Darmstädter Tagblatt 1883


03. August 1883

[  ][ ]

Monnementzpren
Birtehſihrlich 1 Mart 50 Pf. unck.
Bringerlohn. Auſwärtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
vw Quarial mel. Poſtaufichlag

(rag= und Anzeigeblatt.)
Inſerate
werden angenommen: in Daemſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinhir. Hr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärt
4 von allen Annoneen=Erpedtionen.
uftrirtes Uuterhaltungsbla

Amtliches Organ
fuͤr die Behannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Yolizeiamts und ſämmlicher Behärden.
Freitag den 3 Auguſt.
. 150.
133B.

Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt:
Nr. 15: Geſetz, betrefſend Abänderung der Gewerbeorduung vom 1. Juli 1883:
Bekanntmachung, betreffend die Redaction der Gewerbeordnung für das deutſche Reich vom 1. Juli 1883;
Nr. 17: Belanntmachung, betreffend Abänderung der allgemeinen polizeilichen Beſtimmungen über die Anlegung von
Dampfkeſſeln vom 18. Juli 1883.
(7358

B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat den Vertrieb folgender Looſe im Großherzogthum geſtattet.
1) des Mitteldeutſchen Kunſtgewerbvereins für eine im December d. Js. in Frankfurt a. M. zu veranſtaltende Ver=
looſung
von kunſtgewerblichen Erzeugniſſen der Neuzeit,
2) des Vereins für Kinderheilſtätten an den deutſchen Seeküſten für eine am 15. Januar 1884 in Berlin zu veran=
ſtaltende
Verlooſung von Gold= und Silbergegenſtänden.
Darmſtadt, den 30. Juli 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(7359

Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 16. bis 31. Juli 1883.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 20.-, Korn per Sack
100 Kilo M. 15 50, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 13.75,
Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(7360

Ueberſicht der Marktpreiſe
von ſolgenden Gegenſtänden vom 16. bis 31. Juli 1883.
Butter per ½ Kilo M. 1.23, ditto in Partien 50 Kilo
M. 1.10, Eier per Stück6 Pfg., ditto in Partien per 25 Stück
M. 150, Kartoffeln per 100 Kilo M. 9.56, ditto per 25 Kilo
M. 2.60, Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. -, Heu per 50 Kilo M. 4.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g
für Haus= und Güter=Beſitzer dahier.
Die früher und ſeit vorjähriger Steuertegulirung in der Benutzungsweiſe der Grundſtücke vorgenommenen Veränderungen,
als z. B. Anlegung eines Ackers zu einer Wieſe ꝛc., ſind binnen 14 Tagen im Amtslocal Großherzoglichen Ortsgerichts dahier
anzuzeigen.
Ebenſo ſind die durch Neubauten und Bauveränderungen, ſowohl an Vorder= als an Hintergebäuden vorgenommenen Ab=
und Zugänge anzuzeigen.
Wenn dieſe Veränderungen an der Grundfläche der betreffenden Grundſtücke oder Hofräume ſtatthaben, ſo haben die Eigen=
thümer
vorſchriſtsmäßige Meßbriefe binnen 14 Tagen hierher vorzulegen und zwar bei Meidung der geſetzlichen Straſe von
6 Mark für jeden Unterlaſſungsfall.
Dies gilt auch für alle früheren Bau= und Kulturveränderungen, welche zur Anzeige zu bringen, von den Iutereſſenten
bis jetzt verſäumt worden iſt, und welche darum und wegen Nichteinbringung der Metzbriefe in den Steuer=Kataſtern und Grund=
büchern
bis jetzt noch nicht gewahrt werden konnten.
Die Säumigen werden nach Ablauf obigen Termins mit Rückſicht auf 8 4 der Verordnung vom 8. December 1852,
Nr. 59 des Regierungsblatts, dem Großherzoglichen Amtsgericht Darmſtadt I. angezeigt und haben ſich dann die geſetzliche
Strafe ſelbſt zuzuſchreiben.
Darmſtadt, den 23. Juli 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[125
Berntheiſel.

459

[ ][  ][ ]

1702

R 150
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem in Folge der Beſchlülſſe der Stadtverordneten=Verſammlung vom 22. Februar und 28. Juni l. 3s. die Her=
ſtellung
neuer Straßenkanäle durch die große Ochſengaſſe, ſowie durch die Grafenſtraße zwiſchen Rhein= und Promenadeſtraße
nebſt Verlängerung durch die Wendelſtadt= und Landwehtſtraße bis zur Blumenthalſtraße genehmigt worden iſt, kündigen wir
hiermit auf Grund des der Stadt Darmſtadt zuſtehenden Kündigungsrechtes ſämmtliche Privatentwäſſerungen in die in vorbe=
nannten
Straßen befindlichen alten Kanäle.
Bei Fertigſtellung der neuen Kanäle kann die Einführung der beſtehenden, ſowie der neu herzuſtellenden Hausentwäſſerungen
nur auf Grund vorgängiger Anetkennung der bezüglichen Bedingungen erfolgen, welche in den den Hausbeſitzern durch unſer
Stadtbauamt mitgetheilten Reversexemplaren näher bezeichnet und erläutert ſind.
Darmſtadt, den 26. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7330
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Am 24. October l. J3. wird gemäß der Johann Heinrich Fuhr'ſchen Stiftung die Vertheilung der diesjährigen
Unterſtützungen an Handwerksmeiſter, welche auf unverſchuldete Weiſe zurückgelommen und hieſige Bürger oder dahier unter=
ſtützungswohnſitzberechtigt
ſind, ſtattfinden. Es ſind vier Unterſtützungen 514 Mark 25 Pfg. zu vergeben.
Indem mir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir, daß zu Bewerbungen um dieſe Unterſtützungen auf
unſerem Büreau an die Intereſſenten Formulare ausgegeben werden, welche auszuſüllen und bis längſtens Montag den
27. Auguſt d. Js., Vormittags 12 Uhr, bei uns wieder einzureichen ſind. Den Intereſſenten wird beſonders genaueſte
und wahrheilsgetreue Beantwortung der ihnen in dem fraglichen Formular vorgelegten Fragen anempfohlen und haben es ſich
dieſelben ſelbſt zuzuſchreiben, wenn in Folge mangelhaſter Beantwortung die betreffenden Geſuche die gewünſchte Berückſichtigung
nicht finden. Eingaben, die nicht auf dieſes Formular geſchrieben ſind, können nicht mit in Betracht gezogen werden.
Eine perſönliche Vorſtellung der Bewerber findet ohne ausdrückliche Beſtellung nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 27. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7331
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Joppen für die
ſlädtiſchen Kanalarbeiter ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 7. Auauſt l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzelchneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſierei Darmſtadt.
(736)
Ohly.

Die unterzeichnete Lehorde beabſichligt
T= 50 Chm. gute Garten= oder Acker=
Erde für die Anlagen des Schießplatzes
anfahren zu laſſen.
Unternehmungsluſtige, wollen, ihre
Offerten bis
Mittwoch den 8. Auguſt, Vormittags
9 Uhr,
im Büreau auf dem Schießplatze abliefern,
woſelbſt auch die Bedingungen elngeſehen
werden können
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (7272

Hafer=Verſteigerung.
Dienstian den 7. l. Mts., Nach=
mittags
5 Uhr,
wird die Hafererndte von circa 17 Morgen
Terrain, an der Frankfurter= und Pallas=
wieſenſtraße
gelegen, an Ort und Stelle
loosweiſe verſteigert.
Buſammenkuuft am ehemaligen Octrol=
[7362
häuschen daſelbſt.
Der Eigenthümer.

a3 Schulgeld vro HIL. Quartal 1883 für die Vorſchüler des Gym=
naſiums
dahier wird nächſten Mittwoch den 1. und Montag den
6. Auquſt, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, in dem Conſerenzzimme=: des
Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 30. Juli 1883.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechuungsrath.
[2273

Bekanntmachung

für Haus= und Güterbeſihzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge an Grundſtücken und Gebäuden, der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= wie au Hintergebäuden haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
längſtens 20. Auguſt d. J3. zu machen und wenn dieſe Veränderungen an der
Grundfläche der betr. Hofräume und Grundſtücke ſtatthatten, vorſchriftsmäßige
Meßbriefe mit vorzulegen.
Ebenſo ſind die Culturveränderungen als: Aulage eines Ackers zu einer
Wieſe ꝛc., binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen. Im Unterlaſſungsfall tritt die

nach der beſtehenden Verordnung angedrohte Strafe von 3 fl. (-5 Mt. 14 Pig.)
für jeden einzelnen Fall ein.
Beſſungen, den 30. Juli 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
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in Berlin, München, Stuttgart, Mannheim, Straßburg, St. Johann, Cöln, Aachen und Dortmund einen bedeutenden
Ruf erworben hat. Unſer in allen unſeren Geſchäften leitendes Grundprineip ſoll auch hier zur vollen Geltung kommen, um als beſte und
billigſte Einkaufsquelle in Corſetten, Wäſche und Weißwaaren in Darmſtadt zu gelten.
Die Herſtellung der Wäſcheartikel geſchieht in unſerer Fabrik in Berlin, woſelbſt die beſten Arbeitskräfte uns zur Seite ſtehen.
Der enorme Umſatz, der aus den neun Geſchäften hervorgeht, ferner der Rang, den die Berliner Wäſche=Fabrikation in der Welt einnimmt,
trägt dazu bei jedwede Concurrenz zu überbieten. Oben angeführtes beweiſt ſchon hinreichend, daß auch bei dem unbedeutendſten in unſerem
Geſchäfte gekauften Gegenſtande das Princip ſtrengſter Solidität zur Geltung kommt.
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Fabrilalion nach Maaß iſt in Handen einer tüchtigen, eigens hierzu engagirten Directrie, ſo daß die geehrte Damenwelt nach jeder Richtung hin zufrieden geſtelle
werden kann. Reparaturen werden ſchnellſtens und billigſt beſorgt und ſteht den geehrten Damen auch ein Aaprobezimmer zur Verfügung.

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Unterröcke weiß mit Stickerei
1.50
Unterröcke weiß mit großen Bolantz
und Stickerei
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Hälel=Unterröcke mit farbigen Bor=
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Victoria=Commerröcke mit Volants , 1.50
Filzröcke in 50 verſchiedenen Deſſins 2.
Steppröcke
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Beinkleider aus Flock=Piqus mit
Beſatz
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mit feiner Schweizer Stickerei,
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20
Farbige Damenſtrümpfe gewebt . 2 35
Farbige Damenſtrümpfe geſtrickt. 50
Farbige Ringelſtrümpfe
60

Damenſtrümpſe engl. lang einfarbig 90
Seidene Shäwlchen
30
Damen=Krauſenkragen.
15
Damenkragen glatt
20
Damenkragen geſtickt
Leinene Siehtragen in 10 verſchie=
denen
Façons
Manſchetten;
20

19,
Nachthauben aus Shirting u. Piquée 20
Garnituren Kragen u. Manſchetten 20
Schürzen weiß und farbig
50
Battiſk=Taſchentücher mit bunter
50
Kante, 3 Stück

Taſchentücher weiß ½ O4d.
1.
farb. Rand, geſäumt ½ Otz. 150
Strumpfbänder
15
25
Hätelſchoner in 10 Größen
Moirs= und ſchwarze Lüſtreſchürzen 70
500 Stück Häkelſtoff für Canapee=
70
Ueberzüge per Meter
Häkel=Tiſchdecken
2.50
Hälel-Commodedecken

Tiſchdecken weißleinen
1.50
Caffedecken grau= und gelbleinen . 250
Cachemirdecken roth
2.50
2.50
Manilla=Tiſchdecken große


Manilla=Nähtiſchdecken
1.-
Bettdecken zweiſchläfrig
1.75
Betttücher
in Leinen . 2.

Handtücher weiß u. farbig per Meter 50
Tull=Mollrüſchen per Meter
10
Servietten leinene
25
Engl. Tüll= und Mollſchoner
05
10
Gardinenhalter


Taſchentücher weißleinen, per Otzd. 3.50
Pür Hexren:
Oberhemden in neueſter Façon mit
reinleinenen Einſätzen)
25 Chemiſetten, vorzüglich ſitzend und
hell gewaſchen

25 Nachthemden in Dowlas u. Holland
in Falten


20
.10
- 50
108
l.
1.

70
= 35
50
25
50

ſmieoenen guçuus
Manſcheten in 10 verſch. Façons,

Bindeſhlipſe
Mechant=Cravatten

Manſchettentnöpfe per Paar:

Vigogne engl. Unterjacken

Netz=Geſundheitsjacken
Gewebte Unterhoſen
Socken geſtrickte.
Socken geringelt.
Socken engl. Vigogne.
160

Taſchentücher, farbig
Taſchentücher, weiß, per 6 Stück 1.-
Gummi=Hoſenträger
Für Hinder:
von M. - 20 Pf. an,
Erſtlingshemden
Erſtlingshemden mit Beſatz 30
Jäcchen geſtrickt in weiß u. farbig 30
Lätzchen in Flockpiquée mit Beſatz 15
Krauſenkragen
08
Matroſenkragen
15
Schürzen farbig
= 30
Schürzen weiß mit Stickerei
= 35
Kleidchen geſtrickte


70
Wickelbänder
40
Flanell=Windeln
I.-
Tragſücke
1.50
Taſchentücher
08
Häkel Unterröcke
40
Strümpfe, weiß geſtriche, verſchie=
25
Strümpfe, jarbig geſtrickte, verſchie=
dene
Muſter
25
Hoſenträger von Gummi 2 35
150 Manſcheten
12

S.

6


G
So
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von M. 2.25 Pf. an) dene Muſter
35
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Grosse Auswahl in Tüll- und Moll-Gardinen.
Bämmtliche hier angeführte Wäſche-Artikiel werden ertra nach Maaß W ohne jeden Preiszuſchlag W.
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Misindirasss
Mdöniratso
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GGGARnN
S.
Se 7341

P
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ſind an die Exped. d. Bl. zu richten. (7325

WRIUB IVV,

Rirchſtraße.

TK6Ef
aller ins
Coloniatwaarenſach
einschlagenden
Artikel.

Todes=Angeige.
Heute früh 2½ Uhr entſchlief ſanft nach langew
ſchwerem Leiden unſere liebe Gatti, Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
Magdalene Hoeser, geb. Wirthwein,
im kaum vollendeten 72. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bittet
Im Namen der Hinterbliebenen:
Georg Hoeser.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1883.
Die Beerdigung findet Samstag den 4. Auguſt,
Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 3. Auguſt.
Deutſches Reich. Die Gaſteiner Cur Kaiſer Wilhelms neigt
ſich ihrem Ende zu, da der Kaiſer am kommenden Dienstag Gaſtein zu
verlaſſen gedenkt, um ſich vorläufig nach Iſchl zu begeben, wo am ſol=
genden
Tage die Begeanung mit Kaiſer Franz Joſef ſtattfindet. Der
Aufenthalt an den heilkräftigen Quellen Gaſteins iſt auch diesmal von
der erfreulichſten Wirkung auf das Geſammtbefinden des greiſen Monar=
chen
und befindet ſich derſelbe trotz des kühlen und regneriſchen Wetters,
welches in den letzien Wochen auch in Gaſtein herrſchte, durchaus friſch
und rüſtig. Der Ankunft des Kaiſers in Berlin reſp. Neu=Babelsberg
Reht män für den 10. öder 11. Auguſt entgegen, um welche Zeit auch

die Kaiſerin von ihrem Sommer=Aufenthalt in Coblenz zurückgekehrt ſein
dürfte.
Zum bevorſtehenden 2jährigen Regierungsjubiläum Sr. Maj. des
Kaiſers als König von Preüßen beabſichtigk deſſen Hofſtaat und der
perſönliche militäriſche Dienſt Allerhöchſtdemſelben ein werthvolles Erin=
nerungsgeſchenk
darzubringen. Es iſt dies ein mächtiges Bronceſchild,
das, in kunſtvollſter Arbeit hergeſtellt, die Reliefbilder der Fürſten und
Generäle tragen ſoll, welche in den Feldzügen von 1866 bezw. 187071
Corpscommandanten geweſen ſind.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck hat nun ebenfalls ſeine Kiſſinger
Cur begonnen und deutet dies darauf hin, daß die ſowohl auf dem
Gebiete der hohen Politik wie in Unſeren inneren Angelegenheiten herrſchende
Ruhe allem Anſcheine nach auch für die nächſte Zeit fortdauern wird.
Was erſteren Punkt anbelangt, ſo gibt nur die bevorſtehende Kaiſer=
Entrevue in Iſchl der europäiſchen Preſſe Stoff zu eingehenden Betrach=
tungen
und betonen hierbei übereinſtimmend die deutſchen wie die öſter=
reichiſchen
Blätter, daß auch die diesjährige Begegnung zwiſchen Kaiſer
Wilhelm und Kaiſer Franz Joſef lediglich die Forkdauer des deutſcheöſter=
reichiſchen
Freundſchaftsverhältniſſes und im Weiteren die Erhaltung des
europäiſchen Friedens bedeute. In Bezug auf unſere Politik iſt nichts
Weſentliches hervorzuheben; auf kirchenpolitiſchem Gebiete iſt der Waffen=
lärm
faſt ganz verſtumnk und nur die Germania= und verſchiedene
conſervative Blätter polemiſiren augenblicklich gegen einander, wozu die
von der Germania= bekritelte Ernennung des Hofpredigers Dr. Baur
zum Generalſuperintendenten für die Rheinprovinz den Anlaß gegeben
hat. Auch die Discuſion über das Reichseiſenbahnproject hat wieder
aufgehört, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß man an leitender Stelle
in Berlin der Realiſirung dieſes Gedankens vorläufig nicht näher treten
will.
Die officielle Ernennung des zum Geſandten Badens am Berliner
Hofe deſignirten Freiherrn v. Marſchall verzögert ſich noch immer und
ſind bereits mehrfache Gerüchte über die Urſache dieſer Verzögerung im
Umlauf. Wohl um den betreffenden Gerüchten entgegenzutreten, ſchreibt

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die amtliche Karlsruher Zeitung' hierüber Folgendes: Die Publikation
der auf die Abberufung des Geſandten von Türkheim und die Ernen=
nung
des Freiherrn v. Marſchall zum Geſandten in Berlin bezüglichen
Entſchließungen des Großherzogs erfolgt dem diplomatiſchen Gebrauch
gemäß, ſobald der Kaiſer den Geſandten v. Türkheim behufs Entgegen=
nahme
ſeines Abberufungsſchreibens und ſodann den Freiherrn v. Mar=
ſchall
zur Ueberreichung ſeiner Accreditive empfangen haben wird.
Der durch die Feuersbrunſt in der Berliner Velvetfabrik verurſachte
Schaden wird auf 1½ Millionen Mark geſchätzt. Der Fahrikbetrieb iſt
etwa ſechs Wochen gehindert, wodurch ca. 1000 Arbeiter beſchäftigungs=
los
geworden ſind. Brandmeiſter Stahl und Oberfeuerwehrmann Men=
delburg
fanden den Tod, als ſie mit bereits brennenden Kleidungsſtücken
aus der vierten Etage in den gepflaſterten Hof ſprangen. Ein Feuer=
wehrmann
wurde durch einſtürzendes Mauermerk getödtet, während ein
Anderer einen Arm und ein Bein brach.
Oeſterreich=Ungarn. Das Gerücht, daß die Cholera unter den
aus der Bukowina vach Ungarn übergeſiedelten ſogenannten Cſango=
Magyaren ausgebrochen ſei, wird behörderlicherſeits für unbegründet
erklärt.
Frankreich. Am 1. Auauſt nahm die Kammer der Abgeordneten
die Vorlage, betreffend die Juſtizreform, mit den Aenderungen des
Senats an.
England. Im Unterhauſe wurde am 1. Auguſt die engliſche Päch=
terbill
in dritter Leſung angenommen.
Italien. Der König iſt am 1. Auguſt früh begleitet von Depretis,
Mancini und Acton in Caſamicciola eingetroffen. Der König war
anderthalb Stunden lang an der Unglücksſtätte. ½ Er war beim Anblick
derſelben ſichtlich gerührt. Die weinende Volksmenge begrüßte den König
ehrfurchtsvoll und bezeugte ihren Dank für die königliche Theilnahme.
Wegen der in Folge der Hitze eingetretenen raſchen Verweſung der Leich=
name
iſt die Luft verpeſtet. Am 1. Auguſt Mittags um 12½ Uhr wurde
eine neue Erſchütterung mit unterirdiſchem Getöſe wahrgenommen. Am
31. Juli wurden noch 2 Damen, anſcheinend Mutter und Tochter unter
den Ruinen lebend aufgefunden; man hofft dieſelben am Leben zu er=
halten
.
Miniſter Maneini beſuchte das Pellegrini=Hoſpital in Neapel, wohin
zahlreiche Verwundete aus Caſamicciola gebracht worden ſind, und be=
lobte
das Perſonal, beſonders die barmherzigen Schweſtern, wegen ihrer
ausgezeichneten Dienſtleiſtungen. Auch in der Spitalkirche ſind Verwun=
dete
untergebracht. Die Damen Ravaschieri, Meuricoffre und andere
Mitglieder der Geſellſchaft vom Rothen Kreuze begaben ſich mit Binden,
Charpie und Medicamenten nach Caſamicciola, um daſelbſt eine Ambu
lanz zu errichten. Die Soldaten arbeiten unausgeſetzt angeſtrengt. Unter
dem Militär ſind zahlreiche Sonnenſtichfälle vorgekommen. Seit zwei
Tagen werden ein Lieutenant, ein Sergeant und zehn Mann vom 11.
Artillerieregiment vermißt; man befürchtet, daß ſie irgendwo verſchüttet
worden ſind.
Daß keiner von den in Caſamicciola ſich aufhaltenden Deutſchen
durch das Unglück betroffen wurde, verdanken dieſelben wohl vor Allem
der Lage des von den Deutſchen patroniſirten Gaſthofes der Piccola
Sentinella, deſſen beherrſchende Lage ſich jetzt zum zweitenmal gegen die
Erderſchütterungen bewährt, hat. Eine kleine deutſche Colonie, zu de=
namentlich
die zoologiſche Station unter Profeſſor Dohrn ihr Contingent
ſtellt, pflegt ſich regelmäßig in der Stadt Jschia im Commer anzuſie=
deln
; die Stadt Jschia, obgleich nur eine Stunde von Caſamicciola ent=
fernt
, liegt außerhalb des Gebietes der Erſchütterungen. Ein Correſpon=
dent
der Köln. 3tg. erklärt die Rettung der Deutſchen dadurch, daß
ſie um 9½ Uhr, wahrend alle Italiener bereits zu Bette lagen, noch im
Freien beim Weine geſ.ſſen hätten.
Egypten. In Folge des Auftretens der Cholera in Roſetta iſt die
Bahnverbindung zwiſchen dieſer Stadt und Alexandrien unterbrochen.
In den letzten 24 Stunden bis 8 Uhr früh des 1. Auauſt kamen in
Kairo 275 Todesfälle an der Cholera vor, 4 unter den engliſchen Truppen.
Der Charakter der Epidemie läßt an Heftigkeit nach.
Vereinigte Staaten. Aus Chicago wird berichtet, daß die Eiſen=
bahnbrücke
über den Gunniſonfluß zuſammengeſtürzt iſt, wobei 140 Per=
ſonen
verunglückten.

Frankteichs Streitkräſte zur Sec.
Man hat mit Recht nach dem Kriegsjahre 1870771 die raſche Wie=
derherſtellung
und bedeutende Vermehrung des franzöſiſchen Landhe eres
bewundert, aber man kann wirklich in Zweifel darüber ſein, ob man das
Anwachſen der franzöſiſchen Kriegsflotte nicht noch mehr bewundern muß,
denn was Frankreich in ſeinen Streitkräften zur See anſtrebt, übertrifft
um das vier= und fünffache die Kriegsmarinen der übrigen feſtländiſchen
Großmächte und iſt nahe daran, der engliſchen Kriegsflotte den Rang
abzulaufen. England beſitzt allerdings einige 70 Panzerſchiffe, darunter
10 von einer Stärke hinſichtlich der Panzer und Kanonen, an welche die
anderen Mächte nur mit einzelnen ihrer Panzerſchiffe heranreichen. Frank=
reich
ſtellt dieſer Flottenmacht Englands aber bereits jetzt mehr als 50
Panzerſchiffe von zum Theil ſtärkſter Ausrüſtung gegenüber und was die
noch im Bau befindlichen franzöſiſchen Kriegsſchiffe anbetrifft, ſo will
Frankreich offenbar England zeigen, daß es entſchloſſen iſt, der engliſchen
Marine ein Paroli zu bieten und die in den letzten Jahren immer mehr
zu Tage tretenden überſeeiſchen Intereſſen der franzöſiſchen Republik =
thigenfalls
auch gegen engliſche Zumuthungen zu vertheidigen.

1797
151
Die franzöſiſche Regierung hat gegenwärtig die wahrhaft erſtaunliche
Anzahl von 46 Fahrzeugen in Bau. Von denſelben ſind nicht weniger
als 14 Geſchwaderſchlachtſchiffe mit ſtärkſtem Panzer und ſchwerſten Ka=
nonen
und ſie bekommen die für Frankreich ruhmreichſten Namen, wie
Admiral Baudin=, Charles Martel; Magenta u. ſ. w. oder erhalten
die trotzigen Namen Terrible', Formidable= und ähnliche. Dieſe 14
neuen Schlachtſchiffe, von denen ſchon einige vom Stavel gelaufen ſind,
koſten allein ſchon 126 Millionen Franes. Außerdem läßt aber die fran=
zöſiſche
Regierung noch 4 Stationspanzerſchiffe, 1 Küſtenſchutzpanzerſchiff
3 Batteriekreuzer, 2 Kreuzer mit Kanonen auf Deck, 3 Geſchwaderaviſos,
3 Stationsaviſos, 1 großen Transportdampfer, 1 Transportaviſo, vier
Kanonenboote, 6 kleine Aviſos und noch 4 kleinere Kriegsſchiffe bauen.
Man ſieht aus dieſer enormen Vermehrung der bereits ſchon ſehr zahl=
reichen
franzöſiſchen Flotte wie ernſt es den Franzoſen mit ihren über=
ſeeiſchen
Unternehmungen in Afrika und Aſten iſt und daß ſie entſchloſſen
ſind, für die Vermehrung und das Wachsthum ihrer Colonieen einen
hohen Einſatz zu wagen.
Natürlich ſteht auch die Verwendung der franzöſiſchen Kriegsflotte
gegen europäiſche Marinen auf dem Aktionsplane Frankreichs und iſt es
z. B. Deutſchland zur See weit überlegen, denn die deutſche Kriegsflotte
zählt nur 16 Vanzerſchiffe. Doch dieſe würden im Vereine mit den See=
feſtungen
und Torpedos wohl genügen, um eine feindliche Flotteninvaſion
zu verhindern und im Uebrigen hätten die Landheere einen etwa neu
ausbrechenden Streit zwiſchen Deutſchland und Frankreich auszufechten,
woran aber gegenwärtig und hoffentlich für lange Zeit hinaus nicht ge=
dacht
wird. Frankreichs coloſſale Seemacht hat ſonach vorwiegend der
Ausbreitung von Frankreichs Macht in überſeeiſchen Ländern zu dienen,
und dort hat es bekanntlich nur England zum wirklichen Nebenbuhler

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3 Auguſt.
O(Stadtverordnetenverſammlung vom 2. Auguſt. Kurzer
Bericht). Ein Geſchenk des Herrn Baurath Klunk im Betrag von
500 M., deſſen Zinſen alljährlich zu Prämien an 2 Schülerinnen der
Stadtmädchenſchule verwendet werden ſollen, wurde dankend acceptirt.-
Eine mit zahlreichen Unterſchriften bedeckte Petition, welche Erweiterung
der Kiesſtraße und zwar auf der ſüdlichen Seite verlangt, wurde
der Baucommiſſion zur baldigen Erledigung überwieſen; ferner ein An=
er
bieten des Leſtamentsvollſtreckers des verſtorbenen Herrn Oberforſt=
rath
von Stockhauſen der Stadt für Uebernahme der Unterhaltung
der Grabſtätte einen Fonds von 1000 M. zur Verfügung zu ſtellen,
acceptirt, worauf man Herrn Realſchuldirector Kuhl zum Mitgliede der
Schulcommiſſion wählte.
Reh interpellirte in Betreff der Durchführung der Beſchlüſſe wegen
geruchloſer Entleerung der Aborte durch von der Stadt anzuſchaffende
Maſchinen, in welcher Beziehung mitgetheilt wurde, daß in Kürze dieſe
Angelegenheit in Angriff genommen werden ſolle.
In die Tagesordnung eintretend, genehmiate man eine kleine Credit=
ergänzung
der Polizeikaſſe pro 1882-83, ebenſo die von der Hoſpital=
commiſſion
befürwortete Uebertragung der verſchiedenen Lieferungen für
das ſtädtiſche Hoſpital.
Der Antrag des Stadtv. Reh, den äußeren Verputz des Gebäudes
der höheren Mädchenſchule herzuſtellen, wurde mit Rückſicht darauf, daß
für ſofortige Herſtellung die Mittel fehlen, für das nächſte Budget
zurückgeſtellt, die Nothwendigkeit dieſer Arbeit an ſich nicht beſtritten.
Beigeordneter Riedlinger brachte hierauf den Antrag ein, die
Eliſabethenſtraße von der Neckarſtraße bis zum Ludwigsplatz und die
Grafenſtraße von der Wald= bis zur Eliſabethenſtraße umpflaſtern zu
laſſen, vor der höheren Mädchenſchule aber die Fahrbahn mit Gußasphalt
herzuſtellen, um das den Unterricht ſtörende Geräuſch der Wagen dort
zu verhindern. Gleichzeitig ſollen die Trottoirs neu hergeſtellt werden.
Dieſer Antrag wurde dem Stadtbauamt zur Aufſtellung von Koſten=
voranſchlägen
mitgetheilt.
Da das alte proviſoriſche Stationsgebäude der Heſſiſchen Ludwigs=
bahn
nunmehr beſeitigt und die Caſernenſtraße entſprechend regulirt
werden ſoll, genehmigte man die Abtretung eines kleinen Stückchens
ſtädtiſchen Geländes.
Für weitere Geländeerwerbungen im Intereſſe der Regulirung der
Darmſtraße wurde ein Credit von 1200 M. ausgeworfen. Es handelt
ſich dabei hauptſächlich um einen Ankauf von der Knabenarbeilsanſtalt.
Der auf der Tagesordnung ſtehende Abſchluß eines Pachtvertrags
mit dem Fiscus, wonach die Stadt den großen Woog auf die Dauer
von 50 Jahren zu 600 M. Pacht per Jahr übernimmt, mußte vertagt
werden, da erſt ein juriſtiſches Gutachten über gewiſſe rechtliche Ver=
pflichtungen
, welche hier in Betracht kommen, eingeholt werden ſoll.
Hierauf fand eine geheime Sitzung ſtatt.
Bei der unterm 17. Januar ds. J8. an die Stände erfolgten
Vorlage des Gutachtens der Commiſſion zur Unterſuchun;
der heſſiſchen Strombauverhältniſſe über die durch die heſſi=
ſchen
Strombauten hervorgerufenen Beſchwerden heſſiſcher Gemeinden
und Gutsbeſitzer hat ſich das Großh. Miniſterium der Finanzen vorbe=
halten
, demnächſt erläuternde Bemerkungen zu dieſem Gutachten unter
Anſchluß des Kartenmaterials nachzureichen. Dieſe Mittheilung iſt nun=
mehr
vor wenigen Tagen in Form eines umfangreichen Actenſtückes
erfolgt.
D. Z.
Die W. Z. ſchreibt: In dem Entwurfe eines Kirchengeſetzes,
welches der evangeliſchen Landesſynode des Großherzogthums zuging, iſt

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44
1708
beſtimmt, daß die kirchliche Trauung von den Geiſtlichen zu verſagen ſei
bei Ehen zwiſchen Chriſten und Nichtchriſten; alſo insbeſondere auch bei
Uhen zwiſchen Chriſten und Iſraeliten. Die Motive bemerken hierzu:
Die ſtaatlich geſchloſſene Ehe zwiſchen Chriſten und Nichtchriſten wird von
der evangeliſchen Kirche zwar nicht perhorrescirt, aber einſegnen kann ſie
dieſelbe nicht laſſen, da der eine Theil der Nupturienten dem Chriſten=
thum
nicht angelört. Sie folgt hierin der Schrift L. Cor. 7, 13-16,
wonach das chriſtliche Weib die Ehe mit einem nichtchriſtlichen Manne,
wenn ſie einmal alſchloſſen iſt, zwar ertragen, aber es geſtatten ſoll, daß
der ungläubige Mann ſich ſcheidet ſobald er will, während ſonſt (ſiehe
V. 10) der Grundſah der Nichtſcheibung gilt. Der Apoſtel Paulus ſieht
alſo eine Che fraglicher Art nicht als religlös vollgiltig an, duldet ſie
zwar, räth aber gewiß nicht zu ihrer Schließung in chriſtlicher Form.
Bei einer religiöſen Fundamentalverſchiedenheit, wie bei Chriſten und
Nichtchriſten, kann im ehelichen Leben nicht die innere Glaubensüberein=
ſtimmurg
ſlattfinden, wie die Schrift und das Chriſtenthum ſie zur
ſegensrochen Führung des Cheſtandes von Ehegatten fordert, welche den
kirchlichen Segen für ihren Bund verlangen.
Nachdem von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog angeordnet
worden iſt. daß am 100. Geburtstage Luther's, Samstag den
10. November d. J., bezw an dem darauf folgenden Sonntage in allen
evangeliſchen Gemeinden des Landes eine der Bedeutung des Tages ent=
ſprechende
Feier ſtattfinde, ſind von Großh. Miniſteirum des Innern die
nöthigen Nuordnungen wegen einer entſprechenden Feierlichkeit für die
Volkoſchulen bereiſs erlaſſen worden. Es wird darnach am 10. November
b. J. der Unterricht für die evangeliſchen Schulkinder ausfallen und an
deſſen Statt des Vormittags eine Feierlichkeit treten, welche in Geſang
und einer geeigneten Anſprache des Lehrers beſtehen ſoll.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 30. Juni 1883:
Activa. Kaſſebeſtand b.171 M. 80 Pf. Mobilien 2000 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1130,696 M. 01 Pf. Wechſel=Conto
12, 206 M. 21 Pf. Cſſecten=Conto 46,680 M. 34 Pf. Verwaltungs=
Loſten 10485 M. 2. Pf. Haus= und Immobilien=Conto 94688 M.
78 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 28811 M. 97 Pf. Dividenden=Conto
3087 M. o0 Pf. Reſerveſonds=Conto 60,810 M. 6 Pf. Gewinn=,
Reſerve= und Deleredere=Conto 2462 M. 67 Pf. Stammantheile
b25,776 M. 82 Pf. Depoſilen, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 770,460 M.
87 Pf. Umſchlag im Juni 937200 M.
Während der bevorſtehenden Herbſtülbungen der Großh. Heſſ.
Diviſion wird - zum Zwecke der Brigadelbungen - das Großh.
2. Iufanterie=Regiment Nr. 116, in Gleßen garniſonirend. vom 1. bis
8. September hier und in der Umgegend einguartiert werden
und zwar der Regimentsſtab, das 1. und zwei Compagnien des 2. Batail=
lons
in Stärke von etwa 90 Mann in unſerer Stadt.
2) Im laufenden Ctatsjahr ſind in hieſiger Stadt 12,650 Perſonen
zur Cinkommenſtener zugezogen, deren geſammtes Einkommenſteuercapital
dermalen 1003 800 Gulden beträgt. Iu den Steuerliſten figuriren
1864 Steuerpflichtige, welche ein Einkommen unter 300 Gulden ver=
ſeuern
, während die Zahl derjenigen, die ein 5000 Gulden überſteigen=
des
Einkommen verſteuern, nur 324 beträgt.
In dem Verwaltungsjahr vom 1. April 1882 bis dahin 1883
wurden im ſlädtiſchen Hoſpital 721 Armenkranke aufgenommen,
darunter 357 alſo beinahe die Hälfte - Fremde, meiſtens zugereiſie.
Während ded Juli d. J. wurden im ſtädtiſchen Schlachthauſe
1 Ocſen, 120 ſühe und Rinder, 1151 Schweine, 687 Kälber, 206
Hämmel und Schafe; anßerhalb des Schlachthauſes 5 Pferde geſchlachtel.
Stil 1. Januar bis 31. Juli l. J. liefen im Hauptmeldebureau
des Groſih. Poligeiamts hier ca. 12000 Meldungen ein, wovon ungefähr
6700 Geſindewechſel betreſſen.
a Einem Kaufmann in der Carlsſtraße wurde vom 27.28. v. M.
aus der unverſchloſſenen Küche ein ſilberner Kaſſeelöſſel und eine ſilberne
Gabel, aus einer Hofraithe der großen Ochſengaſſe wurde ein leeres
Petroleunfaß, einem Kauſmann in der Louiſenſtraße aus der Hofraithe
ein zwerrädriger Handkarren entwendet.
(Eingeſandt.) Der Auſmerkſamkeit unſerer Schuß=
manuſchaft
werden die Jungen empfohlen, die unter dem Vorwande
des Lumpenſammelus, ſelbſt gegen ausdrückliches Verbot, in die Hof=
railhen
dringen und dort milnehmen, was irgendwie ihnen brauchbar
erſcheint und was nicht niet= und nagelfeſt iſt.
Eingeſandt.) Dem Schreiber dieſes iſt in den letzten Tagen
von einem hieſigen Geſchäftsmanne eine Nechnung zu Theil geworden,
die - gelinde geſagt in einer ſehr bedenklichen Rechtſchreibung abge=
ſaßt
war. Uuter der Rechnung aber ſtand ſtolz: pour acquit.: Wenn
es uun ſchon an und für ſich gewiß nicht nöthig iſt, die Empfangs=
beſcheinigung
unter Nechnungen in franzöſiſchen Worten abzufaſſen, da
ja dafür ein Ueberfluß an deutſchen Bezeichnungen vorhanden iſt, ſo
ſollten am Allerwenigſten Leute, die ihrer deutſchen Mutterſprache noch
nicht einmal genügend mächtig ſind, ſich im gewöhnlichen Leben franzö=
ſiſcher
Miocken bedienen.
Vielen Wlluſchen zu entſprechen, wird das Kaiſer=Cornet= Quar=
tett
Sr. Majeſtät des Kaiſers von Deutſchland, beſtebend aus den Proſeſſoren
Koolec, Finſterbuſch, Senz und Gerlach, auf der Rückreiſe nach Berlin
nächſten Sonntag der b. Auguſt Abends 7 Uhr in hieſiger Stadt, bei
günſtigem Wetter im Garten, bei ungünſtiger Witterung im Saale des
Caalbaues, ein zweites Concert mit neuem Programm veranſtalten.

160
Wir verfehlen nicht bieſe Nachricht den zahlreichen Freunden des Kaiſer
Cornet Quartetts mitzutheilen, und ſind überzeugt, daß der große Erfol=
des
1. Concertes den ausgezeichneten Künſtlern ein zahlreiches Auditoriun
ſichern wird.
1. Beſſungen, 1. Auguſt. Von Seiten der Großh. Heſſ. (25.
Diviſion iſt für die diesjährigen Herbſtübungen die Belegung unſere=
Gemeinde, für die Zeit vom 1. bis 8. September, mit 8 Officiere:
und 260 Mannſchaften und zwar von der 2. Compaanie II. Ba
taillon 116. Iuf.=Regts. in Ausſicht genommen. - Unter Verückſichtigune
der Durchſchnittsmarktpreiſe der Victualien ſollen ſich die für die Verpfle
gung zur Verfügung ſtehenden Beträge vorläufig auf 57⁸⁄₁ Pfg. pro
Kopf und Tag berechnen.
Auerbach. Nach der am 1. Auguſt ausgegebenen Fremdenliſte
ſind 63 Perſonen neu angekommen. Die Totalfrequenz beträgt ſonach
770 Perſonen.
Offenbach, 2. Auguſt. Der Kronprinz, welcher bekanntlich
Ende Auauſt die Trupven in Frankfurt, Hanau und Bergen beſichtigen
wird, ſoll zu gleichem Zwecke auch am 25. Auguſt unſerer Stadt einen
Beſuch abſtatten. - In dem Hauſe Glockengaſſe 60 iſt der Typhus
ausgebrochen, und wurde deshalb auf ſanitätspolizeiliche Anordnung das
unmittelbar danebenliegende Schulhaus, ſogenanntes Schellmanu'ſches
Zaus, bis auf Weiteres geſchloſſen. Die betreffenden Schulklaſſen wur=
den
bis zu den nahen Ferien in anderen Schullocalen untergebracht.
Frankfurt, 1. Auguſt. Bei dem bevorſtehenden Corpsmanöver
wird unſere Stadt, wie bereits mitgetheilt, für die Zeit vom 19. bis 23.
September mit Cirquartierung beleat werden und zwar werden für dieſe
Tage hier erwartet: Der Stab der B. Deviſion, der Stab der 49. und
50. Inſanteriebrigade, der Stab der 25. Cavalleriebrigade, der Reaiments=
ſtab
und das 1. Vataillon des Großh. heſſ. Leibgarderegiments Nr. 115
aus Darmſtadt, der Reaimentsſtab, das 1. Bataillon und das Füſilier=
bataillon
des Großh. heſſ. Infanterieregiments Nr. 117 aus Mainz. der
Regimentsſtab und das 1. Pataillon des Großh. heſſ. Infanterieregiments
Nr. 118 von Mainz. der Stab und die 2. Escadron des Großh. heſſ.
Dragonerregiments Nr. 21 aus Darmſtadt, der Stab des Großh. heſſ.
Feldartillerleregiments aus Beſſungen und der Stab der 21. Cavallerie=
brigade
. Das heſſ. Infanterieregiment Nr. 81 bleibt während der ganzen
genannten Uebungszeit in ſeinem Caſernement in der Gutleutſtraße in=
ſtallirt
, während die freinden Stäbe ꝛc. in Hotels und die Mannſchaften
im Einquartierungshaus, ſoweit dies ausreichend iſt, und bei Privaten
hier und in Vornheim untergebracht werden; für die Cavallerie iſt be=
kanntlich
die Landwirthſchaftliche Halle als Einquartierungsort reſervirt.
Nach dem Abrücken aus hieſiger Stadt findet ſodann Tags darauf, am
21. September, das große Feldmanöver des Armeecorps in zwei Abthei=
lungen
gegeneinander ſtatt, dem ſich ein Bivouak anſchließt.
F. J.
Wiesbaden, 1. Auguſt. Geſtern Abend fand im Caalbau eine
Volksverſammlung ſtart, zu der durch rothe Plakate eingeladen und auf
denen als Tagesordnung angegeben war: Reichstagswahl Wen wählen
wir z In derſelben begann ein gewiſſer Müller aus Darmſtadt über
die Parteien zu ſprechen. Seine Ausfälle gegen dieſelben beſtimmten den
anweſenden Poligeibeamten, die Verſammlung auf Grund des Socialiſten=
geſetzes
aufzulöſen. Unter fürchterlichem Lärm gingen die Theilnehmer
auseinander.

Vermiſchtes.
Verleſen bei einerſchwübiſchen Compagnie. Feldwebel:
Kutterle, Oefele, Zeiſele, Meuſele, Uebele, Scheible Dutterle, Waible,
Dauſerle, Hülttele, Mauſerle, Abele, Schütterle, Durkle, Buhle, Metzle, Hutzle,
Täuſele, Barthelme, Kübele, Schäufele, Bächle, Hepperle, Schöferle, Bäuerle,
Eible, Hupferle, Dalterle, Schufterle, Deckele, Daxle, Engle, Fäuſile. Haxle,
Epple, Schepple, Störchle, Sperrle, Wölfle, Spechterle, Herrle, Stölzle,
Pölzle, Hölzle, Grölzle, Wichterle, Fichterle, Stäuble, Häuble, Däublel
Eine ganze Anzahl Hersfelder Viertrinker hat Folgendes
erklärt: Nachdem wir in Erfahrung gebracht haben, daß ſeitens der Vier=
brauer
vom 1. Januar 1884 ab die ⁶⁄ Liter Gläſer eingeführt werden
ſollen, erklären wir, daß wir, wie ſ. 3. bei dem Vierſtrike, ſo lange die
betreſſenden Locale meiden werden, bis wieder ein rechtes und gerechtes
Liler=Glas Bier zu 10 Pfennigen verſchänkt wird.
Die kluge Hausfrau. Hauptmannsgattin (zu ihrem Mann):
Lieber Arthur, morgen fruh mußt Du den Johann recht tuchtig aus=
ſchimpfen
. Er: Warum denn? Ich bin doch gar nicht unzufrieden mit
dem Burſchen. Sie: Ja weißt er ſoll morgen die Bodenteppiche
ausklopfen, und da haut er ganz anders drauf, wenn er eine rechte Wuth hat.
Von den Größen=Verhältniſſen der Germanta auf dem
Niederwald kann man ſich einen Begriff machen, wenn man erſährt, daß
der Daumen einen Durchmeſſer von 13 Centimeter hat, der kleine Finger
einen ſolchen von 10 Centimeter, die Krone auf dem Haupte hat einen
Durchmeſſer von 80 Centimeter; die Naſe von der Stirn bis zur Naſen=
ſpitze
beſitzt eine Länge von 80 Centimeter und von den Naſenflügeln
bis zur Spize iſt eine Länge von 14 Centimeter.

T age s = Kalender.
Samstag 4. Aug.: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertaſel (Saalbau).
Jeden Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag bei günſtiger
Witterung Concert im Saalbau. Anfang an Wochentagen 48 und an
den Sonntagen um 6 Uhr.

Wedattlan und Verlag: L. H. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.