Darmstädter Tagblatt 1883


18. September 1883

[  ][ ]

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufichlag

(rag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expediſion Rheinſtr. Nr. 23.
im Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4333Z.
Dienst ag den 18. September.
N 182.

Darmſtadt, am 11. September 1883.
Betreffend: Zuſtand des Faſſelweſens im Kreiſe Darmſtadt.
Das Großherzögliche Kreisamt Darmſtask
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
In Nachſtehendem bringen wir das Ergebniß der diesjährigen, durch die Commiſſion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins
vorgenommenen Beſichtigung der Gemeinde=Faſſel=Eber des Kreiſes, welches ein im Ganzen günſtiges genannt werden darf, zu
In Vertretung: Gros.
Ihrer Kenntniß.
RCOCT
Ticht

über das Reſultat der Beſichtigung der Gemeinde=Eber im Kreiſe Darmſtadt, vorgenommen im Frühjahr 1883 durch die
Commiſſion des landwirthſchaftlichen Bezirks=Vereins Darmſtadt.

Urtheil der Commiſſion über: Namen
der Eigenthümer
des Name
des Race. Qualität
der
Eber. Fütterung
Reinlich=
keit
und
Lager. Stallung Bemerkungen. Gemeinden. Ebers. Halters. NB. Nr. L- ſehr gut, Nr. I-gut. Nr. II-- = genügend. Nr. IV.- gerina. Arheilgen Die Gemeinde Friedr. Anthes. 14 Yorkſh. Baſtard. I I1 I Stall liegt etwas zu hoch. 1 Reine Yorkſh. Erſt in den letzten 3agen durch Braunshard mittelgr. Vermittelung des lanow. Bezirks=
vereins
Darmſtadt aus Olden=
burg
bezogen. 3 Phil. Heid IV. 2½ Yorkſh. IV. II III Lahmt. Bruch des einen Vorder= 4 Darmſtadt Friedrich Hirſch. 1 Yorkſh. Kreuz. 11 I Eberſtadt 5 Der Halter Metzger Krauß. 2 Engl. Kreuz. I1 II 6 Die Gemeinde 1 Rein. mittelgr. 1 Wie Ord=Nr. 2. Erzhauſen Yorkſh. Philipp Haas III. 14 ard.
I1 I II Wird
1 Reine mittelgr.
Yorkſh.
Yorkfh. Kreuz. Wie Ord. Nr. 2. Eſchollbrücken Hch. Leichtweis II. 12 I I III 13 Reine mittelgr. Wie Ord.Nr. 2. Gräfenhauſen Ph. Jöſt Wwe. Vorkſh.
Yorkſh. Kreuz. I1 11 I Griesheim Joh. Gerhard VI.
Pet. Feldmann VIII Yorkſh. I1 11 14 Landrace. 111 Hbezw. I III 14 Hahn Phil. Haller 1) Yorkſh. Kreuz. 11 11 11 15 Reine mittelgr.
Yorkſh.
Yorkſh. Kreuz. 1 Wie Ord.=Nr. 2. Meſſel Heinr. Heberer 14 1 J I1 = Niederbeerbach Der Halter Adam Bärſch 1. Gr. Yorkſh. Kreuz. 1 11 11 Nieder=Ramſtadt Gemeinde Müller Breitwieſer Ober=Ramſtad. d1
Gg. Breitwieſer I. Yorkſh. Kreuz. III Pfungſtadt
Adam Ruhl I. V. Landrace.
Yorkſh. III
I1 11
11 III 24 Ludw. Crößmann II1 Wurde uicht angetroffen. Roßdorf Hch. Val. Gunkel Enal. Kreuz. I1 1II 25
26 Schneppenhauſen
Ad. Schnittſpahn Yorkſh. l 11I
I11 Nicht angetroffen. 27 Traiſa.
Weiterſtadt
Wixhauſen Ph. Walther, Yorkſh. Kreuz. I1 I1 1I1 28 Michael Becker 4½. Yorkſh. I1 11 1II 4 York kſh. Wie Ord

550

[ ][  ][ ]

2044

B 182
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und zur Verhütung von Unglücksfällen während der diesjährigen Herbſtmeſſe iſt
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an den Carouſſels
und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen ſind nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzes ſtrafbar.
Darmſtadt, den 14. September 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
18894
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Beſſunger Wilhelmsſtraße und zwar von der Eichberg= bis zur Heidel=
bergerſtraße
für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 14. September 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas
68895
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Ocober 1818 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Soctaldemokratie ſind verboten worden:
1) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidiums Berlin vom 7. September 1883 das Flugblatt mit der Ueber=
ſchrift
: Ein Mahnruf an das Volk und der Unterſchrift: Im Sommer 1883; mehrere anarchiſtiſche Gruppen;
2) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Poſen vom 8. September 1883 die Broſchüre:
Do pracujaeych naroli komitetu centralnego soeyalnorewolueysinoj partyi manitest; Warszawa w. drukarni
partyi Proletaryat 1883u.
3)
laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Schleswig vom 10. September 1883 das
Flugblatt, enthaltend: Programm der Socialiſtiſchen Arbeiterpartei Deutſchlands und einen Aufruf mit der Ueber=
ſchrift
: Arbeiter
Darmſtadt, den 13. September 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
18896
B e k a n n t m a ch u n g.
Zum Zweck des dermalen ſtattfindenden vertragsmäßigen Probepumpens werden von Morgen (Dienstag) Abend 10 Uhr
bis Mittwoch früh 4 Uhr die Straßenleitungen von dem Hauptrohr der Waſſerleitung äbgeſtellt.
Indem wir dies zur allgemeinen Kenntniß bringen, fügen wir bei, daß für alsbaldige Füllung der Straßenleitungen im
Falle eiwa eintretender Feuersgefahr Sorge getragen iſt.
Darmſtadt, den 17. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
18897

1

utz
d

Pferde=Verſteigerung.
Donnerstag den 20. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr,
ſoll im Großherzoglichen Hofmarſtalle da=
hier
ein zur ferneren Zucht untauglicher,
jedoch zu ſonſtigen landwirthſchaftlichen
Zwecken noch geeigneter Landgeſtütsbeſchäler,
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. September 1883.
Großherzogliche Landgeſtüts=Direction.
Freiherr von Trotha. (8898.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Theodor Rodberg dahier
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
20 102bis 105 6419 Hofraithe Land=
wehrſtraße
,
Montag den 22. October l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. September 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(8899
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Die Maurerarbeit, ſowie die Thon=,
Cement= und Eiſenwaarenlieferung bei Er=
bauung
eines Kanals von der weſtlichen
Seite des Bahnüberganges durch die breite
Allee und Feldbergſtraße bis zur Aus=
mündung
im Graben des Griesheimerwegs
ſſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 21. September l. J.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 14. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (8784
Bekanntmachung.
Das Büreau Großherzoglicher Landes
Walſenkaſſe befindet ſich von heute ab in

dem Hauſe Eliſabethenſtraße Nr. 34.
Zahltage: Dienstag und Freitag.:
Darmſtadt, den 3. September 1883.
Langsdorf, Rechnungsrath. (8392
Bekanntmachung.
Die zur Herſtellung eines Theils von
der Holzſtraße vorkommenden Arbeiten,
als: Chauffir= und Pflaſterarbeit, ſowie
das Anfahren der Steine, ſoll im Sub=
miſſionsweg
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 20. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
während der Büreauſtunden bei uns zur
Einſicht offen.
Beſſungen, den 11. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(8785
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 19. d. M. von Vor=
mittags
10 Uhr ab,
verſteigert der Unterzeichnete im Ritſerr'ſchen

[ ][  ][ ]

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hende
Pfänder gegen Baarzahlung:
verſchiedene Leinwandſtücke, 3 Kühe,
4 Sophas, 2 Kleiderſchränke und noch
verſchiedene Mobiliar=Gegenſtände.
Darmſtadt, den 17. September 1883.
8900
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Dünger=Verkauf.
Mittwoch den 19. d. M., Vor=
mittags
11½ Uhr,
ſoll eine größere Partie Pferdedünger
im diesſeitigen Kaſernement öffentlich
meiſtbietend verſteigert werden.
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Train=Compagnie. 1890

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nehmigt
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dem kgl. bayr. Handelsminiſterium. (7076a
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B 182

204b

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ſchrank
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Kommode, 1 Alabaſteruhr, 1 Bronceuhr, 1 großes Kindertheater,
1 Schaukelpferd, Zimmerteppiche, 1 große Partie Weißzeug (theils
neu, theils wenig gebraucht), beſtehend in Tafel=, Tiſch= und Hand=
tüchern
, Servietten, Bettwäſche, Küchenhandtücher und Küchenſchürzen,
Tiſchdecken, Glas und Porzellan, Küchengeſchirr; ferner in Chriſtofle:
Thee=, Kaffee=, Milch= und Rahmkannen, Suppenterrinen, Zucker=
ſchalen
, Leuchter ꝛc.; ſodann eine Partie 1865er Coguae (ſine Champagne)
gegen baare Zahlung verſteigert.

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quemlichkeiten
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Zimmer, paſſend für einen Herrn oder
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Zimmer zu vermiethen.
8775) Zwei kleine möblirte Zim=
mer
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7 und 9 Mark per Monat. Näheres bei
Frau Frank=Eckhard, Caſinoſtraße 2.
8921) Annaſtraße 18 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen. Auf
Wunſch mit Burſchenzimmer.

2047
8922) Hermannsſtraße 9 zwei ſchön
möblirte Zimmer für ſich mit Glasabſchluß
ſind zu vermiethen.
8923) Gr. Ochſengaſſe 14 Schlaf=
ſtellen
und möbl. Zimmer für Meßfremde.
8924) Manerſtr. 14 ein ſchön möbl.
Zimmer nahe der Inf=Kaſerne zu verm.
8925) Mühlſtraße 3 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.

1
M

8926) Für ein älteres, zuverläſſiges
Mädchen, mit allen Hauzarbenen bekannt,
wird in einem kleinen Haushalt einz Stelle
für ſofort oder ſpäter geſucht. Nähere Aus=
kunſt
erth. Frau Schwarz, Herswegſtr. 36.

8377) Eine geſunde Azme ſucht Stelle.
Näheres bei Hebamme Chriſten, große
Ochſengaſſe 32.

1

8859a) Gegen hohen Lohn wird eine
anſtändige Perſon für einen kleinen Haus=
halt
geſucht, die kochen kann und feinere
Hausarbeit unternimmt.
Zu erfragen Eliſabethenſtraße Nr. 60
mittlerer Stock.
(8890
8927) Eine franz. Familie in Paris
ſucht ein feineres Mädchen zu drei Kin=
dern
von 4-7 Jahren. Dasſelbe muß
nähen und ſerviren können u. eiwas Haus=
arbeit
übernehmen. Gehalt 16 M. monat=
lich
. Nüheres Annaſtraße 34. Photogra=
phie
und Zeugniſſe erbeten.
Cn einem feineren Confectionsgeſchäft
29 können noch einig; Müdchen das
Kleidermachen erlernen. Zu erfragen in
der Exped. d. Bl.
[8882

8758) Ein Mädchen, das bügeln und
nähen kann, geſucht Aliceſtraße 20.
Ewei Lüichtige Schlosser
finden dauernde Beſchäftigung auf Herd=
arteit
. Näberes Expediton.
(8928

8410) Ein braver, anſielliger Junge
für eine hieſige Zeitungs=Expedition geſicht.
Näheres bei der Exped. d. 2l.

Solde Lgönzen
werden mit feſtem Gehalt angeſtellt
für den Verkauf ſolcher Staats=
Prämienleſe, die ſchon in dieſem
und nächſten Jhre wit ſehr
hohen Gewinnen, abſiuferd bis
zum niedrigſten Treffer herauskom=
men
müſſes.
Offerten an Grünwald, Salz=
berger
& Comp., Bankgeſchäft in
(3778
Köln a. Rh.

Fine geſunde, junge Frau wünſcht ein
Kind mitzuſtellen. Zu erfragen bei
Eliſe Schmidt, Hebamme, Geisberg.(8929
551

[ ][  ][ ]

2048

R 182
9
Oklanntmachung.
In Gemäßheit der Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 25. October 1882, betreffend die Wirthſchaftsrechnungen über die
Kanzleikoſten der Großherzoglichen Handelskammern benachrichtigen wir die Inter=
eſſenten
unſeres Bezirks, daß unſere Wirthſchaftsrechnung über Ausgaben und Ein=
nahmen
im Etatsjahr 1882-83 nebſt Belegen auf unſerem Secretariat, Aliceſtr. 20,
zur Einſicht der Wahlberechtigten vom 19. bis 26. September l. Js., beides ein=
ſchließlich
, Abends von 6-7 Uhr, aufliegt.
Darmſtadt, den 14. September 1883.
18930
Großherzogliche Handelskammer.
Merck.
Dr. Meiſel.
Beſſunger älterer Geſangverein.
Samstag den 22. September 1883, Abends 8 Uhr: Gesellige
Ausammenkunft auf dem Schießhauſe. Hierzu laden wir unſere Mitglieder
Der Vorstand. (8931
beſtens ein.

Geſchäfts=Eröffnung
und Empſeylung.
Einem geehrten Publilum die ergebenſte Mittheilung, daß ich unter dem Heutigen
in meinem Hauſe Alexanderſtraße Nr. 7 ein Ladengeſchäft eröffnet habe und
nachſtehende Gegenſtände führe, als: Cigarren, Tabak, Stöcke, Pfeifen, Cigarren=
ſpitzen
u. ſ. w. Bei Bedarf erwähnter Artikel bitte ich um geneigten Zuſpruch und
werde nur Waare in vorzüglicher Qualität und zu civilen Preiſen vecabreichen. Mein
Orehergeſchäft wird in unveränderter Weiſe fortbetrieben und halte mich beſtens
Achtungsvoll
empfohlen.
H.
Gg. Walts, Drehermeiſter.
H.
Zur Kirchengemeindevertretungswahl.
Dem Tagblatt, dem Täglichen Anzeiger' wie den Reuen Heſſiſchen Volks=
blättern
iſt der von Wählern aus verſchiedenen kirchlichen Richtungen zuſammenge=
ſtellte
Zettel für die Wahl zur Kirchengemeindevertretung beigelegt worden.
Indem wir unſere evangeliſchen Glaubensgenoſſen auffordern ihre Pflicht zu er=
füllen
, bemerken wir, daß am Wahltage (Mittwoch, 19. d. M., von 9-1 und 3-
6 Uhr) auch am Wahllocal (Stadtkirche) ſolche Zettel zu haben ſein werden. - Wir
bitten aber ſehr darauf zu achten, daß der Zettel, welcher mit
1) Baur, Geheimer Oberſleuerrath, anfängt und mit
44) Zimmermann, A. W., Inſtrumentenhändler, ſchließt,
benutzt werde, da nur dieſer der von der Vereinigung aufgeſtellte iſt.
Im Auftrag: Buchner, Rechtsanwalt, Ohly. Oberbürgermeiſter, Dr. jur. Frei=
[8933
herr v. Wedekind, Johs. Waitz, Buchhändler.
Mein Geſchäft befindet ſich von heute ab
obere Rheinſtraße 6
Hochachtungsvoll
im Hauſe des Herrn Buchhändler Diehl.
L. Schfer,
Schirmfabrikant.
Darmſtadt, 17. September 1883.
8934

Oelanntmachung.
Wir benachrichtigen die Intereſſenten unſeres Bezirks, daß auf ſchriftliches Anfor=
dern
von unſerm Secretariat das Requlativ, betreffend die Errichtung eines Unter=
ſuchungsamtes
fur die Zwecke der polizeilichen Controle der Lebensmittel und Ge=
brauchsgegenſtände
, nebſt dem Taxtarif des chemiſchen Unterſuchungsamtes für den
Polizeibezirk Darmſtadt-Beſſungen, ſoweit der uns von Großherzoglichem Polizeiamt
Darmſtadt zur Verfügung geſtellte Vorrath reicht, bezogen werden kann.
Darmſtadt, 12. September 1883.
(8935
Großherzogliche Handelskammer.
Merck.
Dr. Meiſel.

ſcin Lehrer ſucht eine Wohnung von
C5-6 Zimmern. Offerten mit Preis=
angabe
ꝛc. unter Lit. O. V. in der
(8779
Expedition d. Bl. abzugeben.

(In einer gebildeten Familie finden 1-
2 2 Schüler oder Schülerinnen h
ſiger Schulen gute Auſnahme. Preis na
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Bau=Bureau
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A. Bauer,
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Beſſungen.
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F. Schnſtner.

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Näheres in der Expedition.
8859

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dung
kann am 1. October als
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L. C. Wittichsehr

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eine gebrauchte, noch gut erhaltene Jagd=
taſche
, do. Jagdſtuhl. Offert. unter H
an die Expedition d. Bl. erbeten. (8938

Fin j. Kaufmann ſucht per 1. October
E ein möbl. Zimmer. Offerten mit An=

gabe des Preiſes incl. Frühſtück ev. auch
Koſt unter E. K. 60 Hauptpoſt poſtlagernd
Arbeten.
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2 junges Mädchen erhalten. Ecke der
Mühl= und Niederramſtädterſtr. 73. 18940

But erhaltene Muschimen als: große
85 Dampfkeſſel m. Vorwärmern, 2 Dampf=
maſchinen
, gr. Schwungrad, Seiltrommeln,
Seilrollen, ſtr. Drahtſeile, Winde m. Band=
ſeil
, Flanſchenrohr u. a. m. billig abzu=
geben
. Auskunft ertheilt:
8941
S. A. Scheidel. Frankfurt a. M.

Gposſalarzt Dr. mod. Hoyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
unb
Hautkrankheiten, ſelbſi in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem

Erfolge.
(6899
.
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Ruſſiſche Imperiales M. 1671-75
20 Franken=Stücke 16.18- 22
Enaliſche Sovereigns
20.39-44
Dollars in Gold 418- 22


Dienstag den 18. September.
11. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung:
Cgmont.
Trauerſpiel in 5 utten v. Göthe. Muſik
von Beethoven.
Clärchen. Frln. Johanna Schneider, als Debüt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Mutter, Schwie=
germutter
und Großmutter
Frau Heyl, Wittwe,
heute Morgen 4 Uhr zu Lampertheim nach ſchwerem
Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, Stuttgart und Lampertheim,
den 16. September 1883.
Namens der Hinterbliebenen:
Anna Heyl. Friedrich Heyl. K. F. Loos.

LE-

Dankſagung.
8
Für die überaus zahlreiche Betheiligung bei der Beerdigung
meines unvergeßlichen, nun in Gott ruhenden Mannes, insbe=
ſondere
ſeinen Herrn Collegen, dem Katholikenverein und dem
katholiſchen Geſellenverein, ſowie für die reiche Blumenſpende,
ſpreche ich meinen tiefgefühlten Dank aus.
Darmſtadt, den 16. September 1833.
Die trauernde Wittwe:
Sophie Erker.

Herzlichen Dank

2)

9

für die zahlreichen Beweiſe der aufrichtigſten Theilnahme an dem
Ableben und Begräbniß meiner ſeligen Frau.
G. B. Haaclt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. September.
Deutſches Reich. Die Nordd. Allg. 3tg.: wendet ſich abermals
aegen das ſyſtematiſch fortgeſetzte Bemühen der Times=, hinterliſtiger
Weiſe Zwietracht zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu ſäen. Die
Times' könne kaum ernſtlich hoffen, die franzöſiſche Regierung für ihre
Anſichten zu gewinnen, denn dieſe wiſſe, daß ſie auf dem Voden der
beſtehenden Verträge an den Deutſchen die beſten Nachbarn hätte. Die
Politiker der Times bedächten nicht die Möglichkeit, daß die betriebenen
Hetzereien in der öffentlichen Meinung Deutſchlands leicht den Wunſch
hervorrufen könnten, eine Verſtändigung zu ſuchen, welche vielleicht gar
nicht ſo ſchwer erreichbar ſet, woran die Times' gewiß aber noch viel
geringere Freude erleben würde, als ihr der momentane Beifall der
Boulevard=Preſſe bereite.
Bei der Reichstagswahl für den ſeither durch R. v. Bennigſen ver=
tretenen
hannsverſchen Wahlkreis erhielten Hottendorf (nationalliberal)
5307, Cronemeyer (Fortſchritt) 4110, Klenk (Welfe) 1304, Oehme
Soctaldemokrat) 448 Stimmen. 8 Bezirke ſtehen noch aus. Es wird
vermuthlich zu einer Stichwahl kommen.
Die Elſaß=Lothringer Zeitung= veröffentlicht zwei Verordnungen des
Statthalters Generalfeldmarſchalls v. Manteuffel vom 14. ds. Mts.,
durch welche die bisherigen Ausnahmen bezüglich der amtlichen deutſchen
Geſchäftsſprache fuͤr die Gemeinden Diedenhofen und Metz, ſowie für das
Amtsgericht und die Gerichtsvollzieher in Metz mit dem 1. Januar 1884
außer Wirkſamkeit geſetzt werden.
Die ultramontane Majorität des Münchener Magiſtrats, in den
Ubrigen zwei Stmultanſchulen katholiſche Parallelklaſſen einzurichten
wurde von der königlich bayeriſchen Regierung abgelehnt.
Die 28 Ergänzungswahlen zum ſächſiſchen Landtag haben die Wahl
von 16 conſervativen, 6 fortſchrittlichen, 3 nationalliberalen Abgeordneten
und eines Socialdemokraten zur Folge gehabt; über 2, nur als liberal=
bezeichnete
Abgeordnete iſt die nähere Parteiſtellung noch unbekannt. Im
Allgemeinen haben die Wahlen keine Veränderungen in den Parteiver=
jältniſſen
des ſächſiſchen Landtags ergeben.
Oeſterreich=Ungarn. Die,Ungariſche Poſt' meldet vom 16. ds.
auß Agram, die Stadt ſei vollkommen ruhig und ſollen die einge=
ührten
Beſchränkungen vom 17. ab aufgehoben merden. Die Situation
in Croatien ſoll eine weſentlich günſtigere geworden ſein.
Frankreich. Admiral Courbet wird nach einer Mittheilung des
Temps= den Oberbefehl über ſämmtliche Streitkräfte zu Waſſer und zu
dand in Tonking erhalten.
Ueber das jüngſte Gefecht zwiſchen den Franzoſen und denſchwarzen
Flaggen wird mitgetheilt, daß 5 Compagnien Franzoſen mit Hülfe der
gelben Flaggen= und dreier annamitiſcher Compagnien am 1. Sep=
tember
bis Palan, etwa zwölf Meilen von Sontay, vorrückten und nach
dreitaͤgigem Kampfe die Poſitionen der ſchwarzen Flaggen mit dem
Bajonet nahmen. Der Verluſt der Franzoſen betrug 2 Officiere, 14 Mann,

2049
182
todt, 3 Oficiere und 40 Mann verwundet; die ſchwarzen Flaggen ver=
loren
500 Todte und 2 Geſchütze. General Bouet zog ſich nach Hanoi
zurück, um Verſtärkungen abzuwarten, ließ jedoch 300 Mann zur Be=
ſetzuna
der den ſchwarzen Flaggen weggenommenen Poſition zurück.
England. Waddington iſt aus Paris eingetroffen und hatte eine
Beſprechung mit Lord Granville in Walmer=Caſtle.
Nach einer Mittheilung der Pall=Mall=Gazette wird Lord Dufferin
bereits am 19. September nach Konſtantinopel zurückkehren.
Es werden Vorbereitungen getroffen für eine internationale Indu=
ſtrieausſtellung
im Kryſtallpalaſt von Sydenham, welche vom 5. April
bis 31. October 1884 dauern ſoll.
Niederlande. Am 15. September fand im Großen Saale des
Ausſtellungsgebäudes in Amſterdam unter dem Vorſitze des Colonial=
miniſters
die feierliche Verkündigung der ertheilten Auszeichnungen ſtatt.
Bulgarien. Die Rede, womit Fürſt Alexander die außerordent=
liche
Seſſion der Nationalverſammlung in Sofia eröffnete, bezeichnet als
Zweck der Einberufung die Genehmigung der Eiſenbahnconventionen und
eine Vorlage über Bezahlung der ruſſiſchen Occupationskoſten.
Spanien. Das Cabinet hat die vom ſpaniſchen Botſchafter in
Paris, Herzog von Fernan=Nunez, erbetene Demiſſion unter Verſicherung
ihres fortgeſetzten Vertrauens abgelehnt. Die Demiſſion des Miniſterial=
ſecretärs
Rute, welcher durch einen von ihm verfaßten Zeitungsartikel
zu dem Demiſſionsgeſuch des Herzogs von Fernan=Nunez Anlaß gegeben
hatte, wurde angenommen.
Türkei. Die zwiſchen der Pforte und Montenegro noch ſchwebende
Grenzfrage ſcheint durch den Beſuch des Fürſten Nikita in Konſtantinopel
wirklich ihre definitive Erledigung gefunden zu haben. Die türkiſche und
die montenegriniſche Regierung ſind jetzt uberein gekommen, daß die
chriſtlichen Dörfer im Limthale, welche gegenwärtig durch Montenegro
occupirt ſind, bei letzterem verbleiben ſollen. Dagegen überläßt Montenegro
alle diejenigen Ortſchaften - ganz gleich, ob ſie chriſtlich oder muhame=
daniſch
ſind - welche nicht von den Montenegrinern beſetzt ſind, obwohl
ſie dem Vertrage nach zu Montenegro gehören würden, der Türkei. Eine
Ausnahme wird nur dort gemacht werden, wo der Berliner Vertrag
ausdrücklich einzelne Namen nennt, wie die Ortſchaften Sisko, Teſera
und Moikovatz; letztere würden alſo unter allen Umſtänden bei Montenegro
verbleiben.
Süd=Amerika. In Lima, der noch in den Händen der Chilenen
befindlichen Hauptſtadt Peru's, hat ſich ein neues Miniſtertum conſtituirt
und läßt dieſer Umſtand den Eintritt geordneter Verhältniſſe erwarten.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Seminar=Director Profeſſor Diegel aus Friedberg; zum Vortrag d n
Staatsminiſter Frhrn. v. Starck und den Geheimen Cabinetsrath D.
Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich am Sam=
tag
mit dem am Vormittag hier eingetrofſenen Prinzen von Wales und
dem Landgrafen von Heſſen zur Hirſchjagd in den Park.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Großh. Bide=
Commiſſär zu Bad=Nauheim, Major z. D. Frhr. v. Rotsmann die
Erlaubniß zur Annahme des ihm von Sr. H. dem Herzog zu Sachſen=
Altenburg verliehenen Ritterkreuzes 1. Kl. des Herzogl. Sachſen= Erneſti=
niſchen
Hauçordens verliehen.
y Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben bekanntlich durch
Cabinetsordre vom 12. September 1883 dem 3. Großh. Inſanterie=
Regiment Nr. 117 als beſondere Auszeichnung dieſes =Leib= Regiments=
ſchwarze
reſp. den Spielleuten rothe Haarbüſche verliehen. Vereits am
18. Auguſt 1806 erhielt das 1. und 2. Bataillon Leibregiments und das
1. Leibfüſilierbataillon den Namen Leibbrigade und heißt es deshalb in
dem betreffenden Tagesbefehl Ludwigs 1. Dieſe Benennung gebe ich
dieſen Bataillons als ein Zeichen Meiner beſonderen Zufriedenheit über
den im letzten Kriege ſvon 1793-1799) bei verſchiedenen Gelegenheiten
bezeigten Muth und Tapferkeit. Ich hoffe, daß bei zukünftigen Gelegen=
heiten
ſie ſich doppelt beeifern werden, ihren alten Ruhm beizubehalten
und noch zu vergrößern. Am 22. Februar 1812 wurde die Leibbrigade
aufgelöſt und aus den Linienbataillonen das Leibregiment gebildet. Aber
ſchon früher am 12. September 1683 hatte das Bataillon, aus welchem
ſpäter das dritte (Leib)Regiment gebildet wurde, ſich rühmlichſt ausge=
ſeichnet
, als es anzdem glorreichen Entſatz von Wien unter Herzog Karl
von Lothringen und dem edlen Polenkönig Sobiesky theil nahm und in
blutigem Kampfe die furchtbare Türkenmacht niederwerfen und Deutſch=
land
vor Schmach und Elend bewahren half. Darum wird der 12. Sep=
tember
ſtets ein unvergeßlicher Chrentag für dies wackere Regiment
bleiben.
Für die Dauer der diesmaligen Herbſtübungen iſt Prinz Franz
Joſef von Battenberg dem Stab der 49. Inf.=Brigade zugetheilt
worden.

Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Beilage Nr. 21
enthält: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Desgleichen.
3) Bekanntmachung, den Locomotiv=Betrieb auf der Material=Transport=
Bahn zwiſchen der Ziegelei Hainſtadt, der Station Hainſtadt und dem
Main betr.
4) Verzeichniß der Vorleſungen, Uebungen und Praktika,
welche im Winterſemeſter 1883-84 in den ſechs Fachabtheilungen der
Großh. techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt gehalten werden.- 5) Be=

[ ][  ]

2050
R.
kanntmachung, die Ergebniſſe der Verwaltung der Wittwen=und Waiſen=
kaſſe
der Volksſchullehrer vom Jahre 1881 und vom 1. Quartal 1882
betr. 6) Erhebung des Marktfleckens Langen zur Stadt. 7) Abweſen=
heitserklärung
. 8) Namensveränderungen. 9) Charakterverleihungen.
10) Dienſtnachrichten. 11) Concurrenzeröffnungen.
5 Das ſeit einigen Tagen circulirende Gerücht, wonach von einem
Mitgliede unſerer evangeliſchen Gemeinde ein größeres Kapital zur Er=
bauung
einer Kirche und zur Dotation einer Pfarrſtelle
geſtiſtet worden ſei, können wir aus guter Quelle beſtätigen. Das
200,000 Mk. betragende Kapital ſoll den Vorſtandsmitgliedern des Kirch=
bauvereins
zur Verfügung geſtellt ſein, unter der Beſtimmung, daß die
Kirche in dem nordöſtlichen Theile der Stadt errichtet werde. Der groß=
herzige
Stifter hat ſeinen Namen nicht genannt und will unbekannt
bleiben.
Eingeſandt.) Am Mittwoch den 19. findet in hieſiger Stadt=
kirche
die Ergänzungswahl vor 44 Mitgliedern der evangeliſchen Kirchen=
gemeindevertretung
ſtatt. Wir begrüßen es als ein erfreuliches Zeichen
des Strebens nach Herbeiführung von Frieden und Einigkeit innerhalb
unſerer Gemeinde, daß Vertreter der verſchiedenen kirchlichen Richtungen
ſich zur Berathung eines gemeinſamen Wahlzettels zuſammengefunden
haben, und daß ein ſolcher, der allen Richtungen Rechnung trägt, auch
zu Stande gekommen iſt. Die Namen der vorgeſchlagenen Erſatzmänner,
worunter auch Verjenige des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly, bieten die
Gewähr, daß die Träger desſelben auch wirklich nur zum Heile unſerer
evangeliſch=unirten Kirche ihr Amt verwalten werden. Demnach können
wir die Mitglieder unſerer unirten Gemeinde, die wahrhaft Frieden
wollen, die für Stärkung und Wachsthum chriſtlichen Lebens und chriſt=
licher
Sitte innerhalb der Gemeinde ein Herz beſitzen, nur dringend auf=
fordern
ihre Pflicht zu thun und ſich bei der Wahl zu betheiligen, ſowie
durch Benutzung und Verbreitung des Wahlzettels mit den Namen:
1) Baur, Geheimer Oberſteuerrath, 2) Becker Theophil, Reallehrer bis
44) Zimmermann A. W. Inſtrumentenhändler - die Unionsgeſinnung
zum richtigen Ausdruck zu bringen.
0 Vor dem hieſigen Landgericht iſt ein Eivilproceß anhängig ge=
macht
, welcher in genoſſenſchaftlichen Kreiſen großes Aufſehen
erregen dürfte, nämlich die von der Concursmaſſe des Credit=
vereins
Beerfelden, E. G., angeſtrengte Entſchädigungsklage gegen
den früheren Director dieſer Genoſſenſchaft und 17 weitere Vor=
ſtands
= und Ausſchußmitglieder. Die Summe, um welche es ſich
handelt, beträgt nicht weniger als 175331 M. 92 Pf. ſammt 5 pCt.
Zinſen vom 1. Octover 1878 ab. Die Klägerin behauptet, daß die
Beklagten durchfortgeſetzte Pflichtverletzung, Außerachtlaſſung der Statuten,
welche die Höhe eines zu gewährenden Credits auf 1000 Gulden feſt=
geſetzt
, auch entſprechende Sicherheitsleiſtung vorgeſehen reſp. Discontirung
werthloſer Kellerwechſel, welche die fallit gewordene Firma Uhrig und
Seip in Gammelsbach bei dem Verein ſo lange fortgeſetzt, bis die deutſche
Genoſſenſchaftsbank den Vorſtand auf das ſchwindelhafte Treiben jener
Firma aufmerkſam machte, dem Creditverein einen Schaden von
165425 M. zugeführt, ferner ihm durch den Ankauf von Speculations=
papieren
, welche für einen Verein. der wie der in Rede ſtehende für etwa
150,000 M. Spareinlagen entgegengenommen, abſolut ungeeignet er=
ſchienen
, um weitere 9906 M. geſchädigt. Bezüglich der discontirten
Uhrig=Seip'ſchen Wechſel wird beſonders betont, daß der Vorſtand es
verabſäumt, über die Ausſteller und Acceptanten Auskunft einzuziehen
und zu erforſchen, wer die Wechſel einlöſe, und darauf hingewieſen, daß
die verfallenen Wechſel jedesmal durch Discontirung neuer Kellerwechſel
eingelöſt worden ſind.
2 Geſtern Nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde der Fuhrknecht
Georg Rippert in der Gardiſtenſtraße von 2 Männern überfallen und
mit Stöcken bearbeitet, wodurch er zwei Verletzungen an dem Kopfe
davontrug, ſo daß deſſen Verbringung in's Hoſpital erfolgen mußte.
Ein zwölfjähriges Mädchen, welches mit anderen Kindern im Fabrikhofe
des Fabrikanten Göhrich an einem großen Keſſel ſpielte, wurde durch
das Umfallen desſelben ſchwer verletzt. Am linken Oberſchenkel trug es
eine große Wunde, am rechten Oberſchenkel einen Bruch davon. Einer
Dame wurde auf dem Wochenmarkte das Potemonnaie mit 4 Mark
Inhalt aus dem ſ. g. Grethchentäſchchen entwendet.
1 Vom 10. bis 15. d. M. tagte die 28. Wanderverſammlung
deutſcher und öſterreichiſcher Bienenwirthe zu Frankfurt, die
mit einer Ausſtellung verbunden war. Hier ſahen und koſteten wir zum
erſten Male wirklichen Honiglebkuchen, ein Gebäck, das Liebhaber und
Abnehmer findet. Waren doch die Ausſteller ſtets von Käufern umlagert
und machten jene dem Anſcheine nach ſehr gute Geſchäfte. In Darm=
ſtadt
=Beſſungen wohnen circa 50,000 Menſchen, die zu Weihnachten doch
ſicher ein bedeutendes Quantum Lebkuchen beduͤrfen. Sollte ſich nicht
ein hieſiger Bäcker veranlaßt finden, ebenfalls Honiglebkuchen zu
backen 2 Dank des Bienenzüchter=Vereins beziehen wir reinen Schleuder=
honig
, könnte auf demſelben Wege nicht auch dem Begehr nach wirklichem
Honiglebkuchen genügt werden?
Offenbach. Der Bau des neuen Kreisamts=Gebäudes ſoll noch
im Laufe dieſes Jahres begonnen werden. Der Baumeiſter desſelben,
ſeither in Straßburg thätig, hat hier Wohnung genommen.
Mainz. Zu der am 21. September ſtattfindenden 50=jährigen
Jubelfeier unſeres Stadttheaters ſind von Seiten der Direction Ein=

182
ladungen an ſämmtliche Bühnenvorſtände der benachbarten Städte er=
gangen
. - Bei ſämmtlichen hieſigen Materialwaarenhändlern wurde
dieſer Tage unvermuthet durch die Polizei eine Unterſuchung abgehalten
und wurden bei dieſer Gelegenheit -es hatte mindeſtens ſeit 10 Jahren
eine ſolche Unterſuchung nicht ſtattgefunden - die großartigſten Unord=
nungen
bezüglich der Aufbewahrung von Gift und ſonſtigen gefährlichen
Verkaufsartikeln conſtatirt; ebenſo war bezüglich des Verkaufs von Gift=
ſtoffen
in den wenigen Fällen, wie dies vorgeſchrieben, richtig Buch ge=
führt
worden. Bei einem der Händler waren ſeit dem Jahre 1866 keine
ſEinträge in das Buch gemacht worden. Auch die Gefäße, in welchen ſich
Giftſtoffe befanden, waren nicht mit der Bezeichnung Gift,, wie dies
Vorſchriſt iſt, verſehen, in einigen Handlungen befand ſich das Gift
mitten unter Lebens= und Genußmitteln aufbewahrt!
M. N.
Mainz. Bei den Arbeiten zur Abwendung der Hochwaſſergefahren
Ende 1882 hat ſich ein dabei beſchäftigter Soldat vom 117. Infanterie=
Regt. eine derart heftige Nieren=Entzündung zugezogen, daß er nach
längerer Pflege im Lazareth als dauernd dienſtunbrauchbar und erwerbs=
unfähig
aus dem Militärverbande entlaſſen werden mußte. Seitens der
Militärbehörde wurde dem Mann, der in ſeiner Heimathsgemeinde im
Odenwald ein Unterkommen gefunden hat, eine jährliche Penſion von
252 Mk. zugebilligt. Das hieſige Unterſtützungs=Comite für die Waſſer=
beſchädigten
hat nun aus den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln
dem Invaliden, in Anbetracht der Entſtehung ſeiner Krankheit, eine
Jahresrente in gleichem Betrag auf Lebensdauer ausgeſetzt. M. T.)
Friedberg. Für die am kommenden Donnerstag ſtattfindende
Bürgermeiſterwahl iſt Beigeordneter Steinhäuſer in Vorſchlag gebracht
worden. In Bad=Nauheim wird Kaufmann J. Wörner jr. als Gegen=
candidat
des ſeitherigen Bürgermeiſters Schutt auftreten.
Bürgermeiſterwahlen. In Oppenheim wurde faſt einſtimmig
der ſeitherige Bürgermeiſter Herr Cgly wieder gewählt. In Nieder=
Ramſtadt wurde Herr Löwenwirth Fr. Bender, in Gſchollbrücken
Herr Gemeinde=Einnehmer Nummerich zum Bürgermeiſter gewäylt.
Frankfurt. Während der Kaiſervorſtellung im Opern=
hauſe
wird der Opernplatz im elektriſchem Lichte prangen. Die Stadt
läßt auf demſelben 10 Bogenlampen aufſtellen, von denen je 2 auf die
vorhandenen Obelisken zu ſtehen kommen. Die Lokomobile zum Betriebe
der Leitung erhält ihren Platz auf der Hochſtraße neben dem Decorations=
gebäude
. Mit der Ausführung der Arbeiten iſt die Firma Möhring in
Bockenheim betraut.
F. J.)
Mannheim. Am Sonntag Vormittag wurde Herr Oberbürger=
meiſter
Moll von einer wegen Gewaltthätigkeiten bereits mit Zuchthaus
beſtraften Perſon auf der Straße angehalten und um Arbeit angeſprochen.
Von Herrn Moll abgewieſen, brachte der Betreffende Herrn Oberbürger=
meiſter
Moll mehrfache ſchwere Verletzungen an dem Kopfe mit einem
Stocke bei. Der Thäter wurde von Vorübergehenden ſofort feſtgenommen
und zur Haft gebracht.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag den 16. September.
Tannhäuſer, Oper in 3 Acten von Richard Wagner. Der
großartige Erfolg, den Wagner's Werke überall errungen haben, be=
ſtätigt
, daß, wiewohl Waaner nicht die herkömmliche muſikaliſche Sprache
redet, das Verſtändniß für ſein Ideal und damit auch für die Con=
ſequenzen
desſelben, für Wort und Muſik mehr und mehr Raum ge=
winnt
, zumal unter Denen, die nicht in muſikaliſcher Einſeitigkeit befangen
ſind. Daß Wagner's Opernmuſik eine Menge Schönheiten erſten Ranges
enthält, brauchen wir nicht beſonders auszuſprechen; die vollen Häuſer,
die ſie ſtets erzielt, zeugen beſſer dafür als alle Lobreden.
Die geſtrige Aufführung bewies auf das Neue Sorgfalt und
Fleiß des Einſtudirens. Ergreifend in ſeinen lyriſchen, erhebend in
ſeinen reichen dramatiſchen Theilen trat uns dieſes bedeutende Kunſtwerk
abgerundet entgegen und riß das Publicum zu wiederholten Beifalls=
äußerungen
hin. Weſentlich trug dazu bei die allſeitige Hingabe, welche
die Mitwirkenden erfüllte. Als ganz vorzügliche Leiſtung haben wir diejenige
von Fräulein Roth (Eliſabeth) zu bezeichnen. Fräulein Roth beſitzt
nicht nur eine metallreiche, ſympathiſche gutgeſchulte Stimme, ſondern
auch eine erwärmende Auffaſſung, die frei von jeder Uebertreibung ihre
Rollen belebt. Die Venus der Frau Mayr iſt eine anerkannte Leiſtung.
Mit vielem Geſchick bewältigte Herr Bär die ſehr anſtrengende Partie
des Tannhäuſer. Verſtändnißreiche Darſtellung, gepaart mit vortheilhafter
Verwendung ſeiner reichen Stimmmittel, ließen ſeine Leiſtung als eine
durchaus abgerundete, ja in manchen Momenten, wie in der Erzäh=
lung
, als eine tief ergreifende erſcheinen. Dieſen Hauptdarſtellern ſchloß
ſich Herr Feßler an, welcher mit ſeiner herrlichen Stimme und aus=
drucksvollem
Vortrag die Rolle des Wolfram durchführte und das
Publicum mehrfach zu Beifall hinriß. Herr Kraſa als Landgraf litt
an ſichtbarer Befangenheit, wodurch die Wiedergabe ſeiner Partie beein=
trächtigt
wurde. Wir müſſen uns deshalb ein definitives Urtheil über
ſein Leiſtungen vorbehalten.
Die kleineren Partieen des Hirtenknaben, Walther und Biterolf
fanden in Fräulein Simony, den Herren Hofmüller und Bögel
gediegene Vertretung. Die Chöre gingen gut; das Orcheſter zeigte unter
ſeines Dirigenten vorzüglicher Leitung Begeiſterung für das Werk,
ſchwungvolle Auffaſſung und präciſes Zuſammenſpiel mit den Sängern.

Hierzu zwei Beilagen für unſere verehrl. Stadtabonnenten, betr die evangeliſchen Kirchengemeindevertretungswahlen.
Gedacion und Genlag. L. E. Wltrich'ſche Hufinthdrucanzi.