Darmstädter Tagblatt 1883


23. Oktober 1883

[  ][ ]

Inſerat=
werden
angenommen: in Darmſtahl
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
4, von allen Annonen=Eiweditonen

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

P 207

Dienstaß den 23 October.

gefunden: 1 Schlüſſel. 1 desgl. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie mit gelbem Bügel und Inhalt. 1 Blzpulswärmer.
1 weißes Taſchentuch gez. 19 Pfg. 1 unächter Ring mit desgl. Granaten. 1 Matratze. 1 rother Achatring.
Verloren: 1 keines Packeichen, enthaltend 2 veue Broſchen. 1 ſchwarzer Flzhut. 1 Pfardſcheis über Verſatz eines Lleides
und einer goldenen Broſche.
Zugelaufen: 1 gelber Hund mit weißem Hals. 1 kleiner Spiphund mit ſchwarzer Schnauze von brauner Furbe und wißer
Bruſt.
Darmſtadt, den 18. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darnſtadt.
Darmſtadt, am 19 October 1883.
Beteffed: Statiſtiſche Ermittlung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Ernte=Ertrags im Deuſchen Rich.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die präciſe Einſendung der in rubr. Betreff zu fertigen den Zuſammenſtellungen bringen wir hierdurch wied rholt in Erinnerung.
19214
v. Marquard.

Berreffend: Die Herbſt=Controlverſammlungen pro 1883 im Kreiſe Darmſtadt.
Darmſtadt, am 18. October 1883.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Den Inhalt der nachſtehenden Bekanntmachuug wollen Sie in Ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe veröffentlichen und
die Beſitzer größerer Etabliſſements zur entſprechenden Mittheilung an ihre Arbeiter beſonders veraulaſſen.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Herbſt=Control=Verſammlung pro 1883 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compagnie des 1. Bataillons
(Darmſtadt 1) 1. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115, wird in nachſtehender Weiſe abgehalten:
E. Compugnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Juſanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
4) A. Appell.
Mittwoch den 7. November 1883, Vormittags 8 Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber
aller Waffen und ſonſtigen Kategorien mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften aus
den Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen, Braunshardt, Eberſtadt, Erzhauſen, Eſchollbrücken, Gräfenhauſen, Griesheim, Hahn
mit Eich, Malchen.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere Oedres
erhalten werden.
5) Ih. Appell.
Mittwoch den 7. November 1883, Vormittags 8½ Uhr. Für dieſelben Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes
aus den Bürgermeiſtereien Meſſel, Nieder Beerbach, Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach, Ober=Ramſtadt, Pfuugſtadt, Roßdorf,
Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen.
I. Compagnie.
Auf dem weſlichen Theile des Infanterie=Cpercierplatzes zu Darmſtadt.
4) L. Appell.
Donnerstag den 8. November 1883, Vormittags 8 Uhr. Für die ſämmtlichen Reſerviſten der Iufanterie von
den Jahrgängen 1876, 1877 und 1878 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Von Wehrleuteu ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere Ordres
erhalten werden.
635

[ ][  ][ ]

2366

207
5) H. Appell.
Donnerstag den 8. November 1883, Vormittags 8½ Uhr. Für ſämmtli he Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber
der Infauterie von den Jahrgängen 18759 bis incl. 1882, ſowie ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitionsurlauber aller Jahrzänge
der Cavallerie, Jäger und Pioniere in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
C) AL. Appell.
Donnerstag den 8. November 1883, Vormittags 9 Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber
aller Jahrgänge der Artillerie, des Trains, der Marine, des ärztlichen und ſanitätlichen Perſonals, der Oeconomie=Handwerker
und ſonſtigen Categorien mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden eutlaſſinen Mannſchaften in der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Sämmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Control=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung fehlenden oder zu ſpät kommenden Leute die geſetz=
liche
Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militairpapiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
Darmſtadt, den 15. October 1893.
von Hombergk zu Vach,
Major z. D. und Bezirts=Commandeur.
[10215

(T)as Konkursverfahren über den Nachlaß
=E) des Schuhmachers Georg Wetzel zu
Darmſtadt wird wegen Maſſemangels ein=
geſtellt
.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt L. - 110217
Arbeitsvergebung.
Nächſten Donnerstag den 25. d. M.,
Vormittags um 10 Uhr,
ſollen verſchiedene Herſtellungsarbeiten in
der Jdiotenanſtalt dahier, auf dem Sub=
miſſionsweg
vergeben werden und ſind die
Submiſſionen bis zum genannten Termin
verſchloſſen auf unſerem Bureau einzu=
reichen
, woſelbſt auch der Voranſchlag und

M. 467.30
168.5(
1514.10
271.50

Großh. Kreisbauamt Darmſtadt.
[10094
Wießell.

die Bedingungen eingeſehen werden können.
Oeffentliche Aufforderung., Die betr. Arbeiten ſind veranſchlagt:
Die nachſtehend näher bezeichneten aufl1) Maurerarbeit zu
die beigeſetzten Namen im Grundbuch ein= 2) Schreinerarbeit zu
getragenen Liegenſchaften ſollen veräußert,3) Weißbinderarbeit zu
werden, die Eigenthumsurkunden und Quit=4) Porzellan= und gußeiſerne
tungen über Zahlung der Kaufſchillings=) Oefen umzuſetzen bezw. auf=
gelder
können jedoch nicht vorgelegt werden,) zuſetzen
es werden deshalb alle diejenigen, welche Darmſtadt, am 19. October 1883.
Anſprüche an dieſe Liegenſchaften zu haben
vermeinen, aufgefordert, ſolche binnen vier
Wochen dahier anzumelden, als ſonſt die
Veräußerungsverträge beſtätigt, die be=
treffenden
Liegenſchaften auf die neuen Er=
werber
in das Mutationsverzeichniß ein=
getragen
und die Beſchränkungen gelöſcht, Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
werden
:
Gemarkung Darmſtadt.
Martin Kipp zu Darmſtadt Flur 27
Nr. 68.
2
9
132 Hofraithe Holz=
Ludwig Klotzſch, Chirurg Wittwe, geb.
ſtraße,
Enes, daſelbſt, Flur III. Nr. 13 und 14.
5
Winkel da=
2 9⁵⁄
½.
Guſtav Georg Lange Buchhändler und
ſelbſt,
Ehefrau, geb. Illig, daſelbſt, Flur 6,
5
Winkel da=
2 9¹⁄
Nr. 46.
ſelbſt,
Gemarkung Beſſungen.
Balentin Göller, Taglöhner zu Beſ=
ſungen
, Flur II. Nr. 373.
Nadelholzſamen=Verpachtung u. Streulaub=
Valentin Göller und Ehefrau, geb.
Hildebrand, Flur II. Nr. 374.
Darmſtadt, den 15. October 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I. ſoll die diesjährige Nadelholzſamen=Ernte in den Domanialwaldungen des Forſts
Beisler.
(10216 Darmſtadt auf dem Nathhauſe zu Beſſungen meiſtbletend verſteigert werden.
Bartha.

Bekanntmachung.
raithe des Bäckermeiſters Karl Mahr da=
hier
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mir.

=Mittwoch den 7. November l. J,
Vormittags 11 Uhr,
au den Meiſtbietenden verſteigert
und ſoll die Genehmigung auch
dann ertheilt werden, wenn ein
der Schätzung entſprechendes Ge=
bot
nicht eingelegt wird.
Darmſtadt, den 22. October 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[1021,
Verkauf eines Inventars.
Donnerſtag den 25. October 1883,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete im Gaſthauſe
zur alten Poſt hier das geſammte Inven=
tar
derſelben beſtehend in diverſen Stühlen,
Tiſchen, Betten, Gläſer, Porzellan, Koch=
heerden
, Weißzeug, Spiegel, Schränken u.
ſ. w., ferner 1 Buffet, 1 Pianino, 1 Bil=
lard
ꝛc.
Darmſtadt, den 19. October 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (10187

Verſteigerung.
Samstag den 27. d. Mts., des Morgens um 8½ Uhr,
An demſelben Tage, des Vormittags um 11 Uhr,
ſoll das Laub auf Wegen und Schneiſen der Domanialwaldungen der Oberförſterei
Beſſungen gleichfalls auf dem Rathhauſe zu Beſſungen meiſtbietend verſteiger
werden.
Darmſtadt, den 20. October 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[10219

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[10221
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231
4

[ ][  ][ ]

2367

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207

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Ofl9
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ſs osGholzoglichen fymnasium
oinch führten Schulbücher é Wörterbücher
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. A. orhull Von GlaatopaplorGh, ol6o6h hollo,
[I0IIl, bol6 WGlhl6GI Gl. 6l0
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xrrdvrnitVrarstrsitistrrtartrtrtireaen
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G gebrühlo & Salz-Rohnen.
Salz- & Wasig-Gurkren,
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M. 1.50 und M. 1. 60.
Gebrannten Hafſee
lüglich frioch
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Lobſtenn a; Ocholl
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Hchnurroart.
e erwect ners das Iuerel.
der Mädchenwelt. Ohne
Er- Schunrrbart keine Liebe
OhueSchnurrbartkeinKkuß
Wem Schnurr= oder Vollbart noch fehlt,
ber kaufe ſich gleich eine Doſe Vaul Boſſe's
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ganze Doſe 4. 260, halbe 4l. 150.
W. Favorit=Dalſam für Uppigen Kopf=
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Paml Wovde, Frankfurt,
a. M., Schillerſtr. 12. (5972

Ich habe die Ehre, Ihnen das
hrillauto Resultat Ihres Mustaches-Pal.
sum mitgutheilen und bitto noch ...
Brissol. A. I. 83. J. Iendiich.
Ohrensausen. Vebelhören.

Die unſchädlichen Mittel dagegen
M. L.5o) verſendet Apatheker Dr.
Wermer, Endersbach, Württemb.
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in Kiel, Herrn Lehrer Mayer, Bürgermei=
ſter
Blank, Marie Troßbach, Gerwig und
Frau in Pforzheim ꝛc. Die Mittel helſen
ehr bald. Wir ſtatten tieſinnigſten Dauk
ab, möge der llebe Gott tauſendfach ver=
10220
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[ ][  ][ ]

m 207

2369

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der 3. Stock, 5 Zimmer mit allen Be=
quemlichkeiten
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H. Beſt.
ſchon früher, zu beziehen.

betrieb geeignet; vorſchriftsmäßiges Schlacht=
haus
leicht einzurichten.
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Lautenſchlägerſtraße ¼ eine hübſche
Wohnung, 4 Zimmer nit Glasabſchluß,
Küche mit Waſſerleitung, kann ſofort be=
zogen
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großer Laden mit dahinter befindlichem
großen Zimmer, auf Wunſch mit Woh=
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tenbau
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10231) Gardiſtenſtr. 33 eine geräu=
mige
Wohnung alsbald zu beziehen.

Mchrr.
M

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Zimmer, paſſend für einen Herrn oder
zwei Schüler, zu vermiethen.
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möblirtes Parterrezimmer zu vermiethen.
636

[ ][  ][ ]

2370
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ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. M. Sander.
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guter Penſion.
10155) Mühlſtraße 18 Beletage ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10232) Mühlſtraße 15, 2. Stock,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10333) Ludwigsplatz 6 ein ſchönes
möblittes Zimmer per November zu verm.

M

9932) Eine gewandte Modlſtin, welche
längere Zeit in einem hieſigen Geſchäfte
thätig war, ſucht Stelle als erſte Arbeiterin.
Off. unter S. ul. 75 beſorgt die Exp. d. Bl.

10231) Ein anſtändiges Mädchen,
welches in allen Zweigen des Hausweſens
bewandert, ſucht Stelle zur ſelbſtſtändigen
Führung eines kleinen Haushalts.
Franks Stellenbureau, Caſinoſtr. 2

10235) Ein Müdchen ſucht Beſchäf=
tigung
im Waſchen, Putzen und dergleichen.
Langegaſſe 19, 2. Stock.

10014) Ein junger Mayu, in ſchriftl
Arbeiten erfahren, ſucht Beſchäftigung.
Gefl Offerten bittet man in der Expedition
d. Bl. abzugeben.

Ein Dienſtmädchen
geſucht, welches zu Hauſe ſchlafen kann.
Wendelſtädtſtraße 22.
[10202

10203) Geſucht ein braves ülteres
Mädchen, welches Liebe zu Kindern hat und
ſchon bei ſolchen war. Gute Zeugniſſe er=
forderlich
. Nähres Riedeſelſtraße 70.

10206) Ich ſuche zum baldigen Eintrit
einen tüchtigen ſoliden Pucker, der mög=
lichſt
auch etwas Küferarbeit verſteht.
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.

Für ein hieſiges Geſchäft wird ein
gewandter, zuverläſſiger und ſtadt=
kundiger
Mann als Amslauſer
geſucht.
Nur Solche, welchen gute Zeugniſſe
und Empfehlungen zur Seite ſtehen,
wollen ſich ſchriftlich unter Angabe
ihrer ſeitherigen Beſchäftigung mit der
Adreſſe L. G. an die Expedition
[10236
d. Bl. wenden.

M 207

Anterricht

im

Modelliren in Thon, Holz, Wachs ꝛc. in der Hand=
werkerſchule
des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Derſelbe ſoll mit dem 1. November l. J3. beginnen und im Modellirſaal
der Landesbaugewerkſchule an 2 Werktag=Nachmittagen (Montags und Donnerstags
von 1-4 Uhr) von Herrn Bildhauer Fölix abgehalten werden. Das Schulgeld be=
trägt
monatlich für Handwerkerſchüler nur 50 Pfg., für ſonſtige Theilnehmer 1 Ml.
und wird pro Quartal mit 1 Mk. 50 Pfg., reſp. 3 Mk. erhoben. Anmeldungen
nehmen ſowohl die Herren Lehrer der Sonntags=Zeichenſchule als auch das Büreau
des Gewerbvereins entgegen.
[10236

Die General-Verſammlung

des

Vereins der Kleinkinderſchule, ſowie des
Frauenvereins zu Beſſungen

wird Donnerstag den 25. October, Nachmittags 4 Uhr, im Locale der hie=
ſigen
Kleinkinderſchule ſtattfinden, wozu alle Mitglieder hierdurch ergebenſt eingeladen
werden. Gegenſtände der Tagesordnung: Jahresbericht und Rechnungſtellung.
Beſſungen, den 20. October 1383.
Der Vorstand. (0239

Station der heſſiſchen Odenwaldbahn: (rankfurt a. M.) Hanau
Eberbach (Stuttgart).
(6446
Rationelle Waſſercur, Electricität, Maſſage und Heilgymnaſtik. Landaufenthalt
jür Erholungsbedürftige. Die Anſtalt iſt das ganze Jahr hindurch geöffnet. Geiſtes=
kranke
ſind ausgeſchloſſen. Näheres durch Proſpecte.
Dr. Scharfenberg, Arzt.

Im Saale des Hatholikenvereins.

Dienstag den 23. October, Abends um 8½ Uhr:
4)
VOTUriz
des Herrn O. Meyer aus Hamburg über:
Entstehung und Entwickelung der Bauchredekunst,
bei den Nekromanten bis zur Jetztzeit, mit practiſchen Proben vom ſog. Bauchreden,
klaſſiſchen wie heiteren Inhalts.
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207

2371

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Die Gehäſigkeit der gegen uus gerichteten Annoncen der Herren Ch. Wirthmein &am Co. in Darm-
sladl
zwingt uns zu einer sonst gorne vermiodanen Entgeguung. Wenn man die Heliosöl=Flamme
nicht absichllicher oder muthwilliger Weiſe hochaufſchraubt, um ſie absiohtlich blaken oder rußen zu
laſſen, ſo wird ſie ebensonenig rußen wie die Raiseröl-Flamme, welch letztere man durch Hochſchrauben
ebenfalls nach Belieben zum Rußen bringen kann.
Die Flamme des Helos-Ooles gibt der des Kaiſeröles nichts nach; das Helios=Oel iſt jedoch
billiger und gefahrloſer; Kaiſeröl iſt weiter nichts als eine etwas beſſere Sorte Petroleum mit doppelt
hohem Preise und explodirt ſchon bei 30-375 während Helios=Oel nie explodirt.
L.
Wir haben den Herren Ch. Wirthwein & Co. nie eine Oflorte zur Vertretung gemacht,
weder direct noch indirect; dagegen hat dieſe Firma laut ihrer eigenen, in unſeren Händen ſich befind=
lichen
Briefe vom 28 März, 27. Mai und 6. Juni ſich wiederholt um den Vorkauf unseros Fabrikates
bewvorhen, was wir jedoch dankend ablehnen mussten, da wir bereits durch Herrn Heinrich Förſter
in Frankfurt a. M. vertreten waren. - Dies zur Richtigſtellung der Wahrheit; wir enthalten uns
jeder weiteren Polemik.
Berlin, den 18. October 1883.
Helsos-Oel-Conpguie.
Berlin v. 42.

Auf obige Mittheilung Bezug nehmend bemerke ich noch ſachlich, daß Helios=Oel beim Brennen eines ziemlich ſtarken
Luftzuzuges bedarf; es brennt daher vorzüglich auf allen Lampen neuerer Syſteme, bei welchen man dieſe Idee auch zu Gunſten
anderer Brennöle verwendet hat. Etwaige Aenderung älterer Lampen rentirt in kurzer zeit durch den billigen Preis des Oeles,
hellweißes Licht ohne Geruch und Rußen beim Brennen, abſolute Gefahrloſigkeit.
Vriedricb Sehaeſer,

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Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 23. October.
1. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Die Maler.
Luſtſpiel in 3 Aufzügen von Adolf Wilbrandt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

10255
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres theueren, unvergeßlichen
Sohnes, Bruders und Enkels
Georg Vsinger, Stud. theol.
insbeſondere auch für die troſtteichen Worte des Herrn Pfarrer
Pahncke, ſowie für die vielen Blumenſpenden ſagen wir unſern
tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 19. October 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. October.
Deutſches Reich. Die Abreiſe Sr. Maj. des Kaiſers von Baden=
Baden nach Berlin erfolgte am Montag Nachmittag 5 Uhr. Der Kron=
prinz
und die Kronprinzeſſin mit der Prinzeſſin Victoria trafen am
Samstag Abend in Baden=Baden ein und ſtiegen im Großh. Schloſſe ab.
Der deutſche Botſchafter in Paris, Fürſt Hohenlohe, reiſte am
Samstag Vormittag von München nach Schillingsfürſt, wo er ſeinen
Bruder den Cardinal beſuchte. Von dort reiſte Fürſt Hohenlohe am
Sonntag nach Berlin zu einem dreitägigen Aufenthalte und begibt ſich
dann auf ſeinen Poſten nach Paris zurück.
Der Reichs=Anzeigers veröffentlicht Einfuhrverbote von holländiſchem
Rindvieh einſchließlich Kälber nach dem Regierungsbezirk Düſſeldorf und
der Landdroſtei Aurich; ferner eine Verordnung des Regierungspräſidenten
von Breslau anläßlich der dortigen Rinderpeſt, worin die Anzeigepflicht
von Erkrankungen und Todesfällen eingeſchärft, der Abtrieb von Rind=
viehſtücken
, die Abhaltung von Viehmärkten, die Ausfuhr von Dünger,
thieriſcher Theile und von Lumpen aus der Stadt Breslau verboten wird
und die Beſtellung von Viehreviſoren in Breslau und den Ortſchaften der
umliegenden Kreiſe angeordnet wird.
In Berlin haben am Donnerstaa nach monatelanger unerhörter
Agitation der betheiligten Parteien die Neuwahlen zur Stadtverordneten=
Verſammlung in der dritten Klaſſe der Wählerſchaft ſtattgefunden. Die
dritte Abtheilung der Communalwähler der Reichshauptſtadt umfaßt
ca. 150,000 Wahlberechtigte und die Wahlen in derſelben ſind am beſten
geeignet, ein Bild von der politiſchen Stimmung in Berlin abzugeben,
da gegenüber der dritten Klaſſe die Kopfzahl der Wähler der zweiten und
erſten Klaſſe faſt verſchwindet. Die Wahlen vom Tonnerstag nun haben
folgendes Reſultat ergeben: Deſinitiv gewählt ſind 22 Liberale, 6 Con=
ſervative
(deutſche Bürgerpartei) und 2 Socialdemokraten; Stichwahlen
haben 12 ſtattzufinden, davon 9 zwiſchen Fortſchritt und Bürgerpartei,
2 zwiſchen Fortſchritt und Arbeiterpartei und eine zwiſchen Bürgerparte
und Arbeiterpartei. Da nun bei den am Freitag ſtattgefundenen Wahlen,
in der zweiten Klaſſe und den am Sonnabend ſtattgefundenen Wahlen der
erſten Klaſſe ſämmtliche liberale Candidaten gewählt worden ſind, ſo hat
die liberale Partei auch in der neuen Stadtvertretung Berlin's die un=
beſtrittene
Majorität, dennoch weiſt die neue Stadtverordneten= Verſamm=
lung
eine von der bisherigen etwas verſchiedene äußere Phyſiognomie
auf. Erſtlich haben ſich die conſervativen Elemente vermehrt und zweitens

[ ][  ][ ]

R 207
2373

hat die Berliner Arbeiterpartei nun auch in der communalen Vertretung
Poſto gefoßt. Eine directe Vertretung der Arbeiterintereſſen in der
Stadtverwaltung Berlin's, wo gerade dieſe Intereſſen ſo gewichtig ſind
und wohl nicht immer die wünſchenswertheſte Beachtung gefunden haben
mögen. kann bei vernünftiger Behandlung zum allgemeinen Nutzen wer=
den
. Charakteriſtiſch iſt noch der Umſtand, daß von den 150,000 ein=
geſchriebenen
Wählern der dritten Klaſſe nur ca. 65,000, alſo 43 pCt.,
von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, was auf's Neue den
Beweis liefert, daß der Deutſche an öffentlichen Angelegenheiten noch
lange nicht den regen perſönlichen Antheil nimmt, wie z. B. der Franzoſe
oder Engländer.
Der Hamburger Poſidampier -Alina Wörmann, welcher am
Dienstag Abend von Hamburg nach Weſt=Ufrika in See ging, iſt bei
dem letzten Sturme an der holländiſchen Küſte bei Terſchelling geſtrandet
und vollſtändig Wrack. Die Beſatzung des Schiffes beſtand aus 30 Mann;
auf demſelben befanden ſich außerdem 3 Paſſagiere, worunter 2 Miſ=
ſionäre
.
In Cöslin hat in voriger Woche vor dem dortigen Schwur=
gericht
der Monſtreproceß wegen des Neuſtettiner Synagogenbrandes
begonnen. Die der böswilligen Brandſtiftung Angeklagten, ſämmtlich
Juden aus Neuſtettin, leugnen entſchieden und es macht ſich daher die
Vernehmung aller geladenen Zeugen nothwendig. Da ſich deren Zahl
auf über 90 heläuft, ſo dürfte der Proceß noch nicht ſo bald ſein Ende
erreichen.
Der badiſche Landtag iſt auf den 17. November einberufen worden.
Oeſterreich=Ungarn. Der deutſche Botſchafter in Wien, Prinz
Reuß. hat am 20. October einen Urlaub von 14 Tagen angetreten. Der
P. C.. zufolge ſollte der Austauſch der Ratificationen der Eiſenbahn=
convention
am Montag ſtattfinden.
Frankreich. Die franzöſiſchen Kammern treten heute Dienstag
zu einer neuen Seſion zuſammen, welche über das Schickſal des Cabinets
Ferry entſcheiden wird.
England. Die von dem franzöſiſchen Officier M. Pierre Lotk im
Figaro- veröffentlichte Beſchreibung der von den franzöſiſchen Soldaten
in Hus verübten barbariſchen Abſchlachtung der Annamiten hat in der
engliſchen Preſſe eine außerordentliche Entrüſtung hervorgerufen. Die
Pall=Mall=Gazette bezeichnet dieſe entſetzlichen Vorkommniſſe als eine
Schändung der franzöſiſchen Flagge= und ſagt, daß dieſer Schmutz=
flecken
auf der Ehre und Menſchlichkeit der franzöſiſchen Nation ſich nicht
leicht verwſchbar erweiſen dürfter Der Glober ſagt, daß Niemand
dieſen Bericht leſen dürfe, der Luſt hat, die Franzoſen als ein civiliſirtes
Volk zu betrachten. Die Bezeichnung der Annamiten als =Wilde ſei
durchkaus falſch angewandt, und wenn alle Lügen über die bulgariſchen
Grauſamkeiten wahr wären, ſo würden die Türken den Civiliſatoren von
Tonking gegenüber noch immer als ausgezeichnete Chriſten erſcheinen.
Die St. James Gazetteverklärt, daß die Soldaten Englands, Spaniens
und Italiens nicht im Stande wären, zu thun, was in Hus gethan
wurde; ſolcher Handlungen hielt man nur die Tſcherkeſſen fähig, denen
ſich nun die Franzoſen würdig an die Seite ſtellen.
General Wood iſt am 20. October von London nach Cgypten
abgereiſt.
Dänemark. In Dänemark iſt nach längerer Pauſe der alte Hader
wiſchen Regierung und Folkething wieder aufgelebt. In der Sitzung
vom 19. October nahm das Folkething mit 60 gegen 16 Stimmen den
Antrag des der Linken angehörigen Deputirten Hörup's an, alle Anträge
der Regierung bei der erſten Leſung zu beanſtanden und an die Com=
miſſion
zu verweiſen, bis das Cabinet zurückgetreten ſei; die Rechte hatte
gegen dieſen Antrag proteſtirt. Pis jetzt iſt das Miniſterium Eſtrup
durch das Vertrauen des Fönigs gehalten worden, dem ſo unverhüllt
kundgegebenen Willen der tadicalen Majorität des Folkethings wird aber
der König nicht länger wiederſtehen können.
Portngal. Auf die jüngſt gemeldete Revolte von Bauern iſt ein
neuer Aufſtand gefolgt. Der Schauplatz desſelben iſt diesmal die Stadt
Villanovo, welche von den Behörden bereits verlaſſen worden iſt, die zur
Unterdrückung des Aufſtandes nicht ſtark genug waren.
Rußland. Wie aus Petersburg berichtel wird, iſt der Militär=
attachs
der ruſſiſchen Botſchaft in Wien, Oberſt Kaulbars, beauftragt
worden, ſich nach Sofia zu begeben und daſelbſt die Frage der Organi=
ſation
der bulgariſchen Armee und die Stellung der ruſſiſchen Officiere
darin im Einverſtändniß mit dem Fürſten von Bulgarien zu regeln.
Nach privaten Mittheilungen aus Polen nimmt daſelbſt die nihi=
liſtiſche
Agitation immer größere Dimenſionen an. In Warſchau er=
ſcheinen
faſt täglich nihiliſtiſche Proclamationen, und es haben bereits
zahlreiche Verhaftungen nihiliſtiſcher Agitatoren, darunter mehrerer
Studenten, ſtattgefunden. Gleich nach der Abreiſe des Generalgouver=
neurs
Gurko von Lodz ſind auch in dieſer Stadt, der bedeutendſten Fabrik=
ſtadt
Polens, zahlreiche nihiliſtiſche Proclamationen verbreitet worden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. October.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog emfingen am Samstag
den Generallieutenant v. Radecke, Commandeur der 4. Diviſion ( Brom=
berg
). den Profeſſor Seebeck aus Gießen, den Kreisſchulinſpector Seib
aus Heppenheim; zum Vortrag den Ordenskanzler Generallieutenant
v. Grolman, den Geh. Staatsrath Finger, den Präſidenten des Ober=
conſiſtoriums
Geheimerath Dr. Goldmann, den Hofjägermeiſter v. Werner.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an der
Realſchule zu Michelſtadt Dr. J. Froſt auf ſein Nachſuchen bis zur
Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt.
- Ihre Königl. Kaiſerl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin
vion Edinburg ſind nebſt Durchlauchtigſten Kindern, dem Prinzen
Alfred, den Prinzeſſinnen Maria, Victoria und Alexandrina,
am 20. d., Nachmittags. zum Beſuche des Großh. Hofes dahier einge=
troffen
. Im Gefolge befanden ſich Mrs. Monſon und Rittmeiſter Heyl.
Die Höchſten Herrſchaften und das Gefolge haben Appartements im
Großh. Schloß bezogen.
Se. Königl. Hoheit der Herzog reiſten geſtern Abend 6 Uhr 45 Min.
von hier nach Berlin und Ihre Kaiſerl. Hoheit die Herzogin um 11 Uhr
30 Min. Vormittags nach Schloß Schönbera.
Geſtern Abend 7 Uhr fand im Neuen Palais Hoftafel ſtatt, wozu
die Muſik des 1. Großh. Dragoner=Regts. Nr. 23 aufſpielte.
Militärdienſtnachrichten. v. Sturmfeder, Secondlieute=
nant
vom 1. Maadebura. Infanterie=Regiment Nr. 26, in das 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116 verſetzt; Hoffmann, Intendantur=Rath vom
L. Armeecorps, zum XL. Armeecorps verſetzt.
J. Es iſt die Frage aufgeworfen worden, in welcher Weiſe in unſerer
Stadt die Lutherfeier begangen werde. Nach dem, was bis jetzt von
verſchiedenen Seiten bekannt gegeben worden iſt, läßt ſich ein ganz ſtatt=
liches
Programm zuſammenſtellen. Mittwoch den 7. November wird
die Reihe der Vorträge über Luther im aroßen Saale des Saalbaus
durch Profeſſor von Treitſchke eröffnet werden mit einer Feſt=
rede
über Luther und die deutſche Nationz.
Am 10. November Vormittaas findet in allen höheren und
niederen Schulen eine Feſtfeier mit Geſängen und Vorträgen ſtatt, am
Nachmittage ſoll, wie man vernimmt, der Grundſtein der neu zu er=
bauenden
evanaeliſchen Kirche an der Müllerſtraße gelegt werden, eine
Feier, an der ſich wohl die kirchliche wie ſtädtiſche Vertretung in corpore
betheiligen wird. Am Abend dieſes Tages wird in der Stadtkirche eine
muſikaliſche Feſtfeier des Kirchengeſanavereins (in weſent=
lich
verſtärktem Chore und in Verbindung mit der Chorſchule) ſtattfinden,
zu der Jedermann Zutritt hat.
Am Sonntaa findet Vormittags und Abends in allen Kirchen
Feſtgottesdienſt ſtatt; den Abendgottesdienſt in der Stadtkirche
wird, wie ſolches vom Oberconſiſtorium angeordnet worden, kein Predigt=
gottesdienſt
ſein, ſondern eine geſchichtliche Darſtellung von
Luthers Leben darbieten, durchflochten von Chor= und Gemeinde=
geſängen
- ſo daß auch der Gemeinde der Erwachſenen ihr voller Antheil
an dem geſchichtlichen Lebensbilde des großen Reformators gewährt wird.
Außer den reformationsgeſchichtlichen Vorträgen, welche, weſentlich
fuͤr Gebildete beſtimmt, ſich durch den ganzen Winter hindurch ziehen wer=
den
, werden die Verdienſte Luthers um den Aufbau der evan=
geliſchen
Kirche (ibelüberſetzung, Katechismus, Kirchenlied u. ſ. w.)
in beſonderen Sonntagspredigten, welche Herr Superintendent Dr.
Sell halten wird, behandelt werden.
Sicherlich wird ſodann auch der 400jährige Geburtstag Ulrich
Zwinglis am 1. Januar 1884 gebührende Berückſichtiaung finden.
Auch iſt die evangeliſche Gemeinde daran zu erinnern, daß am
2. Weihnachtstag 1883 das 50jährige Unionsjubiläum ſtattfinden wird.
5 Die hochherzige Stiftung einer evangel. Kirche im hieſ.
Nordoſtviertel mit Pfarrhaus und der Dotation einer dazu gshörigen
6. Stadtpfarrſtelle naht ſich ihrer Ausführung. Während die förmliche
Annahme der Stiftung durch Kirchenvorſtand und Gemeindevertretung
noch ausſteht, gehen die mit Ausführung desiKirchbaus vom ungenannten
Suifter Betrauten, nämlich der Vorſtand des hieſ. Kirchbauvereins, hier=
mit
thatſächlich vor. Der Bauplatz, begrenzt von Heinheimer=, Wenck=
und Müllerſtraße, iſt angekauft, zunächſt auf den Namen des Vorſitzenden
jenes Vorſtands. Der Bauplan iſt in der Vorbereitung und am 10.
k. Mts., als am Tage des Lutherjubiläums, ſoll. Nachm. 3 Uhr feierlich
der Grundſtein gelegt werden. Näheres darüber wird man noch ver=
öffentlichen
. Dieſe Gründung einer neuen evangel. Kirche iſt wohl die
würdigſte Art, wie wir in unſerer Stadt den Luthertag feiern können.
Hierbei ſei bemerkt, daß der Kirchbauverein zu dieſer Kirche keinen Pfennig
hergeben wird; für ihre Koſten kommt ausſchließlich der Stifter auf.
Dieſer hat aber, gerade weil er ungenannt bleiben will, Werth darauf
gelegt, die Ausführung durch den Vorſtand jenes Vereins (½. Z. beſtehend
aus Rechtsanwalt Buchner als Vorſitzendem, Kirchenrath Ewald, Ober=
bürgermeiſter
Ohly, Ober=Poſtmeiſter Pfaltz, Ober=Conſiſtorialrath Dr.
Sell und Buchdruckereibeſitzer F. Wittich) vornehmen zu laſſen. Da
dieſer Auftrag nur den Vorſtand perſönlich betrifft, war der Verein
deshalb nicht zuſammenberufen. Deſſen Aufgabe beſteht aber in vollem
U1fang fort. Hatte er doch von vornherein mehr das Nordoſtviertel
ins Auge gefaßt. wo z. 3. der Gottesdienſt im Armenhaus nur einen
kargen Erſatz für das, was man wünſchen möchte, bietet. Freilich iſt
das ſeitherige Ergebniß der Vereinsthätigkeit noch ſehr gering im Ver=
hältniß
zu dem zu erſtrebenden Ziel, und indem ſich einem Theil unſerer
Gemeindegenoſſen durch die Stiftung des Ungenannten die Befriedigung
ihrer kirchlichen Bedürfniſſe in ganz unerwarteler Weiſe in nächſte Nähe
rückt, wird - ſo hoffen wir - hieraus ein erneuter Antrieb entſtehen
jene ſchon vorher geplante Aufgabe eines Kirchenbaus im nordweſtlichen
Theil der Stadt mit verſtärkter Kraft ihrem Ziele zuzuführen.
Die 20 Hauptgewinne der Pferdemarkt=Lotterie fielen in
nachſtehende Collecten: 1. Preis Nr. 3844 Bürgermeiſterei Ermenrod,
Oberheſſen; 2. Pr. Nr. 5682 W. Moriell, Radolfzell, Baden; 3. Pr.
637

[ ][  ]

237
e.
Nr. 15623 Ph. Baumbach. Dreher; 4. Pr. Nr. 2538 Bürgermeiſterei
Dieburg; H. Pr. Nr. 12745 Höflinger, Wilhelminenſtr.; 6. Vr. Nr. 5178.
D. Faix, Söhne; 7. Pr. Nr 2797Offenbach r Tagblatt; 8. Pr. Nr. 17478
Gebr. Becker: 9. Pr. Nr. 17304 Baſt. Spiesheim, Rheinh.; 10. Vr.
Nr. 682 Bgſt. Mörfelden; 11. Vr. Nr. 13186 L. Schorlemmer. 12. Vr.
Nr. 4725 Frau Hepp; 13. Pr. Nr. 13197 C. A. Lücken; 14. Pr. Nr. 11596
C. Reuter, Frankfurt a. M.; 15. Pr. Nr. 17841 Fulda, hier; 16. Pr.
Nr. 16461 Lano, Sohn, Heddesheim; 17. Pr. Nr. 16686 desal.; 18. Pr.
Nr. 12622 x. Schmidt, Eſchbach. Baden; 19. Pr. Nr. 16849 Octroi=
Auſſeher Schmidt; 20. Vr. Nr. 3451 P. Oßwald, Heppenheim a. Wieſe.
Bei der geſtrigen Erſatzwahl zur Stadtverordneten=
verſammlung
wurden folgende 15 Herren gewählt: Neallehrer
Bähr mit 674 St., Weinhändler F. J. Diefenbach mit
775 St., Domänenrath Hauſer mit 1055, Tapetenfabrikant
Friedr. Hochſtätter mit 1000 St., Hofapotheker C. Laute=
ſchläger
mit 1084 St., Juwelier Karl Müller mit 957St.,
Bauunternehmer H. Müller mit 712 St. Major a. D. Reh
mit 979 St. Hofzimmermeiſter A. Ruths mit 1040 St
Profeſſor Thiel mit 920 St. Rechtsanwalt Schödler mit
606 St., Uhrmacher Karp mit 549 St, Buchdruckereibeſitzer
F. Wittich mit 579 St., Banquier O. Wolfskehl mit
1089 St. und Maurermeiſter Karl Vogel mit 772 St.
2 In dem Hauſe Dieburgerſtraſte Nr. 20 entſtand am Sonntag
Abend zwiſchen 9 und 10 Uhr Feuer, welches alsbald durch den Haus=
eigenthümer
gelöſcht wurde. Ein Maſchinenfabrikant übergab geſtern
früh 8 Uhr ſeinem Lehrlina 600 M. um einen Wechſel zu bezahlen. Der
Lehrling hat indeſſen den Wechſel bis zur Stunde nicht bezahlt und iſt
bis jetzt zu ſeinem Lehrherrn auch nicht wieder zurückgekehrt. Die Ver=
muthung
, daß der Lehrling den Weg nach Amerika, woſelbſt eine Schweſter
desſelben wohnt, angetreten hat, dürfte nicht ausgeſchloſſen ſein.
Der Provinzialausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom 20. l. Mts.
die Wirthſchaftsconceſſionsentziehung gegen den bekannten Reſtaurateur G.
ausgeſprochen.
2 Am Samstag wurden die Looſe des Herbſtpferdemarkis zu 2 M.
50 Pf. verkauft.
L. In den muſikaliſchen Kreiſen unſerer Stadt beſchäftigt man ſich
vorwiegend mit dem in Ausſicht ſtehenden Concert von Anton Rubin=
ſiein
, gilt es doch, den größten producirenden und reproducirenden
Künſiler der Gegerwart von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen und ſeine
eingig daſtehenden Leiſtungen zu bewundern. Rubinſtein ſchafft und färbt
den Ton wie ihm eben zu Muthe iſt und dem Hörer iſt zu Muthe, als
er verſetzt jeden empfänglichen Menſchen in
müſſe es eben ſo ſein
reißt ihn geradezu hinein. Wie im Spiel, ſo
ſeine eigene Stimmung
greiſt auch der Componiſt Rubinſtein verſchwenderiſch aus dem Vollen,
er theilt aus, als ob die Schäßze nie ein Ende nehmen könnten. Die
Opuszahl ſeiner Werke hat die Zahl 100 überſchritten. Gegenwärtig iſt
man in unſerer Nachbarſtadt Frankfurt mit der Einſtudirung ſeiner
Macabäer beſchäftigt, welche demnächſt im dortigen Opernhaus unter
Leitung des Componiſten ihre erſte Aufführung erleben werden. Wir
machen das kunſiſinnige Publikum Darmſtadts nochmals auf den in
Ausſicht ſtehenden Genuß aufmerkſam.
Fräulein Franziska Weigel, früher hochgeſchätztes Mitglied
des Großh. Hoftheaters, hat ein Engagement am Stadttheater in Riga
angenommen.
Gelegenheit zur Erlernung des techniſchen Zeich=
1ens. In den beiden oberen Zeichen=Abtheilungen (Fachklaſſen für
Bauhandwerker und für Metallarbeiter) der hieſigen Handwerker=
ſchule
werden bis Ende dieſes Monats mehrere Plätze frei, und bietet
ſich dadurch wieder für ältere Handwerker, namentlich Geſellen, welche
die entſprechenden Vorkenntniſſe beſitzen, paſſende Gelegenheit zur Erwei=
terung
ihrer Fertigkeiten im Zeichnen ꝛc. Anmeldungen nehmen die be=
treffenden
Lehrer (Neumann und Rumpf) im Schullocale - Kyritz'ſches
Stift Sonntags Vormittags entgegen.
B. Beſſungen, 22. Oct. In der geſtrigen Sitzung der evang.
Kirchengemeindevertretung wurde durch den Vorſitzenden Herrn
Pfarrer Dr. Krätzinger die Wahl eines weltlichen Abgeordneten und
eines Stellvertreters zur Dekanatsſynode eingeleitet und gingen als ge=
wählt
aus der Wahlurne hervor Herr Fabrikant Giller als Abgeord=
neter
und Herr Fahrikant Rohde als Stellvertreter; ferner wurde durch
den Vorſitzenden der Verſammlung die Mittheilung gemacht, daß auf
Antrag des Kirchenvorſtandes bei Großh. Bürgermeiſterei und unter Zu=
ſtimmung
des Gemeinderaths der Fußboden in der in Revovation befind=
lichen
Kirche 1 Fuß liefergelegt wird; es kommt dieſer Beſchluß baupt=
ſächlich
den Plätzen unter der Emporbühne zu eut. Die auf etwa 200 M.
veranſchlagten Koſten hierfür ühernimmt die Kirchenkaſſe, reſp. wird ein
erſparter Fond hierfür verwandt. Aus einem vor Jahren gegebenen
Concert zur Erbauung einer Orgel hat ſich ein Fonds von ca. 400 M.
angeſammelt und da durch die Güte des Herrn Commercienrath Keller
uſere Kirche eine neue Orgel, die in Durlach erbaut wird, erhält, ſollen
dieſe 400 M. und noch weitere 310 M., die aus Erſparungen ſich er=
geben
haben, alſo 700 M. zur inneren Ausſchmückung der Kirche und
nsbeſondere zur Herſtellung eines ſchönen gemalten gothiſchen Chor=
ſenſters
verwandt werden. Aus dem durch den Herrn Vorſitzenden ver=

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leſenen Voranſchlag für die nächſten 3 Jahre entnehmen wir Folgendes:
Die Kirchencapitalien betranen 12,143 M. 97 Pf; die Opfer und Collecten
für den Zeitraum von 10 Jahren berechnet, ergeben pro Jahr 189 M.
88 Pf.; der jährliche Beitrag aus der Gemeindekaſſe beträat 120 M.;
die Geſammt=Einnahme berägt 10248 M. 50 Pf. welche ſich mit der
Geſammt=Ausaab=, für Piarrbeſoldung, Unterſtützungen, Unterhaltung
der Kirche u. ſ. w., 10248 M. 50 Pf. vergleicht. Vrſchiedene Wünſche,
die aus dem Schoße der hirchengemeindevertretung hervorgingen, u. a.
daß die Thüren der Kirche nach außen aufgehen ſollen, werden thunlichſt
Berückſichtigung und Erledigung finden.
Mainz, 21. October. Vier hieſige, ſämmtlich noch ſchulpflichtige
Knaben im Alter von 13-14 Jahren haben ſich vor einigen Tagen, mit
Piſtolen und Munition verſehen, unter Anführung eines Hauptmanns=
heimlich
nach dem Odenwald begeben, um dort,Räubrö zu ſpielen. In
der Nähe von Groß=Gerau wurden indeß bereits am Freitag dreißder
hoffnungsvollen Jungen abgefaßt, während der Anführer vorläufig ent=
wiſchte
.
Bamberg. Auf Requiſition der Staatsanwaltſchaft wurden Priva=
tier
Math. Hofmann, früher Wirth in Breitengußbach und Frau Gräfin
Carolina von Baudiſſin verhaftet. Dieſelben ſind in den Meineidsproceß
der Ott'ſchen Erbſchaftsangelegenheit, welcher demnächſt am Schwurgericht
zu Bayreuth zur Verhandlung kommt, verwickelt.
M. A.
Die projectirte Zahnradbahn auf dem Niederwaldl,
zu deren Erbauung bereits 2 Offerten vorliegen (die Herren Sönderop
und Comp. ſollen für die Conceſſion 100,000 M. zur Stadtkaſſe geboten
haben, eine andere Firma noch mehr), hat einen Zwieſpalt unter der
Rüdesheimer Bürgerſchaft hervorgerufen, da ein Theil derſelben den
Droſchkenbeſitzern, Eſelstreibern u. ſ. w. den Verdienſt nicht entzogen
ſehen will. Uebrigens werden für das abzutretende Gelände in den
Weinbergen exorbitante Preiſe gefordert, welche eine Rentabilität des
Unternehmens fraglich erſcheinen laſſen.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 19. October.
E. Nathan der Weiſe gehört nicht allein der Geſchichte des
deutſchen Dramas, ſondern weit mehr noch der Geſchichte der Ideen und
des menſchlichen Culturgangs im Allgemeinen an. Der Ge=
dankeninhalt
iſt das Erſte, die dramatiſirende Einkleidung erſt das Zweite,
das an dieſem Werke in Betrachtung kommt. Das ganze Stück beruht
auf der idealen Fiction eines Friedensſchluſſes zwiſchen den monotheiſti=
ſchen
Hauptconfeſſionen, die ſich in dem engſten Kreiſe einiger auser=
wählten
Individuen mit einander verſtändigen. Nur unter Indivi=
duen
, nicht unter Nationen kann eine ſolche Verſtändigung ſtattfinden
- dies ſcheint der Hintergedanke zu ſein. Die Situation des Dramas
ſind organiſch aus dem Plan der Handlung heraus entwickelt, dabei aber
auch für den lehrhaften Zweck ſo bequem aneinander gereiht, daß die
wichtigſten Punkte aus dem Programm der Duldung und des Vernunft=
glaubens
dabei alle zur Sprache kommen können.
Wie herrlich iſt vor
allem der Kreis der Figuren ausgedacht, zwiſchen denen das Problem
des Stückes zur Löſung kommen ſolll Da iſt doch faſt eine jede mögliche
Beziehung zum ideellen Hauptthema in einer bezeichnenden Geſtalt ver=
körpert
! Und was das Bewunderungswürdigſte dabei iſt - mag auch
der Kern des Stückes noch ſo didaktiſch ſein - in der Charakteriſtik
und Handlung iſt doch ſo viel Lebensfülle, daß das Ganze darüber ein
völlig concretes Intereſſe gewinnt. Das Familienband, das um die
Hauptperſonen ſich ſchlingt, die ohne es zu wiſſen, einander leiblich ver=
wandt
ſind, aber in dem Stücke ſich erſt zuſammenfinden und einander
auch geiſtig verwandt werden ſollen - dieſes innige Band iſt gleichfalls
ganz ſinnbildlich gemeint. Es iſt darin die urſprüngliche Verwandſchaft
der drei monotheiſtiſchen Confeſſionen ſymboliſirt, die aber erſt in der
Religion der Zukunft zum klaren allgemeinen Bewußtſein kommen ſoll:
dann werden Jude, Mohamedaner und Chriſt den Lichtfaden reiner und
unbefangener Menſchen= und Gottesliebe durch die verſchiedenen Culte
ſich hindurchſchlingen ſehen.
Die Aufführung, welche unſer uneingeſchränktes Lob herausfordert,
legte rühmliches Zeugniß ab von der Liebe und Pietät, mit der ſich alle
Darſteller in den Geiſt der Tichtung hineingelebt hatten.
Bezüglich der am Sonntaa nach kurzer Zwiſchenpauſe ſtattgehabten
Wiederholung von Marſchners Templer und Jüdin', verweiſen wir
auf das in Nr. 197 ds. Blattes erſtattete Referat.
Literariſches.
Die Fizſternel von Dr C. F. W. Peters. Nach verſchiedenen
Seiten hin gewinnt die raſch vorſchreitende deutſche Univerſalbibliothek Das
Wiſſen der Gegenwart' VVerlag von F. Tempsky in Prag und Freytag in
Leipzig) an Reichthum und Vollſtändigkeit, um ſich allgemach zu einer auf der
Höhe der Forſchung ſtehenden Eneyclopädie abzurunden, wie wir ſie bisher in
der Literatur nicht beſitzen. Der ſoeben erſchienene 16. Band betitelt ſich
Die Firſterne, und hat den in der aſtronomiſchen Welt rUühmlich bekannten
Kieler Profeſſor Dr. C. F. W. Peters zum Verfaſſer. Ein Ganzes für ſich,
bildet dieſer Band eine Ergänzung zu Dr. Beckers Werk: Die Sonne und
die Planeten.

E ü yu z e Ralenker.
Dienstag 23. October: Generalverſammlung des Magdalenen= ülfs=
vereins
. Vortrag im Katholikenverein.
K3z.ich'ſche Hofbuchbruckarsi.