Darmstädter Tagblatt 1883


18. Oktober 1883

[  ][ ]

238

4ä 203

des ſeither zur Zeitungsbeförderung nicht verwendeten Schnellzuges
715 V. aus Berlin über Sangerhauſen, in Frankfurt 630 V. - er=
möglicht
worden iſt, die erwähnten Zeitungen nach wie vor mit der
10 Uhr 30 Min. Vorm. beginnenden 2. Briefbeſtellung in die Hände der
Abonnenten gelangen zu laſſen.
Beim Amtsgericht Darmſtadt 1 (umfaſſend die Stadt
Darmſtadt mit Beſſurgen) waren im Jahre 1881 - 719 Vormund=
ſchaften
anhängig, wovon 41 zur Erledigung kamen. Von 192 Erbver=
theilungen
wurden 146, von 54 Inventaraufnahmen wegen anderweiter
Ehen 50 beendet. An Kauf= und Tauſchverträgen über Immobiliar=
werthe
wurden 591 beſtätigt. Handelsfirmen waren 582 eingetragen.
gelöſcht wurden 18. neu eingetragen 23, ſo daß am Jahresſchluß 587
verblieben. Procuren beſtanden am Jahresſchluß 138, Handelsgeſell=
ſchaften
98, worunter 11 neu zugegangene. 37 Teſtamente kamen zur
Auſnahme durch das Gericht und 115 Leſtamente wurden bei demſelben
hinterlegt.
Bei ſämmtlichen Gerichten des Großherzogthums waren Ende des
Jahres 1881 - 21,641 Vormundſchaften und 718 Erbvertheilungen an=
hängig
; Verträge wurden 47256 beſtätigt und 39549 Einträge in die
Mutationzverzeichniſſe vollzogen. An Handelsfirmen waren 9185, an
Procuren 1213, an Handelsgeſellſchaften 329, an Genoſſenſchaften 210,
an Waarenzeichen 192 und an Muſtern 516 eingetragen.
Aus der Ueberſicht der Sterblichkeitsverhältniſſe der 15
größten Gemeinden des Großherzogthums im Auguſt d. J. iſt zu ent=
nehmen
, daß die Durchſchnittszahl, reducirt per Jahr auf 1000 Lebende
= 21,80 Lodte beträgt. Darmſtadt bleibt hinter dieſer Durchſchnitts=
zahl
mit 1844 beträchtlich zurück, Beſſungen ebenſo mit 15. Die böchſte
Ziffer weiſt Bensheim mit 4190; die niedrigſte Offenbach mit 13,95 auf.
- Immobilien=Verkauf. Die Hofraithe des Herrn Th. Hen=
ning
, Landgerichtsactuar i. P. Kranichſteinerſtraße Nr. 39, ging in den
Beſitz des Herrn Maurermeiſter Friedrich Delp käuflich über. Der Ver=
kauf
wurde durch Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
2 Ein hieſiger Wirth wurde am Sonntag Abend zu Beſſungen
beim Verlaſſin eines Tanzlokals durch einen Mann mit Frau vermittelſt
eines Täbels am Kopfe nicht unbedeutend verletzt. Drei Schuljungen
wurden wegen Entwendung von Holz an Bauſtellen zur Anzeige gebracht.
Die Ausſtellung der zur Verlooſung bei dem diesjährigen
Herbſt= Fohlen= und Pferde=Markt angekauften kleinen Gegenſlände iſt
im Ausſtellungsgebäude auf dem Pferdemarkt vom 18.-20. October
Morgens von 9-12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr geöffnet.
Tas Präſidium des Verbandes der Thierſchutz=Vereine des
deutſchen Reichs erläßt ein Preisausſchreiben auf einen bei der
Erziehung in Kindergärten und Volksſchulen zu verwendenden, auf die
Förderung der Thierſchutzprinzipien hinzielenden Leitfaden. Derſelbe
muß neben ſeinem allgemein belehrenden Inhalte namentlich volksthüm=
liche
, kindlich gehaltene kurze Verſe zur Erweckung von Thierfreundlich=
keit
und zur Warnung vor Thierquälerei enthalten und die Pflichten
des Schützens der Thiere in entſprechender Weiſe der kindlichen An=
ſchauung
gemäß zur Darſtellung bringen.
Zu der 50jährigen Stiftungsfeier des Geſangvereins Voly=
hymniar
in Offenbach hat der Melomanenverein hierſelbſt eine Gedenk=
tafel
und die Liedertafel ein Bildniß der heil. Cäcilie geſtiftet.
In den drei Schullehrer=Präparanden=Anſtalten zu Lin=
denfels
, Lich und Wöliſtein haben ſich während des Schuljahres 188283
2 171 Zözlinge befunden (53, 58 und bezw. 60) wovon 10 während des
Sculjah es austraten. Der Confeſion nach waren es 129 evangeliſche
und 42 katholiſche Präparanden, nur 28 von der Geſammtzahl war
über 17 Jahre alt. 67 ſtammen aus Starkenburg, 51 aus Ober= und
53 aus Rheinheſſen.
Das Denkmal für den General v. Göben, welches am 20. c.
in Coblenz feierlich enthüllt werden ſoll, beſteht in einer aus carrariſchem
Marmor gearbeiteten geflügelten Victoria, welche, auf einem Felſen ruhend,
in der linken Hand einen Lorbeerkranz hält. Die Zweige desſelben wer=
den
durch ein Band zuſammengehalten, auf dem in goldenen Buchſtaben
die Nanten der Feldzüge, in denen der General gefochten, zu leſen ſind.
Entworfen iſt das Denkmal vom Bildhauer Eppeler, einem Schüler
Schillins, in Presden, ausgeführt vom Bildhauer Geißler in Düſſel=
dorf
. Auf der Vorderſeite des Sockels ſtehen die Widmungsworte;
Seinem unvergeßlichen commandirenden General, Auguſt v. Göben, dus
VIIL Aemeccorps.
Heppenheim, 16. Oct. Geſtern Nacht brach in dem Stallgebäude
des Gerhard Mades II. Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. Zwei
Wohnhäuſer und eine Scheuer brannten nieder. Leider verlor auch ein
Mädchen von 12 Jahren in den Flammen das Leben. Die Bewohner
der abgebrannten Häuſer waren zum Theil nicht verſichert und ſind nun
ihrer ginzn Habe veraubt.
Dieburg, 16. Oct. Geſtern Abend entſtand Feuer in der Hof=
raithe
des Gerbermeiſters A. Schmidt auf dem Markſplatz. Der Feuer=
weir
iſt es gelungen, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der
Schaden iſt nicht bedeutend.
Worms, 16. October. Wie wir vernehmen, iſt das althiſtoriſche
Dalverg'ſche Gut Herrusheim in den Beſitz des Herrn Cornelius
W. Heyl übergangen. Es iſt erfreulich, daß dasſelbe dadurch vor dem
Schickſel der Z.rſtückelung bewahrt geblieben und in den Beſitz einer
(W. 3tg.)
rheiniſcher Familie übergeçangen iſt.

Das Curatorium der
Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadt
veröffentlicht folgenden Vericht:
Mit dem laufenden Monat September 1883 geht das dritte Be=
triebsjahr
unſerer Pfennigſparkaſſe zu Ende, nachdem es alle die Hoff=
nungen
erfüllte, welche wir zuverſichtlich hegten.
Ahermals ſind viele Einleger, welche durch das Sparen erſt lernten,
ihre Einnahmen beſſer zu verwalten und durch Fleiß und Umſicht zu
vermehren, aus Pfennigſparern zu Markſpar rn geworden. Aber dieſer
Abgang iſt durch neu zugegangene Pfennigeinleger reichlich wieder erſetzt
worden, und die Jahreseinnahme, welche im zweiten Betriebsjahre
57345 M. 40 Pf. hetrug, wird im laufenden Jahre 59000 M. über=
ſteigen
, welche in 147000 Poſten eingelegt wurden. Die Summe der
Einlagen in 3 Jahren trägt rund 165,000 M., 1ie Zahl der Einleger
rund 400,000. Die Rückzahlungen betragen ungefähr 11 p6t. des Ein=
lagecapitals
, während dieſelben bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe mehr als
das Doppelte erreichen.
Daneben iſt das ſiete gewaltige Anwachſen der Zahl der Einleger
wie des Betrags der Einlageſumme in der ſtädtiſchen Sparkaſſe ein üver=
aus
erfreulicher Beweis dafür, daß durch die von der Pfennigſparkaſſe
gegebene Anregung der Sparſinn in allen Schichten der Bevölkerung
nichhaltig wächſt. Als Beleg für dieſe Thatſache führen wir aus dem
officiellen Bericht Folgendes wörtlich an: Der Geſchäftsverkehr der
ſtädtiſchen Sparkaſſe überſteigt alle vorhergehenden Jahre. Hierzu trägt
namentlich bei, daß Viele, angeregt durch das Beiſpiel der Pfennigſpar=
kaſſe
, direkt in kleinen Beträgen in die ſtädtiſche Sparkaſſe, bei welcher
ſchon Einlagen von 1 Mark angenommen werden, einlegen. Dieſe
Wirkung iſt ſchon daraus erſichtlich, daß die Einlagepoſten, welche in
1879. dem Jahre vor Errichtung der Pfennigſparkaſſe, 13369 betrugen,
in 1881 auf 29257 und in 1882 auf 33,300 geſtiegen ſind. In der
gleichen Periode ſtieg die Zahl der Einleger von 11729 auf 17362.
Die erfreulichen Wahrnehmungen. von welchen wir im vorigen Jahre
berichten konnten, daß nämlich vielfach das Beſtreben ſichtbar werde,
burch Schonung, Reinlichkeit und Ordnung die Kleider und Mobilien
länger zu erhalten, um mehr erſparen zu können, daß die Männer mäßiger
werden und die Frauen das Flicken und Stopfen lernen und ſorgſamer
kochen, alle dieſe Wahrnehmungen dauern fort, und es kann nicht fehlen,
daß hierdurch Wohlſtand und Familienglück bei den Sparſamen heimiſch
werden. In dieſem Jahre wird uns zu unſerer Freude mitgetheilt, daß
bei der Vergebung von Dienſt= und Arbeitsſtellen von den Arbeitgebern
ſolche Bewerber bevorzugt werden, welche Pfennigſparbüchlein mit regel=
mäßigen
Einlagen vorzeigen können, weil man darin mit Recht eine
Bürgſchaft für ihre Zuverläſſigkeit erblickt. Es ſind ja nicht die Geld=
erſparniſſe
, welche vorzugsweiſe wichtig erſcheinen, ſondern dieſe 400,000
kleinen Einlagen, welche Arbeiter und Arbeiterinnen, namentlich aber
Tauſende von Kindern freiwillig, aber mit gewiſſenhafter Pünktlichkeit
an den Sonnabenden zu unſeren Stationen brachten, waren ebenſoviele
errungene Siege über die Luſt, das Geld für mehr oder weniger un=
nöthige
Dinge auszugeben, und mit dieſen Siegen wachſen in gleichem
Maße Kraft und Muth. So läßt uns denn der an Tauſenden von
Orten überall gleich günſtige Erfolg der Pfennigſparkaſſen hoffen,
daß auf der breiten Grundlage der eigenen Kraft der ärmeren Bevölke=
rung
, und darum dauernd und jeder Ausdehnung fähig, eine Beſſerung
der Zuſtände erreichbar iſt, und daß auf dieſem fruchtbaren Booen noch
weitere ſegenbringende Unternehmungen emporwachfen werden. Dank
ſchließlich den edlen Menſchenfreunden, welche als freiwillige Curatoren
und Stationsvorſteher, wie als Beamte der ſtädtiſchen Sparkaſſe, trotz
großer Arbeit, die treuen und unermüdlichen Stützen der Pfennigſpar=
kaſſe
geblieben ſind, und die herzliche Bitte, daß ſie auch ferner der
ſchönen Anſtalt freundlich helfend beiſtehen mögen!
Darmſtadt, am 20. September 1883 abgeſchloſſen für den zweiten
deutſchen Sparkaſſetag in Dresden.
Literariſches.
Die Deutſche Romanbibliothek: war immer der Heerd. um
den ſich die beſten Dichter niedergelaſſen, einem aufmerkſam lauſchenden Kreiſe
ihre beſten Geſchichten zu erzählen. Karl Frenzel eröffnet den Jahrgang mit
dem Roman: Nach der erſten Liebe;. Neben ihm erſcheint Robert Byr.
Von den weiter in Ausſicht geſtellten Romanen nennen wir: Durchl von
M. v. Reichenbach, Sherwood von J. Groſſe, Graf Petöfyr von Th.
Fontane, Die Lehnsjungfer von E. Erhard, Die Kinder der Flamme=
von
Günther v. Freiberg, Die Leibeigene von O. Ernſt, Gräfin Reſi=
von
Detlev v. Geyern, Die Schlange des Paradieſes: von L. v. Sacher=
Maſoch, Die Erbtante; - das letzte Werk Johannes van Dewall's.
Ueber Land und Meer= hat in dieſen Tagen ſeinen fünfünd=
zwanzigſten
Jahrgang vollendet und tritt in ein neues Vierteljahrhundert
ein. Was das ſchöne, reiche Blatt in all den Jahren geboten, das weiß die
weite, weite Welt, denn ſeine koloſſale Verbreitung hat ſeinen Namen be=
währt
; aber man freut ſich der Friſche und Jugendlichkeit, die ſich Ueber
Land und Meer= bewahrt, und die aus jeder Seite des neueſten erſten Heftes
(Nr. 1 und 2) entgegentritt. Die Bilder ſind, wo wir das Heft auch auf=
ſchlagen
mögen, brillante Proben der Illuſtration unſerer Zeit, und, abgeſehen
von dem Reize und Intereſſe der Sujets, Meiſterleiſtungen des Stiches.
TJa3köixalonder.
Freitag 26. Oet.: General=Verſammlung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.

Redaetion uad Bulzzi L. L. Witlch'ſäs Hoſönchdruchzi.

[ ][  ][ ]

Monnenentspels
teljährlich 1 Mark 50 Pf. mel
ingerlohn. Auswärts werden von
en Poſtämtern Beſtellungen ent=
ſengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quaral inck Voſauffchlagz

(Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerat
verden angenommen: hDarmſiadt
von der Expedition Rheinſtr. R. 2.
mBeſſungen von Friedr. Böher
Holzſtraße Nr. 26. ſowie auwwärz
von allm Gunanten=Egeditionan

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Bolizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 18. October.
1883.
2 204.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 1. bis 15. October 1883.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.25, Korn per Sack
100 Kilo M. 16 -, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 16.75,
fer per Sack 100 Kilo M. 13.75.
Darmſtadt, den 16. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(10031

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 1. bis 15. October 1883.
Butter per ½ Kilo M. 1.5, ditto in Partien 100 Kilo
M. 95, Eier per Stück 7 Pfg., ditto in Partien per 25 Stück
M. 175, Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. - ditto per 25 Kilo
M. 1.50, Kornſtroh pr. 50 Kilo M.3.-, Heu pr. 50 Kilo M.3.50.
Darmſtadt, den 16. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die Heinrichsſtraße von der Carls= bis Martinſtraße für Fuhrwerke und
iter geſperrt.
Darmſtadt, am 15. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
110032
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Aus der unter ſtädtiſcher Vetwaltung ſtehenden Dorothea Georg=Stiflung ſind vom laufenden Etatsjahre an bis auf
eiteres 3 Unterſtützungen von je 100 Mark per Jahr zu vergeben.
Die Unterſtützungen ſollen nach den Stiſtungsbeſtimmungen als lebenslängliche Beihülfe und nur an vater= und mutterloſe,
rperlich gebrechliche, vermögensloſe, ledige und alleinſtehende Darmſtädter Bürgerstöchter vergeben werden, die ſich weder
1 Verwandten noch Freunden auf halten, ehrbar und unbeſcholten ſind und ſich redlich ernähren.
Die Unterſtützungen kommen halbjährlich postnumerando zur Auszahlung.
Im Falle der Verheirathung hören ſie auf, und können auch eingezogen werden, wenn die Unterſtützten leinen ehrbaren
benswandel führen.
Nach Vorſtehendem berechtigte Bewerberinnen wollen ihre Geſuche, in welchen die einſchlägigen Verhältniſſe genau anzu=
ben
und die Angaben, ſoweit möglich, durch Zeugniſſe zu belegen ſind, bis längſtens Samstag den 27. d. Mis. bei uns
reichen.
Darmſtadt, den 15. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10033
Ohly.

Bekanntmachung.
dienstag den 23. October d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
1 die Lieferung des Strohs zum Ein=
intern
der Brunnen, 30 Centner Gerſten
d 1 Centner Kornſtroh, im Wege de=
ubmiſſion
vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ährend der Büreauſtunden bis dahin zur
inſicht offen.
Beſſungen, den 16. October 1883.
roßherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[10034

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Einhalten der Tauben zur Saatzeit.
Diejenigen Einwohner in Beſſungen, welche Tauben halten, werden hierdurch
aufgefordert, dieſelben ohne Ausnahme vom 18. October bis 10. November l. Js.
bei Vermeidung einer Strafe von 2 Mark für jeden vorkommenden Uebertretungsfall
in den Schlägen einzuſperren.
Sollte der eine oder andere Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben
bis zum Eintritt oben anberaumten Termins in den Schlag zu bringen, ſo iſt davon
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes bei der unterzeichneten Behörde
ſalsbaldige Anzeige zu machen.
Beſſungen, den 16. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(10035
Berth.
623

[ ][  ][ ]

2320

R204
Kartoffel=Verſteigerung.
Unwiderruflich verſteigert der Unterzeichnete
Freitag den 19. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
im Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhof dahier circa 40 Malter aus=
erleſene
Kartoffeln gegen Baarzahlung.
Darmſtadt, den 18. October 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
110036
Wwſedrich SchaGſOl,
E Darmstadt, Ludwigsplatzi7.

25
52)
2
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35
19
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2½
60

.
14
2

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6
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25
25
10
2 4
7
5
5.
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[9772

ſ
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[9878
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o96a

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[3265
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[ ][  ][ ]

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Cervolat-, Trüſtel-, Sardellen.
und feine Leborwurgt, wie auch all=
übrigen
Wurſtſorten empfiehlt in bekannter
Güte per Nachnahme
B. Klamka, Ratibor aS.
Wurſtfabrikant.
(10049
Preis=Courante franco.

[ ][  ][ ]

6.

ohnell

Prämirt mit der Bronce Medaille
auf der landwirthſch Ausſtellung
Darmſtadt 1882.

Sauerhraut,
gebrühte & Salz-Bohnen,
Salz- ≈ Essig-Aurken,
Preiselbeeren,
eigenes Fabrikat.
Philipp Nober.
Carlsſtraße 24. 9774

1SS5er
achten franzöſtſchen

G. vrnl.
Bleichſtraße.

9.
(9516

Friſche

eingetroffen bei
Looſten a Dcoll
am Ludwigsplatz. (0049a

Darmſtädter
Pferdemarkt=Looſe
Ziehung: 20. October 1883.
Gevinne l. N. v.24000 Mk.
Looſe 2 Mark
verſendet die General=Agentur
L. F. Ohnacker, Darmſtadt
und alle Looſeverkäufer. (8002

Carlsſtraße 14 ſind fortwährend
Damen- und Berren-Lug.
gtiefel,
ſowie alle Sorten Mädchen= und Kinder
ſtiefel zu außergewöhnlich billigen Preiſen
zu haben, ſowie alle Sorten Winter-
Schuhe und -Stiefeln in prima
Qualität.
9796

Zu verkaufen:
ein Kachelherd, 1 Glasabſchluß, 2 eiſerne
Oefen, 1 Fenſter. Wilhelmſtraße Nr. 12,
Nachmittags 3-4 Uhr.
10050

3 204

Pommerische Cänsebrüste,
Strassburger Cänseleberpasteten
von Ls. Heury ſils, Straßburg.
in Terinnen und Blechdoſen aller
Größen,
Braunschm. u. Goth. Cervelatwurst,
Desgl. geräuch. Leberwurst.
Desgl. Lungenwurst.
Philipp Weber
Carlsſtraße 24. (1005

ez

RATAAAN

41)
4129) Caſerneſtraße 62 ein Logis,
4 Piecen mit allem Zubehör und Waſſer=
leitung
. Näheres Parterre.
5887) Alexanderſtraße 6 iſt die
Beletage anderweitig zu vermiethen und
alsbald zu bez
L. Heißner.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes Fab
riklocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
5 Zimmern mit allem Zubehör per ſofor=
zu
beziehen.
7490) Wendelſtadtſtraße 29 der
mittelſte Stock, 5 Zimmer enthaltend ſofort.
7533) Dieburgerſtr. 73 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
7638) Bleichſtruße 27 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.

1 8588) Wilhelminenſtraße 4 der
3. Stock, 3 Zimmer, Küche, Zubehör
ſofort beziehbar.
Georg Wirthwein.
H.
8747) Wendelſtadtſtraße Nr. 8
zunächſt der Promenade) eine ſchöne Par=
terre
=Wohnung zu vermiethen, enthal=
tend
5 Zimmer, ein Kabinet ꝛc., baldigſt
zu beziehen. J. Conr. Mahr, Stadtallee I
8834) Niederramſtädterſtraße 39
der 3. Stock, 5 Zimmer mit allen Be=
quemlichkeiten
per 1. December, event. auch
ſchon früher, zu beziehen.
8844) Riedeſelſtraße 48 iſt im Sei=
tenbau
eine kleine Wohnung an eine ruhige
Familie für 34 M. vierteij. zu vermiethen
und am 15. November zu beziehen.
9083) Obere Herdwegſtraße 37
eine hübſche und bequeme Wohnung von
5 Zimmern mit allem Zubehör, vom
1. October an zu vermiethen.
9107) Arheilgerſtraße 48 eine freund=
liche
Wohnung im 2. Stock, Küche mit
Waſſer, Glasabſchluß und Zubehör, bis
1. October zu beziehen.

9269) Ludwigſtr.s eine Wohnung,
3 Zimmer, Küche (Waſſerleitung) nebſt
Zubehör per 1. Oct., auch früher.

4523
9357) In den zwei Neubauten in der
Toderſtraße iſt der 2. Stock bis 1. No=
vember
zu beziehen. Zu erfr. Wienerſtr. 50.
9372) Ein Laden mit Einrichtung für
Colonialwaaren nebſt Wohnung am 1. No=
vember
zu beziehen. Auch für Metzgerei=
betrieb
geeignet; vorſchriftsmäßiges Schlacht=
haus
leicht einzurichten.
Daſelbſt eine abgeſchloſſene Wohnung im
2. Stock alsbald zu beziehen. Näheres
Beſſunger Kirchſtraße 34.
n m. Entreſolwohng. gl.
8 Ein Ladtu bezehb. Kapell. 14.
10052) Ernſt=Ludwigſtraße 14 ein
großer Laden mit dahinter befindlichem
großen Zimmer, auf Wunſch mit Woh=
nung
, per Januar 1884 zu vermiethen.-
Ebendaſelbſt die 2. Etage, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem Vor=
platz
, Bodenkammer ꝛc., per Januar 1884
zu vermiethen.
Carl Müller.

1
144o
4
1

8604) Schützenſtraße 1 zwei möbl.
Zimmer, paſſend für einen Herrn oder
zwei Schüler, zu vermiethen.
9788) Wienerſtraße 47 Ein freund=
liches
Manſardenzimmer mit kleinem Ka=
binet
mit oder ohne Möbel zu verm.
9908) Grafenſtr. 27Vorderhaus, links
I. St., 2 möbl. Zimm. zuſ. od. getr. zu verm.
10053) Bleichſtraße 48 dritter Stock
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10054) Obere Hügelſtraße Nr. 30
Zimmer und Cabinet, möblirt.
10055) Eliſabethenſtr. 25 im Hin=
terhauſe
, parterre, zwei freundliche, un=
möblirte
Zimmer an einen ledigen Herrn
per 1. November.
10056) Grafenſtraße 19 ein kleines,
möblirtes Parterrezimmer zu vermiethen.

Gartem.
Ein Grabgarten, unmittelbar bei der
Stadt, mit Waſſer und Dunggrube, ſteht
zu verpachten. Zu erfragen bei der Expe=
dition
d. Bl.
9990

Furſe f. Buchhaltung beginnen den
29. October. Eliſabethenſtraße 60
parterre.
(10057
bE in franzöſiſcher u. eng=
Inierrieht iſcher Sprache, Con=
verſation
u. Correſpondence. Nachhülfe in
allen Fächern ertheilt Frl. E. Kötting,
Eliſabethenſtraße 60.
(10058
p höherer Schulen finden
Schüler freundliche Aufnahme bei
billiger Penſion Soderſtraße 25. (9163
Dum Unterricht in Blumen=,Holz= und
2) Majolica=Malerei, auch zum Aufzeich=
nen
von Muſtern empfiehlt ſich (9988
Frau E. Engelbrecht, Sandſtr. 4.
(rockene, geräumige Lagerräume zu ver=
D miethen. Landwehrſtr. 42. (94149
644

[ ][  ][ ]

232

73 20

Houo Hogonnaanlolsloſſo
prachtvolle Qualitäten bei billigen Preiſen.
J. B. Hoapii Bhe.

[1009

G0G0oo0oGooooölGGGoOOOOGOdö0d

Im grosson Gaae dos Saalbauos.
Mitwoch den 24. October 1883, Abends 7½ Uhr:

GGROUNN

von

H vrans Ennhb h mthe.

Sperrſitz 4½ Ml., nnmmerirter Saal, Eſtrade und Loge
Villets. M., nnmnummeritle Pläßze 2 M., Vorſaal ½ M.,

ſind in der Muſilkalienhandlung von Georg Thies und bei Herrn Saal=
(100,
bau=Jnſpector Belten zu haben.

G0oGGGoocooGooloaaooooooeood
Re Rie RoNe Ne)is Ns Ne )e 9ie Rdie Rslges Rsſas uis no 9e us Ne 9e yo9re R9s Re
96
42
Auf Wunſch vieler meiner geehrten Abnehmier
9 gewähre ich fortau
N0
90
Ne6
VC⁄o Soonto nnaocehn inmerhalb 1 Bonals.
80
8 ½
I. ½OeP'k udh.
7
de ze 9es NsNeus 9es Nsue ue NensRisſasſas WogeO9oNrs N8 98 Rs4e9s 9989s9s
Als verloren augemeldete
Pondr-Luuſe
Darmſädhor
Nr. 603, 706, 2350 bis 2550, 3650, 5770,. 5771, 5773, 9118,
1032 18017 18927, 10610 bis 19610.
Wäe Cöenncrind- Aaendauh, 110029
der Darmſtädter Pferde=Markt=Lotterie.

Die Ueberrheiner Karkoſſeln
von Herrn Vohiug Weior in Offſtein
ſind heute eingetroſſen und werden Biscuit
zu 8 Mark und Blaue zu 6 Mark ab=
[10062
gegeben bei
Chomoms Bohlo,
Specereihandlung. am Marktplatz.

ilhelminenſtraße 13 ein Weinkeller
ſofort zu vermiethen.
[10063

G GGunOind.

wird auf 1. November ein zuverläſſiger
Diener. Wo? ſagt die Exped. 006

Zwei kräftige Lahrlinge

(amen zum Friſiren werden noch an= gegen Lohn für meine Melalloreherei ge=
(097.
L= genommen. Frau Nettig, Loniſen=ſſucht.

(99
P. Graof, Aliceſtraße 5.
ſtraße 6.

Jsraclitiſcher Gottesdieuſt.
Haupt=Syuagoge.
Gamstag den 20. Oetbr.: Vorabendgottesdienſt um 17 Uhr. Morgengottesdlenſt um 8 Uhr
Schriſterklärung.
Nachmittagotesdienſi um 5 Uhr. - Cabbathausgang um 5 Uhr ion Min.

10065) Ein Dienſtmädchen, welches
bei zwei Familien je 12 Jahre gedient hat.
ſehr gute Zeugniſſe nachweiſen kann, auch
Erfahrung in der Krankenpflege hat, ſucht
ſofort Dienſt bei einer kleinen Familie unter
beſcheidenen Anſprüchen.
Näheres Mathildenplatz 6 im 3. Stock.
10066) Ein reinliches Mädchen, das
kochen kann, ſucht Stelle als Aushülfe oder
Monatſtelle. Erbacherſtr. II, Hinterbau.

Mill
4

ul=
wer

Gold=Cours.
Nuſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke

Engliſche Soverclans
Vollars in Gold

M. 16.71-76
16.17-2
20.32- 36
4.18 2.

Groſherzogliches Hoſtheater.
Donnerstan 16. October.
13. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Nigoletto.
Oper in 4 Arten von J. Verdi.
Perſonen:

Herzog von Mantua
lgoletto, ſein Hofuarr
Gilda, deſſen Tochter
Fraf von Monterone
Graf von Ceprino
Die Gräfin, ſeine Gemahlin
Marullo, Cavalier.
Vorſa, Höſling
Sparafneile, ein Pravo
Maddalena, ſeine Schweſter

Herr Bär.
Herr Feßler.
Frau Mayr=Olbrich.
Herr Kraſa.
Herr Vögel.
präulein Schütky
Herr B. Eilers.
Herr Reichhardt.
Herr A. Ellers.
Frln. Simoay.

Anſang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Freitag 19. October.
Nathau der Weiſe.
Dramaliſches Gedicht in 5 Arten von G. E. Leſig.

Sonntag den 21. October.
Der Templer und die Jüdin.
Große romantiſche Oper in 3 Aufzügen=
Muſik von Dr. H. Marſchner.

9822) Eine perfekte Köchin ſofort ge=
ſucht
Frankſurterſtraße 42.
9460) Ein ſeines Ladengeſchäft ſucht
ein gebildetes, junges Mädchen zum als.
baldigen Eintritt in die Lehre.
Zu erfragen bei der Expedition d. Bl.
9972) Ein junges Mübchen aus guter
Familie, das Kieidermachen, Weißzeugnäben
und bügeln kann, ſucht Stelle als Stütze
der Hausfrau, am liebſten nach außerhalb.
Näheres in der Expedition d. Bl.
9932) Eine gewandte Modiſtin, welche
lär gera Zeit in einem hieſigen Geſchäfe
thütig war, ſucht Stelle als erſte Arbeiterin.
Off. unter S. l. 75 beſorgt die Exp. d. Bl.
(Hine gewandte Schneiderin wünſcht
L= Arbeit in und außer dem Hauſe.
1997
Hochſtraße 32, Seitenbau.
Geſucht
1297)
ein junger Mann als vehrling mit guten
Schulkenntniſſen.
Georg Hof,
Hoſpapierhaudlung
10067) Brave Mädchen erhalten ſo=
ſort
gute Stellen. Stellenbür-an Nöſe,
Eliſabethenſtraße 46.

[ ][  ][ ]

909000000oooooooooooeosooooestoooooooooeo
Durch die Geburt eines prächtigen Jungen wurden
hocherfreut
[10068
Mannheim, 15. October 1883.
Eduard Ofenbächer,
Heuriette Oſenbächer, geb. Ihm.
oooeooooooooooooooooeoaeaaoeoosseoooooooe

erh.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. October.
Dentſches Reich. Der Bundesrath begann am Montag die Be=
ithung
des Entwurfs über die Ausführungsbeſtimmungen zur Ge=
erbeordnungs
=Novelle von 1883, ſoweit dieſelben noch von den Bundes=
gierungen
auf eine vom Reichskanzler bereits am 4. Juli erlaſſene
eßfallſige Aufforderung für einer Abänderung bedürftig erklärt worden
fur v91 nd. Es betreffen dieſelben diejenigen Theile, welche von dem Geſchäfts=
etrieb
der Gold= und Silberwaarenfabrikanten, von dem Geſchäftsbetrieb
n Umherziehen im Allgemeinen, von dem Geſchäftsbetrieb der aus=
ſt
ſe.
indiſchen Handlungsreiſenden im Beſonberen, von den auszuſtellenden
um (4sl ormularen und von der Inkraftſetzung der getroffenen Beſtimmungen
25 andeln.
9i45) Die Nordd. Allg. 3ta. veröffentlicht aus dem Juſtizbeamten=
45 ſalender für 1884 einen Ueberblick über die im preußiſchen Juſtizdienſt
5 gunss ngeſtellten Beamten, aus welchem hervorgeht, wie ungünſtig ſich die
220 lusſichten für die Referendare bezüglich ſchneller Anſtellung geſtalten.
Bährend am 1. Juli 1880 die Zahl der Referendare in Preußen 3590
Sicis etrug, belief ſie ſich am 1. Juli 1883 bereits auf 3937 während die
gerhigis tatsmäßigen Stellen (Gerichtsaſſeſſoren. Land= und Amtsrichter u. ſ. w.,
451 urchaus keine Vermehrung erfahren haben. Auch in andern deutſchen
754 Jundesländern, z. B. in Sachſen, ſind die Ausſichten für die jüngeren
wei7st Juſtizbeamten auf raſche Anſtellung ziemlich ungünſtige geworden, da
eſchüost er Zuzug von friſchen Kräften den Abgang der älteren Beamten bei
eiten O4 Weitem überwiegt.
Der Münchener Magiſtrat genehmigte einen Zuſchuß von 100,000 M.
. L. um Bau des Künſtlerhauſes, ſowie ferner die unentgeltliche Abgabe des
ſini
u dem vom Könige bereits abgelaſſenen Bauplatze der alten Moxburg
Wuſſ=
gehörigen
Terrains.
uſe.
Von der Strafkammer zu Frankfurt a. M. ſind die Reichstags=
19 Frohme und Geiſer von der Anklage des Mißbrauchs ihrer
Eiſenbahnfreikarten freigeſprochen worden.
Frankreich. Miniſterpräſident Ferry ſetzte am 15. d3. ſeine Reiſe
gr=
von
Rouen nach Havre fort, wo im Stadthaus ein großes Banket ſtatt=
85 fand. In der Rede, welche Ferry bei demſelben hielt, ſprach er ſich in
1
noch ſchärferer Weiſe als in Rouen gegen den Radicalismus und die
11
Intranſigenten aus, und brandmarkte deren Treiben in den heftigſten
ten 12½ Ausdrücken, wobei er ſagte, daß Lder Schweif des Radicalismus; ein
2 für allemal von der miniſteriellen Majorität abgeſchnitten werden müſſe.
2 Ferry erklärte dem Radicalismus den Krieg und forderte ihn in der
( ſchroffſten Weiſe zum Kampf für die nächſten Sitzungen der Kammer auf.
5 Nachdem der Miniſterpräſident noch an die gemäßigten und anſtändigen
Republikaner appellirt hatte, ſchloß er mit den Worten:Man muß jetzt
S wählen zwiſchen einer praktiſchen Pelitik und einer phantaſtiſchen, zwiſchen
7.
einer intranſigenten und einer gouvernementalen Republik. Ich kenne
10 bereits die Wahl des Landes.
Selbſtverſtändlich nahmen die radicalen Blätter ſofort den Kampf
12
auf und griffen Ferry auf das Heftigſte an. In einer Reihe von Mee=
tings wurde das Miniſterium in den heftigſten Reden beſchuldigt, di
Verfaſſung verletzt, über Frankreich Schmach gebracht, durch die De=
müthigung
vor dem Ulanenoberſt und König von Spanien und burch
die erzwungene Demiſſion des General Thibaudin alle ehrlichen und
aufrichtigen Republikaner empört zu haben, und wird die Kammer aufge=
fordert
, das Miniſterium in Anklagezuſtand zu verſetzen.
5
Der Miniſterrath nahm in ſeiner Vormittagsſitzung vom 16. Oetbr.
den Antrag des Marineminiſters auf Errichtung eines aus 36 Mitglie=
dern
beſtehenden Obercolonialraths an. Das Gerücht von der Demiſſion
des Handelsminiſters wird von Regierungskreiſen als unbegründet be=
zeichnet
. Von Deputirten Oberſavoyens wird eine Interpellation bezüg=
2 lich der Neutralität Oberſavoyens vorbereitet. Es verlautet, die Depu=
2 tirten eignen ſich darin weder die von den Schweizer Journalen ver=
E tretene, noch die der franzöſiſchen Regierung zugeſchriebene Auffaſſung
C an, ſondern erklären, daß ſie auf die Wohlthat der Neutralität nidht
verzichten. Indeß meinen ſie, daß der Schweiz nicht die Befugniß zu=
ſtehe
, die Neutralität nach Belieben auszulegen, und knüpfen den An=
trag
daran, Frankreich und die Schweiz möchten untereinander ſich über
1. die Frage verſtändigen. Teisgraphe ſagt, der Marineminiſier beabſich=
1
tige, den katholiſchen Miſſionären in dem von Frankreich verfolgten
Syſtem einer größeren colonialen Ausbreitung eine wichtige Stelle ein=
zuräumen
. Die Miſſionäre könnten ſehr wichtige Dienſte leiſten, ſeien
rſehe
nellzæ bis jetzt aber zu ſehr vernachläſſigt worden. Falls die Abſicht des Miniſters
auf Wiederſtand in ſeiner Uwgebung ſtoße, ſei der Miniſter entſchloſſen,
die Frage dem Obercolonialrath zu unterbreiten.
England. Nach einer am 16. October in London eingetroffenen
Depeſche aus Capetown befindet ſich Cetewayo gegenwärtig in Natal,
nachdem er dem engliſchen Reſidenten ſeine Unterwürfigkeit angezeigt hat.

2325
204
Spanien. Der Miniſterrath beſchäftigte ſich am Montag mit den
Vorgängen in Paris. Dem Vernehmen nach wird Gazetar die Unter=
redung
zwiſchen dem König Alfons und dem Präſidenten Greoy veröffent=
lichen
, womit der Zwiſchenfall als erledigt gilt.
Dem Rundſchreiben des neuen Miniſteriums an die Präfecten ſoll
unverzüglich ein Rundſchreiben an die Mächte folgen, welches den Wunſch
der ſpaniſchen Regierung ausdrückt, mit allen Mächten freundliche
Beziehungen zu unterhalten. In dem diplomatiſchen und Conſularperſonal
Spaniens werden keine Aenderungen erfolgen. - Die Idee einer
Amneſtirung der bei den jüngſten Pronunciamentos Betheiligten, durch
welche ſich das neue Cabinet auch bei den Republikanern günſtig ein=
zuführen
gedenkt, iſt von den meiſten Madrider Journalen ziemlich ab=
fällig
beurtheilt worden; man hält nur eine Amneſtirung der Soldaten,
nicht aber auch eine ſolche der Officiere für wahrſcheinlich.
Die Cortes werden zunächſt die Militärreform und ſodann die
Erweiterung des Stimmrechts und die Wiedereinführung der Civilehe
berathen.
Portugal. Dreitauſend portugieſiſche Bauern aus der Gegend von
Valenga da Minho revoltirten. Das Militär ſchritt ein und unterdrückte
den Aufſtand. Nach einer Mittheilung des Diar vöm 16. October
ſollen die Truppenabtheilungen, welche zur Unterdrückung des Aufſtandes
abgeſandt waren, von den Bauern zurückgedrängt worden ſein und ſich
nach Paredes zurückgezogen haben.
Vereinigte Staaten. Nach einer Mittheilung aus New=York vom
16. October wurde der Antrag auf Abänderung der Verfaſſung im
Staate Ohio behufs des Verbotes des Verkaufs alkoholiſcher Getränke
mit einer Majorität von 75.000 Stimmen definitiv abgelehnt.
Madagascar. Aus Tamatave wird über Zanzibar vom 13. ds:
berichtet: Admiral Galibert, der Nachfolger des verſtorbenen Admirals
Pierre in dem Oberbefehl über das franzöſiſche Geſchwader inzden madaga=
ſiſchen
Gewäſſern, iſt in Tamatave angekommen. Die Lage auf der
Inſel iſt unverändert. Der Premierminiſter hat die neue Königin ge=
heirathet
.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. October.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſten v. Seebeck vom 1. Großh. Infanterie=Reat. Nr. 115, den Oberſten
v. Dresky vom 2. Großh. Dragoner=Regt. Nr. 24, den Lieutenant Dou=
glas
von demſelben Regiment, den Rittmeiſter und Deviſionsadjutant
v. Bachmayr, den Hauptmann Beck, erſten Depotofficier des Traindepots
in Straßburg, den Oberhofprediger Bender, den Gymnaſiallehrer Dr.
Goldmann, den Dammwärter Vogel und Gemeinderath Klotz von
Hofheim, Dammwärter, Knaus von Groß=Rohrheim; den Bahn=
meiſter
Geibel von Bensheim, den Profeſſor Köſtlin aus Friedberg; zum
Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Geh. Cabinetsrath
Dr. Becker, den Hoftheaterdirector Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Amtsrichter
bei dem Amtsgerichte Gießen Dr. K. Gilmer zum Landrichter bei dem
Landgerichte der Provinz Oberheſſen ernannt.
Ihre ſönigl. Hoheiten die Prinzeſſinnen Sophie und Marga=
rethe
von Preußen trafen geſtern Nachmittag 5 Uhr, aus England
kommend, zu zweitägigem Beſuch der Großh. Familie ein. Die Prinzeſ=
ſinen
begeben ſich von hier nach Wiesbaden.
Ihre Königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von
Edinburg werden am Samstag den 20. ds. M., Nachmittags 4 Uhr,
von Coburg hier ankommen und nach zweitägigem Aufenthalt nach Eng=
land
weiterreiſen.
- Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
haben dem Oberſten v. Auſin, Commandeur des 6. bayeriſchen In=
fanterie
=Regts. (Großherzog von Heſſen), das Comthurkreuz 2. Klaſſe des
Großh. Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen, dem Hauptmann und
Compagnie=Chef in demſelben Regiment Schleiß v. Löwenfels das
Ritterkreuz 1. Klaſſe desſelben Ordens verliehen.
Die am Dienstag Abend im Ritſerlſchen Saale abgehaltene ſehr
zahlreich beſuchte allgemeine Wählerverſammlung wurde durch
Herrn Rechtsanwalt Metz I. eröffnet, welcher ſich dafür ausſprach, daß
auch bei Gemeinderathswahlen die politiſchen Parteien als ſolche mitzu=
wirken
hätten. Herr Stadtverordneter Rückert wurde auf Vorſchlag
des Herrn Metz zum Vorſithzenden gewählt und ſodann über den bereits
bekannten Compromißwahlzettel in der Weiſe abgeſtimmt, daß von den
einzelnen anweſenden Wählern die auf demſelben befindlichen nicht con=
venirenden
Namen geſtrichen werden ſollten, um ſodann je nach
dem Reſultate anderweite Candidaten in Vorſchlag zu bringen. Nach
der Zählung der abgegebenen 330 Stimmzettel erhielten die Herren Ruths,
Domänenrath Hauſer, O. Wolfskehl, Major Reh, Rentner Laute=
ſchläger
, Uhrmacher Karp. Prof. Thiel, F. Hochſtätter, Juwelier
Müller, Bauunternehmer Müller, Maurer Vogel, Rentner Ohl
und Fabrikant Holtz die abſolute Mehrheit und waren demnach gewählt,
während für die Herren Kaufmann Langenbach und Rentner Nungeſſer,
welche nicht genügende Stimmenzahl erhielten, Erſatz zu treffen war. Bei
der hierauf vorgenommenen Abſtimmung erhielten die Herren Reallehrer
Bähr und Rechtsanwalt Schödler die meiſten Stimmen.
O Am hi'ſigen Hoftheater iſt nach einer uns gewordenen Mitthei=
lung
die Walküre; bereits in Vorbereitung begriffen.

[ ][  ]

2326
L04

4r Anton Rubinſkein, einer der eminenteſten Claviervirtuoſen
und zugleich einer der ſchöpferkräftigſten lebenden Componiſten, iſt am
30. November 1830 zu Weſchwotynez in Beſſarabien geboren. Den erſten
Clavierunterricht erhielt R. von ſeiner Mutter, von ſeinem ſiebenten Jahr
ab aber von Villoing. 1840 ſpielte R. vor den bedeutendſten Autori=
täten
(u. a. Liſat) zu Paris und fand unbedingte Anerkennung und
Bewunderung. Hierauf wandte ſich R. concertirend durch Holland,
England, Skandinavien und Deutſchland nach Moskau. 1844 ging R.
auf Meyerbeer's Rath nach Berlin, um dort unter Tehn ernſthafte theo=
retiſche
Studien zu machen. Der Ausbruch der Unruhen 1848 verſcheuchte
ihn in ſeine Heimath. Er ſetzte ſich nun zu Petersburg feſt, fand in
der Großfürſtin Helene eine hochherzige Gönnerin und ſchries mehrere
ruſſiſche Opern. 1854 unternahm R. auf Anrathen der Großfürſtin eine
neue Studienreiſe, um ſich im Auslande noch mehr bekannt zu machen;
er ging zunächſt nach Deutſchland, concertirte zu Paris und London und
kehrte erſt 1858 nach Petersburg zurück, wo er zum Hofpianiſten und
ſodann zum Concertdirector ernannt wurde. 1859 übernahm er die
Leitung der Petersburger Ruſſiſchen Muſikgeſellſchaft, begründete 1862
das Vetersburger Conſervatorium und war deſſen Director, bis er 1867
-1870 auf neue Concertreiſen ging und ganz Curopa im Triumph
durchzog. 1872-1873 beſuchte er mit den denkbar größten Erfolgen
Amerika. Als Pianiſt gehört er zu den Spielern im großen Stil, welche
ihr Hauptaugenmerk auf volle geiſtige Interpretation richten.
C Die außergewöhnlich reiche Kartoffelernte hat Anlaß ge=
geben
, daß in unſerem Odenwald viele ſeither außer Betrieh geſetzte
Brennereien wieder in Thätigkeit getreten ſind. Theilweiſe wird
Material aus dem Ried verarbeitet.
Der Kriegerkameradſchaft Haſſiar wurde die Erlaub=
niß
ertheilt, zur Vergrößerung ihres Fonds, aus welchem bedürftige
Kameraden und Wittwen und Waiſen von ſolchen unterſtützt werden,
Ende März 1884 eine Verlooſung von Gold= und Silbergeräthen,
ſowie von ſonſtigen Gegenſtänden der Kunſt und Induſtrie zu veran=
ſtalten
und die Looſe im Großherzogthum zu vertreiben.
Worms 17. October. Wie die W. Z.u mittheilt, werden Seine
Königl. Hoheit der Großherzog mit hoher Familie der Lutherfeier
anwohnen. - Geſtern Morgen wurde durch den Herrn Geh. Oberſchul=
rath
Becker, als Vertreter der Großh. Regierung, in Gegenwart des
Herrn Bürgermeiſter Küchler, mehrere Gemeindt räthe, ſämmtlicher Lehrer
und Schüler des Gymnaſiums, Herr Director Dr. Boßler in ſein
neues Amt eingeführt.
Friedberg, 17. October. Die Actienrübenzuckerfabrik
Wetterau iſt geſtern in Betrieb geſetzt worden.
Offenbach, 16. October. In der letzten Sitzung des Central=
Comite's für die Lutherſeier wurde für die am 9., 10. und 11.
November d. J. in hieſiger Stadt abzuhaltende Lutherfeier folgendes
Arogromm aufgeſtellt. Freitag, den 9. November, Abends 7 Uhr
ſEinläuten des Feſtes durch alle Glocken der hieſigen evangeliſchen Kirchen.
Abends 8 Uhr Vorfeier auf dem Schloßplatze durch Choralgeſang und
Muſikvorträge der vereinigten Offenbacher Männergeſangvereine und der
Feuerwehrkapelle. Zum Schluß: Abſingen des Chorals Ein feſte Burg
unter Betheiligung der Anweſenden. Samstag, den 10. November,
Vormittags 10 Uhr. Gemeinſchaftliche Schulfeier in der Schloßkirche,
wobei Herr Director Dr. Sommerlad den Feſtvortrag halten wird. Nach=
mittags
6 Uhr. Darſtellung von lebenden Bildern in der Schloſſer'ſchen
Liegenſchaft mit einem ſie begleitenden Vortrage über Luther. Abends
8 Uhr. Geſellige Vereinigung in der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft. Sonntag,
den 11. November, Vormittags 10 Uhr. Kirchenfeier in der Schloßkirche,
bei welcher ſich alle Männergeſangvereine betheiligen werden. Nachmittags
6 Uhr. Wiederholte Darſtellung der lebenden Bilder. Abends 8 Uhr.
Geſellige Vereinigung in der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft.
Als Einleitung zu dem Feſte ſollen, ſchon von nächſter Woche be=
ginnend
, an jedem Lonnerstag Abend Vorträge in der Schloßkirche
gehalten werden und zwar: a. Drei Vorträge von Herrn Pfarrer Hardt: 1)
Luther und ſeine Zeit bis zum Beginne des Ablaßſtreites (1483-1517).
2) Der Bruch mit dem römiſchen Kirchenthum (1517-1521.) 3) Luther'3
fernere Thältgkeit im Aufbau und in der Vertheidigung der neuen Kirche
(1521-1546.) b. Ein Vortrag von Herrn Reallehrer Proſch: Luther
alsHeld einer=, als Mann der Herzensgüte, Milde und kindlichen Einfalt
andererſeits. (Nach Beiſpielen aus ſeinem Leben und ſeinen Werken)
und c. Ein Vortrag von Herrn Kreisſchulinſpector Schaub: =Landgraf
Philipp der Großmüthige in ſeinen Beziehungen zur Reformanon, be=
ſonders
in Heſſen.
(O.=M.=3.)
Heidelberg. Einem Unternehmer iſt die Conceſſion zur Erbau=
ung
einer Pferdebahn in der Stadt ertheilt worden, mit der Be=
dingung
, daß dieſelbe innerhalb 6 Monaten vollendet iſt.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Antwerpener Poſtdampfer Switzerland: Capitän Beynon, von der
Red Star Line, am 29. September von Antwerpen abgegangen, kam an
11. October wohlbehalten in New=York an.

einer Zeit, der die einfache Koſt eines geſunden, naturwüchſigen Products
der leichten Bühnenmuſe noch beſſer zuſagte, als unſeren heutigen ver=
wöhnten
Gaumen.
Die alte Zauberpoſſe von G. Raeder Der Weltumſegler
wider Willenz, eine Art traveſtirter Obyſſee, führt uns durch eine
Reihe drolliger Sttuationen, bringt eine Fülle ſchnurriger Schwänke und
Poſſen und erfriſcht uns wieder einmal mit dem Jugendhauch der Aben=
teuerluſt
. Wir begreifen, daß die mit parodiſtiſchen Geſangseinlagen
und mit Tanzdivertiſſements aufgeputzte Poſſe ſeiner Zeit ſehr beliebt
geweſen iſt, und gewinnen dieſes anſpruchsloſe Nichts, dieſen ſceniſchen
Maskenſcherz ſelbſt lieb, da uns die wirkliche Naivität der Handlung
und der Perſonen anmuthet.
Die Geſammtdarſtellung, welche die ungebundene Laune des Stücks
zur vollen Entfaltung brachte, verdient reichliches Lob. Herr Franke
gab den Haupthelden: den Executor und Naturdichter Purzel mit jenem
trocknen Humor, der meiſtens ſo draſtiſch wirkt, obſchon uns einige ſeiner
Couplets für ein Theater von dem Range, welchen das unſere einnimmt,
nicht ſehr paſſend erſcheinen wollten. Der luſtige Neffe Ludwig wurde
durch Frau Kläger übermüthig und naturburſchenhaft repräſentirt.
Den Glanzpunkt des Stücks macht entſchieden das dritte Bild: Die
Favorit=Sultanin, aus. Eine ſtürmiſche Heiterkeit erregte Herr
Franke durch ſeinen Tanz in Bajaderencoſtum; friſch und froh klang
das ſteiriſche Liedl, das Frau Kläger zum Beſten gab. Die Damen
Kläger und Ethel verfügen über recht ſympathiſche, wenn auch nicht
ausgiebige Stimmmittel. Das Potpourri aus den großen Opern ( Lohen=
grin
, Templer und Jüdin ꝛc.) war für eine Parodie faſt zu gut ge=
ungen
. Es bleibt noch zu erwähnen, daß die geſchmackvoll arrangirten
Tänze nicht wenig zur ſeeniſchen Ausſchmückung beitrugen. Selten wird
uns Gelegenheit, die Kräfte und Fähigkeiten unſeres Ballets nach ſo ver=
ſchiedenen
Richtungen hin kennen zu lernen, wie es an dieſem Abend der
Fall war.

Literariſches.
Elektrotechniſche Rundſchau. Illuſtrirte Zeitſchrift zur Ver=
breitung
nützlicher Kenntniſſe aus dem Gebiete der angewandten Elektrici=
tätslehre
mit beſonderer Berückſichtigung der elektriſchen Beleuchtung, der
Kraftübertragung und der ärztlichen Elektrotechnik. Herausgegeben von Hof=
rath
Dr. Stein in Frankfurt a. M. Verlag von Wilh. Knapp in Halle aſS.
Jährlich 12 Hefte. Preis pro Quartal M. 1.50. Unter Redaction des auf
dem Gebiete der Elektrotechnik rUhmlichſt bekannten Dr. Theodor Stein,
welchem ſich eine Anzahl hervorragende Phyſiker, bewährte Techniker und
renommirte Fachſchriftſteller als Mitarbeiter angeſchloſſen haben, erſcheint
vom 1. October c. ab eine Elektrotechniſche Rundſchau- und liegt das erſte
Heft bereits vor. Durch obiges Blatt ſoll nun jedem Gebildeten ein beleh=
render
Einblick in das Geſammtgetriebe der Elektrotechnik, mit beſonderer
Berückſichtigung ihrer jüngſten Erſcheinungen geboten werden. Die elektriſche
Beleuchtung und Kraftübertragung, das elektriſche Maſchinenweſen, die Elektro=
chemie
, die Telegraphie, die Telephonie, die elektriſchen Einrichtungen im
Hauſe, ſowie die Anwendung der Elektricität zur Förderung von Geſundheit
und Leben ſollen dem Leſer an der Hand ausgewählter Illuſtrationen man=
nigfache
Belehrung ſpenden; ein jeder Jahrgang obiger Rundſchau ſoll gleich=
ſam
ein populäres Lehrbuch der angewandten Elektricitätslehre in ihren
neueſten Phaſen darſtellen.
Von einer ungemein anmuthenden Novelle eingeleitet, mit der der
berühmte Germaniſt Prof. Karl Bartſch zum erſtenmal auf novelliſtiſchem
Gebiete ſich verſucht, bringt das 1. Heft des neuen Jahrgangs vom Fels
zum Meeri den Anfang eines ſpannenden Romans von Victor Blüthgen
Poirethouſe', einen beſchreibenden Artikel über das Salzkammergut von Ant.
v. Ruthner mit 27 Illuſtrationen von Kirchner, eine von den meiſterhaften
Zeichnungen Röchlings begleitete Schilderung des Landsknechtslebens von
Johs. Scherr, eine Unterſuchung Uber das Weſen der Blutverluſte von dem
berühmten Operateur Prof. Dr. v. Nußbaum, eine philoſophiſche Abhand=
lung
über die Nothlüge von Jürgen Bona Meyer, dann Beiträge von O.
v. Falke, F. Heinr. Geffken, Aglaja v. Enderes; Gedichte von Geibel, Lean=
der
und Seidl; ein Muſikſtück; beſondere Kunſtblätter von Leloire, Beyſchlag
und Gehrts.
Georg Ebers als Märchenerzühler iſt die jüngſte literariſche
Neuigkeit. Das erſte Mürchen des gefeierten Roman=Schriftſtellers,
das zan die liebenswürdige Erzählungsart Wielands erinnert, heißt
die graue Locke; und wird allen Verehrern des Dichters hochwillkom=
men
, allen, die ſich überhaupt mit der Literatur beſchäftigen, höchſt intereſſant
ſein. Der illuſtrirten Zeitſchrift Vom Fels zum Meer: (Herausgeber W.
Spemann, Redacteur Joſeph Kürſchner) iſt es gelungen, das originelle Opus
zu erwerben und ihr zweites Heſt damit zu eröffnen, das auch durch andere
Beiträge unſere Aufmerkſamkeit feſſelt.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 16. October.
E. Es war kein unglücklicher Griff der Direction, daß ſie in die
Hallen unſeres Kunſttempels, die ja nur ſelten dem poſſenhaften Genre
offen ſtehen. das Stück einer halbvergangenen Zeit wieder einführte,

Tages=Kalender.
Donnerstag 18. bis Samstag 20. October: Pferde= und Fohlenmarkt.
Samstag 20. October: Humoriſtiſcher Abend des Männer=Geſangvereins.
Mittwoch 24. October: Concert von Anton Rubinſtein (Saalbau).
Freitag 26. Oct.: General=Verſammlung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.

Eyiaaetlav vad Berlaz L. A. Wittich'ſche Hofbochduuckurei,