiger. Bezüglich des letzteren Gegenſtandes
wies der Cultusminiſter auf ſeine früheren Auslaſſungen hierüber,
während er hinſichtlich des Frühſchoppens erklärte, derſelbe ſei erſt von
den übrigen Berufsklaſſen auf die Univerſitäten gedrungen und mög=
man
ihn erſt dort abſchaffen. Im Uebrigen trug die Debatte einen
recht humoriſtiſchen Charakter, wie dies die Natur des verhandelten
Gegenſtandes auch mit ſich brachte. Am Sonnabend war wegen des
katholiſchen Feiertages (Lichtmeß) keine Sitzung.
Nach dem am 3. Februar ausgegebenen Bulletin hat die Prinzeſſin
Georg von Sachien die vergangene Nacht zwar ruhiger zugebracht und
zeitweilig geſchlafen, doch iſt das Fieber ſehr beträchtlich. Am Samstag
Abend betrug die Temperatur 408 und Bäder ſetzen dieſelbe jetzt nur
wenig und auf kurze Zeit herab. Die Pulsfrequenz betrug 120 bis
1280. Die Schwäche iſt ſehr groß, das Bewußtſein aber klar.
Der Finanzausſchuß der bayeriſchen Abgeordnetenkammer hat die
Regierungsvorlage, betreffend die Aufbeſſerung der Beamtengehälter,
mit 8 gegen 7 Stimmen abgelehnt.
Oeſterreich=Ungarn. Die für Wien und Umgegend erlaſſenen
Ausnahmeverfügungen haben eine Tragweite, über welche man jetzt
vielleicht noch nicht ganz klar iſt. Daß die getroffenen Ausnahmemaß=
regeln
unausbleiblich waren, wird Niemand beſtreiten, auch die Suspen=
dirung
der Geſchworenengerichte für die Gerichtsſprengel Wien und
Kornneuburg rechtfertigt ſich aus der Natur der Umſtände, denn es iſt
allerdings gegründete Beſorgniß vorhanden, daß ſich die Geſchworenen,
in dem Fällen ihrer Sprüche durch Drohungen beeinfluſſen laſſen
würden. Bereits ſind auf Grund der Ausnahmemaßregeln eine Anzahl
Arbeiter in Wien in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag verhaftet
und verſchiedne verdächtige Perſonen von der Polizei ausgewieſen wor=
den
. Zwei Zuſchriften des Miniſterpräſidenten Grafen Taaffe an das
Abgeordnetengaus motiviren die Ausnahmemaßregeln und werden die=
ſelben
am 5. Februar den Gegenſtand der Verhandlungen des Hauſes
bilden.
2as Abgeordnetenhaus beendete am Freitag die Berathung des
von Herbſt geſtellten Antrags, betreffend die von der Regierung für
Böhmen und Mähren erlaſſene Sprachenverordnung, und nahm hierbei
den Antrag der Ausſchußmajorität auf Uebergang zur Tagesordnung
mit 175 gegen 161 Stimmen an.
Frankreich. Die Deputirtenkammer beendete am Sonnabend die
Debatte über die wirthſchaftliche Kriſis und nahm den Antrag Cle=
menceau
auf Einſetzung einer Enquetecommiſſion mit 254 gegen 249
Stimmen an. Im Verlaufe der Sitzung nahm die Kammer ferner die
auch von der Regierung acceptirte Lagesordnung Rouvier an, welche
beſagt, die Kammer ſei entſchloſſen, die begonnene Reform weiter zu
verfolgen und alle Vorſchläge auf Verbeſſerung der Lage der Arbeiter
zu prüfen.
Bei Empfang der bonapartiſtiſchen Delegirten am verfloſſenen
Samstag erklärte Prinz Napoleon, der Augenblick ſei gekommen, eine
geſetzliche, aber andauernde Agitation in's Leben zu ruſen. Es wurde

beſchloſſen, eine große bonapartiſtiſche Verſammlung am 17. Februar
im Circus in Paris zu veranſtalten.
Rouher, geb. 1814 und bereits 1849 Juſtizminiſter und Cabinets=
präſident
, ſodann Miniſterpräſident von 1863-1869, iſt am 3. Februar
n Paris geſtorben. Nouher war der Führer der napoleoniſtiſchen
Partei, deren Leitung er jedoch nach dem Tode des Prinzen niederlegte.
Italien. Das Journal Panſen dementirt die Nachricht, daß eine
engliſche Dame dem Papſte 12 Millionen vermachte; die Nachricht ſei
erfunden. um den Peterspfennig verſiechen zu machen.
Vom Zuchtpolizeigericht in Rom wurden am 1. Februar 8 Mit=
glieder
der Internationale zu Freiheitsſtrafen in der Dauer von 3 Mo=
naten
bis zu 4 Jahren verurtheilt.
Spanien Der König, der bei der am 1. Februar ſtattgehabten
ſEinweihung des litterariſchen Athenäums in Madrid mit großem En=
thuſiasmus
begrüßt wurde. hat ſich als permanentes Mitglied dieſes
J. ſtituts einzeichnen laſſen. Man legt dieſem Umſtand als Symptom
des Umſchwungs im monarchiſchen Sinne eine um ſo größere Bedeutung
bei, als das Athenäum in früherer Zeit, namentlich 1868, der Mittel=
punkt
der revolutionären Agitation war, und damals die Führer dieſer
Partei dem Athenäum als Mitglieder angehört haben.
Norwegen. In Chriſtiania wurde am 2. Februar der Storthing
vom Könige mit einer Thronrede eröffnet, in welcher darauf hingewieſen
wird, daß ſich die Reichseinnahmen gebeſſert hätten und das das Budget
abgeſchloſſen werden konnte, ohne daß man zu neuen Steuern oder zu
einer Erhöhung der bisherigen Steuern ſeine Zuflucht nehmen mußte.
Die Thronrede ſchloß mit den Worten: Möge die gnädige Vorſehung
über die Zukunft des norwegiſchen Volkes ſchirmend wachen. Die
ſchwebenden inneren politiſchen Fragen wurden in der Thronrede nicht
berührt.
Bulgarjen. Der frühere Director des Journal Bulgarien, der
Armenier Iskender, ſowie die ruſſiſchen Unterthanen Golowine und
Popoff erhielten am 2. Februar den Befehl, das Fürſtenthum unverzüg=
lich
zu verlaſſen.
Egypten. General Gordon iſt am 3. Februar in Korosko an=
gekommen
, hat ſoſort den Marſch durch die Wüſte angetreten und hofft
in fünf Tagen in Berber einzutreffen. Gordon hat an den Mahdi ein
Schreiben gerichtet, in welchem er die Entlaſſung der gefangenen Euro=
päer
nach Khartum fordert.
Oberſt Cartorius telegraphirte aus Suakim: Sinkat und Tokar
befinden ſich noch in unſeren Händen, gedenke morgen abzureiſen, mich
mit Baker zu vereinigen und mit dieſem am Freitag vorzurücken.
Baker machte vor einigen Tagen mit der Cavallerie eine Recog=
noscirung
und griff Osman Digma an, welcher 120 Todte und
Verwundete verlor.
Aus Suakim wird vom 31. v. M. gemeldet, die Lage von Sinkat
ſei eine verzweifelte, die Mundvorräthe ſeien gänzlich erſchöpft, die Be=
völkerung
ſei auf den Genuß von Hunde= und Pferdefleiſch angewieſen;
wenn der Entſaßz unmöglich ſei, wollten die Einwohner verſuchen, ſich
nach Suakim durchzuſchlagen.
Vereinigte Staaten. Am 1. Februar wurde im Senat eine
Bill eingebracht, betreffend die Verhinderung und Beſtrafung der Nach=
bildung
von Banknoten und anderen Werthpapieren auswättiger
Staaten.

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 5. Februar.
- Ce. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor v. Gerhardt, Commandeur der 57. Infanterie=Brigade,
den Oberſtlieutenänt Chappuis, etatsmäßigen Stabsofficier vom 2.
Naſſauiſchen Infanterie=Regt. Nr. 88, den Premierlieutenant v. Oertzen
vom 2. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24, den Bürgermeiſter Kaiſer
von Rumpenheim; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimen
Cabinetsrath Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bürgermeiſter
der Bürgermeiſterei Mainflingen, im Kreiſe Offenbach, A. Grimm III.,
dem Schullehrer an der Gemeindeſchule zu Meſſel, im Kreiſe Darmſtadt,
H. Offenbächer und dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Groß=
Hauſen, im Kreiſe Bensheim, K. Merkel 1V. das allgemeine Ehren=
zeichen
mit der Inſchrift: Für langjährige treue Dienſte=
- verliehen.
) Die zweite Kammer beendigte am Samstag die erſte Leſung
des Geſetzentwurfs die Enteignung von Grundeigenthum betr.
beharrte ſodann nach lebhafter Debatte auf ihrem früheren Beſchluß
wegen Errichtung einer vierten Geſtütsſtation in Rheinheſſen, ins=
beſondere
im Kreiſe Mainz. trat dagegen unter Aufhebung ihres
früheren Beſchluſſes dem von erſter Kammer an die Regierung gerich=
teten
Erſuchen bei, wonach die Erbauung einer Staatsſtraße von Unter=
Abtſteinach über Ober=Abtſteinach, nach Siedelsbrunn bis zur Kreidacher
Höhe nun wiederholt in Erwägung gezogen werden ſoll. Endlich
beſchäftigte man ſich noch mit dem Antrag der Abgg. Schröder und
Böhm auf Erlaß eines Geſetzes über Unterbringung ſittlich verwahr=
loſter
Kinder. Alle Redner waren darin einig, daß man das Uebel an
der Wurzel anfaſſen und für eine geſicherte Erziehung ſolch fittlich ver=
kommener
Kinder zu ſorgen habe und wurden daher die betreffenden
Ausſchußanträge einſtimmig angenommen. Hiernach wird die Regierung
Um eine Vorlage wezen Ausführung des 5 55 des Strafgeſetzes erſucht,
welche die Unterbringung von Kindern, die ſich ſtrafbarer Handlungen

[ ][  ][ ]

nd
betr.,
yluß
ins=
hres

lrich=

und

ver=

ſchurdig gemacht, auch gegen den Willen der betreffenden Eltern in eine
Erziehungs= oder Beſſerungsanſtalt ermöglicht, ferner ſoll in Erwägung Turngemeinde, ſowie anderer Leidtragenden, wurden am 2. und
Errichtung einer ſtaatlichen Beſſerungsanſtalt in Erwägung ge= wart der Turngemeinde und beide haben der Förderung der Turnſache
zogen werden.
Landwehr=Regiments Nr. 116, zum Aſſiſtenzarzt 2. Claſſe der Reſerve l Weiter war er in den letzten Jahren mit dem Amte eines Turnwarts
Darmſtadt - und zwar zum 1. April er. - verſetzt.
Poſt=Perſonalnachrichten. Angeſtellt iſt der Poſtaſſiſtent
aͤſiſtent Werner von Oſthofen nach Mainz.
Präſidenten Hahn, ein ſehr zahlreich beſuchtes Abendeſſen ſtatt.
haus 150 Ochſen, 108 Kühe und Rinder, 1230 Schweine, 615 Kälber
geſchlachtet.
habe.
E, Verfloſſenen Sonntag Nachmittag gegen 4 Uhr fand in dem Kinder beſtehenden ſehr ungünſtigen Verhältniſſe zu verbeſſern.
großen Saal des Saalbaues dahier auf Einladung der conſer=
licher
Conſervatismus und conſervativer Fortſchritt= hielt. E3 hatte tereſſanten viel bieten wird.
vor der Verſammlung den Anſchein, als ob dieſelbe einen äußerſt ſtür=
wiſſen
wolle, daß dagegen die conſervative Partei in religiöſer und eines Wirthes in Folge Genuſſes von etwa ; Liter Branntwein.
politiſcher Beziehung an dem Beſtehenden möglichſt feſthaltend, in jocialer
tn mußte, gab ſodann dem Redner Gelegenheit, die von ſocialdemokra= Iuhalt in den Canal.
uiſcher Seite erhöbenen Einwendungen in das rechte Licht zu ſetzen. Es
Hinrichtung: des Abg. Cremer in einer Berliner Arbeiterverſammlung be= öffnet werden.
tifft, wovon ein hieſiges Blatt Nachricht brachte, in dieſer Angelegenheit noch
hauptung zu beweiſen. Für die conſervative Vereinigung lag weder
ren= de Einladung an ihn ergangen und hieſige Blätter dagegen auftraten,
gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen zu erklären.
ch Weſton'ſchen Differentialflaſchenzug mit in den Kreis jeiner Erörte= Witterung auch unter dem Waffenröck getragen werden.
nngen. Die theoretiſchen Ausführüngen des Herrn Vortragenden wur=
. den durch Vorzeigen und Erläuterung einer Anzahl Hebwerke veran= brette, iſt heute früh geſtorben.
ſän ſchaulicht, auch kam der König'ſche Senkapparat für Rettung von
Menſchen bei Feuersbrünſten durch Herrn Kreisfeuerwehrinſpector
den Juſtus zur practiſchen Vorführung und erregt derſelbe großes
unz ſontereſſe.

N. 25
255
Unter außerordentlich zahlreicher Betheiligung von Seiten der
gezogen werden, ob ſich nicht geſetzliche Beſtimmungen dahin empfehlen, bezw. 3 Februar die Turner Georg Wandel und Theodor Anton
die eine ſolche Verbringung auch ohne die Vorausſetzung der ſtattge= zur letzten Ruhe geleitet. Der erſtere war längere Jahre Vorſitzender
habten Verübung einer ſträfbaren Handlung zulaſſen und eventuell die der Aufnahmecommiſſion, der letztere mehr als 11 Jahre erſter Turn=
als
eifrige Mitglieder des Vereinsvorſtandes ſtets treu gedient. - In
Militärdienſtnachrichten. Weidenhammer, Unterarzt Theodor Auton betrauern die Turngenoſſen einen hochbegabten Vor=
vom
1. Großh. Infant.=Regiment Nr. 115, wurde zum Aſſiſtenzarzt turner und Leiter der Uebungen, deſſen hingebender Thätigkeit die der=
2. Claſſe, Dr. Oſter, Unterarzt der Reſerve vom 1. Bataillon 2. Großh. malige Blüthe des hieſigen Vereinstürnens vorzugsweiſe zu danken iſt.
befördert; Arendt, Garniſons=Bauinſpector in Darmſtadt, nach Bran der verbündeten Main=Rheingau=Vereine, ſowie mit den Funktionen
denburg a. d. H. Rettig, Garniſons=Bauinſpector in Metz, nach eines Preisrichters bei den Mittelrheiniſchen Turnfeſten betraut und
überall wo er thätig war, erwarb er ſich die allgemeine Achtung.
Aber auch biedere Charaktere, gute und treue Menſchen ſind mit
Mehring in Gedern als Poſtverwalter. Verſetzt ſind der Ober= den beiden Verſtorbenen dahingegangen, welchen alle, die ihnen im Leben
Poſtaſſiſtent Bünſche von Bensheim nach Oſthofen und der Telegraphen= nahe ſtanden, ſtets ein ehrendes Andenken bewahren werden! In dieſem
Sinne hielt denn auch der Sprecher der Turngermeinde, Herr Profeſſor
Am Samstag Abend fand in der Vereinigten Geſellſchaft zu Dr. Büchner, bei der am Samstag erfolgten Beſtattung eine öffent=
Ehren des ausſcheidenden Präſidenten derſelben, Herrn Geheimerath Dr. liche Anſprache und gab damit den Gefühlen allgemeiner Theilnahme
Goldmann, ſowie des neuen Präſidenten, Herrn Oberrechnungskammer= in dankenswerther Weiſe beredten Ausdruck. - Zahlreiche Vertreter
anderer Turnvereine von Darmſtadt, Beſſungen, Arheilgen, Aſchaffen=
Im Monat Januar d. J3. wurden im ſtädtiſchen Schlacht= burg, Klingenberg, Miltenberg u. A. betheiligten ſich bei der Beſtattung
und legten Lorbeerkränze an den Ruheſtätten nieder.
E.
Nächſten Mittwoch wird Herr Medicinal=Rath Dr. Vix im
und 230 Hämmel und Schaafe; außerhalb des Schlachthauſes von Alice=Hoſpital ſeinen angekündigten Vortrag: Ueber die Ernäh=
Privaten 65 Schweine, ſowie in den Pferdeſchlächtereien 11 Pferde rungs. und Sterblichkeisverhältniſſe im früheſten Kindesalter; halten.
Der Vortragende wird, wie wir vernehmen, hierbei über die auf dieſem
Von Herrn Hofſänger Bär erhalten wir folgende Zuſchrift: Gebiete beſtehenden Mißſtände und die Mittel denſelben zu begegnen,
Um allen falſchen Beurtheilungen zu begegnen, erlaube ich mir Ihnen ſprechen, ſowie die Ergebniſſe der letzten Volkszählung, die Kinderzahl
mitzutheilen, daß ich weder die Vorſtellung,Anda' abgeſagt habe, noch Deutſchlands im Verhältniſſe zu derjenigen anderer Staaten und ver=
mich
, wie die Theater=Anzeige verkündete, zu derſelben geſund gemeldet wandte Fragen behandeln, auch auf Mittel und Wege hindeuten die
Kinderpflege in den niederen Volksklaſſen und die daſelbſt bezüglich der
Im Feierabendhauſe wird kommenden Mittwoch den
vativen Vereinigung eine allgemeine Verſammlung ſtatt, bei welcher 6. Februar, Abends 8½ Uhr Herr Pfarrer Deggau einen Vortrag
das Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, Herr Ch. J. Cremer halten über Hans Sachs, der Handwerker=Dichteri, ein Thema,
aus Berlin, den angekündigten Vortrag über das Thema: Fortſchritt= welches, beſönders von einem ſo gewandten Redner behandelt, des In=
2 Einem Kaufmann in der Mühlſtraße wurden zwei weiße Piquée=
miſchen
Verlauf nehmen würde; Veranlaſſung zu dieſer Annahme hatten decken, welche in ſeinem Hof zum Trocknen aufaehängt waren, ent=
verſchiedene
in hieſigen Blättern erſchienene Eingeſandt= und Einſen= wendet. Wegen Unterſchlagung von circa 114 Mark wurde ein Aus=
hungen
aus dem Publikum= gegeben, nach welchen zu ſchließen ein laufer von Beſſungen in Haft genommen. - In der Dieburgerſtraße
hrößerer Theil der hieſigen Einwohner gewaltig darüber entrüſtet war, wurden einer Nätherin aus ihrer Wohnung, die mittelſt Nachſchlüſſel
daß man Herrn Cremer zu einem Vortrag in Darmſtadt auf= geöffnet wurde, verſchiedene Kleider im Werth von etwa 18 M. ent=
gefordert
hatte. Dieſe Befürchtungen gingen indeſſen nicht in Er= wendet. An der in der Schuchardpaſſage dahier aufgeſtellten Photo=
füillung
, ja der Verlauf der Verſammlung war ruhiger und friedlicher, als graphiebude wurden faſt ſämmtliche Leinwandtücher mit einem ſcharfen
dies bei der letzten Anweſenheit des Herrn Cremer der Fall geweſen war. Inſtrument zerſchnitten und theils mit Gewalt zerriſſen. Der hierdurch
Herr Cremer führte in etwa einſtündigem Vortrag aus, wie der Fort= zugefügte Schaden ſoll etwa 130 M. betragen. Auf die Namhaftmachung
ſchritt in religiöſer und politiſcher Beziehung immer weiter nach links des Thäters hat der Beſchädigte eine Belohnung von 20 M. ausgeſetzt.
horſchreite, während er in ſocialer Beziehung von einem Fortſchritt nichts Am 1. d. M. verſtarb in der Gardiſtengaſſe das 5jährige Söhnchen
O In eine recht fatale Situation geriethen geſtern einige Arbeiter,
Beziehung entſchieden für den wahren Fortſchritt, wie er in der Kaiſer= welche in dem Canal der Caſinoſtraße mit Reinigen beſchäftigt
lichen Botſchaft gekennzeichnet, eintrete. Die an den Vortrag ſich waren, als plötzlich eine große Quantität Schwefelſäure eindrang, wo=
ſanknüpfende
Debatte, welche mit Rückſicht auf die kurze Zeit, während bei einer der Leute leichte Brandwunden davontrug. In der Bleich=
deren
der Saal zur Verfügung ſtand, ſich in beſchränkten Grenzen hal= ſtraße war nämlich ein Ballon Säure geplatzt und ergoß ſich deſſen
Mainz, 4. Februar. Die Straßenbahnlinie Mainz=Weiſenau
bürfte daher auch hier der Platz ſein, darauf hinzuweiſen, daß, was die wozu die Arbeiten im k. Monat beginnen, ſoll bereits am 16. Mai er=
Frankjurt. 4. Februar. Bei Eröffnung des neuen Spitals ſoll
micht das letzte Work geſprochen iſt. Herr Cremer hat, falls ihm nicht das alte Rochusſpital, welches vorzugsweiſe für anſteckende Krank=
g
2nügende Sühne geboten wird, zugeſagt den Namen und den Beruf l heiten benutztwurde durch die Feuerwehr niedergebrannt werden, um
ds Berliner Arbeiters. der ſich an ein Mitglied der Bürgerpartei um ſo jeden Anſteckungsſtoff zu vertilgen. Das Rochusſpital ſteht iſolirt. Der
Trbeit wandte, öffentlich zu nenuen und die von ihm aufgeſtellte Be= durchſeuchte Boden unter demſelben ſoll ausgehoben und entfernt werden.
Frankfurt. Herr Bankier Theodor Stern dahier hat der Stadt
aus Anlaß des Falles Meißen (derartige Vorkommniſſe ſind ſchon vielen Frankfurt das ſilbernie Modell des Niederwalddenkmals ( im Werthe von
Abgeordneten begegnet) noch des Vorfalls in der Berliner Verſammlung 50,000 M.) zum Geſchenke gemacht, unter der Bedingung. daß dasſelbe
. ein Grund vor, Herrn Cremer fallen zu laſſen, ja ſie hat es, nachdem in einem geeigneten Raume aufgeſtellt und niemals eingeſchmolzen werde.
Verlin, 1. Februar. Seit Kurzem wird von einigen Soldaten
zeu. für eine Ehrenſache erachtet, an Herrn Cremer feſtzuhalten und ihm des hieſigen Garde=Füſilier=Regiments der ſeiner Zeit ausführlich be=
Gelegenheit zu geben, ſich aus Anlaß ſeines Vortrags auch über die ſchriebene ſogenannte Doppeltorniſter aus waſſerdichter Leinwand probe=
weiſe
getragen, dazu eine neue Art Fußbekleidung, wie ſolche verſuchs=
O Herr Profeſſor Linke ſprach am Freitag Abend im Lokalgewerb= weiſe von einzelnen Großherzoglich Heſſiſchen Fußtruppen ge=
.erein über Heb= und Senkmaſchinen und zwar unter ſanz be= tragen wird. Jetzt ſind auch Mannſchaften des I., II. und
5 ſonderer Berückſichtigung ihrer Einfachheit und Vetriebsſicherheit, ent= 1. Armeecorps, welche in rauheren Gegenden Deutſchlands garniſoniren,
ſwickelte namentlich eingehend die Principien auf welchen die Winde mit der Litewka, einer Art Bluſe aus dunkelblauem Wollſtoff, gleich=
hier
= mit Löſungsbremſe, Sicherheits=, Achſendruck=,Schraubenbremſe u. ſ. w. falls verſuchsweiſe bekleidet worden. Dieſe Bluſe ſoll während der
r haſirt, zog ferner eine Anzahl Flaſchenzugſyſieme, in erſter Linie den beſſeren Jahreszeit ſtatt der Drillichjacke benutzt und dann bei kalter
(D. 3tg.)
Wien, 3. Februar. Joſephine Gallmeyer, die berühmte Sou=

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Kaufmänniſcher Verein.

Freitag, 1. Februar: Vortrag des Herrn Reichstagsabgeordneten
Landrath Baumbach.
Ferdinand Laſſalle
E. Ferdinand Laſſalle, der Schöpfer der ſocialdemokratiſchen Partei!
Das iſt gewiß ein intereſſanter Vortragsſtoff und doppelt intereſſant,
wenn ihn der Vortragende in ein helles, ruhiges Licht zu rücken weiß.
Die Beleuchtung, in welche der geſchätzte Redner das Bild Laſſalle's
ſtellte, war im Großen und Ganzen eine nicht ſehr günſtige, wenngleich
wir entſchieden Anſtand nehmen, ſie eine tendenziös gefärbte zu nennen.
Der Herr Reichstagsabgeordnete ſchickte denn auch die ſehr richtige Be=
merkung
voraus, daß man heute, obſchon ſich das Grab über Laſſalle
bereits vor 20 Jahren geſchloſſen, noch nicht im Stande ſei, ein von
Parteimeinung ungetrübtes Urtheil über dieſen Mann abzugeben, weil
ſich ſowohl Gegner als Anhänger noch mitten im Strom der von ihm
heivorgerufenen Bewegung befänden: dieſes ſei auch mit allem Nach
druck hervorgehoben worden in der Rede Ludw. Bambergers letzten
Freitag auf den hingeſchiedenen Lasker. Mit der Nennung des Namens
dieſes verdienten Mannes erwähnte Redner auch den Umſtand, daß
e ſich an dem großen Leichenbegängniß Laskers keine Perſonen aus den
ſe leitenden Kreiſen betheiligt hätten (im Leichenzuge wäre z. B. keine
k Uniform zu ſehen geweſen, was für Berlin etwas heißen will) aber
fügte Herr Baumbach hinzu - es war wohl ſo am beſten; die Beſtat=
tung
dieſes Volksmanns kam wohl dem Volk am eigentlichſten zu.
Und dann ſich wieder ſeinem Thema zuwendend, theilte er uns Urtheile
bedeutender Menſchen über Laſſalle mit. Alexander v. Humboldt nannte
dieſen glänzend begabten Menſchen nur das Wunderkinds. In großer
Lobpreiſung über ihn ergeht ſich Heinrich Heine in einem Brief an
Varnhagen von Enſe. Wegen ſeiner bedeutenden Kenntniſſe war der
junge Laſſalle ſogar als Reiſebegleiter des jetzigen Kronprinzen in Aus=
ſicht
genommen worden. Sodann erwähnte Herr Baumbach den Um=
ſtand
, daß ſich das Andenken Laſſalles gerade in ſocialdemokratiſchen
Kreiſen keiner ſonderlichen Sympathien erfreue (ſo wolle Herr Bebel
durchaus nichts von Laſſalle wiſſen). Zur Colorirung des Laſſalle=
Porträts citirte Herr Baumbach einige Stellen aus den bekannten
Memoiren der Rackowitza, welche als eine in allen Stücken glaub=
würdige
Quelle anzuſehen er freilich weit entfernt iſt. Hierauf berührte
Redner Laſſalle's verhängnißvolle Begegnung mit der Gräfin Hatzfeld,
die Leitung ihres Prozeſſes und ſein Verwickeltwerden in den Caſetten=
diebſtahl
. In ſeiner Vertheidigungsrede der Gräfin Hatzfeld gab ſich
Laſſalle's glänzende Redekunſt kund Redner führt eine Probe an-
allerdings
mehr eine Rhetorik der ſorgfältigen Vorbereitung als der
ſpontanen Eingebung, in dieſer Hinſicht alſo das gerade Gegenſtück zur
Beredſamkeit eines Laskers. Die bedeutendſten Schriften Laſſalle's
ſind: 1) Das ſehr gediegene juriſtiſche Werk Syſtem der erworbenen
Rechte: 2) Das philoſophiſche Werk Heraklit der Dunkle' und
3) Das DramaFranz von Sickingen'; in letzterem iſt die Verſi=
fication
oft mangelhaft, die poetiſche Mache gering, aber eine hohe dich=
teriſche
Begabung iſt dem Autor des Werks doch nicht abzuſprechen.
Nach einigen auf den Verkehr Laſſalle's mit Bismarck geworfenen Streif=
lichtern
lenkte Herr Landrath Baumbach auf den Punkt ein, wo Laſſalle
ſich der Arbeiterfrage in agitatoriſcher Weiſe bemächtigte. Dieſe wird
von Laſſalle formulirt in ſeiner Schrift Das eherne Lohngeſetz:
Unter dem Verhältniß von Angebot und Nachfrage kann ſich der Ar=
beitslohn
nie über das Niveau des Nothwendigſten erheben. Herr
Baumbach meint, Laſſalle habe dabei die Verſchiedenheit der Leiſtungs=
fähigkeit
der Arbeiter nicht berückſichtigt; vor Allem aber ſei der Begriff
des nothwendigſten Lebensunterhalts ein ſehr dehnbarer und der durch=
ſchnittliche
Arbeitslohn laſſe ſich für einige Gegenden ſehr ſchwer
angeben, allenfalls der durchſchnittliche Tageslohn. Redner führte
mehrere Beiſpiele von der Verſchiedenheit der Löhne aus ſeiner Heimath
Thüringen an. Offen geſtanden, hätten wir es nicht ungern geſehen,
wenn der geehrte Rendner, die Erörterung der Lohnfrage ganz bei
Seite gelaſſen hätte. Warum? Aus dem einfachen Grunde, weil ſich
volkswirthſchaftliche Fragen, zumal, wenn ſie hier nur einen kleinen
Theil des Vortrags bilden dürfen, in dem kurzen Zeitraum von einer
Stunde nicht nur nicht erſchöpfend behandeln, ſondern nicht einmal
charakteriſiren laſſen. Als Gewährsmann für ſeine Behauptungen nennt
Herr Baumbach den verſtorbenen Schultze=Delitſch Laſſalle's
ausgeſprochenſter politiſcher Gegner. - Von dieſem Manne ſprach Herr
Baumbach mit großer Liebe und Verehrung; er verglich ſeine Erfolge
mit denen Laſſalle's und meinte, daß ſich die des letzteren gegenüber
denen von Schultze=Delitſch recht traurig ausnähmen; an der Bahre
von Schultze=Delitſch hätte ganz Deutſchland geſtanden (hierbei erwähnte
der Redner, daß auch unſer Landesfürſt das Grab des wackeren Poli=
tikers
mit einem Kranz geſchmückt habe). Laſſalle's gehobene Stimmung,
die er in den Arbeiterverſammlungen zur Schau getragen, ſei ſehr oft
wie aus verſchiedenen Briefen und Ausſprüchen zu erſehen - einer
tiefen Entmuthigung gewichen. Herr Baumbach zieht daher den Schluß,
daß Laſſalles Reden in den Arbeiter=Verſammlungen wohltönende
Phraſen, ohne inneren Gehalt geweſen ſeien. Ein Moment im Leben
Laſſalle's iſt für den Redner das verſöhnendſte: Laſſalle's durchaus
nationale Geſinnung. Erſt nach ſeinem Tode haben die Tendenzen
der ſocialdemokratiſchen Partei eine communiſtiſch=internationale Far=
bung
angenommen; aber in Laſſalle's Programm befinden ſich noch

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folgende Punkte: Ein einiges deutſches Reich, die Ausſchließung Oeſſer=
reichs
aus dem deutſchen Bunde und die Hegemonie Preußens. Als
Belege für dieſe Behauptungen las Herr Baumbach ſehr viele Stellen
aus Laſſalle's Schriften. Endlich kam der Vortragende auch auf zwei
Berührungspunkte zwiſchen Laſſalle und Bismarck zu ſprechen. Beide
Männer hätten das große. ſo oft angeſtaunte Geheimniß verſtanden, in
der Politik ſtets; mit offenen Karten zu ſpielen. So läßt Laſſalle
ſeinen Sickingen daran zu Grunde gehen, daß er ſein Ziel nicht auf
offenem Wege zu erreichen geſucht, Verkleidung gilt auf dem Markte
der Geſchichte nicht." Sodann betonte der Redner die hohe Meinung,
welche Laſſalle von der Macht des Schwertes gehabt; ſeinem Hutten
hat er diesbezügliche Reden in den Mund gelegt; in dieſen wird aller=
dings
das Schwert als Bringer alles Segens, als Beförderer alles
Großen geprieſen, und in dem Munde eines mittelalterlichen Ritters,
wie Hutten doch reiner war, haben ſolche Worte auch ihre vo e Berech=
tigung
, aber gewiß hat Laſſalle
ſo meinen wir - dieſer dichteriſchen
Apotheoſe der rohen Gewalt, keine größere Tragweite zugeſtanden, denn
damit wäre er in Widerſpruch zu ſeiner geſammten idealen Weltanſchauung
getreten.
Zum Schluß bezeichnetelHerr Baumbach das politiſcheſdager. in welchem
er zu finden ſei: er und Geſinnungsgenoſſen bekämpfen den Socialis=
mus
in jeder Geſtalt, d. h. ſowohl den demokratiſchen wie den
ariſtokrätiſchen, es wäre gleich, ob ſich ihnen der Socialismus in
der Blouſe des Arbeiters oder im Frack des Oberregierungsrathes
präſentirte, ſie hielten es mit der freien Entwicklung der Individuen
und wollten die Staatshülfe nur in ſolchen Fällen acceptiren, in denen
die Kraft der Individuen nicht ausreiche. 4 Mit der Vertretung dieſer
Anſichten, glaubten ſie dem Vaterland am beſten zu dienen und die
Zukunft werde es zeigen, ob ſie recht gethan.
Reicher Beifall dankte dem Redner und hatte ihn ſchon bei ſeinem
Eintritt begrüßt.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 3. Februar.
E. Nachdem uns in dieſer Saiſon ſchon zu wiederholten Malen die
Ausſicht auf Verdi's ,Aidau eröffnet war, ging dieſe heute end=
lich
mit all' ihrer orientaliſchen Pracht in Scene. Dieſe Oper, ein eigen=
thümliches
Conglomerat aller beſtehenden modernen Opernſtyle
italieniſch, franzöſiſch und deutſch, untermiſcht mit egyptiſcher Volks=
muſik
, iſt aber doch mehr als ein ſogenanntes Ausſtattungsſtück Finden
wir auch hier nicht mehr den alten Verdi mit ſeinen leichten, gefälligen
Melodien, ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß wir einen der edleren
Nichtung zuſtrebenden Meiſter vor uns haben, der dem Text möglichſt
Rechnung trägt, das declamatoriſche Princip im Einzelgeſange beachtet
und die Inſtrumentirung durch feinere Behandlung adelt. Das Orcheſter
arbeitet nicht mehr im Groben, und neben dem Blech weiß auch Oboe
und Clarinette mitzureden. Um der Oper ein orientaliſches Colorit zu
geben, hat ſich Verdi bei den prieſterlichen Gejängen und nationalen
Tänzen wirklicher Originalmelodien bedient, die der Khedive, in deſſen
Auftrag er die Oper ſchrieb, eigens für ihn ſammeln ließ. Von den
einzelnen Nummern der Oper finden wir am hervorragendſten die Scene
im Tempel (1. Act), das Duett des zweiten Actes und das prunkvolle
Finale, ſowie endlich die Schlußſcene des letzten Actes. Die Beſetzung
der Einzelpartien war folgende: Frl. Roth ſang die anſtrengende wie
dankbare Titelrolle mit dem ganzen Aufgebot ihres Könnens. Ihre
ſchöne Stimme erſtrahlte in vollem Glanz, und reichlicher Beifall lohute
ihre Leiſtung. Mit großer Befriedigung gedenken wir der Amneris von
Frl. Finkelſtein, welche in dieſer Partie alle ihre Vorzüge in erfreu=
licher
Weiſe zur Geltung brachte; ſo legte ſie in der Scene des vierten
Actes ſerſte Hälfte) eine höchſt anerkennenswerthe dramatiſche Begabung
an den Tag.
Herr Bär, der ſchließlich doch noch an Stelle des Frankfurter
Sängers die Rhadames=Partie übernehmen konnte, hinterließ einen ſehr
günſtigen Eindruck; von der gehabten Indispoſition war nichts mehr
zu ſpüren, die Stimme klang durchaus ſchlackenlos; gleich von Anfang
berührte uns wohlthuend der Vortrag der Arie: Holde Aida. himmel=
entſtammend
. Herr Feßler wirkte als Amonasro ſehr befriedigend,
der Aegypter=König war durch Herrn Bögel, der Oberprieſter durch
Herrn Kraſa vertreten. Eine weſentliche Unterſtützung fand das Werk
in der prachtvollen Inſeeneſetzung. Der Königsſaal zu Memphis, der
Vulkantempel, das Thor von Theben, die Nildecoration ꝛc. dann der
Triumphzug der heimkehrenden Krieger mit Götzenbildern und Trophäen,
den ägpptiſchen Muſikern mit ihren langen Trompeten ꝛc. ꝛc. Alles
dies verſetzte uns in das Land der Sphinx, des Iſis und Oſiris.

Tages=Kalender.
Dienstag, b. Februar: Vortrag im Proteſtantenverein (Darmſt. Hof).
Mittwoch 6. Februar: Gemüthlicher Abend des Vereins der heſſ. Fort=
ſchrittspartei
(Brauerei Heß). Muſikaliſch=humoriſtiſcher Unter=
haltungs
=Abend des Herrn O. Lamborg (Saalbau).
Camstag, 9. Februar: Masken=Ball der Vereine Bürgerverein und
Eintracht (Saalbau).
Mittwoch, 13. Februar: Generalverſammlung der Verein. Geſellſchaft.
Samstag, 16. Februar: Masken=Ball des Geſangvereins Liedertafel,
Saalbau).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.