147.
147.
Jahrgang.
Ubonnementspreis
uktarjährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Angerlohn. Auswärts werden von
dn Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ſengenommen zu 1 Mark 5o Pf.
w Quartal incl. Poſtauifſchlag.
Jrag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
98 13.
Freitag den 18. Januar.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1884, hier Aufſtellung der Recrutirungs=Stammrolle für die Stadt
Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 15.
Ja=
har bis 1. Februar l. Js. Vormittags unter Vorlage der Geburtsſcheine der betr. Pflichtigen auf unſerem Büreau
entgegen=
ommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahr 1864 dahier geborenen und domicilirten Militärpflichtigen;
b) Militärpflichtige hier wohnende Studenten, Gymnaſiaſten und Zöglinge anderer Lehranſtalten;
c) Militärpflichtige ſich dauernd hier aufhaltende Dienſtboten, Haus= und Wirthſchaftsbeamte, Handlungsdiener,
Lehrlinge, Handwerksgeſellen und Lehrburſchen, Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniſſe
ſtehende Militärpflichtige.
Die unter a genannten Milltürpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur Vorlage eines Geburtsſcheines
enbunden.
Außerdem haben ſich:
c) auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr überſchritten haben und weder einem
Truppentheil überwieſen worden ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben,
ſowie diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind, vorausgeſetzt, daß alle dieſe in Darmſtadt ihren dauernden
Auf=
enthalt haben.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche zeitweiſe abweſend ſind, liegt deren Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= und
ſoͤhrikherren die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß diejenigen, welche es unterlaſſen, ſich zur
Stamm=
hhe zu melden mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Jeder der zur Meldung verpflichteten Militärpflichtigen muß gehörig nachweiſen (durch Beſcheinigung des Arbeitgebers ꝛc.
oer ſonſtige Zeugniſſe), daß er zur Zeit der Meldung dahier wirklich als dauernd aufenthaltlich und nicht nur als
vor=
hirgehend anweſend angeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 2. Januar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(213
deffentl. Bekanntmachung.
In das Genoſſenſchaftsregiſter wurde
engetragen:
Peter Crößmann und Daniel
Nun=
geſſer von Pfungſtadt ſind aus dem
Vorſtand des landwirthſchaftlichen
Con=
ſumvereins Pfungſtadt ausgetreten.
Ludwig Crößmann VIII. und Wilhelm
Lang l. von Pfungſtadt wurden in den
Vorſtand des Vereins gewählt.
Darmſtadt, den 15. Januar 1884.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt II.
[553
Lauer.
Uhrig.
Holzverſteiſerung.
Mittwoch den 23. Januar d. Js.,
Morgens 10 Uhr,
beginnend, werden im Saale des
Gaſt=
wirths Germann zu Meſſel verſteigert:
Buche: 8 Rm. Scheiter 1 Kl., 57 Rm.
Scheiter II. Kl., 20 Rm. Knüppel,
830 Wellen, 28 Rm. Stöcke.
Birke, Obſtbaum: 1 Rm. Scheiter, 21 Rm.
Knüppel.
Eiche: 10 Rm. Scheiter 1. Kl., 193 Rm.
Scheiter II. Kl., 84 Rm. Knüppel,
1810 Wellen, 94 Rm. Stöcke.
Erle; 2 Rm. Knüppel.
Das zum Verkauf kommende Holz ſitz
in verſchiedenen Abtheilungen der
Forſt=
wartei „Kleeneck” und wollen ſich
Kauf=
liebhaber wegen vorheriger Beſichtigung
des Holzes an Großh. Forſtwart Vöglin
zu Meſſeler Fallthorhaus wenden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
Bücking, Forſtacceſiſt.
(554
Holzverſteigerung.
Es werden verſteigert jedesmal von
Vormittags 10 Uhr an:
83
116
Montag den 21. d. Mts.
in dem Saale des Großh. Bürgermeiſters
Germann zu Meſſel aus den
Domanial=
walddiſtricten Rödermark und Dieburger=
Mark:
Eiche: 73 Rm. Knüppel, 1020 Wellen
Reiſig; Nadelholz: 17 Rm. Scheiter,
486 Rm. Knüppel, 7570 Wellen Reiſig,
4 Rm. Stöcke; Erle: 5 Rm. Knüppel,
40 Wellen Reiſig.
Dienstag den 22. d. Mts.
an Ort und Stelle aus dem
Domanial=
walddiſtrict Sporneiche:
Buche: 2 Rm. Scheiter 2. Cl., 3 Rm.
Knüppel, 3350 Wellen Reiſig, 1 Rm.
Stöcke; Eiche: 12 Rm. Knüppel, 5320
Wellen Reiſig, 4 Rm. Stöcke;
Nadel=
holz: 26 Rm. Scheiter, 8 Rm. Knüppel,
3840 Wellen Reiſig, 7 Rm. Stöcke:
Weichhölz. 2 Rm. Knüppel, 1880 Wll.
Reiſig.
Zuſammenkunft auf der hohen Straße
an der Thomashütte.
Das am 21. Januar zur Verſteigerun,
kommende Holz wird der Großh. Forſtwart
Germann zu Fallthorhaus Steinäcker
auf Verlangen vorher vorzeigen.
Meſſeler Forſthaus, 15. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
(554a
Heinemann.
Laz.
p.
Holländ. Rahmkäss
in vorzügl. Qualität wieder friſch
einge=
troffen bei
Carl Salles,
Mathildenplatz 1. (557
Eieler Büskinge
zum Roheſſen,
Eisler Sprolten
wieder friſch eingetroffen
C. Haymann,
Caſinoſtraße 23.
[558
Einderſtiefel
zurückgeſetzt zu billigſten Preiſen.
Bahnhofſtraße 1,
1 Stiege hoch. (559
Rhséinischer
Verlzmiehel.
4
OTAML0t.
Das vorzüglichſte, bewährteſte,
diäte=
tiſche Genußmittel bei Catarrh, Huſten,
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R 13
Johann Hoff'ſche Eiſen=Malz=Chocolade.
Amtlicher Heilbericht.
An den Erfinder und einzigen Erzeuger der echten Malzextract=Präparate
Herrn Johanm Hoff, Königlicher Commiſſionsrath und Hoflieferant der
meiſten Souveräne Europa's, alleiniger Erfinder des Malzertract, alleiniger
Inhaber der Firma Johann Hoff in Berlin, Wien, St. Petersburg, Moskau,
Budapeſt, Graz, in Berlin, Neue Wilhelmſtraße I. Garniſon=Spital 23
zu Agram vom 23. November 1878. Beide Erzeugniſſe von Johann Hoff,
das Malzextract=Geſundheitsbier und die Eiſen=Malz=Geſundheits=Chocolade,
er=
wieſen ſich für Reconvalescenten, dann für an Katarrh und Reizungszuſtänden
der Athmungs= und Verdaunngsorgane Leidende als ausgezeichnete diätetiſche
Stärkungsmittel. Die Malz=Chocolade iſt ein heilſamer Erſatz für Kaffee be=
8 ſonders zu empfehlen und Kranken, wie Reconvalescenten ein beliebter Früh= H
ſtücksgenuß. Dr. Lochitz, Oberſtabsarzt. Dr. Muiser, Stabs= und
Abtheilungs=Chefarzt.
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Concentrirtes Malzextraft, mit und ohne Eiſen, per Flacon M. 3., M. 1.50,
M. 1. — Malz=Chocolade I. Pfd. M. 3. 50, II. Pfd. M. 2. 50.
Eiſen=Malz Chocolade per Pfd. I. M. 5. II. M. 4. — Malz Chocoladenpulver
in Büchſen M. 1 und 50 Pf. - Bruſt=Malzbonbons in Cartons 80 Pf.
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Aromatiſche Malzpomade in Flacons M. 1.50 und M. I.
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Lobstoin ≈ Scholl, Ludwigsplatz, Darmſtadt.
655
4
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0 nicht mehr führen, verkaufen wir dieſelben zum Selbſtkoſten=
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(459 H
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Ludwigsplatz 10, Ecke der Ludwigsſtraße.
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Heringe vom jetzigen Fange, ff.
ge=
braten, empfehle ich jedem als Delikateſſe,
verſende das Poſtfaß von 10 Pfund zu
langen, empfiehlt in ganzen und halben Mk. 350 franco Poſtnachnahme.
Flaſchen
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farbigem Atlas, Satin und weißem Chevreau=Leder mit Holz=
und Louis XV.=Abſätzen.
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werden können und ſich deßhalb, ſowie durch ihren billigen
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ihre Einkäufe, Beſtellungen ſowie Abänderungen an älteren.
Schuhen baldmöglichſt machen zu wollen, damit wir jeden
einzelnen werthen Kunden beſtens bedienen können.
(560
Hochachtungsvoll
Ludwigſtr.
Ludwigſtr.
J. H. UlaohGttey
6.
7i₈
Kaufmänniſcher Verein.
Samstag den 19. Januar, Abends 8½ Uhr,
im Vereinslocale.
Vereins=Verſammlung.
Tagesordnung:
Geſchäftliche Mittheilungen. — Carnevaliſtiſcher Abend. - Stiftungsjeſt.
Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet
Der Vorstand.
(561
4
Saal des Darmslädter Holes.
Samstag den 19. Januar, Abends 6½ Uhr:
LTIEEer EamzrRUSk-AU0
von Martin Wallenstein, Großh. Kammervirtuos,
uͤnter Mitwirkung von Fräul. Biſchoff und der Herren Concertmeiſter Heß und
B. Müller aus Frankfurt.
C.dur-Trio-Brahma, Fantasie -Sehubert, Demoll-Trio
Mendelssohn, Arie & Lieder.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Vorſaal 1 Mk.,
ind zu haben in der Hofbuchhandlung von Herrn Klingelhöffer, Rheinſtraße, bei
Herrn Hoffmann, Wilhelminenſtraße, ſowie bei Herrn Verwalter Ruppel, Gra=
(562
ſenſtraße 35 und Abends an der Kaſſe.
1
509) Eine alleinſtehende Wittwe, völlig
unabhängig, ſucht Stellung in einem kleineren
beſſeren Haushalt od. zu Kindern. Dieſelbe
ſieht mehr auf gute Behandlung als großen
Lohn. Näh. Riedeſelſtraße 46, 3. Stock.
563) Eine zuverläſſige Kinderfrau.
mit beſten Zeugniſſen, ſowie eine perfecte
Herrſchaftsköchin und mehrere tüchtige
Dienſtmädchen kann ich den geehrten
Herr=
ſchaften empfehl. Neßling, Louiſenſtr. 30.
564) Für ein braves, einfach=Mädchen aus
guter Familie wird paſſende Stelle geſucht
zu Kindern oder in einem kleinen Haushalt.
Näheres Sandſtraße 16.
565) Ein tüchtiger Herrſchaftsdiener
und ein Herrſchaftskutſcher mit prima
Zeugniſſen verſehen, ſuchen alsbald gleiche
Stellung. Näheres auf dem Büreau von
A. Kammler, Hochſtraße 10.
Dür kleinere Geſchäftsleute, Hand=
28 werker ꝛc. empfiehlt ſich ein hieſiger
durchaus tüchtiger Kaufmann zur. ſtunden=/
od. tageweiſen Führung der Bücher,
Corre=
ſpondenzen ꝛc. Off. unt. A. I. a. d. Exp. (6566.
511) Ein Dienſtmädchen, welches zu
Hauſe ſchlafen kann, wird geſucht
Wilhel=
minenſtraße 17. im Laden.
242) Eine alleinſtehende, erſahreue
Krankenpflegerin
geſetzten Alters empfiehlt ſich vorkommenden
Falles geehrten Herrſchaften. Näh. Exp.
Ewei. Spenglergesellen,
welche auf Inſtallationsarbeiten geübt ſind,
finden ſofort Beſchäftigung bei
G. L. Baner, (513
Spenglermeiſter in Pfungſtadt.
195) Ein junger Mann von guter
Schul=
bildung und nicht unter 16 Jahren alt,
wird als Lehrling für das Comptoir
des Blaufarbenwerks Marienberg bei
Reichenbach geſucht. Der Eintritt kann
baldigſt erfolgen.
lcahötſo
Jhobudt uldutul gönlbn”
Zur ſelbſtſtändigen Leitung eines ſeit
längeren Jahren am hieſigen Platze
be=
ſtehenden Detailgeſchäftes wird zum
mög=
lichſt ſofortigen Eintritte ein tüchtiger
Geſchäftsmann und Verkäufer geſucht,
der Caution ſtellen kann. Offerten unter
Angabe der bisherigen Thätigkeit befördert
unter Chiffre N. C. 306 die Central=
Annoncen=Expedition von G. L. Daube
E. Co., Frankfurt a. Ml.
(468
Gefunden 1 Trauring
gez. S. Sch. Im Verwahr
Promenaden=
ſtraße 52, zweiter Stock.
(567
118
Re 13
Pertreter
Für Darmstadt,
ſucht unter den entgegenkommendſten Bedingungen eine alte, gut eingeführte
Jobons-Vorsicherungs-Gesollschaft.
Mit Referenzen verſehene ſchriftliche Anerbieten thütiger Bewerber,
welche ausgebreitete beſſere Beziehungen beſitzen, werden unter L. V. 84
(568
an die Expedition d. Bl. erbeten.
GoUESGnS EGlCASTSentSeAU1d.
Freitag den 18. d. Mts., Abends halb 9 Uhr:
Hemüthliche Abendverſammlung
im Verbandslocal
Restauration Sohmitz, Louiſenſtraße 14.
Zu recht zahlreichem Beſuch werden die Herren Fechtmeiſter und Schüler
Der Vorstand. (569
freundlichſt eingeladen.
Gesamgvereim Sämgerlust.
Die Mitglieder ſind eingeladen, ſich zur ordentlichen Generalverſammlung
Sonntug, 20. Januar, Kachmittags 4 Uhr,
(570
im hinteren Saale der Brauerei Heß, Kirchſtraße 3, einzufinden.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, 16. Januar 1884.
Die Unterzeichneten empfehlen ihre direct
importirten
bü4e.
vaAliawſeine
unter Garantie für Reinheit zu
nach=
ſtehenden Preiſen:
Bordeaux Medoc,
¹⁄₄ Flaſche Mk. 1.10,
Malaga & Sherry,
4. Flaſche Mk. 165. ¼ Flaſche 30 Pfa.,
Tokayer Ausbruch,
1. Flaſche Mr. 240. Flaſche M. 130.
Chriſtian Schwinn,
Wilhelminenſtraße,
Ludwig Heyl Sohn,
(571
Holzſtraße.
Creme-Stärke
eingetroffen.
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
(572
Specialorzt Dr. med. Heyer.
Berlin, Leipzigerſtraße 9, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[11415
Holländiſche
SEAUIOUmN
(573
friſch eingetroffen.
Emandt. UlIV.
Friedrichsdorter
L. WOPnOh.
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 16784
1OOSI
der Mainzer Kirchenbau=Lotterie,
ſowie für die Gold= und Silber=
Lotterie zum Beſten der
Kinderheil=
ſtätten an den Seeküſten Mark,
ſind in der Expedition zu haben.
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(576
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20 Franken=Stücke
Enaliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 1667-7
„ 16.15-16
„ 20.30-34
= 4.16- 20
Hin junger männlicher Rattenpinſcher
= geſucht. Promenade 74.
[574
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 18. Januar.
8. Vorſtellung in der 6. Abonnements Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Das Urbild des Tartüffe.
Original=Luſiſpiel in 5 Aufzügen, von C. Gutzkow.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 20. Januar.
4. Vorſtellung in der 6. Abonuements=Abtheilung.
Der Rattenfänger von Hameln.
Oper in 5 Arten. Muſik von Victor E. Neßler.
10
[11
11
Na.
Polttiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. Januar.
Deutſches Reich. Se. M. der Kaiſer hatte am 16. Januar eine
üngere Conferenz mit dem Grafen Hahfeld. Der Statthalter von Elſaß=
Lothringen, v. Manteuſſel, iſt in Berlin eingetroſſen.
Am Dienstag hielt der Kaiſer in Begleitung der königl. Prinzen
und eines Gefolges von etwa 50 Perſonen eine Damwildjagd im
Grune=
wald ab, die letzte derartige Jagd im genannten Revier für dieſen
Winter. Am Sonntag, den 20. Januar, findet am Verliner Hofe das
Capitels= und Ordensfeſt des Ordens vom Schwarzen Adler ſtatt.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe hat am Dienstag die Verathung
der beiden wichtigſten Vorlagen der gegenwürtigen Seſſion begonnen,
er Gheſehentwürfe über die Neform der Einkommenſteuer und über
bie Einführung der Capitalrentenſteuer. Von der Wichtigkeit der zur
Debatte ſiehenden Vorlagen zeugte es ſchon, daß ſich nicht weniger als
ſ1 Redner zum Worte gemeldet hatten, die große Mehrzahl 22 die Vorlagen, der Reſt der Reduer dafür. Die Discuſſion über
die beiden Geſehentwürfe wurde vereinigt und vom
Centrumsabgeord=
neten Freiherr v. Schorlemer=Alſt eröſſnet, welcher die
Capitalrenten=
tener zwar im Ganzen für gerechtfertigt erklärte, dagegen die völlige
luſhebung der dritten und vierten Stufe der Claſſenſteuer nicht billigte,
ine Reform der Communalſteuer ſei da viel mehr geboten.
Schließ=
ich plaidirte der Nedner für Ueberweiſung der Cteuervorlagen an eine
Commiſſion. Abgeordneter v. Nauchhaupt, der Führer der Conſervativen,
egrüßte die Vorlage mit Genugthuung; die Meform der directen Steuern
ſei dringend nothwendig geworden, jetzt bilde nicht mehr der Grund=
Leſih, ſondern die capitaliſiiſche Production die Grundlage für die
Ab=
chähung der Leiſtungsfähigkeit. Bezüglich der Auſhebung der dritten
ſnd vierten Steuerſtuſe gab Herr v. Nauchhaupt zu, daß ſeine
Fractions=
ſenoſſen darüber getheilter Meinung ſeien; die vorgeſchlagene
procen=
ttiale Steuerſcala eutſpreche ſeinen Wünſchen nicht. Entſchieden gegen
ie Geſehentwürſe wandte ſich Abg. Eugen Nichter, wie es ſich von dem
tets oppoſitionsbereiten fortſchrittlichen Führer auch nicht anders
er=
darten ließ. Er nannte ſie ein dilettantiſches unannehmbares Werk,
welches nach den hingeworfenen Recepten des Reichskanzlers in Arbeit
enommen ſei. Die Capitalrentenſteuer werde viel mehr Ertrag geben,
l3 vorgeſehen ſei und ſie werde nur eine andere Form der
Einkommen=
ſteuer bilden. Er ſtellte ſchließlich die Entwürſe als eine Beſchränkung
er Volksrechte und als eine Beeinträchtigung des
Geldbewilligungs=
ſechtes der Volksvertretung hin. Dieſen ſcharfen Angriſſen gegenüber
etonte der Finanzminiſter, es handle ſich hier um kein Machwerk,
ſon=
ern um ein allſeitig gewünſchtes Compromiß in der Steuerreſorm,
guch wies der Miniſter den Vorwurf. die Regierung habe mit den
Vor=
lagen in die Wahlrechte des Volkes eingegriſſen, entſchieden zurück;
hier=
it war der erſte Verhandlungstag zu Ende. Die beiden Vorlagen
bürften ſchließlich an eine Commiſſion verwieſen werden.
Die „Nordd. Allg. 3tg. tritt in einem Artikel der Meinung
ent=
begen, daß dem Fürſten Pismarck die Ablehnung der
Capitalrenten=
ſceuer gar nicht ſo unlieh ſein würde. Wenn vom Standpunkte des
Teichskanzlers die Capitalrentenſieuer=Vorlage eines Mangels geziehen
werden müßte, ſo könnte dieſer vielleicht nur der ſein, daß ſie der
präci=
ruialen Beſteurung. des in ausländiſchen Werthen angelegten Capitals
leinen Naum gegonnt hat. Es iſt mit dieſen Worten des offleiöſen
Vlattes oſſenbar der Wunſch des Fürſten Vismarck ausgedrückt den
ſrtrag des in ausländiſchen Werthpapieren angelegten Capitals höher
z1 beſteuern als die Nente inländiſcher Werthpapiere und dieſer Wunſch
erſcheint bei der Sucht der deutſchen Capitaliſten, ihr Vermögen meiſt
inr ausländiſchen Werthen anzulegen, nur gerechtfertigt.
In der bayeriſchen Abgeordnetenkammer wurde am 16. d. der
An=
trag Gobler, den Poſiſchalterdienſt an Sonn= und Feſtagen von
ſ8 auf 4 Stunden zu beſchränken, angenommen.
In der badiſchen Kammer wurde eine Interpellation dahin
einge=
bracht, ob dem Pundesrath der angekündigte Antrag auf Abſchaſſung
der geheimen Abſtimmung bei den Reichstagswahlen berelts vorliege
und welche Stellung die Regierung zu der Frage einnehme.
Schwelz. Von Giers hat am 15. früh die Rückreiſe von
Mon=
treux angetreten und begibt ſich über Freiburg i. V. nach Stuttgart
und Wien.
Oeſterreich=Ungarn. Die Vorgänge im ungariſchen Oberhauſe
und im eroatiſchen Landtage abſorbirten in den letzten Tagen
vorzugs=
ſweiſe das Intereſſe an den politiſchen Angelegenheiten. Die Niederlage
des ungariſchen Miniſteriums in Sachen des Miſchehe=Gheſetzes und die
hierbei zu Tage getretene Coalition der ungariſchen Magnaten mlt elner
Anzahl ſeudaler öſterreichiſcher Ariſtokraten eröffnet eine bedentliche
Per=
pective auf die Zukunft des Cabinets Tisza und wenn es letzterem nicht
gelingt, die ihm ergebene Majorität im Unterhauſe zuſammenzuhalten,
ſo iſt der Sturz des gegenwärtig in Ungarn herrſchenden liberalen
Re=
gierungsſyſtems mit Sicherheit zu erwarten. Vorläufig beherrſcht
in=
deſſen Tisza noch das Unterhaus, wie die ſeitens desſelben erſolgte
Ab=
ehnung der Anträge auf Neduction der Civilliſte und der
Functions=
zulage des Miniſterpräſidenten, ſowie auf Streichung des
Dispoſitions=
onds beweiſt, welche Anträge ihre Spize gegen die Regierung richteten.
Im eroatiſchen Landtage aber tyranniſirt der radicale Abg. Starcevies
ormlich die Majorität, welche nicht einmal den Muth beſitzt, das
Häuſ=
ein der Starceviesianer für die von ihm verurſachten Ccandalſeenen
vom Landtage auszuſchließen. Da die Starcevicsianer die völlige Los=
13
119
reißung Croatlens von Ungarn erſtreben, ſo hat Tisza von den
Nadi=
calen der Agramer Landſtube faſt ebenſoviel zu fürchten, als von dem
Peſther Oberhauſe.
Auf eine im eroatiſchen Landtage am 16. d. M. geſlellte Anfrage,
warum dem Abg. Starcewies der Eintritt in das Landtagsgebäude
durch Gendarmerie verweigert worden ſel, erwiderte der Präſident, er
habe dies im Iutereſſe der Ordnung verfügt, da Starcewles geäuhert
habe, er werde troß der Ausſchließung in den Sthungsſaal kommen.
Bei Ling. nächſt Hallſtadt, iſt am 10. d. ein Lawinenſturz erfolgl,
welcher den Wald verheerte und den Bahnkoͤrper dreihundert Meter
unterbrach. Die Lawine liegt 15 Meter hoch.
grankreich. Präſident Grevy empling am 15. den deuſchen
Vot=
ſchafter Fürſten Hohenlohe vor ſeiner Abreiſe nach Verlin.
In den Reglerungskreiſen wird verſichert, daß der Angriſf auf
Dae Rinh am 17. Januar zu erwarten ſlehe.
Ein Telegramm des Gonverneurs von Cochiuchina aus Saigon
vom 16. Januar meldet, die Beſehung Hue's ſei im Prineip
be=
ſchloſſen, die Freibeuterbanden Annams zerſtreut und ihre Führer
be=
ſtraft.
Auf dem auswärtigen Amt iſt nachſlehende Depeſche Trlcou's,
datirt Hongkong. 14. Januar (Hue, b. Januar), eingetroſſen: „Ich
wurde heute in ſeierlicher Audienz von dem jungen König, umgeben
von ſeinem Regentſchaltsrath, empfangen. Dieſe Ceremonie, wle ſolche
bisher nicht ſtattgehabt, wurde durch den ganzen Glanz des
orien=
taliſchen Pompes erhöht. Nach den gebräuchlichen Pegrühungen rief
mich der König zu ſich heran und beauftragte mich, der Regierung der
Nepublik den Ausdruck ſeiner vollen Ergebenheit zu Ubermltteln. Ce.
Majeſtät, voll Achtung für den Vertrag, hoſſt, dah wir deſſen Härten
werden mildern können. Ich habe ihn unſeres Wohlwollens und unſerer
Sympathien verſichert. Der neue König iſt 16 Jahre alt; er iſt der
Neſſe von Tu=Due und deſſen dritter Adoptioſohn. Er wurde unter
dem Namen Kien=Phue gekrönt, was heißen will: „höchſte
Glückſelig=
keit” Der Regent, der frühere Miniſter der Finanzen und Urheber
der jüngſlen Revolution, übt gegemwärtia die Regierungsgewalt aus.
Er ſcheint geneigt, in Allem unſeren Mathſchlägen zu folgen.
England. Imi Proceß Wolſſ=Vondurand weg n Attentats auf das
deutſche Botſchaftshotel wurde am 10. das heugenverhör fortgeſeht und
die Sthung ſchließlich auf den 17. vertagt.
Der Abgeordnete Pradlaugh gab in einer Verſammlung in
Par=
nesley die Erklärung ab, er werde am 5. Februar behuſs Ablequng
des Eides im Unterhauſe erſcheinen. Im Falle er abermals abgewieſen
würde, wolle er dem Parlament keinen Tag Frieden laſſen.
Spaui.n. Iu der parlamentariſchen Kriſis iſt noch lmmer keine
Entſcheidung erfolgt. Man glaubt indeſſen, daß dieſelbe in der
Ab=
ſtimmung der Deputirtenkammer über den Adreßentwurf erſolgen werde,
welche noch für dieſe Woche erwartet wurde und wllrde die Ablehnung
des Adreßentwurſes den Rücktritt des Miniſterlums Poſada de Herrera
nach ſich ziehen.
Rußland. Vom Finanzmluiſter iſt jetzt das Expoſe über den
Budgetvorauſchlag für 189½. veröfſentlicht worden. Die Summe aller
Reichseinnahmien beträgt 792,204,078 Rubel, dieſenige aller
Reichsaus=
gaben 500,997,112 Nubel, es bliebe demnach ein Deſleit von 97339
Rubel, ein für die ſonſigen Finanzverhältniſſe Nußlands gerade nicht
ganz ungünſtiges Reſultat. Die ausgebliebene Vermehrung der
Reichs=
einnahmen im Jahre 189 legt das Finanzexpoſe dem in Folge der
amerikauiſchen Coneurrenz eingetretenen Einken der Ghetreldepreiſe zur
Laſt, es habe ſich Geldmangel unter den Getreidehändlern und
Grund=
beſitzern gezeigt, hervorgeruſen durch den Stillſtand im Getreidegeſchäft;
auch habe ſich die Nachfrage nach Manuſacturwaaren verringert. Der
Finanzminiſter will zur Aufbeſſerung der Finanzlage ſich der größten
₂parſamkeit beſleißlgen, das Steuerſyſtem verbeſſern und alle zweige
der heimiſchen Induſtrie möglichſt ſchützen. Das (xpoſe des Miniſiers
hat ſich in den Petersburger Handelstreiſen einer ſympathiſchen
Auſ=
nahme zu erfreuen gehabt.
Auf der deutſchen Geſandtſchaft in Petersburg fand am 14. Januar
zu 6hren des neuen franzöſiſchen Votſchalters ein grohes Diner ſtatt,
an welchem ſich ſämmtliche Botſchafter betheiligten.
Eghpten. Einer Meldung von „Reuters Pureau; aus Suakim
vom 11. zuſolge iſt Vaker Paſcha von Maſſoval, nach Stakim
zurück=
gekehrt. Wie verlautet handelt es ſich darum, die Operationsbahis von
Cuafim nach Maſſovah zu verlegen.
Vereinigte Staaten. Das hepräſentantenhaus nahm am Ih.
Januar eine Reſolution an, welche den Präſidenten um Iuformatlonen
uͤber die Frage der Werthdeclarirung von auswärts importirter Waaren
zu einem niedrigeren Preiſe erſucht, wodurch Hinterziehungen in den
Volleinnahmen der Union herbeigeführt worden ſeien. Gleichzeitig wurde
der Präſident auſgefordert, der Geſeßgebung zur Verhütung ſolchen
Hinterziehungen die erſorderlichen Vo lagen zu machen. Dem
Verneh=
men nach unterbreitet die Finanzeommiſſionen dem Congreh demnächſt
eine Bill, wodurch erhebliche, wenn auch nicht allgemeine Zollreduetionen
vorgeſchlagen werden.
Eine in New=York eingetroſſene Depeſche aus Lima meldet,
daſ=
die chileniſche Deputirtenkammer den mit Peru abgeſchloſſenen Friedend.
vertrag genehmigt habe.
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R 13
Aus Stadt und Laud.
Darmſtadt, 18. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden heute Nachmittag
einem Wohlthatigkeits=Concert im Militärcaſino in Mainz
beiwohnen.
O In Gemäßheit des von der Forſtbehörde aufgeſtellten
Wirth=
ſchaftsplanes wird in dem laufenden Rechnungsjahr in dem ſtädtiſchen
Wald eine erheblich kleinere Menge Bau= und Nutzholz, dagegen
etwas mehr Brennholz zur Fällung gelangen. In den nächſten
Jahren wird ſich das Verhältniß jedoch wieder ändern.
— Die am 13. Januar d. J. in Bremen erſchienene erſte Rummer
der„Mittheilungen des deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger
Getränke: bringt u. A. eine im Karlsruher Stadtrath aufgeſtellte
Uebec=
ſicht des Verhältniſſes der Wirthſchaften zur
Einwohner=
zahl in 30 der größten deutſchen Städte. Als beſonders
beachtens=
werth erweiſt ſich der bedeutende Unterſchied, welcher in der
Verhältniß=
zahl der Schenken zwiſchen den mit einem Statut zur Regelung der
Bedürfnißfrage verſehenen Städten und den übrigen beſteht. Unter den
ſtatutariſchen Städten befinden ſich u. a. Braunſchweig mit 534
Ein=
wohnern durchſchnittlich auf jede Wirthſchaft, Düſſeldorf mit 411,
Er=
furt mit 256, München mit 235, Augsburg mit 218, Kaſſel mit 168,
Aachen mit 147; unter den ſtatutloſen Städten ſteht obenan Mannheim
mit 222, folgen u. a. Berlin mit 169, Wiesbaden mit 159, Leipzig mit
139, Straßburg mit 127, Nürnberg mit 126, Darmſtadt mit 119,
und ganz untenan ſteht Hamburg mit nur 71 Einwohnern auf eine
Schenke.
In welchem Umfange doch das Bettler= und
Landſtreicher=
weſen abgenommen hat, geht daraus hervor, daß trotz verſchärfter
Maßregeln m hieſiger Stadt in den Jahren 1881 und 1882 noch etwa
1700, bezw. 1600 Verhaftungen wegen Bettelns und Landſtreicherei, im
Jahre 1883 aber nur 564 vorgenommen wurden.
Die Umpfläſterung der großen Ochſengaſſe hat der
Stadtkaſſe einen Aufwand von nahezu 8400 M. verurſacht, wovon
indeſſen von den Hausbeſitzern für die gleichzeitige Herſtellung der
Trottoirs 674 M. zurückzuzahlen ſind.
Während des Jahres 1883 haben in unſerer Stadt 1010
Ge=
burten, 998 Sterbefälle und 269 Cheſchließungen
ſtattge=
funden.
O Wie man uns mittheilt, werden in Zukunft die erſten
Haupt=
gewinne unſerer Pferdemarktlotterie werthvoller wie ſeither
aus=
geſtattet, z. B. der erſte Preis ſtatt des bisherigen Werths von 5000,
einen ſolchen von 6000 M. repräſentiren.
(6) Die Vergnügungscommiſſion der beiden Geſellſchaften,
Bürger=
verein” und „Eintracht”, ſowie die Arrangeurs des am 9. Februar
ſtattfindenden Maskenballes ſind bereits in voller Thätigkeit und dürfen
wir zuverſichtlich wieder einem mit mancherlei Aufführungen
ausge=
ſtattetem Balle entgegenſehen. - Wie wir mit Beſtimmtheit erfahren,
ſollen diesmal die zwei ſchönſten Damenmasken und die zwei orginellſten
Herrenmasken prämiirt werden, was hoffentlich dazu beitragen wird,
daß ſich ein recht farbenreiches, manigfaltiges Coſtümbild entwickelt.-
Jedenfalls wäre es ſehr zu wünſchen, wenn ſich, beſonders bei den
jungen Herren, der ſchwarze Frack weniger wie ſeither geltend macht.
- Die dritte Kammermuſikſoirée des hieſigen Quartettvereins
findet nächſten Montag den 21. d. M. ſtatt. Zur Aufführung gelangt
das herrliche zweite Streichquartett von F. Ries und zwar hier zum
erſtenmale. Als zweite RNummer ſteht das Trio op. 97 von Beethoven
auf dem Programm. Den Schluß bildet das Quartett in Dedur
v. Haydn.
— Die Kinder=Vorſtellung im Circus Lorch am vergangenen
Mittwoch war ſehr zahlreich beſucht und fanden die Leiſtungen der
Ge=
ſellſchaft reichen Beifall.
Mainz. Die Bürgermeiſterei hat angeordnet, daß bei den in der
Stadthalle ſtattfindenden Feſtlichkeiten und ſonſtigen Veranſtaltungen
in den nach außen führenden Thüren die Schlüſſel im Innern ſtecken
bleiben, damit man ſich durch einfaches Umdrehen derſelben Ausgang
verſchaffen kann. — Die Anmeldungen für die Gartenbau=
Aus=
ſtellung laufen ſo zahlreich ein, daß wahrſcheinlich der Raum in der
Halle zu beſchräukt ſein wird. — Das neue Empfangsgebäude des
Bahnhofs, die Dienſt= und Poſtlocalitäten, ſowie das
Eilgüter=
expeditionsgebäude ſind bereits nahezu fertig geſtellt, ſo zwar, daß
binnen Kurzem ſchon die Reſtauration in dem neuen Bahnhof, für
welche vier Cäle, ſowie die überdeckten Zwiſchenperrons zur Verfügung
ſteherz, ausgeſchrieben werden ſoll.
Frankfurt, 17. Januar. Von der Telegrapheninſpection in
Han=
nover ſind Verſuche gemacht worden, über Kaſſel nach Frankfurt eine
Fernſprechſtelle herzuſtellen. Bis nach Kaſſel iſt eine ſehr gute
Verſtändigung möglich, während man in Frankfurt nur ſchwach das
von Hannover geſprochene vernehmen konnte. Jedenfalls war hieran
die zu vielfach durch Stationen unterbrochene Leitung ſchuld, und ſollen
daher weitere Verſuche an anderen von weniger Stationen belegten
Lei=
tungen vorgenommen werden. — Das ſtädtiſche Tiefbauamt beabſichtigt
für den dienſtlichen Verkehr mit den Stationen der Quellwaſſerleitung
aus dem Vogelsberg und dem Speſſart eine Telephonanlage einzurichten.
- Iu der hieſigen Hauptfynagoge wird am nächſten Samstag, den
19. d. M. beim Morgenaottesdienſt eine Gedenkfeier für Eduard
Lasker ſtattfinden. — Vor kaum dreißig Jahren beſtanden über den
Main nur 2 feſte Brücken: nämlich eine bei Aſchaffenburg und die
Sachſenhäuſer Brücke in Frankfurt. Nach Vollendung der jetzt bereits
in Angriff genommenen feſten Mainbrücke bei Offenbach ſpannen ſich
aber auf dieſer kurzen Strecke von 4 Meilen 12 feſte Brücken über den
Mainſtrom, nämlich 2 bei Aſchaffenburg, 3 bei Hanau, 1 bei Offenbach
und 6 bei Frankfurt. Bemerkenswerth iſt, daß 8 dieſer neuen Brücken
ſeit 1866 gebaut worden ſind, darunter 3 für Eiſenbahnzwecke.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtr. 47.
Der Rotterdamer Poſtdampfer Amſterdam, Capitän Paat. von der
Niederl.=Amerik. Dampfſchifff.=Geſellſch., im December von Rotterdam
abgegangen, kam am 13. Januar wohlbehalten in New=York an.
Zum „Rattenfänger von Hameln”
Der Sage vom Rattenfänger von Hameln liegt die Mythe von
dem gewaltigen Wotan, dem Todtenwähler, dem Sanger des
Sturm=
liedes zu Grunde. In verſchiedenen Geſtalten der deutſchen Sage hat
ſich das elementare und geiſtige Weſen dieſes höchſten Gottes der
ger=
maniſchen Stämme perſonificirt. Der Stoff pflanzt ſich fort und nimmt
aus jeder Zeit die entſprechenden Geſtalten auf. Die Mythe von Wotan,
der ſein ſinnverwirrendes Sturmlied ſingt, und von der Aufnahme der
Todten in ſein Heer iſt in die Sage von einem wunderbaren
Spiel=
mann übergegangen, der durch ſein Spiel Männer, Frauen und Kinder
zum wüthenden Tanze aufregt. Er führt ſie mit ſich in den Rhein,
in einen See oder Berg. wo ſie verſchwinden. So zieht der Gott, der
ſich die Todten wählt, zauberhafte Weiſen ſpielend, durch die Städte
und Dörfer der Menſchen. Sie müſſen ihm folgen, ob willig oder
un=
willig, in das dunkle Meer des Todes, das ſich vor ihnen auftzut und
hinter ihnen ſeine Wellen wieder ebnet, ſo daß man bald den Ort nicht
mehr kennt, wo ſie nun wohnen. Der Rattenfänger von Hameln iſt die
Perſonification des pfeifenden Windes, der die Seelen nach ſich zieht.
Dieſe Auffaſſung wird um ſo mehr einleuchten, wenn man gleichzeitig
daran erinnert, daß der altdeutſche, heidniſche Glaube die Mäuſe
viel=
fach als Geſtaten der Seelen anſah. Man denke hierbei an den
be=
rühmten Mäuſethurm bei Bingen und an den oftmals in Märchen
vorkommenden Umſtand, daß dem Schlafenden eine Maus aus dem
Munde geht.
Der mythiſche Hintergrund, den die alte Sage hat, mußte ſowohl
im Epos von Wolff wie in Neßlers Oper unbeachtet bleiben, wenn
das Ganze nicht einen geſpenſterhaften Eindruck machen ſollte. Das
Dämoniſche, das der Geſtalt des Rattenfängers unverkennbar anhaftet,
kommt nicht von außen, ſondern ſtammt lediglich aus der Individualität
des Spielmanns.
Vermiſchtes.
Die Temperatur des Monat Januar iſt eine ganz ungewöhnlich
hohe ca. 90 über der durchſchnittlichen. Auffallend iſt die Temperatur
im Norden. Haparanda hatte am 16. Januar Morgens 8 Uhr 412,
Petersburg 416 und Moskau 1170 C. Wiesbaden hatte -8, Berlin
6, München und Wien 420 C. Darmſtadt hatte am 17. Januar
Morgens 6 Uhr X538. C. bei N.=W.
Die Zufuhr von auſtraliſchem Fleiſche hat in den letzten
Jahren in England außerordentlich zugenommen. Im Jahre 1880
wurden 400 eingeſchlachtete Hämmel in gefrorenem Zuſtande eingeführt;
im Jahre 1883 in 31 Schiffsladungen nicht weniger als 193,645, wovon
62733 aus den ſüdausſtraliſchen Colonien, und 129732 von Neuſeeland
kamen. Drei Schiffe brachten das Fleiſch in ſchlechtem Zuſtande, 7 in
mittelgutem, 21 in vortrefflichem. Die erzielten Preiſe bewegten ſich
je nach der Qualität zwiſchen 4½- 9. d. (40-75 Pf.) per Pfund.
- Zartfühlend. „Wie komiſchl” meint eine junge Frau beim
Durchmuſtern ihrer Weihnachtsgeſchenke. „Wie kommſt Du nur dazu,
liebes Männchen, mir einen Ring von Haargeflecht zu ſchenken? Und
nicht einmal von Deinem Haar, denn Zu biſt blond und dieſes iſt
ſchwarzk” - „Liebes Kindl Daran kannſt Du meine Aufmerkſamkeit
und Ausdauer erkennen. Dieſer Ring iſt aus all den Haaren geflochten,
die ich während des ganzen verfloſſenen Jahres mühſam aus Deinen
Suppen herausgefiſcht habe!
Tages=Kalender.
Freitag, 18. Januar: Gemüthl. Abendverſammlung der deutſchen Reichs
fechtſchule (Reſtauration Schmitz).
Samstag. 19. Januar: General Verſammlung der Freiwilligen Turner=
Feuerwehr, Beſſungen (Reſtauration Kropp).
Verſammlung des
Kaufmänniſchen Vereins (Vereinslocal).
Dritter Kammermuſik=
Abend von Martin Wallenſtein (Darmſtädter Hof).
Sonntag 20. Januar: Generalverſammlung des Geſangvereins
Lieder=
tafel (Brauerei Böttinger). - Generalverſammlung des Geſangvereins
Liederzweig (Reſtauration Schenck).
Generalverſammlung des
Geſangvereins Sängerluſt (Brauerei Heß).
Montag, 21. Januar: Vortrag, veranſtaltet vom deutſchen Schulverein
(Darmſt. Hof).
Hierzu eine Beilage von Arnold Bergſträßer in Darmſtadt: Schorers Familienblattu.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Redaction: Carl Wittich.