Darmstädter Tagblatt 1883


01. November 1883

[  ][ ]

Abonnementspreis
vientellührlich 1 Mart 50 Pf. uncl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inch. Voſtaufichlog.

(Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
werden angenommen: inDermkadt
von der Expedition, Rheinſle. Nr. 29.
mn Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
von aden Ennonzeu-Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

WIIA.

Donnerstoß den L. November.

188B.

Verſteigerung von Garten=
Artikeln.
Wegzugshalber verſieigert der Unter=
zeichnete

Freitag den 2. November d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
anfangend in der Gärtnerei Heidelberger=
ſtraße
8 hier, gegen Baarzahlung
2 Glasbäuſer, verſchiedene Miſtbeeten=
fenſter
, Topſpflanzen, Blumenerde ꝛc.
Darmſtadt, den 30. October 1833.
Engel,
(18513
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

empfehle

Go=
14
(1055
als die beſte Zuſpeiſe.
4n EnlkahUy

3 Ludwigsplatz 3.

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jagen
erhalte ich heute circa 200
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Walsheſen,
welche von 3 Mk. bis Mk. 3.50
per Stück ablaſſen kann.

Wildpret= und Geflügelhandlung.

Bekanntmachung.

Der auf Gamstag den 3. November d. J3., ſallende Leſeholztag im
Kranichſteiner Wildpark für die Berechtigten in Darmſtadt wird auf Montag den
5. November d. Js., verlegt.
Darmſtadt, den 28. October 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Krauichſtein.
v. Werner.
110557

64)
723
600
AAETAESA SAOION=
Darmstadt, Ludwigsplatz. 7.

12

3.

½
3
29
2.

.

O:

60
5⁄₈

3

55
H6.
2G
2½₈

2
8
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(9194

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und Piquss, rothen Federköper, Bettzeuge,
Schürzenzeuge, Handtücher, Tiſchtücher, Ser=
vietten
, Taſchentücher, Teppiche . ꝛc.
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eingeführt von Frsedr. Capé O0,
Würzburg & Hünchen.
A4nth0onDd Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und directen
Bezuz.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
H. W. Prassel,
19436
Rheinſtraße.
ARSL GGIGRG8-
Kaum mehr denn 12 Jahre ſind es, ſeit die Erſte Piliner Aetlen=
Brauerei in Pilſen ihren ſo vortrefflichen Stoff in Deutſchland einzujühren
begonnen, wo Pilſner Bier' damals ein noch kaum gekannter Artikel war, indem
das Erzeugniß einer anderen, ſchon früher in Pilſen exiſtirenden Brauerei, bis da=
hin
höchſt ſelten auf deutſchem Boden zu finden war, da deren Peoduct faſt aus=
ſchließlich
= nur im Julande verzapft wurde.
Welch naußerordentlichen Namen nicht zu viel geſagt Weltruf=, ſich das
Pilſner Bier der Erſten Pilfuer Actienbrauerei in der verhältnißmäßig kurzen
Zeit, von kaum wenigen Jahren nach Einführung, ſchon erworben, iſt hinlänglich
bekannt; weniger bekannt aber iſt es, daß gerade der
Ersten Fülsmer Actien-Brauerel
im Tilsen
nachweislich nallein das Verdienſt gebührt, Vorgeſagtes inſcenirt und den ſo be=
deutenden
Ruf des Pilſner Bieres in Deutſchland und weit über deſſen Grenzen
hinaus begründet zu haben.
Zur genauen Orientirung erlaubt ſich der Unterzeichnete einem T. Publikum
die Mittheilung zu machen, daß das üchten Pilſner Bier aus der Erſten
Pilfner Actienbrauerei bei Herrn G. L. Kriegk, Wein= und Fluſchen
bier=Handlung, zu finden iſt.
Achtungsvoll
Die Generalvertretung für Süd= u. Mitteldeutſchland:
H. G. Saudt.

Frankfurt a. M., im September 1883.

1899

Vereinigten Geſellſchaft,
welche auch an Nicht=Mitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu Ml. 3.80 per Flaſche, laut Preis=Verzeichniß der Geſellſchaft.
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per Malter M. 4 50. 5. Roſe per Malter
M. 3. Proben werten täglich verabfolgt.
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Herrenanzüge,
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Bettwäſche Kleiderluſt wegfallt, ſo iſt das Normal=Bett äußerſt wichtig. wie die
Bettdecken Erfahrung bewieſen hat.
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10154) Marienplatz 11, oberſter Stock
ein kl. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10156) Mühlſtraße 18 Beletage ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10232) Mühlſtraße 15, 2. Stock,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10423) Grafenſtr. 19 ein möblirtes
Parterrezimmerchen.
10277) Heidelbergerſtraße 15 ſind
möblirte Zimmer auf 1. Novbr. zu verm.
Zu erfragen gegenüber Heidelberger=
ſtraße
8. 3. Stock.
10418) Mühlſtraße 13 ein Zimmer,
möblirt oder unmöblirt, ſofort zu verm.
10564) Markt 7 2. Stock ein ſchön
möbl. Zimmer für 1 auch 2 Herren.

723

23

i4

RSIRRAOAL8.
Verloosung
des
Darmſtädter Gewerbehalle-
Vereins ſe. G.)
Ziehung am 20. December d. J.
Hauptgewinn:
1hochfeine Salonzimmer=Einrichtung.
Im Ganzen 360 Gewinne i. W. von
M. 7800. Looſe M. 1 zu beziehen
durch L. F. Ohnacker in Darmſtadt und
in der Expedition d. Bl.
[10565
e
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F. Wosahi0,
Obere Eliſabethenſtraße,
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trümple, Socken, Beinlängen,
ſowie
ſamaschen, Leibbinden, Enie.
Värmer, Unterjacken sto.
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beſter Qualitäten. (10387
25
Specialität: Slriokseide,
waſchächt in allen Farben, zu Strümpfen,
Handſchuhen, Unterjucken ꝛc.
Anſerligung nach Mauss.
Anstricken wird übernammen.

Beinlängen, Gocken
und Strümpfe
werden auf der Strickmaſchine geſtrickt.
if
Douss Sohaſinon
Ernſt=Ludwigſtraße 16. (10459

½
2466
A)
Ea
Heſſiſche Ludwiys=Eiſenbahn.
4
Ert
reßgutbeförderung.
G=
Mit dem 1. November l. Js. kommt im Verkehr zwiſchen Stationen der
Heſſiſchen Ludwigsbahn einerſeits und Stationen der Pfälziſchen Bahnen
andererſeits eine beſchleunigte Beförderung für Güter, welche bei den Gepäck=
Expeditionen als Expreßgüter aufgegeben werden, zur Einführung.
Zur Beförderung als Expreßgut werden Gegenſtände jeder Art übernommen,
ofern ſie nicht
1) unter die polzwangspflchtigen Gegenſtände, wohin auch briefliche Mitheilungen
mit Ausnahme von unverſchloſſenen Briefen, Fakturen, Preiscouranten, Rech=
nungen
und ähalichen Schriftſtücken, welche den Inhalt des Packets betreffen,
gehören und unter die in 8 48 des Betriebsceglements für die Eiſenbahnen
Deutſchlands weiter verzeichneten Gegenſtände fallen;
2) einer zoll= oder ſteueramtlichen Behandlung unterliegen;
3) ein Gewicht von 100 Kilogramm überſteigen;
4) zur Beiladung im Gepäckwagen ungeeignet ſind.
Die Gegenſtände müſſen mit einer deutlichen Adreſſe verſehen ſein und werden
nur frankirt zur Beförderung angenommen, auch ſind Nachnahmen auf ſolche Sen=
dungen
unzuläſſig.
Reglement und Tarii ſind bei unſeren Stationen einzuſehen und käuflich zu
erhalten.
Mainz, den 27. October 1883.
In Vollmacht des Verwaltungsraths:
[10566
Die Special Direolion.
44
GEluuſræ-omprehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit Heuligem eine
Gierhanslung
eröfftet habe und enpfehle mich bei Bedarf unter Zuſicherung billiger und reller
Bedienung.
H. Waaxoneien
WooCe
Marktſtraße 10.
10567

1
GLNTUL GLIAREUULn.
Verband Darustadt.
Freitag den 2. November, Abends 8½ Uhr präcis.
Eitaung im Vereinslocal, Restauration Schmitz CCaſs Danz).
Die Herren Fechtmeiſter werden erſucht recht zahlreich zu erſcheinen.
Schülern iſt der Zutritt geſtattet.
Ber Vorstand. (10568

Friſche

eingetroffen.
Lo0SkGIa-0hOt
am Ludwigsplatz. (10569

Eine Partie leere
59
Gumachlaassk
in allen Größen zu verkaufen.
Philipp Weber.
Carlsſtraße 24. 19570

Oo=Phld. 1IlPoluſonul,
friſch eingetroffen.
G. N. Wasdh.
Bleichſtraße.
(10571
Behbraten t. sohwore
Arisohe Hasen
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Heinricl Grimne,
Schulſtraße 16. 1572
660

[ ][  ][ ]

2466

.E. AAnd.
10541) Ein ſarkes, williges Mödchen
ſucht für ſofort Stelle hier oder auswärts.
Näheres Markt 10, Seitenbau.
10495) Ein ſehr empfehlenswert. ält.
Mädchen, der Küche total mächtig u. für
fein. Hausarbeit ſucht Stelle, aber nur
bei Chriſten.
Ginsheim.
Ohlz, Pfarrer.
10312) Ein anſtänd. Müdchen ſucht
Stelle als Stütze d. Hausfrau z. größeren
Kindern od. fein. Hausmädchen.
Frank'3 Stellen=Büreau, Caſinoſtraße 2.
10573) Ein tüchtiges Mädchrn, wel=
ches
5 Jahre in einem ſeinen Hauſe ge=
dient
, ſucht Stelle auf Weihnachten.
F. Becker, Schirmgaſſe 10.
10574) Ein braver, zuverläſſiger Monn
ſucht Stelle als Auslaufer oder Haus=
burſche
ꝛc. Adreſſen bittet man in der
Expedition d. Bl. niederzulegen.

M

10575) Eine ült. Perſon, welche mit
der Küchenarbeit vertraut, wird f. e. Re=
ſtauration
geſucht. Nah. Frau Mattern,
Grafenſtraße 37.
9460) Ein ſeines Ladengeſchäft ſucht
ein gebildetes, junges Müdchen zum als=
baldigen
Eintritt in die Hehro.
Zu erfragen bei der Expedilion d. Bl.

44
19516) Müdchen 5 ſommen gut= Sellen
ſofort durch Fran Beſker, Schirmgiſſe I0.
0577) Eine Pueſon geſetzt. Aliers,
welche im Flicken bewandert, geſucht dirch
Frau Mattern, Graſenſtraß= 37.
10155) Ein junger Schloſſer geſucht.
Arheilgerſtraß= 7.

9227)
Geſucht
ein junger Mann als Lehrling mit guten
Schullenntniſſen.
Georg Hof,
Hoſpapierhandlung.
(hamen zum Friſiren werden ange=
T. nommen. Frau Rettig, Luiſen=
[19573
ſtraße 6.
AG70 zwei junge Müdchen,
MLdißkea, welche das Weißnähen er=
lernen
wollen. Grafenſtr. I, part. (10579

Wheinſalm,
Schollfiſche,
Turbot,
Hochte,
Seezungen,
Karpfen,
Lachsforellen, Backfiſche,
ſüße Bratbückinge,
Kieler= und Speck=Bückinge
friſch gewäſſerten Stockfiſch
und Labberdan.
ſobv. Hösingor,
[1058½
Hoflieferanten.

Abgelegte Frücke,
ſowie alle Arten andere Kleider, Schuh=
werk
, vacante, Haushaltungsgegen=
ſtände
kauft
C. Minlcler, Langgaſſe 3. (10780

(Hin drittel Sperrſitz wicd geſucht. Zu
E erfragen bei der Expedition. (10434

10.
L=

in Kind wird in gute Pflege genommen.
Näheres Excedition.
[10548

Gold=Cours.

Ruſſiſche Imperiales
20 Frarken=Stücke
öngliſche Sovereigns
Dollars in Gold .

M. 1670-7
16. 15 -19
20.29-34
418- 22

Edv-æitn
Er.sors.

(rockene, geräumige Lagerräume zu ver=
D. miethen. Landmehrſtr. 48. (9414a
Sandſtraße 24 Stallung für 2 Pferde,
9 Remiſe, Heuboden und Burſchenſtube

zu vermiethen.

(10581

ron=
Jsraelitiſcher Gottesdicnſt
(Haupt=Synagoge.
Camsſag den 8. Rovember: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengotlesdienſt um 8 ½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagotesdienſt um 3½ Uhr. Sahbathauszaug um 5 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge ber isracl Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 3. Rovember: Vorabend 4 Uhr 15 Min. Morgens 8 Uhr - Min. Nachin. 4 Uhr.
Cabbathausgang 5 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 4. Rovember an: Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachmittags 4 Uhr Min.

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Feäulein Schülky.
Lorenzo, Brigadier
Herr Hofmüller.

Matteo, Gaſtwirth
Herr Bögel.

Giacomo, ) Vanditen
Beppo,

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Herr Leib.
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Friitay 2. November.
Zunz erſten Male wied. holt:
Fedor a.
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Anfaug halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

e. fririarsoirr z Ar. . l e.

Sonntag 4. November.
Oberon, König der Elfen.
Romantiſche Feenoper in 3 Akten von C. M. v. Weber.

Politiſche Reberſicht.
Darmſtadt, 1. November.
Deutſches Reich. Die von verſchiedenen Blättern gemeldete Ver=
lobu
g der Pingiſin Victoria, Tochter des deutſchen Krouprinzen, mit
dem Erbprinzen von Anhalt=Deſſau wird dementit.
Bei der amt Montag im Wahlkreiſe Ahaus Steinfurt ſtattgefundenen
Erſatzwahl zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt Amlsgerichtsrath
Brandenburg (ötntrum) mit großer Majorität gewählt worden.
Das Aelteſtencollequm der Verliner Kauſmannſchaft berieth am
30. October die Auſſorderung der Hannoverſchen Handelskammer zum
Vorgehen gegen den deutſchen Oiſicier=Conſumverein. Es wurde geltend
gemacht, daß man nicht berechtigt ſei, irgend welchem Stande zu ver=
wehren
, die Vortheile der freien Aſſociation ſich zu Nußze zu machen, und
beſchloſſen, das Schreiben der Hannover'ſchen Hundelskammer dahin zu
veantworten, daß zur Zeit keine Beraulaſſung vorliege, zu der ange=
ſonnenen
Agitation wider den Oificier=Conſumverein die Juitiative zu
ergreifen.
Die Stichwahlen zur Verliner Stadtverordneten=Verſammlung wer=
den
nach einer vekanntmachung des Magiſtrats am 16. November vor
ſich gehen und ſind über ſie bereits mancherlei, zun Theil recht ſonder=
bare
Gerüchte in Umlauf geſetzt worden. Co heißt es, die Fortſchritts=
partei
habe beabſichtigt, auf die beiden Bezirke, in denen ihre Candidaten
mit denen der Arbeiterparlei zur Stichwayl kommen, freiwillig zu ver=
zichten
, doch ſei man auf fortſchrittlicher Seite von dieſem Gedanken
ſchließlich wieder zm ückgekommen. Feſt ſoll ſtehen, daß in den betreffen=

den Bezinken die Anhäuser der deutſchen Bürgerpartei für die ſocialdemo=
kratiſchen
Candidaten voliren werden.
Um 30. October wurde in Verlin das Wilms=Denkmal auf dem
Mariannenplatz, gegenüber dem Kronkensauſe Bethanie, euthüllt. Dasſelbe
beſteht aus einem Granitſockel mit Büſte von Siemering.
Wegen der bekannten Vor=änge in Oldenburg, welche ſich gegen den
Major Steinmann vom 91. Infanterie=Regt. richteten und das Verleſen
der Auſruhracte ſowie das Einſchreiten der bewaſſneten Macht nöthig
machten, iſt ſtrengſte Unterſuchung eingeleitet worden.
Oeſterreich=Angarn. Seitens der Regierung wird beabſichligt,
die Landivehr=Bataillons=Commando's und Cadres in jenen Stationen
uiterzubringen, welche zugleich Ergänzungsbezirksſtationen der mit ihnen
correſpondirenden Hreres=Ergänzungsbezirke ſind; ebenſo ſollen je 3 oder
4 Landwehrbataillone in einen admimſtratwen Regimentsverband zu=
ſammengezogen
werden und hofft man dadurch weſentlich Förderung
einer event. Mobiliſirung.
Im Circeusgebaude in Peſih iſt am 30. Oetober Abends Feuer aus=
gebrochen
, das größere Dimenſionen angenommen hat. Menſchen ſind
nicht zu Schaden gekommen, auch ſind die Pferde gerettet. Der Prand
blieb localiſirt.
Frankreich. In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom Mitt=
woch
warf Granet bei Begründung ſeiner Interpellation wegen Tonking
dem Miniſterium vor, es habe die Wahrheit verheimlicht und das Land
in ein gefaarvolles Abenteuer verwickelt. Challemel Lacour rechtfertigt
das Verhalten des Cabinets und weiſt den Vergleich der Tonkingexpedition
mit dem mepikaniſchen Feldzug zurück; die noch beſteheden Schwierig=

[ ][  ][ ]

4
leiten ſeien durchaus nicht unüberſteigbar. Die Blokirung der Küſte von
Annam rief keinen Proteſt hervor, China allein ergriff die Gelegenheit, finden.
um ſich die Souzeränetät über Annam wieder zu verſchaffen. Die par=
ihre
Angriffe gegen das Cabinet. Höchſt wichtig ſei die Einnahme von ſteht, welcher vor mehrern Monaten auf dem Speicher eines der hieſigen
wendigkeit geworden ſei und zum Vertrag von Hue geführt habe, wo=
durch
die Lage geklärt wurde. Dreiviertel des Deltas ſei bereits von
Franzoſen beſetzt und nur noch zwei wichtige Plätze in Feindeshand,
auch dorthin ſeien bereits Truppen abgegangen, um den Feind zu ver=
treiben
. Die Regierung publicirte alle zur Beurtheilung des Falles er=
forderlichen
Schriftſtücke und ſah nur ab von ſolchen rein hiſtoriſchen
Schriſtſlücke bewieſen die Unbeſtändiskeit der chineſiſchen Politik und die werden ?.
Langſamkeit der chineſiſchen Diplomatie erkläre ſich nur aus der Hoff=
nung
, die Politik Frankreichs würde in Folge parlamentariſcher Vor=
gänge
eine andere werden. China ſtrebte niemals nach einem wirklich
ernſten Abkommen, ſondern nür nach Zeitgewinn. Frankreich trachte auf=
richtig
nach einer Verſtändigung, wolle eine demüthigende Capitulation
aber nicht annehmen. Der Bourse'ſche Vertrag wurde von der chineſi=
chen
Regierung niemals anerkannt.
Challemel=Lacour weiſt ferner auf die Prätenſionen Chinas hin,
welches die Franzoſen auf Grund ſeiner überwieſenen Souzeränetät aus
Tonking entfernen wolle. Frankreich müſſe jetzt ſein weit vorgeſchrittenes
Werk feſt und ſchnell fortführen. Die Verhandlungen ſeien nur unter=
brochen
, man müſſe die Ereigniſſe reden laſſen; vielleicht werde der
Moment kommen, wo China glücklich ſein werde, wenn Frankreich noch
bereit ſei, die Arrangements zu erörtern, die mit Frankreichs Intereſſen
und Ehre erträglich wären. Frarkreich wich niemals vom Wege der
Feſtigkeit und Mäßigung, und die Gewalt der Umſtände machte Frank=
reich
zum Vertreter der Intereſſen aller europüiſchen Mächte. Der Mini=
ſter
ſchloß mit den Worten: Die Kammer ſolle nicht ihrem Vertrauen
auf die Regierung, ſondern auf ſich ſelbſt Ausdruck geben. Die weitere
Berathung wurde auf den folgenden Morgen vertagt.
Im Figaro: veriffentlicht der bekannte Publiciſt Saint=Geneſt einen
offenen Brief an den Grafen von Paris, worin der Prätendent beſchwo=
ren
wird, kein beſtimmtes Programm zu proclamiren, da es nur ſo
möglich ſei, einerſeils die aus ſehr verſchiedenen Eleinenten beſtehende
monarchiſche Partei zuſammenzuhalten und andererſeits die großen Maſſen
zu gewinnen.
Italien. Der ziemlich zwei Wochen in Rom verſammelt geweſene
geodätiſche Congreß hat nünmehr in der Hauptſache ſeine Aufgabe
beendigt. An der entſcheidenden Abſtimmung über die aufgeſtellten
Punkte betheiligten ſich nur die holländiſchen Velegirten nicht, in Folge
einer ſpeciellen Anweiſung ihrer Regierung, die Vertreter der übrigen
Staaten, im Ganzen 28. nahmen einſtimmig die aufgeſtellten Punkte mit
geringen Modificationen an und werden die gefaßten Beſchlüſſe den b=
triffenden
Regierungen zur wohlwollenden Erwägung empfohlen. Der
geodätiſche Congreß hat im Canzen neun Punkte vereinbart, die eine
Menge von Reformen enthalten, deren Ausſührung auch dem internatio=
nalen
Verkehrsweſen zu Gute kommen würde und iſt darum nur zu
wünſchen, daß die Regierungen den Beſchlüſſen des geodätiſchen Con=
greſſes
zuſtimmen.
Rußland. Die ruſſiſche Regierung ſoll beabſichtigen, den bekannten
Curator der Univerſität Warſchau, Apuchlin, weicher ſeines ſchroffen
Auftretens halber bei der polniſchen Bevölkerung nichts weniger als be=
liebt
iſt, zum Civilgouverneur von Polen zu ernennen. Es ſoll Herrn
Apuchtin hierdurch ermöglicht werden, dem Generalgouverneur Gurko
gegenüber einen wirkjamen Einfluß zu erlangen; wie es ſcheint, findet
man in Petersburg, daß die Haltung des Generals Gurko gegen die
Polen eine zu milde iſt.
Der Kaiſer empfing am 30. October den holländiſchen Geſandten
Mazel, welcher ſein Abberufungsſchreiben überreichte.
In Archangel iſt das Adaſſer zwar offen, die Schiffjahrt jedoch ge=
ſchloſſen
. In Kamenez und Podolsk wurde am 29. October 9 Uhr
40 Minuten, ein eine halbe Minute anhaltendes Erdbeben mit unter=
irdiſchem
Gelöſe wahrgenommen.
Rumänien. Die Kammer nahm am 30. Oetober die Demiſſion
Roſetti's an. Stolojan interpellirte über die Veweggründe der Regie=
rung
, dem Könige die Reiſe nach Wien anzurathen und über die Ergeb=
niſſe
der Beiprichung Bratiano's mit Bismarck und Kalnoky. Die Re=
gierung
wird in 3 Tagen antworten.
Scandinavien. In dem Proceß gegen die Mitglieder des nor=
weyiſchen
Staatsminiſterlums begründete der öffentliche Ankläger am
Montag den dritten Punkt der Anklage. Verſelbe lest den Miniſtern
zur Laſt, daß ſie dem Beſchluſſe des Storthugs in Betreff der Organi=
ſation
dir Eiſenbahnv rwaltung zum Theil en=gegengehandelt und namient=
lich
des Königs Sarction nur fur gewiſſe Theile des Storthingbeſchluſſes
beantragt hätten. Hierauf begann die Beweisauſnahme.

Aus Skadt und La.
Darmſtadt, 1 November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden bis auf Weiteres
Audienzen am Mittwoch und Samstag nicht ertheilen. In dringenden
Fällen wird auf ſchriftliche Annieldung Ort, Tag und Stunde der Aüdienz
beſtimmt werden.

314
2457
O Nächſten Samstag ſoll im hieſigen Park eine Saujagd ſtatt=
A. Eingeſandt. Man erlaubt ſich die Anfrage. welche Abſicht in
lamentariſche Oppoſition benutze die Tonkingfrage nur als Vorwand für Bezug auf den kunſtgeſchichtlich intereſſanten alten Kronleuchter be=
Husfort, welche in Folge des Verhaltens der Annamiten zur Noth= Schulhäuſer aufgefunden wurde ? Derſelbe ſoll nach dem in der Darm=
ſtädter
Zeitung veröffentlichten Urtheile in ſeinen Haupttheilen wohl=
erhalten
, von gutem Meſſina und von Kunſtwerth, jedoch etwas repara=
turbedürftig
ſein. Iſt inzwiſchen eine Wiederherſtelluͤng vollendet worden
und wo wird er wohl ſeinen Platz finden? Wnn wir uns recht erinnern,
ſo war der Kronleuchter urſprunglich für die Stadtkirche beſtimmt.
Könnte er nicht bald dort angebracht, für Gasbeleuchtung einger ichtet
Intereſſes Die ſeit der Vorlegung des Gelbbuches veröffentlichten und damit gleichzeitig die letztere ſelbſt in unſere Stadtkirche eingeführt
Einer für Mehrere.
Unlängſt wurde im Büttelborner Wald die ſchon ſtark in Ver=
weſung
übergegangene Leiche eines Erhängten gefunden, in dem man
einen hieſigen Einwohner erkannt haben will, welcher ſchon ſeit längerer
Zeit ſpurlos verſchwunden iſt.
N. H. V.
- Geſtern Vormittag ſtürzte aus dem 1. Stock eines Hauſes in
der Eliſabethenſtraße beim Fenſterputzen ein 19jähriges Mädchen auf
die Straße und wurde bewußtlos in das Spital gebracht. Kurz darauf
verſtarb dasſelbe.
K. Das zweite Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik findet Montag den 5 November
ſtatt. Dasſelbe dürfte ein beſonderes Intereſſe durch die Mitwirkung
des rühmlichſt bekannnten Regenerators der Bratſche, Herrn Hermann
Ritter (Großh. Mecklenburgiſcher Kammervirtuos) bicten, welcher zwei
Sätze aus ſeinem Concert für Viola alta ſowie diverſe Soloſtücke zum
Vortrag bringen wird. - Herr Ritter hat ſich auf ſeinen Concertreiſen
in Deutſchland, Holland, Rußland als ein ſo vorzüglicher Vertreter ſeines
Inſtrumentes bewährt, daß er auch in hieſiger kunſtliebender Stadt ſeines
Erfolges ſicher ſein darf. Den orcheſtralen Theil des Programms
bildet Mozar''s Cdur-(Jupiter=SCymphonie, Walkürenritt= und Feuer=
zaubers
aus R. Wagner's -Walküke; ſowie eine unter Directiön des
Componiſten zum Vortrag kommende ſehr interiſſante Novität Die
Geburt des Benus=, ſymphoniſche Dichtung von Emil Steinbach,
dem ehemaligen Leiter unſerer Hofoper.
G Nunmehr iſt auch in Bensheim die Einführung des Octrois
in Ausſicht genommen.
(Eingeſandt.) Beſſungen. Wie kommt es, daß in unſerem ſo
ſchön angelegten Neu=Beſſungen, ein inmitten der Steinackerſtraße ſich
befindlicher Pferdeſtall und Thorfahrt beſtehen bleibt? Der Verkehr
in dieſer Straße iſt durch die Nähe des belebten Heerdwegs ein recht
frequenter geworden und wird ſelbſt von Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
häuſi, als Rieitweg benutzt. Bürfte es daher nicht an der Zeit
ſein, dieſen Mißſtand zu beſeitigen und der Straße eine normale geſetz=
liche
Breite zu verleihen 2 Die durch Fuhrwerk zerſſörten Straßenlaternen
und die beſchädigten Gartenmauern ſind genügende Beweiſe, wie ſehr der
Verkehr daſelbſt eiſchwert iſt.
Einer für Viele.
Worms, 31. October. Die geſtrige Feſtſpielaufführung zur
Lutherfeier in der Dreifaltigkeitskiiche begann nach ein em äusführlichen
Berichte des F. J. um 4½ Uhr nach dem Eintreffen Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs. Muſikdirector Knieſe von Frankfurt ſpielte das
Es-dur Präludium Bachs mit Meiſterſchaft, und brachte das feierliche
Tonſtück ſofort die Hörer in eine weihevolle Stimmung, welche ſich von
Bild zu Bild ſteigernd, bis zum Schluſſe anhielt. Herr Baſſermann,
Hoſſchauſpieler aus Stuttgart, fand zu Beginn den einſachen Ton nicht
ſo ganz, der ſich für den ſchlichten Mönch eignet. Später, nachdem die
leidenſchaftlichen Seelenkämpfe der inneren Ruhe gewichen, beherrſchte er,
im geiſtigen Mittelpunkte des Dramas ſtehend, die Aieſenaufgabe voll=
kommen
. Großer Künſtler würdige Darſiellungen waren jene des Ehren=
hold
(Münch) und des Rathsherrn (Betz), ſowie des Melanchthon
(Adolph). Der hohe ſittliche Ernſt des Spieis übte in den Scenen des
Reichstags und beſonders in der ergreifenden Schlußſcene eine feſſelnde
Wirkung auf die Hörer. Die Arrangements waren, ohne jedes decorative
Beiwerk, durch ſehr einfache, aber mit ſchöner Farbenzuſammenſtellung
arrangitte Bilder gehoben, ſceniſch meiſterhaft. Auch hier boten die
Reichstagsſcene mit der nach dem Wormſer Lutherdenkmale geſtellten
Schlußgruppe und Luther im Kreiſe der Seinen, das Stimmungs= und
Weihevollſte. Im Uebrigen ſuchte man in richtiger Würdigung des
kirchlichen Schauplatzes nicht ſowohl durch äußere Pracht als durch die
Macht des geſprochenen Wortes zu witken, ſo daß die ſchauſpieleriſchen
Leiſtungen zu vollem Werthe kamen. Ganz außerordentlich griffen auch
die durch den evangeliſchen Kirchengeſangverein wunderbar ſchön vorge=
tragenen
Kirchenlieder in das Ganze ein, ſie vermitteln die Uebergänge
eben ſo ungeſucht, als ſie die Hörer entzücken. Den Choral Eine feſte
Burg' ſans die ganze Gemeinde mit.
War die Stimmung ſchon nach der Reichstagsſcene eine überaus
weihevoll eehobene, ſo nahni ſie doch noch um ein erhebliches zu, als
Vaſſermann in den folgenden Bildern das milde, abgeklärte Weſen des
Reformators in volles Licht zu ſetzen verſtand und den Charakter in
allen ſeinen Gemüthsregungen meiſterhaft erſchöpfte. Es machte einen
rührenden Eindruck, als Luther von der Bühne die religiöſe Duldung
pries und elechzeitig von der nah gelegenen Frauenkirche, dem katholiſchen
Done, die Glocken von ungefähr zum Abendſegen läufeten. Faſſen wir
das Urtheil über die Feſtſpielaufführung zuſammen, ſo müſſen wir Sce=
nerie
, Ausſührung und Eindruck auf die andächtig lauſchenden Hörer als

[ ][  ]

überwältigend und unüber trefflich rühmen. Kein Zuviel drängte ſich in
den ſo ſchönen, würdigen Feſtact, der die ungetheilte und unbeſtrittene
Würdigung aller Anweſenden fand. Kurz vor 7 Uhr endete das Spiel.
Nach dem Feſtſpiel fuhren Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Ge=
folge
, von der ganzen Bevölkerung mit Jubel begrüßt, durch die glänzend
erleuchteten Straßen. Der Platz vor der Preifaltiakeitskirche eiſtrahlte
im hellen Wiederſcheine der brillanten vielfarbigen Feuer. Prachtvolles
Wetter begünſtigte die öffentlichen Vergnügungen des Vorfeſtes noch be=
ſonders
, und fetern die Wormſer den hohen Gedenktag mit jener Würde
und jener Freudigkeit, welche der Bedeutung des ſeltenen Feſtes ſo jehr
entſpricht.
Das Lutherdenkmal war durch electriſches Licht feenhaft beleuchtet,
ſo daß die ehernen Standbilder wie aus Marmor gemeißelt erſchienen.
Auch der Platz und die Umgebung des Verkmals zeichnen ſich durch be=
ſonders
prächtige Illumination aus. Der Commers in Worrets Saal
begann gegen 9 Uhr. Viele Officiere und eine elegante Damenwelt
nahmen daran Theil. Herr Stadtpfarrer Müller, Präſident des Feſt=
comues
, bewillkommnete die Gäſte mit kurzer herzlicher Anſprache, worauf
Geſang und Reden abwechſelnd folgten.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Sr. K. H. dem Erbgroßherzog
J. G. H. die Prinzeſſinnen Victoria und Eliſabetn, ſowie Ihre Großh.
Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm nahmen Abends den Thee bei
Herrn Commercienrath C. W. Heil, ebenſo Se. Ex. Staatsminiſter Frhr. v.
Starckmit Gemahlin, Herr Legationsrath Stumm und Graf Seckendorf, Ho=
marſchall
des deutſchen Kronprinzen. Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
hrzog
wurden bei Herrn Geh. Commercienrath Heyl Herr Friedrich
Schön aus Worms, der Dichter des Feſtſpiels Hans Herrig und der
Darſteller des Luther Dr. Baſſermann vorgeſtellt. Se. Großh. Hoheit
der Prinz Alexander mit Durchlauchtiger Gemahlin und Sr. Durchl.
dem Prinzen Joſeph von Battenberg ſtiegen bei dem Großh. Kreisrath,
S. Durchlaucht der Graf zu Erbach=Schönberg und Ihre Durchlaucht die
Gräfin zu Erbach Schönberg bei Herrn Rittmeiſter Heyl ab.
Heute Nachmittag 2½ Uhr fand der Feſizug von der Dreifaltig=
keitskirche
aus nach vem Lutherdenkmale ſtatt mit einer Anſprache des
Herrn Prof. Dr. Bender aus Worms, hierauf folgte die Uevereave der
von Herrn Rittmeiſter Heyl dahier geſammelten Lutherbibliothek an das
Paulus-Muſeum der Stadt Worms und Nachmittags 4½ Uhr Banket
im Caſinoſaale.
Wiederholungen des Feſtſpiels von Hans Herrig ſinden vorerſt
Donnerſtag den 1. und Sonntag den 4. November Nachmittags 4 Uhr
ſtatt.
Worms, 31. October. Am Pfannebecker'chen Hauſe in der Car=
meliterſtraße
wurde geſtern eine dort angebrachte Gedenktafel aus
Marmor mit folgender Inſchrift enthüllt:
In dieſem Hauſe wohnte
Kaiſer Wilhelm der Siegreiche
und tafelte mit den proteſtantiſchen
Deutſchen Fürſten aus Anlaß der Weihe
des Lutherdenkmals am 25. Juni 1868.
Frankfurt, 31. October. Geſtern Nachmittag verſtarb nach
längerem Leiden der in weiten Kreiſen bekannte Cap.llmeiſter der Palmen=
Garten=Capelle, Herr Stasny.
Der O. 3tg.1 entnehmen wir folgenden Bericht über das Dyna=
mitattentat
im Polizcipräſidialgebäude in Frankfurt: Am
Montag Abend durcheilte die Kunde von einer Gasexploſion im Cliſern
Hof unſere Stadt und hunderte von Menſchen begaben ſich dorthin, um
ſich den angerichteten Schaden zu b trachten. Wer indeß alle Gasflammen
ſo ruhig brennen ſab, dem mußte ſofort der Gedanke zur Gewißheit wer=
den
, daß von einer Gasexploſion nicht die Rede ſein konnte, und daß mon
es hier höchſtwahrſcheinlich mit den Witkungen einer Oynamitpatrone
zu thun habe. Von Außen ließ ſich an dem Gebäude wenig merkes.
Nur die eingeſchlagene Thür des Meldeamts und einige zerſtörte Scheiben
erinnerten an die verheerenden Wirkungen der Exploſion, dagegen änderte
ſich die Scene, wenn man den Hof betrat. Ueberall ſtarrten einem
zerſtörte Fenſterſcheiben entgegen, deren Rudimente zollhoch den Hof
bedeckten, Steine und Mörtel lagen da, als wolle der Maurer even
ſein Werk beginnen und wenn man das Innere des Gebäodes betrat,
dann erſt lernte man die Cxploſionagewalt in ihrer ganzen phänomenalen
Furchtbarkeit kennen. Die Treppen waren gehoben und die einzelnen
Stufen aus der Mauer geriſſey, das eiſerne Geländer, ſtellenweiſe wie
dünner Diaht zerbrochen, hing theilweiſe frei in der Luft, ſchwere eichene
Thüren waren in Splitter zerſchlagen und ſelbſt oben im dritten Stock
waren die Mauern in ihrer Feſtigkeit erſchüttert und geborſten. Am
Heerde der Exploſion ſah es greulich aus und ließ ſich hieraus gerade
mit ziemlicher Gewißheit die Anwendung von Dynamit conſtatiren. Der
Heerd liegt, rechts von dem eigentlichen Hauseingang, in einer dunklen
Ecke unter der Treppe, eine Stelle, die den Zimmern des Melde=
amtes
unmittelbar benachbart iſt. Der Boden, aus dicken Sandſteinen
beſtehend, war zerſprungen und die Steine theilweiſe zu Sand zerrieben.
Die Treppe war gehoben und die Mauer, welche die Wand des Mlde
antes bildete, eingeſchlagen. Darin ſah es gräulich aus. In der Mitt=
der
Stube lagen gewaltige Balken, von denen einige wie Strohhalme
geknickt waren und ſämmtliche Acten flogen, zum Theil arg verſengt,
auf dem Boden herum. Hinter der Thüre, dereu oberer Theil, wie ſchon

314
erwähnt, hinausgeſchlagen worden, lagen die Acten ſo zahlreich, daß
nicht zu öffnen war. Unmittelbar nach der Exploſion bemerkte mo
einen Pulvergeruch und da Herr Gasdirector Cohn das Intaciſein d=
Gasleitung conſtatirte, ſo iſt es eben nur zu wahr, daß hier ein Bube=
ſtreich
, der vielen Menſchen das Leben hätte koſten können, daß hier ei
Attentat verübt worden, das man unzweifelhaft zu einem politiſche
rechnen muß, wenn man erwägt, daß es höchſtwahrſcheinlich die An
wort auf die letztwöchentlichen von Herrn Polizeirath Rumpf angeord
neten Hausſuchungen bedeutet. Menſchenleben ſind nicht zu beklage
und nur Herr Polizeicommiſſär Mühlenbroich, der im Augenblicke de
Exploſion über den Gang ſchritt, ſoll durch ein Fenſter leicht verletz
worden ſein. Das Gebäude wurde auf Anordnung der Behörden durd
Schuthleute ſtrengſtens abgeſperrt, dagegen in der zuvorkommendſten Weiſ
Ihrem Berichterſtatter Einſicht in die chaotiſche Verwirrung geſtatte=
Heute Moraen tritt eine Commiſſion zur Prüfung des Geväudes zu
ſammen. Nach dem äußeren Eindruck zu ſchließen, dürften die untere=
Mauern, ſoweit ſie in der Umgebung des Exploſionsherdes lagen, dringen/
einer Wiederherſtellung bedürfen, wenn das Haus nicht an einem ſchöne=
Tage zuſammenſtürzen ſoll, die Treppen müſſen renovirt werdin un
die Glaſer werden viel Arheit bekommen. In den Zimmern des Herr
Präſidenten, ſowie in denjenigen des Herrn Rath Dr. Rumpf, dem di
Pairone wohl in erſter Linie gegolten haben wag, iſt nichts zerſtörl
auch iſt beiden Herren nichts paſſirt. Daß ſofort eine Unte=ſuchung ein
geleitet wird, und daß die weitgehendſten Maßregeln ergriffen werden
um den Thäter zu erwiſchen, darf als ſelbſiverſtändlich vorausgeſetz
werden.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 30. October.
B. An Stelle der angekündi ten Fedora Wiederholung mußte wege=
Heiſerkeit von Frau Kläger Moſer's Veilchenfreſſer treten, ei=
tück
, bei welchem die nach Crheiteruna und Anuſement Strebender
leicht ihre Rechnung finden. 2as Luſiſpiel könnte ebenſo gut hunder
undere Namen tragen, der Titel Beilchenfreſſeru iſt an den Haaren ber=
beig
zogen. Um ein höchſt dürftiges =Leitmotivs gruppirt ſich eine Reih
Lorniſcher Einfälle und Situationen, jede Scene iſt mit guten und ſchlechte:
Witzen reichlich verſehen, dann kommt ein fideler Schluß - und Moſers
Luſtipiels iſt fertig. Aber die Lachluſt wird herausgefordert und übe
der Heiterkeit der einzelnen Auftritte vergißt man die Dürftigkeit de=
Maäwrks. Auch kommt bei uns noch hinzu, daß das flotte Spiel der
Larſteller leicht über ſolche Siellen hiweghilft, wo die Handlung "
burle;kem Nebenwerk zu erſticken droht.
Den ſcheinbaren Hohlkopf und Phraſenheld, der aber doch ein für
Recht und Ehre ſehr empfängliches Heiz in der Bruſt trägt, Victor vor
Berndt, präſentirte uns Herr Steude mit liebenswürdigem Humor; ir
der Auffaſſung dieſer Figur dürfte wohl auch kaum zu fehlen ſein, der:
noch harten wir an eingen Stellen ein pomtirteres Epiel gewünſcht
Zu der Darſtellung des ſchüchternen Referendarius v. Felot können wir
Herrn Hacker nur gratuliren, ſie war von Anfang bis zu Ende eine
vortreffliche. In der Nolle der feinſinnigen Salondame Sophie von
Wildenheim, welche in der Hand mittelmäßiger Durſtellerinnen leicht zu
einem Nichts werden kann, bewegte ſich Frl. Braunfels mit Anmuth.
Beiläufig ſei bemerkt, daß die Dame einen Reichthum der Toilette ent=
f
1ltete, welcher uns dies Mal nicht lganz in Uebereinſtimmung mit ihrer
Rolle ſchien; Sophie v. Wildenheim iſt doch immer nur eine einfache
Landedelfrau! Frl. Schütky legte uns als Frau v. Berndt wieder
ein: Prebe ihrer großen Vielſeitigkeit ab. Die Valeska der Frl. Ethel
rfreute durch gelälliges Spiel. Der Obriſt v. Rembach und der Juſtige
Officiersburſche Peter befanden ſich bei Herrn Dalmonico und Herrn
Franke in guten Händen.
Vermiſchtes.
- Ein Mißverſtändniß. So, Kinder, da habe ich drei Looſe, eins
für mich und eins für jedes von euch; hebt ſie euch gut auf und betet vor
dem Schlafengehen hübſch, daß die Looſe gewinnen mögen. Als der Vater
Abends heimkehrte, ſchlummerten die Kinder bereits ſüß, das Gebetbuch lag
auſgeſchlagen vor ihnen. Neugierig trat der Vater näher. Was hatten ſie
gebetet? Ein Gebet für Kinderloſe!
Tages=Ralender.
Samstag 3. November: Abend=Unterhaltung des Geſangvereins Lieder=
tafel
im Darmſtädter Hofb. - Concert und Ball der Vereine Bürger=
verein
und Emtracht(Saalbau). - Abendunterhaltung des Geſang=
vereins
Männerquartett Beſſungen: (Chauſſeehaus). Abendunter=
haltung
des Geſangvereins Sängerluſt (Schützenhof).
Montag 5 November: Generalverſammluna der Steinkohlen= Actien=
geſellſchaft
. Concert zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds
der Großherzoglichen Hofmuſik (Saalbau).
Montag 26. November: Generalverſammlung der Verein. Geſellſchaft.
Täglich bis 15. November: Kunſtausſtellung des Rhein. Kunſtvereins.

nhn. ihe. und Bonion F. N. Mittleh'ſche Loofonchdru ſoei,