Darmstädter Tagblatt 1883


05. Juli 1883

[  ][ ]

Chonnementzpreſs
vUrteliroruch 1 Mart 5o Pighel.
Brilnizerlöhn. Auswärtz werden von
Aen Poſtämtern Beſtellungen ent=
vegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vo Quartal iuck. Voſtaufichlag.

(Irag= und Anzeigeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
verden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Biößer,
Holzſtraße Nr. 36. jawiz auswürts
von allen Annoncen=Eppeditionen.

Amtliches Organ
flͤr die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
585
Donnerstag dez 5. Juli.
E2D.
Betreffend: Die Schießübungen auf dem Schießplatz bei Griesheim.
Darmſtadt, am 2. Juli 1883.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn und Pfungſtadt.
Wir beauſtragen Sie, in Ihren Gemeinden ortsüblich bekannt machen zu laſſen, daß am 7. l. M., Vormittags, Geſechts=
ſchießen
der Leib= und 5. Escadron des Großherzoglich 1. Dragoner=Regiments Nr. 23 auf dem Artillerie=Schießplatze ſtatt=
finden
wird.
v. Marquard.
[6512

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1883.
Es wird hierdurch zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß nach Anordnung der Großh. Ober=Erſatz=Commiſſion im
Bezirk der 49. Infanterie=Brigade das Aushebungsgeſchäft (General=Muſterung) im Kreiſe Darmſtadt am 7. 9., 10. und
11. Juli l. Js. in der ſtädiſcheu Turnhalle, gegenüber der Stadtkapelle hier ſtattfinden wird.
Es haben zu erſcheinen:
1. Samstag den 7. Juli, Vormittags halb 8 Uhr:
Die bei der diejährigen Muſterung zur erſten Klaſſe der Erſatz=Reſerve deſianirten Militürpflichtigen.
2. Montag den 9. Juli, Vormittags halb 8 Uhr:
a) Von den für brauchbar erklärten Leuten:
1. Die vorweg Einzuſtellenden (Leute, welche ſich in den vorderen Jahren nicht vorſcheiftsmäßig geſtellt haben).
2. Die Vorzumerkenden des Jahrgangs 1881 und 1882 (Leute, welche in den vorderen Jahren zurückgeſtellt
worden ſind, und welche mit ihrer Loosnummer vor der in Jahre 1881 gezogenen Nummer 189 und der im
1882 gezogenen Nummer 467 ſtehen).
3. Die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1883 bis zu Loosnummer 338 inel.
3. Dienstag den 10. Juli, Vormittags halb 8 Uhr:
a) Ferner von den für brauchbar erklärten Leuten:
1. Die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1883 von Loos Nr. 339.-686.
2. Die Ueberzähligen des Jahrgangs 1882.
3. Die Ueberzähligen des Jahrgangs 1881 von Loos Nr. 190-241 incl.
b) Die Felddienſtunfähigen und Invaliden.
4. Mittwoch den 11. Juli, Vormittags halb 8 Uhr:
a) Ferner von den für brauchbar erklärten Leuten:
Reſt der Ueberzähligen des Jahrgangs 1881.
b) Die von den Truppentheilen zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften.
c) Die von den Truppentheilen bei der Meldung zum Dienſtantritt abgewieſenen Leute, welche Verechtigungsſchein zum
einjährig freiwilligen Dienſt beſitzen.
Alle Militärpflichtigen haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen und pünktlich zu den angegebenen Zeiten zu erſcheinen.
Diejenigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich vor der Ober=Erſatz=Commiſſion nicht ſtellen oder zu ſpät
kommen, werden mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Auch können dieſelben unter Umſtänden
vorweg' oder als unſichere Dienſipflichtige ſofort eingeſtellt werden.
Zie von der Erſatz Commiſſion wegen zeitiger Untauglichleit Zurückgeſtellten- haben vor der Ober=Erſatz=Commiſſion
nicht zu erſcheinen.
Von den als dauernd unbrauchbar ausgemuſterten und der I1. Klaſſe der Erſatz=Reſerve überwieſenen
Militärpflichtigen haben ſich nur diejenigen zu ſtellen, welche beſondere Ladung erhalten. Die Uebrigen haben ihre Aus=
muſterungs
= und bezw. Erſatz=Reſerve=Scheine II. Klaſſe alsbald nach beendigtem Aushebungsgeſchäft gegen Rückgabe der Looſungs=
ſcheine
bei dem Unterzeichneten GBureau für Militär=Angelegenheiten, Neckarſtraße 3. mittlerer Stock in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt, den 21. Juni 1883.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
(6082
v. Zangen.

104

[ ][  ][ ]

1500
N 129
Berlin, den 1. Mürz 1883.
B e k a n n t m a ch u n g,
den Remonte=Ankauf pro 1883 betreffend.
Großherzogthum Heſſen.
Zum Ankauf von Remonten im Alter von vorzugsweiſe drei, und ausnahmsweiſe vier Jahren ſind im Bereich des Groß=
herzogthums
Heſſen für dieſes Jahr nachſtehende, Morgens 8 Uhr beginnende Märlte anberaumt worden und zwar:
den 10. Juli in Alsfeld,
den 21. Auguſt in Bickenbach,
12. Nidda,
22. Lampertheim,
27. Butzbach,
23. Gernsheim,
28. Nieder=Wöllſtadt,
24. Groß=Gerau.

A.
und

20. Auguſt in Groß=Bieberau,
Die von der Remonte=Ankaufs=Commiſſion erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und ſofort gegen Quittung
baar bezahlt.
Pferde mit ſolchen Fehlern, welche nach den Landesgeſetzen den Kauf rückgängig machen, ſind vom Verkäufer gegen Er=
ſtattung
des Kaufpreiſes und der Unkoſten zurückzunehmen, auch ſind Krippenſetzer (Kopper) vom Ankauf ausgeſchloſſen und wird
es ſich empfehlen, hierauf beſonders zu achten, damit die Zurückgabe derjenigen Pferde, welche ſich innerhalb der erſten 8 Tage
nach dem Eintreffen in den Depots mit dieſem Fehler behaftet zeigen, vermieden wird. Die Verkäufer ſind ferner verpflichtet,
jedem verkauften Pferde eine neue ſtarke rindlederne Trenſe mit ſtarkem Gebiß und eine Kopfhalfter von Leder oder Hanf mit
2 mindeſtens zwei Meter langen, ſtarken hanfenen Stricken ohne beſondere Vergütung mitzugeben.
Um die Abſtammung der vorgeführten Pferde feſtſtellen zu können, iſt es erwüuſcht, daß die Deckſcheine möglichſt mit=
gebracht
werden.
Königlich Preußiſches Kriegs=Miniſterium.
Abtheilung für das Remonte=Weſen.
(3488

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden heute folgende Ein=
träge
vollzogen:
Johannes Nold II. von Erfelden iſt
aus der zu Darmſtadt beſtehenden Zweig=
niederlaſſung
der Firma J. Nold=
Steinkohlenhandlung zu Erfelden, ausge=
treten
: die Firma iſt unter der bisherigen
Bezeichnung J. Nold auf den ſeitherigen
Procuriſten Herrn Ludwig Auguſt Nold
als Hauptgeſchäft zu Darmſtadt vom erſten/
Juli 1883 an übergegangen.
Die Eiſenwaarenhandlung Gebrüder
Trier zu Darmſtadt, hat, unterm
30. Juni 1883 den Herren Carl Erlanger,
Siegfried Moinzer und Moritz Nothichid
zu Darmſtadt Collettiv Procura in der Art
ertheilt, daß zur gültigen Firmenzeichnung

die Collectw=Unterſchrift von zwei der vor=
genannten
Herren erforderlich iſt.
Darmſtadt, den 30. Juni 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(6515
C. Küchler.
Bartha.

Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung der Fahrbahn auf
dem Marktplatze längs des Nathhauſes
vorkommende Pflaſtererarbeit ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden
Offerten ſind bis
Samstag den 7. Juli l. J3.,
Vormittags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Sielle einzu eichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Emſicht!

Edictalladung.
Nachdem wider den Füſilier Heinrich Roſenſtiel der 12. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=Regiments
Grinz Carl) Nr. 118, geboren am 25. Juni 1859 zu Schiltigheim, Landkreis Straßburg, der förmliche Oeſertionsprozeß er=
öffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 5. November 1883, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung ge=
ſchloſſen
, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mt. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 28. Juni 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
(6513
Ed i ct a l l a d u n g.
Nachdem wider den Füſlier Andreas Fli ck der 11. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Iufanterie=Regiments (Prinz
Carl) Nr. 118, geboren am 24. März 1859 zu Rheinzabern, Bezirksamts Germersheim, der förmliche Deſertionsprozeß er=
öffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzutehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 6. November d. Js., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrl Zufalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung ge=
ſchloſſen
, er in contumaciam für fahnenflüchtig erllärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mt. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 28. Juni 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 125.) Diviſion.
(651

offen bei welchem auch die Formulare für
die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 3. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Hickler, Beigeordneter.
(6516

Pei=

Gras=Verſteigerung.
Montag den 9. Juli 1883, Vor=
mittags
8 Uhr anfangend,
ſoll das Heugras von den Gemeindewieſen,
als: Nachtweide=, Blinn= und Neuwieſe,
owie das Gras von den Waldſchneiſen an
Ort und Stelle verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft der Steigerer
findet ſtatt am Schießhauſe.
Beſſungen, den 3. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſun gen
Berth.
(6517

[ ][  ][ ]

150)

129

Heugras=Verſteigerung
von den Wieſen des Großherzoglichen Hauſes in der Oberförſterei
Krauichſtein.
Die nachverzeichneten Heugrasnutzungen ſollen an Ort und Stelle verſteigert

werden:
1. Dienstag den 10. Juli d. 33., Morgens 7 Uhr,
zu Forſthaus Faſanerie' beginnend, von circa 32 Hectaren Wieſen in der Gemar=
kung
Darmſtadt und ca 44 Hect. der Schaubertswieſe, Hartwieſe, Rottwieſe und
Silzwieſe in der Gemarkung Arheilgen.
2. Mittwoch den 11. Juli d. J3.
a) Morgens 7 Uhr auf der Knoſenſchneiſe im Faulbruch nächſt der Poſtwieſe be=
ginnend
, von circa 21 Hectaren Wieſen in den Gemarkungen Wiphauſen und
Erzhauſen;
b) Morgens 10 Uhr auf der Drelſchläger Allee an der Heegbachbrücke beginnend,
von cirta 15 Hectaren Wieſen in den Gemarkungen Langen und Hanauer

Kobe ſtadt.
3. Donnerstag den 12. Juli d. J3.
2) Morgens 7 Uhr auf der Hahnwieſe, an der Dreiſchläger Allee beginnend, von
circa 59 Hectaren der Hahnwieſe, Neuwieſe, Mörsbachwieſe und Zinkenwieſe
in der Gemarkung Arheilgen;
b) Nachmittags 4 Uhr auf der Meſſeler Straße nächſt der Fangwieſe beginnend,
von circa 28 Hectaren der Faugwieſe, Geſchwendtwieſe, Ramſtadtwieſe und
Luderplattwieſe in der Gemarkung Arheilgen.
In denſelben Terminen kommt die Grasnutzung von den Wegen, Schneiſen
und Mähplatten der betreffenden Forſtwarteien zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 2. Juli 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
v. Werner.
(6520

Bekanntmachung.
Betreffend: Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Gemeinde=
rathswahl
.
Während der Zeit vom 5. bis incl. 13. Juli, Vormittags von 8-12 und
Nachmittags von 2-5 Uhr, liegt die Liſte der in der Gemeinde Beſſungen zur Ge=
meinderathswahl
Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der zu dem höchſtbeſteuerten
Dritttheil der Wählbaren gehörigen Perſonen, auf dem Bürgermeiſterei=Büreau zur
Einſicht offen. Während dieſer Friſt können von jedem Gemeindemitglied Einwen=
dungen
gegen dieſelben vorgebracht werden.
Beſſungen, den 3. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(6521

Verſteigerungs Anzeige.
Auf freiwilliges Anſtehen des Herrn
Rentner Rummel hier verſteigert der Un=
terzeichnete
mit unbedingtem Zuſchlage gegen
ſofortige Baarzahlung
Freitag den 6. d. Mts.:
die Korn=Crescenz von meh=
reren
Grundſtücken.
Zuſammenkunft Nachmittags 5 Uhr
an der Windmühle.

Hierauf findet die zwangsweiſe Verſtei=
gerung
einer Korn=Crescenz am Gräfen=
häuſer
Wege gegen Baarzahlung ſtatt.
Darmſtadt, den 5. Juli 1783.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (6518

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 6. Juli, Vormittags
9 Uhr,
werden 5 Morgen Korn auf dem Halm
verſteigt. Zuſammenkunft Pallaswieſen=
ſtraße
53.
(6441

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Feinst gereinigten Weingeist,
Hirschmasser, gewöhnl. Frucht-
branntwein
,
Rum, Arac, Cognac,
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Veberrheiner Weinessig,
Prima ſewürze,
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ſtehen gerne zu Dienſten.
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23
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(6522
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per Liter, ſowie meine beliebten
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K 125

4 Vo.
5 Vo

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Um vielſeitigen Meinungen zu begegnen, als würde ich mich mit der Reparatur
unechter Schmuckgegenſtände nicht befaſſen, erlaube mir die ergebenſte Mittheilung, daß
Alle mir gütigſt zur Reparatur übergebene Waaren, mögen ſie von Elfenbein, Bern=
ſtein
oder irgend einem Metall ſein, aufs pünktlichſte und billigſte ausführe.
Gleichzeitig füge die Bemerkung an, daß ich ſeit mehreren Jahren ſämmtliche
Reparaturen des Herrn H. Scharmann, früher Ludwigsſtraße, Hier, anfertigte und
einpfehle mich daher auch deſſen werthen Kunden hiermit ganz ergebenſt.
Hochachtend
F. Sehuidt,
Eliſabethenſtraße 10.
Hofjuwelier.
(640,

Mh
18
ſesobauisGazung und Lapfshlung.
Ich beehre mich einem verehrlichen Adel, ſowie geehrtem Publikum und meiner
werthen Kundſchaft ergebenſt mitzutheilen, daß ich mein ſeit 20 Jahren betriebenes
Schuhmachergeſchäft von Eliſabethenſtraße 46 nach Saalbauſtraße 37 verlegt habe
und bitte das zair geſchenkte Vertrauen, mir auch in meinem neuen Geſchäftslokale
bewahren zu wollen, indem ich nochmals billigſte und prompte Bedienung zuſichere.
Hochachtungsvoll
Frauz Vordan, Schuhmachermeiſter.

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[ ][  ][ ]

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lr.

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8½
3½
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½
51
63
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1000
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745
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545
735
102,
10½
ih.

53
8is
1016
1150)
1255
236
2½
45*
64
740
81
1040.
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1020
1150
1
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242
5-
844
740
820
1040
11140

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Schirmgaſſe 12.
5832) 8 Zimmer nebſt Zubehör, dar=
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Salon mit Balkon, untere Rhein=
ſtraße
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Eliſabethenſtraße 4.
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riklocal
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getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
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zu beziehen.
6042) Niederramſtädterſtraße 35
1. St., ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
6196) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
u. 2 Manſardenzimmern zu vermiethen.
6338) Beſſ. Schulſtr. 51eine Wohnung.
3 Zimmer mit Zubehör. Pr. 300 Mark.
6362) Kleine Caplaneigaſſe Nr. 9
eine Wohnung zu vermieth. u. gleich zu bez.
6430) Neckarſtraße 1 im Seitenbau
3 Zimmer, Küche und Zubehör; ferner ein
treckener Lagerraum zu vermiethen.
Näheres Vorderhaus, 3 Treppen.
6454) Kleine Ochſengaſſe 11 eine
lleine Wohnung mit Waſſerleitung zu verm.

129
6453) Schloßgartenſtraße 9 iſt der
1. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, ſowi
die Manſarde, beſtehend aus 5 Zimmern,
beibe mit Waſſerleitung, Bleichplatz und
allem Zubehör, freier Ausſicht in den Herrn
garten, per 1. October zu beziehen.
6473) Kahlertſtraße 5 eine elegante
neue Wohnung von 6 Zimmern, Gas= und
Waſſerleitung, Garten und allem Zubehör.

6483) Rheinſtr. 18 Beletage von
10 Zimmern, darunter Salon, mit
allem Zubehör u. Stallung für vier
Pferde nebſt Remiſen v. 1. Sept. an
zu vermiethen. Näheres Steinſtr. 38
oder bei B. L. Trier.
4

6526) Ecke der Heinrich= u. Hoch
ſtraße 35 Beletage und halbe Manſarde
mit allen Bequemlichkeiten und ſchönem
Gartenantheil zu vermiethen per 1. Oct.
6527) Wilhelminenplatz 2 2 reund
liche Zimmer, Küche und Zubehör, ſogleich
beziehbar. Zu erfragen bei
Heinrich Röhrich, Geflügelhandlung
6528) Hügelſtraße 18 iſt eine Woh=
nung
zu vermiethen.
6529) Schützenſtr. 21 iſt die ſeit Jahren
von Hrn. Buchhalter Simon innegehabte
Wohnung wegzughalber auf 1. October
anderweitig zu vermiethen. Daſelbſt auch
die Manſarde.
6530) Lauteſchlägerſtraße 7 eine
freundliche Wohnung. in einem Zimmer be=
ſtehend
, zu verm. und alsbald beziehbar.

5311) Ecke der Soderſtraße und
des Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion zu vermiethen.
6136) Mühlſtraße 20 3. Stock ein
freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen.

6433) Drei bis vier ſchöne möbl.
Zimmer, Beletage, in guter Lage,
in der unteren Rheinſtraße, können
zuſammen oder einzeln vermiethet
werden. Auf Wunſch mit guter
Penſion. Näheres bei B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.

1603

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Darmstadt, Juli 1883.

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Wilhelmstrasse 2.
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(6384

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i. d. italieniſchen u. f. Ausländer in der
deutſchen Sprache wird ertheilt
Steinackerſtraße 14. (6161

Saalban Darmstadt.
Donnerstag den 5. Juli, Abends halb 8 Uhr:
GRöSETCOTOUUN
von der Capelle des Infanterie= (eibgarde=) Regiments Nr. 115
unter Leitung des Muſitdirectors Herrn Th. Adam.
(5809
Zweiter Theil: Streichmusik.
1) Kaiſer=Marſch von R. Wagner. - 2) Meeresſtille und glückliche
Fahrt: von Mendelſohn=Bartholdy. - 3) Slaviſche Tänzei von Anton Dvorak.
4) 3 kommt ein Vogel geflogen. Volkslied. In Bearbeitung älterer und
neuerer Meiſter von Siegfried Ochs. - 5) Auf vielſeitiges Verlangen: Komiſcher
Zapfenſtreich= (genannt Muſikerſtrike) von Fahrbach. Komiſche Orcheſterwer=
bungl
Potpourri von Wiedemann.
Entree Perſon 50 Pfg. Lctionäre 40 Pfa.
405

[ ][  ][ ]

74 199

Ernſt-Ludwigſtr. 7
7 Ernſt-Ludwigſtr.
Darmsadt. E. IOGhO- G GO Darmstadt.
beehren ſich hierdurch anzuzeigen, daß ſie am hieſigen Platze ein
4.
d G MRTAOSCAOIN
errichtet haben.
Zur pinktlichen und ſtreug reellen Ausführung aller in dieſe Brauche einſchlägigen Aufträge
(6380
halten ſie ſich beſteus empfohlen.

Froundſchaft und Erholung.
Samstan den 7. Juli 1885. Albends 8 Uhr:
GGOu DOIdalloh IoO6
(italieniſche Nacht, Concert und Tanz)
auf dem varlshok.
A8ex Vorgkenna. (6531
H aunſſalla zuwawd WGcſaurgsanavdännd.
Gusthof und Penyion zur Pfalz.
15 Minnten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reigende Ausſicht
in's Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spazlergängen noch dem Lönigſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim Gaſt=
hofe
, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortahle Zimmer mit Balkon, gute Küche,
rein gehaltene Weine und gute Viere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt allen
Reiſenden und Familien beſtens. (Arzt im Hauſe.)
Der Beſitzer: Jul. Mhert. 4512
Saalbau-Actien Geſellſchaſl zu Darmſtadt.
Freitag den 13. Juli 1883, Abends 8 Uhr:
ſindel im Vorſank des Saaſbaues eine
AlssGrordonthiohe ſensral-Vorsammlung.
der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt
ſtatt, zu welcher die Herren Actionäre hierdurch ergebenſt eingeladen werden.
Tugevordmung;
Vertrag mit der Stadt Darmſtadt wegen Garantie eines hypothekariſchen An=
lehens
von 100,000 Mark bei der ſtädtilſchen Sparlaſſe und die hierdurch bedingte
Abänderung der Statuten.
Darmſtadt, den 3. Juli 1883.
(6532
Für den Vorſtand:
Der Vorſitzende:
Der Schriſtjührer:
Gugtuv Hicller.
Dr. N. F. Hoſlmunn, Rechtsanwalt.

öohlliollo

ſinden dauernde Beſchäftigung bei hohem
(6500
Lohn.
Wiesche & Gcharfke,
Frankfurt a. M.
Ino jcuno françaivo dégiro donner
Stein.
5 des leçono do français.
(6159
nekerstrasgo 14.

wird eine Parterre=
Geſuclht wohnung mit grohem
Holzſtall oder kleinem Schuppen. Offerten
unter G. A. an die Expedition ds. Bl.
ſerbeten.
[6533

Als Packer
ſindet ein kräftiger und zuverlaͤfſiger Burſche
bei mir Stelle.
[6531
Emil Sander.

IO

6436) Ein anſtändiges Madchen ge=
ſetzten
Altors. welch=s nähen und bügeln,
ſowie Hansarbeit 9ründlich verſteht, ſucht
Stelle als Hausmaͤdchen für hier oder
auswärts. Beſte heugniſſe ſtehen zur Seite.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
Hine linderl. Frau ſ. Aushüfe im Kochen
4 od. Lauſdienſt. Brandgaſſe 4. (6441
6535) Eine tüchtige Kindergärtnerin
ſucht Stelledurch F. Behel, Saalhauſtr. 28.

7
Chauztt.

ſin braves Dienſtmadchen, welches alle
, hänzlichen Arbeiten verſieht, wird für
ſofort oder 1. Auguſt geſucht.
(6536
Näheres in der Expedition.
Hin ſelbſtſtäudiger Schloſſergehülſe
¾= kann ſofort eintreten. Martinſtraße
Nr. 22.
1653]
Eax.
Win Lohrkängh
geſucht mit guten Schulkennt=
uiſſen
von anſtäudigen Eltern
unter günsligen Bedingungen.
Wo= ſagt die Exped. (6538

7 Bachdem die Unterzeichnete in Gießen
ausgebildet, ihr Examen beſtanden
O( und mit dem Zeugniß vorzüglich
zurücktehrte, erlaubt ſie ſich den
verehrten Frauen beſtens zu empfehlen.-
Gewiſſenhafte Bedienung wird zugeſichert.
Achtungsvoll
(6539

Marde Henhaus,
Hebamme,
Wittwe des verſt. Provinzalarreſthaus=
Verwalters C. Neuhaus, wohnhaft
Alexandergtrasse V.

Ausflug nach Mainz
zur Brückenbeſichtigung liegt Liſte zur
Betheiligung Eliſabethenſtraße Nr. 40,
eine Stiege hoch, auf.
Tag des Ausflugs wird im Tagblatt
bekannt gemacht.
(6540
F. Buhlmann, Architekt.

[ ][  ][ ]

1505

19

Ein Laden gesuchl.
Offerten unter W. A. E.
an die Exped. d. Bl. (6541

(6542
Verflogen
ein rothſcheckiger Bagdetten=Tauber.
Gegen Belohnung abzug. Wilhelminenſtr. 2.

R 129
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 7. Juli: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr.

Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 7. Juli: Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 8. Juli an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.

50
830
1012
236
459
54
742)
93¼
1 4

g)
5
73)
021)
214
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610
959
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729)
9 2
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44
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224
459
C=

5
92sl
13
457

92¾

biz
00
enen
züge

Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 2. Mai: Dem Schloſſer Konrad Wilhelm Rühl eine T., Maria
Helene. Am 15.: Dem Schloſſer Chriſtoph Otto Ludwig Hamel, eine T.,
Ottilie. Am 18.: Dem Korbmacher Valentin Fritz ein S., Valentin.
Am 19.: Dem Hauptmann im Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Ludwig
Schede, ein S., Hans Max Leopold Wolfgang. Am 20.: Dem Tag=
löhner
Wilhelm Ludwig Müller ein S., Georg Peter. Am 23.: Dem
Knopfdreher Ludwig Roth eine T., Liſette. Am 28.: Dem Haus=
verwalter
Balthaſer Götz eine T., Lina Katharina. Dem Buchbinder
Chriſtian Guerdan ein S., Johann Chriſtian. Am 29.: Dem Maler
und Lackirer Friedrich Heinrich Schnabelius, ein T., Eliſabetha Katharina.
Am 28.: Dem Profeſſor Guſtav Parent eine T. Am 30.: Dem Mechaniker
Peter Groh eine T., Anna.
Eheſchließungen:
Am 5. Mal: Der Chemiker Heinrich Auguſt Gottlieb Köhler aus
Altenſtadt, mit Margaretha Dorothea Andriano dahier. Am 6.: Der
Spenglermeiſter Chriſtoph Wambold, mit Eliſabethe Margarethe Nohl
dahier. Am 13.: Der Kaufmann Johann Baptiſt Zimmer von Beſſungen
mit Dorothea Lautenfeld aus Kreuznach. Am 14.: Der Schloſſer Karl
Behrmann mit Anna Chriſtine Creter dahier. Der Zimmermann Philipp
Damm mit Sophie Widerſchein dahier. Am 15.: Der Seconde=Lieutenant
Graf Matuſchka von Toppolczan Freiherr von Spättgen zu Ulm mit
Amalie Lidia Higgs Deniſon zu Beſſungen. Am 20.: Der Gärtner
Karl Eberhardt dahier, mit Katharina May von Auerbach.
Geſtorbene.
Am 7. Mai: Dem Bäcker Bernhard Götz ein S., Georg, 1 J. alt.
Der Steinhauer Heinrich Chriſtian Diehl, 55 J. alt. Am 13.: Die Ehe=
frau
des Profeſſors Chriſtianſen, Henriette Sophie, geb. Liebrecht, 63 J.
11 M. alt. Am 14.: Der Großh. Forſtmeiſter i. P. Chriſtian Klein,
73 J. alt. Am 17.: Die ledige Louiſe Lotter, 22 J. alt. Der Pfläſterer
Joh. Heinrich Demmel, 25 J. alt. Der Maurer Jacob Wambold, 51 J.
alt. Am 23.: Dem Maurermeiſter Peter Meckel eine todtgeb. T. Am 31.:
Dem Wachtmeiſter Joh. Georg Michel ein todtgeb. S.

55Utiſar Aeherrichi
Darmöah: 5. Juli.
Deutſches Reich. Die parlamentariſche Thätigkeit ruht nun bei
uns gänzlich, da am Sonnabend die Seſſion des Bundesrathes und am
Montag der preußiſche Landtag geſchloſſen worden iſt. Ein kurzer Rück=
blick
auf die nach beinahe achtmonatlicher Dauer nunmehr zu Ende ge=
gangene
Seſſion führt uns als die Hauptergebniſſe derſelben die An=
nahme
des Geſetzentwurfes über die Aufhebung der zwei unterſten
Claſſenſteuerſtufen, die Annahme der Vorlage über die Secundärbahnen,
die Verwaltungsgeſetze, die wenigſtens vom Abgeordnetenhauſe genehmigte
Canal=Vorlage und die kirchenpolitiſche Vorlage vor Augen; außerdem
fand noch eine ganze Reihe kleinerer Vorlagen, wie die brandenburgiſche
Landgüter=Ordnung. das Staatsſchuldbuch, die Subhaſtationsordnung
u. ſ. w. die Zuſtimmung des Landtages. Das Facit am Ende der
Seſſion iſt d mnach, was practiſch bedeutende Leiſtungen der Geſetz=
gebung
anbelangt, ein recht befriedigendes, und dies iſt um ſo mehr
anzuerkennen, als das Abacordnet nhaus mit fortwährenden Störungen
durch die Concurrenz des Reichstages zu kämpfen hatte.
Ueber die neueſte vaticaniſche Note an die preußiſche Regierung iſt
noch immer nichts Genaueres bekannt. Wie indeſſen Berliner Blätter
wiſſen wollen, bezeichne die Note beſtimmt die Hauptpunkte, auf deren
Baſis die künftigen Unterhandlungen ſtattfinden müſſen, um die Unvoll=
kommenheit
des einſeitig von der Regierung hinter dem Rücken des
Valicans eingebrachten Geſetzentwurfes zu ergänzen. Es würde dies mit
den Meldungen aus Rom übereinſtimmen, denen zufolge man im Vatican
ſehr wenig darüber erbaut ſein ſoll, daß die preußiſche Regierung auf
eigene Fauſt und ohne die Zuſtimmung der Curie abzuwarten, Abhülfe
zur Linderung der kirchlichen Noth in den katholiſchen Landestheilen
getroffen hat. Demenlprechend ſoll die päpſtliche Note auch ſehr deut=
lich
ourchblicken laſſn, wie peinlich es in den leitenden Kreiſen des
Vatikans berührt hat, daß die preußiche Regierung den Inhalt der neuen
kirchenpolitiſchen Vorlage vor deren Einbiingung im Landtage weder
officiell noch officiös der Curie übermittelt hat, ſo daß erſt der papſt
liche Nuntius in München hierüber nach Nom berichten mußte. Trotzdem
wird verſichert, daß die Sprache der Note höflich und entgegenkommend

gehalten ſei, zum Beweiſe, daß der Vatican trotz der Verletzung der
diplomatiſchen Sitte zu einer Weiterführung der diplomatiſchen Verhand=
lungen
auch jetzt noch geneigt ſei. Dem Moniteur de Rome' zufolge
enthält die vaticaniſche Note drei Hauptpunkte. Sie drückt erſtens ihr
Erſtaunen darüber aus, daß die preußiſche Regierung während der Ver=
handlungen
mit Rom dem Landtage ein kirchenpolitiſches Geſetz vorgelegt
habe, bezeichnet zweitens die Herſtellung eines Einvernehmens mit dem
Vatican als das einzige Mittel, um zum Frieden zu gelangen, und
betont drittens bezüglich der Anzeigepflicht, daß dieſe nur durch den
Vatican zugeſtanden werden kann.
Oeſterreich=Ungarn. Die ezechiſchen Studenten haben ſich ver=
anlaßt
geſehen, an den Rector der Wiener Univerſität Dr. Maaßen eine
Dankadreſſe zu richten, in welcher ſie ihn als den richtigen deutſchen
Mann feiern. Es erſcheint jedoch wie eine Jronie, daß die jungen
Leute ihre Adreſſe in ezechiſcher Sprache abfaſſten, und ihr keine deutſche,
ſondern eine franzöſiſche Ueberſetzung beilegten.
Fraukreich. Die Beſprechung der Interpellation der Abgeordneten
Granet und Delafoſſe über die Tonkin=Angelegenheit iſt in der Kammer=
ſitzung
vom 2. Juli auf Dienstag, 10. Juli, feſtgeſetzt worden, nachdem
der Miniſter des Aeußeren, Challemel=Lacour, darauf hingewieſen hatte,
daß die nächſte Poſt mit den officiellen Berichten aus Saigon über die
Ereigniſſe von Hanoi nicht vor dem 7. d. eintreffen könne.
Außer dem Grafen von Paris ſind auch die Herzöge von Nemours
und Alençon nach Frohsdorf abgereiſt. Eine am Morgen des 8. Juli
in Paris eingetroffene Depeſche meldet, daß die Aerzte wenig Hoffnung
für die Wiederherſtellung des Grafen Chambord haben; die Krankheit
desſelben beſteht in einem ſchweren Magenleiden.
Prinz Napoleon iſt nach Paris zurückgekehet.
Wie aus Paris mitgetheilt wird, iſt in Havre ein Paſſagier eines
Orientdampfers an der Cholera geſtorben, worauf durch den Präfecten
Quarantainemaßregeln über den Hafen von Havre verhängt worden ſeien.
England. In London eingetroffenen Mittheilungen aus Hongkong
berichten von fortdauernden Rüſtungen in China, welches in England
und Amerika auf telegraphiſchem Wege Waffenankäufe mache.
Berichte aus Tonkin melden, daß die Krankheiten unter den dortigen
franzöſiſchen Truppen in der Zunahme begriffen ſind.
Aus Glasgow wird unterm 3. Juli berichtet, daß bei dem von
Stappellaufen des Dampfers Daphne', in Linthouſe das Schiff umge=
ſchlagen
ſei, wobei gegen hundert Perſonen ertranken.
Belgien. In der Repräſentantenkammer brachte am 3. Juli der
Unterrichtsminiſter einen Geſetzentwurf ein, welcher den Unterricht obli=
gatoriſch
macht.
Rußland. General Gurko, der neu ernannte Statthalter für das
Königreich Polen, wird in dieſen Tagen in Warſchau erwartet. Man
ſicht dort der Ankunft Gurko's mit einer gewiſſen Beklemmungentgegen,
da er, im Gegenſatz zu ſeinem Vorgänger, dem feingebildeten und milden
Albedinsky, als ein alter Haudegen von ſchroffen Manieren und rück=
ſichtsloſem
Auftreten gilt. Falls ſich dieſe Charakteriſtik beſtätigt, ſo
wäre die Ernennung Gurko's gerade kein glücklicher Griff der ruſſiſchen
Regierung, da ſich gerade jetzt in Polen wiederum Anzeichen von Unzu=
friedenheit
wegen verſchiedener Maßregeln der Petersburger Regierung
regen.
Rumänien. Die rumäniſche Regierung bemüht ſich jetzt, die für
Oeſterreich ſo verletzenden Worte, welche jüngſt der Senator Gradiſteano
in Jaſſy geſprochen hat, ihres agareſſiven Charakters zu entkleiden. Der
Romanul, das Amtsblatt der Bukareſter Regierung, erklälte in einer
ſeiner letzten Nummern, daß die Regierung es für ihre Pflicht halte,
ſolche Aeußerungen, wie ſie in Jaſſy gethan worden ſeien, und ihnen
entſprechende Tendenzen wit aller Energie und in amtlicher Weiſe zu
verurtheilen. Hiermit ſcheint man aber in Wien nicht zufrieden zu ſein,
denn das officiöſe Fremdenblatt erklärt das amtliche Communque des
Romanul' als durchaus unzureichend, und fordert von der rumaniſchen
Regierung eine bündige und unzweideutige Erklärung.
Türkei. Die Pforte verſandte ein Rundſchieiben, welches für alle
nach der Türkei kommende Schiffe die Viſirung der Papiere durch einen
türkiſchen Conſul verlangt. Ein Aglement, welches für Zuwiderhandelnde
verhältnißmäßige Geldſtrafen feſiſetzt, iſt beigefügt.
Cghpten. Die Sanitätscommiſſion ordnete an, die Einwohner
von Tamiette in Zelten unterzubringen. Das inficirte Quartier ſoll
desinficirt werden. Die Truppen des Sanitätscordons haben Auftrag,
auf die Flüchtlinge zu ſchießen.

[ ][  ]

1506

R6 129

Am 2. Juli ſind in Damiette 157, in Manſurah 12, in Samamud5
Perſonen an der Cholera geſtorben. Die Zahl der Choleraſterbfälle
innerhalb einer Woche wird auf ca. 1000 anç "ben. - Auch in Alexan=
drien
iſt die Cholera durch eine von Damieile gekommene Frau einge=
ſchleppt
worden, welche am 2. Juli ſtarb. Die betriffende Straße wurde
ſofort abgeſperrt. Der Sanitätscordon wurde unter Controle des Oberſten
Clarke und anderer engliſchen Officiere 9. llt.

Darmſtadt. 5 Juli.
- S. Cönigl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
General der Cavallerie und Generuladjutanten Frhrn. v. Trotha, den
Generalma; r Grafen v. Herzberg, den Oberſten Frhrn. v. Rotsmann,
perſönlicher Adjutanten Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander, den
Oberſten uio Commandanten der Reſidenz Frhrn. Röder v. Diersburg,
den Premi lieutenant Vollmar, die Lieutenants Wergnick und v. Ploennies,
den Lieut- ant der Reſerve Breidenbach vom Großh. Feld=Artillerie=Regt.
Nr. 25, den Lieutenant der Landwehr Schubert vom 19. Feld=Artillerie=
Regt., den Pr.=Lieutenant Ackermann vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 118, Adjutant der 30. Infanterie=Brigade, den Proviantmeiſter
Scherff, den Oberhofprediger Bender, den Pfarrer Koch von Schwan=
heim
; zum Vortrag den Staatsminiſter Fihrn. v. Starck, den Mini=
ſterialvrüſidenten
Schleiermacher, den Hofjägermeiſter v. Werner, den
Geh. Cabinetsrath Dr. Becker.
Die 1 Kammerder Stände wird am Dienstag den 10. Juli
zu einer zweitägigen Sitzung zuſammentreten.
Militärdienſtnachrichten. Ackermann, Premier= Lieute=
nant
vom L. Großh. Heſſ. Inf.=Megt. Nr. 118, unter Stellung la guite
des Regiments, als Adjutent zur 30. Infanterie=Brigade commandirt;
Brodrück, Pr. Lt., aggreg. dem 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, in
dieſes Regiment enrançirt; Nißen=Meyer, Sec.=Lt. von demſelben
Regiment, zum überzähligen Pr. Lt. befördert: Dr. Jacob, Aſſiſtenzarzt
I. Kl. der Seewehr vom 2. Bat. (Worms) 4. Großh. Heſſ. Landw.=
Regts. Nr. 118. zum Stabsarzt der Seewehr befördert; Dr. Korn,
Unterarzt der Reſerve vom 1. Vat. (Gießen) 2. Großh. Landw.=Regts.
Nr. 116, zum Aſſiſtenzarzt 2. Kl. der Reſ. befördert; Dr. Eichbaum,
Aſiſtenzarzt 2. Kl. vom 2. Großh. Inf. Regt. Nr. 116, zum Magdeburg.
Feld=Artiller ie=Regt. Nr. 4 verſetzt.
Geſtern Vormittag fand auf dem Griesheimer Artillerie= Schieß=
plaßz
ein Wettſchießen zwiſchen der zweiten Abtheilung des Großh.
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 unter Commando des Majors von
Nippold und dem von dem Oberſtlieutenant v. d. Oſten befehligten
zweiten Bataillon 1. Großh. Inſanterie=Regiments Nr. 115 ſtatt, welches
bekanntlich verſuchsweiſe mit dem Repetirgewehr nach Eyſtem Mauſer
ausgerüſiet iſt. Se. Großh. Hoheit der Prinz Heinrich wohnten der
intereſſanten Uebung bei.
D. Z.
4⁄⁄ Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Portraits des hohen
Brautpaares Prinzeſſin Victoria und PrinzLudwig von
Battenberg in der Schödler'ſchen Kunſthandlung ausgeſtellt ſind.
In dem Jahre 1882 zühlte nach den neueſten ſtatiſtiſchen Auf=
nahmen
das Großherzogthum im Ganzen 2224846 tragbare Obſt=
bäume
und lieſerten dieſelben 78057 Loppel=Centner Obſt mit einem
Werth von 991,840 M.; davon entſallen auf Starkenburg 830,763 Bäume
mit einem Ertrag von 27958 Doppel Centner Obſt und einem Werth
von 345 330 M.; auf Oberheſſen 844069 Bäume mit einem Ertrag
von 30462 Doppel Centner Obſt und einem Werth von 368246 M.;
auf Rhencheſſen 550034 Bäume mit einem Ertrag von 19634
Doppel Centner, und einem Werth von 278364 Mark. Bezüglich
der Art der Bäume gibt es in Heſſen: 757149 Aepfelbäume, 326,101
Birnbäume, 878520 Zwetſchenbäume, 142542 Kirſchenbäume, 18.411
Aprikoſen= und Pfirſiſchbäume, 1960 Kaſtanierbäume und 100,163 Nuß=
bäume
. Mit Weinbergen waren in Heſſen im Jahre 1883 zuſammen
9025,) Hectare beſtellt; davon entfielen auf Starkenburg 5826 Hectare,
auf Oberheſſen 300 Hectare und auf Rheinheſſen 93133 Hectare, der
Ertrag an Wein velief ſich auf 134302 Hectoliter und zwar kamen auf
Starkenburg 7772, Oberheſſen 18 und Rheinheſſen 126512 Hectoliter.
- (Poſtperſonalnachrichten.) Verſetzt ſind Poſtſecretär
Fuldner von Worms nach Darmſtadt und Ober=Telegraphenaſſiſtent
Steffens von Michelſtadt nach Mainz.
Soeben gelangen die erſten neuen Fünfmarkſcheine in den
Verkehr. Die Scheine machen in ihrer künſileriſchen Ausſtattung einen
recht guten Cindruck. Die Hinterſeite entſpricht derjenigen der Fünf=
markſcheine
, mit dem einzigen Unterſchiede (abgeſehen von der Angabe
des Werthes), daß der Grund bei den Fünfzigmarkſcheinen theils braun,
theils blau, bei den neuen Fünfmarkſcheinen ganz blau iſt. Die Vorder=
ſeite
trägt in matter blauer Umrandung diejenigen Worte, welche die
alten Scheine getragen haben. Tie breite Arabeske iſt ſehr ſchön gezeichnet;
in der rechten Ecke des Scheins ſieht ein Landsknecht, der ein mächtiges
Schwert über der rechten Schulter trägt und mit der linken Hand das
Wappenſchild des deutſchen Reiches hält.
Uleber die Fahrt der Gerwanias ſchreibt der Würzburger
Telegraphü vom 1. ds.: Geſtern Mittan 12 Uhr traf der Extrazug von
München kommend hier ein, welcher auf7 Wagen die Theile der Coloſſal=
ſtalue
der Germania ihrem Standorte, dem Niederwalde, näher bringen
muß.Der Zug beſtand im Ganzen. aus 10 Maggous- und war Uiſache,

daß ſämmtliche Münchener Züge mehrere Stunden Verſpätung erlitten,
indem dieſelben nur auf größeren Bahnſtationen dem das Denkmal
führenden Train ausweichen konnten. Welche Dimenſionen beſonders
der untere Theil der Statue hat, kann man daraus entnehmen, daß der=
ſelbe
bei der Fahrt über die Brücke zwiſchen Oberdachſtetten und Burg=
bernheim
auf den Wagen noch mehr gehoben werden mußte, da er
breiter als das Brückengeländer iſt. Der Zug fuhr Nachmitlags 2 Uhr
30 Minuten weiter und übernachtet in Gemünden, um morgen früh
ſeinen Weg durch den Tunnel bei Heigenbrücken zu machen. Hier wird
die Paſſage beſonders ſchwierig, indem der oben bezeichnete Theil der
Statue wiederum auf einen weiteren Wagen des Nebengeleiſes geſchoben
werden muß, um ſo hinlänglich Aaum für ſeine Tunnelfahrt zu haben.
Es dürfte ſich dem Zuge bis zu ſeiner Ankunft noch manche Schwierig=
keit
bieten, indem ein derartiger Coloß jedenfalls noch nie per Bahn
trausportirt worden iſt.
Der Extrazug mit der Germania brauchte von Aſchafſen=
burg
bis hierher 4 Stunden. Es mußten dabei noch einzelne Züge aus=
fallen
, um Colliſionen zu vermeiden, denn der Extrazug konnte auf
doppelgeleiſigen Strecken nicht mit einem entgegenkommenden Zug kreuzen,
da die Ladung zweier Wagen das Normalprofil überſchreitet. Die
Kreuzungen mußten vielmehr alle auf Stationen ſtattfinden. Die dem
Extrazug entgegenkommenden Züge durften nicht eher in die Stationen
eingeloſſen werden, als bis der Extrazug auf einem Geleiſe abgeſtellt
war, auf welchem er mit keinem Zug in Berührung kommen konnte.
Bei Ueberholungen durfte der den Extrazug überholende Zug nicht
eher abgelaſſen werden, als bis die abfertigende Station von der Ueber=
holungsſtation
Nachricht hatte, daß der Extrazug in einem entſprechenden
Seitengeleiſe abgeſtellt war. So lange der Extrazug ſich auf dem Geleiſe
Darmſtadt=Hammelstift in der Richtung nach Roſengarten befand,
durſten auf den Geleiſen Darmſtadt=Hammelstrift in der Richtung nach
und von Mainz keine Züge verkehren.
In Poſengarten wurde die Germania auf eine Nähe geladen
und ſollte heute früh 5 Uhr durch ein reichgeſchmücktes Schiff nach
Rüdesheim verbracht werden. Die largſame zahrzeit auf der Bahn
war nöthig, um ein Schwanken des Transports ev. Umkippen zu ver=
meiden
.
- Geſtern Mittag verſuchte der Führer eines Kohlenfuhrwerks auf
dem Paradeplatz vor dem Jagdhaus in eine veſchloſſen marſchirende
Compagnie zu fahren. Der die Compagnie führende Officier ließ den
Burſchen ſofort arretiren.
() Verſchiedene hieſige Bureaux haben die Einrichtung getroffen,
daß während der dermalen herrſchenden großen Hitze die Arbeitszeit von
Morgens 7 bis Mittags 1 Uhr fixirt wird.
Die bekannte Hochſtaplerin Julie Gries, hier unter dem
Nanien Gräfin Einſiedel geb. v. Holleben bekannt, wurde nach ihrer Ver=
urtheilung
in Frankfurt nach Stuttgart ausgeliefert und dort wegen
8 Vergehen des vollführten und 2 Vergehen des verſuchten Betrugs an
Stuttgarter Kaufleuten unter Einrechnung der ihr in Frankfurt zuer=
kannten
Strafe zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt.
Beerenwein. Bei der guten Erndte von Johannis= und Stachel=
beeren
iſt die Bereitung dieſes vortrifflichen Weins angezeigt. Bewährtes
Recept: 1 Pfund Saft, 1 Pfund Zucker, 2 Pfund Waſſer.
Mit die höchſte Temperatur welche in dieſem Sommer be=
obachtet
wurde hatte Kaſſel am 2. Juli mit 370 C. 2960 R.
Bensheim. Nächſte Woche findet hier die Bürgermeiſter=
wahl
ſtatt.
Mainz. Am Sonntag collidirte auf dem Rhein bei Weſel ein
holländiſcher Schraubendampfer mit einem kleineren Schraubenboot,
welch letzteres ſehr raſch ſank. Das untergegangene Boot fuhr mit vollem
Dampf auf den Holländer zu, obgleich dieſer fortwährend Nothſignale
gab. Letzterer erhielt ein ganz bedeutendes Leck. Auf Deck des ge=
ſunkenen
Bootes befand ſich zur Zeit der Kataſtrophe weder Capitän noch
Steuermann.
Friedberg. Auf Veraulaſſung des hieſigen liberalen Wahl=
vereins
iſt aus den Städten Friedberg, Bad=Nauheim, Butzbach und
Vilbel an Herrn von Bennigſen in Hunnover eine Adreſſe gerichtet
worden.
Rüdesheim. Die Enthüllung des Nationaldenkmals
findet beſtimmt am 28. September ſtatt.
Serienziehung der Braunſchweiger 20 Thaler=Looſe vom
2. Juli. Serie 7 441 459 608 724 743 1115 1491 1547 1832 1955
2513 2624 3092 3255 3507 3757 3860 4044 4195 4338 4376 4440
4953 4958 5640 6272 6577 6675 6694 6811 6964 7010 7165 7306
7347 7387 7442 7868 7947 7975 7996 8016 8042 8424 8538 8564
8639 8791 9035 9135 9185 9282 9597 9654.
- Schiftsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer Oder=, Capitän Undütſch, vom Nordd. Loyd, welcher
am 20. Juni von Bremen abging, iſt am 3. Juli in New=York ange=
kommen
.

Bharſivn yand Verlag: L. G. Wittich'ſche Hofbuchdrmserei.

Tageb=Lalenver.
Samstag 7. Juli: Sommerfeſt des Mozartvereins (Saalbau). - Sommer=
feſt
der Vereine Freundſchaft und Erholung (Carlshof).
Freitag 13. Juli: Generalverſammlung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.
Täglich, mit Ausnahme des Montags (bei günſtiger Witterung): Militär=
Concert im Saalbau (Anf. an Wochentagen 48 Uhr, an Sonntagen 5 Uhr).