146.
Jahrgang.
146. „
Fuhraang. C;
Monnenentgpreis
vierteljührlich 1 Marr 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Veſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtauflichlag
rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
JüUſeitep anerhaiinngooldr.
Aſent
Berden angenetennen hDarn ſen
von der Expediton Rheinſtr Rr. V.
meſſunger uFrier zoge
Helzſtraße N. 16, ſwie autvitn
vn alla Eruauzmiuuz
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamis, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N230.
Freikag den 23. Npvember.
1838.
Betreffed: Die Vertlgung der Blutlaus
Darmſtadt, am 20. November 1883.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit den in rubricirtem Betreff zu erſtattenden Berichten noch im Rückſtande ſind, erinnern
wir an deren alsbaldige Vorlage.
v. Marquard.
[11281
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die Promenadenſtraße von der Wendelſtadt. bis zur Frankfurterſtraße für
Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 21. November 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
t1282
Faſſelviehſteigerung.
Dienstag den 27. d. Mts.,
Nach=
mittags 2 Uhr,
ſoll ein gut gehaltener, zum Sprung nicht
mehr tauglicher Faſſelochſe im ſtädtiſchen
Faſſelſtall, Arheilgerſtraße Ne. 43 dahier,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, am 21. November 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[11283
Ohly.
WHIH
nouor Fruto
von M. 3. 20 bis M. 6. - per Pfund,
Cacaopulver, Cacaomassen,
Chocoladen, Vanille
in den allerbeſten, zuverläſſigſten
Qualitäten bei
Christ. Schvion,
1
CuSUG Abu-d-Ool-
Kaum mehr denn 12 Jahre ſind es, ſeit die „Erſte Pilner Aetten=
Brauerei in Pilſen” ihren ſo vortrefflichen Stoff in Deutſchland einzuführen
begonnen, wo „Pilfner Bier” damals ein noch kaum gekannter Artikel war, indem
das Erzeugniß einer anderen, ſchon früher in Pilſen exiſtirenden Brauerei, bis
da=
hin höchſt ſelten auf deutſchem Boden zu finden war, da deren Product „faſt
aus=
ſchließlich nur im Inlande verzapft wurde.
Welch „außerordentlichen Namen” nicht zu viel geſagt=Weltruf” ſich das
Pilſner Bier der Erſten Pilfner Actienbrauerei in der verhältnißmuͤßig kurzen
Zeit, von kaum wenigen Jahren nach Einführung, ſchon erworben, iſt hinlänglich
bekannt; weniger bekannt aber iſt es, daß gerade der
Ersten Filsmer Actiem-Brauerei
im Wülsem
nachweiglich nallein' das Verdienſt gebührt, Vorgeſagtes inſcenirt und den ſo
be=
deutenden Ruf des Pilſner Bieres in Deutſchlaud und weit über deſſen Grenzen
hinaus begründet zu haben.
Zur genauen Orientirung erlaubt ſich der Unterzeichnete einem L. Publikum
die Mittheilung zu machen, daß das „üchter Pilſner Bier aus der Erſten
Pilſner Actienbrauerei bei Herrn G. L. Mriegk, Wein= und
Flaſchen=
bier Handlung, zu finden iſt.
Achtungsvoll
Die Generalvertretung für Süd= u. Mitteldeutſchland:
H. G. Staudt.
Wilhelminenſtraße. (1284]
Frankfurt a. M., im September 1883.
713
8996
5
G2
266
T a8t
Großer Weihnachts=Ausverkau
bei
Adolf Fahn &4p; Co., Rheinſtraße 8.
Wriedrich
5S.
H1
Darmatadt, Ludwigeplatr 7.
592
2
S3
S
328¾
28
20
15m
D.
HEEIS83
Grosse Auswahl der besten und feinsten Qualitäten.
S3
0
=
64.
2 ⁄₈
9. d6
O 2
„
20
Maiser-Souchang,
Louchang, ſeinet,
Peeco,
Haraianenthee,
Congo-Souchong,
Alle Sorten sind staubfrei.
Phee-Miechung ausPecco-
und Haiser-sauchang,
Theemisehungn. Grafkuzonborg.
NAee-pitzen,
Imperiat- und Perlhee.
9772
17 Eliſabethenſtraße 17.
Zu noch nie dageweſenen billigen Preiſen empfehle:
Alle Sorten Pelzwaaren, Alle Sorten Shlipſe,
„ „ Filzhüte,
„ Mutzeu,
Handſchuhe,
„ Hoſenträger.
MüstAraEſeetem ete.
J. 2. d. Hoogen,
Rürſchner und Mützenmacher.
Beſtellungen, Reparaturen und Umarbeitungen
(10103
prompt, raſch und billigſt.
FürWeihnachten
Eine große Ausleſe hervorragender
Salon Huslkaten
wird, um damit zu räumen, zum halben/
ſeitherigen Ladenpreiſe abgegeben in
C. Hofmanns
Buchhandlung,
Wilhelminenſtraße 21. 1128.
Alleinige Niederlage
dieſer ſeit Jahren anerkannten Corſetts.
Garantirt echtes Fiſchbein.
Mechanies, Hüftfedern=Einlagen.
Anfertigung nach Maaß.
H. Türth,
2 Rheinſtraße 2. (4450
C
BAvChH4oN
Kleines
[GIIO
in 2 Bänden.
Flit Harten und Abbildungen
E
. 3.Aufl. geb. Gfl. 2
Weihnachtsgeschenh.
Buchen-Scheitholz zu 10 M. und
Tannen-Scheitholz zu 7 M.
liefert frei ins Haus
G. Steinmetz, Pfungſtadt.
Beſtellungen nimmt entgegen Gaſtwirth
11016
Berdux „zur Sonne.
R3 250
2655
Z zu:
AATnETL1LN
empfehle:
Feinst gest. Raffinade, schönste
grosse Mandeln, La
Haselnuss-
kerne, bestes Citronat und
Orangeat, Citronen, fst. gest.
Limmt und Nelken, Vanillen
zucker, Cardamomen, Sandel.
fst. Stärkemehl, Backoblaten,
Ammomum, Pottasche und
la Anis.
Carl Watzugor.
Louiſenplatz 4. (1128.
Lucker wird bei mir gepulvert.
Handeln & Haselnüsse laſſe ich
auf Wunſch ſtoßen.
Formen werden ausgeliehen.
FloſcenNere.
Hildebrand'ſches Lagerbier,
Exportbier,
„
„ Wiener „
Bock=Ale,
Frankfurter Lagerbier,
Exportbier,
Mainzer
„
Erlanger
„
Culmbacher
„
Nürnberger
Pilſener Lagerbier,
Berliner Weißbier,
Pale Ale von Baß & Co.
London,
Porter
Double Stout von Barclay
Perkings &am; Co. in London,
empfiehlt
(1128.
Galb
IIn
7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7.
Carlsſtraße 14 ſind fortwährend
Damen- und Herren=Lug
gtefel,
ſowie alle Sorten Mädchen= und Kinder
ſtiefel zu außergewöhnlich billigen Preiſen
zu haben, ſowie alle Sorten Winter-
Schuhe und -Stiefelm in prima
Qualität.
(9796
ASGUy
meuer Ermte,
vorzügliche Qualitäten.
Carl Watunger,
Thee= und Droguenhandlung,
Louiſeuplatz 4. (9683
Prime
2
40 Pfg. per Pfund
empfehlen
Schatz & Drexel,
Eliſabethenſtraße 66. 11185
Friedriohsdorter
TLWeDAOI
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 16784
Die Hof=Buchhandlung von
E
Augusi Hiugehöter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirter
Chlnesischen Thos, Ernte 1382,
zu Mk. 7. 5.25, 4. 75. 3.75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theezpitzen ¹8d. M.l25. M.l.15.
Ae”
GIATSTULNN:
Rheinſalm,
Auſtern,
Turbot,
Aal
Seezungen,
Hechte,
Cabliau,
Karpfen,
Schellfiſche, Lachsforellen.
ſebl,
Wösingor,
Hoflieferanten. (11307
Poinsten
Medicmal-Cokayer,
von Ern. Stein, Erbö=Boͤuye b. Tokay,
per Originalflaſche Mt. 150, Mk. 2 und
Mt. 250, empfiehlt unter Garantie der
Aechtheit
Carl Watunger
Louiſenplatz 4. 19810
Empfange heute wieder
20 Stück
Galste RGIO,
welche zu außergewöhnlich billigem
[11222
Preiſe abgeben kann.
Hernrich Röhrioh.
Ungariſche
per Pfund 30 Pf. (11107
Leorg hlebig Sobn.
AEpkel
I. Sorte billig zu verkaufen
Landwehr=
ſtraße Nr. 33.
[11217
LendenBeaſsteahs
halte fortwährend friſch im Ausſchuitt.
LOmis Gefst,
Ochſenmetzger,
Mathildenplatz. (11065
Holländische
Bumeuzylobeln,
als Hyacinthen, Tulpen, Crogus elo.
zum Treiben in Töpfeu und Gläſern,
ſo=
wie fürs freie Land bei
(9603
C. Völker,
untere Hügelſtraße Nr. 75.
Die Wagenfabrik
von
Baplist Röder in Hainz,
Große Bleiche 9,
empfiehlt
(6070
Luxuswagen in großer Auswahl.
Dauerhafte
Fülssohuhvaaren
mit Filz= und Lederſohlen, ſowie die
be=
liebten Tuchſchuhe mit Holz genagelten
Sohlen, M. 1. 40. Alle übrigen Herren=,
Damen= und Kinderſchuhe und =Stie=
[9688
feln billigſt.
L. Beilmann, Schulſtraße 6.
Aechter Weſtphäliſcher
Pumpernickel,
[11290
ſtets friſch bei
L. Helsbeimor.
in großer Auswahl und zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
L. VGtUEU LGGUTAU
8747) Wendelſiadtſtraße Nr. 8
(zunächſt der Promenade) eine ſchöne
Par=
terre=Wohnung zu vermiethen,
enthal=
tend 5 Zimmer, ein Kabinet ꝛc., baldigſt
zu beziehen. J. Conr. Mahr, Stadtallee I.
11273) Eine Haushäkterin mit
vor=
züglichen Zeugn. kann nachgewieſen werden.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtraße 2.
11271) Eine geſunde Schenkamme
ſucht Stelle. - Frank's Stellenbureau,
Caſinoſtraße 2.
11291) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben und gute Zeugniſſe beſitzen,
kann ich den geehrten Herrſchaften empfehlen.
Vermiethbüreau Frau Neßling,
Louiſenſtraße 30.
11292) Ein tüchtiges, braves Mädchen
aus Oberheſſen, nit ſehr guten Zeugniſſen,
ſucht Stelle für ſogleich.
Frau Becker, Schirmgaſſe 10.
11293) Eine junge Frau, die
Kranken=
pflege erlernt, Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle.
Bleichſtraße 5.
M
11294) Ein ſolides Mädchen, das in
Haushaltung und Küche gründlich erfahren,
wird per ſofort oder auf Weihnachten zu
miethen geſucht. Bleichſtraße 29, I. St.
11295) Hausmädchen, die Nähen
und bügeln können, erhalten ſofort ſehr
gute Stellen. Stellenbüreau Röſe,
Eliſa=
bethenſtraße Nr. 46.
11296) Ein im Weißzeugnähen und
Aus=
beſſern geübtes Mädchen, auch auf der
Maſchine tüchtig, wünſcht noch einige Tage
in der Woche beſetzt. Näh. Müllerſtr. 5, part
eeoooooogseaoeeeeoooooeioe
11291) Lauteſchlägerſtraße 18 ein junges
kräftiges Mädchen für Vormittags geſucht.
gdeeeegeaeeeeeeooodeose
11298) Ein unverheiratheter Kutſcher
mit guttn Zeugniſſen wird geſucht. Näh.
in der Expedition d. Bl.
on einem Platz im erſten Rang ſind
⁄₈ abzugeben. Näh. Exped. 111299
Gaal des Darmstädter Hofs.
Samstan den 24. November Abends 6½ Uhr:
14
ELhEk RUmMLTMUIR-VLN0
von Hartin Wallenstein, Großh. Kammervirtuos, unter Mitwirkung von
Fräul. Lina Hoffmann, und der Herren Concertmeiſter Willy Hess und
Valentin Müller aus Frankfurt.
C.moll-Trio-Raffi Violinzonate-Scholz, Ea-dur-Trio-Hummel,
Arie und Lieder.
Eintrittskarten im Abonnement: Sperrſitz 9 Mk., Familienkarten für
3 Perſonen 24 Mk., Saal 7 Mk. Einzelkarten: Sperrſitz 3 Mk., Saal
2 Ml., Vorſaal 1 Mk., ſind zu haben in der Hofbuchhandlung von Herrn
Klingelhöffer, Rheinſtraße, bei Herrn Hoffmann, Wilhelminenſtraße, ſowie bei Herrn
Ruppel, Grafenſtraße 35 und Abends an der Kaſſe.
[11301
0o
Gdtdgd-TAIOOh,
prachtvolle, großbeerige und ſüße Frucht,
vorzüglich geeignet zur Geneſung für
Kranke, empfiehlt
L. PLioheimet,
Eliſabethenſtraße 17. (11302 Jriſche
Cohollſsoho 1.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle mein
0
SALLagGt
bei reller und billiger Bedienung.
Achtungsvoll
Friedr. Hugel,
Wittmannsſtraße 43. (8131
IFin Kaſſaſchrank, gebr., mittelgr. mit 1 Holzunterſatz, zu kaufen geſucht.
Gefl. Offerten zub 8. 60 an die Expe=h
dition d. Bl.
[11305
hat die geſtrickte Decke ge= ME. 14 wonnen. Fr. Loch. 1130¾⁄
Mandcheißt.
214
2
nach F. Sosnnecken.
E
Mit dem 3. December er. beginnt ein
2
neuer Cureus derselben.
Honorar mäßig. -— Näheres in der
Expedition d. Bl.
[11012V6.
ſEine Frau empfiehlt ſich im Aus= und
2
.
Ankleiden von Todten. Mühl=
ſtraße 28, Seitenbau, 1 Tr. hoch. 110280 [ ← ][ ][ → ]
fI
Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden theilen wir hierdurch, ſtatt
jeder beſonderen Anzeige, die ſchmerzliche Nachricht mit,
daß heute Mittag unſere liebe Schweſter, Tante und
Großtante Auguste Hlunck, Tochter des verſt.
Großh. Polizeiraths, nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. November 1883.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag den 24. November,
Nachmittags um ½4 Uhr.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Theilnahme an
mich ſo ſchwer betroffenen Verluſte meiner guten Mutter
Maroline Formhals, geb. Schulteiss,
ſage ich hiermit meinen innigſten Dank.
Die trauernde Tochter
Margarethe Formhals.
11309
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. November.
Deutſches Reich. Berliner Mittheilungen zufolge beabſichtigt der
Kronprinz nicht ſich von Spanien aus nach Portugal zu begeben, da= Uebereinkommen gilt für 3 Jahre, nach welcher Zeit die im bulgariſchen
deütſchen Kronprinzen in Madrid in Ausſicht genommen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus wählte am 21. d. durch
Accla=
mation das bisherige Präſidium (v. Köller, v. Heeremann und v. Benda)
wieder, ebenſo die bisherigen Schriftführer. Für die nächſte am
Mon=
ordnung.
Bei der Reichstagswahl für Marburg gilt die Wahl Grimm's
(deutſch=conſervativ) für geſichert.
Feuer wurde der Dachſtuhl der Lehrer=Wohnungen, jowie das der Jeſuiten= Expeditionscorps unter Hicks Paſcha iſt von dem Heere des „falſchen
kirche zerſtört. Der Thurm der letzteren iſt eingeſtürzt, das Innere ! Propheten: trotz der wiederholten Riederlagen, welche das letztere
an=
derſelben, ſowie das Klaſſengebäude und die Aula des Gymnaſiums
ſind unverſehrt.
Oeſterkeich=Ungarn. Im ungariſchen Unterhauſe bekämpfte der
Juſtizminiſter bei der Ehegeſetzdebatte die Ausführungen der Gegner
und erklärte, die Regierung bethätige nur die nothwendige Vorſicht,
indem ſie dem dringendſten Bedürfniſſe abhilft und die vortheilhafteſte
Löſung unter den gegebenen Verhältniſſen vorſchlägt; die allgemeine
Einführung der Civilehe halte er noch nicht für zeitgemäß.
Tie königliche Tafel als Gerichtshof zweiter Inſtanz beſtätigte am
2. November das Todesurtheil gegen die Mörder Mailats, Epanga
und Pitely. änderte dagegen das Todesurtheil gegen den Leibhuſar
Berecz wegen Theilnahme an dem Morde in fünfzehnjährige
Zuchthaus=
ſtrafe um.
In dem Racen= und Parteikampfe, welcher den öſterreichiſchen
Kaiſerſtaat durchwühlt, iſt dem äußeren Anſcheine nach ſeit einiger Zeit
eine Ruhepauſe eingetreten. In Transleithanien haben Magyaren Und
Croaten einen Waffenſtillſtand abgeſchloſſen und in Cisleithanien ſtehen
ſich Deutſche und Czechen, Slovenen und Italiener, Clericale, Feudale
und Liberale beobachtend gegenüber. Es iſt eben die Zeit der
Samm=
lung für jede Partei, die Zeit der Rüſtung zu der mit der am 4. Decbr.
ſtattfindenden Eröffnung des Reichsrathes neu beginnenden
parlamen=
tariſchen Campagne, und daß dieſe neue heftige Kämpfe bringen wird,
iſt ſicher. In einer Wählerverſammlung zu Brünn erklärte der
deutſch=
liberale Abgeordnete Chlumecky, daß es für die deutſch=liberale Partei
mehr wie je Pflicht wäre, den nationalen Uebergriffen der Czechen,
Polen, Slovenen u. ſ. w. mit aller Kraft entgegenzütreten und ſo wird
die nächſte Reichsraths=Seſſion wohl ohne Zweiſel recht ſtürmiſche
Scenen bringen.
Frankreich. Der chineſiſche Botſchafter. Marquis Tſeng, erſchien
am 21. d. bei dem diplomatiſchen Empfange im Miniſterium des
Aeußeren, und conferirte längere Zeit mit Ferry.
Wie der „Temps- erfährt, hat Tſeng die Antwort China's auf die
letzten Mittheilungen der franzöſiſchen Regierung erhalten. Die in der
betreffenden Note formulirten Vorſchläge Chinss ſeien nicht
annehm=
barer als die früheren und könnten demgemäß die von der Kammer
gutgeheißene Politik der franzöſiſchen Regierung nicht ändern.
Der „National” bezeichnet das Gerücht von weiteren
Verände=
rungen im Miniſterium als unbegründet, namentlich wird die vom
„Gaulois= gebrachke Nachricht, daß Ferry das Finanzminiſterium Leon
Say angehoten und derſelbe bereits acceptirt habe, als unbegründet
hezeichnet.
230
2657
England. Nach einem in London eingetroffenen Telegramm ſind
der Herzog und die Herzogin von Connaught am 21. d. M. Mittags
in Bombay eingetroffen.
Spanien. Das in Valencia erſcheinende „Journal
Provineias=
ſagt am 21. über die bevorſtehende Ankunft des deutſchen Kronprinzen,
der Beſuch desſelben gelte nicht allein dem Könige und der königlichen
Familie, ſondern auch Spanien und ſei eine Ehre für das ſpaniſche
Volk. Der feſtliche Empfang des Vertreters der großen deutſchen
Nation ſei die Pflicht der Courtoiſie. Die Landung in Valencia
ent=
ſpreche dem beſonderen Wunſche des Kronprinzen, welcher dieſen ſchönen
Theil der pyrenäiſchen Halbinſel kennen lernen wolle. Für Jedermann
in Valencia erwachſe daraus die Veranlaſſung, dem Kronprinzen den
ſchmeichelhafteſten Empfang zu bereiten, des Volkes würdig, das durch
ſeine Courtoiſie und Höflichkeit bekannt ſei.
Das deutſche Geſchwader kam am Mittwoch Nachmittag gegen
5 Uhr in Sicht des Häfens von Valencia, worauf ſich die Behörden
und eine Anzahl hervorragender Perſonen nach dem Hafen Grao
be=
gaben, um den Kronprinzen zu begrüßen. Das ſpaniſche Geſchwader
von 4 Fregatten fuhr um 6½ Uhr nach dem Eingang des Hafens um
bei der Einfahrt Salutſchüſſe abzugeben. Da jedoch inzwiſchen
Nebel=
dem wetter eingetreten war, konnte die Einfahrt der deutſchen Schiffe nicht
ſtattfinden und blieben dieſelben bei ſchönem Wetter und ruhiger See
vor demſelben. Die Landung erfolgte Donnerstag früh 9 Uhr.
Bulgarien. Nach dem bulgariſchen „Amtsblatt” iſt die Löſung
der Militärfrage in der Weiſe erfolgt, daß der Kriegsminiſter vom
Fürſten im Einvernehmen mit dem Czaren ernannt wird. Der
Kriegs=
miniſter ſowie alle ruſſiſche Officieren haben ſich der Verfaſſung und den
Geſetzen Bulgariens zu unterwerfen. Erſterer iſt dem Fürſten und der
Kammer in militäriſchen und Budgetfragen verantwortlich, die
ruſſi=
ſchen Officiere dürfen ſich in keiner Weiſe an politiſchen Angelegenheiten
betheiligen.
Das von dem Miniſterium ſowie von dem ruſſiſchen Oberſten,
Baron Kaulbars unterzeichnete und vom Fürſten Alexander genehmigte
gegen iſt ein Zuſammentreffen der Kronprinzen von Portugal mit dem Dienſte befindlichen ruſſiſchen Oficiere durch Andere erſetzt werden ſollen.
Aeghpten. Die ägpptiſche Regierung hat wieder mit ernſten
Sorgen zu kämpfen. Der Beduinen=Aufſtand in der Gegend von
Suakim (Ober=Aegypten) nimmt immer gefährlichere Dimenſionen an.
Der Gouverneur von Suakim hat dringend Verſtärkungen verlangt,
tag ſtattfindende Sitzung ſiteht die Berathung des Etats auf der Tages= zugleich aber die Abſendung äapptiſcher Truppen widerrathen, da dieje
doch nicht kämpfen würden. Die Regierung des Khedive hat in Folge
deſſen beſchloſſen, 150 Baſchi=Bozuks (türkiſche Reiter) von Kairo und
ein Reger=Regiment von Mäſſova nach Suakim zu dirigiren. Auch im
Durch ein am 21. fruͤh im Gymnaſium in Coblenz ausgebrochenes 1 Sudan ſtehen die Dinge für den Khedive ſehr mißlich; das eguptiſche
deblich erlitten hat, förmlich eingeſchloſſen worden, und iſt daher eine
Capitulation Hicks Paſcha's nicht unwahrſcheinlich.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben Sich auf
Ein=
ladung Sr. Majeſtät des Kaiſers zu den am Freitag und Samstag
in Letzlingen ſtattfindenden Hofjagden.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Major v. Plönnies, Flügeladjutant Sr. Majeſtät des Kaiſers von
Oeſterreich, den Oberſtlieutenant Blecken v. Schmeling vom Königs=
Grenadier=Regt. Nr. 7, den Oberſtlieutenant v. d. Oſten, den Major
v. Caprivi vom 1. Großh. Infanterie=Regt. Nr. 115, den Rittmeiſter
Frhrn. Schenk zu Schweinsberg, perſönlicher Adjutant Sr. Großh. Hoheit
des Prinzen Heinrich, den Geh. Oberbaurath Lichthammer, den
Land=
richter Haller von Gießen, den Profeſſor Brauer von der Großh.
tech=
niſchen Hochſchule, den Oberfinanzrath Krug, den
Oberlandesgerichts=
rath Maurer, den Hausverwalter i. P. Winter, den Hoflieferanten
Schneider von Frankfurt a. M.; zum Vortrag den Staatsminiſter
Frhrn. v. Starck und den Geheimrath Hallwachs.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden Samstag den
24. d. M. keine Meldungen und Vorträge entgegen nehmen.
- Se. Kaiſerl. Hoheit der Großfürſt Sergius iſt Mittwoch
nach Stuttgart abgereiſt zum Beſuche Ihrer Majeſtät der Königin von
Württemberg.
0 Stadterordnetenverſammlung vom 22. November.
(Kurzer Bericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnung, Fortſetzung der
Berathung des Ortsbauſtatuts, gab der Großh. Oberbürgermeiſter
Kenntniß von einer Verfügung des Kreisamts, wonach Montag den
3. December die Stadtverordnetenverſammlung die Wahl von 5
Mit=
gliedern des Kreistags vorzunehmen hat.
In die Tagesordnung eintretend, rief zunächſt der 8 2 des
Ent=
wurfs eine ſehr eingehende Debatte hervor und wurde ſeine Faſſung dahin
abgeändert, daß die dem 516 der deutſchen Gewerbeordnung unterliegenden
Betriebe, ſoweit deren Errichtung in geſchloſſenen Ortstheilen überhaupt
zuläſſig erſcheint, in der Regel auf den Stadttheil weſtlich der Main=
Neckarbahn beſchränkt bleiben ſollen. Wird eine derartige Anlage in
einem anderen Stadtheil beabſichtigt, ſo entſcheidet die Stadtverordneten;
713
2658
R5 230
verſammlung von Fall zu Fall. Auf die Vergrößerung beſtehender
Be=
triebe ſoll dieſe Beſtimmung keine Anwendung erleiden.
Weiter wurde bei Berathung der 58 28 und 29, die von der
Errich=
tung der Abtr ttsgruben handeln, conſtatirt, daß dieſe Beſtimmungen
auf die dermalen beſtehenden vorſchriftsmäßig eingerichteten Gruben
keine Anwendung zu erleiden haben mit Ausnahme derjenigen, daß das
beſondere Ventilationsrohr - wenn alſo die Ventilation nicht durch
das Abfallrohr erfolgt - über Dach gehen muß. Die Debatte, welche,
wie es in der Natur der Sache liegt, nur ſehr langſam fortſchreitet,
war bei Schluß des Blattes erſt zu 6 82 gediehen und wird
voraus=
ſichtlich erſt in einer weiteren Sitzung zum Abſchluß gebracht werden
können.
Von den 200 Perſonen, welche im October d. J. auf der
Krau=
kenſtation des ſtädtiſchen Hoſpitals verpflegt wurden, war die
Hälfte aus dem vorhergegangenen Monat übertragen, der Reſt neue
Zugänge. 87 Perſonen kamen zur Entlaſſung. Von den
aufgenomme=
nen waren 63 auf eigene Rechnung (darunter 11 in Extrazimmern),
23 Gewerbsgehülfen und Dienſtboten, der Reſt als Armenkranke (
da=
runter 36 Fremde) zu verpflegen.
Die Statiſtik der Bergwerke, Salinen und Hütten im
Großherzogthum für das Jahr 1882 weiſt 25 Bergwerke (darunter 10
für Braunkohlen, 15 für Eiſenſteine und 3 für Braunſteine), 4 Salinen,
3 Hüttenwerke für Eiſenerze und 13 Etabliſſements für Verarbeitung
des Roheiſens auf. Die Geſammtproduction wird zu b,122072 M.
ge=
ſchätzt, worunter die Hüttenwerke mit 2603,959, alſo mehr als die
Hälfte. Die durchſchnittliche tägliche Arbeiterzahl beträgt in allen
Werken 2065. Unſere Stadt iſt bei dieſen Betrieben mit zwei
Eta=
bliſſements für Verarbeitung des Roheiſens betheiligt.
Die dem Königreich Bayern bei Gründung des deutſchen Reiches
zugeſtandenen ſog. Reſervatrechte haben in ihrer praktiſchen
Anwen=
dung für die Ubrigen Staaten des Reiches oft recht bedenkliche Folgen.
So iſt bekanntlich die Reichsgeſetzgebung über die Heimaths=und
Nieder=
laſſungsverhältniſſe auf Bayern nicht ausgedehnt und damit auch nicht
der Wegſall aller Ehebeſchränkungen. Letztere beſtehen in Bayern nach
wie vor fort und werden Cheſchließungen, welche von Bayeriſchen
Staats=
angehörigen ohne Erfüllung gewiſſer Erforderniſſe abgeſchloſſen werden,
nicht anerkannt. Was thun ſolche Bayern, welchen in der Heimath die
Eheſchließung verweigert wird, weil man ſie für nicht ſelbſtſtändig
ge=
nug hält, einer Familie vorzuſtehen, oder weil ſie die geſetzlichen
Ge=
meindeabgaben nicht zahlen können oder wollen? Sie laſſen ſich in
einem andern Bundesſtaate nieder und beanſpruchen die Aufnahme in
die dortige Staatsangehörigkeit. Dies kann ihnen nicht verweigert
wer=
den, da das Freizügigkeitsgeſetz und das Geſetz über die
Staatsange=
hörigkeit auch in Bayern gelten! Es iſt ja jetzt wohl nirgends mehr
ein Zweifel darüber, daß die bayeriſchen Reſervatgeſetze über
Heimath=
recht ꝛc. vor der einſchlagenden Reichsgeſetzgebung den Vorzug verdienen.
Vielleicht denkt man bei der in Ausſicht ſtehenden Reform der
betreffen=
den Reichsgeſetze daran, dieſelben ſo zu geſtalten, daß ſie auch für Bayern
annehmbar werden und die beſtehenden ungerechten Ungleichheiten aus
der Welt geſchafft werden.
4 Die hieſige Turngemeinde hat die Einrichtung getroffen, daß
junge Leute im Alter von 14 bis zu 18 Jahren neben dem Riegenturnen
an den Turnübungen theilnehmen können. Dieſe Uebungen finden
Montags und Freitags Abends von 8½-9½ Uhr unter Leitung der
Turnwarte und der Vorturnerſchaft in beſonderen Zöglings=
Ab=
theilungen ſtatt. Daß die hier zu erwerbende turneriſche
Ausbil=
dung beim Eintritt in den Militärdienſt entſchiedenen Vortheil im
Gefolge hat, iſt bekannt. Nach den Vereinsſatzungen ſind die Zöglinge
zu anſtändigem Benehmen, ſittlichem Verhalten, zu regelmäßiger
Theil=
nahme an den Uebungen verpflichtet und werden in dieſer Richtung
durch Turnwarte beaufſichtigt. Zur Vereinskaſſe zahlen die Jöglinge
einen vierteljährlichen Beitrag von 85 Pf., welcher jedoch auf
Nach=
ſuchen erlaſſen werden kann. Zöglinge, welche Söhne von Mitgliedern
ſind, haben überhaupt keinen Beitrag zu entrichten. Geſuche um Beitritt
zu dieſer Abtheilung ſind an den Vorſtand der Turngemeinde (am
Woogsplatz) zu richten.
- In der am Montag im Orbſchen Saale ſtattgehabten ſehr
zahl=
reich beſuchten Verſammlung wegen des Krankenkaſſengeſetzes, in
welcher insbeſondere die Vorſtände der hieſigen Lokalkrankenkaſſen, ſowie
die Bevollmächtigten der centraliſirten Kaſſen anweſend waren, wurde
nach längeren Debatten der Beſchluß gefaßt, alsbald eine Generalſitzung
ſämmtlicher Vorſtände hieſiger Krankenkaſſen zu berufen, den Referenten
Herrn Müller hierzu einzuladen und mit Einberuſung der Generalſitzung
den Seibel'ſchen Verein zu betrauen.
In die Collekte des Herrn L. J. Ohnacker ſiel der 4. Preis
der Mainzer Kirchenbau=Lotterie, ein ſilberner Tafelaufſatz.
Beſſungen. Beim Tieferlegen des Fußbodens der hieſigen Kirche
ſtieß man auf eine gewölbte Gruft, in der, wie es ſcheint, früher die
Pfarrer der Gemeinde beigeſetzt wurden. Bis jetzt traten zwei große
Grabſteine zu Tage. Es ſind der „ehrwürdige, wohlgelehrte Herr
Kon=
radus Schwaner, der von 1658 an beinahe 48 Jahre lang als Pfarrer
zu Beſſungen treulich gedient, bis er am 26. Auguſt 1705 im 78. Jahre
heimging”, und deſſen Ehefrau, eine geb. Spullerin, die hier ruhen.
Au=
dem Grabſteine des Pfarrers findet ſich die Inſchrift: „Herr nun läſſeſt
du deinen Diener in Frieden ſcheiden” und als Wappenſchild ein Schwan,
auf dem ſeiner Gattin eine weibliche, betende Frauengeſtalt, von einem
Stegeskranze umgeben mit der Umſchrift; „Wir müſſen alle durch viel
Trübſal ins Reich Gottes eingehen.: Die Gruft ſoll natürlich
unver=
letzt bleiben. Vermuthlich werden noch mehr Grabſteine, im ehemaligen
Fußboden eingemauert, zu Tage treten, die wohl am beſten künftig
ihren Platz an den Seitenwänden des Gotteshauſes finden werden.
Worms, 22. November. Nach der letzten Vorſtellung des
Luther=
feſtſpiels wurde Herrn Schön ein prachtvoller Lorbeerkranz und
eine in reichem Umſchlag befindliche Adreſſe, unterzeichnet von den
Mitwirkenden bei dem Feſtſpiel, überreicht.
Offenbach, 22. November. Bei der geſtrigen
Ergänzungs=
wahl zur Stadtverordneten=Verſammlung wurden ſämmtliche
Candidaten der „Vereinigten Bürgerparteienr gewählt. Es
waren dies die Herren J. P. Forſter, J. F. Grünewald, J. K.
Her=
mann V. A. Hitz. M. Kämmerer, A. Komo, H. Korb, L. Lautz. J.
Moeller, F. W. Moeller, G. K. Schubö, S. F. Stroh und M. Weil.
Gießen, 22. November. Morgen Mittag 12 Uhr wird der ordentl.
Profeſſor Dr. H. Siebeck ſeine akademiſche Antrittsrede über das
Verhältniß von Naturgeſetz und Sittengeſetz” halten. — Sicherem
Ver=
nehmen nach ſoll an Stelle des verſtorbenen Profeſſors Clemm der
bisherige außerordentliche Profeſſor der klaſſiſchen Philologie Johannes
Schmidt aus Halle berufen worden ſein.
Frankfurt. Ein neuer Circus wird auf dem Martiniſchen
Grundſtück nächſt der Eckenheimer Landſtraße und der Eſchenheimer
Anlage errichtet werden. Die Pläne ſind vollſtändig ausgearbeitet, ſo
daß der Bau bald in Angriff genommen werden dürfte. Der Circus
wird ein Aquarium enthalten, mehrere größere und kleinere
Reſtau=
rations= und Geſellſchafts=Säle, darunter einen Billardſaal. Das
Eta=
bliſſement, das auch als Theater benutzt werden kann, wird täglich
ge=
öffnet ſein.
Mannheim, 22. November. Am Sonntag den 23. d3. findet die
ſeit Monaten geplante und ſorgſam vorbereitete Neuinſcenirung
des Freiſchütz ſtatt. Das ſeiner Zeit von dem Componiſten hier
ein=
geſandte geſchriebene Textbuch, das ſich noch im Archiv unſeres Theaters
befindet, hat im Weſentlichen als Grundlage für die neue Einrichtung
gedient.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rad y. Rheinſtraße P7.
Der Hamburger Poſtdampfer „Sileſiar, Capitän Barends, von der
Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., am 4. November von Hamburg
vis Havre abgegangen, kam am 19. November, und der Hamburger
Poſtdampfer „Hammonia”, Capitän Schwenſen, von derſelben Geſellſchaft,
am 7. November von Hamburg via Hävre abgegangen, ſowie der
Bremer Poſtdampfer „Habsburg;, Capitän Hellmers, vom Nordd.
Loyd, am 4. November von Bremen abgeganngen, kamen am 20.
No=
vember wohlbehalten in New=York an.
Literariſches.
In dieſem Jahre iſt wieder in Aegypten ein Buch ausgegraben
wor=
den, welches unter dem Titel: „ Er, Sie, Es II. Aeghptiſche Humoreske
von C. M. Seyppel im Verlage von Felix Bagel in Düſſeldorf erſchienen
iſt. Die Widmung dieſer in jeder Beziehung originellen humoriſtiſchen
Novi=
tät hat Herr Georg Ebers angenommen. Die Ausſtattung iſt ähnlich wie
die von „Schlau, Schläuer am Schläuſtens, bietet aber trotzdem
noch manche Ueberraſchung.
— Carl Faulmann's Stenographiſche Unterrichtsbriefe
Allgemein verſtändlicher Unterricht in 48 Lectionen für das Selbſtſtudium
der Stenographie nach Gabelsberger's Shſtem. Wohlfeile Volks=Ausgabe in
12 Lieferungen 50 Pf. (A. Hartleben's Verlag in Wien.) Von dieſem
zu empfehlenden Werke liegen jetzt die 5 erſten Lieſerungen vor, mit denen ein
erheblicher Theil des ganzen Lehrcurſus erledigt erſcheint. Die unmittelbare
Einſchaltung von Uebungsbeiſpielen hilft Uber das Trockene der reinen Theorie
hinweg. Wir empfehlen das Werk Jedermann, der die Stenographie leicht
und gut erlernen will.
Tages=Kalender.
Freitag 23. Rovember:Verſammlung des Localgewerbvereins Prinz Carl).
Samstag 24. November: Fünftes Concert des Mozartvereins. - Erſter
Kammermnſik=Abend von Martin Wallenſtein (Darmſtädter Hof).
Sonntag 25. Novbr: Abendunterhaltung des Katholiken=Vereins.
Montag, 26. November: Generalverſammlung der Verein. Geſellſchaft.-
Concert von Frau Lederer=Ubrich und Herrn Joſs Lederer (Traube).
Mittwoch 28. November: Concert des Königl. Hofſängers Herrn Anton
Schott (Saalbau). — Neunion der Ver. Geſellſchaft.
Samstag 1. December: Concert des Männergeſangvereins (Traube. -
Feier des zehnjährigen Beſtehens des Saalbaues (Concert mit lebenden
Bildern und Feſtball).
Mittwoch 4. December: Generalverſammlung des Gartenbauvereins
Saalbau)
Samstag 8. December: Theater=Vorſtellung des Geſangvereins
Melo=
manen (Saalbau).
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.