146.
146.
Jahraang.
9
Abonnementspreis
vlertelſährlich 1 Mark vo Pf. ncl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Grag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
4as d g
gRRRſLEId EntNkerkthdöthit.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expeditton. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 28. Zepteuber.
N19D
4883.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Fortbildungsſchule für die aus der Volksſchule entlaſſene münnliche Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 1883-84
Montag den 15. October l. Js., Abends präcis 8 Uhr,
eginnen. Derſelbe wird wie in den vorhergehenden Jahren in den Wintermonaten an den vier Wochentagen: Montag, Dienstag,
Oonnerstag und Freitag, Abends von 8-10 Uhr, im Schulhaus auf dem Ballonplatz ſtattfinden.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen Knaben, welche in den Jahren 1881, 1882 M
ind 1883 aus den hieſigen Volksſchulen entlaſſen worden ſind, oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden ſich
ier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuch
er Fortbildungsſchule ſind ſchriſtlich an Großh. Kreis=Schul Commiſſion (Neckarſtraße Nr. 3) zu richten und muß bis
fur erfolgten Eniſcheidung dieſer Behörde die Fortbildungsſchule beſucht werden.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ehenſo Dienſtherrſchaften und Lehrherrn, welche ſchulpflich ige
naben im Dienſt oder in der Lehre haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der Fortbildungsſchule
nzuhalten (Art. 24 des Schulgeſetzes). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts im Geſchäft der Eltern,
ehrherrn oder Dienſtherrſchaft unentbehrlich, kann nicht zur Eniſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche
er Fortbildungsſchule nöthige Zeit und zwar ſeibſtverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen, daß ſie ſich vor Beginn des
Unter=
ichts genügend waſchen, ankleiden und eſſen können (8 106 der deuiſchen Gewerbeordnung). Zuwiderhandlungen werden
mit=
iner Polizeiſtrafe von 2- 20 Mark beſtraſt (Art. 25 des Schulgeſetzes).
Unentſchutdigſe Schulverſäumniſſe unterliegen den geſetzlichen Schulſtrafen ſie 20, im Wiederholungsfalle 40 Pfa.), welche
öthigenfalls durch Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vollſtreckt werden.
Außerdem erfolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür je 10 Pfg. ſofort an den Abholenden zu entrichten ſind.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1881 und 1862 haben ſich Montag den 15. October l. J3., Abends
räcis 8 Uhr, in den ſeitherigen Localen im Schulhaus auf dem Ballonplatz einzuſinden, während Diejenigen, welche
m Jahre 1883 aus der Vollsſchule entlaſſen worden ſind oder obwohl früher entlaſſen, ſeither eine Fertbildungsſchule nicht
be=
uchten, oder freiwillig am Unterricht Theil zu nehmen wünſchen, ſich Sonntag den 14. Octaber l. Js., Nachmittags
räcis 3 Uhr, im Turnſaal der Schulhäuſer in der Nundethurm= und Blumenſtraße einzufinden haben, um in eine Abtheilung
er Schule eingereiht und für den am folgenden Abend beginnenden Unterricht entſprechend inſtruirt zu werden.
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſiherrn ſprechen wir auch diesmal das Vertrauen aus, daß ſie den großen Nutzen des der
ännlichen Jagend unentgeldlich gebotenen Fortbildungsunterricht erkennen und nach Lräſten bemüht ſein werden, die Zwecke der
ſchule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung der Schüler zur Folgſamleit gegen Vorſteher und Lehrer
er Schule, ſowie zu Fleiß, Ordnung und guter Sitte in und außerhalb der Schule zu fördern.
Darmſtadt, den 25. September 1883.
Der Schulvorſtand.
(9295
Ohly, Oberbürgermeiſter.
B e k a n n t m a ch u n g.
Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Stadtverordnetenwahl betreffend.
Während der Zeit vom 26. September bis 3. Ociober 1883, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2
is 5 Uhr, liegt die Liſte der in der Stadt Darmſtadt zur Stadtverordnetenwahl Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der
u dem höchſtbeſteuerten Drittheil der Wählbaren gehörigen Perſonen auf dem Rathhauſe zu Jedermanns Einſicht offen.
Inner=
alb dieſer Friſt kann in dem bezeichneten Locale jedes Mitglied der Stadtgemeinde Einſicht von dieſen Liſſen uehmen und
Ein=
endungen gegen dieſelben vorbringen.
Darmſtadt, am 24. September 1883.
Der Großherzogliche Ober=Bürgermeiſter.
Ohly.
(0169
573
8)
„0
62
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B.
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4
dauert der billige Verkauf der feinen weißen und crsmefarbigen
2134
k 190
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither betriebenes Gewerbe niedergelegt haben, oder
vor Ende März 1884 niederlegen, oder an einen Anderen abtreten wollen, ſowie Diejenigen, welche ſonſtige Veränderungen im
Gewerbebetrieb vorzunehmen beabſichtigen, werden hierdurch aufgefordert, dieſes der Bürgermeiſterei alsbald anzuzeigen, damit
bei der bevorſtehenden Steuerregulirung Rückſicht genommen werden kann.
Darmſtadt, den 7. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8538
J. V. d. O.=B.: Hickler, Beigeordneter.
Großherzogliche
Landes=Irrenanſtalt.
Auf dem Submiſſionswege ſollen ver=
Nax noch bis
geben werden:
1) 70000 Kilo auserleſene Eßkartoffeln,
Samslag Abend den 29. Seyl.
2) 1800 Stück Weißkraut (Büttelborner),
3) 600 „ Rothkraut,
4) 100 Kilo Meerrettig,
5) 1500 „ Gelberüben, ſogen. Car=
05 Vorhänve so
rotten,
aus dem Gardinen=Fabrik=Geſchäft von
6)
500 „ Rotherüben,
4060 Stück Wirſing,
M. S. Bermau aus WerIim.
700 Kilo Zwiebeln,
Um das ganze Lager bis dahin zu räumen, ſind die Preiſe abermals
150 Cinr. Kornſtroh,
bedeutend herabgesetzt.
65 „ Hafer,
Engllsche Füll-Gardinen in weiß und crsme, früherer
17) Filgſchuhe und Schlappen.
Preis 10 bis 20 Mk., jetzt herabgeſetzt Fenſter
Die Lieferungs=Bedingungen ſind auf
dem Büreau genannter Anſtalt am 3. und
6 bis 12 Mk.
4. October l. Js., Vormittags von 8 bis
Doppel Avirndardinen Fenſter 2, 3 bis 5 Mk.
12 und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr,
destickte Schweizer-dardinen Fenſter 6, 8 bis 18 Mk.
einzuſehen und Offerten ſchriftlich, ver=
Füll Decken, Eleine Gardinen zu allen Preiſen.
ſchloſſen und mit der entſprechenden Auf=
Elegante Tisch-Decken 2, 3, 4, 6 bis 10 Mk.
ſchrift verſehen,
bis zum 15. October l. 3s., Vor=
M Der Verkauf dauert nur noch bis Samstag Abend
mittags 11½ Uhr,
den 29. September. -E
entweder in den vor dem Büreau der An=
W Ernſt=Ludwigſtraße 20 im Laden. E
ſtalt aufgehängten Submiſſionskaſten ein=/
[9265
zulegen oder franco per Poſt hierher
ein=
zuſenden.
Heppenheim, den 25. September 1883.
Großherzogliche Direction der Landes=
Irren=Anſtalt.
J. A.:
(6296
EEES AUulGzOON
Schaum, Großh. Hausverwalter.
Feinſtes Nauheimer
Jauerkerant,
Salz=
empfiehl!
Bleichſtraße.
Kaum mehr denn 12 Jahre ſind es, ſeit die „Geſte Pilſner Actien=
Brauerei in Pilſen; ihren ſo vortrefflichen Stoff in Deutſchland einzujühren
begonnen, wo „Pilfner Bieru damals ein noch kaum gekannter Artikel war, indem
das Erzeugniß einer anderen, ſchon früher in Pilſeu exiſtirenden Brauerei, bis
da=
hin höchſt ſelten auf deutſchem Boden zu finden war, da deren Product „faſt
aus=
ſchließlich nur im Inlande verzapft wurde.
Welch „außerordentlichen Namen!, nicht zu viel geſagt„Weltruf” ſich das
Pilſner Bier der Erſten Pilſuer Actienbrauerei in der verhältaißmäßig kurzen
Zeit, von kaum wenigen Jahren nach Einführung, ſchon erworben, iſt hinlänglich
bekannt; weniger bekannt aber iſt es, daß gerade der
Erstem Willsmer Aetiem-Erauerel
Commersche fänse,
prachtvolle Qual., 65 Pf. das Pfd. (auch
koſchere) verſ. u. Nachn. Max Michels,
9070
Stettin.
im Wilsem
nachweislich nalleink das Verdienſt gebührt, Vorgeſagtes inſcenirt und den ſo
be=
deutenden Ruf des Pilſuer Bieres in Deutſchland und weit über deſſen Grenzen
hinaus begründet zu haben.
Zur genauen Orientirung erlaubt ſich der Unterzeichnete einem T. Publikum
die Mittheilung zu machen, daß das „ächten Pilſner Bier aus der Erſten
Pilſner Actienbrauerei bei Herrn G. L. Mriegk, Wein= und
Flaſchen=
bier=Handlung, zu finden iſt.
Achtungsvoll
Die Generalvertretung für Süd= u. Mitteldeutſchland:
W. G. Staudt.
18996
Frankfurt a. M., im September 1883.
B 150
213
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Weber,
179
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Kapellplatz gelegen, iſt wegen
Weg=
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verkaufen. Dasſelbe würde ſich ſeiner
günſtigen Lage wegen für eine
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19298
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P. Thüringer, Schulſtraße 5.
Hurkoſfelu.
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die feinen Speiſekartoffeln meiner
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erlauben, meinen geehrten Abnehmern
Offerten zugehen zu laſſen.
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En Fiohkigss Urthell
über die Qualilät einer Waare bekommt man nur dann, wenn man ohne jedes
Vorurtheil ſich entſchließt, einen Probeverſuch zu machen. Ich führe prinzipiell
in allen meinen Artikeln nur die gediegenſten Qualitäten, die ich zu
ſehr billigen Preiſen verkaufe. Ein kleiner Verſuch wird Geſagtes beſtätigen.
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55 „ „ „
„
ganz breite
75
„ „
„
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„
„
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„
paſſend für große Commode und großen Tiſch in denſchönſten
„
bunten Muſtern und Holzfarken Mk. 1.70 und Ml. 1.90.
Holzfarben Mk. 2.30 und Mk. 2.70.
Holzfarben, paſſend für außergewöhnlich lange und breite
„
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E
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Nur allein in dem
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Nur während der Meſſe. Die Eckbude befindet ſich gegenüber Herrn
Metzger Poth am Marktplatz, worauf genau zu achten bitte.
Das Maaß von Möbeln, Fenſter= und Zimmergrößen bitte gefälligſt
mit=
zubringen.
19249
7⁄₈
eſchafts=Eroſſuung U. Empſehlülg.
Hierdurch die ergebene Mitthe=ung, daß ich in der
Ludwigs-
gtrass0 2 ein
266
Herven=Garderobe=Geſchäft
eröffnet habe.
Außerdem habe eine Abtheilung für Knaben-Garderobe
als Specialität eingerichtet.
Sowohl in Herren= als auch Knabengarderobe, ſowie in Tuch=
und Bukskin werde ſtets die neueſten Sachen der Saiſon führen,
wodurch dem geſchätzten Publikum Gelegenheit gegeben wird, ihren
4
Bedarf in zufriedenſtellender Weiſe zu decken.
Werde bemüht ſein, durch Lieferung dauerhafter Arbeit und Stoffe
5 das mir geſchenkte Vertrauen ſtets zu erhalten.
Langjährige Thätigkeit in dieſer Brauche und hinreichende Mittel
ſetzen mich in den Stand, allen Anforderungen zu genügen.
Beſtellungen nach Maaß werden innerhalb 24 Stunden ausgeführt.
(7998
Hochachtungsvoll
Houst HoausC,
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[ ← ][ ][ → ]2136
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im Ausverkaufe von 50 Pf. an.
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oo0000000o00oooooooooooooeoe
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garantirt tadellos, wegen Abreiſe für M. 70
abzugeben. Wo? ſagt die Exped. (9266
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G
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farbig in den neueſten Façons und Stoffen.
H
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E Sehul-sehürxen -gl.
5
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Schürzen per Stück 30 Pf. Belour= u. Filz Unterröcke,
Flanell=
röcke u. Flauell=Beinkleider verkaufe in der Bude Hauptreihe
gegen=
über vom Marktbrunnen zum Fabrikkoſtenpreis, W3- und bitte ich
genau auf die Firma zu achten. E
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Vonm Lamdsborg aus Berin,
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um damit zu räumen, zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
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ain
Danlahiofer
4
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ge=
brauchter Schiefer iſt gegen Baarzahlung
abzugeben.
(038
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W. Edebrand H.
44
Die Wageufabri”
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Baplist Röder in Hainz,
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(6070
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EWIOOIOI
Die Hyf=Auchhandlung von
E
2
Lugnsi Küngshöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
Chiuesischen Theo, Ernte 1882,
zu Mk. 7, 5.25, 4.75. 3.75, 3, 2.76
und 2.50 pr. Pfd.
Thoespitzen Pfd. M.l25, Ml.I5.
E Zum 105. Mal zur Darmatädter Messe.
M. Hieſch, Graveur aus Offenbach a. M,
empfiehlt ſich in allen Graveur=Arbeiten, in Achat=Steinen, ſowohl in Meſſing wie in
Stahl; Amtsſiegel, Giro's, Briefſtempel mit Farbeneinrichtung, Petſchafte,
Firma=
ſchilder in Zink wie auch in Meſſing, Brenneiſen für Bierbrauer, ſowie auch
Blind=
preſſen, um Papier zu ſtempeln.
E- Mein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Herrn G. Heßf (Hirſch=
Apotheke) am Markt.
19208
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch u. Magenleidende
owie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Aemmert Wwe., Bleichſtr. 45. 6784
Die Frauenſtraminpantoffeln (
Hond=
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habe, werden von heute an zu H. 2. 90
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Männer= und Kinderſtiefel zu
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holt, herabgeſetzten Preiſen in bekaunte:
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2152
F3 190
Aufeuk.
Am 18. October d. Js. werden es fünſzig Jahre, daß der Redacteur unſeres
Schulboten, Herr Joh. Schmitt zu Darmſtadt. in den Schuldienſt eintrat.
Eine Anzahl Freunde und Geſinnungsgenoſſen des Herrn Schmitt möchten
dieſen Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne dem Jibilar ihre Anerkennung zu zollen
für Alles, was derſelbe im Intereſſe des Lehrerſtandes erſtrebt hat.
Zu dieſem Ende ſoll demſelben Mittwoch den 17. October, Nachmittags
3 Uhr, im Gaſthaus „ zum weißen Schwani dahier ein einfaches Feſteſſen (Gedeck ohne
Wein 2 Mark) gegeben werden.
Alle Freunde des Herrn Schmitt, welche ſich hieran betheiligen wollen, ſind
ge=
beten, dies längſtens bis zum 12. October per Poſtkarte bei Herrn Fr. Türck,
Darmſtadt, Wienerſtraße 51, anzeigen zu wollen.
Darmſtadt, im September 1883.
Backes, Darmſtadt. Prof. Dr. Büchner, Darmſtadt. Fiedler, Ruffach
Elſaß). Heiß, Wendelsheim. Kayſer, Darmſtadt. Kaßlick,
Darm=
ſtadt. Oppel, Grünberg. Pfaff, Darmſtadt. Türck, Darmſtadt.
Weber, Zwingenberg. Weckmann, Langen.
(9302
Abonnement=Einladung
auf die
Gffenbacher Zettung.
Vom 1. October dieſes Jahres ab wird die Offenbacher Zeitung, bekanntlich
ſeit ihrer Gründung im Jahr 1773 das amtliche Organ aller Behörden des Kreiſes,
in bedeutend vergrößertem Format erſcheinen. Der Inhalt wird überſichtlicher
geſtaltet ſein und auch ferner nach Möglichkeit vermehrt werden, ſo daß die Offenbacher
Zeitung von jetzt ab allen Biättern mit einmaliger Ausgabe würdig an die Seite
geſtellt werden darf. Neben Original=Leitartikeln, die in erſter Linie die wichtigſten
politiſchen Tagesfragen behandeln, dann aber auch allen anderen Dingen von
ein=
ſchneidender Bedeutuug die gebührende Beachtung ſchenken, bringt die Offenbacher
Zeitung zunächſt alle wichtigen Nachrichten aus dem engeren Vaterland Heſſen ſo
ſchnell und ausführlich, wie eine einmalige Ausgabe täglich nur geſtatten kann, ſie
bringt ferner die intereſſanteſten und wichtigſten Nachrichten aus dem geſammten
deutſchen Neich, namentlich auch aus der Reichshauptſtadt Verlin, ſo
Reichstagsver=
handlungen, Beſchlüſſe des Bundesraths ꝛc., in einer Ausführlichkeit, die in vielen
Beziehungen ſelbſt den größten Anſprüchen genügen dürfte, ſie gibt weiterhin durch
direct bezogene Telegramme und Correſpondenzen ihren Leſern ein überſichtliches Bild
der politiſchen Lage im Auslande und endlich widmet ſie den localen Angelegenheiten die
größtmöglichſte Aafmerkſamkeit, indem ſie neben Tagesneuigkeiten auch eingehende
Be=
richte über Stadtverordneten=, Handelskammer= und Schöffengerichts=Sitzungen, ſowie
die Kreisausſchußſitzuugen, außerdem aber auch noch Berichte über die Strafkammer=
und Aſſiſenverhandlungen, ſowie die Provinzialausſchußſitzungen in Darmſtadt bringt.
Dem Hauptblatt wird wie ſeither eine in äußerſt handlichem Format
Guch=
ſormat) hergeſtellte
Uuterhaltungsbeilage
beigegeben, deren Inhalt ſich zuſammenſetzt aus Original Nomanen und Novellen,
wiſſenſchaftlichen Abhandlungen jeglicher Art, Nekrologen berühmter Männer,
Theater=
referaten, Literaturartikeln, Miscellen, Silbenräthſeln, Charaden, Logogryphs,
Arith=
mogryphs ꝛc., ſo daß auch diejenigen Leſer, welche für Politik kein Intereſſe haben,
namentlich aber das ſchöne Geſchlecht, ihre Wünſche in dieſer Nichtung befriedigt ſehen.
Trotz dieſes reichen Inhalts und der bedeutenden Vergrößerung wird der
Abon=
nementspreis des Blattes derſelbe bleiben, d. h. für Offenbach einſchließl. Trägerlohn
nur 2 M. 10 Pfg. vierteljährlich; für außerhalb, durch die Poſt bezogen, erhöht ſich
dieſer Betrag um den Poſtaufſchlag.
Auch der Inſertiouspreis bleibt derſelbe, indem wir für die einſpaltige Petitzeile
nur 16 Pfg., für die zweiſpaltige 20 Pfg. u. ſ. w., außerdem Inſerate, welche unter
der Rubrik Stellengeſuche und Vermiethungen Aufnahme finden ſollen, nur mit 5 Pf.
pro Zeile berechnen und bei mehrmaliger Aufnahme eines Inſerats entſprechenden
Nabatt bewilligen.
Indem wir hiermit zum neuen Abonnement ergebenſt einladen, erſuchen wir
unſere auswärtigen und die neu hinzutretenden Abonnenten, ihre Beſtellungen bei der
nächſten Poſtanſtalt baldigſt zu machen, damit Störungen in der Zuſtellung vermieden
werden.
Offenbach a. M., im September 1883.
(9303
Die Cxpedition der Oſſenbacher Zeitung.
674
K 190
2138
Bekanntmachung.
Die Bewohner der Neuſtadt, werden freundlichſt erſucht, zu Ehren der Anweſenheit Sr. Majeſtät
des Kaiſers, Samstag den 29. d. Mts. ihre Häuſer mit Fahnen zu ſchmücken.
Darmſtadt, den 27. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9304
Ohly.
Pfennigſparkaſſe dahier.
Zum Zwecke der Ueberſchreibung der im Laufe des 1I1 Quartals 1883
ſtatt=
gefundenen Einlagen zur Pfennigſparkaſſe in die ſtädtiſchen Sparkaſſebücher, fordern
wir hiermit die Intereſſenten auf, die letzteren Bücher ſowohl, als auch die während
des vorbemerkten Quartals für die bezüglichen Einlagen an die Einleger abgegebenen
Pfennigmarken bezw. die mit denſelben beklebten Blätter der Pfennigſparkaſſebücher,
an die betr. Stationserheber
Samstag den 29. d. Mts.
um ſo gewiſſer abzugeben, als ſonſt die Einleger ſich den durch eine verſpätete
Ueber=
ſchreibung für ſie entſtehenden Zinſenverluſt ſelbſt beizumeſſen haben.
Die Trennung der vorbemerkten Markenblätter aus den Piennigſparkaſſebüchern
findet duch die Stationserheber ſtatt und ſind daher dieſe Bücher gleichzeitig mit den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern bei den betr. Erhebungsſtationen vorzulegen.
Einlagen zur Pfennigſparkaſſe können an dem ebigen Tage nicht bewerkſtelligt
werden, dagegen iſt geſtattet an dem darauf folgenden Samstage - den 6.
Oe=
tober d. J. - doppelte Einlagen zu machen.
Im Intereſſe der durch den Uebergang der Einlagen zur Pfennigſparkaſſe in
die ſtädtiſche Sparkaſſe ohnehin ſehr erſchwerten Verrechnung dieſer letzteren Kaſſe,
er=
ſuchen wir die Eirleger wiederholt, künftighin darauf Bedacht zu nehmen, daß, wo
möglich nur ganze Mark zur vierteljährlichen Ueberſchreibung in die ſtädtiſchen
Spar=
kaſſenbücher der Einleger gelangen. Ebenſ; dürfte es ſich zur Erleichterung der
Stationserheber empfehlen, daß die während eines Quartals bewerkſtelligten Einlagen
zur Pfennigſparkaſſe, bezw. die hierfür ertheilten Pfennigmarken vor der
vierteljähr=
lichen Präſentation der bezüglichen Pfennigſparkaſſebücher bei den Erhebungsſtationen
von den betr. Einlegern ſelbſt addirt werden, damit die Uebereinſtimmung der ſich
hiernach ergebenden Summe mit dem Betrage der an die Pfennigſtationen
zurückge=
gebenen und von den Letzteren quittirten Pfennigmarken, durch Vergleichung mit
größerer Sicherheit feſtgeſtellt werden kann.
Schließlich bemerken wir noch, daß, zur Vermeidung von Irrthümern, vor
Erledigung der Eingangs erwähnten Ueberſchreibung der Einlagen in die ſtädtiſchen
Sparkaſſenbücher, keine Rückzahlungen von Einlagen zur Pfennigſparkaſſe geleiſtet
werden können.
[9305
Darmſtadt, den 27. September 1883.
Das Curatorium der Pſennigsparkagse dahier.
9202) Ein Mädchen für Küche und
Hausarbeit geſucht. Untere Heinrichſtr. 103,
Hochparterre. Meld. nur von 4-6.
In einem hieſigen Putz=
Godes. und Modewaarengeſchäft
iſt für ein junges Mädchen eine Lehr-
8telle offen. - Offerten unter B. M.
(9309
befördert die Expedition d. Bl.
Ein gewandter jüngerer Kaufmann für
Landtouren
Rudolt Schnauber,
geſucht.
Mühlſtraße 23. (9310
9218) Im 3. Stock, Manſarde oder
Hinterhaus wird in der Heinrichsſtraße oder
Umgebung ein unmöbl., geräumiges, heizb.
Zimmer, nach Nord oder Nordoſt gelegen,
ſauf 1. reſp. 15. October geſucht. Offerten
unter M. in d. Exp. abzugeben.
(Es werden noch einige Theilnehmer zu
E, einem Curſus im deutſchen und
fran=
zöſiſchen Schönſchreiben, ſowie in der
Rundschrift nach E. Soennecken's
Hethode
geſucht. — Nähere Auskunft ertheilt die
Expedition d. Bl.
9210
Nan ſucht bei einer gebildeten Familie
2 ein Zimmer nebſt Penſion für
einen Polytechniker. — Nähere Angaben zu
richten an „Oberbaurath Hoffmann, Wies=
(9286
baden, Kapellenſtr. 2.
Beſſunger älterer Geſangverein.
Die wegen ungünſtiger Witterung am 22. ds. Mts. ausgefallene geſellige
Zuſammenkunft auf dem Schießhauſe findet nunmehr Samstag den 29. d. M.,
Der Vorstand. (9306
Abends 8 Uhr ſtatt.
Bekanntmachung.
Unſer Rechner, Herr August Wiener, wohnt vom 1. October ab
Madhiſcenpiatz. Nr. 4.
(9307
im Hauſe des Herrn Adolf Mainzer.
Darmſtadt, den 27. September 1883.
Der Vorſtand der hieſigen iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Dan Frierahrnd-Loral,
ſeither wegen Bauveränderungen geſchloſſen, iſt vom 1. October au
wieder zu den bekannten Stunden geöffuet.
Wer Vorstand. (9308
Gold=Cours.
M. 16.7-76
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
„ 16.18-22
Engliſche Sovereigns
„ 20.34-33
Dollars in Gold
„ 4.18-22
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 28. September.
2. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Die Memoiren des Teufels.
Luſiſpiel in 3 Akten von B. A. Hermann.
Robert
Herr Steude.
Daronin von Ronquerolles
Fräulein Beil.
Marie, ihre Tochter
Fräulein Ethel.
Marquis von Lormias
Herr Knispel.
Chevalier von Rapinière.
Herr Butterweck.
Graf von Cerny
Herr Wagner.
Heloiſe, ſeine Gemahlin
Fräulein Schütky.
Frau Giraud, Pächterin.
Frau Eppert.
ean Gauthier, ein Maurer, Herr Werner.
Valentin, Diener der Baronin Herr Franke.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag den 30. September.
Lohengrin.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
4
5
Sh.
ünnd
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213₈
Germania in Kranz und Wehr,
Die Krone hoch erhoben,
Wie ſtehſt du da ſo wunderhehr
Im deuiſchen Weinberg droben!
Ein Merkmal weit dem Vaterland
Und feindlichen Gewalten,
Daß deine ſieggewohnte Hand
Den Frieden will erhalten.
K 190
Enthüllungsfeier des Mational=Denkmals
auf dem Niederwald.
Wie in den Wappen um den Aar,
Und auf dem Fries im Bilde,
Die Stämme reihn unwandelbar
Dem neuen Reich zum Schilde:
Co zog hinaus wie Wogenprall
Das ganze Volk im Ringen,
Zu neuen Ehren überall
Das Eiſenkreuz zu bringen.
Wie ruhn die Moſel und der Rhein.
So ſicher dir zu Füßen!
Sie, ein geliebtes Töchterlein,
Er, dich als Freund zu grüßen.
Sie wiſſen wohl von mancher Schlacht
Und manchem Sieg zu ſagen,
Die, Gott im Bund, die deutſche Wacht,
Die „Wacht am Rhein' geſchlagen.
2
2„
61
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2
2
5
85
22
22
9
Den Frieden, den dein gutes Schwert-
Ob heute in der Scheide
Erkämpft dem heißgeliebten Heerd
In aufgedrungnem Streite,
Den Frieden, deß erhabnes Gut,
Germania, den Deinen
Dies Schwert, anſtatt getaucht in Blut,
Im Kranze läßt erſcheinen.
Von Eiſen iſts, weil eiſern iſt
Des Deutſchen Thun und Streben:
Darum von Lorbeerreiſern iſt
Das Kreuz im Kranz umgeben.
Darum erprangt, Germania,
Dies heilge Weihezeichen
Vor deinem Bild, und ſtehſt du da,
Umrauſcht von deutſchen Eichen.
Und brauſt die Windsbraut mehr heran
Von Weſten oder Oſten:
Mit Gottl — Es ließ der deutſche Mann
Den ſcharfen Stahl nicht roſten.
Mit Gott an deiner Fürſten Hand
Und mit dem Sang auf's Neue
In's Feld, geſammtes Vaterland,
In altgewohnter Treuel-
So mahnt das Bild: ſo ſteht das Reich
Dem Kaiſer feſt gegründet,
Der, Held und Friedensfürſt zugleich,
Die Herzen all' entzündet.
Der ehern ſelbſt, gewohnter Pflicht,
Den erſten Stein geſpendet,
Und warme Segensworte ſpricht
Zu dem, was heut vollendet.
Der Himmel auch ſieht an dem Rhein
Solch Feſt in hohen Gnaden;
Drum ſandt' er ſeinen Sonnenſchein
Und ließ den Wein gerathen
Zu Liedern, die das deutſche Herz
Im Gruße dir geſungen,
Germania, du Lied in Erz.
Wie hell noch keins geklungen!
Carl Rudolph Beisler.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. September.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer traf in Begleitung der königl.
Prinzen und der deutſchen Fürſtlichkeiten, welche den Homburger
Mans=
ern beigewohnt hatten, am Donnerstag Nachmittag in Frankfurt ein,
vo die hohen Herrſchaften einen mehrſtündigen Aufenthalt nahmen und
urz nach 10 Uhr Abends erfolgte die Ankunſt derſelben in Wiesbaden,
vo ſie übernachteten. Von hier aus begeben ſich der Kaiſer, die
könig=
ichen Prinzen und die anderen Fürſtlichkeiten, unter ihnen der König
von Sachſen, die Großherzöge von Sachſen=Weimar und von Heſſen ꝛc.
m Vormittag des 28. September nach dem Niederwald, um der
feier=
ichen Enthüllung und Einweihung des Nationaldenkmals beizuwohnen.
Ddieſer erhebende Act und die ihm unmittelbar folgenden Feſtlichkeiten,
unter denen wir nur die Huldigung der Stadt Rüdesheim, die Begrüßung
des Kaiſers und ſeiner fürſtlichen Begleiter in der Rheinhalle durch
De=
utationen der Städte Mainz und Bingen und die Paradefahrt der
Dampferflotille auf dem Rhein hervorheben, bilden erſt eigentlich den
ebenſo glänzenden wie würdigen Abſchluß der Kaiſertage am Main und
icher wird dieſer große nationale Weihemoment in den Herzen derer,
elchen es vergönnt war, denſelben an Ort und Stelle mit durchzuleben,
och lange nachklingen. — Am Sonnabend, den 29. September, reiſt der
Laiſer nach Baden=Baden weiter, wo am 30. September, wie
herkömm=
ich, der Geburtstag der Kaiſerin im engſten Familienkreiſe gefeiert wird.
der gemeinſame Aufenthalt der kaiſerlichen Majeſtäten in Baden=Baden
vird dem Vernehmen nach bis zur zweiten Hälfte des October dauern.
J. M. die Kaiſerin Auguſta iſt am Mittwoch mit Cxtrazug von
Homburg nach Baden=Baden abgereiſt, um dort wie ſeit Jahren üblich,
hren Geburtstag (geb. 30. September 1811) zuzubringen.
Nach einer Bekanntmachung im „Reichsanzeiger” ſind die Herren
Polizeipräſident Hergenhahn und Großinduſtrieller Dr. Adolf Brüning
n Frankfurt am Main von Sr. Maj. dem Kaiſer in den erblichen
Adels=
tand erhoben worden.
Frhr. v. Schlotheim, commandirender General des 11. Armeecorps
rhielt die Großkreuze des rothen Adlerordens, des ſächſiſchen
Albrechts=
ordens und des ſerbiſchen Takovo=Ordens, deſſen Generalſtabschef Oberſt
Scherf den rothen Adlerorden 2. Claſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Miquel
zu Frankfurt a. M. erhielt den rothen Adlerorden 8 Kl. mit der Schleife.
Aus Anlatz der Einweihung des Niederwalddenkmals erhielten u. A. die
Herren Gutsbeſitzer E. v. Lade in Geiſenheim den Stern zum K.
Kronen=
rden 2. Kl., Herr Landesdirector Sartorius in Wiesbaden den rothen
Adlerorden 3. Kl., Geh. Commercienrath Chr. Lauteren in Mainz den
K. Kronenorden 3 Kl., Erzgießer L. v. Miller in München den K.
Kro=
nenorden 4. Kl.
Gelegentlich der Beſprechung der diesjährigen Herbſtmanöver der
deutſchen Armee ſchreibt die ,Prov.=Correſp. Das Erſcheinen der
Könige von Spanten und Serbien iſt ein neuer Beweis, daß die
Be=
ziehungen Deutſchlands zu den übrigen Staaten des Welttheils, ohn=
Unterſchied von deren geographiſchen Lage, durchaus freundſchaftlicher
Natur ſind und die von der deutſchen Regierung gehegten Gedanken des
Friedens und der vertrauensvollen Hingehung an die allen Völkern ge=
meinſamen Cultur=Aufgaben von den weiteſten Kreiſen des europäiſchen
Völkerlebens getheilt werden.
Fürſt Bismarck mit Familie traf am Mittwoch Nachmittag den 26.
von Salzburg in München ein und ſetzte ſogleich die Reiſe nach Berlin
jort. — Prinz Luitpold hat ſich im Auftrag des Königs von Bayern
zur Einweihung des Niederwalddenkmals nach Rüdesheim begeben.
Die gegenwärtig in Lübeck ſtattſindende 37. Hauptverſammlung des
Guſtav=Adolfs=Vereins ſandte ein Telegramm an den Kaiſer, worin er
demſelben anläßlich der bevorſtehenden Niederwaldfeier ſeine
ehrerbie=
tigſten Segenswünſche darbringt, von Neuem ſich gelobend, für Kaiſer
und Reich mit evangeliſcher Glaubenstreue einzutreten.
Um den Diöceſen exilirter Biſchöfe die Wohlthaten der Dispenſation
für die Scelſorge zu verſchaffen, ohne ein Präjudig betreffs dieſer
Bi=
ſchöfe zu ſtatuiren, hat, nach einer Mittheilung der „Germania” der
Papſt angeordnet, daß Dispenſationsanträge nicht von einzelnen Biſchöfen
ausgehen, ſondern von dem Biſchof zu Culm als Senior des preußiſchen
Episkopats für alle Diöceſen an den Cultusminiſter gerichtet werden.
Oeſterreich=Ungarn. Die ceroatiſche Frage hat zwar gegenwärtig
an Schärfe etwas verloren, troßdem wird ſie aber der ungariſchen
Re=
gierung noch genug zu ſchaffen machen. In dieſer Woche iſt der
un=
gariſche Reichstag zuſammengetreten und wird er ſich auch jedenfalls mit
der eroatiſchen Angelegenheit eingehend zu befaſſen haben. Vorläufig
wollen ſich die eroatiſchen Abgeordneten in die negative Oppoſition
zurück=
ziehen, d. h. ſie wollen bis auf Weiteres den Reichstagsverhandlungen
fern bleiben. Einer der Führer der eroatiſchen Nationalpartei, der Abg.
Kreſties, hat dieſe Abſicht dem ungariſchen Miniſterpräſidenten Tisza
be=
reits angekündigt und hinzugefügt, daß er und ſeine politiſchen Freunde
nicht eher im Reichstage erſcheinen würden, als bis die
Verfaſſungs=
zuſtände in Croatien wieder hergeſtellt ſeien. Man darf geſpannt ſein,
welche Schritte Herr Tisza dieſer Taktik der Croaten gegenüber thun
wird.
Am Mittwoch Nachmittag empfing der Kaiſer den rumäniſchen
Miniſter Bratiano. Derſelbe hatte bereits mehrfache Beſprechungen mit
dem Miniſter Grafen Kalnoky und dem deutſchen Botſchafter Fürſten Reuß.
Prinz Alexander von Heſſen traf am 26. in Wien ein, wo er den
Beſuch des Erzherzog Albrecht empfing und darauf dem Kaiſer einen
längeren Beſuch in der Hofburg machte.
Frankreich. Wie die„Agence Havass verſichert, iſt die Antwort
der chineſiſchen Regierung auf die Vorſchläge Frankreichs nunmehr
ein=
getroffen.
England. Die „Saturday Review= äußert ſich über die Verhält
niſſe auf der Balkanhalbinſel wie folgt: Oeſterreich hat dem
überein=
ſtimmenden Urtheile aller unparteiiſchen Liberalen nach für viele
Jahre=
loyal und ehrlich an dem ſchwierigen Werke gearbeitet, eine Maſſe
ver=
ſchiedenartiger Elemente föderaliſtiſch oder quaſi=föderaliſtiſch, ohne
Tyrannei, ohne Unordnung, ohne Falſch gegen ſeine Nachbarn, in aller
Ruhe zu regieren und dabet allen ſeinen Verbindlichkeiten zu entſprechen.
Rußland hat kein ſo reines Zeugniß aufzuweiſen. Oeſterreich auf der
Balkanhalbinſel iſt außerdem keine Gefahr für irgend eine Macht, und
am wenigſten für England. Die Ausſchließung Rußlands vom freien
Zutritt zum mittelländiſchen Meere bildet dagegen den erſten Glaubens
artikel einer intelligenten auswärtigen Politik Englands. Dies ſollt
3140
r3
England nicht veranlaſſen, ſich werkthätig auf die Seite Oeſterreichs zu
ſchlagen, wenn dieſes die Unabhängigkeit der Balkanſtaaten oder den
Be=
ſtand der türkiſchen Herrſchaft bedrohen ſollte; allein es iſt nicht der
ge=
ringſte Grund zu der Annahme vorhanden, daß ein derartiger Angrifſ
geplant wird, und diejenigen Vertheidiger Rußlands, welche von ihrem
Schützlinge dasſelbe behaupten wollen, müſſen eine gehörige Voſis von
Unverfrorenheit beſitzen. Gegenwärtia iſt das Spiel zwiſchen den beiden
Mächten durch die Efindung oder Wiederbelebung der „national”
bul=
gariſchen Partei unterbrochen. Diejenigen Perſonen, welche in M. Jankoff
den möglichen Schöpfer einer derartigen Partei erblicken, kann man
ge=
troſt ihrem angenehmen Glauben und der bald zu gewärtigenden
unver=
meidlichen Enttäuſchung überlaſſen. Die Stellung des Fürſten iſt nicht
nothwendigerweiſe erſchüttert; Nußland darf aber eine, wenn auch
un=
ſcheinbare Niederlage, wie ſie jeht ſeinen Werkzeugen zugefügt wurde,
nicht ruhig hinnehmen, und die parlamentariſchen Fluthungen und
Par=
teicombinationen werden Nußland eine paſſende Gelegenheit bieten, ſelnen
Einſluß wieder geltend zu machen oder wieder zu gewinnen.
In Irland iſt die „nationale' Agitaton wieder zu neuem
ver=
brecheriſchem Thun erwacht, wie aus den ſich häuſenden Agrarverbrechen
hervorgehl. In den Grafſchaften Clan, Limerik und Mayo machen ſich
die Ausſchreitungen der iriſchen Nationalliga beſonders bemerklich und
der Vicekönig von Irland, Lord Spencer, hat daher 46 Bezirke der
ge=
nannten Grafſchaften unter die Beſtimmungen der „
Verbrechenver=
hütungsbill” geſtellt. Da der Mörder des Kronzeugen Carey, ODonnell,
jetzt vor die Londoner Aſſiſen verwieſen worden iſt, ſo ſcheint es faſt,
als ob dieſer Umſtand mit der neuerwachten Agrarbewegung in einem
organiſchen Zuſammenhang ſteht; jedeufalls würde dieſelbe durch die
Verurtheilung ODonnells, welcher ob ſeiner That von der iriſchen Liga
faſt zu einem „Nationalheiligen= proclamirt worden iſt, nur an Stürke
gewinnen.
Rußland. Außer auf die Stadt Petersburg wurde die verſchärfte
Sicherheitsaufſicht dem „Nowoſti” zufolge noch auf ein Jahr verlängert
in den Gouvernements: Moskau, Kieff, Podolien, Cherſon und Beſſarabien,
in den Kreiſen: Simſeropol, Enpatoria, Jalta, Theodoſia, Perekop; in
den Städten: Berdinansk, Roſtoff am Don, Marinpol und in den
Stadthauptmaunſchaften: Odeſſa, Taganrog, Kertſch, Jenikale und
Se=
waſtopol.
Serbien. Die Niederlage des Cabinets Pirotſchanatz bei den
Neu=
wahlen zur Skuptſchtina hat zwar noch nicht zur Demiſion desſelben
geführt, aber man betrachtet einen ſolchen Schritt als unmittelbar
be=
vorſtehend. Es heißt, daß das Miniſterium Pirotſchauaßz ſofort nach
der Rückkehr des Königs Milan nach Belgrad ſeine Entlaſſung einreichen
werde und daß dann ein aus den Radicalen entnommenes Miniſterium
gebildet werden ſolle.
Türkei. In der Nacht vom 25. zum 26. September brannten in
Konſtantinopel in dem meiſt von Curopäern, hauptſächlich E, gländern,
bewohnten Kadikötviertel ca. 300 Häuſer nieder, worunter die armeniſche
Kirche. Das Feuer brach am Landungsplatz aus. Der angerichtete
Schaden wird auf 6 Millionen Franes geſchätt.
Caypten. Der Miniſter des Innern Riaz Paſcha hat die Wahl
zum Muglied des legislativen Raths abgelehut.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28 September.
- Se. Maj. der Deutſche Kaiſer haben an Se. Königl. Hohet
den Großherzog das nachſtthende Schreiben gerichtet:
Durchlauchtigſter Fürſt, freundlich lieber Vetter und Bruder!
Eurer Königlichen Hoheit Diviſion habe Ich bei den ſoeben beendeten
großen Uebungen des Xl. Armec=Corps durchweg in einem ſo
vortreſf=
lichen Zuſtande gefunden, daß es Mir zur beſonderen Freude gereicht,
Curer Königlichen Hoheit Meinen Glückwunſch zu ſolchem Rſultat und
Meine lebhafteſte Anerkennung für Ihre Truppen auszuſprechen. Ich
verbleibe mit den Geſinnungen unveränderlicher Hochachtung und
Freundſchaft
Eurer Königlichen Hoheit
freundwilliger Vetter und Bruder.
gez. Wilhelm.
Homburg vor der Höhe, den 26. September 1883.
Se. Majeſtät der Kaiſer und Se. Kaiſerl. Hoheit der
Kron=
prinz werden am Samstag den 20. ds. Mts. zu einem Beſuche der
Großherzoglichen Familie dahier eintreſſen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog werden dieſerhalb am Samſtag Meldungen und Vorträge
nicht entgegen nehmen und Audienzen nicht ertheilen.
Ce. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisbauaufſeher
des Kreisbauamts Grünberg M. Seibert in gleicher Dienſteigenſchaft
in das Kreisbauamt Alsfeld zu verſetzen geruht.
OlSchwurgericht.) Die Verhandlung gegen den eines ſchweren
Verbrechens gegen die Sttlichkeit beſchuldigten Cigarrenmacher Peter
Helfert l. von Heppenheim fand am Mittwoch Abend ihren Abſchluß
damit, daß der Angeklagte ſowohl bezüglich des vollendeten ſowie des
eventuell in Frage ſtehenden verſuchten Verbrechens freigeſprochen und
demgemäß ſofort ſeiner Haft entlaſſen wurde. Als Vertheidiger fungirte
Geſtern wurde gegen den Landwirth und
echtsanwalt Mainzer.-
Schuhmacher Adam Pfeifer von Linnenbach wegen betrügeriſchen
190
Bankrotts verhandelt. Der Angeklagte, ein armes, in ſeinen
Vermögens=
verhältniſſen total zerrüttetes Bäuerlein, wurde im Frühjahr d. J. von
Gläubiſeinengern ſo gedrängt, daß er ſeinen Viehſtand verkaufte,
ver=
wandte aber den etwa 600 Mark betragenden Erlös nicht zur
Schulden=
tilgung, ſondern ſuchte ſich dadurch aus der Klemme zu ziehen, daß er
ſeine Ueberſchuldung anzeigte, bei der Inventuraufnahme aber den Beſitz
des fraglichen baaren Geldes verſchwieg und zwar, wie die Anklage
unterſtellt, in der Abſicht, es ſeinen Gläubigern zu entziehen. Er
ent=
ſchuldigt ſeine Handlung mit Unkenntniß des Verfahrens und will in
dem guten Glauben geweſen, daß er zur Angabe des vorhandenen Geldes
nicht verpflichtet, überhaupt von der Abſicht ausgegangen ſei, daß er es
zum Unterhalt ſeiner zahlreichen Familie verwenden dürfe. Hiernach
drehte ſich die Verhandlung weſentlich darum, ob Pfeifer die Abſicht
ge=
habt, ſeine Gläubiger zu benachtheiligen. Der Angeklagte ward
ſchließ=
lich freigeſprochen. — Die nächſte Sitzung findet erſt am Montag ſtatt.
Die Mittheilung der „H.L.. daß die Direction des Großh.
Hof=
theaters das Engagement mit Herrn Kraſa gelöſt habe, wird uns von
genanntem Herrn als falſch bezeichnet.
Zu welch draſtiſchen Inconventenzen das
Unterſtühungs=
wohnſizgeſetz führt, dürfte an nachſtehendem Beiſpiel zu erſehen ſein:
Im Auguſt 1876 wurd: ein Bildſchnitzer aus Baden hier wegen Bettelns
in Haft genommen; während der Haft verfiel der Mann in
Geiſtes=
krankheit, was ſeine Verbringung in das ſtädtiſche Hoſvital nöthig machte.
Da dort in mehrmonatlicher Behandlung ſich eine Beſſerung nicht ergab,
erfolgte die Ueberführung des Kranken in die Landesirrenanſtalt
Heppen=
heim, woſelbſt jetzt - nach 7 Jahren - der Tod eintrat. Und fragen
wir uns, wer die Koſten einer ſiebenjährigen Verpflegung, nach den
Be=
ſtimmungen des Eingangs erwähnten Geſetzes, zu tragen hatte, ſo erhalten
wir die Antwort: der Landesarmenverband des Kreiſes Darmſtadt, da
die betr. Perſon einen Unterſtühzungswohnſitz nicht beſeſſen, die
Hülfs=
bedürftigkeit aber im Kreiſe Darmſtadt zu Tag getreten iſt. Das Geſetz
nimmt in ſolchen Fällen an, daß der pflichtige Landarmenverband „
wirth=
ſchaftliche Vortheiler von der ihm zur Laſt gefallenen Perſon genoſſen!
Wo ſind hier die wirtgſchaftlichen Vortheile? Aehnliche Beiſpiele laſſen
ſich aus dem ganzen Reiche zu Tauſenden beibringen und beweiſen die
Reformbedürftigkeit der einſchlagenden Geſezgebung.
60 Die Schüler der hieſigen Handwerkerſchule werden ſich
behufs Beſichtigung der aus den inländiſchen Handwerker=, Induſtrie= ꝛc.
Schulen ausgeſtellten Jahresarbeiten nächſten Sonntag den 30. er.
unter Führung der Lehrer nach Worms beaeben. Ta die Stadt ſelbſt
des Intereſſanten und Sehenswürdigen viel bietet, ſo darf auf eine
zahl=
reiche Theilnahmie gehofft werden. Vie Abfahrt erfolgt mit der Niedbahn
um 7 Uhr 43 Min. und ſind Conntagsbillets nach Worms (Mk. 185)
zu löſen. Die Betheiligung der aus der Anſtalt bereits ausgetretenen
alteren Schüler iſt erwünſcht; beſondere Anmeldung iſt nicht erforderlich.
Wie wir vernehmen, wird die Eröffnung der
Fortbildungs=
ſchule für die erwachſene mänuliche Jugend (Art. 22,2 des
Voiks=
ſchulgeſetzes) am 15. October d. J3. ſtattfinden.
Im Monat Auguſt d. Js. haben in das ſtädtiſche
Armen=
haus 12 Aufnahmen ſtattgefunden (4 Männer, 3 Frauen und 5
Kin=
der), dagegen ſind 10 Perſonen (5 Männer, 3 Frauen und 2 Kinder)
abgegangen. Zu Ende des genannten Monats verblieb ein Beſtand von
85 Perſonen (36 Männer, 29 Frauen und 20 Kinder).,
Während des Monats Auguſt d. Js. wurden im ſtädtiſchen
Schlachthauſe geſchlachtet: 188 Ochſen, 121 Kühe und Rinder,
1111 Schweine, 663 Kälber, 223 Hämmel und Schaafe; außerhalb des
Schlachthauſes: 6 Pferde.
0 Wie wir hören, ſoll das Project der Erweiterung der
Kies=
ſtraße, das ſich freilich noch im Stadium der Verhandlungen befindet,
durch die Bereitwilligkeit der Iutereſſenten, noch weitere Opfer zu bringen,
eine andere, den Jutereſſen der Stadtkaſſe mehr Rechnung wie bisher
tragende Geſtalt gewonnen haben.
2 Bei einem Wirth in der Hügelſtraße logirte ſich ein Tapezier
aus Seeheim ein unter dem Vorgeben, bei Herrn Möbelſabrikant Glückert
zu arbeiten. Nach Verlauf von 8 Tagen entfernte ſich derſelbe, ohne
ſeine Schuld zu bezahlen. Wie es ſich nun herausſtellte, arbeitete der
Genanute überhaupt nicht dahier, weshalb Strafantrag wegen Betrug
geſtellt wurde. — Ein angeblicher Tyroler ſchwindelte geſtern bei einem
Trödler einen Küraſſierſäbel aus, indem er angab, ſein Bruder wolle ſich
auf dem Ballonplaßz als Kunſtreiter producieren.
- Aus einem
un=
verſchloſſenen Hofraum in der Neugaſſe wurde verſchiedene zum trocknen
aufgehäugte Wäſche entwendet.
Ein von Auswärts hier zugezogenes
Frauenzimmer mußte wegen Erkrankung an Blattern in das ſtädtiſche
Hoſpital verbracht werden.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Hamburger Poſtdampfer „Rugia”, Capitän Albers. von der Hamb=
Amerik. Packetf.=Act. Geſellſch., welcher am 12. September von Hamburg
und am 15. September von Havre abging, iſt am 24. September in
New=York angekommen.
Lages=Lalender.
Samstag 20. September. Abendunterhaltung des Vereins Frohſinn
Saalbau). — Geſellige Zuſammenkunft des Beſſunger älteren
Ge=
ſangvereins (Schießhaus).
Pehatklan mh Benlenz L. J. Mittlch'ſcha Hafbuchdruckgres.