146.
Monnementshrel
dinteſthrlich 1 Mar 50 Pf. uck
Bringe=lohn. Auswaͤrts verden von
allen Poſtümtern Beſtellunga
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal nch. Wſtaufichlaz
Srag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
148.
Jahrgaug.
Inſerat
verdemangenommen: uDeen kade
von der Expeditlon, Rhelnfr. Nr. W.
mBeſſungen von Friedt. Blöher,
Holzſtraße Ne. 36, ſowle auswirg
von eden Lunonceu=Exeditionaa
Amtliches Organ
fuͤr die Zekannkmachungen des Großh. Freisamls, des Großih. Vollzeiamts und ſämmilicher Zehörden.
H.
Donner stag den G. Decenber.
Nö 43D.
433D.
E
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 25. November d. J. beſtätigtes Erkenntniß vom 21. deſſelben Monats ſind die nachſtehend
Verzeichneten: 1) Der Rekrute Leopold Rothſchild aus dem Bezirke des 1. Bataillons (Darmſtadt II.) 3. Großh. Heſſiſchen
Landwehr=Regiments Nr. 117, geboren am 14. Mai 1862 zu Sickenhoſen, Kreis Dieburg; 2) der Rekrute Philipp Weiland
aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 9. Februar 1862 zu Nieder=Roden, Kreis Dieburg; 3) der Rekrute Johannes
Emmerich aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 25. Februar 1861 zu Groß=Umſtadt, Kreis Dieburg; 4)
der Rekrute Johannes Wiegand aus demſelben Landwebr=Bataillonsbezirk, geboren am 9. Dezember 1860 zu Lorſch, Kreis
Bensheim; 5) der Rekrute Peter Gärtner aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 29. September 1862 zu
Bürſtadt, Kreis Bensheim; 6) der Rekrute Hermann Marx aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 25. Juli
1881 zu Nauheim, Kreis Groß=Gerau; 7) der Rekrute Franz Cron aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am
1. October 1862 zu Groß=Gerau; 8) der Rekrute Adam Plößer aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 20. Sepbr.
1861 zu Ober=Beerbach, Kreis Bensheim, zuletzt wohnhaft in Beſſungen, Kreis Darmſtadt; 9) der Rekrute Joſeph Hautz aus
demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 19. Auguſt 1862 zu Dürkheim, Kreis Neuſtadt a. H.; 10) der Rekrute
Johann David Neubold aus dem Bezirke des 2. Bataillons (Erbach i. O.) 3. Großh. Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117,
geboren am 26. November 1860 zu Gammelsbach, Kreis Erbach i. O.; 11) der Rekrute Georg Jakob Kör ber, aus demſelben
Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 17. October 1860 zu Bullau, Kreis Erbach i. O.; 12) der Rekrute Wihelm
Traut=
mann, aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 18. Mai 1860 zu Hetzbach, Kreis Erbach i. O.; 13) der zur
Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſene Musketier Johann Georg Reinhard aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk geboren
am 2. März 1860 zu Unter=Schönmattenweg, Kreis Heppenheim; 14) der Rekrute Johann Leonhard Jöſt aus dem Bezirke des
1. Bataillons (Mainz) 4. Großh. Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118 geboren am 15. März 186: zu Unter=
Schönmatten=
wag, Kreis Heppenheim; 15) der Rektute Johann Julius Frank aus demſelben Landwehr=Baſaillonsbezirk, geboren am 6.
De=
zember 1866 zu Mainz; 16) der Rekrute Jakob Ludwig aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 10. Auguſt
1861 zu Weiſenau, Kreis Mainz; 17) der Rekrute Chriſtian Kuhnle aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk geboren am
21. Januar 1860 zu Endersbach, Oberamt Waiblingen in Württemberg; 18) der Rekrute Johann Michael Kreßmann aus
demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 22. Juli 1863 zu Wertheim in Baden; 19) der Rekrute Jakob Franz Konrad
Hegerich aus dem Bezirke des 2. Bataillons (Worms) 4. Großh. Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am
6. Juli 1861 zu Worms; 20) der Rektute Valentin Gerhard aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk, geboren am 30. Februar
1861 zu Weinolsheim, Kreis Oppenheim; 21) der Rekrute Karl Krämer aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirke, geboren
am 7. März 1861 zu Wörrſtadt, Kreis Oppenheim; 22) der Rekeute Carl Höhr aus demſelben Landwehr=Bataillonsbezirk,
geboren am 26. Auguſt 1862 zu Nierſtein, Kreis Oppenheim; 23) der Rekrute Wilhelm Ernſt Mikoſch aus demſelben
Land=
wehr=Bataillonsbezirk, geboren am 11. Auguſt 1860 zu Grönsdorf, Regierungsbezirk Breslau, in contumaciam jür fahnenflüchtig
erklärt und a. ꝛc. Marx in eine Geldbuße von 1000 Mark, b. ꝛc. Kuhnle in eine Geldbuße von 2000 M., c. ꝛc. Hegerich in
eine Geldbuße von 890 M., d. ꝛc. Jöſt und Höhr in eine Geldbuße von je 500 M., e. die Uebrigen in eine Geldbuße von je
200 M. verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1883.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion. U1747
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden folgende Einträge
vollzogen:
am 16. November:
Louis Brehm zu Darmſtadt betreibt
ſeit 1. October 1883 unter ber Firma
„Paul Ensling; einen Handel mit Mehl
und Hülſenfrüchten als Alleininhaber.
Am 22. November 1883:
Elfriede Cohen, Inhaberin der Firma
„ E. Cohen zu Darmſtadt hat dem David
David von da Procura ertheilt. David
David betreibt ſeit 8. November 1883
un=
ter der Firma „D. David' zu Darmſtadt
eine Weinhandlung und hat ſeiner Braut
Elfriede Cohen Procura ertheilt
Am 26. Nevember 1883:
Joſua Bruchfeld zu Darmſtadt iſt ſeil
15. Novbr. 1883 aus der Firma „ Jonas
Meyerz-
Holzhandlung - zu Darmſtadt
als Theilhaber ausgetreten.
Am 27. Navember 1883:
Joſua Bruchſeld zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt unter der Firma „J. Bruchfeld”
ſeit 15. November 1883 eine
Holzhand=
lung.
Das Hofkürſchner= und
Mützenmacher=
geſchäft „Ph. Lorz- zu Darmſtadt iſt ſeit
747
2794
1. Februar 1881 auf den Sohn Gottlieb
Lorz mit Activen und Paſſiven
überge=
gangen, welcher daſſelbe unter der
bisheri=
gen Firma fortführt.
Darmſtadt, den 27. November 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(11748
C. Küchler.
Bartha.
Dur Schlußvertheilung im Konkurſe des
2) Milchhändlers Peier Trietſch zu
Darmſtadt beträgt die verfügbare Maſſe
Mk. 120 81 Pfg. und die Summe der
zu, berückſichtigenden, (unbevorrechtigen)
Forderungen Mk. 4012 15 Pfg.
Der Konkursverwalter:
11749
Heinr. Ktörger.
R 239
Bekanntmachung.
Der Druck des Verwaltungsberichts für,
188283 und des Voranſchlags für 188485
ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem Bureau
offen. Angebotz wolle man bis
Gamstag den 8. ds. Mts.,
Varmittags 11 Uhr,
verſchlaſſen und gehörig überſchrieben bei
ung einreichen.
Darmſtadt, den 3. December 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[11717
Ohly.
Sämmtliche Artikel zu
in averkannt
prima aualität
zu billigsten Preisen
empfiehlt
C. Hammann,
Casnostrasse 23.
Formen werdon verlichen.
Aucker selbst pulverieirt.
9.
ekanntmachung.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen.
Wegen Richtigſtellung der Jahreszinſen werden vom 16. bis 31. December
keine Rückzahlungen geleiſtet;
Beſſungen, den 4. December 1883.
Der Verwaltungsrath der Spar= und Leihkaſſe.
Berth.
(11752
GUUl Du-vLUuj.
Um ſchleunigſt zu räumen, werden die Waarenvorräthe der
Bern=
hard Landau'ſchen Concursmaſſe, nämlich:
Winterröcke, Schlafröcke, Hoſen (darunter eine große
Partie Arbeitshoſen), Weſten, Joppen, Damen=Regen=
und Kindermäntel, Unterröcke, Kleiderſtoffe, Tuche,
Stiefel aller Art ꝛc. ꝛc.,
11677
bedeutend unterm Einkaufspreis im Ladenlocale
10 Schulſtraße 10,
täglich von Mittags 12 bis Abends 7 Uhr, ausverkauſt.
Der Concursverwalter.
Beko dor Casino- und Bleichstrasso,
empfiehlt zu
Wolhnachls-Bäoheroion
in bester, feinster Waare:
in unübertrefflicher Qualität, loos,
ſowie in 1, 2½ und 5 Kilo=
Packeten, empfiehlt
G. Hammann,
Caſinoſtraße 23. 11751
Holis, gestossen,
Puder-Ratfnade,
Wehzs, feinst. Kaiserauszug,
Haizana (orn ſoner),
Walzsnpnder,
Mandeln, süsse, grosse und
do. bittere, belesen,
Cltronen, Gessina),
Brangen,
Gitronat und
trische Waare,
orangeal,
Auis, grobkörnig und belezen, Backoblaten.
Corinthen,
neu und stieltrei,
Rosiney,
Sultaninen,
Zimmet, Ceylon, ganz und
gemahlen,
do. Java,
Vanille, feinst eryatallisirt,
Helken, Amboina, ganzu. gem,
Kuscatzüsse, Huscatblüths,
Satran,
Ammazium,
Loniz.
Halz- und Wixahforuem
11753
werden gratis Verlichen.
4
I
Phonet,
bGT LOapid-Maionns
81
1884
iſt erſchienen und aufgezogen zu 20 Pf. unaufgezogen zu 5 Pf. im der
Expedition dieſes Blattes zu beziehen.
[11754
33 299
W99
Wa
nuriickgesotater
Wakssuvahray,
Azar Günsametaſena, in weiss und eröme,
GBexxanhünnie,
wegen Aufgabe der Artikel,
HazmdsckyaaizC.,
Wöcker,
beginnt heute und enthält grosse Auawahl passender
Weihnachts=Geſchenſte.
(11755
9
BSUUS-oou-ſUuoy.
Weichste Ausvahl
in den neueſten und ſchönſten
MNiLnaaren Anez 4t,
zu billigſt geſtellteu Preiſen
(11756
empfiehlt
10
v 1AARE GGUh aasvmGteoly
Ho
36 Zeil 36, Framhſurt a. Me. 36 Zeil 36.
W. Das neue Weihnachts=Verzeichniß wird gratis u. franco überſandt.
p0
„ 14
rEom Gahooſor
9
d
Dermstadt, Ludwigeplatz 7.
Tah.
L- b.o.
99)
2.
2
„
=
3
„
SG.
2
8
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Go,
3
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Sco.
V2O
5.
0
G2
p=
„ 9
2
AGA
. t
„
.
„
2
8.
55.
Emto.
RMEEI88Ver
Grosse Auswahl der besten und feinsten qualitäten.
Haiuur-Gonchang,
HoneLong, leinas,
Pecca,
Haraeanenliee,
Congu-Sarcteng.
Alle Sorten sind staubfrei.
Thes-
MiachungaugPeeco-
aanel Maiser-Gouahong,
Aöcemlschaugn. Gratkuzennorg.
Ars-Gpilzent,
Hnperial- und PerUhee.
(o772
Bämmtliche Artikel zu
Woillnaohla= Bäohorvion
in anerkannt prima Qualität
zu billigaten Preisen empfichlt
Wih. Manck,
5 Ballanplat 5.
Anisformen werden verlichon.
6
hel-Sehkdthte.
DülLicvuk.
Baaker, ſt. Naffinade, ſelbſt geſloßen,
Handekn, große ausgeſuchte,
bittere,
d60.
Livonat und Oruugeal, neue
Waare,
Grreu- ≈ Vaninenzueker,
Anis, beleſen,
Wolaache, gereinigt,
Aanmonteeep, geſtoßen,
Gaandel und valben Wolaes,
Sämmdishe Gewürzo
unter Ggrantie reiner Waare,
Hanég aus der Bienenzüchterei von
Lehrer Klein.
Anis= und Blechſormen werden gratis
ausatliehen.
(11605
1PN
Hof=
RIkA-u8OOk, lieferant.
Ppuyd
P.
Eba Gdltz Sölonh!
eine Partie trüb geworbener
Damenhemday, M. l.20, 1.50, 1.80,
Eerrenhendon, M. 2.20, 250, 3.
Rinderhemden, 25. 50, 80, 90 Pf.
Hermiann Löb,
Hemdenſabrik, (I1736,
7 Ludwigßraße 7.
neuer Ernke,
per Pfund Ml. 2.40, Ml. 3.-,
Mk. 3.40, M. 440,
em ſiehlt in hochſeiner Qualilät, (11508
Goor5 Hloong d0hN.
2796
49
BAEIgC, Pralatische
„OSOhIGGoSGhOnko
In meinen Magazinen ſind
2⁄4
1
t Hllck verſchiedene, bequene, gepalſter. Seſſel
von Nm. 15 bis Rm. u5
zum Verkauf ausgeſtll.
W.PRelſer, Höbel. APoloteruaaren
Große Ochſengaſſe Nr. 23.
49
[1758
10.
Durch uchermahne eines Fabrſtlagers offeine als
anßergewühnlich billig 7
1
eine große Partie
Prime Schweizer Sbiokereien
in Coupons von L-4.40 Meter.
M. Würth, Rheinſtra
ße 2.
d1759
Gänzlicher Ausverkau,
Wegen Aufoabe meines Geſchäfts verkaufe mein ganz friſch ſortirtes
Waarenlager in
Heiderstoſien, Damen und FinderHänloln, Unlerröcken, Sohürzen,
Horgenkleidern, Cosliaes 6lo.,
um möglichſt raſch damit zu räumen, bedeutend unter dem Einkaufspreis.
GEus Woll, Harkt 3.
WB. Die noch ſaſt gauz neue Ladeneimichung und ſouſige Geſchifts=
8 mobilien werden billig abgegeben.
(1328
Looooooooooooooooooooooooooooooooo0o000ooo=
M 239
2797
Großer Weihnüchts=Ausverkauf
A0O Ea CDO,
Zu
Weihnachts=Bäckereien
Aucker, feinſte Raffinade, ſelbſt
geſtoßen.
Handeln, sllose, große,
ausge=
leſen.
Handel, bittere, große,
ausge=
leſen.
Ainmt, Ceylon, Java&am chines,
ganz und gemahlen.
Helken, gemahlen.
Citronate
nüiſche, neue Waare.
Crangeate
Gitronen, Meſſina.
Orangen.
empfehle:
Bolus, roth,
ſt. pulveriſirt.
Sandol,
Puder.
Streuaucker.
Anis, beleſen, großkörnig.
Orangenblüthen, geſtoßen.
Pottasche, gereinigt.
Ammonium, geſtoßen.
Cardamomen, geſtoßen,
Orangenblüthenmasser.
Rosenwasser.
Huscathlüthte zund Ausatuüse,
geſtoßen.
Zucker und ſümmliche Gewürze werden ſtels fruich puberſirt und
garantire ich für deren Reinheit. Mandeln werden auf Wunſch geſtoßen.
Anis- & Blechformen ſind in hinreichender Menge und mit
heilweiſe neuen Figuren vorrüthig.
41
r viedr. Sohaeſer.
[11760
Ludwigsplatz 7.
Jriſche
Fohellfisoho.
G. P. POIU
Bleichſtraße. u17si
Vorzüglichss
Grrobols
.
Güße, große
Türklsche Lwelschon
Gaiberger Eirschen,
Französische Brünellen,
Italientsche Zuokerbiruchen,
Lochfeigen,
Ameritanische Aplolspallen,
Dampfäptel,
Hirabellen,
G. P. POTII,
Bleichſtraße.- 11260
Arüokwolle
Verneau-Lephyr.=Jobelin,
Thybet, Mohairwolle
im Großen und Kleinen.
Me.,
C. A. Grin,
Marktstrasse 7. (1762
748
m 235
2198
Ausvorkant vogon vooalveränaoruntz.
Ich verkaufe mein nen ſartirtes Lager in
Hamusacturuaaram & WouuDnnnComfeetiom,
um bis Ende December damit zu räumen, unter Koſtenpreis aus.
Jonae Lahuann, Marlt 4. uiss:
ſrossoGold- Abülberhollorio
des Vereins für
Rinderhoilotätten an don Deutschon Cochtüsten.
Ziehuug am 15. Januar 1884 und folgende Tage.
l. Hauptgewinn: M. 50000.
10.
5 Eine maſſie, 314 Pd. ſchwere Goldſäule, garant. Werth 4800 Ml.
43)
H. Hauptgewinn: M. 20000.
3
m) Ein maſſier, 1552 Bfd. ſchwerer Gold=Obelisl, garant. Weth, 10200 Mt.
14)
H. Hauptgewitn: M. 10000.
8 Ein maſier, 176 ₈d. ichwerer Gold=Obellsk, garant Werth 960 Ml.
5
V. Hauptgewinn: M. 10000.
4
Ein maſſier, 139 pfo, ſchüerer Slber= Obelisl, gorant. Werth 9100 Ml.
„
V. Hauptgewinn: M. 5000.
N.
3 Ein prachtv. ſilb. Tafelaufſatz, 2 Fruchiſchalen und 2 Glrandolen 7 bichte.
„
1
V. Hauptgewiun: M. 5000.
2 Ein ſchweres Silberbeſteck in eieg. Eichenholzſchraut 5.48 Perſ. ahl Gegenſt.)
4.
M
VH. Hauptgewinn: u 5000.
Ein prachtv. ſilberner Tafelaufſatz im reichſten Roccocoſyl.
OusA Gevinne im Werthe von M. 350000.
4 ſind von uns und von unſerer Haupt=
Agentur F. L. Ohnacker, Durm.
2.UOE ALMLnt. u bien.
[11763
Deutsce ſienosenschaſts-ank von 8oergel, Parrisius ≈ Co, Verlin.
Dio Holzwaaronhandlung
Kirchſtraße P,
empfiechlt: Anioformen, Eitronenpreſſen, polirte Holztiſchdecken
zum Nollen, Galz= und Mehlfäßer. Gewürzſchränke,
Garn=
winden, Schwamingeſelle, Cierſtäuder, Meſſerkäſtchen,
Gervirbretter mit und ohne Geſtelle, und ſo noch die verſchiedenſten
Artikel zum Haushallungsgebrauch.
Schachteln und Kiſtchen zum Berpacken.
Wür Himder:
Schönes Puppenküchengeſchirr. Tiroler geſchnitzte weiße Holzthiere.
C. Zimmer Dwr. nnl
Prämiirt mit der Bronce=Medaille
auf der landwirthich. Ausſiellung
Dermſtadt 1882.
Aauerkraut,
gehrühte & Salz-Bohmen,
Galz- & Hasig-Gurken,
Preisalbeeren,
eigenes Fabrikat.
P5löO.
4 Mlapp Nobor
Carisſtraße 44. 9774
A.
Wiener
Kaiſermehl,
hochfeinſte Sorte Nro. 00, aus
einſtem Banatweizen,
unüber=
troffen in feiner Backart, loſe
ſo=
ſwie in 5 und 10 Pfd. Säckchen.
G. kIOD,
(11651
Bleichſtraße.
Nene Spanischs
per ½ Kilo 45 Pf.
en pfiehlt
11766
manuel Fuld.
Dic vorzüglichen
von Schorer &am; Cie, Langen,
und
6. Bausk, Bielokeld,
mplelt
Larl Watzinger,
Louiſenplatz 4. 11466
3 239
OSOs
2799
Ems Bemten
empfiehlt für Woihnachton:
Schulranzen und=Mappen, Schreibmappen, Schreib= und
Poeſie=Albums, Portemonnaies, Cigarren=Etuis,
Viſiten=
kartentäſchchen, Notizbücher Notizblock (zum wieder
aus=
löſchen), Brieftaſchen, Briefbeſchwerer, Löſchrollen,
Haus=
haltungsbücher, alle Arten Kalender. Briefpapier mit
Monogramm und in eleganten Caſetten zu allen Preiſen.
Anzerbrechliche Waſchſchüſſeln. vsos
Friſche Rehe und Haſen, ſowie
Welſch=
hahnen u. Hühner, Kapaunen, Poularden,
Enten und ſehr ſchöne Gänſe
empfiehlt zu den billigſten Preiſen
Heiurict Griuu,
Schulſtraße 16.
[1528
RRuNerrrnnoarngunuurannn,
M.
ABIN
9
40 o0
199
LrEö9l”
in allen Qualitéten
von H. 15. an por Müch.
v. V. Adhluil d voino.
Esoqueſart,
Creme de Camemberk,
„) Brie,
Fort du Salet,
Honnieur David,
Promage,
Niyuro,
Contammiere,
Lorxzine,
Girassb. Gckachleh Münster,
Sl. Harcullin,
Hdamer,
Garide,
Emmenthaler
Franz. Bumadoux.
Hräuter,
Parunrtanz,
Handküse,
ſste. Mazelbulter.
empfiehlt in ſtets hochfeinſter Waare.
hüllpp Weber,
Carlsſtraße 24. 11737
Holländiſche
Freitag=Morgen erwartend.
Emannel Fuld.
Hammelfleiſch
40 Pfenvig.
Eustav Eguer. 11676
=)
O)
ur bevorſtehenden Welhnachton
bringen wir unſere anerkannt vorzügl.
MSAIO
in den bekannten Packungen in empfehlende
Erinnerung. - Ferner täglich friſches
Anis- E Buttergsbackenes,
Honiglebkuchen in fſtr. Qualität.
Liautz de Hefmann,
Heinheimerſtraße 2. (1351
Filiale: K. Joss Wwe.,
Ecke der Schul= und Kirchſtraße.
Lo
Carlsſtraße 14 ſind forwährend
Bamen- und HerrenLug
810fel,
ſowie alle Sorten Mädchen= und
Kinder=
ftieſel zu außergewöhnlich billigen Preiſen
R zu haben, ſowie alle Sorten Winter-
[0632 Rischuhe und -Sttefoln in prima
(9796
Arxrrryrrrrennnſaualtat.
„ 23
Frilch: Lrhend.
Auſtern,
Seezungen,
Cabliau,
Aal,
Schellfiſche, Hechte,
Lachsforellen, Karpfen,
Hummern,
Stint,
vorzüglich zum Backen,
friſch gewäſſerten Stockfiſch
und Labberdan.
Kieler Bückinge u. Sprotten,
Speckbückinge.
Gobr. Hösigor,
Hoflieferanten. (11769
9
4129) Caſerneſtraße 62 ein Logis,
4 Piecen mit allem Zubehör und
Waſſer=
leitung. Näheres Parterre.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes
Fab=
riklocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
getrennt per ſofort zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
5 Zimmern mit allem Zubehör per ſofort
zu beziehen.
7533) Dieburgerſtr. 72 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
8434) Wienerſtraße 60 im oberen
Stock 5 Zimmer, Küche mit Speiſekammer
nebſt allen erforderlichen Bequemlichkeiten.
8344) Bictoriaſtr. 44 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allem
Zubehör zu vermiethen. Zu erfr.
Magda=
lenenſtraße 13.
10052) Ernſt=Ludwigſtraße 14 ein
großer Laden mit dahinter befindlichem
großen Zimmer, auf Wunſch mit
Woh=
nung, per Januar 1884 zu vermiethen.-
Ebendaſelbſt die 2. Etage, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem
Vor=
platz, Bodenkammer ꝛc., per Januar 1884
Carl Müller.
zu vermiethen.
11267) Lauteſchlägerſtr. 30 eine kl.
Wohnung im Seitenbau an ruhige Leute.
11692) Große Bachgaſſe 5 Laden
mit Wohnung gleich beziehbar. Näheres
Heinheimerſtraße 7, Seitenbau.
11479) Bleichſtr. 5 Seitenbau ein
unmöblirtes Zimmer an eine ält. Perſon.
11770) Schloßgraben 3. 1. Stock,
ein möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Imgrossen Saale des Darmstädter Hofes
Montag den 10. December 1883, Abends 7½ Uhr:
Becſtaton von Gustav Hastropp.
Programm.
Gnntramlied aus „Heinrich von Ofterdingen! von Kaſtroplp.
Kain lerſter Theil) von Kaſtropp.
Sperrſitz 1 2 Mk., Saal 1 Mk., Schülerkarten 50 Pf.,
Billets: Gallere 1 50 Pfa., ſind in der Muſikalienhandlung von
Georg Thies zu haben.
(11771
Geſangverein Melomanen.
Samstag den 8. December 1883.
Im grossen Saale des Saalbaues
Theater=Vorſtellung:
Der Wurschen Heimkohr,
oder:
(1815
Der tolle Humd.
Luſtſpiel in 4 Akten von E. Streff.
In Darmſtädter Mundart.)
Anfang 8 Uhr. Kaſſeneröffnung 7 Uhr.
Vor und nach den Actſchlüſſen wird die Kapelle des Großh. 1. Dragoner=Regiments
unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Mufildirector Engel, concertiren.
Preiſe per Plätze:
Reiervirter Platz 1 2 Ml., Saal, Eſtrade und Logen ½ Mk. 150, Vorſaal
60 Pfg. Karten ſind zu haben bei den Herren Juwelier Leonhard,
Eliſabethen=
ſtraße, Friſeur Spanier, Saalbauſtraße, Kürſchner Lortz, Ernſt=Ludwigsſtraße,
Ta=
petenfabrikant Schmidt, Schulſtraße, ſowie bei Herrn Schröder in der Vereinigten
Geſellſchaft.
Rur die zu dieſer Vorſtellung gelöſten Karten berechtigen zum Beſuch derſelben.
In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch uns, jowie durch alle hieſigen
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Verband Darmstadt.
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11707) Zur Beaufſichtigung auch
thä=
tigen Mithülfe in Küche und
Hanshal=
tung wird eine gnt empſohleue
Per=
ſönlichkeit zum baldigen Eintritt für eine
Reſtauration geſucht. Zu erfragen Exped.
11776) Brave Mäbchen erhalten
ſo=
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tiger Mann wird als
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wollen ſich melden.
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Be=
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Beisü un) von Dienſtze guiſſen alsbald
an die Verwaltung der genannten Anſtalt
einreichen und ſich dieſer Behörde ſodann
auch perſönlich vorſtellen.
Dieburg, den 2. December 1883.
Großh. Arbeitshaus=Verwaltung
Dieburg.
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Sſpect hierüber, erprobte Informa=
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E. Melelbrech,
Weinwirthſchaft,
Bleichſtraße Nr. 27. (1783
749
4.
Theiles deſſelben begonnen. Gleich der Etat der Domainen=Verwaltung
gab zu einer weit ausgeſponnenen Debatte Veranlaſſung. Der
ſeceſſio=
niſtiſche Abgeordnete Rickert eröffnete dieſelbe mit einer Rede, in
wel=
cher er eine ſteigende Beſſerung in den landwirthſchaftlichen
Verhält=
niſſen conſtatirte. Ihm erwiderte der Miniſter für Landwirthſchaft,
Dr. Lucius, daß die Steigerung in den Einnahmen aus der Domainen=
Verpachtung noch nicht auf eine allgemeine Prosperität in der
Land=
wirthſchaft ſchließen laſſe. In längerer Weiſe führte dann der Miniſter
aus, daß die Klagen aus den Kreiſen der ländlichen Bevölkerung über
die zunehmende Belaſtung mit Communal= und Schulſteuern
begrün=
dete ſeien, und überſtiegen dieſe Laſten oft den Reinertrag der
Grund=
ſteuer. Es ſei daher eine Reviſion in der Grundſteuer=Einſchätzung
an=
gezeigt, auch werde die Regierung zu erwähnen haben, ob nicht ein Theil
der Grund= und Geländeſteuer auf die Communen zu übertragen ſei.
Eine Vermehrung der Domainen=Parcellirung halte er nicht für
vor=
theilhaft, vielmehr müſſe der Staat dieſen werthvollen Beſitz in der
Hand behalten. Nach dieſer bedeutendſten Rede des Tages griffen noch
eine Reihe anderer Redner in die Debatte ein, ſo daß ſich dieſelbe von
Vormittags 11 Uhr bis in die fünfte Nachmittagsſtunde hineinzog, und
beſtand das praktiſche Reſultat der langen Debatte lediglich darin, daß
Tit. 1 und 11 des Cap. 1 der Einnahmen des Domainen=Etats
geneh=
migt, der Rickert'ſche Antrag, Tit. IV, „Erträgniſſe aus Domainen=
Grundſtücken, Mühlen und Fiſchereien, 4787472 M.,u an die Budget=
Commiſſon zu verweiſen, abgelehnt wurde.
Die 2. ſächſiſche Kammer hatte ſich am Montag mit den Capiteln,
betreffend das Departement des Auswärtigen und Ausgaben für
Reichs=
zwecke, zu beſchäftigen. Die Frage der Aufhebung der ſächſiſchen
Ge=
ſandtſchaften in Wien und München wurde hierbei von dem Abg.
Kirbach (nat=lib.) wieder zur Sprache gebracht, dem gegenüber ſich
Abg. Ackermann entſchieden für Beibehaltung der Geſandtſchaften
aus=
ſprach, worauf die diesbezüglichen Capitel gegen die Stimmen der Linken
bewilligt wurden. Desgleichen genehmigte die Kammer die Capitel
Matricularbeitrag (4411388 M.) und Vertretung Sachſens im
Bundes=
rath. Abg. Liebknecht tadelte es hierbei, daß die Vertreter der ſächſiſchen
Regierung mit der Reichsregierung durch Dick und Dünn gingen,
wobei er ſich durch einige unpaſſende Aeußerungen wiederholte Rügen
des Präſidenten Dr. Haberkorn zuzog. Die Kammer bewilligte
ſchließ=
lich zu dem letzerwähnten Capitel einen Zuſchuß von 22,200 M.
Wie die „Weſer=3tg.” erfährt, hat Herr Lüderitz den deutſchen
Land=
erwerb in Süd=Afrika nicht bloß von Angra Pequenna nach Süden zu
bis zum Oranjefluß, ſondern auch nach Norden bis zum 26. Grad
ſüd=
licher Breite die ganze Küſtenſtrecke und zwar in einer Breite vou
20 geographiſchen Meilen landeinwärts erworben. Die ganze
Küſten=
ſtrecke im Beſitze des Herrn Lüderitz hat nunmehr eine Länge von 45
und eine Breite von 20 geographiſchen Meilen. Aus dem kleinen
10 Quadratmeilen großen Beſitz um Angra Pequenna ſind nunmehr
900 deutſche Quadratmeilen geworden. Von einem Erfolge der
eng=
liſchen Bemühungen, Herrn Lüderitz in ſeinem Unternehmen zu ſtören,
iſt in den letzten Berichten noch nichts zu bemerken.
Schweiz. In Zürich hat am Sonntag eine Volksabſtimmung
ſtattgefunden, welche ſich mit 33,000 ge en 14000 Stimmen gegen die
beantragte amtliche Inventariſirung bei Todesfällen ausſprach.
Oeſtereich Ungarn. An 4. December wurde das öſterreichiſche
Abgeordnetenhaus in dem neuen prächtigen Parlamentsgebäude, erbaut von
Hanſen, eröffnet. Präſident Smolka ſchloß ſeine Eröffnungsrede mit
einem Hoch auf den Kaiſer, bei welchem ſich alle Abgeordnete, mit
Aus=
nahme von Schönerer und Fürnkranz, erhoben. Das vom
Finanz=
miniſter Dunajewski entwickelte Finanzexpoſe wurde von der Mehrheit
mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Unter den dem
Abgeordneten=
hauſe zugegangenen Regierungsvorlagen befindet ſich u. a. ein
Geſetz=
entwurf, betrefſend die Unfallverſicherung der Arbeiter. Eine Zuſchrift
des Handelsminiſters theilt mit, daß die aus Anlaß der Affaire
Kaminsky eingeleitete Unterſuchung keinem Organ ſeines Reſſorts irgend
welches Verſchulden zur Laſt gelegt habe und daher kein Aulaß zu einer
Disciplinarunterſuchung vorliege.
Frankreich. Nach einer Mittheilung der „Agence Havass vom
4 December iſt die Nachricht von der Zuſtellung einer Anwort der
chineſiſchen Regierung auf die letzte franzöſiſche Note durch Marquis
Tſeng an Ferry unrichtig. Zwiſchen beiden fand ſeit Mittwoch keinerlei
Begegnung ſtatt. Das Gerücht, Courbet ſei beordert, Sontay und
nicht Bac=Ninh anzugreifen, iſt lediglich Journalconjectur. Courbet
iſt ermächtigt, den Angriff zu leiten und nach beſtem Ermeſſen
einzu=
richten.
Die Kammercommiſſion lehnte am 4. d. M. den Antrag des
Radi=
calen Dalandier auf Begnadigung des Polen Berezewsky, welcher am
6. Juni 1867 einen Mordverſuch auf den Kaiſer Alexander 1I. machte,
Ob
ab. - Das Gelbbuch wird am Mittwoch den 5. d. vertheilt.
die Tonkingdebatte am Frei ag erfolgt, iſt fraglich, eine Vertagung bis
Montag iſt möglich. - Für den Abſender der Exploſionsſchachteln an
Leſſeps wird ein früherer geiſtesgeſtörter Beamter der Suezcanal=
Geſell=
ſchaft gehalten. Die Schachteln enthielten kein Dynamit, ſondern
Jagd=
ſchießpulver mit Amorces, deren Cxplodiren beim Oeffnen der Schachtel
Brandwunden verurſachen konnte. - Zur Verhinderung des
Anarchiſten=
meetings am Freitag auf dem Börſenplatz werden Vorkehrungen von
der Polzei getroffen.
England. Nach einem den „Times= zugegangenen Telegramm
aus Hongkong vom 4. December trafen von Changhai auf einem
239
2803
Handelsdampfer 1100 Mann chineſiſcher Truppen ein, welche nach Canton
weitergingen. Andere Truppenſendungen ſollen folgen.
Eine in London eingetroffene Depeſche aus Calcutta vom 4. d. M.
meldet, daß am gleichen Tage der Vicekönig von Indien, begleitet vom
Herzog und der Herzogin von Connaught, den Civil= und Militärſpitzen,
ſowie einer Anzahl indiſcher Fürſten, die Weltausſtellung in Caleutta
eröffnet hat. Derſelbe verlas ſodann ein Telegramm der Königin
Victoria, der Ausſtellung Erfolg wünſchend.
Spauien. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern iſt am Sonntag
in Madrid eingetroffen und im königl. Schloſſe abgeſtiegen.
Am Montag früh begaben ſich der König und der deutſche
Kron=
prinz zur Jagd nach Caſa del Campo in der Nahe Madrid's, wo freilich
nur 1200 Kaninchen ſowie einige Hühner erlegt wurden. Der Kronprinz
und Graf Blumenthal hatten die meiſten Treffer. Das Dejeuner wurde
im Freien abgehalten. Abends beſuchten der König und der Kronprinz
das Apollo=Theater, wo die ſpaniſche Oper „Marina' gegeben wurde.
Am Dienstag früh fand eine Beſichtigung des Escurial ſtatt, von wo
der König mit jeinem hohen Gaſte Abends nach Madrid zurückkehrten.
Spaniſche Maler beabſichtigen, der deutſchen Kronprinzeiſin ein
Album mit den hervorragendſten Stücken der ſpaniſchen Schule zu
widmen.
Cghpten. Der öſterreichiſche diplomatiſche Agent in Kairo erhielt
am Montag Nachmittag ein Telegramm des Conſuls in Khartum,
wo=
nach Briefe aus Kordofan über Fahſode eingetroffen ſind, welche melden
daß nur ein Dritttheil des egyptiſchen Heeres einſchließlich der britiſchen
Officiere und des Generalſtabes getödtet worden ſind, der Reſt lagere
bei Rahad, hätte Lebensmittel aus Teckell erhalten und erwarte
Ver=
ſtärkungen. Der Conſul telegraphirt, es ſchiene gewiß, daß die totale
Vernichtung der Armee Hicks Paſcha's ſich nicht beſtätige. Die Stadt
Khartum iſt ruhiger. Der ägyptiſchen Regierung gingn ſolche
brief=
liche Mittheilungen nicht zu. Die Nachricht bedarf der Beſtätigung.
Vereinigte Staaten. Der Congreß iſt am 4. December in
Waſhington mit einer Botſchaft des Präſidenten eröffnet worden.
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 6. December.
- Ordensverleihungen. Nach dem „D. R.=A.” haben Se.
Maj. der Kaiſer den nachbenannten Oficieren u. ſ. w. die
Erlaub=
niß zur Anlegung der ihnen verlichenen Ordensinſignien zu ertheilen
geruht, und zwar: des Ritterkreuzes 1. Kl. des Großh. Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen: dem Hauptmann Schenck im
Branden=
burgiſchen Fuß=Artillerie=Reg. Nr. 3, Vorſtand des Artillerie=Depots
zu Kaſſel; des Ritterkreuzes des Königlich ſerbiſchen Takowo=Ordens:
dem Hauptmann Frhrn. v. Stolzenberg im 1. Großh. Iuf.=Regt.
Nr. 115 und dem Secondlieutenant Walter im 3. Großh. Iuf.=Rgt.
Nr. 117: der Königlich ſerbiſchen goldenen Haus=Medaille: dem
Sergeanten Schindler im 3. Großh. Iuf.=Rgt. Nr. 117.
O Der Finanzausſchuß erſter Kammer hat ſich mit dem dem neuen
Gewerbſteuergeſetz beigefügten Gewerbſteuertarif, wie er aus den
Beſchlüſſen zweiter Kammer hervorgegangen, einverſtanden erklärt, mit
Ausnahme der Beſteuerung des Bankiergewerbes das er höher
wie die zweite Kammer belaſtet haben will, weil nach dem Reſultat der
ſtattgehabten Probeeinſchätzungen die hier in Betracht kommenden Banken
nur 0.1 pCt. reſp. 0.24 pCt. Gewerbſteuer entrichteten, während ſonſt
das Gewerbe durchſchnittlich mit 4.15 pCt. belaſtet ſei.
Nach Mittheilungen in der Budget Commiſſion des
Abgeord=
netenhauſes gedenkt die Preußiſche Staatsregierung noch in dieſer Seſſion
dem Landtage den Vertrag zwiſchen Preußen und Heſſen bezüglich der
Correction des Rheinſtroms auf der Strecke Mainz=Bingen,
auf der Baſis der im October d. J. durch Commiſſarien der beiden
betheiligten Staaten in Rüdesheim erzielten Vereinbarung vorzulegen
und wird die Summe zur Ausführung der Correction durch einen
Nach=
trags=Ctat gefordert werden.
Bei der am Dienstag unter dem Vorſitz des Herrn Polizeirath
Haas tagenden, aus landwirthſchaftlichen Genoſſenſchaftskreiſen ſtark
beſchickten conſtituirenden Verſammlung der Actionäre wurde eine
Centralcreditbank unter der Firma „Landwirthſchaftliche
Ge=
noſſenſchaftsbanku mit einem Actiencapital von 500,000 Mark und
N. H. V.)
dem Sitz zu Darmſtadt beſchloſſen.
- Bezuglich der in den letzten Abenden ſtattgehabten intenſiven Röthung
des weſtlichen Himmels, die vielfach für ein „Nordlicht= gehalten wurde,
ſagt die öſterr. Centralſtation für Meteorologie und Erdmagnetismus
in ihrem letzten Wochenbericht: „Seit=Mittwoch trat in Folge des hohen
ſehr gleichmäßigen vertheilten Luftdrucks über ein großes Gebiet bei
großem ſeuchtigkeitsgehalt der Luft bis in bedeutende Höhen,
außer=
gewöhnlich prächtiges Morgen= und Abendroth und die ſeltene
Erſchei=
nung des Nebelglühe ns ein, welches Naturphänomen vielfach
irrthüm=
lich als Nordlicht gedeutet wurde.”
N Dienstag Abend ſtieg ein Maurer durch das Kellerloch in einen
mit Steinkohlen gefüllten Keller der Erbacherſtraße ein, woſelbſt ihn
geſtern früh die Polizei fand und arretirte. — Ein Schneider in der
Soderſtraße gab einen ihm zum Repariren überlieferten Winterüberzieher
ſtatt an den Eigenthümer an einen Pfandleiher und wurde deßhalb
Im Monct November
wegen Unterſchlagung zur Anzeige gebracht.
fanden 587 Milchreviſionen durch die Schutzmannſchaft ſtatt.
N. 239
9801
Eingeſandt. Antwort auf die drei Fragen:
1) Wie viel koſtet der Cubikmeter Gas in Darmſtadt?
2) Welche Veweiſe liegen vor für den Ausdruck: 200 Procent
Rein=
gewinn?
5) Welcher Preis ſoll den Conſumenten angeſetzt werden, ohne dah
die Stadt Einbuße erleidet?
Antwort auf Frage 1):
Von allen Städten in Deutſchland, welche dasſelbe Gas mit
der=
ſelben Lichtſtärke fabriciren wie hier, zahlen wir in Darmſtadt bereits
eht 28 Jahre den höchſten Preis, das iſt für kleine Conſumenten 28 Pf.,
ür große 25 Pf. per Cubikmeter.
Bezüglich der zweiten Frage müſſen wir (weil wir keine hieſige haben)
auf die hier ſolgende Bilanz des Berliner Gaswerkes verweiſen.
Vilanz vom 1. April 1882-83
ljede Ausgabe und Einnahme auf 1000 Cubikmeter
Mk.
berechnet).
7053
Ausgabe für Kohlen Mk. 6239, für Feuerung Mr. 8.14
„ Reinigungsmaterial 22 Pf., Arbeitslohn (ohne Ge=
„
5.99
gälter) Mk. b.77.
„ Arealunkoſten 21 Pf. Ofenbauten Mr. 218, Appa=
4.21
rate= und Geräthe=Reparatur Mk. 182
„ Steuern und Verſicherung Mk. 161, ſonſlige Be=
„
4.08
triebskoſten Mr. 2.37.
7.79
„ Direction, Betriebs= und Verwaltungsbeamte
„
„ „ Penſionen, Wittwenpenſionen und Unterſtützungen — 22
Unkoſten der Privatbeleuchtung 41 Pf., öffentliche
3.13
Beleuchtung M. 272
L.”7
„ dubioſe Schulden 12 Pf., Extraordinaria 95 Pf.
„
Amortiſation Mk. 83., für Abſchreibungen Mk. 16.13 2444
„
11.89
„ Zinſen
„
Somit koſten alſo 1000 Cubikmeter Gas
Mk 113.35
Daran geht ab der Gewinn aus obigen Kohlen,
Mr. 3656
Einnahme für Cols. Breeze, Aſche
„ Theer Mr. 750. Amoniakwaſſer 4 78 „ 12.37
„
„ 107, ab: 50. Nebenproducte
Bleiben: Mk. 83.35
Das iſt nach Abzug aller Unkoſten nicht ganz 8½ Pf. per Cubikm.
Wir wiſſen nicht, ob hier grösere Unkoſten ſind und laſſen uns
belehren. Die engliſche Geſellſchaft in Frankfurt offerirt der Stadt
6,000 Mk. pro Jahr und will das Gas zu 15 Pf. für den Conſum,
zu 10 Pf. für Arbeitszwecke liefern. Mainz übernimmt das Gaswerk
1585, weil es einen Reingewinn von 270,000 M. abwirft bei einem
Preis von 20 und 15 Pf. per Cubikmeter.
Wir halten hiermit den Beweis für erbracht, daß wir hier 200
Procent zahlen müſſen.
Bezuglich der dritten Frage hegen wir den Wunſch und die
Hoff=
nung, daß uns die Stadt den höchſten Durchſchnittspreis aller Stadte,
welcher 20 Pf. beträgt, anſetzt und keinen Unterſchied im Preis, ob
großer oder kleiner Conſum, macht, außer für Arbeitszwecke billiger,
wie es überall der Fall iſt. Die Stadt wird dadurch keine Cinbuße
er=
leiden, wie es ja durch obige Städte mit Zahlen nachgewieſen iſt.
Uuſere Heiren Stadtverordneten erſuchen wir genau zu prüfen und
gleiches Recht für Alle walten zu laſſen. Wir glauben nicht, daß dieſe
unſere gerechte Forderung die Urſache einer Steuererhöhung ſein kann,
möchte man da beginnen, zu den Laſten herbeimziehen, wo noch Manches
verborgen ruht, und möge man dahin wirken, daß die obligatoriſche
Einſchähzung eingeführt würde, damit die verſteckten Kapitalien ans
Tageslicht kämen, alsdann wird es ohne Steuerauſſchlag auch beſſer
für die Stadtkaſſe beſtellt ſein.-
Mit dieſen Beweiſen treten wir in
einer Eingabe an den Stadtvorſtand. Wem die Liſte noch nicht
zuge=
kommen iſt, verſäume nicht, ſich noch einzuzeichnen, bei Herrn D. Faix
liegt eine oſſen.
Eingeſandt. x. Generalfechtſchule Lahr. Die in den
letzten Tagen bezüglich der deutſchen Reichsfechtſchule gebrachte Notiz
vermögen wir nicht mit Stillſchweigen zu übergehen. Vekanntlich wurde
durch den Kalender des Lahrer Hinkenden Boten bereits im Jahre 1877 die
Gründung eines dentſchen Reichswaiſenhauſes in Anregung gebracht, und
zur Verwirklichung dieſes Planes die Sammlung und Verwerthung von
Cigarren=Abſchuitten und anderer für den Einzelnen werthloſen
Gegen=
ſtänden empfohlen. Der Zeitpunkt, in welchem das geſteckte Ziel auf
dieſe Weiſe erreichbar, wäre jedoch in unabſehbare Ferne gerückt worden,
wenn nicht dem Unternehmen durch die Errichtung der deutſchen
Reichs=
ſechtſchulen, welche in ihren Statuten und Sahungen die Unterſtützung
des Unternehmens des Lahrer Hinkenden Voten als ihr erſtes Ziel
be=
zeichneten, die wirkſamſte Förderung zu Theil geworden wäre. Die
eingehenden Gelder floſſen in anſehnlichen Beträgen einer Centralkaſſe
in Magdeburg zu, um von hier aus dem Reichswaiſenhausfonds in Lahr
zugeführt zu werden, aus welch' lezterem denn auch das bei Lahr
ge=
legene Gnt Altvater als erſtes Waiſen=Aſyl erworben werden konnte.
Von hier ab entſtanden Zwiſtigkeiten zwiſchen dem Vorſtand der
Reichs=
fechtſchule zu Magdeburg und dem Verwaltungsrath des
Reichswaiſen=
hausſonds zu Lahr, welche wir hier nicht aufführen wollen, über deren
Entſtehung und Verbreitung aber jeder Fechtſchüler Gelegenheit hat ſich
zu informiren. Im November 1882 wurde zu Magdeburg zur
Aus=
gleichung der beſtehenden Differenzen beſchloſſen, alle bis zur
nächſt=
jährigen Sitzung eingehenden Gelder an den Reichswaiſenhausfonds zu
Lahr abzuliefern. Entgegen dieſem Beſchluſſe wurden jedoch von da an
die geſammelten Fonds in Magdeburg zurückbehalten, und in Folge
deſſen conſtituirte ſich nothgedrungenerweiſe als ſelbſtſtändiger Verein
die Generalfechtſchule zu Lahr, welche ſich als nächſte Aufgabe die
Fertig=
ſtellung und ſtatutengemäße Fundirung des Reichswaiſenhauſes zu Lahr
geſtellt hat.
Um nun auf die Eingangs erwähnte Notiz zurückzukommen, deren
gereizter Ton einer edlen Abſicht des Einſenders nachgeſehen werden
mag. ſo haben wir, da die Spitze derſelben gegen uns und nicht gegen
Jemanden, der den beiderſeitigen Beſtrebungen fremd gegenüberſteht.
gerichtet zu ſein ſcheint, in Vorſtehendem kurz dargethan, daß und aus
welchem Grunde außer der Reichsfechtſchule zu Magdeburg noch die
Generalſechtſchule zu Lahr beſteht, und daß beide Vereine einen
gemein=
ſamen Zweck, aber leider nicht in Gemeinſchaft mit einander verfolgen.
Unſere Abſicht iſt es jedoch durchaus nicht, die zwiſchen den beiderſeitigen
Verwaltungen beſtehende Spaltung auf die hieſige Fechtſchule zu
über=
tragen; im Gegentheil würden wir es mit Freuden begrüßen, wenn
eine Cinigung derſelben, welche wohl nicht allzu ſchwierig ſein wird, zu
Stande käme.
C. S. Vergangenen Dienstag hielt die Section Darmſtadt des
deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins im Saalbau ihre
General=
verſammlung ab, in welcher, nach Erledigung der verſchiedenen
geſchäft=
lichen Angelegenheiten, Herr Zahnarzt Langheinz über ſeine in dieſem
Sommer unternommenen Beſteigungen des Hohen=Iten und des
Hoch=
vogel berichtete. Bei Schilderung derartiger Touren iſt es ſelten der
Gegenſtand ſelbſt, welcher das Intereſſe der Zuhörer in höherem Grade
zu erwecken vermag, denn die hauptſächlichſte Grundlage, auf welcher
ſich eine ſolche Beſchreibung aufbaut, iſt immer die gleiche: Anſtieg mit
mehr oder weniger großen Gefahren und Beſchwerden, Frühſtückspauſen,
Ankunft auf dem Gipfel mit mehr oder minder guter Ausſicht, Abſtieg
in dieſes oder jenes Thal und Abſchluß in einem mehr oder weniger
behaglichen Wirthshauſe; das Anziehende eines ſolchen Vortrages kann
vielmehr nur in der originellen und packenden Art liegen, mit welcher
der Gegenſtand behandelt wird eine Aufgabe, die Herr Langheinz in
unübertrefflicher Weiſe zu löſen wußte. Seine farbenreiche, doch
nir=
gends überſchwengliche Darſtellung hatte etwas von der anregenden
Friſche der Hochgebirgsnatur und ließ wohl merken, mit welcher
Be=
geiſterung der Vortragende der ſchönen Alpenwelt zugethan iſt. Ein
prächtiger Humor ſtand ihm im glücklichſten Maße zu Gebot. Die
zahlreich beſuchte Verſammlung bekundete ihm ihren Dank durch lauten
Beifall.
- Herr Guſtav Kaſtropp, ſeit Anfang laufenden Jahres
Be=
wohner unſerer Reſidenz. gedenkt nächſten Montag Abend im
Darm=
ſtädter Hof erleſene Stücke aus ſeinen epiſchen Dichtungen „Kainz und
„Heinrich von Ofterdingen” vorzuleſen. Von dieſer intereſſanten und
bedeutenden Poeſie läßt ſich erwarten, daß ſie den Zuhörern einen
genuß=
reichen Abend bereiten wird.
Das Vermögen der Regierungsrath May'ſchen
Schulunter=
ſtützungs=Stiftung betrug Ende 1882 - 170329 M. 99 Pf.
Mainz. 5. Decbr. Die ſeierliche Eröffnung der Stadthalle
iſt nunmehr beſlimmt auf Samstag den 5. Januar feſtgeſetzt und ſoll
damit eine kleine Feſtlichkeit verbunden werden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 4. December.
B. Das Luſiſpicl „Wohlthatige Frauenl von A. LArronge ſieht
nicht auf der Höhe der früheren Stücke desgAutors. Daß Veraulaſſung
vorhanden zu ſatiriſchen Gloſſen über Wohlthätigkeitsſchwindel in einer
Zeit, deren verſöhnendſtes Characteriſticum ſchließlich doch die großartige
Wohlthätigkeit iſt kann Niemand leugnen. Aber die Perſonen der
wohl=
thätigen Frauen ſelbſt ſind viel zu ſchablonhaft und flüchtig gezeichnet,
um das Stück in die Sphäre des feineren Luſtſpiels zu heben. Die
meiſte Phyſiognomie verräth noch die Figur der Geheimräthin von Praß.
Von der zamilie Möpſel weiſt weder der Mann noch die Frau irgend
beſonders chararteriſtiſche Züge auf - es ſind Mittelfiguren, die durch
gewandte Darſteller weſentlich ausgeführt werden müſſen. Die Figur
des bärbeißigen Majors iſt ein matter Nachklang von Dr. Klaus.
Es wurde von allen Darſtellern wacker geſpielt. Wir ſind dies bei
einem Stück leichten Genres auch bereits ſo gewohnt, - daß wir zu
näheren Erörterungen keinen Aulaß finden.
Tages=Kalender.
Donnerstag, 6. December: Dritter Vortrag zum Beſten des
Kirchen=
bauvereins (Gymnaſium). — Vortrag des Herrn Profeſſor Kumpa
im Verein für Verbreitung von Volksbildung (Turngemeindeſaal).
Freitag 7. Decbr.: Verſammlung des Localgewerbvereins Darmſtadt
Prinz Carl). — Verſammlung der dentſchen Reichsfechtſchule, Section
Darmſtadt (Reſtauration Schmitz).
Montag 10. December: Recitation von Guſtav Kaſtropp im großen Saale
des Darmſtädter Hofes.
Hierzu eine Beilage der „Droguen Handlung von Chriſtian Schwitn” in Darmſtadt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.