Darmstädter Tagblatt 1884


04. Januar 1884

[  ][ ]

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147.
Jahrgang.

4
WBTUEIIN N
GGUINNN

147

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufichlag

(Irag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuffrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenomment in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 4. Januar.
P 3.
1884.

Darmſtadt, den 2. Januar 1884.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft pro 1883, insbeſondere Berichtigung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich beauftrage Sie, die Stammrollen der Jahrgänge 1883, 1882, 1881 und 1880 behufs der Berichtigung alsbald k. H.
hierher einzuſenden.
v. Zangen.
Darmſtadt, den 2. Januar 1884.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1884, hier Einſendung von Auszügen aus der Sterbe=Regiſtern des Jahres 1883.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweiſung auf die Beſtimmungen in 8 45 Poſ. 7b und 10 der E.=O. G.=Bl. von 1875 S. 700, ſowie auch
S. 652), beauftrage ich Sie, den dort vorgeſchriebenen Auszug, enthaltend die Eintragungen von Todesfällen männlicher Per=
ſonen
, welche das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und nicht in Ihrer Gemeinde geboren waren, aufzuſtellen und bis
zum 15. Januar an mich einzuſenden.
Es empfiehlt ſich zu dieſen Auszügen das in der Bekker'ſchen Hofbuchdruckerei vorräthige Formular (y zu verwenden.
61
v. Zangen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten in Berlin vom 19. December 1883 wird auf Grund der 88 14
und 19 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie zur öffent=
lichen
Kenntniß gebracht, daß das von demſelben auf Grund des 8 11 desſelben Geſetzes unterm 2. November 1883 erlaſſene
Verbot der im Verlage des Verlagsmagazins (J. Schabelitz) 1883 zu Zürich erſchienenen nichtperiodiſchen Druckſchrift: Die
Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Auguſt Bebel, ſich auch auf diejenigen Exemplare dieſer Druck=
ſchrift
erſtreckt, welche unter einem Deckelumſchlag mit der Titel=Aufſchrift: Bericht der Fabrik=Inſpectoren 1883
verbreitet werden.
Darmſtadt, am 2. Januar 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
ſ2

Holzverſteigerung.
Zu Forſthaus Faſanerie werden, jedes=
mal
9 Uhr morgens beginnend, verſteigert:
I. Mittwoch den 9. Januar d. J.
Buche: 14 Rm. Scheiter l. Cl., 246 Rm.
Scheiter II. Cl., 113 Rm. Knüppel, 2670,
Wellen, 87 Rm. Stöcke; Nadelholz: 1 Rm.
Scheiter I. Cl., 7 Rm. Scheiter II. Cl.,
9 Rm. Knüppel, 140 Wellen, 3 Rm.
Stöcke; Aspe, Pappel ꝛc. 14 Rm. Scheiter
II. Cl., 23 Rm. Knüppel, 280 Wellen.
II. Donnerstag den 10. Januar d. J.
Eiche: 161 Rm. Scheiter I. Cl., 244 Rm.
Scheiter I. Cl., 127 Rm. Knüppel, 218 Rm.
Wellen, 132 Rm. Stöcke; Birke, Obſt=

baum: 6 Rm. Scheiter I. Cl., 37 Rm.
Scheiter II. Cl., 20 Rm. Knüppel.
Das zum Verkauf kommende Holz ſitzt!
in verſchiedenen Abtheilungen der Forſt=
wartei
Faſanerie und wollen ſich Kauf=
liebhaber
wegen vorheriger Beſichtigung!
des Holzes an Großh. Förſter Dillmuth
zu Forſthaus Faſanerie wenden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[73
v. Werner.
Bekanntmachung.
Der Bedarf an Fleiſch, Brod, Semmel
Hülſenfrüchten, Kartoffeln, Materialwaaten,
Wein, Bier ꝛc. ſüc das hieſige Garaiſon=

Lazareth pro 1. April 1884 bis ult. März
1585, ſowie die Verwerthung der in der=
elhen
Zeit aufkommenden Küchenabfälle,
Knochen, Brodreſte und das alte Lagerſtroh
ſoll im Wege der offentlichen Sabmiſſion
an den Mindeſtfordernden 1eſp. Meiſtbie=
tenden
vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Donnerstag den 10. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchaftszimmer des Lagareths anbe=
raumt
.
Lieferungs= und Kaufluſtige werden
hiermit aufgefordert ihre Gebote ſchritlich
und verſiegelt mit der Aufſchrift: Sub=
miſſion
auf Lieferung von Victualien reſp.

[ ][  ][ ]

20
Ankauf von Brodreſten ꝛc.u bis zum
Termin portofrei einzuſenden.
Die Lieferungsbedingungen liegen von
heute ab hierſelbſt zur Einſicht aus und
ſind vor Abgabe der Offerten zu unter=
[12411a
ſchreiben.
Darmſtadt, den 27. December 1883.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.

Prämlrt mit der Brone=Medaille
auf der landwirthſch. Ausſtellung
Darmſtadt 1882.
Sauerkraut,
gebrühte & Salz-Bohnen,
Sulz- & Essig-Gurken,
Preiselbeeren,
eigenes Fahrikat.
Philipp wöber
Carlsſtraße 24. 19774

Amſterdamer
Schölldiéche,
ſoeben friſch eingetroffen bei
Carl Saltes;
Mathildenplatz 1.
[4
Brut-Heringe.
Heringe vom jetzigen Fange, ff. ge=
braten
, empfehle ich jedem als Delikateſſe,
verſende das Poſtfaß von 10 Pfund zu
Mk. 3.50 franco Poſtnachnahme.
P. Broizeh,
Cröslin, R.=B. Stralſund. (5

,
Goneral.Agen

27)

10
ſite

p7.
14

Con=

⁄₈
⁄₈.
Mland:

Wn.ranturras

Billige Pantoffeln.
Die Frauenſtraminpautoffeln ( Hond=
arbeith
, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu M. 2.90
abgegeben.
Ferner iſt eine friſche Sendung Frauen=,
Manner= und Kinderſtiefel zu wieder
holt herabgeſetzten Preiſen in bekannte:
Güte eingetroffen.
(1108
Gahnhofſtraße l, 1 Stiege hoch.

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Ausverkauf von Farben ꝛc.
Wegen Liquidation unſeres Geſchäftes geben wir unſere Vorräthe in bunten
Farben und Erdfarben ꝛc. zum Selbſtkoſtenpreis ab und ſtehen mit bemuſterter
Offerte gerne zu Dienſten.
(76
Schweinfurt a. M.
Bech a Schmitt.

Neueſte Nuchrichten

66

nach 2 jährigem Beſtehen bereits eines der verbreitetſten Blätter
Deutſchlands, erſcheinen in Berlin, täglich auch Montags.
Haltung: Abſolut nnparteiiſch.
Die Neueſte Nachrichten' geben durch eine tägliche Zuſammenſtellung der
wichtigſten Aeußerungen der namhaſteſten politiſchen Blätter einen Ueberblick
über die Stellung aller Parteien zu den Tagesfragen.
Die Neueſte Nachrichten zeichnen ſich in ihren Bank= und Handels= Nach=
richten
durch beſondere Genauigkeit, im Feuilleton, im localen und vermiſch=
ten
Theil duich Reichhaltigkeit aus; dieſelben bieten ihren Leſern als Unter=
haltungsſtoff
ſpannende Romane und Erzählungen.
Das Coursblatt iſt das ausführlichſte aller in Beilin erſcheinenden
Zeitungen.
Die Neueſte Nachrichten' beantworten bereilwilligſt und ausführlich im Brief=
kaſten
ulle durch ihre Abonnenten an ſie geſtellten Anfragen, enth alten alle
irgendwie nöthigen Producten=, landwirthſchaftlichen Berichte, beingen die
wiſſenswerthen amtlichen Nachrichten, ferner auch Perſonalveränderungen in
der Armee und Civilverwaltung, und veröffentlichen die vollſtändigen. Zieh=
ungen
der preuß ſchen, ſächſiſchen, braunſchw u. Hamburger Staatslotterien.
Für den enorm billigen Abonnemenspres, den billigſten unter den
aroßen in Verlin erſcheinenden geitungen;


von nur 3.25 Mark pro Vierteljahr

bieten die Neneſte Nachrichten außer der Fülle anregenden und unterhal=
tenden
Leſeſtoffs auf dem Gebiete der Politik, des Verkehrs und H in dels, noch
folgende ſechs Beilagen, höchſt intereſſant und wichtig für die
Damen=Welt, unentbehrlich für den Capitaliſton und für den
Landwirth.
1) Neueſte Berliner Fliegende Blätter.
Alluſtrirtes humoriſtiſches Wochenbſatt.

2) Das Unterhaltungsblatt.
3)
Die Hausfrau.
Blätter für das Hausweſen, enthaltend Oblig. u. Pfandbr. v. Provinzen, Kreiſen
prakt. Abhandlungen u. Winke auf dem Städten ꝛc., überhaͤutt alle Verlooſungen
wirthſchaftl. Gebiete. Allwöchentlich.
4) Zeitung für Landwirthſchaft16)
und Gartenbau.
Eiſcheint monatlich zweimal.

Verlöoſungsblatt.
5)
Feuilleloniſiſches Beiblatt. Allwöchentl. Enthalt. de Verloojung ſämmtl. Loospap.
Prämienanlehen ꝛc, ſowie diejenigen der
in unbedingter Ausführlichkeit.
Allwöchentlich.
Neueſte Moden.
Große Modenzeitung mit Illuſtrationen
und Schnittmuſtern.- Erſcheint monatl.
Im kommenden Quartal bringen die Neueſte Nachrichten:
einen Roman aus der Feder eines ſehr bekannten und beliebten
Autors, ſowte einen höchſt intereſſanten, ungemein ſpannenden
Eriminal=Noman.
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Preiß des Heftrs1 Mark.

Dieverbreitetſte, weil gediegenſte, amlſanteſte u. am reichſten illuſtr. Monatsſchrift
beginnt ſoeben einen neuen Jahrgang und tadet zum Abonnemenk ein.

[ ][  ][ ]

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H E. 545 62 745 915 4 1185 1220 . 2 216 310 45e 55, 785 Ve 42)

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durch den Gebrauch des Johanu Hoff'ſchen Malzextrait=Geſundheitsbieres be=
wogen
, letzteres als Cur anzuwenden, und erſtaunte freudig, binnen Kurzem eine
Umwandlung zum Guten wahrzunehmen. Jetzt bin ich wieder hergeſtellt und
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Verkaufsſtelle bei Carl Matzingor, Louiſenplatz, Lohstoin &ap Scholl,
Darmſtadt.
(81

21
.

Vortrüge
über
einzelne
Theile der Geſundheits= und Krankenpflege im
Alice=Hoſpital a. d. Mathildenhöhe.
Mittwoche von 4 bis 5 Dhr Nachmittags.
9. Januar: Dr. Eigenbrodt: Ueber die erſte Hülfe bei Unglücksfallen.
16.
Dr. Dettweiler: Ueber den geiſtigen Einfluß bei Behandlung
und Pflege von Kranken!
23.
Dr. Röder: Ueber das Auge und ſeine Hygienel.

30.
Dr. Büchner: Ueber Luft und Athmen

6. Februar: Dr. Vix: Ueber die Ernährung des Kindes
13. Dr. v. Heſſe; Ueber die Diätetik des Nerven= und Muskel=Syſtems'.
20. Dr. Draudt: Ueber die zweckmäßige Ernährung und Blutbildung

bei Erwachſenen
27.
Dr. Habicht: Ueber Hautfunction, Hauteultur und Kleidung.

5. März: Dr. Pfeiffer: Ueber Krankheitsurſachenv.
12.
Dr. Neidhardt: Ueber Desinfection.
Den dafür ſich Intereſſirenden iſt an den betreffenden Tagen von 3½ 4 Uhr
zugleich Gelegenheit gegeben, die Räumlichkeiten und Einrichtung des neuen Alice=
Hoſpitals zu beſichtigen.
Eintrittskarten ſind in der Bergſträßer'ſchen Buchhandlung zu erhalten: Zu
ſämmtlichen Vorträgen für 1 Perſon 4 Mk., Familienkarten für 2 Perſonen 6 Mk.,
desgl. für 3 Perſonen 8 Mk. Karten zu einzelnen Vorträgen 1 Mk. Mitglieder
des Alice=Frauen=Vereins, ſowie Alle, welche die Heilanſtalt mit jährlichen Beiträgen
unterſtützen, erhalten für ihre Perſon zu ſämmtlichen Vorleſungen Karten 2 Mk.
Ein ſich etwa ergebender Reinertrag iſt für die innere Einrichtung des Alice=
Hoſpitals beſtimmt.
[82

BaAAAdAA. Al=Lsrhih
Börse-Auſt=äge?
Ab n anmn Conbinatunan v )
AxAIAO-oder
Spsonlations:
J zwecken werden in den hiezu beſtgeeig=
Oneten Bsterr.ungar. Werthen.è
Dam günſtigſten an der für dieſelben?
10304) Leinzig maſigebenden Wionors
Börgovölzogen: Erläuternden Pro= C
ſpect hierüber, erprobte Infolma=C
Ttionen, gewiſſenhafte Rathſchläge,;
Lu. Probe=Num. des ſinanz. Börſen=u. J
L Verloſ=Blattes, I. ElTilAufranco!
Ju. gratis. Deckung mäßig. Condi=T
Ltionen coulant.
Bankhaus ,L Eir hat,
Wten, Schotteuring 1.
Aryrrryrrri

Die Wagenfabrik
von
Baptist Röder in Haiuz,
Große Bleiche 9,
empfiehlt
(6070
Luxuawagen in großer Auswähl.
(Feſucht in der Gegend der Infanterie=
- oder Cavallerie=Kaſerne eine Woh=
nung
von 56 Piecen oder ein kleines
Haus zum Alleinbewohnen per 1. April
d. Js. Offerten unter Chiffre S. H. 10
an die Expedition d. Bl. erbeten. (83

[ ][  ][ ]

Der allgemeine Verein

gegen
Verarmung sBettelei dahier,
der im April 1877 in das Leben gerufen wurde, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, die
Hausbettelei in Wegfall zu bringen, der Verarmung vorzubeugen und eingetretene
Armuth zu heben. Dank der Opferwilligkeit vieler hieſiger Einwohner und Dank
der perſönlichen helfenden Thätigkeit einer großen Zahl von Damen und Herren, iſt
es ihm vergönnt geweſen, ſeinen Zielen näher zu treten, durch ihn iſt der Hausbettel
weſentlich beſchränkt, gar mauche Familie iſt in ihrer Exiſtenzfähigkeit erhalten, viele
Thränen der Armuth ſind durch ihn getrocknet worden. Durch Tod und Wegzug
hat er indeſſen viele Mitglieder verloren und geſtattet ſich daher der Vorſtand des
Vereins, an diejenigen Bewohner der Stadt, die bis jetzt noch nicht Mitglieder des
Vereins geworden, die Bitte zu richten, demſelben beizutreten und ihren Beitritt auf
dem Büreau des Vereins, Louiſenſtraße Nr. 26, Nachmittags von 2-6 Uhr anzu=
zeigen
, woſelbſt auch die Statuten des Vereins und die neueſten Rechenſchaftsberichte
bezogen werden können.
Darmſtadt, im December 1883.
Der Vorſtand des allgemeinen Vereins gegen Ver=
[84
armung und Bettelei.

Win Goschäftslocal
wird per ſofort zu miethen ge=
ſucht
. Schriftl. Offerten ſind an
die Expedition d. Bl. unter k. B.
(85
Nr. 4448 zu richten.

87) Ludwigsplatz 1 iſt der 3. Stock
mit Waſſerleitung u. ſ. w. an eine ruhige
Familie per 1. April zu vermiethen.
Näh. Beletage bei Frau H. Noack.

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Bedingungen geſucht.
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Ludwigſtraße 7. (93

Jriſche
GEuuuudtad
G.PFOIH,
[94
Bleichſtraße.

unter F. H. an die Expedition.

(Fine Frau empfiehlt ſich im Aus= und
CAnkleiden von Todten. Mühl=
ſtraße
25, Seitenbau, 1 Tr. hoch. (10280
iii
Für einen Gymnaſiaſten wird bis
1 zu Mitte März eine
gule Penslon
in der Nähe des Gymnaſiums geſucht.
Gefl. Offerten unter der Chiffre
R. H.; Friedberg, poste
restante.
(86
WiiD

88) Ein Mädchen ſucht Monatsdienſt.
Zu erfrag. Obergaſſe 30 eine Stiege hoch.

auf erſte Hypothek zu
4000 mE. leihen geſucht. Offerten
[95
Gir. re. e.

Weiter, haben Neujahrs= Entſchul=
digungs
=Karten zum Beſten der Kleinkin=
derſchule
entnommen:
Die Herren Hofbibliothekſecretär Dr. Lennert.
Oberſteuerinſpector von Buri, Miniſterialreviſor
Draudt, S. Fulda, Kaufmann Roll. An den
Beiträgen für die Weihnachtsbeſcheerung
der Kleinkinderſchule hat ſich noch betheiligt:
Herr Adam Bernet, Eiſenhandlung.

ane.

Eine zuverläſſige Frau ſucht Lauf=
Langegaſſe Nr. 3.

90) Ein junges, braves Mädchen,
Oberheſſin, ſucht Stelle. Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.

91) Ein jüngerer Herrſchaftskutſcher
lgeweſener Cavalleriſt) mit guten Zeugniſſen,
ſucht alsbald gleiche Stellung. Näher. bei
A. Kammler, Hochſtraße 10.

Gold=Cours.
Ruſiſche Impertales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold

M. 166'-72
16.15-18
20.30-34
4.16-20

n

Nenig gebrauchte, leere Kiſten werden
f
gekauft. Offerten unter A. W. in
der Expedition niederzulegen.
92

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 4. Januar.
10. Vorſtellung in der 6. Abonnementsabtheilung.
Iphigenie auf Tauris.
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 6. Januar.
Neu einſtudirt:
Undin e.
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in 4 Akten.
Muſik von Albert Lortzing.

196
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Nachricht, daß unſere liebe Frau, Schwägerin, Tante
und Couſine
Marie Weichel,
geb. Pracht,
heute Nacht nach langen, ſchweren Leiden ſanft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. Januar 1884.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag um
3 Uhr ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 4. Januar.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaſſer empfing am 2. Vormittags
die Deputation der Halloren, welche bereits am Tage vorher gelegentlich der
Familientafel im kaiſerlichen Palais die herkömmlichen Neujahrsgeſchenke
überreicht hatte. Im Uebrigen brachte das kaiſerliche Paar den heutigen
Sterbetag des Königs Friedrich Wilhelm 1V. in ſtiller Zurückgezogen=
heit
zu.
Aus Anlaß des 50. Jahrestags der Errichtung des deutſchen Zoll=
vereins
fand am 1. Januar beim Finanzminiſter ein Feſtdiner ſtatt, an
welchem alle Miniſter, alle preußiſchen und nichtpreußiſchen Mitglieder
des Bundesraths und andere hohe Reichs= und Staatsbeamte theil=
nahmen
. Der Finanzminiſter erhob ſich zu einem Toaſt, in welchem er
die Vorgeſchichte des Zollvereins fkizzirte und darauf hinwies, wie die
materiellen Bedürfniſſe des Volks auf eine Verſöhnung der beiden Rich=
tungen
, die man als den deutſchen Sondergeiſt und als den deutſchen
ſEinheitsgeiſt bezeichnen könne, hingedrängt hätten, wie die erſte glückliche
practiſche Verſöhnung dieſer beiden Richtungen die Grüudung des Zoll=
vereins
geweſen ſei und wie der Zollverein in dem neu erſtandenen
deutſchen Reiche ſeine Stelle und ſeine voll befriedigende Geſtalt gefunden
habe. Der Miniſter ſchloß mit einem dreifachen, begeiſtert aufgenomme=
nen
Hoch auf Kaiſer Wilhelm, den Schöpfer des neuen Reichs, und auf
die deutſchen Bundesfürſten.
Die Mitglieder der neuen Berliner Stadtverordnetenverſammlung
wurden am 2. Januar nach einer einleitenden Rede v. Forckenbecks

19
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I.
8
49
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[ ][  ][ ]

und

1)
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61
10
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55

R6.
durch Hardſchlag an Eidesſtatt in Gegenwaͤrt ſämmtlicher Mitglieder
des Magiſtrats vereidigt. v. Forckenbeck brachte darauf ein Hoch auf
den Kaiſer aus, worin alle Anweſenden ſtehend begeiſtert einſtimmten.
Die Wahl des Bureaus der Stadtverordneten findet Sonnabend am
5. Januar, ſtatt.
Frankreich. Der Neujahrs=Empfang in Elyſée fand in gewöhn=
licher
Weiſe ſtatt. Auch die chineſiſche Geſandtſchaft war zu demſelben
erſchienen. Der päpſtliche Nuntius, Mgr. di Rende, hielt eine kurze
Anſprache an den Präſidenten Grevy, welche dieſer in herzlicher Weiſe
erwiederte. Anrede und Antwort bewegten ſich in dem Rahmen der
bei ſolchen Gelegenheiten üblichen allgemeinen Redewendungen.
Die Aeußerungen der engliſchen Preſſe während der letzten Tage
ſcheinen darauf hinzudeuten, daß England wengſtens das ſüdweſtliche
Tonking, incluſive Bac=Ninh und Son=Tay, an Frankreich überlaſſen
wolle. Nach einem in Paris eingetroffenen Telegramm erklären jedoch
die Times nunmehr wieder, daß Frankreich vor Bac=Ninh Halt
machen, Quang=Yen wieder herausgeben und die Frage, wem Son=Tay
gehören ſolle, einem Schiedsſpruch unterbreiten müſſe. Bewahre jedoch
Frankreich ſeine ablehnende Haltung und erfolgt nicht alsbald die Ein=
tellung
aller Feindſeligkeiten, ſo könne die letzte Hoffnung auf eine
friedliche Beilegung des Conflicts als geſunken betrachtet werden. Die
Würde Chinas laſſe es nicht zu, mit ſeinen Conceſſionen weiter zu
gehen als es gegangen iſt, und die Nichtannahme dieſer Conceſſionen
bedeute nichts Anderes, als den Krieg, der dann unvermeidlich ſei.
Man glaubt in Paris, daß dieſer Umſchwung in der Haltung der
engliſchen Preſſe, welcher natürlich peinlich berührte, auf den momentan
in den Operationen des Admiral Courbet eingetretenen Stillſtand
zurückzuführen ſei. Der Temp3 macht über die Stärke des franzöſi=
ſchen
Expeditionscorps in Tongking folgende Angaben: Das Effectiv
der Truppen aller Waffengattungen, die ſich zu Anfang December in
Tongking befanden, belief ſich auf 8845 Mann. Zieht man hiervon die
in den letzten Kämpfen vor Son=Tay Gefallenen und Verwundeten ab,
ſo dürfte der Admiral Courbet gegenwärtig höchſtens 8000 Mann zu
ſeiner Verfügung haben. An Verſtärkungen gingen bereits am 25.
December aus Algier ab: 1 Regiment zu 3 Bataillonen in einer Stärke
von 52 Officieren und 2452 Mann. Außerdem 600 Mann, um das in
Tongking befindliche Marſchregiment gleichfalls auf 2400 Gewehre zu
bringen. Am 10. Januar wird das aus dem vierten Bataillonen des
23., 111. und 143. Regiments ſowie aus Freiwilligen gebildete Marſch=
regiment
, gleichfalls 52 Officiere und 2400 Mann ſtark, abgehen, ſowie
Artillerie, Train, Ambulanzen u. ſ. w. Der General Millot wird
demnach nach Eintreffen aller dieſer Verſtärkungen ein Corps von
375 Officieren und rund 15,000 Mann regulärer Truppen zu ſeiner
Verfügung haben.
England. Es verlautet, daß, falls keine Beſſerung in den Zu=
ſtänden
auf Madagascar eintritt, Lord Granville der Regierung vor=
ſchlagen
werde, der franzöſiſchen Regierung weitere Vorſtellungen betreffs
der Nachtheile zu machen, welche britiſchen Unterthanen und dem briti=
ſchen
Handel durch die feindſeligen Operationen Frankreichs entſtanden
ſind und noch erwachſen.
In ihren Neujahrsartikeln lenken die meiſten engliſchen Tages=
blätter
mit ungeheuchelter Befriedigung die Aufmerkſamkeit ihrer
Leſer auf die ſtarke und friedfertige Haltung des Deutſchen Reiches im
verfloſſenen Jahre. So ſchreibt der conſervative Standard: Wäh=
rend
Frankreich unruhig geweſen iſt, war Deutſchland ruhig und ge=
laſſen
, und während der letzten zwölf Monate hat Fürſt Bismarck die
auswärtige Politik ſeines Vaterlandes in dem Geiſte der wohlbekannten
Worte des größten unter den deutſchen Dichtern: Stets thätig, nie=
mals
eiligt, geleitet. Die Folge iſt, daß Deutſchland eine Stellung in
Curopa einnimmt, welche gebieteriſcher iſt als je, obwohl in ſeinem
Namen weder ein Schuß abgefeuert, noch eine Drohung ausgeſtoßen
wurde. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn
ſind, wenn möglich, enger, inniger und einflußreicher als jemals, und
es ſind gute Gründe fur die Annahme vorhanden, daß das verfloſſene
Jahr Zeuge war der Aufnahme Italiens in ein vertrauteres Bündniß
mit den großen Militärmächten Mitteleuropas."
Der Proceß des in der Pulververſchwörung gegen das deutſche
Botſchaftspalais angeklagten Wolff wird in der zweiten Woche des
Januar ſtattfinden. Der Mitangeklagte Eduard Bondurand wird als
Kronzeuge auftreten.
Italien. Der König empfing am Neujahrstag den deutſchen
Botſchafter v. Keudell, welcher ein eigenhändiges Schreiben des Kaiſers
Wilhelm überreichte, in beſonderer Audienz.
Bei dem Neujahrsempfange äußerte der König Spaventa gegen=
über
: Das neue Jahr beginnt unter glücklichen Auſpicien; Italien
wird nunmehr als gewichtige Bürgſchaft des europäiſchen Friedens an=
geſehen
.
Rußland. Der Mörder Sudeikin's iſt bis jetzt noch nicht er=
griffen
; den Namen des Hauptſchuldigen will indeſſen die Polizei
wiſſen; er heißt angeblich Tegajew. Es unterliegt keinem Zweifel mehr,
daß Sudeikin und ſein Gehülfe in Hinterhalt gelockt worden ſind, denn
im Hauſe Ratkow Roſhnew am Newsky=Proſpect befand ſich in der
That ein Zuſammenkunftsquartier der Geheimpoliziſten, wo ſie zum
Theil auch ihre Aufträge erhielten. Tegajew und ſeine Verſchworenen
wußten ſich Eintritt in's Quartier zu verſchaffen, vermuthlich durch
Beſtechung. Daß Sudeikin vollkommen überraſcht wurde, geht daraus
hervor, daß hei ihm in der Taſche ein geladener Revolver gefunden wurde.

5
23
Cghpten. Einer aus Kairo der Pall Mall Gazette' zugegangenen
Mittheilung zufolge wird gutem Vernehmen nach die Modification des
Liquidationsgeſetzes, um die Amortiſirungskaſſe für die Bedürfniſſe der
Regierung zu vermindern, für unvermeidlich gehalten. Die Lage wird
kritiſch. Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den engliſchen Rath=
gebern
und den übrigen europäiſchen Beiräthen des Khedive's nehmen
zu. Die Demiſſion des Cabinets Cherif dürfte unmittelbar bevorſtehen.
Vereinigte Staaten. Auf der Grand=Trunk=Eiſenbahn collidirten
am 2. Januar unweit Toronto ein Perſonen= und ein Güterzug;
27 Perſonen ſind getödtet, 20 bis 30 verletzt.
Dem New=York Herald wird aus Hongkong unterm 1. Januar
telegraphirt, daß an Stelle Cheongs, des Vicekönigs von Kwangſi, ſich
der Vicekönig von Yünnan nach der Grenze von Tonking begeben wird.
Es heißt, er habe Befehl, die Grenze zu überſchreiten und den Befehl
über die chineſiſchen Truppen in Tonking in Perſon zu übernehmen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Januar.
Militärdienſtnachricht. Mallwitz, Kaſernen=Inſpector
in Mainz, auf ſeinen Antrag zum 1. April 1884 mit Penſion in den
Ruheſtand verſetzt.
Ordensverleihung. Dem Generalmajor z. D. v. Lyncker,
bisher Commandeur der 6. Feld=Art.=Brig., wurde der Rothe Adler=
Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub verliehen.
0 Stadtverordnetenſitzung vom 3. Januar. (Kurzer Be=
richt
.) Der Herr Oberbürgermeiſter eröffnete die Sitzung, indem er
die Mitglieder der Stadtverordnetenverſammlung herzlich willkommen
hieß und dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß es ihnen beſchieden ſein
möchte, auch in Zukunft in ernſter und gemeinſamer Arbeit das Wohl
der Stadt zu fördern, beklagte die ſchwere Erkrankung der Herren Reh
und Momberger, widmete ſodann den ausgeſchiedenen Mitgliedern für
ihre aufopfernde und tüchtige Thätigkeit, insbeſondere Herrn Berntheiſel,
welcher der Gemeindevertretung nahezu 40 Jahre angehörte, warme
Worte der Anerkennung.
Hiernach ſchritt er zur Einführung und Verpflichtung der neuen
Stadtverordneten, wies in längerer Rede auf die einſchneidenden Ver=
änderungen
hin, welche die Städteordnung zur Folge gehabt, berührte
die verſchiedenen Schöpfungen, welche im Laufe der letzten 9 Jahre
nothwendig geweſen und eine ſtramme Thätigkeit der Stadtverordneten
bedingt. conſtatirte mit Genugthnung den geordneten Zuſtand unſerer
ſtädtiſchen Finanzen, die ſeither ermoglicht, den Steuerausſchlag nicht
zu erhöhen, und gab dem Wunſch Ausdruck, daß die Arbeiten wie ſeit=
her
zum Segen der Stadt ausfallen möchten, worauf die Vereidigung
der neu eingetretenen Mitglieder erfolgte. Hierauf ſprach Hauſer als
das älteſte Mitglied dem Herrn Oberbürgermeiſter den Dank der Stadt=
verordneten
für ſeine ſeitherige erſprießliche Thätigkeit aus.
In die Tagesordnung eintretend wählte man die Herren Diefen=
bach
, Hauſer, Lehr, Wolfskehl, Ruckert, K. Vogel, Profeſſor
Thiel, Schödler, um demnächſt Vorſchläge für Neubeſetzung der ver=
ſchiedenen
Deputationen und Commiſſionen zu machen.
Die ſeitherigen Todtengräber wurden für 1884 wieder beſtätigt,
ſodann die Vermehrung der Lehrerſtellen an unſerer Volksſchule um 3
weitere Lehrkräfte genehmigt, ſo daß die Zahl der dortigen Lehrkräfte
nunmehr 83 betragen dürfte.
Weiter ſollen 5 ſeither durch Schulverwalter verſehene Stellen
nunmehr definitiv beſetzt werden, und zwar nicht wie es ſeither üblich
war, durch jüngere, hier thätige Schulverwalter, ſondern durch ältere
erprobte Lehrer vom Land, weshalb das Ausſchreiben der Beſetzung jener
5 Stellen beſchloſſen wurde. - Die Rechnung der Polizeikaſſe pro
1882-83 gab vorläufig zu keinen beſonderen Beanſtandungen Anlaß,
und wurde eine anderweite Feſtſetzung der Beiträge der Gemeinde
Beſſungen für die hieſige Polizeiverwaltung für geboten erachtet und
ſollen desfallſige Verhandlungen behufs Neuregulirung dieſes Verhält=
niſſes
ſtattfinden. Hierauf folgte geheime Sitzung. Eingelaufen iſt
eine mit 674 Unterſchriften verſehene Petition wegen Herabſetzung des
Gaspreiſes. Die Entſcheidung darüber wird bei der Budgetberathung
getroffen.
Poſtperſonalveränderungen. 1) Verſetzt ſind: der Poſt=
kaſſirer
Kaebſch von Darmſtadt nach Liegnitz behufs Uebernahme einer
Poſtinſpectorſtelle, der Ober=Poſtdirectionsſecretär Knitler von Karls=
ruhe
(Baden) nach Darmſtadt zur Uebernahme einer Poſtkaſſirerſtelle;
der Poſtſecretär Beck von Mainz nach Bielefeld. 2) Angeſtellt iſt der
Poſtanwärter Bickelhaupt in Gießen als Poſtaſſiſtent. 3) In den Ruhe=
ſtand
verſetzt iſt der Ober=Telegraphen=Aſſiſtent Garlin in Mainz.
4) Geſtorben ſind: der Poſtverwalter Wiegand in Sprendlingen ( Rhein=
heſſen
) und der Poſtagent Rupp in Mühlheim (Main).
O Die Interimsſcheine für die Actien der landwirthſchaftlichen
Genoſſenſchaftsbank werden in Kürze ausgegeben werden.
O Im Herbſt wurde in Eberſtadt ein äußerſt frecher, freilich
nicht mit Erfolg gekrönter Einbruch in der Kirche ausgeführt und
geſtern der Thäter in der Perſon eines verwahrloſten 2jährigen Burſchen
Georg Meckel von da wegen Verſuchs eines ſchweren Diebſtahls zu einer
6 monatlichen Gefängnißſtrafe verurtheilt, wovon dem in jeder Beziehung
geſtändigen, Roth vorſchützenden Angeklagten ein Monat erlittener Unter=
ſuchungshaft
aufgerechnet wurde.
7

[ ][  ]

N6.
24
- Aus Starkenburg. Eine der wichtigſten Auſgaben der Ge=
genwart
, an deren Löſung ſich alle Parteien betheiligen können und
wollen, iſt die, dem Vagantenthum zu ſteuern. Die Mittel dazu
ſind ſehr verſchieden und ſie müſſen vom Staate, von den religiöſen Ge=
meinſchaften
, von Gemeinden und Privaten in Anwendung gebracht
werden.
Um nun diejenigen. welche auf der Wanderſchaft ehrlich Arbeit
ſuchen, und diejenigen, welche ſich durch Darbietung von Arbeit zu
einem geordneten Lebenswandel führen laſſen, in ihrem redlichen Be=
mühen
zu unterſtützen, hat man Arbeiter=Colonien gegründet und zwar
nach dem Vorgauge des Paſtors von Bodelſchwingh mit der Colonie
Wilhelmsdorf in Weſtfalen, ſolche in Hannover, Brandenburg, Schleswig=
Holſtein, Schleſien, Württemberg u. ſ. w. Die Grundſätze dieſer Colonien
ſind kurz gefaßt dieſe: freiwilliger Eintritt; Arbeit, insbeſondere landwirth=
ſchaftliche
; Ordnung und Zucht; religiöseſittliche Einwirkung unter Be=
rückſichtigung
der verſchiedenen donfeſſionellen Bedürfniſſe; mäßiger Ar=
beitsdienſt
; Vermittelung von Arbeit je nach dem Berufe bei dem Aus=
tritt
. Die aus chriſtlicher Barmherzigkeit und uneigennütziger Menſchen=
liebe
gegründeten und geleiteten Anſtalten erfreuen ſich guter Erfolge.
Dieſe ſind auch von S. K. Hoheit dem Kronprinzen des deutſchen Reiches
anerkannt worden und ſollen jedem Gebiete des deutſchen Reiches, das
eine Colonie gründet, aus der Friedrich Wilhelm=Stiftung 10,000 M.
zugewieſen werden. Die Erkenntniß, daß für jeden Freund des Volkes
eine Mitarbeit an der Erhaltung des Staatslebens möglichiſt, wenn
dieſe Colonien gemehrt werden hat eine namhafte Anzahl von Männern
unſeres Großherzogthums veranlaßt, (vergleiche den beiliegenden Aufruf),
die Gründung eines Vereins zur Errichtung einer Arbeiter=Colonie für
das Großherzogthum Heſſen zu verſuchen. Unter den Unterzeichneten
bemerken wir Mitglieder der Regierung, der 1. und 2. Kammer Ver=
waltungsbeamte
und Richter, Geiſtliche der evang. und kathol. Kirche,
Lehrer verſchiedener Anſtalten u. ſ. f., demnach Vertreter der verſchieden=
ſten
Berufs= und Lebensſtellung, die zu einer Generalverſammlung auf den
14. Januar 1884 nach Frankfurt einladen, weil dieſe Stadt für die
Theilnehmer aus den 3 Provinzen leicht zu erreichen iſt, aber auch in
der Hoffnung, daß eine Verbindung mit Heſſen=Naſſau zur Mitbethei=
ligung
an der zu gründenden Colonie dadurch angebahnt werde. Möge
das patriotiſche Unternehmen gelingen.
Mainz. Von 1. Januar ab ſind folgende Veränderungen am
Landgericht für die Provinz Rheinheſſen eingetreten: Die erſte Eivil=
kammer
beſteht für die Folge aus den Herren: Aull, Präſident und
den Landgerichtsräthen Berdells, Rauch und Walter, die zweite Civil=
kammer
beſteht aus den Herren: Pauli, Landgerichtsdirector, und den
Landgerichtsrathen Dr. Bockenheimer, Steinem und Thaler. Der Amts=
gerichtsbezirk
Nieder=Olm, welcher ſeither zur erſten Civilkammer gehörte,
wird vom erſten Januar 1884 ab der zweiten Civilkammer zugetheilt,
zur erſten Civilkammer gehören nunmehr die Orte der Amtsgerichts=
bezirke
Mainz, Ober=Ingelheim und Bingen, zur zweiten Civilkammer
die Orte der Amtsgerichtsbezirke Alzey, Nieder=Olm, Oſthofen, Oppen=
heim
, Pfeddersheim, Wöllſtein, Worrſtadt und Worms. - Am 1.
Januar trugen die Mannſchaften des 117. Inf. Regmts. zum erſten
Male die ihnen von Sr. Konigl. Hoheit dem Großherzog verliehenen
Roßſchweife.

Das Abend=Glühen der letzten Tage.
Ein Verſuch zur Erklärung).
Am Samstag, Sonntag und Dienstag Abend (29. 30. December
und 1. Januar) ſahen wir wiederholt die ſchöne Himmels=Erſcheinung,
die ſchon mehrere Mal Gegenſtand vieler Bewunderung war. Wenn
wir heute abermals darüber berichten, dann geſchieht es in der Abſicht,
das Räthſelhafte erklären zu helfen. Wir haben ſeit einigen Tagen
Windſtille mit heiterem Wetter. Am Donnerstag war dichter Nebel
mit leiſem Südweſt; am Freitag Drehung nach Nordweſt, mit halber
Klärung, am Samstag und Sonntag Nordweſt mit klarem Wetter, am
Montag Nebel, am Dienstag wieder klares Wetter.
Der Rebel iſt ſtets ein Zeichen der Stauung zweier entgegengeſetzter
Luft=Ströme. Der Südweſt bringt die Dämpfe, und der Nordoſt iſt
zu ſchwach, ſie nieder zu ſchlagen. Anfangs December, als wir zuerſt
das Abendglühen ſahen, brach der Nordweſt mit Sturm herein und
verjagte die Nebel; heute kommt er mit ſanfter Gewalt und ſchlägt ſie
allmahlich nieder. Die Zwiſchenzeit ließ aber erkennen, daß er nur in
einem ſchmalen Streifſie vertrieben hatte; denn ſie herrſchen faſt durch
den ganzen December. Sagen wir alſo: ganz Curopa, ſammt den an=
grenzenden
Meeren war während des letzten Monats mit wenig Unter=
brechung
in eine Rebelmaſſe eingehüllt. Denken wir nun daran, daß
die Sonne im December für uns nur 8 Stunden ſcheint und 16 Stun=
den
unſichtbar iſt, dann ſagen wir: ſie ſchreitet für uns ſichtbar nur
über den dritten Theil des Erdkreiſes. Von 360 Graden dieſes Kreiſes
ſchreitet ſie über 120 Grade hin. Ziehen wir von den Ausgangspunkten
der Meridiane am Aequator ſchräge Linien nach Frankfurt, dann
werden dieſe ungefähr über Conſtantinopel und Madrid führen.
Das heißt: am Morgen geht die Sonne in der Richtung Konſtantinopel
für uns auf, in der Richtung Madrid für uns unter.

8
Das Abendglühen der letzten Tage - und auch das der früheren
zeigte ſich nun in der Weiſe. Um 4 Uhr ging die Sonne unter:
Eine halbe Stunde und länger zuvor nahm der blaß=blaue Himmel im
Südweſten, wo die Sonne untergeht, eine grüngelbe, dann allmählich
gelb und rother werdende Färbung an. Nach dem Untergang verblaßte
allmählich das roth und ein grünliches gelb tritt an ſeine Stelle. Dies
verwandelt ſich allmählich wieder zu einem flammenden Schein, der roſa=
farben
und hochroth wird. Von 5-5½ Uhr ſteht der Himmel in
einem purpurnen Schimmer, der von dem Horizont bis zum Zenith
hinauf ſteigt, dann allmählich weſtwärts ſich zurückzieht und verſchwindet.
Bemerkenswerth iſt, daß das Abendglühen erſt eine Stunde nach
dem Untergang der Soͤnne erſcheint. Weniger überraſchend - aber
auch wenig beobachtet - iſt, daß das Abendgluhen genau da ſein Cen=
trum
hat, wo die Sonne ſteht. Das erſte Abendroth iſt gerade im
Südweſten, wo die Sonne untergeht; das zweite Abendglühen er=
ſcheint
an der Stelle, wo die Sonne - nach Berechnung ihrer Reiſe-
ſtehen
muß, d. 1. etwa Weſt: Südweſt.
Geht alſo die Sonne für uns über Madrid unter, dann wird ſie
zwiſchen 3½ 4¼ Uhr über Braſilien, Weſt=Afrika, Spanien und Frank=
reich
hinziehen; von 4½ 5½ aber den atlantiſchen Ocean überſchreiten.
Afrika, Spanien und Frankreich ſind Feſtländer, d. 1. verhältnißmäßig
nebel=ärmer, der Oeean aber unzweifelhaft nebel reicher. Dabei iſt
noch in Betracht zu ziehen, daß zwiſchen 56, bei dem Schwinden
der Sonne, die Rebel abſolut ſtärker ſind, wie zwiſchen 3- 4 Uhr.
Ging alſo die Sonne um 4 Uhr über das Feſtland, dann ſchien
ſie durch den Nebel, der auf dem Feſtland lag, d. h. durch unſeren
Main= Rhein=Rebel, der uns zunächſt umhüllt. Sie färbte dieſen röth=
lich
, wie wir zu allen Jahreszeiten ihn ſehen. Dann ſchritt ſie über Süd=
frankreich
und Spanien weiter, ohne unſere Rheinnebel zu beleuchten.
Die geringe Maſſe, die ſie auf Frankreich und Spanien beſchien, bot
ihr aber kein Object zur Spiegelung. Erſt als ſie den Ocean erreichte
und die unendliche. mit dem Meer verwachſene Nebelmaſſe beſpiegelte,
ſtiegen die Widerſcheine von dieſer in den Aether empor. Dieſer, bis
zu bedeutender Höhe mit feinen Dünſten gefüllt, zeigt uns das Spiegel=
bild
und zwar immer wachſend, zum Zenith empor ſteigend, je weiter
die Sonne über den Ocean hinſchreitet. Da die Sonne mehr wie eine
Stunde braucht, bis ſie den Ocean überſchreitet, ſo dauert auch die Er=
ſcheinung
des Glühens eben ſo lang. Sie verſchwindet, wenn die Sonne
ſo weit weſtlich gezogen iſt, daß ſie für uns keine Spiegelbilder nachſen=
den
kann.
Bemerkt ſei hierbei noch, daß das Abendglühen vom 4. December in
concentriſchen Bogen, wie der Regenbogen, erſchien, ſund auch zu=
gleich
ganz genau deſſen Farben hatte von braun und roth durch gelb,
grün bis zum violett waren alle Farben des Regenbogen vertreten.
Damals zogen die Nebel zu dichten Wolken geballt vorüber, vom Sturme
gejagt; ſie boten den intenſiveren Refler der Wolken=Maſſen. Am Sams=
tag
und Sonntag zeigte ſich blos der roſafarbene Schimmer, ohne die
Kreisbogen; es waren lichtere Nebel, die minder ſtark reflectirten.
Die Erſcheinung der letzten Tage war - um einen einfacheren Vor=
gang
damit zu vergleichen - ähnlich dem Schimmer den wir zu Frank=
furt
an ſtarken Nebeltagen oder, wenn die Wolken dicht über die Stadt
ziehen, von dem Gaslichte in Nebel und Wolken geſpiegelt ſehen. Dieſe
kleinen Nebel=Spiegelungen, die in Farben und Form ganz den großen
Nebel=Bildern gleichen, ſieht man ſchon von den Vorhöhen des Altkönig,
in Falkenſtein, Cronberg, ſehr deutlich. Von der Ludwigshöhe bei Darm=
ſtadt
ſah ich dieſe aber ſowohl über Frankfurt wie über Mainz,
d. i. auf 6-8 Stunden weit. Nun denke man ſich die paar Johannis=
Würmchen von Gaslichtern, welche die Nebelbilder auf 6-8 Stunden
weit zeigen, und vergleiche den rieſigen Sonnenball, der in dem Welt=
meer
=Nebel ſich ſpiegelt, dann wird man einſehen, daß eine Entfernung
von 2-300 Stunden noch nicht einmal ſo bedeutend erſcheint, wie jene
für die irdiſchen Lichtfünkchen.
Auf dieſe Weiſe dürfte eine Erſcheinung ſich erklären laſſen, die wir
alle Jahr gar oft ſehen könnten, wenn man darauf achtete. Ich er=
innere
mich von meinem Aufenthalt zu Darmſtadt, Heidelberg und
Karlsruhe, daß ich bei dem weiten Horizont, der uns dort geboten war,
ſolche Erſcheinungen öfter ſah. Auch in dieſem Sommer ſah ich die
ähnlichen. Sie waren damals im Nordweſten, dabei einem Nordlicht
ſo ähnlich, daß ich ſie für ſolches hielt. Nur die hellblauen Segmente,
die bei dem Nordlicht dem rothen Glühen vorausgingen, fehlten, im
Uebrigen waren die Erſcheinungen ſehr ähnlich. Selbſt die langen
Flügel=Spitzen, die ſich beſonders auf der rechten (nördlichen) Seite
hervorreckten und beim Verlöſchen zuckend verſchwanden, waren wie bei
dem Nordlicht zu gewahren. Eine weitere Erforſchung dieſer Erſchei=
nung
dürfte um deswillen ſchon wichtig ſein, weil - wie ſchon Pro=
feſſor
Zehfuß nachwies - auch das Nordlicht höchſt wahrſcheinlich in
der Brechung von Sonnenſtrahlen an meteoriſchen Körpern ſeine Ur=
ſachen
hat.
H. Becker.

Tages=Kalender.
Freitag 4. Januar: General=Verſammlung des Steinkohlen=Bezugsvereins
Merkurs (Brauerei Heß).
Sonntag 6. Januar: Weihnachtsverlooſung des Katholikenvereins.

Hierzu eine Beilage, betr. Aufruf zur Gründung von Arbeiter=Colonien im Großherzogthum.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.