Mbonnementsprels
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. mck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
rag= und Arzeigebkaft.)
Inſerate
verdenangenommen: in Darmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärts
2lhselttep Euttehſtiſlhvoſ1t. in an tannancmanna
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 3. October.
1833.
NIOZ.
Gefunden: 1 gelbſeidener Kragen mit Spizenbeſatz. 1 Schlüſſel. 1 lederner Riemen. 1 Uhrſchlüſſe. 1 Pflugſchaar.
1 braunes gehäkeltes Kopftuch.
Verloren: 1 veilchenblaue Binde mit goldener Vorſteckgnadel. 1 graues Kinderregenmäntelchen.
Entlaufen: 1 Pinſcher mit gelber Farbe, auf den Namen„Leou hörend.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 16. bis 30. Seplbr. 1883.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.50, Korn per Sack
100 Kilo M. 16. -, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 17.-
Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.75.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(9472
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 16. bis 30. Septbr. 1883.
Butter per ½ Kilo M. 1.5, ditto in Partien 56 Kilo
M. 95, Eier per Stück 7 Pfg., ditto in Partien per 25 Stück
M. 165, Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, ditto per 25 Kilo
M. 1.50, Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-, Heu per 50 Kilo M. 4.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Adam
Herbert Wittwe und deren Kinder laſſen
dieſelben ihre Immobilien Krani
chſteiner=
ſtraße Nr. 16 und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 279 101 Grabgarten
Kra=
nichſteinerſtraße,
4 280 515 Hofraithe mit
Oeco=
miegebäude daſ.,
nächſten Montag den 8. October,
Vormittags 10 Uhr
mit unbedingtem Zuſchlag unter günſtigen
Bedingungen verſleigern.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(9472
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Das Büreau Großherzoglicher Landes=
Waiſenkaſſe befindet ſich von heute ab it
dem Hauſe Eliſabethenſtraße Nr. 34.
Zahltage: „Dienstag und Freitag.
Darmſtadt, den 3. September 1883.
Langsdorf, Rechnungsrath. (8392
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Metzgers Nicolaus
Her=
wegh dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜ Met.
2 569
Hofraithe, große
Bachgaſſe,
Mittwoch den 17. October,
Vormit=
tags 11 Uhr,
zum letzten Mal mit unbedingter
Genehmigung an den Meiſtbietenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 24. September 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
19229
Berntheiſel.
Lieferungs=Ausſchreiben.
Auf dem Submiſſionswege ſoll die
An=
lieferung von
1) Circa 45000 Kilogr. auserleſenen
Eß=
kartoffeln,
3800 „ weißen Bohnen,
2) „
3) „ 3800 „ gerollten
Erb=
ſen,
3800
4)
„ Linſen,
für die unterzeichneten Verwaltungen
ver=
geben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen ſind auf
dem Büreau Großherzoglichen Gefängniſſes
zu Darmſtadt, Bleichſtraße Nr. 1. vom
8. bis 13. October, Vormittags,
einzu=
ſehen und diesbezügliche Offerten in dem
daſelbſt aufgeſtellten Submiſſionskaſten
ver=
ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift
verſehen
bis zum 15. October l. 3s.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
einzulegen.
Den Offerten für die Gegenſtände von
Ordnungsnummer 2 bis 4 incl. ſind
Pro=
ben verſiegelt beizufügen.
(9474
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliche Gefängniß=und
Groſ=
herzogliche Arreſthaus=Verwaltung.
Wieſen= und Güter=
Verpachtung.
Montag den 8. October d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr anfangend,
werden an Ort und Stelle 68 Morgen
Wieſen und Ackergelände in 82 Parzellen
lauf der ſogenannten Nachtweide auf neun
Jahre verpachtet.
Zuſammenkunft der Pachtliebhaber an
dem Schießhaus.
Beſſungen, den 28. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[9313
586
2182
B 193
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⁄₄ zugeben.
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Inhalt=
I. Buch: Die National=Kriege. Die Utopie des ewigen Friedens.
Der Einſatz beim modernen Kriege. - Die nothwendige Vorbereitung.
II. Buch: Die Juvaſion der Germanen. Römer und Germanen.
Von Karl dem Großen bis auf Wilhelm L — Der Traum des Herrn von
Bismarck. — Die Ausſichten im Kriegsfalle. — Die Bilanz einer
Nieder=
lage. III. Buch: Frankreich im Jahre 1881. Die Lehre des Jahres
1870. — Troſtgründe. — Ablenkungen. - Beſinden wir uns im Verfall ?
Gegen die Demokratie. - Für die Demokratie. - Beſorgnißgründe.
Die militäriſchen Streitkräfte. IV. Buch: Die nothwendige Anſtrengung.
Die militäriſche Erziehung. - In zehn Jahren. — Antwort auf einige
Einwendungen. — Die Bevölkerungsfrage. — Schlußwort.
Es wird wohl kaum ein Buch ein ſolches Aufſehen machen
als das vorliegende.
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mir meine verehrlichen Abnehmer zur baldgefälligen Aufgabe ihrer Beſtellungen, unter
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Carlsſtraße Nr. 45.
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obere Stock meines Hauſes, 4 Zimmer,
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Erbacherſtraße 6.
6009) Untere Aliceſtraße 30 iſt
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Zubehör beſtehend, zu Mark 600 per
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Nr. 23 Parterre rechts.
6127) Wilhelmſtraße 30 Parterre=
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Näheres Wittmannsſtraße 16 parterre.
6481) Wilhelmſtraße 4 Parterre
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7017) Soherſtraße 51, 2. Stock, vier
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7100) Frankfurterſtraße 46 iſt die
Parterrewohnung, beſtehend ais 6
Zim=
mern nebſt Zubehör, Waſſerleltung ꝛc. vom
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7205) Kaupſtraße 1, 2 Stiegen, eine
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Boden=
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ſonſtigen Bequemlichkeiten per 1.
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eine Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
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leitung, zu vermiethen.
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7974) Steinſtraße 26 iſt die Bel=
Etage, neu hergerichtet, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche mit Waſſerleitune
Bleichplatz u. allem Zubehör, zu verm.
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der obere Stock, beſtehend aus fünf
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Näheres Neckarſtraße 18.
7915) Ecke der Caſino= u. Bleich
ſtraße 36 iſt die Parterrewohnung,
be=
ſtehend aus 6 Zimmern, Küche, Speiſe=
und Mädchenkammer, Keller, Boden und
Bleichplatz zu verm. und 1. Oct. beziehbar.
8005) Mathildenplatz 7 iſt die
Bel=
etage, enthaltend 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, ſofort beziehbar zu vermiethen.
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8112) Hügelſtraße 63 elegant=
Wohnung im 2. Stock, beſtehend in
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8110) Schützenſtraße 21 iſt der zweite
Stock, 4 Zimmer mit Küche, Waſſerleitung,
Waſchküche ꝛc., neu hergerichtet, für 350 M.
auf 1. Oct. zu vermiethen.
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nung im mittl. Stock, 4 Z mmer,
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leitung, gleich beziehbar.
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8324) Obere Hüçelſtr. 37 iſt der
obere Stock, 6 Zimmer mit allem
Zubehör, am 2¾. November, auch
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8432) Rheinſtr. 18 Beletage von
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ſtraße 38 oder bei B. L. Trier.
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Stock 5 Zimmer, Küche mit Speiſekammer
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nach der Straße gehende Wohnungen
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hergerichtete 3. Stock, 5 Zimmer nebſt allem
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Landwehr=
ſtraße 19 der 3. Stock mit 3 Zimmern
und ſonſt allen Bequemlichkeiten zu verm.
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8962) Neue Kiesſtraße 70 eine ſchöne
Wohnung von 4 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten. Näheres im 3. Stock.
8963) Eliſabethenſtraße 44 Bel=
Etage, nach der Straße, möblirte Zimmer
vom 1. October an zu vermiethen.
9004) Heinrichſtr. 21, im Neubau,
2. Stock und Manſarde zu vermiethen.
Näheres L. Schupp.
9086) Neue Kiesſtr. 72 Beletage,
5-6 Zimmer ꝛc., vollſtänd. neu hergerichtet,
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
9109) Niederramſtädterſtr. 28 eine
Manſardenwohnung, neu hergerichtet.
9270) Stiftſtraße 38 an eine
ein=
zelne Perſon 1 Zimmer, Küche, Waſſerltg
und allem Zubehör, gleich zu beziehen.
587
5186
9083) Obere Herdwegſtraße 37
eine hübſche und bequeme Wohnung von
5 Zimmern mit allem Zubehör, vom
1. October an zu vermiethen.
9243) Neckarſtr. 26 iſt wegen
Ver=
ſetzung die Beletage, enthaltend 7 Zimmer
Balkon nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
Näheres eine Treppe hoch.
ſl
9269) Ludwigſtr.s eine Wohnung, 8
3 Zimmer, Küche (Waſſerleitung) nebſt
Zubehör per 1. Oct., auch früher.
9352) Hofſtallſtraße 6 eine neu
her=
gerichtete Wohnung im 1. Stock, 3-4
Zim=
mer mit allem Zubehör, alsbald zu beziehen.
9362) Hochſtraße 10 iſt der 3. Stock
mit 5 Zimmern, Küche, Waſſerlg. u. allem
Zubehör zu vermiethen und bald zu
be=
ziehen, kann auch getrennt werden.
9363) Arheilgerſtraße 50 eine
Woh=
nung gleich zu beziehen.
9488) Neckarſtraße 32 im Seitenbau
eine freundliche kleine Wohnung an eine
ruhige Familie, ſofort beziehbar, zu verm.
9489) Per 15. October iſt eine ſchöne
Manſardenwohnung zu vermiethen.
Zu erfragen Martinſtraße 11.
2
44
444)
1435) Lx' Promenadeſtraße 42 im
mittleren Stock ein gut möblirtes Zimmer.
8350) Markt 1, Hirſchapotheke, ein
großes möblirtes Zimmer, auf die Straße
gehend, per 1. Octbr. zu vermiethen.
Näheres im Laden.
8351) Marienplatz 7, parterre, ein
ſchön möbl. Zimmer, nach d. Straße gel.
8494) Neue Kiesſtraße 54 parterre
2 ſchöne möbl. Zimmer einzeln oder zuſ.
8713) Untere Bleichſtraße 41 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8845) Untere Eliſabethenſtraße,
nahe der Promenade, ſind Beletage zwei
ineinandergehende gut möblirte Zimmer,
Ende September beziehbar, zu vermiethen.
Auf Wunſch mit Penſion. — Näheres bei
Herrn B. L. Trier, Ludwigſtraße.
8853) Neckarſtraße 6 ein kleines,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8965) Untere Riedeſelſtraße 68 ein
ſchönes möbl. Zimmer per 1. October.
9007) Wilhelminenſtr. 19 im
Seitenbau ein freundliches Zimmer
mit Schlafkabinet, möblirt.
Ludwig Schnitzſpahn.
9111) Obere Hügelſtr. 18, mittlere:
Stock, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
9127) In der Nähe der Hochſchule
ein freundl. kl. Zimmer für 9 Mk. Näheres
in der Expedition d. Bl.
9128) Zwei ſchön möblirte Zimmer
(ineinandergehend) für Loder auch 2 Herren
ſofort zu vermiethen.
Conditorei Eichberg, Capellplatz.
9189) Sandſtraße 28, 2 Stiegen hoch,
zwei ineinandergehende kl. Zimmer, möbl.
Rä 193
9245) Hochſtraße 2 iſt ein unmöbl.
Zimmer an eine einzeln ſtehende Dame zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
9271) Hügelſtraße 2, 2. Stock, ſind
zwei möblirte Zimmer mit Kabinet, mit
oder ohne Penſion, zuſammen oder getheilt.
9377) Wendelſtadtſtraße 15, 2. Stock,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9384) Dieburgerſtraße 8, nahe der
Infanteriekaſerne, Manſardenſtube und
Ca=
binet mit od. ohne Möbel. Näh. Beletage.
9385) Mauerſtr. 10 (nahe der Inf.=
Ka=
ſerne) ein ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
9388) Marktplatz. Zweiſchön möblirte
Zimmer (Wohn= u. Schlafzimmer) zu
ver=
miethen.
Volz, Metzger.
9451) Eliſabethenſtr. 37 ein großes,
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9490) Liebigſtraße7, part., ein ſehr
gut möbl. Zimmer mit ſchöner Ausſicht.
9491) Dieburgerſtr. 16 (Manſarde)
ein möbl. Zimmer mit Cabinet per 1. Nov.
9492) Schulſtraße 1 ein Zimmer und
kleines Cabinet für ledige Perſon, ohne
Möbel, ſofort zu beziehen. Pro Monat 6 M.
Grafenſtraße 35.
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J. K. H. Frau Prinzeſſin Carl.
Künſtlerſchule 30 Mark,
Dilettautenſchule 25 Mark,
Vorbereitungsſchule 15 Mark,
Seminar 17.50 Mark
vierteljährlich.
Beginn des Semeſters:
Donnerstag den 11. October.
Theorie: Hofconcertmſtr. Hohlfeld und
Ruzicka. Methodik des Clavierſpiels:
Ka=
pellm. Wallenſtein. Aeſthetik und Literatur:
Hofkapellm. Schlöſſer. Sologeſang.
Rüb=
ſamen=Veith. Chorgeſang: Wallenſtein.
Clavier: Hofmuſiker Hayn, Cantor
Oppen=
heimer, Orth, Traumüller, Wallenſtein
Fräulein Engelbach, Hiſſerich, Köſter, Nötel,
Rippert, Pfeiffer, Frau Rinck, Frl. Selzam,
Schleuning, von Wachter. Treffübungen:
Oppenheimer. Violine. Hohlfeld,
Hof=
muſiker Oelsner und Menges.
Violon=
cello: Hayn und Hofmuſiker Reitz.
En=
ſembleſpiel: Hohlfeld und Reitz.
Die Schüler der Künſtlerſchule und
des Seminars haben freien Zutritt zu
den Kammermuſikabenden des
Unterzeich=
neten.
Anmeldungen nimmt entgegen
Der Director:
Kapellmeiſter Hartin Wallenstein,
Großh. Kammervirtuos. (8858
WOhOs
wird in größeren Quantitäten angekauft.
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der
Grossherzoglichen Hofmusik.
Die Concerte zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds der
Großherzoglichen Hofmuſik werden am 8. October ihren Anfang nehmen.
Saalbau Abends 7 Uhr.
Das Abonnement umfaßt, wie im vorigen Jahre, fünf Concerte.
Eintrittskarten für die fünf Concerte: Sperrſitze Mk 11.25; nicht
nummerirte Plätze Mk. 7.50, ſowie Einzelkarten: Sperrſitze Mk. 3. nicht
nummerirte Plätze Mk. 2, Vorſaal Mk. 1, ſind in den Buchhandlungen
der Herren Bergſträßer und Klingelhöffer, ſowie bei Herrn Muſikalien=
Händler Thies zu haben.
(9494
Darmſtadt, im October 1883.
14)
7. 192s
des
Garten bauvereins zuDarmstadt,
Mittwoch den 3. und Donnerstag den 4. October
Em Saalbau zm Darmstadt.
Das auszuſtellende Obſt muß Mittwoch früh eingeliefert und vor 10 Uhr
jertig aufgeſtellt ſein. Auch Nichtmitglieder können ausſtellen.
Bei den Obſtſorten müſſen die richtigen Namen, bei verkäuflichem Obſt muß
er Preis deutlich lesbar angegeben ſein.
11 Preiſe zu 5 Mark, 2 zu 10 Mark, 1 zu 20 Mark und Ehrenurkunden
önnen erworben werden. Die Namen der Prämirten werden bekannt gemacht.
Eintrittspreis:
10 Pfg.
Für Erwachſene
9456
Für Kinder bis zu 12 Jahren.
5 „.
Geſchäfts=Eröffnung u. Empfehlung.
Einem verehrlichen Publicum hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich unter
heutigem Kiosstrasse Nr. 18 eine
Schloſſerei und mechauiſche Werkſtätte
röffnet habe. Unter Zuſicherung reeller Bedienung halte ich mich bei allen vorkommen
en Schloſſerarbeiten, ſowie Reparaturen und Veränderungen von Dampf.
Naſchinen, Locomobilen und allen Hülfs=Maſchinen beſtens empfohlen.
(9146
Hochachtungsvoll
Darmſtadt, 22. September 1883.
Gustav Göchol-
Das CanzJuſlitul vn H. Hannſeld
eginnt den 15. October er., wozu Unterzeichnete die Ehre haben, die Schüler und
Schülerinnen zur Eintheilung der Stunden einzuladen, die Damen auf Samstag den
3. October, Nachmittags 2 Uhr, die Herren auf Sonntag den 14. October,
Nach=
tittags 2 Uhr, in unſere Wohnung zu kommen, um die Anordnung treffen zu können.
Eug. Kainkeld é; W. Haldheid yüI.,
Großh. Hof=Tanzlehrer,
Saulbaustrasse Nr. 37.
[9495
Zuſtitut der Enyl. Fräulein.
Am 11. October beginnt das Winter=Semeſter in unſerem
Inſtitute.
(9496
Die Vorsleherin.
218¾
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Kaiſeröls für die
verſchiedenen Schulen vro Winter 188334
ſoll im Wege der Summiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Montag den 8. October l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 19497
Bekanntmachung.
Das Anfahren der geklopften Steine
von den Lagerplätzen auf die chauſſirten
Straßen in und um die Stadt ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 10. October l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadthauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9498
F
9499) Mädchen mit guten Zeugniſſen
welche bürgerlich kochen können, ſowie
Haus=
mädchen ſuchen Stellen. - Beck,
Stellen=
hureau, Mathildenplatz 11.
M
4
Hine Kindergärtnerin
G Nachmittage zu einem
Näheres in der Expedition.
wird für die
Kinde geſucht.
[9500
9501) Geſucht wird ſogleich zu zwei
Leuten ein fleißiges Mädchen, das gut
kochen kann und alle Hausarbeit gründlich
verſteht. Gute Zeugniſſe Bedingung.
Zu erfragen in der Expedition.
9502) Ein zuverläſſiges Mädchen mit
guten Zeugniſſen, das kochen kann, zum
15. October nach Außerhalb geſucht.
Näheres in der Expedition.
9503) Köchinnen, ſowie andere
Mäd=
chen erhalten ſofort ſehr gute Stelle.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
9504) Ein Küferburſche kann ſofort
eintreten. Mühlſtraße 5)
Sperraitz Nr. 241 (9506
iſt zur Hälfte abzugeben. Schützeuſir. 8.
9507) Eine tüchtiger
kann ſofort eintreten.
G. Haag vorm. F. Rotbnagel,
Tapezier, Saalbauſtraße 22.
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geſtützte Methode, ertheilt zu mäßigem
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Steinſtraße 21 im Garten.
T=
vrrOIha
Es GUub WIIbON
geſucht. Wo? ſagt die Expedition. 19510
ſHine geübte Weißzeugnäh=rin empfiehlt/
k ſich im Anfertigen ganzer
Ausſtattun=
gen, ſowie in allen in dies Fach
einſchla=
genden Arbeiten. Roßdörferſtraße Nr. 41,
1 Stiege hoch.
[9421
321) H’Adems
In beſter Geſchäftslage ein kl. Laden
per 1. Oct. zu verm. Derſelbe eignet ſich,
vermöge der guten Lage, zu jedem Geſchäft
Näheres Schirmgaſſe 16, 1. Stock.
De=
k EEGIOm
für einen jüngeren Schüler der hieſigen
höh. Lehranſtalten in einer Lehrerfamilie.
Sorgfältige Aufſicht und Ueberwachung der
häuslichen Arbeiten. Näheres Exp. (8867
1
GGe -Gu810n
füͤr junge gebildete Leute. Privatunterricht.
Familienleben. - Anfragen unter H. 0.
an die Expedition.
(897]
Leheling!
Ein mit guten Kenntniſſen ausgerüſteker
junger Mann kann als Lehrling in unſer
Eiſen=und Metallwaaren=Geſchäft eintreten.
Kublitz & Stachely.
Darmſtadt.
24
Mlle Sorten Oefen und Heerde werden
geſetzt und gereinigt.
[9412
Ludwig Petri Schulzengaſſe 8.
9511) In der Reihe der bereits bekannte
Beleuchtungsmittel, hat ein neues Brenn.
Helios=Oel der Helios=Oel Comp. in Verli
Platz gefunden und dürfte dieſes Oel, ein Deſt
lationsprodukt, aus Braunkohle, verſchieden
Eigenſchaften wegen allgemeines Intereſſe finde
Wie uns von competenter Seite verſichert wir
iſt das Helios=Oel nicht exploſionsfähig, i.
dem der Entzündungspunkt erſt bei 1005
Rea=
mur liegt, welcher Temperatur ein Brennöl ni
mals, ſelbſt bei eanz vollgefüllten Lampen au
geſetzt wird und daher eine Gefahr beim
Brenn=
aͤbſolut ausgeſchloſſen iſt. Bei unſeren ſche
länger im Handel befindlichen Oelen haben:
Gutes Petroleum den Entzündungspunkt b
300 R.
Kaiſer=Oel den Entzündungspunkt bei 38°
Da weiterhin die Leuchtkraft des Helios=
Oel=
infolge des ſehr weißen Lichtes beſonders gro
iſt, beim Brennen ſich kein Geruch bemerkba
macht und wegen des hohen
Entzündungspunkt=
des Oeles der Verbrauch ¹ geringer iſt ja
bei anderen Oelen, außerdem der Preis dem
d=
kgewöhnlichen Petroleums ziemlich gleich komm
ſo dürften wir mit dieſem, der deutſchen J
duſtrie entſtammenden Producte bei dem billigſt=
und zweckmäßigſten Beleuchtungsmittel angekon
men ſein. das gewiß jeder Haushaltung,
beſo=
ders größeren Conſumenten willkommen ſein wir
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imveriales
M. 167-
20 Franken=Stücke
„ 16.18--
Engliſche Sovereigns
„ 20.32-3
Dollars in Gold
„ 418-2
Cooes-nzetce.
Am 1. October verſchied im 75. Lebensjahre
„laſchinenheizer Haarl WOhl
nach längerem Leiden.
Der Dahingeſchiedene war 41 Jahre lang ununterbrochen in der L. C. Wittich'ſchen
Hofbuchdruckerei thätig und während dieſes langen Zeitraums ein Muſter treuer Pflichterfüllung.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Principale und Gehülfen
der L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
Darmſtadt, den 2. October 1883.
O512
Die Beerdigung findet Donnerstag Vormittag 10 Uhr ſtatt.
2180
m 193
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 3. October.
Deutſches Reich. J. Kaiſ. Hoheiten der Kronprinz und die
Kronprinzeſſin traten am Dienstag von Baden=Baden aus eine Reiſe in
die Schweiz an.
Legationsralh vo: Pl ſſen aus London begab ſich am 30.
Sep=
tember zum Fürſien Bismiſick nach Friedrichsruh. v. Pleſſen reiſt
von dort direct nach Petersburg, um während der Abweiſenheit
v. Schweinitz's als Geſchäftsträger zu fungiren.
Die „Nordd. Allg. 3ta.- bezeichnet die Zeitungsnachricht von einer
im Juſtlizminiſterium beabſichtigten Trennung der Rechtsanwaltſchaft
und des Notariats als völlig aus der Luft gegriffen.
Das Poſener Tageblatt und der Kuryr Poznanski beſtreiten die
Richtigkeit der Mittheilung der Poſener Zeitung, Ledochowski habe au
das Erzbisthum PoſeniGneſen verzichtet und dies dem hieſigen Prälater,
mitgetheilt. Die Mittheilung der genannten beiden Blätter wird Ubrigens
auch durch den Moniteur de Rome beſtätiat.
Reichstaasabgeordneter Antoine iſt am Montag Abend unter der
Anklaae des Landesverraths in Metz verhaftet worden.
Schweiz. Der feierliche Schluß der Landesausſtellung in Zürich
fand am 1. October ſtatt. Dieſelbe war von 1700,000 Perſonen
be=
ſucht worden.
Oeſterreich=Ungarn. Das ungariſche Abgeordnetenhaus
con=
ſtituirte ſich am 1. October und wählte Baron Szontagh zum
Vicepräſi=
denten. Der Präſident bleibt während der ganzen
Legislaturperiod=
derſelbe.
In der am 1. October in Peſt beaonnenen Schlußverhandlung des
Maylath'ſchen Mordprozeſſes wurden Spanga des Raubmordes, Berec;
der Theilnahme am Morde und der Anſtiftung und Pitely der Theil.
nahme am Raube angeklagt. Während der Verhandlung geſtand Spanga
den Mord mit Berecz und Pitely vorbracht zu haben.
Die croatiſche Angelegenheit hat vorläufig zu einer
Peiſonalverände=
rung im Miniſterium für Croatien geführt. Laut kaiſerlichem
Hand=
chreiben iſt die von dem Miniſter für Croatien und Slavonien, Bedekowitſch.
erbetene Entlaſſung unter Verſicherung der Anerkennung und des Dankes
für geleiſtete Dienſte genehmigt worden, bis zur Ernennung ſeines
Nach=
folgers führt jedoch Bedekowitſch die Geſchäfte fort. An der ſchwieriger
Lage in Croatien ändert jedoch dieſer Wechſel im eroatiſchen Miniſterium
an und für ſich nichts; vorläufig verharren die croatiſchen Abgeordneten
zum ungariſchen Reichstage in ihrer ablehnenden Haltung, welche ſich
ſchon in den Forderungen kundgibt, die ſie geſtellt haben und
welch=
man in Peſt als unannehmbar bezeichnet. Bei der Verhandlung über
die Wappenfrage wollen die croatiſchen Abgeordneten nicht im Reichs
tage erſcheinen; man befürchtet, daß ſie ihre Enthaltung nicht auf dies
eine Gebiet beſchränken werden. Im Uebrigen iſt aus Agram zu melden
daß von den wegen Zerſtörung der Amtsſchilder Angeklagten 29 ver
urtheilt und 9 freigeſprochen worden ſind. Von erſteren wurden
eine=
zu ſechsmonatlicher, 2 zu viermonatlicher und 26 zu achttägiger und
dreiwöchentlicher Gefärgnißſtrafe verurtheilt. Die Vertheidiger meldeten
die Nichtigkeitsbeſchwerde an; die Verurtheilten bleiben in Haft.
Frankreich. Ferry und Challemel=Lacour conferirten am Montag
Vormittag längere Zeit. Morgen ſoll im Ely'ée unter Vorſitz Greoy';
ein Miniſterrath ſtattfinden. Das Gerücht von der Lemiſſion des
Kriegs=
miniſters gewinnt an Glauben.
Dem „Journal officiel- zufolge begab ſich Präſident Gievy am
Sonntag Nachmittag 3 Uhr zum König von Spanien und benutzte dieſe
Gelegenheit, um demſelben auszudrücken, wie weit gewiſſe iſolirte
Mani=
feſtationen davon entfernt wäten, die Gefühle des Landes zum Ausdruck
zu bringen
Ueber die Zuſammenkunft Greoy's mit König Alſons wird weiten
berichtet, daß Präſident Greoy dem König im Namen Frankreichs
Ent=
ſchuldigungen wegen der vorgefallenen Kundgebungen machte, deren
Ur=
heber er nicht mit Frankreich verwechſeln dürfe. Greoy bat den König,
Frankreich einen neuen Beweis ſeiner Sympathie zu geben, indem er di=
Einladung zum Banket im Elyſée annehme, an welchem alle Mitglieder
der Regierung theilnehmen würden, und wo er die wahren Gefühle
Frank=
reichs kennen lernen würde. Der König erwiderte, er ſei von
freund=
lichen Gefühlen für Frankreich beſeelt nach Paris gekommen und wolle
dieſes durch Annahme der Einladung aufs Neue beweiſen. Der König
begab ſich Abends 7½ Uhr in's Elyſee.
Nach der Mittheilung verſchiedener Blätter ſoll der König von Seiten
ſeiner Umgebung beſtürmt worden ſein, unverzüglich das ungaſtliche
Paris zu verlaſſen, um ſich keinen weiteren Inſulten auszuſetzen;
Afons X11. habe dieſem Prängen widerſtanden, um nicht den Schein zu
erwecken, als hege er Furcht vor ſolchen Pöbelexceſſen.
Bei der Abreiſe des Königs von Spanien waren Pittis und der
ſpaniſche Geſandte, ſowie mehrere angeſehene Mitglieder der ſpaniſchen
Colonie am Bahnhof anweſend.
England. Die Urtheile der engliſchen Berichterſtatter über die
diesmaligen Herbſtübungen der deutſchen Truppen lauten ziemlich
ab=
fällig. Die„Morning=Poſt; läßt ſich von ihrem Specialberichterſtatter
z. B. Folgendes ſchreiben: „Ich bin ſoeben in London angekommen und
heute (Freitag) Nachmittag habe ich zwei Bataillone der Garde von
einem Feldtage in Wimbledon zurückkehren ſehen. Da ich den Manövern
der deutſchen Armee in Merſeburg und Homburg beizewohnt habe, kann
ich zuverſichtlich behaupten, daß die phyſiſche Beſchaffenheit, die Haltung
und das alleemeine Ausſehen der britiſchen Gardiſten die Regimenter,
welche am 14. und 21. September bei dem deutſchen Kaiſer
vorbei=
defilirten, bei Weitem übertreffen s - Dem Urtheil der engliſchen
Be=
richterſtatter wird in deutſchen militäriſchen Kreiſen wohl kein beſonderer
Werth beigelegt werden.
Spanien. Die Sprache der Blätter, welche gegen die Urheber der
Manifeſtationen in Paris ſehr heftig war, iſt in Folge des Schrittes von
Greoy, welcher dem Könige ſein Bedauern über die Vorkommniſſe
aus=
ſprach, ruhiger geworden. Die Bevölkerung von Madrid bereitete
Ova=
tionen für den König bei ſeiner Ankunft vor.
Am Montag Abend fand vor dem deutſchen Botſchaftsgebäude in
Madrid eine ſympathiſche Kundgebung ſtatt. An 2000 Perſonen riefen:
„Hoch der Ulanenoberſt! Es lebe Deutſchland!
Niederlande. Die Regierung legte den Kammern Geſetzentwürfe
vor, betreffend Wiederherſtellung des Eingangszolles auf Cerealien und
Holz. auf Erhöhung der Spirituoſenſteuer um drei Gulden, temporäre
Erböhuna des Zuſchlags auf die Perſonalſteuer um zwanzig Procent,
auf die Erbſchaftsſteuer um 12 Procent. Später ſoll ein Geſetzentwurf
eingebracht werden, wonach die Quote, welche die Communen von der
Perſonalſteuer empfangen, auf ³⁄ ſtatt = feſtaeſetzt wird.
Dänemark. Der Reichstag iſt am 1. October eröffnet worden.
Das Folkething wählte den Führer der radicalen Linken, Berg, mit 62
Stimmen zum Präſidenten, das Landsthing wählte den bisherigen
Präſi=
denten Liebe wieder.
Rußland. In Petersburg und anderen Städten ſind
politiſch=
verdächtige Officiere verhaftet worden und ſollen dieſe Verhaftungen
er=
geben haben, daß eine weitverzweigte und großangelecte Verſchwörung
beſteht, welche ihre geheimen Waffendepots beſitzt. Eines derſelben wurde
in der Nähe von Charkow aufgeſunden, in welchem Waffen aller
Art, ferner große Quantitäten von Schießpulver, Dynamit,
Spreng=
geſchoſſe u. ſ. w. aufgefunden wurden. In Petersburg wurden allein
55 Officiere verhaftet, die meiſt der Marine und dem Sappeurcorps
an=
gehören; die Betreffenden ſitzen in der Peter=Pauls=Feſtung gefangen.
Der Umſtand, daß in letzter Zeit ſo viele Militärs und überhaupt Leute
reiferen Alters und mit beſtimmten Stellungen in der Geſellſchaft an
der revolutionären Action theilnehmen oder wenigſtens theilzunehmen
ſcheinen, beunruhigt die ruſſiſche Regierung ganz beſonders.
Serbien. König Milan iſt am 1. October Nachmittags 3 Uhr in
Belgrad eingetroffen. Der Miniſterpräſident begab ſich ſofort ins Palais
und überreichte die Demiſſion des Cabinets.
Cgypten. Der falſche Prophet macht der egyptiſchen Regierung
noch immer viel zu ſchaffen. Verſelbe ſoll ſein ganzes, angeblich gegen
30000 Mann zählendes Heer bei El Obeid, der Hauptſtadt der von ihm
beinahe gänzlich eroberten Provinz Cordofan, zuſammengezogen haben
und entſchloſſen ſein, hier den Angriff des esyptiſchen Expeditionscorps
unter Hicks Paſcha zu erwarten. Letzteres hat mit großen
Terrain=
ſchwiertgkeiten zu kämpfen und kann deshalb nur langſam vorwärts
kommen; auch macht die Verpflegung große Schwierigkeiten.
Nord=Amerika. In Sieges=Station (Californien) iſt die
Pulver=
fabrik in die Luft geflogen, wobei gegen 40 in ihr beſchäftigte chineſiſche
Arbeiter getödtet oder verwundet wurden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. October.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Sr. Erlaucht dem
Herrn Grafen zu Stolberg=Roßla das Großkreuz und Sr. Durchlaucht
dem Prinzen Lothar zu Pſenburg und Büdingen das
Comthur=
kreuz 2. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmüthigen
ver=
liehen.
— Der König von Serbien haben dem Generalmajor und
Generaladjutant v. Weſterweller das Großkreuz, dem
Oberſt=
lieutenant und Flügeladjutant v. Herff und dem Oberſtallmeiſter und
Major la suite Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau das.
Comman=
beurkreuz des Takowo Ordens verliehen.
( Die am Donnerstag vor der Strafkammer des Landgerichts
ge=
pflogene Verhandlung gegen den der Unterſchlagung beſchuldigten Rechts;
R.
219)
anwalt Strecker von Offenbach fand in ſpäter Abendſtunde ihren
Ab=
ſchluß mit einem freiſprechenden Erkenntniß. Der Gerichtshof
ſchenkte zwar den Angaben des Beſchuldigten, daß der frühere Schreiber
den fraglichen Betrag veruntreut, keinen Glauben, nahm indeß an, daß
der Angeklagte im Jahr 1880, als er das Geld vereinnahmte, keineswegs
die Abſicht gehabt, ſich daſſelbe rechtswidrig anzueignen, adoptirte
viel=
mehr in dieſer Richtung die von Rechtsanwalt Oſann geführte
Verthei=
digune, wonach Strecker, der im fraglichen Jahre über 18000 M.
ver=
dient und damals von ſeinen Gläubigern nicht bedrängt worden, ſich
be=
wußt geweſen, daß er den Betrag jeder Zeit zurückerſtatten könne. Der
Strafantrag der Staatsbehörde, welche die finanzielle Bedrängniß des
Beſchuldigten ſtrafmindernd in Betracht zog, ging auf eine 6monatliche
Gefängnißſtrafe und ſtützte ſich weſentlich darauf, daß der Angeklagte es
verſtanden, die betreffende Kölner Firma, als ſie das Geld reclamirte,
längere Zeit durch unwahre Behauptungen und Ausflüchte hingezogen,
erſt ſpäter die Behauptung, daß ihm das Geld veruntreut worden,
auf=
geſtellt, auch bei ſeiner Vermögenslage nicht zur alsbaldigen
Zurücker=
ſtattung, die erſt durch Mithülfe Dritter möglich geworden, befähigt
ge=
weſen ſei.
Schwurgericht). Geſtern wurde die Anklageſache gegen
Joh. Ad. Kröber von Hüttenthal wegen Brandſtiftung verhandelt. Der
im dortigen Armenhaus untergebrachte Beſchuldigte ſoll in der Nacht
vom 12. zum 13. Juni d. J. zu Hüttenthal die Scheuer des
Bürger=
meiſters Siefert vorſätzlich in Brand geſteckt haben, welches Feuer
in=
deß Dank der thätigen Hülfe einiger in der Nacht vorbeipaſſirender
Fuhr=
leute keinen beſonderen Schaden verurſachte. Der Verdacht lenkte ſich
alsbald auf den Angeklagten, der, erbittert darüber, daß ihm auf
Au=
ordnung des Bürgermeiſters eine andere Wohnung im Armenhaus
ange=
wieſen wurde, ſich in verſchiedenen auf Brandlegung bezüalichen Drohungen
erging, auch an fraglichem Abend unter verdächtigen Umſtaͤnden in der
Nähe der Scheuer geſehen worden war. Da Kröber indeß beharrlich
leugnet, ſo hat ein umfangreicher Indicienbeweis Platz zu greifen, der
bei Schluß des Blattes noch im Gange war.
T Einer in der Hügelſtraße dienenden Dienſtmagd wurde aus der
verſchloſſenen Schlafkammer vermittelſt Nachſchlüſſel 1 Paar Zugſtiefel
und ein Portemonnaie mit 4 M. Inhalt entwendet. Wührend, des
geſtrigen Meßtags wurden 3 Frauenzimmer aus den Taſchen die
Porte=
monnaies mit 6, 10 und 4 M. Inhalt geſtohlen.
S Zu dem geſtern verübten Diebſtahl vermittelſt Einſleigens wird
noch ein zweiter angezeigt, derſelbe wurde auf dem Wilhelminenplatz
ver=
übt, indem der Dieb Mittags zwiſchen 12 und 2 Uhr in ein parterre
ge=
legenes Zimmer, deſſen Fenſter offen ſtanden, einſtieg und 7 Hemden
entwendete.
Bei dem Niederwaldfeſt hatten ſich, wie zu erwarten, auch
zahlreiche Taſchendiebe eingeſunden. Die Anmeldungen bei der Polizei
über entwendete Geldbeträge ſollen die Höhe von 5000 M. erreicht haben.
L. Beſſungen. Das den Herren Gebrüder Reichenbach in
Darmſtadt gehörige, im Herdweg dahier gelegene Beſitzthum, ging um
den Preis von 34000 M. an die Herren Kaplan Molitor und Reviſor
Caemmerer über.
Mainz, 2. Oktober. Ein ſeltenes Jubiläum feierte am Tage der
Enthüllung des Niederwalddenkmals Herr J. Heim 1., der Führer des
Feſtſchiffes „Wilhelm, Kaiſer und König.” An dieſem Tage waren es
60 Jahre, daß der Genannte den Rhein befährt.
Bingen. Der ungünſtigen Witterung wegen iſt das Schützenfeſt
bis zum Sonntag verlängert. Das Preisſchießen dauert bis Samstag.
Großes Kinderfeſt und Preisvertheilung finden Sonntag ſtatt.
Friedberg. Die Aufnahme neuer Mitglieder in das hieſige
evan=
geliſche Prediger=Sem inar findet Montag den 22. October ſtatt.
— Wir erhalten noch ſolgenden Bericht über:
Die Enthüllung des Nationaldenkmals auf dem
Niederwald.
Wer kennt nicht das Lied Simrocks:
An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein,
Mein Sohn, ich rathe dir gut,
Dort geht dir das Leben zu lieblich ein,
Da blüht dir zu freudig der Muth.
Siehſt die Mädchen ſo traut und die Männer ſo frei,
Als wär' es ein adlia Geſchlecht,
Gleich biſt du mit glühender Seele dabei:
So dünkt es dir billig und recht.
Und der letzte Vers:
Dich bezaubert der Laut, dich bethört der Schein,
Entzücken faßt dich und Graus.
Nunſingſt du nur immer: Am Rhein, am Aheinl
Und kehrſt nicht wieder nach Haus.
So mag es Vielen ergangen ſein, die ausgezogen waren, die Feier
der Einweihung zu ſehen und zu empfinden, und die feſtgebannt durch
die Großartigkeit der Frier und das rheiniſche Leben ſich nicht losreißen
konnten von den empfangenen Cindrücken.
Aber die Pflicht, ſie iſt eine Großmacht im menſchlichen Leben, ſie
rief: Einmal muß geſchieden ſeinl Und trotz der verführeriſchen Worte,
die mir mein Freund zurief: „Bleibe da meine Wohnung ſieht dir zur
Verfügung=, ich eilte zur Bahn, um nach Mitternacht hier anzukommen.
193
Der Prüfſtein für das volle Gelingen eines Feſtes iſt die Erinnerung
bei nüchterner Berufsarbeit. Und niemals in meinem mannigfach
be=
wegten Leben habe ich gleich aroßartige erhebende Eindrücke empfangen,
as bei dieſem Feſte der Enthüllung, niemals waren ſie nachhaltiger, und
ich werde ſie feſthalten, wie ein Schatzkäſtlein.
Schon die Einleituna des Feſtes am Vorabend ließ ahnen, was der
Tauſende wartete, die ſich rüſteten zur Feier.
Rüdesheim und Geiſenheim auf dem rechten Ufer, Bingen auf dem
linken Ufer des Rheines befanden ſich in einem ſettenen Feſtſchmuck.
Wochen lang man gearbeitet worden ſein, um ein ſolches ſchönes, reiches
Bild zu bieten. In Rüdesheim löſten ſich die Trumphpforten ab, ein
Haus überbot das andere an feſtlichem Schmuck, und dazu die reizende
natürliche Lage. Bingen prangte vis in das kleinſte Gäßchen hinein im
Feſtſchmuck, und es war eine angenehme Empfindung, wahrzunehmen,
wie alluberall mit wirklicher Liebe die Feſttage vorbereitet wurden.
Die Bahnzüge und Dampfer brachten auf beiden Seiten des Rheines
von Donnerſtag Mittag Schaaren von Fremden. Eine bunte
Meng=
ſüllte die Straßen Rüdesheims, und in Bingen ſtrömte es von Gäſten,
die ſchon den Vorabend ganz genießen wollten.
Und als in der Abenddämmerung noch ein breiter goldener Streiſen
am Firmament aufflimmerte und die beiden Ufer des Rheinſees wie ein
Brücke zu verbinden ſchien, da gedachten wir Geibel's Worte, mit wel
chen er dieſes einzig ſchöne Fleckchen Erde verherrlicht:
Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond in's Waſſer hinein
Und kaut eine eoldene Brücke wohl über den Rhein.
Aber es zog mich nach Bingen, von dort aus die Beleuchtung zu ſhen
Und kaum in den Nachen geſtiegen, da tönten die Glocken von
Rüde=
heim, und wie ein Signal nahmen die Kirchen und Kapellen die Bo
ſchaft auf, und eine weihevolle Feſtſtimmung verbreitete ſich über
ganze Landſchaft. Noch iſt bewegtes Leben auf dem Rheine ſelbſt, d
Böller krachen und die Berge hallen es wieder, immer mehr kommt d
Nacht herein, auf den Bergen ringsum beginnen die Freudenfeuer ;
lodern, und bald iſt die Illumination eine allgemeine, nie großarti”
geſehene. Von Berg zu Thal, von Stadt zu Dorf gehen die Feuerzeiche:
ſchimmernde Lichterreihen in Bingen, in Rüdesheim und Geiſenhein
benzaliſche, farbenreiche Beleuchtung auf dem Scharlachberge, märcher
haft die Nochuskapelle beſcheinend. Und aus all dieſem Lichtermeer
ſchießen die Leuchtkugeln auf, Raketen beoegnen ſich, und
Germani=
die all dieſen Zauber geſchaffen, erſtrahlte im elektriſchen Lichte,
geiſte=
haft ihren Schatten an den Himmel werfend. Dem Staunen, der B.
wunderung, der ſtillen Begeiſterung folgte lauter Jubel, als die Muſi
die Wacht am Rhein intonirte und ſomit das Signal gab zu einer
Volks=, zu einem Verbrüderungsfeſte, einzig in ſeiner Art. Ein alte
Freund erinnerte mich an den 18. October 1863, wo zum Andenken a
die vor fünfzig Jahren geſchlagene Befreiungsſchlacht von Leipzig
au=
die Feuerzeichen auf den Höhen loderten, wo wir zuſammengeſtanden un
uns gefragt halten, was hat ſich von all dem erfüllt, was damals un
ſere Väter gehofft haben?
Und heute iſt mehr errungen, als unſere Väter anno 13 erwartel
und was wir Jüngeren im Jahre 1863 für möglich gehalten haber
Möge das herauwachſende Geſchlecht, dem dieſe Erbſchaft, „das Bewuß
ſein, einem großen nationalen Staat anzugehören=, mühelos in de
Schooß gefallen iſt, ſie hüten, wie ein Kleinod.
Es war Mitternacht vorüber, als die Bahnzüge alle diejeniger
welche in Bingen kine Unterkunſt fanden, nach den Nachbarorten 9.
bracht hatten. Ein ſternklarer Hmmel ließ uns für den kommende
Tag,ſaiſerwetter” hoffen. Aber es war nicht ſo. Es hatte ſich u
7 Uhr Mordens Regen einçeſtellt, und erſt um 9 Uhr, als ſich ein leid
ter Wind ethob, um die drohenden Wolken zu zerſtreuen, da wagte ma
aufzuathmen.
Und nun nach Rüdesheim. Ich glaube, die Rüdesheimer müſſe
jetzt einen großen Schlaf thun, denn eine ſolche Feſtaufregung wll e
tragen ſein.
Schon in früher Morgenſtunde hatten die zur Aufſtellung um da
Denkmal commandirten Truppen ihre Cantonnements verlaſſen, u
über Rüdesheim auf den Feſtplatz zu ziehen und ihre Plätze einzunenme
Generalmajor von Rauch commandirte die Truppen, beſtehend aus Al
theilungen des 1. Bataillons des Garde=Grenadi r=Regiments „Königl
Auguſtas, des 1. Bataillons des 2 Rheiniſchen Infanterie=Regiments N
28, des 1. Bataillons des Naſſauiſchen Infanterie=Regiments Nr. 87 ur
des 1. Bataillons des Großherzoglich Heiſiſchen Leib=Infanteri=Rezimen.
Nr. 117, ſowie einer E=cad on des Königs Huſaren=Aegiments Nr.
aus Bonn.
In Rüdesheim ſelbſt war ein buntes, reiches Leben, 130
Wag=
harrten der Gäſte, in der Hauptſtraße vom Hotel Jung bis zum Darr.
ſtädter Hof war ein Treiben, wie es zu ſo früher Stunde - um ne
Uhr-
ganz ungewöhnlich iſt. Wagen auf Wagen brachten
Inſaſſ=
aus den Orten des Rheingaus, dazu die Ströme von Menſchen, welc
aus den Bahnzügen und den anlangenden Dampfbeoten in die
Straß=
flutheten. Sämmtliche Häuſer, Terraſſen, Balkons und Vorgärten
war=
dicht beſetzt, Leputationen ſuchten ihren Aufſtellungsplatz, und gege
34 Uhr gingen die, welche ſich ihren eigenen Füßen anvertrauen mußte
hinauf zum Berge.
Ehe ich den Wald betrat, ſah ich zuruͤck und ſiehe da, wie in
ein=
einzigen langen Prozeſion zogen Tauſende von Menſchen heran.
Als, ich den eigentlichen Feſtplatz betrat, hatten ſche
Tauſende ihren Platz gefunden, angewieſen von den in voller Thäligke
befindlichen Feſtordnern. Unmittelbar zu beiden Seiten neben den erſt
N6
Stufen der großen Freitreppe halten — Dank der Fürſorge des Herrn
Landesdirectors Sartorius - die Berichterſtatter ihre Plätze gefunden:
rechts hinter den Mitgliedern des Bundesraths und des Reichstaas,
links hinter den preußiſchen Staatsminiſtern und der Generalität. Ein
prächtig decorirtes Kaiſerzelt hatte der großen Treppe gegenüber jenſeits
der Fahrſtraße Platz geſunden. Es war nach einem Entwurfe des
Profeſſor K. Weißbach aus Dresden aufgeführt und präſentirte ſich in
den edelſten Formen. Der Unterbau war von Holz, das Dach von Eiſen
conſtruirt, mit einem waſſerdichten Oeltuch überzogen. Las Zelt war
dreitheilig und hatte der Mittelpavillon, wie mir von authentiſcher Seite
mitgetheilt wurde, eine Höhe von 10 Metern, die Seitenpavillons erhober
ſich bis zu 5 Meter, die Länge betrug 1440 Meter und die Tiefe 440.
Gewundene Säulen, lanzenartige Träger, Krärze und Bänder gaben
dem Zelte ein flottes Ausſehen. Teppiche breiteten ſich über den
Fuß=
boden und etwa 40 elegarte Seſſel waren für die fürſtlichen Feſtgäſte
bereit. Ein Seſſel, beſtimmt für den Kaiſer, zog durch die Pracht der
Arbeit beſondere Auſmerkſamkeit auf ſich. Das Kiſſen der Rücklehne
trug ein W in Goldreliefarbeit, unmiltelbar über dem W in erhabener
Goldſtickerei die deutſche Kaiſerkrone. Die innere Decorotion des Zeltes
war dem ſtilvollen Aufbau entſprechend, die das Zelt nach dem Rhein
abſchließenden Vorhänge waren zurückgezogen, und unten ſah man den
Rhein und ſeine herrlichen Ufer.
Länas der neugeſchaffenen Straße umjdas Der kmal, links und rechts
vom Kaiſerzelte, ſahen wir die Kriegervereine Aufſtellung nehmen. An
300 Fahnen ſollen es geweſen ſein, die an der bergauf ziehenden Straße
Rand ſich zum Empfange des Kaiſers und für das Feſt entfaltet hatten.
Bis hinauf zur Figur des Krieges, wo die Vertreter der großen
Kriegerverbände ihren Platz gefunden, zog ſich die lange Reihe der
medaillen= und ordengeſchmückten Krieger.
Zu Füßen der Figur des Friedens ſahen wir Studenten, Schüler
höherer Lehranſtalten, ihnen an ſchließt ſich die deutſche Turnerſchaft,
ver=
treten durch Delegirte der Vereine und einen Wald von Fahnen, und
daran reihten ſich wieder die Geſangvereine, die Sänger des deutſchen
Liedes.
Vor dem unterſten Sockel des Denkmals ſtanden die Künſtler mit
ihren Arbeitern und vor dieſen die vier Muſikcorps der bei der
Aufſtel=
lung vertretenen Regimenter.
Links und rechts von der großen terraſſenartigen Treppe breiteten
ſich die Tribünen aus, beſetzt von einzelnen Damen und Herren in
Ge=
ſellſchaftstoilette.
Immer dichter und dichter wurde die Menge, um welche in der
äußerſten Linie um das Denkmal herum die Truppen einen Cordon
ge=
zogen. Und nun kam die Zeit, wo nur die von dem Comits mit einer
Rummer verſehenen Wagen die Straße paſſieren durften, und da boten
ſich dann Momente, welche die Stimmung immer wärmer werden ließen.
Die Compagnie des 1. Garderegimerts mit den hiſtoriſchen
Blech=
mützen hatte Aufſtellung zum Chrendienſt genommen, Generale,
Staats=
miniſter, Mitglieder des großen Comitss, Mitglieder des Reichstags
ſuhren an.
Da kam der greiſe Moltke unter nicht enden wollenden Zurufen
begrüßt, die Führer der Armeecorps aus 1870-71, die Generale
von Tümplirg, Hann von Weyhern, die Generale von der Goltz und
Graf Blumenthal, von Schlotheim und Caprivi, von Wichmann
von Woyna, der Kriegsmiviſter Bronſart von Schellendorf, General
toſch, der bayeriſche Kriegsminiſter, der ruſſiſche Militärbevollmächtigte
Fürſt Dolgorucki, die Bürgermeiſter von Hamburg, Bremen und Lübeck,
die Etaatsminiſter von Puttkamer, Bötticher, Friedberg, Scholz, der
Generalpoſtmeiſter Stephan, Maybach, Lucius, der Staatsminiſter Graf
Hatzſeld, Alle in großer Uniform; der Bundesrath, vertreten durch den
heſſ. Staatsminiſter Fihrn. von Starck, den bayeriſchen Geſandten Gra
Lerchenſeld, den ſächſiſchen Miniſter v. Noſtiz=Wauwitz, den badiſchen Ge
ſandten von Marſchall, Unterſtaatsſecretär Mayr aus Straßburg und
Andere, deren Namen in der raſchen Folge der Ereigniſſe nicht zu er
mitteln waren. Rechts vom Bundesrath gruppirten ſich die Vorſtände
des Reichstags, an der Spitze von Levetzow in der Uniform eines
Land=
wehrſtabsofficiers. Wir ſahen weiter Kochann, Hermes, Bamberger,
Holtzmann, Graf Adelmann, Peter Reichensperger und endlich, auch
zu=
ſammen in einem Wagen kommend, die kleine Excellenz Windhorſt, den
ſtattlichen Herrn von Frankenſtein, von Heeremann und Wendt. Auch
der Präſident des Reichsgerichts Simſon und der Oberſtaatsanwalt
von Seckendorff waren erſchienen. Es war eine glänzende Geſellſchaft,
wie ſie wohl ähnlich kaum wieder ſich zuſammenfinden wird. Und
da=
zwiſchen die vielen einzelnen Vorgänge, welche man nur ſo erhaſchte, und
welche erſt nach und nach wieder in das Gedächtniß zurückgerufen werden.
So Moltke's Ankunſt. Der erſte, den er begrüßte, war Schilling, jder
glückliche Künſtler, dem es vergönnt war dieſes Malzeichen deutſcher
Einigung zu planen und auch zu vollendenl Mit warmer
Herzlich=
keit begrüßte Moltke den Künſtler, und als er den ehrwürdigen Simſon,
den Parlaments= und Reichstagspräſidenten ſah, ging er wie ein junger
Mann die Stufen heran, auch oieſe willkommen zu heißen. - Nun
kamen in raſcher Folge Prinz Friedrich Carl, der Erbprinz von
Hohen=
zollern, der Fürſt von Waldeck, der Herzog von Meiningen, Prinz
Wil=
helm in rother Huſarenuniform, Prinz Albrecht, die Prinzen Alexande.
und Friedrich Leopold von Preußen, Prinz Georg von Sachſen=Weimar,
der Fürſt von Schwarzburg=Rudolſtadt, Seine Königl. Hoheit unſer
Großherzog Ludwig mitt ſeinem Bruder dem Prinzen Heinrich, der
Erb=
großherzog von Sachſen, der Erbprinz von Meiningen und der Groß=
93
2191
herzog von Sachſen. Schon hörte man von fernher das Signal der
kaiſerlichen Ankunft, als in einem prächtigen Viergeſpann die
Kron=
prinzeſſin mit der Großherzogin von Baden und der Prinzeſſin Victoria,
in dem folgenden der König von Sachſen und der Großherzog von
Baden herankamen.
Die Stimmung war auf das Höchſte geſtiegen, da brauſten von
Ber=
zu Berg nicht enden wollende Hochs, und es kam der greiſe Kaiſer, an
ſeiner Seite den Kronprinzen, „Unſern Fritz.
Vom Comits empfangen, an der Spitze der elaſtiſche Graf
Gulen=
burg und der ſorgſame und umſichtige Landesdirector Sartorius, betraten
der Kaiſer und die Fürſtlichkeiten das Zelt. Neben dem Kaiſer nahm
der Kronprinz Platz und der Prinz Wilhelm, rechts etwas rückwärts
vom Kaiſer der Großherzog von Baden, der Großherzog von Heſſen,
der Großherzog von Weimar, dem Kaiſer gegenüber der König von
Sachſen, die Frau Kronprinzeſſir, die Großherzogin von Baden und
hinter dieſen Linien dicht gedrängt die Fürſtlichkeiten mit ihren
Adju=
tanten und unmittelbar rechts am Zelt die Führer aus dem Jahre
18707I.
Das war ein Bild, ſchön und inhaltreich zugleich. Die Geſchichte
unſerer letzten zwei Jahrzehnte war lebendig illuſtrirt.
Ein Kreis ſchöner junger Damen, ſieben an der Zahl, traten an den
Kaiſer heran. Fräulein Hyl aus Wiesbaden begrüßte Seine Majeſtät
mit lauter melodiſcher Stimme mit folgender poetiſcher Anſprache,
ge=
dichtet von dem immer treffend geſtimmten liebenswürdigen Dichter Emil
Rittershaus:
„Segen, Heil dem Zollernſohne!
Sei gegrüßt im Land der Reben,
Du, der Deutſchlands Kaiſerkrone
hat dem Reich zurückgegeben
Dir, der Volkesglück zu ſchaffen,
nimmer, nimmer müd' geworden,
Friedensfürſt und Held in Waffen:
Gruß dir an des Rheines Borden!
Lauſch, o Herr, den Freudenchören,
was ſie tauſendſtimmig ſagen!
In des Rheines Rauſchen kören
wir das Gerz von Deutſchland ſchlagen.
Jauchzerd ſchlägt es Dir entgegen,
der durch Gottes gnädig Walte:
Uns geführt auf Siegeswegen,
der den Rhein uns deutſch erhalten.
Dank Dir, Herr, daß Du erſchienen
Dankend blicken wir nach oben
Treu dem Vaterland zu dienen
ſts. was jubelnd wir geloben!
Gott mit Tirl er ſprech ein
Amen=
zu den Wünſchen, die wir hegen!
In des deutſchen Volkes Namen:
Unſerm Kaiſer Heil und Segen!
Mit rührender Freundlichkeit dankte der Kaiſer für dieſen Gruß=
und während deſſen überreichten Fräulem Helene Rittershaus und
Fräu=
lein Schilling der Kronprinzeſſin und der Großherzogin von Baden präch
tige Blumenſträuße. Die jungen Damen trugen weiße Roben, eine Dame
ſagte mir, es ſei weißer Kachemir, den Rock gerafft durch eine Atlasſchärpe
in deutſchen Farben. Eichenlaub im Haar und Blumen in den Hänoen
bildeten dieſe ſieben Schönen eine reizende Gruppe. Erſt ſpäter hörte
ich, daß die beiden Fräulein Schilling, welche unter dieſen waren, auch
auf dem Nelief =Heimkehr” im Bilde zu finden ſind, und war es mir
doppelt leid, durch die Haſt des Augenblicks verſäumt zu haben ſie dirauf
anzuſehen.
Mit der dem Kaiſer eigenen gewinnenden Herzlichkeit begrüßte er den
Schöpfer des Denkmals, den Blick öfters nach dem Denkmal richtend.
Nun nahte von der großen (Treppe auch das Hauptcomits, um
vom Staatsminiſter Grafen Eulenburg Sr. Majeſtät vorgeſtellt zu
wer=
den. Wir ſahen darunter Rudolf von Beunigſen in der Uniform der
hannoveriſchen Ritterſchaft, Conſul Meyer von Bremen, von Rabenau=
Friedelhauſen, Emil Rittershaus, Kohn =Sp.yer u. A. m.
Als auch dies geſchehen, bat Landesdirector Sartorius, der ein gut
Stück ſeines Lebens an die Vollendung des Denkmals geſetzt, Seine
Majeſtät, mit der Enthüllungsfeier beginnen zu dürfen.
Von den Muſikchören intontrt, erheben ſich die mächtigen Klänge des
Liedes „Nun danket Alle Gott.- Die Wirkung dieſes einzigiſchönen Chorals
eine Aufnahme im Thal, das Geläute der Glocken, es war ein ewig
denkwürdiger Moment.
Stehend hatte der Kaiſer den Choral gehört und mit ihm ſeine ganze
Umgebung. Ein Jeder fühlte die Bedeutung dieſer Minuten. Und auf
einen bereiten Boden ſielen die Einganigsworte der Rede des Grafen
Euſenburg:
Nun laßt die Glocken von Thurm zu Thurm
Durch's Land frohlocken mit Jubelſturm!
Des Flammenſtoßes Geleucht facht anl
Der Herr hat Großes an uns gethan!
Wer das Glück hatte, dem gewandten Redner, der auf der großen
Treppe dem Kaiſer gegenüberſtand, von Anfang bis zu Ende ſolgen zu
können, der mochte kein Wort entbehren. Aber auch die, welche zu wei
F3
2192
ſtanden, um hören zu können, waren ſich der Bedeutung bewußt, denn
es war eine muſterhafte Haltunz im Publikum.
Der Redner ſchloß:
„Möge das Denkmal ſeſt ſtehen und ragen bis in die fernſten Zeiten,
in Ehren gehalten von einem freien, einigen und glücklichen Volke; mögen
die Nachkommen freudig Gehör geben, ſich erheben an dem, was das
Denkmal kündet; mögen von Geſchlecht zu Geſchlecht die Gefühle
fort=
erben, welche uns heute erfüllen und von denen beſeelt wir
begeiſterungs=
voll rufen: „Heil Deutſchland, Heil dem Kaiſer, Hoch dem Kaiſer und
Reich!
Ein unbeſchreiblicher Jubel folgt, Hoch und abermals 6och ertönen
aus Tauſenden von Kehlen.
Graf Eulenburg geht nun auf Seine Majeſtät zu und überreicht die in
rothen Sammt gebundene Rede; der Kaiſer, der ſtehend die Rede
ange=
hört, dankt auf das herzlichſte und nachdem der Sturm ſich gelegt, tritt
er vor das Zelt, mit bewegter, aber lauter Stimme beginnend:
„Wenn die Vorſehung irgend ein großes Werk vor hat, wählt ſie
dazu die Länder, die Zeit und die Werkzeuge. So war es 1870. Das
ganze deutſche Vaterland erhob ſich wie ein Mann gegen drohende
Ge=
fahr; die Fürſten ſtellten ſich an die Spitze. Und mit dem Allmächtigen
gingen wir von Sieg zu Sieg und Deutſchland ſteht in Einheit in der
Weltgeſchichte da. Millionen Zungen haben ihre Gebete zu Gott erhoben
und ihm für dieſe Gnade ihren demüthigen Dank dargebracht, und ihn
geprieſen, daß er uns für würdig befand, ſeinen Willen zu vollziehen.
Aber für die ſpäteſten Zeiten will Deutſ=land dieſem Dank bleibend
Ausdruck geben; in dieſem Sinne iſt das vor uns ſtehende Denkmal
geſchafſen, das nun enthüllt werden ſoll. Und mit den Worten, die ich
hier bei der Grundſteinlegung ſprach, welche nach den Befreiungskriegen
von 1813 bis 15 in eiſerner Schrift der Nachwelt mein Vater, weiland
König Friedrich Wilhelm der Dritte, hinterli.ß, weihe ich dieſes Denkmal:
„Den Gefallenen zum Gedächtniß, den Lebenden zur Anerkennung,
den kommenden Geſchlechiern zur Nachahmung!
Das walte Gottl,
Dieſe letzten Worte der Weihe ſprach der Kaiſer mit erhobener
Stimme. Eine lautloſe Stille lag über den Tauſenden, die das
Denk=
mal umſtanden und ihre Blicke richteten auf den Mann, der, an der
Spitze des von ihm geſchaffenen Reiches, mit 86 Jahren gekommen war,
um dem Tenkmal deuiſcher Einheit, das weithin ſicht inzdie Lande, die in
kläglicher Zerriſſenheit gelitten, die Weihe zu geben. Es war ein
er=
greifender, nie zu vergeſſender Anblick, als der Kronprinz ſich dem Kaiſer
näherte und in tiefer Verbeugung vor der Majeſtät ſeine Hand ergriff,
um ſie zu küſſen, und der Kaiſer ſich umwendete und ſeinen Sohn im
überſtrömenden Gefühle an ſich zo9, ihn auf beide Wangen küßte und ihn
feſt umſchlungen hielt. Es mag wohl kein Auge trocken geblieben ſein,
das dieſen Vorgang ſehen und empfinden konnte.
Naſch trat der Kaiſer an den König von Sachſen, an den
Großher=
zog von Baden, an den Großherzog von Heſſen beran, um ſeinen
Bun=
des= und Kriegsgenoſſen die Hand zu drücken. Es entſtand große
Be=
wegung im Kaiſerzelt um Seine Majeſtät, und erſt die Klänge des
„Heil dir im Siegerkranz” verdrängten die tiefe Empſindung, die ſich
Aller bemächtigt hatte.
Und kaum waren dieſe Töne verrauſcht, ſo ſchritt der Kaiſer mit
elaſtiſchem Schritte die große Treppe hinauf, geführt von Profeſſor
Schilling, gefolgt von den fürſtlichen Damen und Herren, den Generalen,
Miniſiern und Würdenträgern.
Brauſende Hochs empfingen den Kaiſer, und nach all dem Erlebten
konnte man ſich nicht denken, daß der Enthuſiasmus noch eine Steigerung
erfahren würde. Als aber der Kaiſer auf der Plattform ſichtbar war
und mit ſichtlicher Freude die ſich vor dem Denkmal ausbreitende
Land=
ſchaft beſah mit dem bewegten Leben, als ſich ſeine Blicke nach dem
Rheine richteten und er Eulenburg rief, um ihm die unterdeſſen
heran=
gekommene Flotille zu zeigen, in dieſem Augenblicke, wo er den
Um=
ſtehenden allen ſichtbar war, da ertönte ein unermeßlicher Jubel.
Er pflanzte ſich fort und tönte von unten wieder. Und nun „die
Wacht am Rheinv.
Als ouch dieſe geſungen, da kam die Zeit, wo man ſich das
Denk=
mal näher beſehen konute.
Die Beſchreibung des wunderbaren Werkes möge man mir für heute
erlaſſen.
Um 12 Uhr erfolgte die Abfahrt des Kaiſers.
Kurz vor Beginn der Feier war ein mächtiger Lorbeerkranz
ange=
kommen, der am Fuß der Treppe auf einem Poſtament ſeinen Platz
ge=
funden. Auf ſeinen Schleifen war die Inſchrift:
Zu des Niederwaldes Eichen,
Zu Germania's hehrem Stand
Senden wir dies Dankeszeichen
Von des Schwarzen Meeres Strand.
Die Deutſchen in Odeſſa hatten ihn geſandt.
In Rüdesheim war der Kaiſer und ſein Gefolge unterdeſſen
em=
pfangen und in der Rheinhalle von einer Mainzer Deputation begrüßt
5 Nach den erſten Säthen dieſer warm empfundenen überwältigenden
Anſprache war die Denkmalhülle durch ein Verſehen zu früh gefallen,
und von Bingen tönten die Salutſchüſſe herauf. Aber der Kaiſer ließ
ſich nicht ſtöten und brachte ſeine Anſprache, allerdings im
Zuſammen=
hang dann nur für die Nächſten verſtändlich, zu Ende.
193
worden. Das Schönſte aber war die Paradefahrt der feſtlich geſchmückt=
Boote. Sie war mit einem Worte großartin. Einzelne Schiffe ware
ungemein reich decorirt, alle mit dichten Maſſen beſetzt, die dem
Kaiſ=
ihre Huldigung darbrachten. Und nun das Leben in Rüdesheim. 2
war, was man Feſtſtimmung nennt, und mochte ſie auch hie und da Ube
ſchäumen, an dieſem Taa war es erlaubt.
Neben anderem Schönen, was aber den Raum für heute zu ſehr i
Anſpruch nehmen würde, erhielt ich in Rüdesheim folgendes Gedicht vo
Felix Dahn:
An die Germania auf dem Niederwald.
Heil dir vieltauſendfalt,
Dir auf dem Niederwald,
Eichkranz=umlaubt!
Hoch über Berg und Thal
Hebſt du im Morgenſtrahl
Leuchtend dein Haupt.
Schaue, ſo fern du kannſt:
Weit wie den Blick du ſpannſt,
Deutſch iſt dies Land.
Segn' es im Frieden reich,
Schirm' es walkürengleich,
Hebt Krieg die Hand.
Unſichtbar ſteht hier ſchon
Volle zwölf Jahr dein Thron,
Wachſt bier auch du:
Jetzo leibhaftie, ſchön,
Hür uns auf dieſen Höhn
Reich, Recht und Ruh.
Wider Feind fern und nah
Schirm uns, Germania,
Stolz, ſtill und ſtark:
Du begehrſt Kampfes nicht,
Doch wer ins Haus dir bricht,
Den triff ins Mark!
Vier Uhr war es, als meine Genoſſen und ich im Garten des Darn
ſtädter Hofes ſitzend, uns den Freuden der Mahlzeit hingaben. Aber e
war kein rechtes Raſten möglich. Es war zu viel Schönes zu ſehen un
zu genießen, und ſo zogen wir denn wieder aus, das Getreibe in
Rüde=
yeim zu ſehen und uns zu erçötzen.
Die originellſte Decoration Rüdesheims war unſtreitig das grof
Faß auf dem Wege nach der Landungsbrücke. Von Rüdesheimer Küfer
gebaut, trug es auf der einen Seite die Inſchrift:
Was zum Schmuck des Feſts auch paſſe,
Blumen, Reben, grüne Aeſte,
In das Faß und aus dem Faſſe
Kommet hier das Allerbeſte.
Und auf der anderen Bodenſeite die Strophe:
Mächtig, wie der edle Wein,
Iſt das deutſche Reich!
Wie kein anderer unſerem Wein,
Kommt ihm kein anderes gleich.
Köſtliche Blüthen trieb der Humor; einer beſſeren Feder ſei es vor
behalten. dies reizende Leben zu ſchildern.
Als wir bei untergehendem Tageslicht den Kahn beſtiegen, da fiele
mir beim Anblick des Denkmals, das auf's Neue wieder Hunderte un
Hunderte umſtanden, die Worte Julius Rodenbergs ein:
„ Was lang verloren war, kehrt wieder,
Der Schleier ſinkt, der es verhüllt;
Und ſo hat ſich der alten Lieder
Der Vorzeit Deutung mir erfüllt:
So iſt's geſchehen, ſo gekommen
Und ſo der Bann von meinem Schatz genommen.
Herauf, herauf, du, Siegfrieds rothes Gold,
Darüber meine Woge lang gerollt.
Das echte Rheingold, das ich barg im Dunkeln,
Soll nun im Glanz des jungen Tages funkeln.
Herauf! herauf! Was ihr ſo lana erſtrebt,
Heil Euch, Ihr Glücklichen, Ihr habts erlebt!
Ihr bahtgehoben ihn, Ihr habt befreit-
Den Nibelungenhort der deutſchen Einigkeit””
In Bingen angekommen, ſtanden Schaaren von Menſchen, der
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leuchtung des Denkmals harrend, und als dieſe vorüber war, war
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immer noch ſchön, und der Dichter Simrock hatte für viele an dieſen
Tage Recht, als er ſang:
Dich bezaubert der Laut, dich bethört der Schein,
Entzücken faßt dich und Graus:
Nunſingſt du nur immer: Am Rhein, am Rheinl
und kehrſtnicht wieder nach Haus.
Br.
Vermiſchtes.
- Als Curioſum erwähnt das F. J., daß die kürzlich in Concurs ge
rathene deutſche Garantiebank in Frankfurtauch eine aus zwei Bücher
beſtehende Bibliothek hatte, die den größten Theil der Maſſe ausmacht, näm
lich ein Strafgeſetzbuch und ein Exemplar der Concursordnung.
- Bei der Anweſenheit des Kaiſers in Homburg hatte ein dem Schloſt
gegenüber wohnender Schloſſer nachſtehende ſelbſtverfertigte Verſe an einen
Transparent angebracht:
„Heil Dir Kaiſer!
Wilhelm heißt er,
Den Frieden preiſt er,
Die Feinde ſchmeißt er.
D.. . Schloſſermeiſter.”
Die Verſe ſollen dem Kaiſer beſondere Freude gemacht haben.
Vadactiau uod Gerlag: L. C. Ahlnlch'ſae Hofou hdruckerei.