146.
Jahraang
Mbonnementspreis
glertelſchrlich 1 Mark 50 Pf. inc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
len Poſtämtern Beſtellungen
ent=
zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
G
1.
Iuſerat=
verden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 33.
mBeſſungen von Friedr. Bööher
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
von allen Ulnnonen=Erdeditionen
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Freigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
7 2D.
Donnerstag ben S. November.
188S.
gefunden: 1 weißes Taſchentuch gez. 1 dreieckiger Drücker. 1 weißes Taſchentuch gez. 1 blauledernes Hundehalsband.
1 Portemonnaie mit Inhalt. 1 Schlüſſel, woran ein Kettchen. 1 kleiner Hohlſchlüſſel. 1 desgl. 1 großer
Schlüſſel. 1 desgl. 1 Taſchenmeſſer mit Horngriff. 1 desgl. mit Verlmuttergriff. 1 Jettbroſche. 1 in
Knochen gravirte Vorſtecknadel. 1 goldener Niug. 1 ſchwarzes Halstuch mit Franſen.
Verloren: 1 Portemonnaie, euthaltend ca. 13 Mark. 1 desgl. enthaltend ca. 5 Mark.
Darmſtadt, den 5. November 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten in Berlin vom 27. October 1883 iſt auf Grund des 5 12 des
ſteichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Druckſchriſt: „Der
ſtebell, Organ der Anarchiſten deutſcher Sprache. Nr. 2, October 1883½, auf deren vierte Seite als Druckort angegeben iſt:
Frele Volksdruckerei, Gemeingut in Nirgendsheim', nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 5. November 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(10804
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Umpflaſterung des Maln=Neckarbahn=Uebergangs in der Verlängerung der Rheinſtraße wird der
nittlere Theil dieſes Uebergangs für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, am 5. November 1583.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
110805
e k a n n t m a ch u n g.
Nach der durch die Stadtverordneten=Verſammlung gemäß des Einlommenſteuergeſetzes vorgenommenen diesjährigen Wahl
der ordentlichen Commiſſion zur Einſchätzung der Einkommenſleuer II. Abtheilung (Einkommen unter 1500 fl.) beſteht die
Com=
miſſion aus folgenden Mitgliedern:
Lautz, R., Stadtverordneter,
Lehr, Heinrich, Stadtverordneter,
Schmitt, Auguſt, Hofſchloſſer,
Schorlemmer, Georg, Hofſchreiner,
Bogel, Karl, Maurermeiſter
Wambold, Ednard, Kaufmann.
Bäſſel, Georg, Weißbinder,
Diehl, Karl, Stadtverordneter,
Dintelmann, Wilhelm, Rentner,
Ganß, J., Stadtverordneter,
Gräff, Georg, Rentner,
Hiſſerich, Georg, Hofſpengler,
Zu Erſatzmännern wurden gewählt:
Frank, Georg, Hofweißbinder,
Mungeſſer, Georg. Rentner,
Hochſtätter, F., Fabrikant,
Spleß, Phil., Zimmermeiſter.
Wir bringen dies hiermit zur offentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, am 31. October 1853.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
676
(10806
[ ← ][ ][ → ] 2518
Oeffentliche Ladung.
Zu nachſtehenden nach Flur und
Par=
cellenbezeichnung des Grundbuchs
Gemar=
kung Darmſtadt verzeichneten
Immo=
bilien ſollen im Grundbuch die
Erwerb=
titel beigeſchrieben werden. Der
lang=
jährige Beſitzſtand als Landeseigenthum iſt
zureichend beſcheinigt, gerichtliche
Eigen=
thumsurkunden liegen aber nicht vor. Es
werden darum alle Diejenigen, welche
Eigenthums= oder ſonſtige dingliche
An=
ſprüche an dieſe Immobilien machen, auf
gefordert, ſolche
binnen 50 Tagen
bei unterzeichnetem Gericht zur Anzeige zu
bringen, da ſonſt die Beifügung des
Erwerb=
titels „Erſitzung; überall verfügt werden
wird.
a) Landeseigenthum=Eiſenbahnbaudirection
Flur VI. Nr. 2243. VIII. Nr. 10,6
20 11,1. 113. 115. XX. Nr. 157.
204. 215. XXI Nr. 113. 154. XXIV.
Nr. 152. 157. XXVI. Nr. 91. 107
119. II. Nr. 918. XX. Nr. 117. 118.
119. 206.
b) Landeseigenthum: Civilverwaltung.
Flur I. Nr. 22. 23. 49. 274. 275.
299 2. 3905. 301. 302.
6) Landeseigenthum: Großh. Chauſſeebau=
Kaſſe.
Flur I. Nr. 6473. 1113. 1159. 1169.
1198. 1200. 1209. IV. Nr. 720. 72I.
728. VIII. Nr. 22. IX Nr. 4. X.
Nr. 4. Xl. Nr. A. XXVIII Nr. 338.
„7
365. XXIX. Nr. 349. 363. XXAlX.
Nr. 127. 142.
Darmſtadt, den 2. November 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I
[1080]
Beisler.
Bartha.
Fromage de Brie,
„ Lorraine,
Camenbert,
Chester
Wüse.
Hdamor.
Emmenthaler
Wesiphäl. Pumperviokel.
Dur. Pöhrich,
[10608
Hoflieferaut.
zmt
6E VEEAAN
eine Partie Transmiſſionstheile, als:
Hänge= und Fuß Lager,
abgedrehte Wellen,
abgedrehte Niemenſcheiben
billigſt bei
[1080,
F. Harir,
Niederramſtädterſtraße 63.
5 21
Freitag den 9. November d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
wird in der Reſtauration Böttinger in der Eliſabethenſtraße ein kleines
Fuhrpferd gegen baare Zahlung verſleigert.
[10810
5
19
Durmstadt, Ludwigsplatz3s.
⁄₈.
3
2
O
4
C0
SO
.
C. d.
ec0
6
„
⁵⁄₈
So.
10
2.
„
4073
„3
„
3
2O
2½
„ 4
v=
1 5.
C
0
8½
WEEEIG8er HImte-
Grosse Auswahl der besten und feinsten Qualitäten.
Maiser-Conchang,
Aiee-Ninchunzaus Peceo.
Koukang, Leiust,
Lostel Hulser-Gelchanss,
Pstesmiselsarugn. Eratkuzenberg.
Harauaueulhee,
Vhes-Spilzen,
Congo-Soekant,
Laperiat- and Perllhee.
Peeeo,
Alle Sorten sind staubfrei.
19772
Nächſte Woche kommt ein Poſten
für Zimmer ganz zu belegen, in Brüssel, Volour,
1GPIGhS, Suyrna, Holländischs und Schetlische.
jeder Art und Größe, uur beſte, garantirte Waare und neue
Muſter zu
außerordentlich herabgeſetzten Preiſen
zum Verkauf.
[13729
ömduig Beltehnngmm,
10a. Raiserstrasse, Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10a.
Durch beſonders günſtigen Gelegenheitskauf iſt
es mir möglich
bodenlend untor denFabriprolson
4
zu verkaufen:
oine grosse Partie Tischtücher und
Gervietten in Damast und Jaquard,
Handtuchzcug, abgepasste Handtiicher,
Frottirhandtüicher mit farb. Vordüren,
Theegedecke in prachtvollen Mustorn, 9
Tischdecken zum Besticken eto.
Ebenſo empfehle ich einen Poſten
Rochpiauses,
welche ich zur Hälfte der ſeitherigen Preiſe abgebe.
Eshborgs Haohfolgor,
Ge.
Hoſſieferant.
10640
Oo0oelo00000006
4
WGGGL AGIGUON.
Kaum mehr denn 12 Jahre ſind es, ſeit die „Erſte Pilſner Aetien=
Brauerei in Pilſen; ihren ſo vortrefflichen Stoff in Deutſchland einzuführen
begonnen, wo „Pilſner Bieru damals ein noch kaum gekannter Artikel war, indem
das Erzeugniß einer anderen, ſchon früher in Pilſen exiſtirenden Brauerei, bis
da=
hin höchſt ſelten auf deutſchem Boden zu finden war, da deren Product „faſt
aus=
ſchließlichl nur im Inlande verzapft wurde.
Welch „außerordentlichen Namen” nicht zu viel geſagt „Weltrufl, ſich das
Pilſner Bier der Erſten Pilſner Actienbrauerei in der verhältnißmäßig kurzen
Zeit, von kaum wenigen Jahren nach Einführung, ſchon erworben, iſt hinlänglich
bekannt; weniger bekannt aber iſt es, daß gerade der
Ersten Filsmer Aetien-Brauerei
im Filsen
nachweislich nalleini das Verdienſt gebühtt, Vorgeſagtes inſcenirt und den ſo
be=
deutenden Ruf des Pilſner Bieres in Deutſchland und weit über deſſen Grenzen
hinaus begründet zu haben.
Zur genauen Orientirung erlaubt ſich der Unterzeichnete einem F. Publikum
die Mittheilung zu machen, daß das „üchter Pilſner Bier aus der Erſten
Pilſuer Actienbranerei bei Herrn G. L. Mriogl, Wein= und
Flaſchen=
bier=Handlung, zu finden iſt.
Achtungsvoll
Die Generalvertretung für Süd= u. Mitteldentſchland:
H. G. Staudt.
Frankfurt a. M., im September 1883.
(8996
H ä u ß e L
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Glexander=
M. Hemstadt,
Froße.
vOGUS-
AESTOTTAUI-
Das Lager, beſtehend aus
Bamasas noir, Seidenstofſen,
Sau-
meten, Atlasssn. Schw. wollenen
Cachemires ete. in Frankfurt a. H.,
Bibergasse 5, 1. Stock, wird jetzt
ausverkauft.
48
Dr. Göotnok
W.,
Concursverwalter. (0776
Friſche
9GnGUhGON
empfiehlt
Juroh Rührich,
[0312
Hoflieferaut.
Orangen,
Citronen,
Tafelfeigen,
Prinzessmandeln,
ſowie
Frische Traubon,
Tafeläpfel und -Birnen
empfiehlt
[10813
J. Helsheimok,
F gmplohien:
Ueberrheiner Biscuit
M. 8.
Salat
„
„ 8,
blaue
„
„
goldgelbe
„
„
weiße
„
per 200 Pfd. freo. ins Haus.
Beſtellungen werden auch bei Herrn
A. J. Supp, Schuſtergaſſe, entgegenge=
[10709
nommen.
Foinstes Osl-Geléo,
per Pfund 45 Pfo., empfiehlt (10602
Franz Ehert. Arheilgerſtraße,
2520
eingetroffen.
LObstem a Sohol,
am Ludwigsplatz. (10814
friſch eingetroffen.
Jacob Nohrih,
Hoflieferant. (0815
Von den Großherzoglichen Jagden
in Alsfeld werden dieſe Woche
24 8lh0k
ROAOIIN
zu nachſtehenden, außergewöhnlich
billigen Preiſen zerlegt:
Reh Rücken und Reh Aoule per
2 Kilo M. 1.20,
Reh-Zug 70 Pfa., Reh=Ragont
40 Pfg. per - Kilo.
W-Auf Lunſch werden die Braten
hergerichtet.
Hehurich Röhrlch,
Wildpret= und Geflügelhandlung,
gegenüber der kath. Kirche. (10816
Friſche
eingetroffen
10817
per Pfund 25 Pfg.
Emanurl Tuld.
Hetzer&aPatterauer
Möns0
ſind große Sendungen einzetroffen bei
Heunr. Bölriel.
Wildpret= E; Geflügelhandlg. (10818
ſFin Waſchſchrauk fur = Perſonen tneu,
billig ab zug. Karlsſtr. 45 Seitb. (10649
0) Nähmaſchinen, ſowie verſch.
Schnei=
c derwerkzeug zu verkaufen
Blumenthal=
ſtraße 49.
[10732
8 219
Lebendfriſche
Austeretannor
K14
beſte Qualität in Eis verpackt,
per Pfund 25 Pfg,
lebendfriſchen
CallGU,
im Ausſchnitt 40 Pfg.,
im ganzen Fiſch 25 Pfg.
964
Carlsſtraße 24.
[10819
Hirſch, Reh und
Haſen,
th.
Schnepfen
empfiehlt zu den billigſten Preiſen
1
45
Schulſtraße 16. (10820
poo.
8
4)
68
18
Prämilrt mit der Bronce=Medaille
auf der landwirthſch. Ausſtellung
Darmſtadt 1882.
Gauerkzraut,
gebrühte & Salz-Rolnen,
Salz- & Essig-Gurkten,
Preiselbeeren,
eigenes Fabrikat.
llipk
Wober.
Carlsſtraße 24. (9774
Helgokänder
GGISGIO,
lebendfriſch in Eis,
per Pfund 2b
„
Cablau in Eis,
im Anſchnitt 40 Pfg.,
im ganzen Fiſch 25 Pfg.
4
WLSnCuA.
(1o782
Bleichſtraße.
Aumutsohien,
ſowie aus der Platte geſchnitten, empfehle
zu den billigſten Preiſen. Gleichzeilig
über=
nehme auch das allein zweckentiprechende,
waſſerdichte Aufſchrauben und Aufkleben
derſelben. - Auch werden Gumii-
Schuhe geſohlt und reparirt. (10821
V. Nitaier, Holzſtraße I.
Wegen Aufgabe des Dstail=
Lagers werden eine Partie
Sc
FabuAsc-Ol
zum Fabrikpreis abgegeben.
Näheres Expedition. (10822
L=udOn
täglich im Ausſchnitt bei
(0823
Metzger Pauli, Bleichſtr. 40.
Eine gebrauchte, ſehr gute
Singer=Nähmaſchine
billig zu verk. Näheres Exped. (10824
[10841
AustOrm,
Rheinſalm,
Aal,
Turbot,
Hechte,
Heezungen,
Karpfen,
Lachsforellen, Backfiſche.
per Pfund
Calfai 20-60 Pfge.
SchalGsete
per Pfund 25- 40 Pfge.
Süsse Bratbückunge.
Friſch gewäſſerten
Giookſiscb und laberdan.
Gebl. Hösingok.
Meter Lannen=Scheitholz zu verk.
⁄ Beſſ. Kirchſtr. 37 im Laden. (10825
Pin Aſtöckiges neueres Haus mit Gar=
Eten in der Neuſtadt zu verk. Offerten
nter L. S. an die Exped. erbeten. (10826
B 29
W 4129) Caſerneſtraße 62 ein Logi=
Piecen mit allem Zubehör und
Waſſer=
eitung. Näheres Parterre.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes
Fab=
illocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
18 Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
etrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
525) Zimmern mit allem Zubehör per ſofort
l=
62u beziehen.
5 7533) Dieburgerfir. 73 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
8737) Wendelſtadtſtraße Nr. 8
npilla2) zunächſt der Promenade) eine ſchöne
Par=
erre=Wohnung zu vermiethen,
enthal=
achen
end 5 Zimmer, ein Kabinet ꝛc., baldigſt
uſs) zu beziehen. J. Conr. Mahr, Stadtallee I.
8834) Niederramſtädterſtraße 39
der 3. Stock, 5 Zimmer mit allen
Be=
quemlichkeiten per 1. December, event. auch
H. Beſt.
chon früher, zu beziehen.
8344) Victoriaſtr. 44 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allem
Zubehör, bis 1. Nov. event. auch früher.
zu verm. Zu erfr. Magdalenenſtraße 13
„
o74 m. Entreſolwohng. gl.
8.
Etn Ladei beziehb. Kapellpl. 14.
&E
10052) Ernſt=Ludwigſtraße 14 ein
großer Laden mit dahinter befindlichem
J großen Zimmer, auf Wunſch mit
Woh=
nung, per Januar 1884 zu vermiethen. O Ebendaſelbſt die 2. Etage, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem
Vor=
platz, Bodenkammer ꝛc., per Januar 1884
zu vermiethen.
Carl Müller.
H
10145) Soverſtraße ol Beletage, vier
flſ Zimmer neu hergerichtet, gleich zu hezieben
E.
Lrxza,
00³¾₈
10827) Rheinſtr. 47, gegenüber der
Vereinigten Geſellſchaft, eine ſehr ſchön=
06)
Wohnung zu fünf Zimmern nebſt
Zube=
hör, alsbald bez. Nüheres bei C. Köhler,
2. Rheinſtr. 49 II1 oder Eliſabethenſtr. 4.
10828) Soderſtraße 60 eine
Woh=
nung zu verm. für M. 11.50 per Monat
n,
Zu vermiethen (01844
zwei bis drei Zimmer ohne Möbel
oder auf Wunſch mit Möbel per
15. November. Zu erfr. bei der Exp.
14
10671) Schützenſtraße 18 zwei
inein=
andergehende möblirte Zimmer zu verm.
10672) Grafenſtraße 39 Parterre ein
kleines freundliches möblirtes Zimmer.
10829) Sandſtraße 28, 2 St. hoch,
möbl. Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
10830) Ernſt=Ludwigſtraße 20 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10831) Rheinſtraße 33, parterre,
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
Anzeige.
9521
Von heute an verkaufe ich Kirchſtr. 58
zu Beſſungen das ¼ Kilo Nindfleiſck
1. Qualität zu 50 Pfg. — Lenden im
Ausſchnitt.
(10750
ſeorg Viener.
(Eine Engländerin wünſcht für ſich und
C, ihre 3 erwachſenen Kinder per
No=
vember in einer diſtinguirten Familie
Pensien
zu nehmen, d. h. 3 Schlaſzimmer extra,
das Wohnzimmer jedoch mit der Familie zu
lheilen, ſowie Koſt im Hauſe. - Gefl. Off.
erbeten unter Chiffre F. W. R.
Herd=
weg 94 hier.
(10832
Besten der Waisen
gUD
veranſtaltet
von dom Alieo-Feauenverein, Abtheilung für Naisenpfloge,
Samstag den 17. November, Abends 6½ Uhr,
im großen Saale des Saalbaues
unter gütiger Mitwirkung
der Frau Renbke-Beilhac von Wiesbaden, des Fräulein Amalis Eling
von Frankfurt a. M. und des Herrn Kammermuſikus Pordinand Bauor
nebſt einer Anzahl hieſiger Dilettanten.
Es werden Compoſitionen für Streichorcheſter, Inſtrumental=, Geſang= und
melo=
dramatiſche Vorträge zur Ausführung kommen.
Die Programme werden das Nähere beſagen.
Preise der Plätne;
Sperrſitz 3 M. - Saal 2 Ml. -— Vorſaal 1 Ml.
Billets, und demnächſt die Programme 10 Pf., ſind in der Bachhandlung
des Herrn A. Bergſträßer zu haben.
[10833
10154) Marienplatz 11, oberſter Stock
ein kl. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10155) Mühlſtraße 18 Beletage eit
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10232) Mühlſtraße 15, 2. Stock,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10277) Heidelbergerſtraße 15 ſind
möblicte Zimger auf 1. Novor. zu verm.
Zu erfragen gegenüber
Heidelberger=
ſtraße 8, 3. Stock.
10423) Grafenſtr. 19 ein möblirtes
Parterrezimmerchen.
V2
H.
Heſſiſge-Aowlgs=Etſenbayl=Geſeuſchaſt.
Wir beabſichtigen unſern Bedarf an: 1) Brennmaterialien lexcl. Steinkohlen),
2) Metall=, 3) Holz= und 4) Fettwaaren, 5) diverſe Materialien, 6)
Uniformgegen=
ſtänden, 7) Schreibmatertalien und 8, Druckſachen pro 1884 im Submiſſionswege
zu vergeben.
Das Verzeichniß mit den Lieſerungsbedingungen kann bei unſerer Material=
Inſpection bezw. Druckſachen=Verwaltung hier eingeſehen und auf portofreies Verlangen
hin von dieſen Dienſtſtellen auch unentgeltlich bezogen werden.
Zum Vorzeigen der Muſter ſind die betreffenden Verwalter hier angewieſen.
Offerten ſind mit der Aufſchrift:
„Submiſſion zur Materiallieſerung pro 1884½
betreffend Rubrik
für jede obiger acht Rubriken muß beſonders offerirt werden)
bis ſpäteſtens den 30. November 1883, Vormittags 10 Uhr, verſiegelt und
portofrei an unſere Material=Inſpection hier einzuſenden und hleiben die Offeranten bis
zum 28. December d. J. an ihre Forderungen gebunden.
Mainz, den 4. November 1883.
In Vollmacht des Verwaltungsraths:
(10834
Die Special-Direction.
(Fine perfecte Kleidermacherin empfiehlt
Ein kleineres Wohnhaus
48 ſich im Aufertigen und Umändern,
zu kaufen geſucht. Offerten unter D. ſaller Coſtümes in und außer dem Hauſe.
fl. 33 in d. Exped. erbeten.
[10083 Näh. Niederramſtädterſtr. 58 III. (10749
677
22½
10835) Ein gutempfohlenes Mädchen,
welches die bürgerliche Küche ſelbſtſländig
verſteht, ſucht ſofort Stelle, auch Aushülfe
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
10541) Ein ſarkes, williges Mädchen
ſucht für ſoſort Stelle hier oder auswärts.
Nüheres Markt 10, Seitenbau.
10312) Ein anſtänd. Müdchen ſicht
Stelle als Stütze d. Hausfrau z. größeren
Kindern od. fein. Hausmädchen.
Frank'3 Stellen=Büreau, Caſinoſtraße 2.
10755) Ein junger Mann, der ſeine
Lehre in einem Colonialwaaren=Engros
Geſchäfte beſtanden und mit der franzöſ
Sprache vertraut iſt, ſucht unter ganz
be=
ſcheidenen Anſprüchen Commisſtelle, event
anfangs ohne Salalr. Gefl. Offerten unter
E F30 an die Expedition d. Bl.
10836) Ein anſtänd. Frauenzimmer
ſucht Arbeit im Waſchen, Putzen,
Aushülf=
od. Laufſtelle. Auch kann eine
Herrſchafts=
köchin mit gut. Zeugn. nachgewieſen werden.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtraße 2.
Brave Mäbchen mit guten Zeugniſſen,
welche der bürgerlichen und feinen Küche
vorſtehen können, finden auf Weihnachten
gute Stelle für hier und auswärts.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
10700) Geſucht ein Dienſtwädchen,
das im Kochen nicht unerfahren iſt, ſich
allen häuslichen Arbeiten unterzieht und
ſchon bei ſeineren Familien gedient.
Ein=
tritt ſofort. Näheres in der Exped.
10837) Eine gewandte Verkäuferin
wird zum Eintritt per 15. d. M. geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.
10838) Eine Kinderwärterin geſucht
Frank'3 Stellenbureau, Caſinoſtraße 2.
9460) Ein ſeines Ladengeſchäft ſucht
ein gebildetes, junges Mädchen zum als.
baldigen Eintritt in die Lchro.
Zu erfragen bei der Expedition d. Bl.
Gehülts go60ON
zu ſofortigem Eintritt. Nur ſolche wollen
ſich melden, die bereits bei einem
Gerichts=
vollzieher thätig waren.
Witlich, Gerichtsvollzieher,
Ludwigſtraße 20. (0758
10717) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn Fr. Relning, Grafenſtraße 18.
Tüchlige
SahriſtsGtror
(uur Michtverbändler) gegen tarifmäßige
[10839
Bezahlung ſofort geſucht von
Carl Wallau in Mainz.
43 2½₈
Draut wird eingeſchultten
Pancratius=
ſtraße 7I. Wilttwe Port. 110677,
Auſruſ zu Beiträgen der Kirchenchorſchule.
Au unſere evangeliſchen Glaubensgenoſſen!
Der au Oſtern 1878 erlaſſene Aufruf zur Gewährung von Beitraͤgen für Gründung einer
Keirchenchorſchule war, Dank der Opferwilligkeit unſerer evangeliſchen Mitbürger, von ſo
günſtigem Erfolge begleitet, daß wir im Auguſt des gedachten Jahres die Chorſchule eröffnen
konnten. Die Schülerzahl belief ſich Anfangs auf 86, ſtieg aber in den folgenden Jahren in ſo
bohem Maße, daß wir ſchon im Jahre 1881-82 eine zweite Klaſſe bilden mußten. Von dieſem
Jahre an hatten wir neben einem Schülerbeſtande von durchſchnittlich 73 Schülern in der erſte
Klaſſe, einen Beſtand von durchſchnittlich 83 Schülern in der zweiten Klaſſe.
Die Ausgaben der Chorſchule ſind dadurch begreiflich geſtiegen. Das Geſammt=
Guthaben ſämmtlicher Chorſchüler, welchen wir in ähnlicher Weiſe, wie dies bei der hieſigen
Knabenarbeitsanſtalt geſchieht, für den Beſuch der Schule kleine Geldbeträge gutſchreiben, die
beim Austritt aus der Schule mit der Confirmation zur Auszahlung gelangen, iſt von 446 M.
in 1879 auf 865 M. in 1883 geſtiegen und haben wir den in den abgelaufenen 4 Schuljahren
mit der Confirmation entlaſſenen 73 Chorſchülern eine Geſammtvergitung von 1194 M. 58
gewähren können.
Daneben ſind unſere jährlichen Einnahmen, die in 1878 einſchließlich der einmaligen
Gaben 1196 M. betrugen, hauptſächlich in Folge von Sterbefällen und Wegzügen auf 707 M.
16 herabgeſunken. 6s ſind Hiernach aber vermehrte Geldmittel erforderlich, um
die Chorſchule auf ihrem ſeitherigen Stand zu erhalten.
Im Gedächtniſſe des ganzen evangeliſchen Chriſtenvolkes lebt in dieſen Tagen wieder auf
das Bild des jugendlichen Luther, der als ſingender Chorſchüler zum erſtenmale die
Auf=
merkſamkeit der Leute erregte und ſich die Theilnahme der unſterblich gewordenen Frau Cotta
erwarb, das Vild des Reformators Luther, dem wir den evangeliſchen Choral im
Gottes=
dienſte verdanken und der den Schülerchor und den gemiſchten Chor in reichſtem Maße bei dem
Gemeindegottesdienſte zur Anwendung brachte, des Theologen Luther, der die Muſik für die
„gröſte Gottesgaben unter den Künſten erklärte und in der muſikaliſchen Vildung des ganzen
Volkes einen Haupthebel des religiöſen Lebens fand. Wir ſind deshalb der Zuſtimmung unſerer
evangeliſchen Glaubensgenoſſen zum Voraus gewiß, wenn wir uns in dieſen erinnerungsreichen
Tagen mit der Vitte an ſie wenden, ein Iuſtitut zu unterſtützen, das unter der Leitnng ſeines
bewährten Dirigenten in dem Dienſte der Gemeinde ſeither eine ſo vielfach ſegensreiche und
anerkannte Wirrſamkeit entfaltet hat, zur Verherrlichung unſerer Gottesdienſte beiträgt und neben
der muſikaliſchen Ausbildung der Chorſchüler auf ihre religiöſe Erziehung und ſittliche Veredlung
einen ſo tiefgehenden Einfluſ ausübt.
Mögen darum alle Mitglieder unſerer evangeliſchen Gemeinde,
insbe=
ſondere aber diejenigen, die ſeither noch keine Beiträge für die Chorſchule
geleiſtet haben, ihrer in dieſen Feſttagen gedenken und einmalige oder jährliche
Beiträge für dieſelbe in die in Umlauf geſezte Liſte eintragen oder beieinem
der Unterzeichneten anmelden:
Darmſtadt, am Lutherfeſte 1883.
Für den Ausſchuß des evangeliſchen Kirchengeſangvereins:
Hallwachs, Geheimerath. Becker, Reallehrer. Dr. Bender, Gymnaſiallehrer. Ewald,
Mini=
ſterialſecretär. Keil, Mitprediger. Dr. Sell, Superintendent.
10840
Bellſedern, Flanmen und Eiderdannen
in nur reiner Waare empfehlen
Vothnagel ae; Weiler
9
Hoflieferanten,
(10297
Marktplatz Nr. 7.
WOTkrAg.
Donnerstag den 8. Hovember 1883, Abends 8 Uhr,
im Cartenganke des Durmsslédter Moſes;
Horr Dr. P. Wisliconus aus Wiesbaden über „Die agrarischon
Ju=
tände in Irlande.
Der Vintritt ist für Jedermann frei.
WB. Der Vortrag ſindet im obigen Local und nicht - wie neulich
an=
gencigt - im Turnsaalo gtatt.
(10711
Sabhathausgang 5 Uhr 20 Min.
Wochengotteshienſt: Von Sonntag den 11. Rovember an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samslagden 10. Rovember: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesbienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. — Sabbathausgang um 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 10. Rovember: Vorabend 4 Uhr 5 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm.: 3 Uhr 30 Min=
(Drockene, geräumige Lagerräume zu ver=
T miethen. Landwehrſtr. 42. (9414a
eine Photographie,
v6IEGT angefertigt in Linden
(Hannover) von Carl Thies.
Abzugeben gegen Belohnung
Neckar=
ſtraße 26 parterre.
(10762
1
Hyoolalarzi Dr. Bod. Hoyor,
Verlin, Leipzigerftraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheien, ſelbfl in den
hart=
näckigſten Fülen, fiets ſchuell mit beſtem
Erſolge.
(6890
2523
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 8. November.
10. Vorſtellung in der 3. Abonnementsabtheilung.
Martha.
Oper in 4 Akten von F. v. Flotow.
Anfang 3 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Sonntag 11. November.
Ca rme z.
Politiſche Ueberſicht.
9.
Darmſtadt, 8. November.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer hatte am 5. November
Abends eine längere Conferenz mit dem Staatsſecretär des Aus=
wärtigen, Grafen Hahfeldt und conferirte am 6. mit dem Kriegsminiſter.
Am 5. November fand eine Sitzung des preußiſchen Staats.
miniſteriums ſtatt, in welcher die Vorbereitungen zur Eröffnung des
Landtags beſprochen wurden. Bezüglich der für den Landtag
be=
ſtimmten Vorlagen iſt jetzt etwas Näheres über die aus dem Schooße
des landwirthſchaftlichen Miniſteriums hervorgegangenen Geſetzentwürfe
bekannt geworden. Dieſelben beſtehen in Landgüter=Ordnungen für die
Provinzen Schleſien und Schleswig=Holſtein und in dem
Conſoli=
dationsgeſetz für die Rheinprovinz. Letzteres liegt gegenwärtig dem
Obergericht zu Cöln zur Prüfung vor und wird auch dem, Ende dieſes
Monats zuſammentretenden, rheiniſchen Provinziallandtage zur
Begut=
achtung vorgelegt werden. Im Miniſterium des Innern iſt ferner der
Entwurf eines Communalſteuer=Geſetzes fertig geſtellt; derſelbe wird
aber ſchwerlich in der bevorſtehenden Seſſion zum Vorſchein kommen,
ſchon weil der Finanzminiſter mit einem neuen Steuer=
Umgeſtaltungs=
plan hervortreten will und dieſem ſich der andere Entwurf
unterzu=
ordnen haben wird.
Die Dirſchauer Attentatsgeſchichte entpuppt ſich als eine Schwindel=
Affaire. inſofern nämlich, als das verhaftete Individuum ein ganz
ge=
wohnlicher Schwindler ſein ſoll. Derſelbe ſcheint nur den Zweck
ver=
folgt zu haben, ſich für einige Zeit freies Quartier zu verſchafſen, da
bei ihm ſo gut wie gar keine Geldmittel vorgefunden wurden.
Das neue Krankenkaſſegeſetz tritt, ſoweit ſeine Beſſimmungen die
Beſchlußfaſſung über die ſtatutariſche Einführung des
Verſicherungs=
zwangs und die Herſtellung der zur Durchführung deſſelben nothwen
digen Einrichtungen betreffen, am 1. December d. J. in Giltigkeit.
Der Kaufmanniſche Verein in Kaſſel hat bezuglich des Officier=
Conſumvereins ſich dem Standpunkte der Kaſſeler Handelskammer
an=
geſchloſſen, welch lehtere eine Agitation dagegen ablehnt, jedoch unter
der Vorausſetzung, daß der Verein den allgemeinen geſetzlichen
Vor=
ſchriften entſprechend vorgeht.
Der commandirende General des württembergiſchen Armeecorps,
königl, preußiſcher General der Iufanterie Haus von Schachtmeyer,
beging am Dienstag ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Allen ihm
zuge=
dachten Ovationen hat ſich indeſſen der Jubilar durch eine Reiſe zu
Verwandten nach Celle in Hannover entzogen.
Oeſterreich=Ungaru. Die Wiener Blätter beſprechen die durch
radicale und panflaviſtiſche Umtriebe hervorgerufene Bewegung in
Serbien. Sie billigen vollkommen, daß die Regierung alle Kraft
auf=
bietet, um die drohende revolutionäre Erhebung niederzuwerfen, betonen
jedoch, die Bekämpfung der Revolution dürfe ſich nicht zu einemj Kampf
gegen die Freiheit geſtalten, und warnen vor dem Abſolutismus.-
Nach einer Meldung der „Preſſes blieb die Bewegung bisher localiſirt.
Frankreich. Der Senat nahm am 6. November in erſter Leſung
die Vorlage an, wodurch die vierte Gehaltsſtuſe für Gold und Silber
eingeführt wird. — Die Deputirtenkammer ſezte die Berathung des
Municipalgeſetzes fort und begann die Discuſſion der Amendements
welche die communale Autonomie Paris und die Errichtung einer
Centralmairie bezwecken. Der Radicale Lecroix vertheidigte die
Amende=
ments, welche das Miniſterium bekämpfen wird. Die Fortſehung der
Discuſſion findet am Donnerstag ſtatt.
Der Marineminiſter hat von dem Generalgonverneur von
Cochin=
china nachſtehende Depeſche erhalten: „Die Feſtung Ninh=Binh (mit
einer Bevölkerung von 40,000 Seelen) und die kleine Stadt Quanqu=
Jon ſind beſetzt worden, ohne daß unſere Truppen auf den geringſten
hu=
Widerſtand geſtoßen ſind. Die Beſtimmungen des Vertrags von Hue
werden in dem Centrum des Delta gut zur Durchführung gebracht,
aber es iſt ein Gleiches damit nicht der Fall in den beiden nordlichen
Provinzen; dieſe ſind vom Feind occupirt.
an
Ein zweites Telegramm des Gonverneurs von Cochinchina meldet,
Gll9 daß der „Tonking;, der ein Vataillon algeriſcher Tirailleurs und ein
Bataillon der Fremdenlegion an Vord führt, am 29. October Singapore
verlaſſen hat mit Curs auf Haiphong.
Aus Marſeille wird gemeldet, daß daſelbſt in ben letzten Nächten
aufrühreriſche Placate folgenden Iuhalts an den Straßenecken
ange=
ſchlagen worden ſind: „Nieder mit der Republik! E3 lebe Philipp VII.,
Graf von Paris, König von Frankreich und Navarral
Dem „Temps= wird aus Lyon vom H. November berichtet: In
der vergangenen Nacht wurde das Quartier des Brotteaux durch die
Exploſion einer mit Nytroglyeerin und Pulver gefüllten Höllenmaſchine
in Aufregung verſetzt, welche gegen ein Haus in der RAue Montgolfier
gerichtet war. Der Kuall war ein furchtbarer, der angerichtete Schaden
jedoch nur ein geringer.
Am 5. November Abends brach in einer Fabrik in Noubair Feuer
aus, wodurch eine Benzin Exploſion herbeigeführt wurde. Zehn
Per=
ſonen ſind getödtet und gegen zwanzig verwundet worden.
England. Den =Times” zufolge beabſichtigt die chineſiſche
Regie=
rung eine Mittheilung an Frankreich zu richten, worin ſie ihr Erſtannen
über die Depeſche Tricou's vom 20. October ausdrücken und deren
Ju=
halt dementiren werde mit der gleichzeitigen Erklärung, daß ſie das
Verhalten des Marquis Tſeng vollſtändig billige.
In den bedeutendſten engliſchen Blättern wird nachſtehendes
Com=
muniqus veröffentlicht: „Der Marquis Tſeng hat ſoeben ein Telegramm
von Tſung=li=Damen (dem auswärtigen Amte, erhalten, worin das
höchſte Erſtaunen der chineſiſchen Regierung über das Telegramm des
Herrn Tricon, welches Herr Ferry in der franzöſiſchen Kammer jüngſt
verleſen, ausgedrückt wird. Sowohl die chineſiſche Regierung als auch
Li=Hung=Tſchang ſtellen in Abrede, den leiſeſten Wunſch ausgeſprochen
zu haben, daß Herr Tricon bleiben ſolle, und bezeugen ihre unbedingte
Billigung der Art, in welcher der Marquis Tſeng ſeine Weiſungen
be=
züglich der Tougkinfrage ausgeführt hat.
Die geſammte feniſche Partei ſcheint ſich wieder einmal in
Thätig=
keit zu beſinden. Die Cxploſionen auf der Londoner unterirdiſchen
Eiſenbahn ſind ein Beweis daß die Partei ihrer Parole: Bekämpfung
der engliſchen Regierung und der engliſchen Geſellſchaft mit allen
Mit=
teln, treu bleibt. Leider iſt es der Polizei trotz der eingehendſten
Unter=
ſuchungen noch immer nicht gelungen, über die unmittelbaren Urheber
jener fluchwürdigen Attentate etwas Näheres zu eruiren.
Spanien. Nach der „Correſpondencia” iſt Serrano zum
Vot=
ſchafter in Paris ernannt worden und ſoll ſicherem Vernehmen nach
den Poſten bereits angenommen haben
Serbien. Wie der „N. Fr. Pr.1 aus Belgrad gemeldet wird,
ſoll am 3. d. M. bei dem Defile von Tſcheſtobrodiza ein Bataillon
ſerbiſcher Truppen von den Aufſtändiſchen zerſprengt worden ſein. Tags
darauf fand an derſelben Stelle ein neuer Kampf zwiſchen zwei
Ba=
taillonen Truppen und Iuſurgenten ſlatt. Der Banjaer Kreis iſt
ebenfalls inſurgirt. Die Telegraphendrähte ſind bei Alekfinac
zer=
ſchuitten, weshalb keine weiteren Nachrichten eingetroffen ſind.
Central=Aſien. In Afghaniſtan herrſcht wieder einmal Auarchie.
Die kriegeriſchen Bergſtämme der Ghilſais haben ſich der Herrſchaft
be=
mächtigt und den Emir von Afghaniſtan, Abdurrhaman Khan,
voll=
ſtändig in Händen.
Bus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 8. November.
— Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird am
Sams=
tag den 10. November, Abends 6 Uhr, in der Stadtkirche eine
Feſtfeier zum 400 jährigen Geburtstage Luthers
veran=
ſtalten, deren Programm aus folgenden, durch geſprochene Tertesworte
verbundenen Vorträgen beſteht: 1) Orgelpräludium. 2) Ehr' ſei dem
Vater ꝛc. v. L. Marenzio. 3) Ich lag in tiefer Todesnacht ꝛc., geſungen
von dem Verein und der Chorſchule. 4) Richte mich, Herr ꝛc. von
Mendelsſohn. 5) Gott der Vater wohn uns bei ꝛc., von Eccard. 6) Nun
freut euch lieben Chriſten mein ꝛc., geſungen von dem Verein und der
Chorſchule. 7) Erhalt uns Herr ꝛc. v. Schurig. 8) Gelobet ſeiſt Du,
Jeſu Chriſt ꝛc., geſungen von der Chorſchule. 9) Orgelſpiel. 10)
Ge=
meindechoral: Ein' feſte Burg ꝛc, 11) Lob und Ehr ꝛc., Choralmotette
von J. S. Bach.
Der Eintritt zu den unteren Räumen der Kirche findet nur gegen
Eintrittskarten ſtatt, welche Freitag, den 9. November, von Morgens 9Uhr.
an bei Herrn Buchhändler Waißz unentgeltlich, jedoch nur an Erwachſene,
ausgegeben werden: Für Diejenigen, welche einen jährlichen Beitrag zur
Kircheuchorſchule zahlen, ſind Eintritskarten reſervirt und können
eben=
falls an genanntem Tage bei Herrn Waitßz gegen Vorzeigung der
Quit=
tung über den Jahresbeitrag pro 188384 in Empfang genommen
werden. Die Emporbühne gegenüber der Orgel iſt für die nchtactiven
Mitglieder des Vereins reſervirt. Kindern iſt der Eintritt nur in
Be=
gleitung Erwachſener geſtattet. Die Kirche wird um 5 Uhr geöffnet.
Freiwillige Beiträge bittet man in die Opferſtöcke einzulegen.
Wie verlautet, werden die Bewohner des Nordoſtviertels
am 10. d. M., anläßlich der Grundſteinlegung zur neuen Kirche, ihre
Häuſer mit Fahnen feſtlich ſchmücken.
Zu der Samstag den 10., Sonntag den 11. und Montag den
12. November in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden Vogel=
und Geflügelausſtellung des älteren Vereins für Vogel=
und Geflügelzucht ſind die Anmeldungen über Erwarten reich=
44
2624
lich eingegangen. Es wurden angemeldet ca. 70 Glämme Hühner,
5 Stämme Gäuſe, 8 Stämme Enten, ein Paar Pfauen, ein Paar
Trut=
hühner, 5 Paare Faſanen, letztere theils eigene Zucht des Ausſtellers.
Weiter 216 Paar Tauben aller Nacen, eine große Anzahl Canarien,
Exoten, Papageien und ſonſtige Sing= und Schmuckvögel. Sodann
Käfige, Aquarien, Futtermittel aller Art, Literatur ꝛc. Erwähnt ſei
vorerſt nur, daß auch ein hier gezüchteter, durch Fütterung mit
Cayenne=
pfeffer wunderſchön roth gefiederter Canarienvogel zur Ausſtellung
gelangt, der die engliſchen Farbencauarien, welche ſ. Z. ſo großes
Aufſehen erregten, an Schönheit weit übertrifft. - Zur Prämiirung
ſind neben Geldpreiſen und Diplomen von Vereinsmitgliedern noch eine
Anzahl Ehrenpreiſe geſtiftet worden. - Im Ausſtellungslocal iſt ein
Glücksrad aufgeſtellt, aus welchem die Beſucher hübſche Gewinne,
be=
ſtehend in Gänſen, Hühnern, Tauben, Canarien ꝛc. ziehen können.
Am Sonntag den 11. November ſollen die regelmäßigen
Concerte der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115
unter Leitung des Muſikdirectors Adam im Saalbau wieder beginnen.
Die Programme werden jedesmal vorher in den Zeitungen bekannt
ge=
macht werden. Ferner beabſichtigt Muſikdirector Adam mit ſeiner
Capelle ſtatt der im Sommer ſo beliebten Donnerstags=Concerte an den
Mittwoch Abenden Sinfonie=Concerte einzuführen, wo in der zweiten
Abtheilung nur Compoſitionen eines Meiſters zur Aufführung gelangen
ſollen. Dieſe Concerte ſollen im Abonnement und zwar ſo billig wie
möglich, Familienbillete enthaltend, für den ganzen Winter in einer
beſtimmten Anzahl abgehalten werden. Um das vorherige Abonniren
zu erſparen, ſollen die Abonnementskarten bei noch näher zu
beſtimmen=
den Muſikalienhändlern, im Saalbau und Abends an der Kaſſe zu
haben ſein.
Wie uns mitgetheilt wird, hat für die bevorſtehende Aufführung
der Wallenſtein=Trilogie auf Erſuchen der Großh.
Hoftheater=
direction, Frau Hacker=Zabel, an Stelle der erkrankten Frl. Berl, die
Rolle der Terzky mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernommen.
2 Ein Bäckergehülfe in der Grafenſtraße hat ſeinem Arbeitgeber
30 M. Kundengelder unterſchlagen und wurde dieſerhalb zur Anzeige
gebracht. - Ein Mann von auswärts beſchwindelte die Frau eines
Wirthes um 4 M. ſowie mehrere Glas Bier und verſchwand.
Weiter
wurde ein Mann wegen Diebſtahl von Maſchinentheilen im Werthe von
ca. 150 M. zur Anzeige gebracht. — Ein achtjähriger Knabe in der
Pankratiusſtraße machte ſich das Verguügen die Fenſtervorhänge in
ſeiner elterlichen Wohnung in Brand zu ſtecken, wodurch auch ein
Rouleaux und eine Commodedecke verbrannten. Das Feuer wurde durch
Hausbewohner gelöſcht.
O In den letzten Tagen hat es ein noch nicht ermitteltes
Frauen=
zimmer verſtanden eine Menge Geſchäftsleute, namentlich Bäcker, Metzger,
Conditoren, ja ſelbſt Barbiere unter falſchen Vorſpielungen im
angeb=
lichen Auftrag eines gar nicht exiſtirenden Militärs in die obere
Rhein=
ſtraße zu ſchicken, wo ſie ſchließlich nach längerem Umfragen inne
wur=
den, daß man ſich einen ſehr ſchlechten Scherz erlaubt.
1 In der gegen einen hieſigen Geſchäftsmann anhängigen
Unter=
ſuchung wegen Wucher ſollen neuerdings umfangreiche
Zeugenverneh=
mungen erfolgt ſein.
Im Volksbildungs=Verein wird dieſen Donnerstag
Abend 8 Uhr Herr Dr. P. Wislicenus aus Wiesbaden einen
Vor=
trag über die agrariſchen Zuſtände in Irland halten, auf den
wir hiermit aufmerkſam machen. Die Perſon des Vortragenden
und das zeitgemäße Thema laſſen einen äußerſt anregenden
und belehrenden Abend erwarten. Iſt es doch für jeden
Ge=
bildeten eben von Intereſſe, die Urſachen des Fenierthums und
der bedauerlichen Zuſtände auf der grünen Juſel zu kennen. Der
Vor=
trag findet im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes ſtatt und
iſt - wie in der Regel alle Vorträge des Volksbildungs=Vereins
für Jedermann frei. Mit Rückſicht auf die dadurch von dem ſo
ge=
meinnützigen Verein übernommenen Opfer wäre es dringend erwünſcht,
wenn ihm noch weitere recht zahlreiche Beitrittserklärungen zukämen.
Gegen Ende I. M. wird Herr Profeſſor O. Roguette von hier über
„Klopſtocks Bedeutung für die deutſche Literaturs ſprechen, und
ſpäter=
hin Herr Reallehrer Vogel aus Groß=Umſtadt über „Erdbeben”
D. Beſſungen. Heute Nachmittag 5 Uhr findet eine
Gemeinde=
rathsſitzung ſtatt. Dieſelbe hat folgende Tagesordnung: 1) Ankauf
und Abtretung von Gelände im oberen Herdweg; 2) Entwäſſerung der
Artilleriekaſerne. 3) Geh. Sitzung: Perſönliche Angelegenheiten,
Mit=
theilungen und Geſuche.
Mainz, 6. Novbr. Geſtern Abend wurde eine Probe bezügl. der
Akuſtik des großen Feſtſaals in der Stadthalle veranſtaltet.
Die=
ſelbe hat ſich als ſehr befriedigend erwieſen. - Heute Morgen wurde der
Plazmajor Nittmeiſter Lohde, während er auf dem Bahnhof war, um
die Rekruten zu erwarten, vom Schlage getroffen. Nach Hauſe
ge=
bracht verſchied derſelbe alsbald. — Für die hieſige Garniſon ſind ca.
300 Elſäßer eingetroffen. Die in der Stadt Mainz ausgehobenen
Re=
kruten kommen zum Theil nach Kiel zur Marine, theils nach Metz zu
den Pionnieren, theils in das 118. Infanterie=Regiment.
Worms, 7. November. Der Feſtausſchuß hat beſchloſſen, in der
Woche zwiſchen dem 12. und 18. November noch eine Aufführung des
Feſtſpieles zu 20 Pf. zu veranſtalten.
Bad=Nauheim. Uuſere Stadt hat in den letzten Tagen einen
gelinden Schreck gehabt. Der Friedrich=Wilhelm=Sprudel war
219
nämlich zum Zwecke einer chemiſchen Unterſuchung gedämpft, reſp.
ab=
geſtellt worden. Als man ihn wieder loslaſſen wollte, blieb er aus.
Man kann ſich die Beſtürzung unſerer Nauheimer denken. Durch Pumpen
und andere geeignete Mittel wurde der Sprndel jedoch wieder gehoben
und ſpringt zur Freude Aller wie zuvor.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer „Caland: Capitän Bonja, von der Niederl.=Amerik.
Dampfſchiff=Geſellſch., welcher am 20. October von Rotterdam abging,
iſt am 2. November in New=York angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
E. Ein anſpruchloſes, aber recht hübſches Stück iſt das Görnerſche
Luſtſpiel „Ein geadelter Kaufmannz, und dabei von einer recht
deutſchen Gemüthlichkeit. Durch das Ganze weht eine friſche, fröhliche
Laune, die uns ſtets mit einer mehr an das Gemüth als an den
Ver=
ſtand appellirenden Heiterkeit, einer ſtill vergnügten Stimmung der
Seele erfüllt, welche ſich weniger im Lachen, als im herzlichen Behagen
äußert. Man lächelt oft durch Thränen hindurch - wer das Weſen
des Humors begreift, wird wiſſen, was das ſagen will. Die Handlung
iſt einfach, aber recht geſchickt gebaut. So konnte z. B. der Autor, um
uns den Kaufmann Rohrbeck in ſeinem behaglichen Wohlſtand, ſeiner
häuslichen Zufriedenheit zu zeigen, gar keinen beſſeren Anlaß erfinden,
als den Geburtstag desſelben, denn bei einer ſolchen Gelegenheit kommen
die ein Familieuleben bewegenden Factoren am offenkundigſten zur
Er=
ſcheinung. In dieſer Hinſicht zeigt uns das Haus Rohrbeck ein Bild
des Glücks und der Zufriedenheit. Es herrſcht das ſchönſte Verhältniß
zwiſchen Eltern und Kindern, das beſte Einvernehmen zwiſchen
Herr=
ſchaft und Dienſtboten und Achtung und Freundſchaft zeichnen die
Be=
ziehungen des Prinzipals zu ſeinen Comptoiriſten aus. Alle haben nur
den Wunſch im Herzen und auf der Zunge, daß es noch recht lange ſo
bleiben möge. Da fällt in dieſen glücklichen Kreis das Adelsdiplom
hinein, deſſen unheilvolle Wirkungen wir zwar im Augenblick noch nicht
gewahr werden, aber deſto mehr in den folgenden Seenen. Das ſchlichte,
gediegene Haus Rohrbeck, das früher gleichſam unſichtbar als Firma
den ſchönen Spruch „Ueb immer Treu und Redlichkeit”, zu tragen ſchien,
- iſt ganz und gar verwandelt. Die Diener ſtecken in Frack und weißer
Halsbinde, die Zimmer ſind neu tapezirt, das Mobiliar verändert
und „wie ſich's wandelt außen, ſo wandelt ſich's auch innen': die brave,
indeß etwas beſchränkte Frau Rohrbeck iſt durch das Wörtchen , von
zur aufgeblaſenen Närrin geworden, und ſelbſt der ehemals ſo ſchlichte
biedere Rohrbeck wird vom Hochmuthsteufel derartig geplagt, daß er
die Verlobung ſeiner Tochter Meta mit dem braven Disponenden Wille
auflöſen möchte, um die vornehme Verbindung mit dem Verſchwender
von Bilſenhalm einzugehen. Zum Ueberfluß iſt der beſonnene
Geſchäfts=
mann auch noch ein waghalſiger Speculant geworden. Das geht nun
ſ0, ſo lang' es eben geht! Dem Faß wird der Boden ausgeſtoßen, gerade
in dem Augenblick als Rohrbeck ſeine Tochter zwingen will zur
Ver=
lobung mit dem ungeliebten v. Vilſenhalm. Das Haus von Rohrbeck
hat fallirt. Erſt im fünften Akt, der mit ſeinem gemüthlichen
Familien=
leben wieder auf die Stimmung des erſten zurückgreift, ſind die letzten
Spuren des böſen Traumes, welchen das Woͤrtchen „ von über die
Mit=
glieder des Hauſes Rohrbeck gebracht, verſcheucht. Rohrbeck hat zwar
wieder klein anfangen müſſen, aber Frohſinn und Eintracht ſind
zurück=
gekehrt, und die einfache Wohnung in der Provinzialſtadt beherbergt
eine glücklichere Familie als einſt die Prunkgemächer in der Reſidenz.
Eine tüchtige, auerkennenswerthe Leiſtung war der Nohrbeck des
Herrn Dalmonico. Sowohl der brave, tüchtige Kaufmann wie der
durch den Adel hochmüthig gewordene kam zur rechten Geltung. Frl.
Schütky zeichnete Mama Rohrbeck in allen ihren Phaſen gleich gut:
Sprache und Haltung der „vornehmen Damer war vielleicht etwas
carricirt, aber jedenfalls um ſo effectvoller. Ein friſches, anziehendes
Spiel entwickelten die Herren Steude und Hacker als Comptorriſten
Wille und Roſe, zu denen die Damen Ethel und Kläger als Meta
und Adele ein liebenswürdiges Pendant bildeten. Der Hänſelmeier des
Herrn Werner erfreute durch Energie und Draſtik. Das ehrliche
Factotum Streichberger war bei Herrn Butterweck gut aufgehoben.
Geeignete Vertretung fanden die beiden von Bilſenhalm durch die Herren
Mickler und Wagner.
Tages=Kalender.
Donnerstag, 8. November: Vortrag im Verein zur Verbreitung von
Volksbildung (Turngemeindeſaal). — Generalverſammlung des
Ver=
eins zur Unterſtützung und Beſſerung der aus den Strafanſtalten
Entlaſſenen (Neckarſtraße Nr. 3).
Samstag, 10. bis Montag, 12. November: Vogel= und Geflügel=
Aus=
ſtellung des älteren Vereins für Vogel= und Geflügelzucht (Turnhalle
am Woogsplatz).
Montag 12. November: Allgemeine Verſammlung der Schillerſtiftung
GGymnaſium).
Samstag 17. November: Concert zum Beſten der Waiſen veranſtalte
von dem Alice Frauenverein (Caalbau).
Montag, 26. November: Generalverſammlung der Verein. Geſellſchaft=
Täglich bis 15. November: Kunſtausſtellung des Rhein. Kunſtvereins!
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.