146.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Markt 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauſichlag
(rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
e.
Jhabsreeld nnttihhiinnhorthir.
146.
Jahraaugh.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Erheditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N18D.
Donnerstag den 27. September.
4888.
Kartoffel=Verſteigerung.
Montag den 1. October 1883 wird
die Kartoffel=Ernte von ca. 5 Hectaren, aus
36 Looſen beſtehend, in der ſtädt. Tanne
an Ort und Stelle verſteigert und zwar:
Vormittags 10 Uhr, Bürgertanne,
Abtheilung II. und III.: 17 Looſe.
Zuſammenkunft an der Neuwieſe, nächſt
dem Rummel'ſchen Felſenkeller.
Nachmittags 3 Uhr, am
Brunnen=
theil: 19 Looſe.
Zuſammenkunft an der Kreuzung der
Nainzer Straße und Riedbahn.
Darmſtadt, den 25. September 1883.
Froßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (9255
Bekanntmachung.
Freitag den 28. September d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
wird der im 3. Quartal geſammelte
Faſſel=
dung im Faſſelhof an den Meiſtbietenden
verſteigert.
Beſſungen, den 20. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
Berth.
(9055
Kartoffel=Verſteigerung.
Samstag den 29. d. Mts.
wird in den Domanialwald=Diſtricten/
Baſſintheil und Burgwald, ſowie in
dem Diſtrict Saufang der Waldungen
des Landeshaſpitals Hofheim von
963 Hect. Waldſeld die diesjährige
Kar=
toffel=Ernte in 67 Looſen meiſtbietend ver
ſteigert. Zuſammenkunft im Diſtrict
Baſſin=
theil an der Kreuzung des Mühlwegs mit
der Staatsſtraße des Morgens um 9 Uhr.
Darmſtadt, den 23. September 1883
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen
Preuſchen.
(9170.
Kartoffel=Verſteigerung.
Donnerstag den 4. October 1883,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Gemeinde=Tannenwald aus
den Diſtricten „Saufang” und „Maitanne
die Kartoffel=Ernte von 17649 Hectar.
Gelände in mehreren Looſen, ſowie 15
Haufen Ginſternſtreu öffentlich an den
Meiſtbietenden verſteigert. Credit wird
bis Ende December d. J. gewährt. Die
Zuſammenkunft, der Steigerer iſt im
Diſtrict Saufang.
Beſſungen, den 25. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
0256
Pferde=Verkauf.
Freitag den 28. d. Mts.
werden auf dem Hofe der Cavallerie=
Ca=
ſerne in Darmſtadt überzählige
Dienſt=
pferde öffentlich und meiſtbietend verſleigert,
nämlich:
Vormittags halb 11 Uhr: eirca
12 Pferde des 1. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments (Garde=
Dra=
goner) Nr. 23,
Vormittags 11 Uhr: ceirca 7 Pferde
des 2. Großherzoglichen Dragoner=
Regiments (Leib=Dragoner) Nr. 24.
Das Kommando des 2. Großherzogl.
Dragouer=Regiments Leib=Dragoner)
19171
Nr. 24.
Verſteigerung von
Pappel=
ſtämmen.
Mittwoch den 3. October
ſollen in dem Revier Biebesheimer
Alt=
rhein und an dem Landdamme daſelbſt ca.
460 Stück Pappelſtämme, welche
zu=
ſammen 450-500 Feſtmeter meſſen, an
Ort und Stelle auf dem Stand verſteigert
werden. Die Stämme ſind auf 120-
130 Met. Länge nutzbar. Mittlere
Durch=
meſſer von 1,22-0,50 Met., einige noch
ſtärker.
Die Zuſammenkunft findet am
ge=
nannten Tage, Vormittags 8 Uhr, auf
dem Landdamme am ſog. ſchwarzen Ort
bei Biebesheim (½ Stunde unterhalb
Gernsheim) ſtatt.
Groß=Gerau, 22. September 1883.
Großherzogliches Kreisbauamt Groß=Gerau.
OV. 14427) Schoeneck.
(9257
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Nur aus amerik. Tabak bereitete
Cigarren
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G. P. POII,
Bleichſtraße.
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Prima ſtrohgelbe
Doviohehm
[9261
waggonweiſe billigſt abzugeben.
Wilhelm Frost, Coblenz.
571
5126
rä 189
Großherzogliches Landes=Hoſpital.
Die Lieferung nachſolgender Gegenſtände als Bedarf bis Ende März 1884
und zwar:
1) Eirca 240 Meter Wollentuch und Winter=Bulskin,
zu Männerkleidern,
2) „ 150 „ Barchent,
3)
„ 50 „ Segeltuch,
4) „ 300 „ Caſſinet,
200 „ Lama und blauer Kleiderſlofſ. zu Frauenleidern,
5)
6) Der Bedarſ an Halsbinden, wollenen Halslüchern und Filzhüten für
Män=
ner, ſowie an Halstüchern, Unterjacken, Hoſen, Kopflüchern, Holzſchuhen
für Frauen,
7) der Bedarf an Waſchſeilen, ſowie
8) das Umgießen einer Quantität Zinn
ſoll im Submiſſionsweg vergeben werden.
Die Probemuſter und Lieferungsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer
des Unterzeichneten offen. Offerten wolle man mit der Aufſchrift: „Submiſſion
zu der am 24. September 1883 ausgeſchriebenen Lieferung: bis zum
Eröffnungs=
termine Dienstag den 9. October d. J3., Vormittags 10 Uhr,
entweder an Großherzogliche Direction des Landes=Hoſpitals richten, oder in den, vor
dem Büreau der Kaſſe befindlichen Submiſſionskaſten einlegen. Die Muſter dagegen
ſind verſiegelt und mit der entſprechenden Auſchrift verſehen auf dem Büreau der
Kaſſe zu hinterlegen.
Hofheim, am 24. September 1883.
Großherzogliche Direction des Landes=Hoſpitals.
J. A.:
Stroh, Hausverwalter.
09262
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WGasillhsote G Gdhanuuounaulton
in größter Auswahl empfiehlt
H. WRrdD,
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getrennt per September zu vermiethen.
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mittelſte Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſofort.
7533) Dieburgerſtr. 73 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
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7868) Martinſtraße 35 (Beletage)
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Sei=
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GT
C
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4 Zub hör per 1. Oct., auch früher.
L.riia
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und ullem Zubehör, gleich zu beziehen.
14)
H11111)
M
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frdl. Parterrezim., mit oder ohne Möbel.
8601) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer, paſſend für einen Herrn oder
zwei Schüler, zu vermiethen.
8922) Hermannsſiraße 9 zwei ſchön
möblirte Zimmer für ſich mit Glasabſchluß
ſind zu vermiethen.
9115) Wilhelminenſtr. 9 Seitenbau
rechts ein freundlich möblirtes Zimmer.
9189) Sandſtraße 28, 2 Stiegen hoch,
zwei ineinandergehende Zimmer, möblirt.
9190) Eliſabethenſtr. 43. 2 Tr.,
ein möbl Zimmer für Einj=Freiw. paſſend,
ſofort zu vermiethen.
G. Pauly.
9271) Hügelſtraße 2, 2. Stock, ſind
zwei möblirte Zimmer mit Kabinet, mit
oder ohne Penſion, zuſammen oder getheilt.
9272) Alexanderſtraße 5 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9273) Niederramſtädterſtraße 15
ein gut möbl. Zimmer mit Cabinet und
ſeparatem Eingang zu vermiethen.
9274) Stiftſtraße 64, Ecke d. Stift=
und Roßdorferſtraße, ein gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9275) Graſenſtraße 19 ein kleines
möblirtes Parterreſtübchen.
Eine geprüfte behrerin
ertheilt mehreren Kindern, die eine Schule
nicht beſuchen und doch den Vorzug
gemein=
ſchaftlichen Unterrichts genießen ſollen, nach
beſtimmter Methode geordneten Unterricht,
an welchem noch einige Kinder (auch
Kua=
ben) vom 6. bis 12. Lebensjahre ſich
be=
theiligen können.- Honorar quartalsweiſe.
Näheres Steinſtr. 33, mittl. Etage. 18972
ſe höherer Schulen finden
Schület jeundliche Aufnahme bei
billiger Penſion Soderſtraße 25. (9163
ertheilt ein Abiturient
MaohäUhis der Reaſchule l. O.
im Franzöſ., Engl., Latein u. Mathematik.
Honorar mäßig. — Offerten unter F1 0
an die Expedition d. Bl.
[8971
Womsiomiire.
Ein bis 2 Schüler finden freundliche
(9027
Aufnahme und Nachhülfe bei
Reallehrer Dr. Behne, Soderſtraße 51.
9222) Mitabonnent zu einem Sperrſitz
geſucht. Waldſtraße 21 p.
Wrhalpapior unna Canvorts.
(927
Papeterie FhonlAh.
Hiermit meinen werthen Kinden zur Nachricht, daß ich diesmal wie ſeit Jahren
mit ausgezeichnetem Brieſpapier und Schreib=Utenſilien zur Meſſe eingetroffen
bin.
100 Bogen geſtempeltes Briefpapier mit Namen von 80 Pig. an, ſowie echt
engliſches Briefpapier von 1 Mt. per 100. Bude Schlosgreihe, 1. Reihe.
Man bittet genau auf die Schilder 50, 60 und 70 Pſg. zu achten.
„
z
Ich erlaube mir mitzutheilen, daß ich auf G und der mir von Herrn Profeſſor
Dr. G. Jäger in Stuttgart für den hieſigen Platz ertheilten Conceſſion aus den
von Herrn Profeſſor Dr. Jäger geprüſten Stoffen und genau nach ſeiner Vorſchrift
REGUGRLUIGO
in den vorg=ſchriebenen Façons nämlich: Normal-, Sanitäts- und Galon-
Normalröcke, Normaljuppen, ſowie die entſprechenden Beinlleider
in beſter Ausjührung fertige.
Zum Zeichen und als Garantie für die Aechtheit trayen Röcke und Beinkleider
eine mit der Schutzmarke des Herrn Proſeſſor Dr. Jiger geſtempelte Etiquette
ein=
genäht.
Hochachtungsvoll
pEi
39
4 N
E. RAd
Eliſabethenſtraße 32.
Die Richtigkeit des Obigen beſtäligt: gez Profeſſor Dr. G. Jäger. (9277
Den hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
C2
G.
Mouigkuchen 4-
AAz-Spil
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Bretzoln, ſowie das anerkannt vorzüglich=
Deutsche Gesundheits-Magenbrod,
nur allein echt,
hiermit beſtens empfohlen.
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[9214
Honigkuchen=Fabrik, Halle a. S.
Zur Meſſe: E- Verkaufsbuden am Schloßgraben, gegenüber Schwah.
tAritstaraien
zh G, uthalll voll dilduaPdFlu, voh, zoooon, Holion,
T¼Iun, boupoun, „ooldul viv. vio.
zu den vortheilhafteſten Bedingungen.
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Bauk=8 Wechſelgeſchäft. 09194
WO
RRLUUURN-AIIEtn Garusadk.
Die Einlöſung der am 1. October d. J. ſälligen Zinscoupons von
Antheil=
ſcheinen findet Samstag den 29. September Nachm. von 2 bis 5 Uhr im
Vereinslocale ſtatt, nach dieſer Zeit in der Wohnung des Rechners, Eliſabethenſtraße 26,
Nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr.
[9195
8.
TaahhzaUuterricid.
Mit dem 2. October beginnt ein Cursus für eine zweit=Abtheilung, woran
ſich noch einige Damen und Herren betheiligen können. Separatſtunden zu jeder
Tageszeit. — Freundlichſt einladend zeichnet
Hochachtungsvoll
9144
A. Sturm, Tanzlehrer.
8 189
Eine Partie billiger
9129
empfiehlt
AA-AU RGGUGuO
vo AOUSTRRRTAuUA
Hoflieferant.
leil.
M
41
9280) Eine reinliche Frau ſucht
Mo=
natsdienſt. Näheres Holzſtr. 15, Hinterh.
9281) Suche für ein ſehr braves
Müd=
chen von 16 Jahren Stelle als
Kinder=
oder Hausmädchen. Nur chriſtliche
Herr=
ſchaften mögen ſich melden.
Ohly, Pfarrer.
Ginsheim.
„22) Ene perſecte Nochin nimm
Stelle als Aushülſe bei Geſellſchaften, geht
auch für Kirchweihen aufs Land. - Zu
erfragen Wilhelminenſtraße 17 im Laden.
uuti-
9283) Reinliches Dienſtmädchen
ge=
ſucht Rheinſtraße 3, 1. Stock.
9150) Tüchtige Mädchen können gute
Stellen erhalten auf gleich und Michaeli.
Bei Frau Becker, Schirngaſſe 10.
9252) Eine tüchtige
Kleider=
macherin als
Auschneiderin und Directricc
ofort geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
Junge Mädchen können das Welß=
1) zeugnähen und das Zuſchneider
deſſelben erlernen.
(9155
O. Welcker, Soderſtraße 25.
MOdes.
Für mein Putz= u. Modewaarengeſchäf
ſuche noch eine tüchtige mit obiger Branche
durchaus vertraute Arbeiterin. (9203
Theodor veoker.
Offene Lehrlingsſtelle
für einen jungen Mann mit guten
Schul=
kenntniſſen und ſchöner Handſchrift. (9217
Emil Sander.
Eine perfekte Damenſchneiderin
empfiehlt ſich den hochgeehrten Damen im
Anfertigen von Herbſtanzügen, ſowie im
Umändern älterer Coſtüme in moderrſte
Garderoben. Billigſte und zuverläſſige
Bedienung zugeſichert.
Näheres Grafenſtraße 18, 2 Treppen,
[9284
Hinterhaus.
op welche das hieſ. Gymnaſium
Schültt, oer die Realſchule beſuchen,
finden gute Penſion und ſorgfältige
Ueber=
wachung. Näh. Liebigſtr. 8,1 St. hoch. (9223
Pepfel, ſorgfältig gepflückte, und Blu=
[9226
=U menkohl empfiehlt
B. Rolh, Herdwegſtraße 97.
Eio bis 2 Sohüler
finden in einer Lehrerfamilie freundl.
Auf=
nahme und Nachhülfe, ſowie gründlichen
Klavierunterricht. Näheres Exped. (9285
Nan ſucht bei einer gebildeten Familie
A1 ein Zimmer nebſt Penſion für
einen Polytechniker. — Nähere Angaben zu
richten an „Oberbaurath Hoffmann,
Wies=
baden, Kapellenſtr. 2.
[9286
Braves Mädchen
92=
52
Ml4
12
jete=
E9.
l e9 ien
in einen bürgerlichen Haushalt geſucht.
Näheres in der Expedition.
922)
Geſucht
ein junger Mann als Lehrling mit guten
Schultenntniſſen.
Georg Hof,
Hofpapierhandlung
Gesueht
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zur „Frankfurter Zeitung.” — Offerten
unter M. an die Expedition d. Bl. (9287
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Karpfen,
Bärſche,
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Rheinſalm,
Seezungen,
Schellfiſche,
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Hechte,
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(8795
Täglich friſchen
JostschentucheD,
572
2180
A 185
Abhanden gekommene Sparkaſſe=Büchlein.
Die angeblich abhanden gekommenen Einlage=Büchlein
Nro. 38859 und 50396
der hieſigen ſtädtiſchen Spa kaſſe werden gemäß 8 11 der Statuten als ungültig
betrachtet, wenn dieſelben innerhalb acht Wochen von heute an bei der Kaſſe nicht
vorgezeigt werden.
Darmſtadt, den 25. September 1883.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
A. Buchner.
[9292
Die „Vereinigte Geſellſchaft:
ſucht einen Restauxateur zum Eintritt auf 1. April 1884. Die Bedingungen
können bei dem Hausmeiſter, Rheinſtraße Nr. 36, eingeſehen werden, woſelbſt auch
cautionsfähigen Bewerber ihre Geſuche bis längſtens zum 20. October d. J.
ab=
geben wollen.
Darmſtadt, den 24. September 1883.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Dr. Goldmann.
[9293
Jsraelitiſcher Gottesdieuſt
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 29. Septbr.: Vorabendgottesdienſt um 5 ½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 30 Min.
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Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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= „ 16.19-23 Engliſche Sovereigns „ 20.36 - 40 Dollars in Gold „ 418-22
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 27. September.
1. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Rädel
10.
Große Oper in 2 Akten von L. van Bethoven.
Perſonen:
Don Fernando
Don Pizarro
Floreſtan.
Leonore
Nocco
Marzeline
Jaquino
Erſter ) Gefangener
Zweiter
Anfang 2 Uhr.
Herr Bögel.
Herr Feßler.
Herr Bär.
Frln. Roth.
Herr Eilers.
Frau Mayr=Olbrich
Herr Reichhardt.
Herr Lang.
Herr Leib.
Ende halb 10 Uhr
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 29. Septbr.: Vorabend 5 Uhr 20 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 35 Min.
Wochenaottesdienſt: Von Sonntag den 30. Septbr. an:
Sonntag den 30. Septhr: Morgens um 5 Uhr 30 Min.
Montag den 1. October: Morgens 5 Uhr; ebenſo Donnerstags und Freitags.
An den Nachmittagen: 5 Uhr.
Freitag den 28. September.
Die Memoiren des Teuſels.
Luſiſpiel in 3 Akten von B. A. Hermann.
Sonntag den 30. September.
Lohengrin.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
19294
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres unvergeßlichen Gatten
und Vaters
Christoph Hilsdorſ
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 27. September.
Deutſches Reich. Ihre Majeſtät die Kaiſerin hat an den Grafen
zu Eulenburg, Vorſitzender des Ausſchuſſes für die Errichtung des
National=Denkmals, nachfolgendes von Homburg datirtes Handſchreiben
gerichtet: „Ich empfinde den gerechtfertigten Wunſch, den mündlichen
Ausdruck Meines Bedauerns darüber ſchriftlich zu wiederholen, daß
Ge=
ſundheitsrückſichten Mir das Opfer der Verzichtleiſtung auf Meine
An=
weſenheit bei dem bevorſtehenden Niederwaldfeſt auferlegen. Wie
auf=
richtig Ich an dieſer vaterländiſchen Feier Theil nehme und wie ſehr
Meine Gedanken dieſelbe aus der Ferne begleiten, daran zweifelt gewiß
Niemand; um ſo mehr liegt Mir daran, es kund zu geben, daß jener
feſtliche Tag auch in Meinem Herzen den dankbaren Wiederhall findet,
der ganz Deutſchland in dem Wunſche vereinigen wird: Gott ſegne unſer
Vaterland!
Auguſta.”
Zu Anfang des nächſten Monats dürſte das Staatsminiſterium
wieder vollſtändig in Beilin verſammelt ſein, um die dem preußiſchen
Landtage, welcher Ende October oder Anfang November zuſammentreten
wird, zu machenden Vorlagen nochmals durchzuberathen. Was den
Reichstag anbelangt, ſo dürſte die Einberufung desſelden ſchwerlich vor
Mitte Januar erfolgen; über die dem Reichstage in ſeiner nächſten
Seſ=
ſion zu machenden Vorlagen verlautet, daß ſocialpolitiſche Geſetzgebung
wieder kräftig aufgenommen werden ſolle. was allerdings mit dem jüngſt
von Berlin aus in Umlauf geſetzten Gerüchten, denen zuſolge der Reichs=
Lanzler ſich von der Unausführbarkeit ſeines ſocialpolitiſchen Programms
überzeugt und den Staatsſocialismus ganz bei Seite geſchoben habe, in
Widerſpruch ſtehen würde.
Dem Vernehmen nach ſoll dem Grafen Blumenthal, commandirender
General des 4. Armeecorps, beſtimmt die Stelle des verſtorbenen
Groß=
herzogs von Mecklenburg=Schwerin als General=Inſpecteur der Truppen
im Bereiche der 2. Armee=Inſpection übertragen werden.
In der Erſatzwahl zum preußiſchen Landtag für Delitzſch iſt
Oecono=
mierath Pfaff (conſervativ) gewählt worden.
Frankreich. Nach dem Programm für den am Sonnabend
er=
folgenden Beſuch des Königs von Spanien in Paris erwarten Grevy und
die Miniſter denſelben am Bahnhof. Der König wird bei der Fahrt nach
der ſpaniſchen Botſchaft von zwei Schwadronen Cavallerie begleitet.
Sonntags findet eine Jagd in Marly, großes Diner und Soirke im
Elyſée ſtatt. Hierauf Galavorſtellung in der Oper. Montags wohnt
der König den Artillerieübungen bei Vincennes bei und reiſt Dienstag
wieder ab.
Die „Frances ſagt bezüglich des Empfangs des Königs von Spanien:
„Man kündet an, daß in Folge der Ernennung des Königs Alfons XII.
zum Commandanten der 15. Ulanen in Straßburg durch den Kaiſer von
Deutſchland die Regierung die Abſicht hege, beträchtliche Veränderungen
vorzunehmen in dem Programm der öffentlichen Feſtlichkeiten, welche zu
Ehren des ſpaniſchen Souverains zu organiſiren die Rede iſt. Alle
mili=
täriſchen Demonſtrationen würden unterdrückt werden in der
Befürch=
tung, daß ſich irgerd welche feindſelige Manifeſtation ereigten möchte.
Der „Temps= ſchreibt: Der engliſchen Einflüſſen zugeſchriebene
Vor=
ſchlag China's bezwecke die definilive Annectirung Annams durch
Frank=
reich bis zum Rothen Fluſſe, während China die Annectiiung des Reſtes
von Tonking überlaſſen bleibe. Der Rothe Fluß ſolle dem Handel aller
Nationen geöffnet werden. Der Gegenvorſchlag Frankreichs fordere den
Beſitz des ganzen Deltas, folgeweiſe die ausſchließliche Controle Uber die
Flußſchifffahrt bis Honghon, aufwärts Songtay, außerdem auch noch
einen Theil des linken Ufers des Fluſſes. Tjeng habe die Antwort
China's bisher nicht erhalten.
England. In London eingetroffenen Nachrichten aus Tamatave
vom 6. September zufolge ſollen die Howash ſämmtliche Poſitionen an
der Nordweſtküſte Madagascars, mit Ausnahme von Madſchunga, wieder
eingenommen haben.
Italien. Bezüglich der aus ihren Diöceſen entfernten vier
preußiſchen Biſchöfe hat die römiſche Curie mit der preußiſchen Regierung
nachfolgendes U bereinkommen getroffen: Für Gneſen, Köln, Münſter
und Limburg wird je ein Episkopat=Delegirter ernannt werden, der
berechtigt iſt, die Liſte der dispensbedürftigen Geiſtlichen einzureichen.
Für Münſter wird vorausſichtlich der Biſchof von Paderborn dieſe
unumgängliche Vermittlung übernehmen. Die Zahl der zu dispenſirenden
Geiſtlichen wird in den römiſchen Curialkreiſen auf etwa tauſend geſchätzt;
in Rom befinden ſich davon gegen zwanzig.
B 189
18.A.
Dänemark. Nach einer Mittheilung der „Verliner 8ta.” dürfte
ſich die Abreiſe des ruſiſchen Kaiſerpaares von Kopenhagen bis in den
frauzy, October verzögern.
Rußland. Das „Journal de Petersbourg; ſagt gelegentlich der
v.
Beſprechung der bulgariſchen Ereianiſſe: Entgegen dem Manifeſtprogramm
vom 1. Juli 1881, wonach das Tirnowa=Statut nur durch die
National=
k verſammlung abgeändert werden könne, ſoll nicht dieſe, ſondern die in
eine Conſtituante verwandelte Sobranje, obwohl weder berufen, noch
er=
wählt, das Tirnowa=Statut abändern. Das aus Coalitions=Elementen
gebildete neue Miniſterium laſſe auf Uneiniokeit und Colliſionen ſchließen.
. Die ruſſiſchen Generale demiſſionirten mit Erlaubniß des Kaiſers, da ſie
l9.A nicht Mitglieder eines ſolchen Cabinets ſein wollten und die Solidarität
8.4 an den gefährlichen Maßregeln verweigern müßten, für deren Erfolg der
Fürſt und ſeine Rathgeber allein verantwortlich ſeien. Rußland ſei an
dem Schickſale Bulgariens allzuſehr intereſſirt, um ein gleichgiltiger
Zu=
ſchauer der zukünftigen Ereigniſſe zu bleiben. Den Beweis für die in
Bulgarien herrſchende Sympathie für Rußland liefert die Thatſache, daß
die neue Politik als eine vom Zaren gebilligte hingeſtellt werde. Rußland
känne unmöglich den Bulgarien auferlegten neuen Prüfungen ruhig
zu=
ſehen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog dinirten am Montag nach
dem Manöver in Homburg und khrten am Abend von da mit dem
König von Serbien und dem Kronprinzen von Portugal nach Fran Pfurt
zurück. — Die Allerhöchſten Herrſchaften nahmen alsdann gemeinſam das
Souper im Großh. Palais. — Der König von Serbien, von Sr. Königl.
Hoheit bis zur Bahn begleitet, kehrte noch am Abend nach Homburg
zurück, während der Kronprinz von Portugal im Ruſſiſchen Hof
über=
nachtete.
- Se. Großh. Hoheit der Prinz Alexander iſt am Dienſtag, einer
Einladung Sr. Majeſtät des Kaiſers von Oeſterreich folgend, von
Ju=
genheim nach Wien abgereiſt. In der Begleitung Sr. Großh. Ho heit
befindet ſich Adjutant Oberſt Freiherr v. Rotsmann.
Ueber die Abreiſe der fürſtlichen Gäſte Sr. M. des Kaiſers
iſt das F. J. in der Lage nachſtehende Mittheilungen zu machen: Der
König von Spinien wird ſich nicht, wie von einigen Seiten gemeldet
wurde, in Straßburg das ihm verliehene Schleswig=Holſtein'ſche Ulanen=
Regiment Nr. 15 vorſtellen laſſen, ſondern reiſte am Mittwoch nach Schluß
der Manöver direct nach Paris, um von da nach Spanien zurückzukehren.
König Milan von Serbien reiſte am gleichen Tage ebenfalls ab, und
zwar über Berlin. Der Prinz von Wales begibt ſich nach Kopenhagen
an den Hof ſeines Schwiegervaters, wo auch ſeine Familie noch weilt.
Der König von Sachſen beſucht noch die romantiſche Saalburg und
reiſt dann, wie der Kaiſer nach Wiesbaden und von dort aus zu den
Feſtlichkeiten auf dem Niederwalde.
— Militärdienſtnachrichten. Dr. Saarbourg, Aſſiſtenzarzt
1. Klaſſe vom 1. Großh. Drag. Regt. Nr. 23, wird zum Stabs= und
Bataillonsarzt des Füſ.=Bats. 5. Bad. Inf.=Regts. Nr. 113 befördert;
die Aſſiſtenzärzte 1. Kl. Dr. Schubert. vom Heſſ. Feld=Art.=Regt.
Nr. 11, zum 1. Großh. Drag. Regt. Nr. 23,. Dr. Schneider, vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115. zum Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 11 verſetzt
Dr. Wolf, Aſſiſtenzarzt 1. Kl. vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 111
unter Uebertritt zu den Sanitätsofficieren der Reſerve des 1. Bats.
4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118, aus dem activen Sanitätscorps
aus=
geſchieden; Lerpp, Fortificationsſecretär, von Mainz nach Glatz verſetzt.
— Nachſtehend bringen wir die officielle Feſtordnung zur
Ein=
weihung des National=Denkmals auf dem Niederwalde am 28. Septbr.:
Die bei der Feier betheiligten Vereine ſtellen ſich auf dem Feſtplatze
bis halb 11 Uhr Vormittags auf; die mit Einlaßkarten verſehenen
Damen und Herren nehmen ihre Plätze bis ſpäteſtens 11 Uhr ein, damit
alsdann der Weg für die Auffahrt der geladenen Ehrengäſte und
Fürſt=
lichkeiten frei bleibt. Die regierenden deutſchen Fürſten und anderen
höchſten Herrſchaften verſammeln ſich von halb 12 Uhr an in dem auf
dem Feſtplatze errichteten Kaiſerzelte.
Se. Maj. der Kaiſer und König, auf dem Rüdesheimer Wege
an=
fahrendl, treffen um 12 Uhr Mittags auf der Höhe des Niederwaldes
ein, an der Waldgrenze von den Forſtbeamten empfangen. Das am
Tempel aufgeſtellte Muſikcorps des Königs=Huſaren=Regiments kündigt
durch eine Fanfare das Herannahen des kaiſerlichen Zuges an, welche:
unter den Klängen des Kaiſer=Wilhelm=Feſtmarſches bis zu dem
Kaiſer=
zelte fährt, wo Se. Majeſtät, von dem geſchäftsführenden Ausſchuſſe
empfangen, den Wagen verlaſſen. Nach der Vorſtellung der Mitgliede:
des großen Denkmal=Comites werden Se. Majeſtät von Ehrenjungfrauen
begrüßt.
Der ſtellvertretende Vorſitzende und Geſchäftsführer des Ausſchuſſes,
Landesdirector Sartorius, meldet die Vollendung des Denkmals und
erbittet von Sr. Majeſtät die Genehmigung zum Beginn der
Enthüllungs=
feier. Nach ertheilter Genehmigung wird unter Begleitung der Muſik
der Choral „Nun danket alle Gott' angeſtimmt. Der Vorſitzende des
Ausſchuſſes, Staatsminiſter und Oberpräſident Graf zu Culenburg
häl=
die Feſtrede. Hierauf Anſprache Sr. Majeſtät des ſaiſers und Königs.
Geſang der Nationalhymne.
2131
Darauf bittet Profeſſor Dr. Johannes Schilling in ſeinem und des
Profeſſors Weißbach Namen Se. Majeſtät um den Befehl zur Enthüllung
der noch verdeckten Theile des Denkmals. Mit dreimaligem Tuſch
ſämmtlicher Muſikeorps, unter dem Donner der Geſchütze und dem
Salutiren der Schifſe auf dem Rhein, fällt die Hülle. Es erklingt die
„Wacht am Rhein= und die Feſtverſammlung ſtimmt ein. Se. Majeſtät
mit den Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften geruhen ſodann, unter
Führung des Ausſchuſſes und der Künſtler einen Umgang um das
Denk=
mal zu machen.
Die Abfahrt erfolgt vor dem Kaiſerzelt nach Rüdesheim, wo ſeitens
der Stadt ein feſtlicher Empfang bereitet wird. Nach demſelben werden
Se. Majeſtät an der Rheinhalle von Deputationen der Städte Mainz
und Bingen begrüßt, und nehmen von dem Vorbau der Rheinhalle aus
die Paradefahrt der Rheindampfer=Flottille in Augenſchein. Die
Rück=
fahrt Sr. Majeſtät nach Wiesbaden erfolgt mittelſt Extrazuges um
halb 3 Uhr. Auf dem Niederwalde bilden die Vereine, nachdem alle
Wagen abgefahren ſind, einen Feſtzug über die Fahrſtraße, die Treppen
hinauf, um das Denkmal. Von dort aus bewegt ſich der Zug nach
Rüdesheim, wo derſelbe feſtlich empfangen wird.
0 (Schwurgericht.) In geſtiger Sitzung wurde, und zwar unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit, eine Anklageſache wegen Verbrechens gegen
die Sittlichkeit - 6 176 des Strafgeſetzes -verhandelt. Da der
Ange=
klagte, der Cigarrenmacher Peter Helfert I. von Heppenheim, das ihm
zur Laſt gelegte Verbrechen beharrlich in Abrede ſtellt und nahezu dreißig
Zeugen zu vernehmen ſind, die Verhandlung alſo längere Zet in
An=
pruch nimmt, ſo können wir das Endurtheil erſt in uächſter Nummer
mittheilen.
Obſtausſtellung. Der Gartenbauverein zu Darmſtadt
wird am Mittwoch den 3. und Donnerstag den 4. October im Saalbau
eine Obſtausſtellung abhalten, mit den Zwecken: 1) die ſchöne und reiche
Obſt=und Traubenernte dieſes Jahres zu benutzen und unſere werthvollen
Obſtſorten möglichſt vollſtändig zur Anſchauung zu bringen; 2) den
Handel mit Obſt zu fördern; 3) die richtigen Namen der beſten und für
den Handel wichtigſten Sorten recht allgemein bekannt zu machen, weil
ohne dieſe Kenntniß ein erfolgreicher Obſthandel nicht möglich iſt, indem
z. B. Nachbeſtellungen beſonderer Sorten nicht mit Zuverläſſigkeit
aus=
geführt werden können. — Das auszuſtellende Obſt muß Mittwoch den
3. October früh eingeliefert und bis Vormittags 10 Uhr im Local der
Ausſtellung (Saalbau) von den Ausſtellern unter Anleitung des Comites
fertig aufgeſtellt ſein. Das Preisgericht bildet die Obſtbauſection des
Gartenbauvereins. — Nur werthvollen Obſtſorten, bei welchen deutlich
die richtigen Namen angegeben ſind, werden Preiſe zuerkannt. Die
Aus=
ſtellung ſoll beſonders zur Förderung des Obſthandels dienen, und es
werden deshalb ſolche, im Uebrigen preiswürdige Ausſtellungen bei der
Beurtheilung bevorzugt werden, bei welchen der Verkaufspreis per Stück,
per Hundert oder nach Gewicht deutlich lesbar angegeben iſt. — Die
dem Verein für obige Zwecke geſtifteten Preiſe beſtehen (außer dem
Monatspreis) aus 10 Preiſen 5 Mark, 2 Preiſen 10 Mark, 1 Preis
20 Mark und Ehrenurkunden. Die Namen der prämiirten Ausſteller
werden bekannt gemacht. - Zum Beſuche dieſer Ausſtellung wird das
gechrte Publicum freundlichſt eingeladen. Von Erwachſenen werden
10 Pfennige, von Kindern bis zu 12 Jahren, welche in der Ausſtellung
von Erwachſenen zu führen ſind, 5 Pfennige Eintrittsgeld erhoben. Die
Ausſteller, ſowie die Mitglieder des Gartenbauvereins haben für ihre
Perſon freien Eintritt.
2 Einer Dienſtmagd wurde am Dienstag auf dem Wochenmarkt
das Portemonnaie mit 3 Mark Inhalt aus der äußeren Taſche des
Re=
genmantels entwendet. — Eine Frau von Roßdorf beſuchte die
Darm=
ſtädter Meſſe zu diebiſchen Zwecken. Derſelben iſt es gelungen 1
Porte=
monnaie mit Inhalt, ein Paar Kinderfilzſchuhe, ein wollenes
Kinder=
röckchen und 12 Stück Eßlöffel zu entwenden. Erſt nachdem ein anderes
Portemonnaie beim Bezahlen von Waaren vermißt wurde, fiel der
Ver=
dacht auf die obenbezeichnete Frau, welche vorger an derſelben
Verkaufs=
bude ſich umhertrieb. Bei der alsbaldigen Feſtnahme der Diebin wurden
dieſe bezeichneten Diebſtähle auch eingeſtanden.
—
Immobilienverkauf.
Das Haus Beſſunger Ludwigſtraße
Nr. 33, Herrn Ludwig Göbel gehörend, wurde an Herrn Kaufmann
Ludwig Zink von Rüſſelsheim verkauft. Der Verkauf wurde durch
Agenten Carl Schnabel abgeſchloſſen.
R. Unſer Mitbürger, Herr Maſchinenfabrikant Georg Göbel, feierte
am Dienstag mit ſeiner Gemahlin Anna geb. Gandenberger das frohe
Feſt der ſilbernen Hochzeit. Noch ſelten wurde einem Paare die Zeichen
der Hochachtung und Liebe in ſo reichem Maße zu Theil, wie wir hier
zu bemerken Gelegenheit hatten. Von allen Seiten liefen Glückwünſche
in brieflicher und telegraphiſcher Form ein und benutzte auch das Comptoir=
und Fabrikperſonal des Herrn Göbel dieſen willkommenen Anlaß, um
dem Jubelpaar durch ein hübſches Ständchen und Ueberreichung eines
prachtvoll kalligraphiſch ausgearbeiteten Gedenkblattes aufs Neue ſeine
Achtung und Liebe zu bezeugen. Möge es dem wackeren Ehepaare
ver=
gönnt ſein, dereinſt auch ihre goldene Hochzeit in gleichem Wohlbefinden
zu feiern und möge das Geſchäft, das unſerer Stadt im In= und
Aus=
lande zur Ehre gereicht, noch lange fortbeſtehen.
- Das Großh. 1. Infanterie=Regiment Nr. 115 traf geſtern Abend
5 Uhr mit der Bahn aus den Herbſtübungen wieder hier ein. Die
Cavallerie und Artillerie werden heute nachfolgen.
C Dermalen iſt bereits über die Hälfte der geſammten Geleislänge
der Heſſiſchen Ludwigsbahn mit Stahlſchienen und etwa 30%⁄ derſelben
Rä 188
2132
mit eiſernem Oberbau verſehen und llegen bezüglich der Dauerhaftigkeit 1 Schönheit an der Stirne trug. Eine geiſtige Andacht, die ſich zu heiligen
ſo günſtige Reſultate vor, daß mit dem Umbau in dieſer Richtung fort= Schauern ſteigerte, durchwehte den erſten Monolog: „6eraus in eurt
geſchritten wird.
lagen ſteht in Ausſicht. Soweit der Umfang des telegraphiſchen Ver= Pauſen und feinen Nuancirungen kraftvoll zu Ende bis an die Worte;
rehrs und die ſonſtigen örtlichen Verhältniſſe es geſtatten, ſind die Ober= „Das ſind die Ahnen deiner Prieſterin.- Gerade dies iſt eine nicht zu
poſtdirectionen ſeitens des Reichspoſtamts ermächtigt worden, bei den Unterſchätzende Leiſtung, denn in keinem anderen Theil des Dramas liegt
Telegraphenanſtalten, welche vollen Tagesdienſt haber, an den Sonn= die Gefahr, in Monotonie zu verfallen, ſo nahe wie bei dieſer Erzählung.
und Feſttagen eine Beſchränkung der Dienſtſtunden eintreten zu laſſen. Wohlthuende Wärme belebie das Gebet an die Göttin:„Du haſt Wolken
In ähnlicher Weiſe, wie dies für die Telegraphenanſtalten mit beſchränk= gnädige Retterin .. ... womit der erſte Act weihevoll ausklang.
tem Tagesdienſt vorgeſchrieben iſt, ſoll indeſſen dem Publicum auch bei
den Anſtalten mit vollem Tagesdienſt an Sonntagen ꝛc. die Gelegenheit für Unſer Gefühl in der That etwas matt und lau iſt, denn vergeblich
zur Aufgabe von Telegrammen mindeſtens während einer Mittagsſtunde erwartet man von Jphigenie einen Aufſchrei freudiger Ueberraſchung,
geboten werden. An Orten, wo ſich mehrere Telegraphenanſtalten be= einen reinen Naturlaut des Herzens, ſie läßt vielmehr den Oreſt noch
finden, können geeigneten Falls einzelne derſelben für die Annahme von etliche Verſe lang weiter reden, ihn ſogar ſich entfernen, und fängt dann
Telegrammen an Sonn= und F.ſttagen ganz geſchloſſen werden. Von erſt in reflectirter Weiſe den Monolog an: „S0 ſleigſt du denn,
Erfül=
jeder bezüglichen Dienſtbeſchränkung ſoll dem Reichspoſtamte Anzeige er= lung, ſchönſte Tochter ...
ſtattet werden.
D. Beſſungen. Die heute Nachmittag 5 Uhr ſtaltfindende Ge= ſpiel zu erſetzen, was an Worten fehlte. Volles Lob verdient auch der
meinderathsſitzung hat ſolgende Tagesordnung: 1) Verpachtung der ½ „Geſang der Parzen, der Gemüthskampf, der Oreſten durchſchütterte,
gemeinheitlichen Wieſen und Güter. 2) Benennung zweier Straßen. klingt in gedämpfteren Tönen jetzt auch durch Jphigeniens Seele. Ueber
3) Erweiterung der Wittmannſtraße. 4 Canaliſirung der Wilhelmſtraße. ſie kommt nun ebenfalls die düſtere Schickſalsſtimmung des alten Erb=
5) Geheime Sitzung: Mittheilungen und verſchiedene Angelegenheiten.
Mainz, 26. September. Bei der Feſtfahrt zur Ein= ſie einſt von der Amme gehört: „Es fürchte die Götter das
Menſchen=
welhung des Nationaldenkmals am 28. September werden ſich geſchlecht.
im Ganzen 30 Schiffe betheiligen, und zwar 3 Calondampfer, 17 nur mit den dumpfen, ſchweren Akkorden des Schmerzes, ſondern brachte
Perſonendampfer und 10 Schleppdampfer. Zu Thal von Mainz werden auch die Inſichgekehrtheit der Stimmung, das Abwenden der Seele vom
nachſtehende Schiffe in folgender Reihenordnung nach Rüdesheim ab= eigenen Thun und Leiden zum befriedigendſten Ausdruck. Die
Veran=
gehen: Salondampfer: „Wilhelm, Kaiſer und König= und „Hum= ſchaulichung des Kampfes, den die keine Natur Jphil eaiens mit ſich
boldt”, beides Schiffe des Comits. Perſonendampfer:„Bismarck=, ſelbſt führt als ſie ihrem Woblthäter Thoas die beabſichtigte Flucht ver=
„Moltkes, „ C. M. Arndt” (in Biebrich ſich anſchließend). „Kriemhilde; bergen ſoll, war völlig im Geiſt der Dichtung gehalten, d. h. maßvoll
von Worms kommend). Schleppdampfer: „Ahenus!V., und ohne ſtarke Farben, denn der ganze Conflict iſt wie eine vorüber=
„Mathias Stinnes II.. „H. A. Diſch V.”, „Taunus= UFriedrich der ziehende Wolke an der Lichtſcheibe des Mondes, nur eine flüch=
Große', „Tauerei Köln½,„Franz Haniel II.½, „Joh. Faber 11I.½, „Elſaß' tige Trübung des Gemüths, weiter nichts. Seelenvoller Schmelz
und „8henus IV.. Perſonendampfböote: Ludwigsbahn III. und einfache Würde lagen in dem Appell an König Thoas:
„ Ludwigsbahn 1. ( in Eltville ſich anſchließend). „Stadt
Ludwigshafen=
ſvon Ludwigshafen kommend), „Ludwig IV.”, „Leſſing=, „Wilhelm, Prinz nicht, gewähr es bald.- Frin. Braunfels hat unſerer Anſicht nach in
von Naſſaus in Eltville ſich anſchließend). „Cornelins=' und „Schwan= allen Theilen ihrer Jphigenienrolle dargethan, daß ſie ſich zur
Darſtel=
heim” von Frankfurt kommend). Zu Berg von Köln und Coblenz lung klaſſiſcher Frauengeſtalten, die etwas von der edlen Natur der
kommend, werden nachſtehende Schiffe ſich an der Feſtfahrt betheiligen: maßvollen Weiblichkeit der Tauriſchen Prieſterin beſitzen, in hohem Grade
Perſonendampfer „Siegfried;, Perſonenſalondampfer „Moſel=, Perſonen= eigle. Das Spiel der Dame ſand einen ebenbürtigen Gefährten an dem
dampfboote: „Kaiſer Wilhelm=, „Kaiſerin Auguſta', „Kronprinz Friedrich Oreſt des Herrn Edward, der uns in der Wiedergabe des Unglücklichen
Wilhelm; und „Prinz Friedrich Carls.
D. 3tg.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 25. September.
E. Zur Genugthuung aller Freunde unſerer klaſſiſchen Literatur
er=
ſchien nach langer Zeit wieder einmal Göthes „Jphigenie auf
Tauris=
auf unſerer Bühne. Glucks Ouverture zu der gleichnamigen Oper
be=
reitete würdig vor auf den Genuß des dramatiſchen Kunſtwerkes; ob
aber dieſe mit ihren energiſchen Figuren, ihrem vorwärts dringenden
Affect ein treues muſikaliſches Spiegelbild der Götheſchen Idealdichtung
iſt, darf man wohl billig in Frage ſtellen. Als Göthe dem deutſchen
Volk die „Jphigenie' ſchenkte, war er bereits - wie Oreſt in den Hain
von Tauris -eingetreten in den geheiligten Bezirk des idealen Friedens
der reinen künſtleriſchen Vollendung. Still und majeſtätiſch, wie das
ruhige Licht Dianens, ging dieſe Dichtung über den zerriſſenen
Wolken=
bildungen auf, mit welchen die Sturm= und Drangperiode über den
poetiſchen Horizont hinjagte. Wie die Heldin einſt mit prieſterlich reinen
Händen das Atreidenhaus ſeiner alten Greuel entſühnte, ſo war dieſes
Werk ſelbſt auch die äſthetiſche Sühne und Reinigung für ſo manche
Ausſchreitungen in der letzten Periode der Literatur. Der zur Ruhe und
Klarheit gekommene Dichter beſang ſeine eizene Verſöhnung in der des
alten Heroenhauſes. Die Stille und Ausgeglichenheit der „Jphigenie”
geht aus dem Gemüthszuſtande des Dichters, nicht aus der An=
Lignung der antiken Form hervor. Das Stück iſt durchaus modern und
zwar von deutſchem, nicht von griechiſchem Geiſte getränkt.
Die
Götheſche Jphigenie ſprichk und handelt nicht anders als es auch eine
chriſtliche Heldin thun würde; und der Werth der Dichtung ruht in der
ethiſchen Geſinnung, nicht in der dramatiſchen Kraft der äußeren
Hand=
lung. Schiller ſagt bezeichnend über die „Jphigenies: „Daß
das=
jenige, was man eigentlich Handlung nenne, hier hinter den Couliſſen
vorgehe, und das Sittliche, was im Herzen vorgeht, die Geſinnung,
darin zur Handlung gemacht ſei und gleichſam vor die Augen gebracht
werde." Göthes ganze Poeſie hat eine lyriſche Seele und einen epiſchen
Körper, aber keinen dramatiſchen Puls. Auch die „Jphigenie auf
Tauris=
bekommt durch die erzählenden Rückblicke in die Geſchichte des
Atreiden=
hauſes einen entſchieden epiſchen Hintergrund. Zu dieſer in ernſten
Schatten hereinragenden Vergangenheit paßt wunderbar die milde Trauer,
die ſanft gedämpfte Molltonaͤrt, aus der das ganze Drama geſtimmt iſt,
und die alle Eéenen desſelben harmoniſch beherrſcht.
Frln. Braunfels bot in der Titeirolle ihr beſtes Können auf und
lieferte eine künſtleriſche Geſammtleiſtung. welche den Steupel. Plaſtiſcher -
Schatten, rege Wipfel Den langen Bericht an Thoas von den
Eine Beſchränkung des Telegraphendienſtes an den Sonn= Greueln des Atreidenhauſes führte die Künſtlerin mit wohlangebrachter
I der Erkennungsſcene zwiſchen Oreſt und Jphigenie, welche
in dieſer dramatiſch dürftig
ausge=
arbeiteien Scene verſtand es die Darſtellerin durch gefühlvolles
Gebärden=
fluches - dumpf und bang zieht durch ihre Erinnerung das Lied, das
Die Vortragende begnügke ſich an dieſer Stelle nicht
„Du haſt nicht oft zu ſolcher That Gelegenheit, verſagen kannſt du's
Atreidenſprößlings eine bis ins Einzelne ausgearbeitete und abgerundete
Leiſtung bot. Oreſt ſteht mit der träumeriſchen Weichheit ſeiner
Charakter=
anlage, ſeinem Uebermaß des Empfindens und des Phantaſielebens,
ſeiner reflectirenden Schwermuth gleichſam in der Mitte zwiſchen Hamlet
und Taſſo. Alle dieſe Züge erhielten bei Herrn Edward Leben und
Wahrheit. Die Wiederherſtellung des ſittlichen Gleichgewichts nach
ſchwerer Herrüttung, die wiedergefundene Harmonie der Seele nach langem
Streite feindlicher Kräfte - das war der Höhepunkt in der Darſtellung
Herrn Edwards. Der heitere Pylades, der gleich einem leichten bunten
Schmetterling um die dunkle Blume Oreſt gauckelt, fand einen
über=
aus anſprechenden Vertreter an Hern Hacker. Lob verdient der Thoas
des Herrn Dalmonieo. Der Seythenfürſt iſt ein edler Mann und
ein ſehr civiliſirter Barbar; man kann gar nicht daran glauben, daß es
ihm mit der Erneuerung der Menſchenopfer ſo ſehr Ernſt ſein ſollte, in
ſeiner wohlwollenden Natur liegt ſchon die Bürgſchaft für den guten
Ausgang der Sache. Gleichſam ein ſchwächerer Abdruck des Könizs iſt
die Figür des Vertrauten Arkas, welcher Herr Mickler recht viel
Phyſiognomie zu geben wußte. Dank der trefflichen Einſtudirung kam
die plychologiſche Feinheit und zarte Schönheit der Dichtung, welche ganz
nur auf eine geiſtige Wirkung berechnet iſt, ungetrübt zur Geltung.
Literariſches.
- Von Julius Wolf iſt für nächſte Weihnachten wieder ein neues
Werk zu erwarten und zwar diesmal kein lhriſches Epos, ſondern ein
zwei=
bändiger Roman, betitelt „Der Sülfmeiſter= Der ſogenunnte Luneburger
Prälatenkrieg in der Mitte des ſünfzehnten Jahrhunderts dient der
Erzäh=
lung als hiſtoriſche Unterlage, während hauptſächlich das mittelalterliche
Leben der Handwerker mit ihrem Zunſtweſen und die Regierung des
patrizi=
ſchen Rathes in der alten Hanſaſtadt den Gegenſtand der Wolffſchen
Dich=
tung bilden werden.
Lages=Kalender.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
ſachen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Samstag 20. September. Abendunterhaltung des Vereins Frohſinn
(Saalbau).
Redastion vab Berlag. L. A. Mittich'ſése Hofbuchdruckere.