Wonnementzprels
ertelizhrlich 1 Mark 59 Pf= me.
Brinz élöhn. Auswärtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen
ent=
geyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Duartal Mek. Poſtauſicblag
rag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
OAuſkies: Uurethlitunhdothll.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Unnancen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 10. Juni.
K 11T.
1883.
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von folgenden Früchten vom 5. bis 12. Juni 1883.
Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 14. Juni 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5955
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 10. v. Mts. für die Kiesſtraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Die am 12. v. Mts. für die Müllerſtraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Wegen den Kanalbauarbeiten in der Heinrichsſtraße wird dieſe Straße von der Heidelberger= bis zur Saalbauſtraße für
Fuhrwerk und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, am 14. Juni 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
(5956
Ueberſicht der Marktpreiſe
von ſolgenden Gegenſtänden vom 3. bis 9. Juni 1883.
Waizen per Sack 106 Kilo M. 19.-, Korn per Sack Butter per ½ Kilo M. 1.5, ditto in Partien 100 Kilo
100 Kilo M. 16.50, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 14.-, M. - 95, Eier per Stück 5½ Pfg., ditto in Partien per 25 Stück
M. 138, Kartoffeln per 100 Kilo M. 8. -, ditto per 25 Kilo
M. 2.40, Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. -, Heu per 50 Kilo M. 4.
Darmſtadt, den 14. Juni 1883.
Großherzogliches Volizeiamt Darmſtadt.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Feldwebels i. P. Chriſtian
Eß zu Beſſungen hat der Gemeinſchuldner
außergerichtlich mit ſeinen gerichtsbekannten
Gläubigern ſich auseinandergeſetzt, und iſt
von demſelben, unter Vorlage der
Zuſtim=
mung aller Konkursgläubiger, welche
For=
derungen angemeldet haben, Antrag auf
Einſtellung des Verfahrens geſtellt worden.
Es wird dies mit dem Anfügen bekannt
gemacht, daß der Antrag mit den
zuſtim=
menden Erklärungen auf der
Gerichts=
ſchreiberei zur Einſicht der Konkursgläubiger
niedergelegt iſt und dieſe binnen einer mit
der öffentlichen Bekanntmachung
beginnen=
den Friſt von einer Woche Widerſpruch
gegen den Antrag erheben können.
Der auf den 30. l. Mts. anberaumte
Termin fällt aus.
Darmſtadt, den 13. Juni 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
5957
Gerichtsſchreiber.
Die Lieferung des Bedarfs an Stein=
L, kohlen für die Kaiſerliche Ober=
Poſtdirection und das Kaiſerliche Poſtamt!
hier, welcher auf etwa 35000 Kilo
Nuß=
lohlen und 90000 Kilo Fetiſchrot zu ver=/ im Wege der Submiſſion vergeben werden.
anſchlagen iſt, ſoll im Wege des
Anbietungs=
verjahrens vergeben werden.
Angebote ſind verſiegelt mit der
Auf=
ſchrift „Lieferung von Steinkohlen' bis zum
26. Juni, 10 Uhr Vormittags,
an die Kaiſerliche Ober=Poſidirection
hier=
ſelbſt einzureichen, bei welcher alsdann die
Eröffnung der Angebote zur bezeichneten
Zeit im Zimmer Nr. 81 in Gegenwart
etwa erſcheinender Bieter erfolgen wird.
Später eingehende Angebote bleiben
unberückſichtigt.
Die Wahl unter den Bietenden, welche
bis Ende Juni an ihr Gebot gebunden
ſind, bleibt vorbehalten.
Die Lieferungsbedingungen können
wäh=
rend der Geſchäftsſtunden bei der Ober=
Poſtdirection eingeſehen werden.
Darmſtadt, 16. Juni 1883.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
6958
Hagemann.
Bekanntmachung.
Die bei Anfertigung von zweiſitzigen
Subſellien für die Volksſchulen
vorkom=
menden Schreiner= und Lackirarbeit ſoll bürgung
Offerten ſind bis
Mittwoch den 20. Juni l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 13. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5860
Donnerstag den 20. Juni, Abends
5 Uhr,
werden 1 Pferd und 1 Wagen (zweiſpännig)
im Landsberg (Ballonplatz 5) öffentlich
verſteigert.
Naumann, Kreisbote. (5959
Bekanntmachung.
Die Steigerer des Heugraſes auf den
Pallas= und ſonſtigen ſtädt. Wieſen, welche
noch nicht gemäht haben, werden nochmals
darauf aufmerkjam gemacht, daß
bedingungs=
mäßig - nach erfolgter Zahlung oder
Ver=
bis zum 20. d. Mts.
270
1879
gemäht ſein muß, widrigenfalls ſofort
an=
derweite Verſteigerung auf Koſten und
Gefahr der erſten Steigerer anberaumt
wird.
Darmſtadt, den 18. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (5969
Planir=, Chauſſee= und
Pflaſter=Arbeiten
zur Herſtellung eines neuen Weges
vom Holzwege nach dem israel. Friedhofe
in der Gemarkung Beſſungen werden im
Submiſſionswege vergeben.
Zeichnung, Voranſchlag und
Be=
dingungen liegen Promenadeſtraße 55
offen, woſelbſt verſchloſſene Submiſſionen
bis Montag den 25. Juni d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
einſchließlich entgegengenommen werden.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Der Vorſtand der israel. Religions=
Gemeinde zu Darmſtadt und
[5789
Beſſungen.
Mobilien=Verſteigerung.
Im Auftrag Großherzoglichen
Amts=
gerichts Darmſtadt II. ſollen
Donnerstag den 21. d. Mts.,
Vor=
mittags 8 Uhr
anfangend, in der Behauſung der
verſtor=
benen Michael Reitz VII. Eheleute dahier
nachfolgende Mobilien verſteigert werden:
1) eine Partie Brennholz, Kartoffeln,
Heu und Stroh;
2) eine noch in gutem Zuſtande
befind=
liche Nähmaſchine;
3) Möbel, Bettwerk, Kleider und
Weiß=
zeug, ſowie verſchiedenes Hausgeräthe
Gräfenhauſen, am 17. Juni 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Gräfenhauſen.
Höntg.
(5961
Deutſchen
4
TOOIOO
der
Eport-Compaguie in Cöln.
Alleinige Niederlage. (5962
Eubuuel Uulb.
Verkauf
eines Herrſchaftshauſes.
Ein der Mrs Stone gehöriges, in der
Annaſtraße Nr. 20 gelegenes Wohnhaus,
enthaltend 15 Zimmer, Stallung, Remiſe
u. ſ. w., mit Garten vor und hinter dem
Hauſe, iſt preiswürdig zu verkaufen.-
Nähere Auskunft ertheilt Rentner Friedr.
Kofler, Rheinſtraße 25.
(5963
R i7
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 19. Juni d. Js, Nachmittags 2 Uhr,
werden Stiftsſtraße 38 gegen baare Zahlung verſteigert:
3 Schränke, 1 Waſchſchrank, 1 Nachttiſch, 1 ovaler Tiſch, 1 Spiegel,
1 große Vorlage, 3 Uhren, Meyer's Converſations=Lerikon mit
Ge=
ſtell und ſonſtige Gegenſtände.
Darmſtadt, den 15. Juni 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6863
Berntheiſel.
Pianino=Verſteigerung.
Dienstag den 19. Juni d. Js., Nachmittags 5 Uhr,
wird „Ecke der Schützen= und Hügelſtraße Nr. 21
1 faſt neues Pianino (7 Octave), aus der Fabrik von A. H. Franke
in Leipzig, ſowie 1 eleganter in Holz geſchnitzter Ofenſchirm
(5859
gegen baare Zahlung verſteigert.
Nähere Auskunft bei Heinrich Störger, Eliſabethenſtraße Nr. 41.
Die größte Reinheit
wird garankirt.
1.
Kalt
oder warm
zu gebrauchen.
Empfehlenswerth für jede
Haushaltung.
Zu haben bei Herren: Lobſtein &4 Scholl,
Ludwigsplatz, und Louis Hein Nachf, Ludwigſtraße.
Limburger Käſe,
beſte ſchnittreiſe Waare, liefere die Poſtkiſte von 9 Pfund netto für Mt. 3.20 portofrei.
Nortorf in Holſtein.
A. L. Mohr Haohigr.
2862) Das bewährteste und am lelehtesten zu ver-
A RA AAiiagende ier Mfthrendien Mineraluäser, von den
beaen-
tendsten Aerzten wie Bamherger- Cerhardt, Immer-
Pmann, Kussmaul, Kunze, Leuhe, Landenher.
ger, Nuesbaumi, Scanzoni, Spiegelbere, Winkel,
J08E
4
ete. empfohlen bei Verstopfung u. deren Colgenübeln, bei
Leber-
leiden, Gallenstein, Hämorrhoiden, Hagen- und Darmkatarrb,
bei Franenkrankheiten, Congestionen zum Kopfe u. 8. w.
PLA1zzo
Brochuren ete. gratis in den Apotheken und Mineralwasser-
Dopdts, in Darmatadt bei Georg Liehltz Sohn.
Die Versendungs-Direction in Budapest.
GUTALaIT,
4.
Dalmatiner Roth.
wein,
gut und echt, Liter 95 und 115 Pfg,
Rießling 35-70 Pfg. offerirt (5965
Ant. Aieroff, Dettingen a. M.
Retter’sches Haarwasser
von München (Näheres
Gebrauchsanwei=
ſung (empfiehlt zu 40 Pfg. und M. 1.10
H. W. Prassel, Rheinſtraße. (3165
Dehn Gartenſtühle und einige Tiſche
) billig zu verl. Langgaſſe 18. (5966
K 1,
1379
Beſte und billigſte
gsohmillol.
van Baerle's
RernbleichKallwasserSeiſe
in gepreßten ¹ Pfd.-Stücken 15 Pf.
Teigselfe concentrirte
Schmier=
ſeife) in 1 Pfd.=Packeten 25 Pf.
Bleichsoda in Päckchen 10 Pf.
Bei Anwendung dieſer Seifen und
Bleichſoda wird die Wäſche blendend
weiß, bleibt vollſtändig geruchlos und
wird in keiner Weiſe angegriffen.
Reis=Stärken
folgender Marken:
Hoffmann's Stücken=Stärke, loſe,
⁄₈ Kilo 30 Pf., bei 5 Ko. 27 Pf.
Hoffmann's Strahlen=Stärke in
u. ¼ Kilo=Cartons zu 32 Pf.,
in 2¼ Kilo=Cartons und 2 Kilo=
Packets zu 30 Pf., in 5 Kilo=
Packets zu 28 Pf. per ½ Kilo.
Engl. Reis=Stärke
von
Orlando Jones & Cie.
in ½ u. ¼ Kilo=Cartous zu 36 Pfg.
per ½ Kilo, in 2 Kilo=Cartons und
Packets zu 35 Pfg. per ½ Kilo.
Ferner die belgiſchen Sorten von
J. Blum & Cie., F. Heumann
&6m Cie., ſowie Schram zu gleichen
Preiſen.
Waſch=Cryſtall,
engliſches, kleine Packete 6 Pf., große
Packete 12 Pfg.
Stärke=Zuſätze:
Amerikan. Brillant=Stärke=Glanz
in Packeten zu 30 und 60 Pfg.
Desgleichen engliſcher zu 15 Pfg.
Waſch=Bläue:
Paſtillen von Büchner, Kugeln der
Nürnberger und Marienberger
Ultra=
marinfabriken billigſt.
Borax, chemiſch rein,
3 Kilo 85 Pfg.
Soda, eryſtalliſirte,
per ½ Kilo 7 Pfg, bei 50 Kilo 5 M.
Schmierſeife, F.
1 Kilo 25 Pf., bei 12½ Kilo 20 Pf.
u. ſ. w.
Gebr. Vierheller.
Schuſtergaſſe 14. (5967
Leere Cierkiſten
per Stück 60 Pfg.
Louis Steingässer
Kirchſtraße 9. (6969
Cll.
1
St. Gotthurd-Rüschem,
G
in schwarz, weiss und erdme,
empfiehlt
Marte Mrher,
A
(5868
Markt 2.
Lat.
Gur Guxker und Candttaren.
Mit dem heutigen Tage übernahm ich für Darmſtadt und Umgebung die alleinige
Niederlage der rühmlichſt bekannten
prima Getreide-Prosshete nach Wiener Art,
aus der altrenommirten Fabrik von G. Sinner in Grünwinkel bei Karlsruhe.
Dieſelbe iſt täglich friſch bei mir zu haben und wird auf Wunſch regelmäßig
franco in's Haus geliefert.
Hochachtungsvoll
A. J. Supp,
Mehl= und Landesprodueten=Handlung,
3 Sehustergusse 3.
WB. Proben werden gratis abgegeben.
[5256
Ein ſtolzer
Hchnurrbart
erweckt ſers das Interſe
Von meinen
gebrannten Kaſſee's
in ¹ pfündigen Packeten befinden ſich Niederlagen für Darmſtadt bei
Mathilde Arth, Wilhelminenſtraße,
Johanna Huber, Eliſabethenſtraße.
Vpiedr. Auy. Achenbaeh,
D. F. 14073)
in Maiuz.
(5305
14
Vanille- Gewürz,
Gesund-
heits- undBruob-Chocolade.
der Mädchenwelt. Ohne
H= Schnurrbart reine Liebe.
Cacoigna
OhneSchnurrbantkeinKuß
Vem Schnurr= oder Vollbart noch fehlt,
von G. A. Weiß, gl. Hofleferant in
lder kaufe ſich gleich eine Doſe Paul Boſſe's!
Stuttgart.
Hustaches=Balsam.
Ganze Doſe 4. 250, halbe 4k. 1.50.
C. J. van Houten's Cac40.
WFavorit=Balſam für üppigen Kopf=
Haarwuchs p. Doſe ck. 250. - Zu haben beil
Thee:
Faul Bosse, Frankfurt
fein und extrafein Sonchong, Pecco
a. M., Schillerftr. 12. (5972
Cango, Theespitzen,
Die eine Dose Balsam, welche Sie mir ge-
Brust-Malzzucker
sandt, hat genügt, mir einen stattlichen
Sehnurr-
empfiehlt
bart heranznziehen.
Königsberg, 15. 2. 83. Ihr ergebenster
G. L. Kriegk,
Ernst Henzel.
[1314
Rheinſtraße I7.
10000 Stück kräftige Dickwurz=
1(5970
pflanzen abzugeben bei
J. Schubkegel, Bachgaſſe 14.
F.
C=
inen Lehrling ſucht gegen Lohn
Ludw. Pauly, Schloſſermeiſter,
[6971
Beſſungen.
)
Stühle, 2 Kronleuchter, 1
Decimal=
waage zu verk. Wor ſagt d. Exp. 6798
WVergmann's a (2680
B Theerſchwefel=Seife
3
bedeutend wirkſamer als Theerſeife,
ver=
nichtet ſie unbedingt alle Arten
Hautun=
reinigkeiten und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut.
Vor=
räthig Stück 56 Pfg. bei L. A.
Burck=
hardt, Rheinſtr., Coiff. Aug. Schmidt,
Rheinſtr. Alfred Graſer, Ernſt=Ludwigſtr.
1380
Neue
extra hochfeinſte
1
Jaländiſche Matzes.
Harnge
Junitangh
Luuddlbouol Adl Ullouz,
friſch eingetroffen.
zAPP ReosL,
Carlsſtraße 24. (5573
A 17
REVeras zalle
iſt zu haben bei den Herren:
Cemens Behle,
August Büchner,
A. Buss,
Brueins ap; Pons,
Paul Eneling,
F. B. Dradhaus,
J. Bartmann,
Laduip Heyl Sohn,
Co. Hild,
Ferd. Hahn,
H. Heller,
Aug. Harburg, Besoungen,
A. Herz
J. H. Röser,
F. Pröncher,
Fritz Reichert,
Carl Reinemer.
J. Rhrieh.
Philipp Weber
(4036
Wilhelm Weber
Ladw. Weep,
Gebr. Dieht in Gross-Gerau.
Vertreter in Darmſtadt: Adolph Rady
Imprägnirte roth und weiße
Sicherheits-Hündhölzer
per Packet 18 Pfg.,
Aechte import. Jönköpings
per Packet 25 Pfg.
Etuis für Weatentaschen-Feuer-
2euge, Benzin- u.
Luntenfeuer-
reuge, Salon, Wache- und
ge=
wöhnliche Feuerzeuge.
Rothe und grüne
Zengaliſche Zündhölzer,
per Schachtel 10 und 50 Pfg.
G. L. Triegk,
Rheinſtraße 17. (1101
ſs ſtehen 6 complet gerittene Reit=
= pferde zum Verkauf. Näheres zu
erfahren beim Wachtmeiſter Sommer,
(5830
Schießplatz bei Darmſtadt.
Cöhner Leim,
Fabrikat Cornelius Heyl,
Kilo Mk. 1.50.
Wiener Leim,
Gölner Façon, vorzügliche Bindekraft,
Kilo Mk. 1.20.
.
Pa-ſser heim,
2 Medaillen, ertraſtark,
Kilo Mk. 1.10.
4
1apezier Slärke,
Cartonage Särko,
beide aus Waizen, Kilo 50 Pfg.
Sohellaok,
ſuperfein Kilo Ml. 3.
do. Jeinblond,
Kilo Mt. 250.
Haspapier la.,
engliſches Handpapier, 100 Blatt,
Mk. 3.
Gebr. Vierheller,
Schuſtergaſſe 14.
NS. Bei Abnahme von 5 Kilo
er=
mäßigen ſich die Preiſe noch
etwas.
[5974
Natürliche
Oiutkarvsyh!
in ſtets friſcheſter Füllung,
vaussalz
in Kübeln von 100, 50 u. 25 Pfd.
und offen
empfiehlt
(5930
Emanuel Fulld.
Strassburger
desarUkerzeh
per Packet 70 und 90 Pfg.,
Wagenliehter.
per 6 Stück 63 Pfg.
empfiehlt in extra feiner Qualität
G. L. Kriegke,
Rheinſtraße 17. (1103
5831) Ein Herrſchaftshaus,
An=
naſtraße Nr. 20, 15 Zimmer,
ent=
haltend Vor= und Hintergarten,
dop=
pelte Balkons, Stallung u. Remiſe
ꝛc., preiswürdig zu verkaufen. Näh.
bei B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
(friſche Sendung)
empfiehlt.
(5975
A. „ShGIOL.
Friſche Sendung
ein=
getroffen:
8.
aales-Aarig.
ſowie
wodUDu. X0.
beſte Kochart.
Looſten &a Ochou
am Ludwigsplatz. 6976
6
4
Hleiuge Fahrikanton
E. ScrEiLER Sötr.
Destilationmit Dauplbchich
4ourUrdmaxl.
4
Scheler's Getreide-Kümmel
Aräuter-Pfeffer münz
„
Magenkönig
bellebke hiquenr-speelalltuten.
Obiges Dopotschil d konnzoiehnot
dio Vorkaufestellen.
Oirocton Vors. Probokiston 13 Fl. vort
4 20 freo. Bahnstat. geg. Naohn.
Soeben erſchien:
Der Fisohzug
der inneren Mission
Predigt am 29. Mai 1883
in hieſiger Stadtkirche gehalten von
Ober=
hofprediger Prälat Dr. Gerok.
Preis 25 Pfg.
[588¾
Darmſtadt.
JohS. Waitz.
u verkaufen; ein noch gut erhaltener
2) Kinderwagen, ein ditto Sitzwägel
chen und ein gebr. Sopha. Wo? ſag
[580.
die Exped. ds. Bl.
Neyer's Converſations=Lexikon
Me neueſte Auflage billig zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(580)
ſine ¼ gewundene Eichenholztreppe
C- für Keller paſſend, gut gehalten, iſt
billig abzugeben Rheinſtr. 2. Hinterb. (5694
Pumpen=Einrichtung
zu verkaufen. Promenadeſtraße 37. (5926
E
2
2
24
42
Pauſand, ganz vorzüglich, kann gratls
d abgeholt werden. Promenadeſtr. 78580,
Jauplatz.
(3828
Heinheimerſtraße 7 ſind ſchöne
Selleriep fanzen
as Hundert 20 Pfg. zu verkaufen. (5468
U
4695) Kleine Wohnung an ruhige,
olide Leute. Näheres Rheinſtr. 49. III.
der bei C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
4887) Tannusſtraße 1 eine ſchöne,
billige Familienwohnung von 3 Zimmern
. ſ. w. am 1. Juli zu vermiethen. Zu
rfragen Dieburgerſtr. 72, 3. Stock.
4979) Arheilgerſtraße 37 ein freund
liches Logis zu vermiethen und bald zu
be=
ziehen. Preis per Monat 10 M.
5393) Bleichſtraße 13 ein
Manſar=
denlogis mit allen Bequemlichkeiten und
ofort zu beziehen.
5419) Wilhelminenſtraße 4 der
3. Stock zu vermiethen und bis zum
1. September zu beziehen.
Georg Wirthwein, Hofſpengler.
8=
10
„2
5
ſemm
zube.
5481) Hügelſtraße 29 der 2. Stock,
i6 Zimmer mit Balkon nebſt 2
Manſarde=
zimmer und ſonſt allen Bequemlichkeiten
am 1. Sept. zu vermiethen. Näheres im
Hauſe daſelbſt.
5638) Dieburgerſtraße 106 iſt
ei=
ſchönes Logis zu vermiethen, ſogl. zu bez.
5649) Hügelſtraße 29, parterre,
Zimmer und ſonſt alle Bequemlichkeiten am
1. September zu vermiethen. Näheres
Schirngaſſe 12.
5715) Lauteſchlägerſtraße T eine
freundliche Wohnung von 3 Zimmern,
Küche, Keller, Waſſerleitung und
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des
Bleichplatzes zu vermiethen und am
1. Juli l. J. zu beziehen.
5892) Teichhausſtr. eine kleine Wohnung
an zwei ruhige Leute. L. Chriſtoph.
5900) Ecke der Schützen= u.
Hügel=
ſtraße 19 iſt der dritte Stock, beſtehend
aus 6 Zimmern und allem Zubehör,
ſo=
fort beziehbar, zu vermiethen.
Daſelbſt ein freundliches Manſardenlogis
per 1. Sept. beziehbar.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes
Fab=
riklocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz
ode=
getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
5 Zimmern mit allem Zubehör per Sept.
zu beziehen.
5977) Mathildenplatz 6 Beletage,
4 Zimmer, Küche, Keller und Bodenraum.
Preis M. 480.
5978) Langgaſſe 3 ein kleines Logis
zu vermiethen.
R 1e,
5979) Schulzengaſſe 6 ein kl. Logis
5980) Dieburgerſtraße 44 ein
Logi=
zu vermiethen.
AA
5311) Ecke der Soderſtraße und
des Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mil
Penſion zu vermiethen.
5427) Roßdörferſtraße 13, dritter
Stock, möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5717) Eliſabethenſtr. 37 ein großes
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
5925) Holzſtraße 2 ein Zimmer mit
Koſt zu vermiethen.
5981) Niederramſtädterſtraße 26
im mittleren Stock iſt ein freundliches,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5982) W: Promenadeſtraße 42
mittl. Stock ein ſchönes, gut möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
5983) Carlsſtraße 20 möbl.
Zim=
mer mit oder ohne Penſion.
5984) Marienplatz 9 iſt ein möbl.
Zimmer zu verm. und 1. Juli beziehbar.
5985) Grafenſtraße 20 ein freundl.
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen bei
A. Baronovsky, Seitenbau links.
L
Fin gebildetes Mädchen aus achtbarer
- Familie (Württembergerin) wünſcht
Stellung als angehende Ladnerin oden
auch zur Stütze der Hausfrau bis 1. Juli
oder ſpäter.
Gef. Offerten erbeten unter P B 20
(5986
an die Expedition d. Bl.
Aauzutti
5725) Ein ordentliches Dienſtmädchen
wird zum 1. Juli geſucht. Meldungen
mit Buch Schloßgartenſtr. 15, 2 Trepp.
Ladenuidohen
per ſofort geſucht. Wo? ſagt die Exped.
5941) Eine tüchtige Verkäuferin
fü=
ein Kurz=, Mercerie= und
Modewaaren=
geſchäft wird geſucht. Es wollen ſich
je=
doch nur ſolche melden, die ſchon lange
Jahre in dieſer Branche thätig waren, und
im Beſitz guter Zeugniſſe ſind. — Koſt
und Wohnung im Hauſe. Näheres Heidel
bergerſtraße 57 parterre.
5944) Tüchtige Mechaniker, finden
dauernde Stellung im Polhtechniſchen
Ar=
beits=Inſtitut von J. Schröder,
Hein=
richſtraße 59.
5843) Geſucht wird ein braves
Mäd=
chen, welches gut kochen kann und ſich
willig allen häuslichen Arbeiten unterzieht.
Melden wollen ſich, Nachmittags zwiſchen
2 und 5 Uhr, nur mit guten Zeugniſſen
Verſehene. Wendelſtadtſtr. 26, 1 Treppe.
1351
5849) Ein verheiratheter Müller
bei freier Wohnung in eine Farbenfabrik
in der Rheinpfalz geſucht. Näheres im
Verlage ds. Bl.
wird geſucht.
Laufburſch
Näheres
Soderſtraße 16 im Laden.
(5987
Maſchinen=Näherinnen.
können das=Strohhutnähen erlernen.
A. Rosenthal & Co.,
Rheinſtraße 20. (5728
Eine gut eingeführte Firma der
LaseeBranche
ſucht einen mit der Kundſchaft und dem
Artikel vertrauten Agenten für den
dortigen Platz.
Offerten sub H. 2820 an Rudolk
Hosse, Frankfurt a. M.
(5988
Finen kräftigen Lehrjungen ſucht
Carl Schmidt, Tapezier,
Carlsſtraße 23. (4022
AELOIO.
Während, meiner 14tägigen
Abweſenheit werden nachſtehend
genannte Herren Collegen die Güte
haben, mich in meiner ärztlichen
Praxis zu vertreten:
Dr. Hüfkell, Hölgesſtr. 14,
Dr. Becker, Waldſtr. 30,
Dr. Habioht, Eliſabethenſtr. 4,
Dr. von Herff, Grafenſtr. 17.
Dr. Stimmel, Rheinſtr. 25.
Prof. Dr. Büchnor.
Darmſtadt, 20. Juni 1883.
Syoclalarat Dr. med. Heyor,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen= Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
Fine gangb. Barbierſtube, f. 10 Mk. pro
C Mon., m. Logis 23 M. Obergaſſe. (5932
Schlafſtelle iſt zu erhalten
Pankratius=
ſtraße 6.
[5568
Fin gangbares Spezerei=Geſchäft iſt
unter günſtigen Bedingungen per
ſo=
fort zu vermiethen. Auskunft ertheilt
Eduard Haumbach
Arhellgerſtr. 25. (5698
Scheuer zu vermiethen Pankratiusſtraße
Nr. 6.
(6569
373
Tteinkuhlenheuugs-Verein
gMexeureéé.
Die verehrlichen Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß die Anfuhr
der Kohlen demnächſt beginnt.
Anmeldungen neuer Mitglieder nimmt der Rechner Herr Rentner Klippel
(Schloßgarteuſtraße 9) entgegen.
Darmſtadt, im Juni 1883.
Der Vorstand. 6sse
Hiſtoriſcher Vereinſ. d. Großherzogthum Heſſen.
(Statt beſonderer Einladungskarten.)
AusAus,
nach Weinheim a. d. Bergſtraße
Mittwoch den 20. Juni 1883.
Abfahrt von Darmſtadt 12 Uhr 35. - Rückfahrt von Weinheim 8 Uhr 23.
V.:
J. 3
Fr. Ritsert, Vicepräſident. (900
H
zudk, ZundUuttt
für das „VerUner Tageblatt' (die geleſenſte deutſche Zeitung). „Deuteches
Montagsblatti, „Deutsches Reiche-Blatt=, „Mladeradatscht,
„Razart, „Pllegende Blüttert, „Schalhe,
„ndépendance belget, „Wener Allgemeine Beitungit,
ſowie für alle anderen Zeitungen, Provinzialblätter,
Fachzeit=
ſchriften befördert ohne Koſtenerhöhung am billigſten und prompteſten die
Zeitungs=Annoncen=Expedition von
Rudoll Mosse, Centralburean Berlin 8W.
Zeitungs=Verzeichniß (Inſertions=Tarif, ſowie Koſten=Anſchläge gratis
und franco.
Bei größeren Aufträgen höchſter Rabatt.
5 In Darmſtadt nimmt Herr Generalagent Schröder Aufträge für obiges
Inſtitut entgegen.
(2816
Stirulockennehe
vollſtändig unſichtbar, aus
ächtem Haar gefertigt, un=
entbehrlich auf Reiſen, bei
Regen ꝛc., empfiehlt in allen
Schattirungen
E. Soharmann,
17
2 Ludwigsplatz 2. (5579,
gooooooooooooe
Neue Holländiſche
Mahez=Hürmge,
n e u e
ilalien. Harloffeln
vorzügliche Kochart.
G. Taz ohl,
Bleichſtraße. (574
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Dienstag den 19. Juni
liegt der 6. Bogen des Adreßbuchs auf,
dem Hauptmeldebüreau, Hügelſtraße, offen
[699
Koch-Mahr.
Im Verlage der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei iſt in 6. Auflage erſchienen:
Zzur Volksküche in der Familie.
G
Ein Beitrag aus den dreißigjährigen Erfahrungen der Suppen-Anstalt zu Darmstadt.
Preis brochirt per Stück 12 Pf., 10 Stück M. 1. 10, 100 Stück M. 10. - bei Franco=Einſendung des Betrags.
Dieſes Volks=Kochbüchlein gibt in ungemein klarer, leicht verſtändlicher Weiſe Anleitung für die Zubereitung der vortrefflich
bewährten Suppen obiger Anſtalt, ſowie einer Reihe anderer durch Nährkraft, Wohlgeſchmack und Billigkeit empfehlenswerther
Speiſen, alle berechnet für die Familie von fünf Perſonen. Der billige obige Preis läßt das Büchlein für eine allgemeine
Ver=
breitung geeignet erſcheinen.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitheilung,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſer innigſt
geliebtes Söhnchen nach langem ſchwerem Leiden heute
Morgen 7 Uhr in ein beſſeres Jenſeit abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Eltern
Johannes Boß,
Eliſabetha Boß, geb. Schneider.
Darmſtadt, den 18. Juni 1883.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und de
große Betheligung bei der Berdigung unſeres lieben Gattn,
Vaters, Onkels und Schwagers
Otto Weisel
ſagen wir Allen hiermit unſeren tiefgeſühleſten Dank.
Darmſtadt, den 17. Junl 1883.
6993
Die trauernden Hinterbliebenen.
Boluiſche Ueberſicht.
R
Darmſtadt, 19. Juni.
Deutſches Reich. Die Audienz, welche Kaiſer Wilhelm kurz vor
ner Abreiſe nach Ems dem Reichskanzler ertheilte, iſt, wie aus Berlin
ritgetheilt wird, auf beſonderen Wunſch des Fürſten Bismarck erfolgt.
egenſtand derſelben ſoll die Mandatsniederlegung Bennigſen's geweſen
in, wovon Fürſt Bismarck, wie wiederholt verſichert wird, ſehr
unan=
ſenehm überraſcht worden iſt.
Im dritten Hamburger Reichstagswahlkreiſe hat am Donnerstag die
trſatzwahl für den bisherigen fortſchrittlichen Vertreter, Sandtmann:
erſelbe endete bekanntlich durch Selbſtmord — ſtattgefunden. Es
er=
eten: Bebel (Soc.=Dem.) 9077, Rabe (Fortſchritt) 6469 und Koſcher
beceſſ.) 4555 Stimmen; es hat demnach eine Stichwahl zwiſchen dem
heialiſtiſchen und dem fortſchrittlichen Candidaten ſtattzufinden.
Dem Vernehmen nach ſoll die Leitung der nationalliberalen Partei
n die Hände des ehemaligen preußiſchen Finanzminiſters Hobrecht gelegt
erden; urſprünglich war dieſelbe dem Abgeordneten Miquel angetragen
vorden, doch ſcheint Herr Miquel unter Hinblick auf ſeine als
Ober=
lürgermeiſter von Frankfurt a. M. ſchon vielfach in Anſpruch genommene
thätigkeit abgelehnt zu haben.
Die zur Vorberathung der kirchenpolitiſchen Vorlage eingeſetzte Com=
Gniſſion des Abgeordnetenhauſes hat die erſte Leſung des genannten
Ge=
ökhentwurfes bereits am Freitag beendigt. Die Beſchlüſſe derſelben
beichen nicht unerheblich von den Beſtimmungen der Regierungsvorlage
b; zwar ſind der grundlegende Artikel 1 und auch Artikel 2 von der
Mehrheit der Commiſſion unverändert genehmigt worden, dagegen wurde
A er vom Einſpruchsrechte handelnde Artikel 3 mit der wichtigen vom
(entrum beantragten Abänderung, daß der Einſpruch dem Oberpräſidenten
J und nicht der Regierung zuſtehen ſolle, angenommen, und Art. 4 iſt
ogar ganzlich geſtrichen worden, nur die Nationalliberalen,
Freiconſer=
hativen, der Vertreter der Seceſſioniſten und ein Deutſcheonſervativer
timmten für die Beibehaltung des Artikels. Artikel 5 wurde mit dem
lerikalen Antrage, daß Weihhandlungen ſtaatlich anerkannter Biſchöfe in
rledigten Bisthümern ſtraffrei ſein ſollen, genehmigt, und ebenſo wurde
Urtikel 6, jedoch in der Regierungsfaſſung, gegen die Stimmen des
Lentrums angenommen, während der Antraa des Abgeordneten
Windt=
horſt, das im 8 18 des Geſetzes vom 11. Mai 1873 vorgeſehene Recht
des Staates, die Neu= und Wiederbeſetzung erledigter Pfarrämter
inner=
halb beſtimmter Zeit zu verlangen, aufzuheben, ebenfalls gegen die
Stimmen des Centrums, abgelehnt wurde. In ihrer Sonnabendsſitzung
nahm die Commiſſion das Geſetz im Allgemeinen nach den Beſchluſſen
der erſten Leſung mit 13 gegen 8 Stimmen an.
Vorausſichtlich erfolgt die Verleſung des Berichts bereits am
Mitt=
woch, und würde dann das Abgeordnetenhaus ſchon am Freitag in die
zweite Berathung des Geſetzentwurfs eintreten können, der Abſchluß der
Verathung dann ſpäteſtens am Montag erfolgen. Das Herrenhaus dürfte
am 26. und 27. Juni die Vorlage erledigen. Jedenfalls hofft man, die
Seſſion des Abgeordnetenhauſes Ende dieſes Monats geſchloſſen zu ſehen.
Der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe hat nachſtehendes
für den Exportnach Amerika ſehr wichtige Reſcript an die
Han=
ſ delskammern erlaſſen: „Während bisher im Falle des Exports deutſcher
Erzeugniſſe nach den Vereinigten Staaten von Amerika die für die
Ver=
packung und den Transport derſelben nach dem betreffenden
Exporthafen=
gu platz entſtandenen Koſten bei der Verzollung im Beſtimmungsorte auf den
Preis der exportirten Waare geſchlagen wurde, iſt durch Verordnung des
Finanzdepartements der Vereinigten Staaten vom 12. März d. J.
be=
ſtimmt worden, daß dieſe Beträge von der Verzollung nicht betroffen
werden, was eine Koſtenverminderung von 5 bis 25 Doll. für eine
Sendung zu Gunſten des deutſchen Exports enthält. Gleichzeitig bemerke
ich, daß vom 1. Juli d. J., dem Anfangstage der Geltung des neuen
Zolltarifs der Vereinigten Staaten ab, die Verpackungs= und
Transport=
koſten nicht mehr auf der Factura oder Declaration zu erwähnen ſind.
Indem ich der Handelskammer hiervon Kenntniß gebe, ſtelle ich anheim
diejenigen Handel= und Gewerbetreibenden ihres Bezirks, welche an dem
Export nach den Vereinigten Staaten betheiligt ſind, hievon zu
benach=
ſchrichtigen.
Aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden wird mitgetheilt, daß die
8
Pocken=Epidemie daſelbſt vollſtändig erloſchen iſt.
Bei dem Brande auf der Sandinſel bei Breslau am 16. Juni ſind
4.
D6 Perſonen ſchwer und 4 leicht verletzt worden; eine Perſon ſoll in der
Oder ertrunken ſein.
Oeſterreich=Ungarn. Dem vor Kurzem erſchienenen Wahlaufruf
der verfaſſungstreuen Großgrundbeſitzer Böhmens iſt ein zweiter allge=
⁄5) meiner Wahlaufruf der Vertrauensmänner in Deutſchböhmen gefolgt.
Verſelbe iſt ein kräftiger Appell an die deutſchen Wähler, ſich ihrer
Nationalität bewußt zu bleiben und den Kampf für die Rechte des
deut=
ſchen Stammes opferfreudig und muthig durchzuführen.
In den Landtag von Krain wurden ſeitens der Großgrundbeſitzer
durchweg Deutſch=Liberale gewählt.
Frankreich. Challemel=Lacour reiſte am Samstag Vormittag
eo zum Kurgebrauch nach Vichy Ferry übernahm intertmiſtiſch das Aeußere.
Das Marineminiſterium hat die Liſte der bei dem Ausfall von
Hanoi Gefallenen und Verwundeten veröfentlicht. Die Liſte gibt die
Namen von 36 getödteten und 47 verwundeten Soldaten und Matroſen.
Der „Nationalv erfährt, daß die Regierung der Beſeitigung der
üil
Pariſer Umfaſſungsmauer ſich widerſetzen werde.
1
1873
Nach den im „Heralbü veröffentlichten Aeußerungen Tſenas wird
China durchaus keine Conceſſionen machen und rüſtet. Die Meldung
machte Senſation. In der Kammer ſteht eine Interpellation bevor.
In Saigon iſt die Cholera ausgebrochen.
England. Nach Schluß eines am 16. Juni in Sunderland in der
Victoriahall ſtattgefundenen Kindervorſtellung entſtand beim Ausgang
aus dem Theater ein ſchreckliches Gedränge, wobei mehrere Perſonen
niederfielen, während die nachfolgenden über die gefallenen
hinweg=
ſchritten. Circa 50 bis 70 Perſonen ſollen umgekommen, 300 verletzt
worden ſein.
Nach einem Telegramm von geſtern beträgt die Zahl der in Folge
des Gedränges umgekommenen Kinder 186.
Niederlande und Belgien. Das belgiſche Miniſterium Frdre=
Orban befindet ſich augenblicklich in einer wenig günſtigen Situation.
Der Grund zu dieſer mißlichen Stellung des Miniſteriums liegt in dem
neuen Wahlgeſetz. durch welches neben den Wählern auf Grund der
Steuerleiſtung auch Honoratiorenwähler, jedoch nur für die Provinzial=
und Communalräthe, geſchaffen worden ſollen. Die Radicalen in der
Deputirtenkammer erklären dieſe Ausdehnung des Wahlrechtes für
unzu=
reichend und wollen gegen die Regierung ſtimmen. Es iſt ſehr
wahr=
ſcheinlich, daß ſie hierbei aus tactiſchen Gründen von der Rechten
unter=
ſtützt werden, in welchem Falle die Niederlage der Regierung und im
Weiteren der Sturz des liberalen Miniſteriums Froͤre=Orban entſchieden
wäre.
Spanien. Nach einer Mittheilung aus Madrid vom 16. Juni
zerſtören die Mitglieder der „ſchwarzen Hand' die Weinberge in der
Umgegend von Keres durch Ausreißen der Weinſtöcke.
Türkei. Die türkiſchen Bataillone, welche unter Hafiz=Paſcha zur
Unterwerfung der aufſtändiſchen albaneſiſchen Bergſtämme ausgeſendet
worden waren, ſind in eine arge Klemme gerathen. Hafiz Paſcha iſt
nämlich mit ſeinen Truppen von den Albaneſen total eingeſchloſſen
wor=
den und auch der Rückzug nach Scutart iſt ihm zu Lande verlegt. Es
bleibt daher den Türken kein anderer Ausweg als Derjenige über den
See von Scutari übrig, auf welchem ihnen eine kleine Flotille zur
Ver=
fügung ſteht.
Die Pforte hat die Errichtung einer ruſiſchen Gedenkapelle auf dem
Schipkapaſſe, jedoch nur für Friedenszeiten, zugeſtanden.
Darmſtadt, 19. Juni.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am Samstag
S. D. den Fürſten Bruno zu Pſenburg=Büdingen, den Oberſten von
Seebeck, Commandeur des 1. Großh. Inſ.=Regts. Nr. 115, den Oberſten
Frhrn. v. Rotsmann, perſönl. Adjutanten Sr. Großh. Hoh. des Prinzen
Alexander, den Hauptmann v. Kirchbach, den Hauptmann Felſing vom
6. Brandenb. Inſ.=Regt. Nr. 52 aus Cottbus, den K. Ruſſiſchen
interi=
miſtiſchen Geſchäftsräger v. Kolemine, den Kreisbaumeiſter Wiſſel von
Darmſtadt, den Gymnaſialdirector Dr. Boßler, den Hoftheaterdirector
Wünzer
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben den Kreisbaumeiſter
des Baubezirks Mainz. Baurath F. Noack, auf ſein Nachſuchen, unter
Anerkennung ſeiner langjährigen, treu geleiſteten Dienſte und unter
Ver=
leihung des Ritterkreuzes 1. Kl. des Verdienſtordens Philipp des
Groß=
müthigen in den Ruheſtand verſetzt, den Kreisbaumeiſter des Baubezirks
Worms, Baurath C. W. Heim, in gleicher Dienſteigenſchaft in den
Baubezirk Mainz. den Kreisbaumeiſter des Baubezirks Bensheim K. Fr.
A. Wieſſel in gleicher Dienſteigenſchaft in den Baubezirk Darmſtadt,
den Kreisbaumeiſter des Baubezirks Friedberg R. Grimm in gleicher
Dienſteigenſchaft in den Baubezirk Bensheim, den Kreisbaumeiſter des
Baubezirks Alsfeld A. Schneller in gleicher Dienſteigenſchaft in den
Baubezirk Friedberg, und den Kreisbaumeiſter des Baubezirks Nidda
Fr. Groß in gleicher Dienſteigenſchaft in den Baubezirk Worms verſetzt,
ſowie an demſelben Tage den Bauacceſſiſten G. Pfarrer aus
Vil=
lingen zum Kreisbaumeiſter des Baubezirks Nidda, den Bauacceſſiſten
C. Schnitzel aus Bechtheim zum Kreisbaumeiſter des Baubezirks
Grün=
berg und den Bahnmeiſter bei der Main=Neckar=Eiſenbahn C. Poſeiner
zum Kreisbaumeiſter des Baubezirks Alsfeld ernannt.
- Se. Großh. Hoh. Prinz Alexander iſt am 14. ds. Mts. von
Moskau zurückgekehrt und hat ſich nach Schloß Heiligenberg bei
Jugen=
heim begeben. Se. Hoheit der Fürſt von Bulgarien iſt am
Frei=
tag zu 8 bis 10tägigem Beſuch auf Schloß Heiligenberg eingetroffen.
- Se. Großh. Hoh. Prinz Heinrich iſt Sonntag Vormittag von
Berlin hier eingetroffen.
0 Die zweite Kammer genehmigte in ihrer am Samstag
ſtatt=
gehabten Sitzung, der letzten in dieſer Seſſion, zunächſt 90000 M. für
Erbauung eines Kreisamtsgebäudes in Offenbach, ſodann eine weitere
Staatsbeihülfe von 125000 M. für die waſſerbeſchädigten Gemeinden,
be=
williate außerdem der Gemeinde Trebur für Wiederherſtellung ihrer
zerſtörten Dämme und Schleußenanlagen am Schwarzbachabſchluß eine
Unterſtützung von 15000 M. und weiter ein zu 3% verzinsliches Anlehen
im gleichen Betrag. Endlich wurde dem Antrag der Minderheit des
Finanzausſchuſſes entſprechend die Vorlage wegen Erbauung einer neuen
Gendarmeriekaſerne dahier mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt.
Die Kammer tritt vorausſichtlich erſt im October zuſammen.
C Verſchiedener Umſtände halber iſt der Zuſammentritt der
evange=
liſchen Landesſynode abermals und zwar, wie verlautet, bis in den
Sep=
tember hinaus vertagt worden.
1874
4
(Militärdienſtnachrichten.) Böhme, Unterofficier vom
4. Großh. heſſiſchen Infanterie=Regiment Nr. 118. zum Port.=Fähnrich
befördert; Cäſpary. Major vom 3. Großh. heſſ. Infanterie=Regiment
Nr. 117, zum etatsmäßigen Stabsofficier ernannt; Dieckmann,
Haupt=
mann, bisher Compagnie=Chef von demſelben Regiment, zum
über=
zähligen Major, v. Kümmer, Premier=Lieutenant von demſelben
Re=
giment, zum Hauptmann und Compagnie=Chef, v. Winterfeld, Se=
Conde=Lieutenant von demſelben Regiment, zum Premier=Lieutenant
beför=
dert; Hofmann, Major vom 3. Großh. heſſ. Infanterie=Regiment
Nr. 117. mit Penſion und der Regiments=Uniform der Abſchied
be=
willigt.
2 Am vergangenen Freitag Abend fand im Vorſaal des Saalbau's
eine Berathung behufs lokaler Vorbereitung des vom 8. bis 10.
Sep=
tember d. J. dahier ſtattfindenden allgemeinen deutſchen
Schrift=
ſtellertags ſtatt, an der auch die Herren Geh. Staatsrath Dr. Knorr
und Geh. Cabinetsrath Dr. Becker theilnahmen; im Ganzen waren 37
Herren erſchienen. Die Einladung zu dieſer Zuſammenkunft war
er=
gangen von Seiten der Herren: Prof. Dr. L. Büchner, Ernſt Pasaus,
Prof. Dr. O. Roquette, Buchhändler A. Bergſträßer, Prof. Dr.
Gundelfinger, Dr. med. G. Krauß, Rabb. Dr. Landsberger,
Hofrath Dr. Schäfer. Da nach den Statuten des deutſchen
Schrift=
ſtellervereins ſchon ſechs Wochen vor Abhaltung des allgemeinen
Schrift=
ſtellertags das Programm zu demſelben feſtſtehen muß, ſo iſt es nöthig,
ſchon jetzt das Arrangement zu einer der Bedeutung dieſes Tages
ange=
meſſenen und unſerer Stadt zur Ehre gereichenden Feier zu berathen.
Herr Profeſſor Dr. L. Büchner eröffnete die Verſammlung, indem er
die anweſenden Herren begrüßte und ein Schreiben des Vorſitzenden des
allgemeinen deutſchen Schriftſtellervereins, Herrn Friedrich
Fried=
rich zu Leipzig, verlas, in welchem derſelbe mittheilt, daß der diesjährige
Schriftſtellertag vom 8. bis 10. September in Darmſtadt abgehalten
werden ſolle. Behufs Vorbereitung hierzu und näherer Feſtſtellung eines
Programms conſtiluirten ſich hierauf die anweſenden Herren als weiteres
Comits mit den Herren Prof. Dr. L. Büchner und Prof Dr. O.
Ro=
quette als Präſidenten, reſp. Vicepräſidenten und den Herren
Lehr=
amtsacceſſiſt Dingeldey und Lehrer Carl Schäfer als
Schrift=
führern, nebſt folgenden vier Ausſchüſſen, die nach Bedarf noch weitere
Herren cooptiren werden: 1) Empfangs= und
Wohnungsaus=
ſchuß, beſtehend aus den Herren: Bergſträßer, Buchhändler; Dingeldey,
Stadtpfarrer; Dingeldey, Lehramtsacceſſiſt; Carl Schäfer, Lehrer;
Stuhr=
mann, Redacteur; Waitz, Buchhändler. 2) Veranügungsausſchuß,
beſtehend aus den Herren: Dr. Büchner, Profeſſor; Dr. Conzen,
Gym=
naſiallehrer; Dr. Gundelfinger, Profeſſor; Dr. Marx, Profeſſor; Ernſt
Pasguk; Dr. Roquette, Profeſſor; Dr. Schmitt, Profeſſor; Zernin,
Hauptmann la suite. 3) Finanzausſchuß, beſtehend aus den
Herren: Heumann, Rechtsanwalt; Krauß, Dr. med.; Dr. Städel,
Pro=
feſſor der techniſchen Hochſchule; F. Wittich, Hof=Buchdruckereibeſitzer. 4)
Lo=
ralausſchuß, beſkehend aus den Herren: Dr. Boltz, Profeſſor; Buſch,
Baurath; Dr. Landsberg, Profeſſor; Dr. Wagner, Profeſſor; Dr.
Weidenhammer, Landessconomierath; Dr. Wulckow, Director. Dieſe
Ausſchüſſe halten zunächſt ihre Verſammlungen getrennt ab, am 29. Juni
wird jedoch wieder eine Verſammlung des ganzen, weiteren Comite's
ſtattfinden. Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben zu der Feier bereits
eine Feſtvorſtellung im Theater bewilligt, die Stadt wird einen
Koſten=
zuſchuß von 600 Mark beiſteuern, und auch der Schriftſtellerverein wird
einige hundert Mark zur Verfügung ſtellen. Natürlich iſt bis jetzt noch
nicht möglich, ein detaillirtes Programm zu entwerſen, im Allgemeinen
wurde jedoch Folgendes feſtgeſetzt: Samstag, 8. September: Empfang
der Gäſte an der Eiſenbahn und Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten
unſerer Stadt; 5—7 Uhr Vorſtandsſitzung; 8 Uhr Abends Begrüßung
der Gäſte durch das Feſt=Comite im Saalbau, darauf geſellige
Vereini=
gung daſelbſt. Sonntag früh Begrüßung durch die Großh.
Staatsregie=
rung und die ſtädtiſchen Behörden, woran ſich die Generalverſammlung
des allgemeinen deutſchen Schriftſtellervereins anſchließt; 3 Uhr Feſttafel
im Saalbau, bei der die Betheiligung von Damen erwünſcht iſt; 7 Uhr
Feſtvorſtellung im Theater und hierauf geſellige Zuſammenkunft, wenn
möglich in den Lokalen der Vereinigten Geſellſchaft. Montag: 9 Uhr
Fortſetzung der Generalverſammlung; 12 Uhr Gabelfrühſtück im
Saal=
bau. Die Feſtſtellung des Programms für den Nachmittag dieſes Tages
wird dem Vergnügungsausſchuß überlaſſen. Dienstag: Ausflug in die
Bergſtraße. - In der Erinnerung daran, daß einſt in unſerer Stadt
Männer wie Goethe, Merck, Herder u. A. in ihrer Jugend mit einander
verkehrten, und dieſer Verkehr dahier nicht ohne Einfluß auf ihr ſpäteres
Leben und Wirken war, ſowie in Erinnerung daran, daß das Streben
ſolcher Männer, wie überhaupt Wiſſenſchaft und Kunſt, auch von
un=
ſerem Fürſtenhauſe ſtets gefördert wurden, dürfen wir hoffen, daß
ſo=
wohl die Gäſte, als auch die hieſigen Einwohner in einem der Bedeutung
des Schriftſtellertags entſprechenden Intereſſe ſich einander begegnen.
Das von den Banken für Handel und Induſtrie und für
Süd=
deutſchland zu Darmſtadt geſtiftete Jubiläums=Stipendium
(700 M.) wurde, wie wir einem Anſchlag am ſchwarzen Brett der
tech=
niſchen Hochſchule entnehmen, für dieſes Jahr durch Entſchließung Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs dem ſeitens des Lehrerraths der
117
techniſchen Hochſchule in erſter Reihe in Vorſchlag gebrachten Candidaten
Herrn Wilhelm Karn aus Beſſungen, Studirenden der Bauſchule,
ver=
liehen.
(D. 3t9.)
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Mar1883.
Activa. Kaſſebeſtand 14,046 M. 02 Pf. Mobilien 2000 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1121,764 M. 82 Pf. Wechſel=Conto
120136 M. 87 Pf. Effecten=Conto 46877 M. 65 Pf.
Verwaltungs=
koſten 9003 M. 14 Pf. Haus= und Immobilien=Conto 94598 M.
62 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 1741 M. 99 Pf. Dividenden-Conto
3915 M. 84 Pf. Reſervefonds=Conto 60792 M. 6 Pf. Gewinn=,
Reſerve= und Delcredere=Conto 23462 M. 67 Pf. Stammantheile
525898 M. 39 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 780,616 M.
17 Pf. Umſchlag im Mai 944,000 M.
Eingeſandt. Anſchließend an die in Nr. 138 der „Neuen H.ſſ.
Volksblätler' gebrachte Notiz, die hinterlaſſene Oper Flotow's betreffend,
erfuhr man gleichzeitig aus authentiſcher Quelle, daß die letzte
Com=
poſition Frdr. von Flotow's eine Ballade für Geſang mit Pianoforte=
Begleitung, betitelt: „Der blinde Muſikant” iſt - nicht, wie ſ. Z.
irrthümlich in den Blättern mitgetheilt wurde, ein Bolero; Letzteres hat
Flotow nicht begonnen.
5 Das am Samstag Abend im Saalbaugarten ſtattgehabte Bilſe=
Concert war ungewöhnlich zahlreich beſucht; es mögen ca. 1800
Per=
ſonen anweſend geweſen ſein. Die Leiſtungen der Capelle fanden den
lebhafteſten und wohl verdienten Beifall, ebenſo die Vorträge der Soliſten.
Zu bedauern bleibt, daß nur ein einziges Concert ſtattfinden konnte.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat Mai 116
Kranke mit 2359 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
Die Heſſiſche Ludwigsbahn läßt Sonntag Nachmittags um 2 Uhr
50 Min. wegen des ſtarken Verkehrs von Frankſurt nach dem
Lors=
bacher Thal vom Fahrthor ab einen Extrazug bis nach
Niedern=
hauſen gehen.
O Wie wir hören wurde am Sonntag in Pfungſtadt ein Mann
bei einem Raufhandel lebensgefährlich verletzt.
Gießen. Am 30. Juni findet in Wenzel's Garten ein Commers
alter Corpsſtudenten ſtatt, an welchen ſich am darauffolgenden
Tage eventuell ein Ausflug nach Wetzlar anſchließen ſoll.
Gießen. Unter den hieſigen Colonialwaarenhändlern circulirt
gegenwärtig eine Liſte, um ein Uebereinkommen dahin zu treffen, daß
Sonntag Nachmittags die Läden geſchloſſen bleiben.
Der Furkapaß und der Paß über die Oberalp ſind ſeit dem
14. Juni wieder für Fuhrwerke paſſirbar.
- Getreide= und Fettviehpreiſe im Großh. Heſſen in
der Woche vom 5. bis 12. Juni 1883. Wir notiren:Weizen:
hierläa=
diſcher 19.75 bis 20.50 M. norddeutſcher 19.75 bis 20.50 M.,
unga=
riſcher 22.75 bis 24.25 M., amerikaniſcher 23.25 bis 23.75 M.--
Roagen: hierländiſcher 15.25 bis 16.- M., norddeutſcher 16.25 bis
16.50 M., franzöſiſcher 16.50 bis 1675 M. — Gerſte; nach Qualität,
hierländiſche 1275 bis 16.25 M., ungariſche 1825 bis 20.25 M.
Hafer: nach Qualität, hieſiger 13.- bis 13.75 M., bayeriſcher 14.75
bis 15.25 M. per 100 Kilo. — Ochſen: L. Qualität 70 M. LL.
Quali=
tät 65 M., Kühe: L. Qualität 62 M. 11. Qualität 56 M. per 50 Kilo.
- Kälber: 1. Qualität 60 Pf., 11. Qualität 50 Pf. Hämmel: L.
Quali=
tät 70 Pf. H. Qualität 55 Pf. Schweine: nach Qualität 55-58 Pf.
per ¹⁄ Kilo.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Bremer Poſtdampfer Habsburg=, Capitän Hellmers vom Nordd.
Loyd, am 3. Juni von Bremen abgegangen, kam am 16. Juni, und
„ Fulda=, Capitän Leiſt von derſ. Linie, am 6. Juni von Bremen
abge=
gangen, kam am 15. Juni in New=York an.
Literariſches.
- Hartleben's Elektro=techniſche Bibliothek. Eine
Dar=
ſtellung des ganzen Gebietes der angewendeten Electricität nach dem Stande
der Gegenwart. Mit ca. 1000 Abbildungen. In etwa 60 Lieferungen
60 Pf. (A. Hartleben's Verlag in Wien). Von dieſem zeitgemäßen,
verdienſt=
vollen Unternehmen des Harlleben'ſchen Verlags liegen uns die Lieferungen
8-14 vor. Die jetzt ausgegebenen Hefte wenden ſich dem „Electriſchen
Licht=
aus der Feder von Alfred von Urbanitzky zu. Das iſt gerade ein Capitel,
welches zu den zeitgemäßen Fragen der Gegenwart gehört, und der Verfaſſer
hat es verſtanden allen Anforderungen gerecht zu werden, eine feſſelnde Theorie
des Gluhlichtes und Bogenlichtes wie der Lichttheilung zu bieten und unter
den ſeither aufgetauchten Lampenconſtructionen die originellſten und praktiſch
bewährten auszuwählen, wobei eine große Menge vortrefflicher Holzſchnitte
die=Verdeutlichung unterſtützt.
Tages=Kalender.
Mittwoch 20. Juni: Ausflug des Hiſtoriſchen Vereins nach Weinheim.
Samstag 23. Juni: Gartenfeſt des Handelsvereins (Saalbau).
Täglich, mit Ausnahme des Montags (bei günſtiger Witterung): Militär=
Concert im Saalbau (Anf. an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 5 Uhr).
Hierzu eine Beilage des Ausſchuſſes der Vereinigung von Einwohnern Beſſungens, betreffend: „Den Anſchluß von
Beſſungen an Darmſtadt.”
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Beilage zum „Darmſtädter Tagblatt.”
Ueber den
Anſchluß von Beſungen an Darmſtadt.
Ueberall, wo Städte und Landgemeinden in unmittelbare
Berührung treten, ſtellt ſich auch das Bedürfniß eines engeren die directen Gemeinde=Abgaben Beſſungens, wie an einer
Anſchluſſes ein, und naturgemüß geht endlich das kleinere ſpäteren Stelle gezeigt werden ſoll, ſich bedeutend vermindern.
Gemeinweſen in dem größeren auf. Die Gemeinſamkeit der Das ſei hier nur noch angeführt, daß bei den fortwährend
Intereſſen und die Erkenntniß, daß die gemeinſamen
Be=
dürfuiſſe und Laſten von einer größeren Bevölkerung leichter der Erträguiſſe des Octrois für die Dauer nicht wird ent=
und beſſer befriedigt und getragen werden können, führt eben
dazu. So hat, um ein Beiſpiel aus nächſter Nähe und
neuerer Zeit anzuführen, Bornheim am 1. Jan. 1876 ſeinen
Stadt in Norddeutſchland, wenn wir nicht irren, Leipzig, im
Begriffe, einige nahegelegene Landgemeinden in ſich
aufzu=
nehmen. Andere Beiſpiele bereits vollzogener Anſchlüſſe
könnten in großer Menge aufgeführt werden.
Auch die Frage des Anſchluſſes von Beſſungen an
Darmſtadt tritt immer mehr in den Vordergrund. Seit
Jahren iſt der Raum zwiſchen dem früheren Darmſtadt und
dem früheren Beſſungen durch ſchöne Straßen und Gebäude
ſo ausgefüllt, daß eine Grenze nicht mehr erkennbar iſt.
Bei vielen alteingeſeſſenen Bewohnern Darmſtadts, und
um=
gekehrt auch Beſſungens, die nicht gerade das von ihnen
betriebene Geſchäft zurückhält, iſt es oft nur die
Wohnungs=
frage, die darüber entſcheidet, ob ſie in Darmſtadt oder
Beſſungen ſich niederlaſſen. Bei Neuanziehenden entſcheidet,
ſoweit nicht Geſchäftsrückſichten maßgebend ſind, in der Regel
die ſchöne und geſunde Lage für die Anſiedlung zwiſchen
Heinrichs= und Hermannsſtraße, alſo auch zum weitaus
größten Theile in Beſſunger Gemarkung.
In Folge der nahen Vereinigung und des Zuzugs
wohlhabender Leute werden aber an Beſſungen einerſeits
nicht nur hinſichtlich der äußeren Ausſtattung andere und
höhere Anforderungen geſtellt, als an das Pfarrdorf Beſſungen
geſtellt werden würden, wenn es, wie z. B. Eberſtadt, eine
Stunde weiter von Darmſtadt entfernt wäre; ſondern die
Nähe von Darmſtadt bedingt andererſeits auch den Zuzug
einer weniger bemittelten Arbeiterbevölkerung und damit im
engſten Zuſammenhang eine Steigerung der Bedürfniſſe für
die Schule und für die Armenpflege.
Beide Umſtände zuſammen verurſachen eine
ungewöhn=
liche Steigerung der Gemeindelaſten, wobei freilich nicht
außer Acht gelaſſen werden darf, daß die
Gemeindeverwal=
tung von Beſſungen, um die Steuerkraft ihrer Einwohner
zu ſchonen, lange Zeit hindurch der Herſtellung nothwendiger
Einrichtungen, ſowie der planmäßigen Tilgung der
aufge=
nommenen Anlehen ſich entzog, was nunmehr doppelt
fühl=
bar wird.
Obſchon vom Jahre 1874 bis zum Jahre 1881
Beſ=
ſungen an Einkommenſteuerkapitalien I. Claſſe eine
Steige=
rung von 57979 fl. (in 1874) auf 90870 fl. (in 1881)
alſo um 32891 fl., zu verzeichnen hat, ſo vermehrten ſich doch
die Communalſteuern von 1874 bis 1882 von 30000 M.
lin 1874) auf 68412 M. lin 1882), alſo um 127 Procent.
Im Jahre 1875 kamen in Beſſungen auf den Gulden
Steuerkapital 25.7 Pfg. Communalſteuer, im Jahre 1882ſ83
dagegen 54026 Pfennig, in Darmſtadt nur 40,51 Pfennig.
Hierbei darf indeſſen nicht überſehen werden, daß in
Darm=
ſtadt ein Octroi erhoben wird, in Beſſungen nicht. Bei
Einführung des gleichen Octrois wie in Darmſtadt würden
ſteigenden Bedürfniſſen die Beſſunger Gemeinde=Verwaltung
behren können.
Trotz der hohen Gemeindeabgaben fehlt es in Beſſungen
an genügender Waſſerverſorgung. Es iſt zwar eine Lei=
Anſchluß an Frankfurt vollzogen. Neuerdings iſt eine größere tung Trinkwaſſers aus den Quellen des Herrgottsbergs
vor=
handen; allein die Leitungsröhren ſind zu eng und liegen nicht
tief genug im Boden. Deshalb fließt zunächſt einmal nicht
die genügende Menge Waſſers zu, und ſodann frieren die
Leitungsröhren im Winter leicht ein, während das Waſſer
im Sommer zu ſehr ſich erwärmt. Dieſen Mängeln ließe
ſich durch weitere Röhren und Vertiefung der Leitung
ab=
helfen, allein nur mit großen Koſten; und wenn doch ein
neues Röhrennetz gelegt werden muß, dann empfiehlt ſich
unter allen Umſtänden, den Anſchluß an die vorzügliche
Darmſtädter Waſſerleitung anzuſtreben. Dieſer Anſchluß
würde durch die Vereinigung Darmſtadts mit Beſſungen am
einfachſten erreicht werden. Freilich wäre bei dem Anſchluſſe
die Bedingung zu ſtellen, daß die Ausdehnung der
Darm=
ſtädter Waſſerleitung auf Beſſungen alsbald in Angriff
ge=
nommen und den Einwohnern für Hausleitungen dieſelben
billigen Bedingungen gewährt würden, wie ſolche bei
Einfüh=
rung der Waſſerleitung den Bewohnern Darmſtadts bewilligt
wurden.
Irrthümlich wäre es, wenn man in Beſſungen bei
Be=
urtheilung der Waſſerfrage den Ueberfluß des abgelaufenen
Jahres als maßgebend annehmen wollte. Im Winter 187980
waren die Leitungen vielfach eingefroren, und im Sommer
1880 und 1881 das Waſſer nicht nur meiſtens ſo warm,
daß es als Trinkwaſſer unbrauchbar geweſen, ſondern auch
ſo ſpärlich in den öffentlichen Brunnen, daß das Bedürfniß
kaum zu befriedigen war.
Sodann iſt die Straßenbeleuchtung mangelhaft,
wird nur durch Petroleum bewerkſtelligt, und Gas fehlt, mit
wenigen Ausnahmen, überhaupt in Beſſungen. Auch dies ließe
ſich durch den Anſchluß an Darmſtadt am zweckmäßigſten
erreichen, wo bekanntlich die Gasanſtalt in ſtädtiſches
Eigen=
thum übergegangen iſt und die Ueberſchüſſe dem
Gemein=
weſen wieder zugut kommen. Es wird zwar behauptet, daß
auch eine für Beſſungen allein errichtete Gasanſtalt ſich
ren=
tiren würde, und thatſächlich haben andere, ſelbſt kleinere
Städtchen eigene Gasfabriken; allein es würden, wenn man
für Beſſungen eine eigene Gasfabrik herſtellen wollte, eine
Meuge von Koſten entſtehen, die bei dem Anſchluß an
Darm=
ſtadt vermieden werden können. Bei dem Anſchluſſe müßte
die ſchleunige Gasverſorgung Beſſungens zur Bedingung
ge=
macht werden.
Canaliſirung fehlt in Beſſungen auch noch ganz; denn
die kleinen gemachten Anfänge können kaum als ſolche
be=
zeichnet werden. Das Bedürfniß liegt aber und zwar recht
dringend vor. Auch hier wäre Anſchluß an das theils ſchon
beſtehende und zum Theil noch in der Ausführung begriffene
Canalnetz Darmſtadts die wenigſt koſtſpielige und zweck=
2
mäßigſte Maßregel. Deren baldige Ausführung wäre beim
Anſchluß Beſſungens an Darmſtadt ebenfalls zur Bedingung
zu machen.
Auf die Verſchönerung von Straßen und öffentlichen
Plätzen wird in Darmſtadt mehr verwendet und kann nach
Lage der Verhältniſſe mehr verwendet werden, als in
Beſſungen. Nach vollzogenem Anſchluſſe würde den Straßen
und Plätzen Beſſungens gleiche Sorgfalt zugewendet werden
müſſen.
Was ſpeciell die Schulen angeht, ſo beſtand vor kaum
einem Menſchenalter die Volksſchule Beſſungens aus einer
Klaſſe, in welcher Knaben und Mädchen von einem Lehrer
ihren Unterricht empfingen. Im Jahre 1867 war die Schule
auf fünf Klaſſen angewachſen. Heute beſteht ſie aus zwölf
Klaſſen und eine weitere Klaſſe iſt baldigſtes Bedürfniß.
Die=
ſes Anwachſen der Schulklaſſen iſt indeſſen nicht blos der
Vermehrung der Bevölkerung zuzuſchreiben; vielmehr wirkte
dazu auch die Aufhebung der Militär=Garniſonsſchule und
der katholiſchen Confeſſionsſchule in Darmſtadt mit, mehr
noch die neuere Schulgeſetzgebung.
Der Koſtenaufwand für die Bollsſchule wird demjenigen
Darmſtadts entſprechen. Aber die Lehrer ſind in Beſſungen
geringer beſoldet als in Darmſtadt, während bei gleicher
Lebensſtellung dieſelben Leiſtungen von ihnen verlangt
wer=
den und dieſelben Lebensbedürfniſſe an ſie herantreten, wie
an die Lehrer von Darmſtadt. Auch dieſem
Mißverhält=
niſſe würde durch den Anſchluß geſteuert werden, weil dann
ſelbſtverſtändlich die Lehrer an den Beſſunger Schulen den
Darmſtädter Volksſchullehrern gleichgeſtellt würden.
Außer der Volksſchule beſteht in Beſſungen nur noch
eine ſogenannte Handwerkerſchule „Annaſtift” Dieſe Schule
wurde gegründet und unterſtützt von dem damals
be=
ſtehenden Beſſunger Local=Gewerbeverein, welcher auch die
Aufſicht über die Schule führte. Derſelben wurden
ſeiner=
zeit die Zinſen einer Stiftung Seiner Königlichen Hoheit des
Großherzogs von Mecklenburg überwieſen. Nach Einführung
der obligatoriſchen Fortbildungsſchule löſte ſich aber der
Gewerbeverein auf, und ſeit dieſer Zeit beſteht die Schule
weiter, ohne daß, bis vor Kurzem, eine Beaufſichtigung
tattfand. Die Lehrgegenſtände können, da blos ein Lehrer
und ein Hülfslehrer an der Schule thätig ſind, nur
be=
ſchräukte und die Erfolge nur mäßige ſein. Deshalb würde,
woran auch früher ſchon in Beſſungen gedacht wurde, dieſe
Schule zweckmäßig mit der Darmſtädter Handwerkerſchule zu
verbinden ſein.
Mittel= und höhere Schulen hat Beſſungen nicht, könnte
ſolche auch bei ſeiner beſchränkten Einwohnerzahl nicht
grün=
den. Bei der Nähe Darmſtadts iſt auch kein Bedürfniß für
ſolche Schulen vorhanden. Indeſſen bezahlen die zahlreich
die Darmſtädter Mittelſchule beſuchenden Kinder Beſſungens
ein um 12 Mark höheres Schulgeld als die Kinder von
Darmſtadt. Bei einer Vereinigung würde dieſe Differenz
wegfallen.
Eine Vergleichung der Ausgaben beider Gemeinden für
Unterrichtszwecke überhaupt könnte indeſſen leicht zu falſchen
Schlußfolgerungen Anlaß geben, da Darmſtadt als
Landes=
hauptſtadt andere und höhere Zwecke verfolgen muß, als die
übrigen Stadt= und reſp. Landgemeinden. Es genügt daher
anzuführen, daß dieſe Ausgaben naturgemäß in Darmſtadt
viel höher ſich belaufen, als in Beſſungen.
Für Armenpflege wurde in Beſſungen aufgewendet im
Jahre 1874 2651 fl. 42 kr. oder M. 4545. 77, im Jahre
188283 M. 10554. 77. Im Jahre 1879 wurde das
Ar=
menweſen nach denſelben Grundſätzen geregelt wie in
Darm=
ſtadt. Es würde alſo hierin auch nach der Vereinigung ſo
ziemlich bei dem bisherigen Zuſtande bleiben, jedoch viele
Weiterungen und Unannehmlichkeiten wegfallen, welche durch
Ueberziehen von Armen aus Darmſtadt und Beſſungen und
umgekehrt zufolge Unkenntniß der einſchlägigen Verhältniſſe
ſowohl Behörden wie Privatperſonen entſtehen. Auch könnte in
beſonderen Füllen eine ausgiebigere und nachhaltigere
Unter=
ſtützung eintreten. Ebenſo wie in Darmſtadt wirkt neben der
Gemeinde=Armenpflege ein nach gleichen Principien conſtituirter
„Armenhilfsverein: Ein Armenhaus beſitzt Beſſungen zwar,
aber ihm gebührt dieſer Name nur inſofern, als es armſelig in
jeder Beziehung iſt und als arme Leute darin wohnen. Es
iſt darin eine beſchränkte Anzahl verheiratheter und
unver=
heiratheter Perſonen untergebracht. Aber es iſt nicht einmal
ein Aufſeher da, auch kein Raum für einen ſolchen. Deshalb
iſt, was Zucht, Ordnung, Moral und Reinlichkeit anbelangt,
das Beſſunger Armenhaus alles Andere eher, als eine
Ge=
meinde=Anſtalt. Bei einer Vereinigung mit Darmſtadt würde
vorausſichtlich eine gründliche Aenderung eintreten, namentlich
die ſchlechteren Elemente im Armenhauſe unter ſtrenge Zucht
geſtellt werden.
Ein Hoſpital, Pfründnerhaus, Siechenhaus und
Arbeits=
haus fehlen in Beſſungen ganz, laſſen ſich auch wegen
Be=
ſchränktheit der Mittel und der Verhältniſſe nicht herſtellen.
Dagegen ſind dieſe Anſtalten in Darmſtadt
vorhanden-
wenn auch kein beſonderes Pfründner= und Siechenhaus, ſo
finden doch Pfründner und Sieche im ſtädtiſchen Hoſpital
Aufnahme - und bei der Vereinigung würden die
Ein=
wohner Beſſungens an jenen Anſtalten Antheil nehmen.
Mit der Vereinigung würde das Grundeigenthum in
Beſſungen einen höheren Werth erlangen und die Geſchäfte
einen ganz beſonderen Aufſchwung nehmen. Auch die
Bau=
thätigkeit würde wieder neue Impulſe erhalten, nicht nur für
ſich, ſondern auch für die vielen andern Gewerbe, die ſie in
Mitthätigkeit zieht. Freilich würde die Gewerbeſteuer für
einige Geſchäfte ſich etwas erhöhen, allein dies wäre bei
dem in Ausſicht ſtehenden Aufſchwung aller Geſchäfte gar
nicht in Anſchlag zu bringen.
Ferner würde das, beſonders Beſſungen zum Nachtheil
gereichende Rivaliſiren zwiſchen beiden Gemeinweſen
auf=
hören. Die Beſſunger Gewerbetreibenden würden nicht mehr
darüber zu klagen haben, daß ſie zwar in Darmſtadt zu
allen Soumiſſionen zugelaſſen, ihnen aber niemals ein
Zu=
chlag ertheilt würde; Darmſtadt nicht mehr über mangelndes
Entgegenkommen des Beſſunger Ortsvorſtandes in
gemein=
ſamen oder nachbarlichen Angelegenheiten. Auch die längſt
conceſſionirte Pferdebahn könnte zur Ausführung gelangen,
weil nicht mehr zu befürchten wäre, daß dieſelbe Beſſungen
größeren Verkehr und vermehrten Zuzug bringen würde.
Auch würde bei Entſcheidung über die Platzfrage von
Schul=
anſtalten nicht mehr erwogen werden, wie man dieſelben
möglichſt weit von Beſſungen entfernen könne. Ueberhaupt
würde im Stadtvorſtand von Darmſtadt nicht mehr betont
werden, daß es nicht im Intereſſe der Stadt läge, die
ohne=
hin günſtige Situation Beſſungens, welches ſchon genug große
natürliche Vortheile beſitze, zu ſtärken.
In neuerer Zeit tauchte mehrfach der Gedanke auf, für
Beſſungen um Einführung der Städteordnung ſich zu
be=
werben. Die Bevölkerung wäre zweifellos qualificirt dazu,
auch die Bevölkerungszahl ſtände nicht hindernd im Wege.
Allein es wäre ein willfähriger Regierungserlaß erforderlich,
da Beſſungen nicht 10000 Einwohner hat, und es möchte
fraglich erſcheinen, ob die Regierung Beſſungen die
Einfüh=
rung der. Städteordnung zubilligen würde, es ſei denn, daß
Darmſtadt die Vereinigung abgelehnt hätte. Beſſungen würde
bei einer Vereinigung mit Darmſtadt von ſelber die in der
Städteordnung enthaltenen Vorrechte erwerben.
Wie die Polizei durch ihre Vereinigung mit Darmſtadt
beſſer geworden iſt, ſo würde - und das ſoll geſagt ſein,
ohne irgend Jemandem zu nahe zu treten - auch die
Ge=
meindeverwaltung unzweifelhaft beſſer werden. Dieſelbe
wird nämlich immer viel zu wünſchen übrig laſſen, ſo lange es
unmöglich iſt, den für eine ſo bedeutende, eigenthümlich ver=
3
anlagte Gemeinde erforderlichen geeigneten Bürgermeiſter zu
erhalten. Gründlich helfen kann nur der Anſchluß an
Darm=
ſtadt. Mit dem Anſchluß würde ſodann die Verwaltung
nicht nur beſſer, ſondern auch billiger. Es würde dann eine
Reihe von Beſoldungen und ſonſtigen Beſſunger
Verwaltungs=
koſten im Geſammtbetrage von — wie ſpäter nachgewieſen
werden wird - mindeſtens 10000 M. wegfallen, ohne daß
ſich die Koſten der vereinigten Verwaltung in bedeutendem
Maße erhöhen würden. - Für die vorhandenen
Gemeinde=
beamten und Diener müßte freilich ein billiges Abkommen
dahin getroffen werden, entweder daß ſie auf das vereinigte
Gemeinweſen übernommen, ober daß ſie entſprechend
ent=
ſchädigt würden.
Nicht der geringſte Nachtheil der jetzigen Zuſtände iſt
der Verluſt einer Menge von Wahlberechtigungen, entſtehend
aus dem Hin=und Herziehen zwiſchen Darmſtadt und Beſſungen.
Die Befürchtung, daß mit der Vereinigung der
Almend=
genuß der Beſſunger Ortsbürger in Wegfall käme, iſt
un=
begründet; denn Artikel 114 der Städteordnung beſtimmt
hierüber:
In Bezug auf den Genuß der Ortsbürger an dem
Gemeindevermögen bleiben die Geſetze vom 2. Juli 1839
über Waldſtreu, vom 21. Juni 1852 und 3. Juli 1858
über Gemeindenutzungen der Ortsbürger und
Art. 2 des Geſetzes vom 22. Nov. 1872, die
Gemeinde=
nutzungen betr., in Kraft.”
Die Gemeindenutzungen der Ortsbürger beſtehen in
„Loosholz; und „Erlös für Waldſtreun Den
Be=
rechtigten trägt es nicht alljährlich, ſondern nur alle 2 bis
3 Jahre einmal je 2 Rm. Prügel= oder Stockholz und
100 Wellen Reisholz.
Im Boranſchlage pro 1882683 ſind vorgeſehen:
A. Loosholz.
M.
380 Rm. Nadel=Knüppelholz 2.80-
1064.O0.
52 „ Buchen=Stockholz 2. 20-
11440
250 „ Eichen= und Tannen=
Stockholz 1.60-
400.00
682 Rm.
5784
2330 Wellen Buchen=Reisholz 100 - 1000 233.33
Loosholz=Summe 181173
Hiervon ab der Hauer= und Setzerlohn,
welcher von den Berechtigten zu tragen iſt, mit 804.50
Verbleiben als Ausgabe für Loosholz 100723
b. Erlös für Waldſtreu - 45000
Davon ab die Erntekoſten mit 125.00
Verbleibt Erlös für Waldſtreu-
32500
Hiernach ganze Ausgabe für die Nutzungen
der Ortsbürger
1332.23
Im Jahre 1880 betrug dieſe Summe
k1802.62
2261. 41
852. 90 verbleiben in Ausgabe 1408. 50 M. 780.. Waldſtreu: Erlös
ab Erntekoſten „ 340.- 390. -
4. 12
e. Für 1 Wittwe mit früherer Berechtigung
Zuſammen 1802. 63
NB. In dieſer Summe ſind enthalten 4 M. 12 Pf. als „
Obler=
vanzmäßige Entſchädigung an diejenigen Gemeinsleute, welche früher
2 Klftr. Buchenſcheitholz und 100 Wellen Buchen Reisholz bezogen
haben, nun aber eine Vergütung von 6.86 für das Scheitholz und
1.37 für die Wellen enthalten, deren Bezug aber den Wittwen nur
zur Hälfte zuſteht. Es lebt noch eine Wittwe, welche erhält M. 4.12.
Dieſe Wittwe erſcheint im Voranſchlag pro 188263 nicht mehr.
Dieſes Mehr rührt hauptſächlich daher, daß inzwiſchen
die Holzpreiſe bedeutend zurückgegangen ſind und deshalb
die Holz=Tariſpreiſe herabgeſetzt werden mußten.
Aus dem Vorſtehenden erhellt, daß die
Gemeinde=
nutzungen der Ortsbürger nicht ſehr belangreich ſind und
daher beſondere Schwierigkeiten bei dem Anſchluß an
Darm=
ſtadt nicht bereiten werden. Die Ablöſung der
Berech=
tigung würde keine große Summe erfordern. Am einfachſten
aber dürfte es wohl ſein, die einmal Berechtigten in ihrem
gewohnten Bezuge lebenslänglich zu belaſſen, womit dann die
Sache nach und nach von ſelbſt abſchließt, da Bürger=
Auf=
nahmen mit Nutzungsberechtigung nach dem Anſchluſſe an
Darmſtadt nicht mehr ſtattfinden. Ein dementſprechender
Paſſus dürfte bei der Vereinigung feſtzuſetzen ſein.
Nach Art. 3 der Landgemeindeordnung müßte die
Ver=
einigung ſich erſtrecken „auf die Gemarkungen, das
Vermögen und die Schulden”
Die Lage der beiderſeitigen Gemarkungen gibt zu keinen
Schwierigkeiten Anlaß. Die Vermögensverhältniſſe
geſtalten ſich folgendermaßen:
Im Voranſchlag von Beſſungen für 1882683 ſind
auf=
geführt:
A. Vermögen
M. 764 4. 1
b. Schulden
274400. 72
Ueberſchuß M. 489140. 39.
Nach dem Verwaltungsbericht des Bürgermeiſters für
188182 hat Darmſtadt.
Vermögen, ausſchließlich Gas= und
Waſſerwerk
M. 76656594. 99
Schulden, desgl.
3796473. 29
Ueberſchuß M3860121. 70
Nach der letzten Volkszählung (1. December 1880) hat
Beſſungen 7279, Darmſtadt 40874 Einwohner, und es
kom=
men demnach auf den Kopf der Bevölkerung:
In Beſſungen. In Darmſtadt.
Vermögen rund
M. 105.
M. 187
Schulden „
„ 38.
„ 93
Reines Vermögen
67.
94
Hierzu muß jedoch bemerkt werden, daß die vor langen
Jahren ſtattgehabte Schätzung des Beſſunger
Gemeindever=
mögens durchaus nicht mehr dem gegenwärtigen Werthe
desſelben entſpricht, während die Schätzung des Darmſtädter
Vermögens neueren Datums iſt und als „heute noch ziemlich
zutreffend” bezeichnet wird.
Schließt man aus dem Ertrag der Waldungen, welche
nach der Angabe des Großh. Oberförſters (jetzigen
Forſt=
meiſters Muhl) 2 bis 3 pCt. rentiren, auf den Werth
der=
ſelben, ſo ergibt ſich dieſer, für den Beſſunger Wald (
Durch=
ſchnitts=Ertrag M. 33570. 00 - 2.5 pCt. Reute) zu
M. 1342800. 00. Der jetzige Werth des Beſſunger Waldes
beträgt hiernach das 3,1228 oder rund das 3 fache der früheren
Schätzung, und kann man unzweifelhaft dieſes Verhältniß
auch auf die übrigen Immobilien anwenden, deren Werth
ſich ſomit auf M. 753,850. 80k¾ ſtellt, und das Gemeinde=
* Werth der
Beſſungen.
Darmſtadt.
Waldungen
M. 430000. 00. 3776320. 00
= 54030. 00. 178389. 50
Feldgüter, Wieſen ꝛc.
„ 197253. 60. 2783469. 36
Gebäude
Kapitalien, Mobilien ꝛc. „ 82857. 5l. 918416.13
M. 764141. 11. 7656594. 99.
NB. Stiftungskapitalien nicht gerechnet.
45 Es liegt eine Abſchätzung der Immobilien, ohne die
Wal=
dungen, durch hieſiges Ortsgericht aus dem Jahre 1881 vor, welche
aber keine „officielle” zu ſein ſcheint, da ſie in dem diesjährigen
Vor=
anſchlag keine Berückſichtigung gefunden hat. Dieſe neue
Tax=
ſumme beträgt (405148 J. 206820) = M. 611968. 00 gegen
M. 251283. 60 der alten, was nicht ganz der 3fachen (nur 2435)
Wertherhöhung entſpricht, wie oben angenommen wurde. Legt man
den ermittelten Werth des Waldes und die Taxation des
Ortsge=
richts zu Grunde, ſo ſtellen ſich die Verhältniſſe, wie folgt:
4
vermögen von Beſſungen daher beträgt:
Waldungen M. 1342800.,00
Feldgüter, Wieſen. ꝛc. „ 162090. 00
Gebäude
„ 591760. 80
Kapitalien, Mobilien ꝛc. „ 82857. 51
M. 2179508. 31.
Die Vergleichung ergibt hiernach auf den Kopf der
Bevölkerung ausgeſchlagen: In Beſſungen. In Darmſtadt.
Vermögen rund
M. 290. 00. M. 187.00
Schulden „
„ 38.00. „ 93. 00
Reines Vermögen rund „ 262.00. 94. 00
Nach den Boranſchlägen pro 1882ſ83 iſt der Ertrag
des Vermögens eingeſtellt:
In Beſſungen. In Darmſtadt.
M.
M.
Kapitalzinſen (ausſchl. Stiftungen;
837. 00
3516. 91
Von verliehenen Gütern
1800. 48
1058. 42
Aus Gras u. anderen Naturalien 1210. 00
7000. 00
Holz außer dem Walde erzielt
140. 00
Von Waldungen
32796. 98 52460. 00¾
Von Gebäuden
958. 29
15591. 89
Von dem Friedhof
8000. 00
271. 21
Von Markt= und öffentl. Plätzen
63. 00 15940. 00
Von verpachteten Jagden
1320. 00
1769. 53
Recognitionsgebühr von
Kanal=
einläufen
1600. 00
Schul= und Holzgeld
3996. 00
70218. 00
Faßeich=, Meß= u. Waaggebühren
4700. 00
—
Lagerhausgebühren
2100. 00
43252. 96 184094. 75
Rechnet man von dieſen Erträgen die Unterhaltungs= ꝛc.
Koſten ab, nämlich:
In Beſſungen. In Darmſtadt.
Grundrenten und andere ſtändige
M.
M.
Gefälle
35. 70
182. 50
Brandverſicherungsbeiträge
250. 00
3827.00
Unterhaltung und Koſten der Güter, 770. 00
3480. 00
Unterhaltung und Koſten der
Wal=
dungen
7618. 00
14000. 00
Unterhaltung der gemeinheitlichen
Gebäude
766. 20
24425. 00
Unterhaltung der Pfarrhäuſer
120. 00
200. 00
Unterhaltung der Schulhäuſer
350. 00
10750. 00
Unterhaltung und Koſten des
Friedhofs
2000. 00
334. 27
Unterhaltung der
Gemarkungs=
grenzen
50. 00
100. 00
Koſten der Faßeich=, Meß= und
Waaganſtalten
1910. 00
Koſten des Lagerhauſes
100. 00
Koſten des Viehmarktes
400. 00
10374. 17
51294. 50
ſo ſtellen ſich die Reinerträge auf 32878. 79 122800. 25
oder in Procenten nach den obigen
Vermögensbeſtänden
15
16
auf den Kopf der Bevölkerung
ausgeſchlagen
3,00
451
Hierzu muß bemerkt werden, daß in Darmſtadt für die
laufende Budgetperiode außerordentliche Herſtellungen an
M. 1342800. 00
Waldungen
„ 405184. 00
Feldgüter, Wieſen ꝛc.
Gebaude
„ 206820. 00
82857. 51
Kapitalien, Mobilien ꝛc.
M. W76sI. 51
Auf den Kopf der Bevölkerung daher:
M. 280.00
Vermögen, rund
„ 38. 00
Schulden, „
Reines Vermögen, rund M. 242.00
Im Jahre vorher M. 34343 29 reſp. M. 57870. 00.
Gebäuden ꝛc. vorgeſehen ſind, und bei Zugrundelegung der
vorhergehenden Periode ſich die Verhältniſſe wie folgt ſtellen:
Brutto=Ertrag.
M. 193599. 04
ab Unkoſten mit
„ 55057. 50
bleibt Reinertrag M. 138541. 54
in Procent 18.
und auf den Kopf der Bevölkerung M. 3. 39.
Es kommen alſo in Beſſungen immerhin noch 451- 339
- M. 1. 12 mehr Ertrag auf den Kopf der Bevölkerung
als in Darmſtadt.
In Darmſtadt können übrigens noch als
Vermögens=
erträge gerechnet werden:
1) Die jährlichen Zuſchüſſe zu den Schulen:
2. aus öffentlichen Kaſſen
M. 8133. 27
b. aus Stiftungen „ 584.74
M. 8718.0I.
2) Die Stiſtungen für Armen=Unterſtützungszwecke (, mit
der ſtädtiſchen Armenkaſſe verbundene Stiftungen”) und zwar
M. 87326. 03 Kapital mit einem Zinſenertrag von M. 3465. 32.
Im Ganzen daher:
für die Schulen
M. 8718.01
für die Armen
„ 3465. 32
und der obige Reinertrag von
„ 122800. 25
ein jährlicher Ertrag von
M. 134983. 58
was auf den Kopf der Bevölkerung M. 3. 30 ergibt.
Außerdem beſtehen noch 9 Stiftungen (M. 152504. 79
Kapital mit M. 6121. 58 Zinſenertrag), welche nicht direct
zu Gemeindezwecken zu verwenden ſind, aber den Gemeinde=
Angehörigen zu Gute kommen.
Nach dem Beſſunger Voranſchlag betragen die „Zinſen
von Stiftungskapitalien für Hülfsbedürftige M. 64. 30, das
„Keller'ſche Brautlegat: M. 3000 Kapital mit M. 135
Zinſen. Sodann bleibt noch die bereits oben bei den Schulen
erwähnte Annaſtiftung; anzuführen, über deren Verhältniſſe
jedoch das betreffende Material nicht zugänglich war.
Die Entwicklung der Steuerverhältniſſe von
Darm=
ſtadt und Beſſungen ſeit 1874 ergibt ſich aus nachſtehender
Darmſtadt. Beſſungen. Beſſungen
Ueberſicht:
in % von
Darmſtadt.
.
„
„ 37273 6834 1833 „ = 1881182 41199 7570 18.37 „ excl. Militär 188182 38448 6803 1769 B. Steuerzahler im Jahre 1874.. 1105⁷₈ 1379 12.47 „ 1877
„
„ 11657 1514 12.98 1881⁄82
„ 12343 1646 1333 C. Steuerzahler in %⁄o der Einw. 1874 327 24 — 187⁄₈ 313 222 — 1881)82 30 217 — 1874
D. Steuerzahler I. Abth. 1678 162 965 1877
„ 1888 199 1054 1881)82 1983 231 1165 1874
E. Steuerzahler II. Abth. 9379 1217 12,98 1877 9769 1315 13.46 1881182 10360 1415 13,66 F. Steuerzahler E. in %⁄ von B. 1874 848 88 1877
„ 838 86,9 188182 84 86
G. Einkommenſteuerkapikal
H. Eink.=Steuerkapital 1. Abth. 1874„
1. Eink.=Steuerkapital 1I. Abth.
k.
1874 fl. 948625
1877 „ 1007200
98734
116595
138095
10.41
1157
1. 371 41 1877 36,8 38.1 — 1881182 365 94
5 In dem Voranſchlag für Darmſtadt finden ſich als
Rein=
ertrag des Gaswerks (welches hier, wie oben beim Vermögen,
gleich dem Waſſerwerk, außer Rechnung gelaſſen iſt) in Einnahme
M. 60000. 00
geſtellt
L. Communalſteuerkapital
M. Communalſteuerkapital auf
315
1 Einw. incl. Militär
1874 „
1877 „ 309
„
1881183 „ 287
„
„ excl. Milit. 1881,82 307
N. Communalſteuerkapital auf
1874 „ 962
1 Steuerzahler
988
1877 „
„
Darmſtadt. Beſſungen. Beſſungen
in% von
Darmſtadt.
1874 fl. 1064377 105894 995
1877 „ 1151151 119351 1037
1881)82„ 1181524 134060 1135
O. Communalſteuer
—
183
—
114
—
177
—
197
—
768
—
788
—
814
1881182
957
1874 M. 342857 30257 883
1877„ 460000 30000 652
61500 1285
188182, 478600
P. Communalſteuer auf 1 Einw.
incl. Militär 1874 „ 101
1877 „ 12,3
„
„
188182
„
exc. Militär 1881182 125
„
C. Communalſteuer auf
1874 „ 31
1 Steuerzahler
„
188283 „ 388 373
„
R.
„ auf 1 fl.
Steuer=
kapital 1874 in
Pfennigen
1877
„
188111882 40507 45 875
8. Octroi abzügl. Rückver=
1881182 circa M. 330000
gütung
76
„ 808600 61500
r. Summa O und 8
Von T entfällt auf 1 Einwi incl.
„ 1962
Militär
„ 2½
excl.
„ 65.5
„ auf 1 Steuerzahler
68.
„ „ „ 1 fl. Steuerkapital in Pfa. „
Hiernach hat ſich vom Jahre 1874 bis 1882 vermehrt:
In Darmſtadt. In Beſſungen.
—
522
—
4,4
812
116
—
9
—
21,9
—
1877 „ 394 198
—
—
32212 28573
39.96 25, 130
Es iſt alſo der Zuzug nach Beſſungen überhaupt ein
ſtärkerer geweſen als nach Darmſtadt und ſind offenbar neben
ärmeren auch recht viele vermögendere Anſiedler zugezogen.
Während in Beſſungen auf je 100 fl.
Einkommen=
ſteuerkapital der 1. Abtheilung (über 1500 fl. Einkommen)
im Jahre 1874 703 fl. der II. Abtheilung vorhanden
waren, entfallen pro 188182 nur noch 51 fl. auf die I.
Ab=
theilung. In Darmſtadt haben ſich die
Einkommenſteuer=
kapitalien der 1. und II. Abtheilung ziemlich unverändert
im Verhältniß von 100 zu 58 erhalten. Die Anzahl der
Steuerpflichtigen der II. Abtheilung war 1874 in Beſſungen
75mal ſo groß als die der 1. Abtheilung, jetzt kommen auf
je einen Steuerzahler I. Abtheilung nur noch ſechs der
II. Abtheilung.
Bei einer Vereinigung Darmſtadts mit Beſſungen würde
die Octroiabgabe auf Beſſungen ausgedehnt werden müſſen.
Es iſt daher von Intereſſe zu prüfen, wie hoch etwa der
Ertrag des Octrois in Beſſungen ſich belaufen und wie unter
deſſen Zurechnung die Abgabenverhältniſſe ſich geſtalten
würden.
Der Octroiertrag hängt offenbar von der
Conſumtions=
fähigkeit der Bevölkerung ab. Dieſe iſt aber nicht nur
durch die Bevölkerungsziffer, ſondern auch durch deren
Wohl=
ſtand bedingt. Man wird daher keinen unrichtigen Maßſtab
gebrauchen, wenn man der Schätzung des Octroiertrags von
Beſſungen das Communalſteuerkapital zu Grunde legt und
im übrigen gleiche Verhältniſſe als vorhanden annimmt.
In Darmſtadt liefert das Octroi einen Reinertrag von
292763 M. bei einem Communalſteuerkapital von 1181524 fl.
Für Beſſungen ließe ſich alſo bei einem
Communalſteuer=
kapital von 134060 fl. ein Nettoertrag von 33218 M.
er=
warten. Dieſe Summe würde an dem jetzt durch Umlagen
zu deckenden Betrage von 68412 M. abgehen und blieben
durch Communalſteuer nur noch zu decken 35194 M. Dies
entſpricht einem Coefficienten von 26 Pfennig auf den Gulden
Communalſteuerkapital, während für 1882,83 dieſer
Coeffi=
cient rund 54 Pfennig beträgt. In Darmſtadt bleibt
der=
ſelbe wie im Vorjahr 40,507 Pfennig.
Wollte man lediglich die Bevölkerungszahl in Betracht
ziehen, ſo erhielte man für Beſſungen einen muthmaßlichen
Ertrag von 53743 M. und es würden nur noch 14669 M.
an Umlagen bleiben was einem Steuercoefficienten von
11 Pf. entſpräche. Bei dieſen Ziffern muß aber im Auge
behalten werden, daß ſie eine gemeinſchaftliche
Octroiverwal=
tung zur Vorausſetzung haben. Denn ſollte Beſſungen ein
eigenes Octroigebiet darſtellen, ſo würden die Koſten
unver=
hältnißmäßig größer und deshalb die Reinerträge bedeutend
geringer als bei gemeinſamer Verwaltung.
Die Einführung der Octroiabgabe wird wohl in Beſſungen
manche Bedenken erregen, aber mit Unrecht.
Zunächſt werden bei Octroiabgabe Theile der
Bevölke=
rung zu den Gemeindelaſten herangezogen, die durch Umlagen
nicht erreicht werden, - auch Fremde, die da verkehren,
tragen dazu bei.
Sodann iſt es irrig, anzunehmen, die Nichterhebung
von Octroi käme der Geſammtheit der Bevölkerung zu gute.
Speiſen und Getränke, Wein, Bier, Fleiſch und Brod koſten
in Beſſungen ebenſoviel oder nur um ein ganz Geringes
we=
niger als in Darmſtadt. So war, um ein Beiſpiel zu
er=
wähnen, nach Mittheilung der Centralſtelle für Landesſtatiſtik
der Preis des Schweinefleiſches nach dem Jahresdurchſchnitt
im Jahre 1881 in Darmſtadt 66 Pfennig und ebenſo in
Beſſungen. Solcher Beiſpiele ließen ſich noch andere
an=
führen. Dagegen muß der Beſſunger Metzger beim Verkauf
nach Darmſtadt per Pfund 3 Pfennig Octror bezahlen,
wäh=
rend der Darmſtädter Metzger, der ſein Octroi per Stück
vom Schlachtvieh entrichtet, es in der Hand hat, billiger zu
ſteuern, indem er ſchwereres Vieh einkaufl. Indeſſen wird
gerade bei Fleiſch eine etwaige Differenz im Preiſe durch
die Qualität ausgeglichen, da der Metzger, der per Stück
Schlachtvieh Octroi entrichtet, ein Intereſſe hat, ſchwereres
und daher beſſeres Vieh anzukaufen.
Ferner ſind die Einwohner Beſſungens mit mancherlei
Bedürfniſſen auf Darmſtadt angewieſen und bezahlen hierfür
ohnedies ſchon Octroi.
Endlich aber kann Beſſungen, wie oben ſchon erwähnt,
ür die Dauer ſeine Gemeindebedürfniſſe ohne Octroi nicht
befriedigen, wenn nicht die Umlagen ins Ungemeſſene ſteigen
ſollen. Und hierbei iſt gerade der Theil der Einwohner mit
Grundbeſitz, alſo auch die bäuerliche Bevölkerung, ſehr
weſent=
lich intereſſirt, da bekanntlich das Grundſteuerkapital ganz,
das Einkommenſteuerkapital aber nur zur Hälfte zu den
Ge=
meindelaſten herangezogen wird. Wenn indeſſen über kurz
oder lang Beſſungen - wie es neuerdings auch Worms
ge=
than - zur Einführung des Octrois ſchreiten wird, ſo kann
es die obenberechneten Beträge, wie ebenfalls ſchon
hervor=
gehoben, nur bei einer gemeinſchaftlichen Erhebung mit
Darm=
ſtadt erwarten. Ob eine ſolche aber bei ſonſtiger Trennung
der Gemeinden möglich wird, iſt eine Frage, die weder
un=
bedingt verneint noch unbedingt bejaht werden ſoll.
Jeden=
falls würden viele Schwierigkeiten ſich einſtellen, beſonders
aber der Vertheilungsmaßſtab der gemeinſamen Einnahmen
ein fortwährender Zankapfel ſein und bleiben.
Auf Grund der bisherigen Erörterungen läßt ſich ein Bild
darüber gewinnen, wie die Steuerverhältniſſe ſich etwa
geſtalten werden, wenn Darmſtadt und Beſſungen ſich
ver=
einigen, wenn alſo eine Steuergemeinſchaft ſowohl hinſichtlich
der directen, als der indirecten Abgaben eintreten wird.-
Man darf wohl annehmen, daß die beiderſeitigen Bedürfniſſe
nach der Vereinigung verhältnißmüßig dieſelben bleiben
wer=
den. Das Geſammterforderniß ergibt ſich daher durch
Sum=
miren der zur Zeit für Darmſtadt und Beſſungen aufge=
wendetlen Deckungsmillel. Der Reinertrag des Vermögens
wird nur inſoweit herangezogen, daß die Auſprülche der
Orts=
bürger, alſo die Almendberechtigung der Beſſunger
Orts=
bürger, gewahrt bleiben. Nimmt man unn an, das
Octroi=
erträqniß ſei um 13218 M. gewachſen, habe ſich alſo von
20276⁄ M. auf 3258! M. erhöht, dann blieben, unter
Verückſichtigung der übrigen beiderſeiligen Deckungsmittel, auf
die Summe der Commnnalſienerkapitalien, welche 131558.1 fl.
betragen würden, noch 518071 M. an Umlagen
auszuſchla=
gen. Es ergibt dies auf einen Gulden Steuerkapital 707
Pſeunig Stener.
Nach der Vereinigung ermäßigte ſich alſo der
Stenereoefſicient für Darmſtadt um einen Pfennig
und für Beſſungen um nahezu zwölf Pfennig. Ja
die Ermäſigung wird vorausſichtlich noch größer, da die nach
der Vereinigung eintretende Erſparniß an Verwaltungsloſten
noch nicht in Berechnung gezogen iſt.
Hieraus geht aber zur Evidenz hervor, daß
die in Darmſtadt hie und da gehegte Befürchtung,
die Commnualſtener werde in Folge der
Vereini=
gung erhöht werden müſſen, eine unbegründete iſt.
Die Koſten der Gemeindeverwaltung von Beſſungen
be=
rechnen ſich nach dem Borauſchlage pro 18828n wie ſolgt:
Beſoldungen: (
davon werden durch den Auſchluß an Darmſtadt wegfallen:
u. Beſoldung des Gemeinde=Einnehmers . 220 M.
80 „
„ Rathsdieners
b. „
810) „
„ Ortsgerichtsdieners
v. "
70) „
„ Bautechuikors
I.
„
510
„ Wegeauſſehers
0.
zuſammen täld' Mr.
Allerdings wird dieſe Summe vorerſt nicht
ganz erſpart, indem einige Warlegelder bis zu
anderweiler Verwendung zu zahlen ſein werden.
Uebrigens liegen eigenlliche Penſionsberechtigungen
nicht vor und wird daher nur die Villigkeit zu
walten haben. Auch ſällt mit der Vereinigung
das Ortsgericht von Beſſungen nicht von ſelbſt
weg. Vorausſichtlich wird aber die Regierung
keinen Aulaß ſinden, das Beſſunger Ortsgericht
ſortbeſtehen zu laſſen, wenn auch gecignete
Ueber=
gaugsbeſtimmungen und Uebergangszeit nicht
ausgeſchloſſen ſind.
700
Diäten und Gebühren: ()
Dieſe Summe wird in ihrem ganzen
Um=
ſange nicht mehr erſorderlich ſein, da durch
Ver=
ſchmelzung der Verwaltung mit Darmſtadt auch
die beiderſeiligen answärtigen Gheſchäfte
minde=
ſteus theilweiſe zuſammen ſallen.
n3 20
Burennkoſten (é
und zwar:
n. M. 23hd. - Bürgermeiſier=
Mepräſenta=
tionsgehalt,
h. „ 0b. - Bürngermeiſierei= Secretur,
50. - Coutroleur,
„
d. „ 136. 20 Holg inel. Aufuhr,
v. N6. Auſchaſſung von Mobiliar,
I. „ 5b. — Ortsgericht,
r. „ 50b. — Polizeiſachliche Koſten,
710
hierzu Miethe für das Orisgerichtslocal
Hinſichtlich des Ortsgerichts gilt das vorher
bei dem Ortsgerichtodiener Gheſagte. Die
ſach=
lichen Koſten für die Polizei werden wohl nicht
als wegſallend angeſehen werden können.
Votenlohn u. Verkündigungsloſten (7=
5.
Zeitungen und Formularien (8)
Summä 1185l 2s
Wenn auch dieſe Koſlen nicht ſämmtlich weaſallen, ſo
kann man doch eine Erſparniß von m runder Summe min=
deſſens 10060 M. als wahrſcheinlich betrachten. Außerdem
wird das Nathhaus von Beſſungen entbehrlich werden und
werden, wie in Darmſtadt, die Gebihren des Bürgermeiſters
zur Stadtlaſſe fließen. Dieſelben ſind für Darmſtadt
vor=
geſehen mit 850 M. und würden nach dem Verhältuiß der
Bevölerungszahl für Beſſungen 112 M. ergeben.
Bei der Vereinigung werden folgende weitere Punkte
nicht unerörtert bleiben können:
1. Die kirchlichen Verhältniſſe.
Dieſelben ſind die gleichen wie in Darmſtadt;
Kirchen=
vermögen iſt nicht vorhanden, die Koſten des Cultus werden
von der Kircheugemeinde beſtritten.
2. Die Friedhöfe.
Dieſelben werden natürlich beſtehen bleiben, vielleicht
gemeinſchaftlich für beide Gemeinden. Ob aber die bald
öthige Vergrößerung des Beſſunger Friedhofes einzutreten
hat, muß eine Frage der Heit bleiben.
3. Das Ortsgericht
hat bereits ſeine Erwähnung gefunden.
1. Die Sparlaſſen
werden zweckmüäßig zu vereinigen ſein.
b. Die Marktverhältuiſſe.
Die bereils höchſten Oris genehmigte Errichtung eines
Wochenmarktes in Beſſungen wäre, wenn nicht bis dahin ius
Leben getreten, auch bei der Vereinigung vorzubehalten,
jedenfalls bis zur etwaigen Erbanung einer Markthalle auf
einem geeigueten Platze.
6. Die Bürgeraufnahmen.
Die Taxen, welche nen aufgenommene Ortsbürger zu
entrichten haben, betragen:
Aeſſungen. Darmfladt.
A. Von jedem Einheimiſchen Gürgersſohn):
12.
10.
u) Feuereimergeld,
2.
b) Einſchreibgeld
. Von jedem deutſchen Ortsfremden
reſp. Nichtbürgersſohn: u, b und o wie vorher 10. 17.— Einzugsgeld 95. 71 3. zuſammen N5. 71 W. — mit Autheilnahme an den Ge= meindenuzungen weiter 2l. 71 zuſammen 337. 43 C. Von jedem nichtdentſchen Ortsfremden: u, b und e wie oben 10.— 17.— a) Einzugsgeld 171. 66.— zuſammen 181.73 87. - mit Autheiluahme an den Ge= meindenntzungen weiter 241. 71
zuſammen 12n. 13
Hiernach iſt die Erwerbung des Ortsbürgerrechts in
Darmſtadt ſehr erleichtert (aegen Beſſungen), was hinſichtlich
des Gemeindewahlrechts von Wichtigkeit iſt.
7. Das Faſſelvieh.
Einen beſonderen Beitrag der Viehbeſiter erhebt
Darm=
ſtadt hierfür nicht, während im Beſſunger Voranſchlag pro
1882 83 vorgeſehen ſind:
Ausſchlag auf die Beſizer von mellbarem
M. 1id.-
Mindvieh
Ausſchlag auf die Beſizer von Ziegen „ 73.
zuſammen M. 272. -
Durch den Auſchluß an Darmiſtadt würden die Beſſunger
Viehbeſitzer dieſe Beiträge nicht mehr zu leiſten haben.
Gleich=
wohl will man aber doch vielleicht den Faſſelſtall in Beſſungen
beibehalten haben, was dann durch beſondere Verhandlungen
zu regeln bliebe.
7
8. Die Löſchanſtalten.
Beſſungen hat ſeine eigene, eine freiwillige Feuerwehr.
Es entſteht die Frage, ob dieſelbe wie bisher ſelbſtſtändig
beſtehen bleibt oder mit der Darmſtädter Feuerwehr vereinigt
wird. Ein Anſchluß an den Organismus der letzteren und
einheitliche Leitung wäre jedenfalls angezeigt.
Die geſetzlichen Vorausſetzungen der
Vereini=
gung ſind in Art. 3. Abſ. 1 der Landgem=Ordnung
ent=
halten, welcher lautet:
„Die Vereinigung zweier Landgemeinden oder die
Vereinigung einer Landgemeinde mit einer Stadtgemeinde
kann auf übereinſtimmenden Beſchluß der beiderſeitigen
Ortsvorſtände und nach Anhörung des Kreistags von uns
genehmigt werden."
Es iſt alſo nicht nur ein auf die Vereinigung abzielender
Beſchluß des Ortsvorſtandes von Beſſungen, ſondern auch
ein conformer Beſchluß des Stadtvorſtandes von Darmſtadt
Vorbedingung der Vereinigung.
Während bisher die Gründe erörtert wurden, welche
von Beſſunger Seite für die Vereinigung ſprechen, und die
Darmſtädter Verhältniſſe nur ſo weit berührt wurden, als
es der Zuſammenhang erforderte, ſoll nunmehr ausgeführt
werden, warum auch für Darmſtadt der Anſchluß erwünſcht
ſein muß.
Wie in Darmſtädter einflußreichen Kreiſen verlautet,
ſteht der Vereinigung vom Darmſtädter Standpunkt aus das
Bedenken entgegen, daß die aus Beſſungen zu ziehenden
Ein=
nahmen bei Weitem nicht den Ausgaben entſprechen, welche
für Beſſungen, wenn es Beſtandtheil von Darmſtadt
ge=
worden iſt, gemacht werden müſſen, und zwar insbeſondere:
„1) Der Zuwachs einer Gemeinde von 7000-8000
Ein=
wohnern hat ſelbſtverſtändlich eine erhebliche Ausdehnung der
Verwaltung zur Folge, zumal da in einzelnen
Verwaltungs=
zweigen für Beſſungen Erhebliches nachgeholt und geändert
werden müßte. Das dermalige Perſonal der Bürgermeiſterei
Darmſtadt reicht für die jetzige Verwaltung noch aus. Eine
weitere Belaſtung iſt aber abſolut unthunlich, und wird
des=
halb bei einer Vereinigung mit Beſſungen die Beſchaffung
weiterer tüchtiger Arbeitskräfte alsbald erforderlich werden.
Dann wird aber
2) alsbald die Erbauung eines neuen Rathhauſes
nöthig, da dermalen ſchon alle Räumlichkeiten beſetzt ſind und
die beiden Beigeordneten ſich mit einem kleinen Zimmerchen
begnügen müſſen.
Nicht minder wird die Nothwendigkeit auftreten:
3) Neubauten für das Hoſpital und das
Armen=
haus vorzunehmen, da Darmſtadt mit den Räumen dieſer
Anſtalten ohne Beſſungen ſchon ſehr haushälteriſch
um=
gehen müſſe.
4) Auch das Stadtbauamt wird an Perſonal und Raum
nicht mehr ausreichen. Ebenſo müßte
5) das Perſonal der Stadtkaſſe vermehrt werden.
6) Beſſungen hat keine Mittelſchule. — Ohne Zweifel
wird alsbald nach einer Vereinigung das Verlangen nach
Er=
richtung einer ſolchen hervortreten. Dann müſſen neue Locale
geſchaffen werden, da die vorhandenen nicht ausreichen würden.
7) Beſſungen hat kein für eine Stadtgemeinde genügendes
Pflaſter keine Canaliſation, kein Gas= und kein
Waſſernetz.
Es müßte alsbald für alle dieſe Anlagen geſorgt
wer=
den. Dies würde enorme Summen erfordern.
8) Beſſungen ſteht bezüglich der Steuerkapitalien weit
hinter Darmſtadt zurück, wie aus Nachſtehendem erſichtlich:
Darmſtadt hat Einwohner ohne die Garniſon 38448
6803
Beſſungen ohne Garniſon
1102013 fl.
Darmſtadt Communalſteuerkapitalien
135000
Beſſungen
31 fl.
Communalſteuer auf den Kopf: Darmſtadt
Beſſungen.
20 „
Das Communalſteuerkapital müßte, um mit
Darmſtadt gleichzuſtehen, betragen
209000 fl.
Wenn ſich auch nach einer Vereinigung die
Gewerbe=
ſteuerkapitalien in Beſſungen etwas erhöhen werden, ſo wird
doch dieſe Erhöhung im Ganzen gewiß nicht über 12= bis
15000 fl. betragen.
9) Der Reinertrag aus Octroi wird nicht ſehr hoch ſein.
Ein Theil der Einwohner von Beſſungen zahlt für die in
Darmſtadt octroipflichtigen Gegenſtände, welche er von
Darm=
ſtadt bezieht oder daſelbſt conſumirt, jetzt ſchon Octroi, fällt
alſo bei einer Vereinigung gar nicht mehr in die Wagſchale.
Der ältere und ärmere Theil von Beſſungen wird aber wohl
wenig octroipflichtige Objecte einführen.
Der Octroreinnahme gegenüber ſtehen die Koſten,
welche ohne Zweifel durch Errichtung neuer Erhebſtellen,
Er=
bauung neuer Octroierhebhäuſer, ſowie durch Vermehrung des
Perſonals entſtehen werden.
10) Wenn von Beſſungen nach der Vereinigung eine
wenn auch nicht bedeutende Erhöhung der Gaszuführung
ver=
langt würde, ſo würde auch die dermalige Gasfabrik, welche
für Darmſtadt noch, auf Jahre ausreicht, den Bedarf nicht
mehr decken können.
Betrachtet man dieſe Ausſtellungen im Einzelnen, ſo iſt
die Nummer 1 ja richtig. Allein es iſt dabei zu beachten,
daß dagegen auch mindeſtens 10000 M. Verwaltungskoſten
von Beſſungen disponibel werden, von denen ein kleiner Theil
zu dem angegebenen Zweck ſchon ausreichen würde, abgeſehen
davon, daß bei der Vereinigung auch Arbeitskräfte in
Beſ=
ſungen disponibel werden, die mindeſtens theilweiſe noch
Ver=
wendung finden könnten.
Der Inhalt von Nummer 2 iſt in dem letzten
Ver=
waltungsbericht der Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt zwar
nicht berührt, allein es liegt kein Grund vor, denſelben zu
bezweifeln. Indeſſen wird ſich für einen oder zwei weitere
Gehülfen - und nur darum kann es ſich handeln - immer
noch ein Plätzchen finden laſſen. Iſt das nicht der Fall, ſo
iſt bei der fortwährenden Zunahme der Bevölkerung der
Rathhaus=Neubau doch nur eine Frage von ſehr kurzer Zeit.
Abgeſehen davon aber würde ein neues Rathhaus eine Zierde
für Darmſtadt werden, das ohnehin ſchon mit ſeinem
Villen=
kranze - der freilich theilweiſe zu Beſſungen gehört - eine
der ſchönſten Städte Süddeutſchlands geworden iſt. Ein
ſolches würde überdies der jetzigen Verwaltungsepoche, die
neben Anderem ſich durch ein großartiges Waſſerwerk und
vorzügliches Canalſyſtem ſchon ausgezeichnet hat, nur zu
größerem Ruhne gereichen. Für das vorhandene Rathhaus
ließe ſich anderweite Verwendung finden.
Nr. 3 und 4 dürfte ſich ähnlich verhalten wie bei dem
Rathhaus. Was das Hoſpital angeht, ſo könnte gerade die
Vereinigung mit Beſſungen Veranlaſſung werden zur
Her=
ſtellung eines vielſeitig ſchon erſtrebten eigenen Pfründner=
und Siechenhauſes. Es würde dann für die eigentlichen
Kranken Raum gewonnen und einem längſt gefühlten
Be=
dürfniß hinſichtlich der Pfründner und Siechen Rechnung
getragen werden können.
Die Nr. 5 iſt durch das zu Nr. 1 Bemerkte bereits
beantwortet.
Nr. 6 iſt ebenfalls in ſo weit richtig, als Beſſungen
großes Gewicht darauf legen wird daß es Kinder in eine
Mittelſchule ſchicken kann. Für Darmſtadt liegt das
Be=
dürfniß des Neubaues einer Mittelſchule bereits vor. Zu
bedauern iſt es, daß bei der Wahl des Platzes und der
räumlichen Ausdehnung auf den Zuwachs von Beſſungen
nicht geeignete Rückſicht genommen wurde, zumal da ein
reich=
licher Beſuch der Mittelſchule Seitens der Kinder aus
Beſ=
ſungen ſchon ſtattfindet.
Das in Nr. 7 Geſagte iſt hinſichtlich des Pflaſters nur
theilweiſe richtig. Die wichtigeren und frequenteren Straßen
Beſſungens befinden ſich in einem Zuſtande, der auf Jahre
hinaus keiner Aenderung bedarf. Im Uebrigen iſt in einem
großen Theile von Darmſtadt das Pflaſter auch nicht ſo
vor=
züglich, daß es bei einer Vergleichung mit dem Beſſunger
Straßenpflaſter gerade ſehr viel gewinnen würde.
Canaliſation, Gas= und Waſſernetz fehlen in Beſſungen,
aber dieſer und einige andere eben bereits hervorgehobene
Mängel ſind es gerade, welche den Wunſch nach dem
An=
ſchluß an Darmſtadt hervorgerufen haben. Hätte Beſſungen
alle dieſe Einrichtungen, ſo würde die Frage des Anſchluſſes
keine drängende geworden ſein.
Auf das Gaswerk ſoll ſpäter zurückgekommen werden.
Bezüglich des Waſſerwerks muß aber bemerkt werden, daß
dasſelbe bislang ſeine Koſten nicht deckt, ſondern ein
jähr=
liches Deficit von 30000 M. aufweiſt.* Bei dem Anſchluß
von Beſſungen wird ein neues größeres Abſatzgebiet
ge=
ſchaffen werden, und das Deficit, wenn auch mcht ganz, ſo
doch zum großen Theile verſchwinden. Es kann alſo
Darm=
ſtadt hierbei nur gewinnen.
Die bis jetzt von Darmſtadt aus gemachten Vorſchläge
über Waſſerabgabe an die Gemeinde Beſſungen werden ſchon
wegen des geſtellten hohen Preiſes kaum von ſehr großem
Erfolge ſein.
Der in Nr. 8 gezogenen Vergleichung der
Communal=
ſteuerkapitalien und der dort berechneten Differenz zu
Un=
gunſten Beſſungens iſt entgegenzuhalten, daß dafür auch das
Gemeindevermögen von Beſſungen im Verhältniß zur
Ein=
wohnerzahl bedeutend größer iſt und einen jene Differenz
ausgleichenden höheren Ertrag liefert als dasjenige von
Darm=
ſtadt. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß der Zuwachs der
höheren Steuerklaſſen in Beſſungen ſeit Jahren viel
bedeu=
tender iſt als in Darmſtadt.
Daß, wie in Nr. 9 behauptet, der Reinertrag des Octroi
nicht ſehr hoch ſein werde, kann wenigſtens dann nicht
zu=
gegeben werden, wenn damit geſagt ſein ſollte, derſelbe werde
erheblich hinter der oben auf Grund der
Communalſteuer=
kapitalien berechneten Summe zurückbleiben. Es iſt ja
be=
reits erwähnt, daß die Einwohner Beſſungens einen Theil
ihrer Bedürfniſſe von Darmſtadt beziehen, aber umgekehrt
verzehrt auch die Bevölkerung von Darmſtadt in Beſſungen
gar mancherlei, was bis jetzt von Octroi befreit iſt. Sodann
ſind dem Octroi Artikel des Maſſenverbrauchs, wie z. B.
Brennmaterialien, unterworfen, denen Niemand ſich entziehen
kann, und wo bis zu einem gewiſſen Grade die
Einwohner=
zahl als ſolche maßgebend iſt. In Anbetracht dieſer
Um=
ſtände wird die aufgeſtellte Schätzung Anſpruch auf
Richtig=
keit erheben dürfen.
Bei dem Anſchluſſe Beſſungens würde die Grenze des
Octroigebiets nach Süden verlegt werden und es wäre die
Errichtung neuer Erhebſtellen und Erbauung neuer
Octroi=
erheberhäuſer allerdings erforderlich; eine Vermehrung
der=
ſelben würde kaum einzutreten haben. Dafür würden aber
auch die jetzigen Häuſer disponibel, und ihr Verkaufswerth
dürfte höher ſein, als die Errichtung entſprechender Häuſer
an dem äußeren ſüdlichen Rande von Beſſungen koſten würde.
Möglicherweiſe würde einer oder zwei Octroiaufſeher mehr
nothwendig werden; allein die Erhebungskoſten würden bei
Weitem nicht in demſelben Verhältniß ſteigen wie der
Zu=
wachs an Gebiet und an Bevölkerung. Dennoch iſt bei der
Schätzung des Octroiertrags lediglich der Reinertrag von
Darmſtadt zum Maßſtab genommen.
Dagegen würde, was durchaus nicht zu unterſchätzen
iſt, eine viel beſſere Octroigrenze gewonnen werden. Die
1 Im neueſten Voranſchlag nur 22000 M.
Rusſchutz der Wereinigung
jetzige eine Straße entlang und an eingefriedigten Gärten
vorüberführende Octroigrenze Darmſtadts iſt eine ſehr
un=
günſtige und ſchwer zu überwachende. Bei dieſer Grenze
geht ſicherlich mancherlei Octroi verloren.
Daß die in Nr. 10 erwähnte erhöhte Zufuhr von Gas
nach Beſſungen verlangt würde, iſt zweifellos. Die
Gas=
anſtalt wirft jetzt ſchon für Darmſtadt eine hohe Rente ab
(60000 M.). Mit der Vermehrung des Conſums und
Er=
weiterung des Abſatzgebiets würde dieſe Rente
verhältniß=
mäßig ſteigen, und dieſer Vortheil würde ſelbſt bei einer
etwa nöthigen Erweiterung der Gasanſtalt immerhin bleiben.
Erwägt man aber, daß die Frage der electriſchen
Beleuch=
tung der Bahnhöfe, Theater, Fabriken ꝛc. einmal auf der
Tagesordnung ſteht und demzufolge der ſtädtiſchen Gasanſtalt
über kurz oder lang einige ihrer bedeutendſten Conſumenten
verloren gehen werden, ſo darf man wohl annehmen, daß
der Zuwachs von Gasconſumenten in Beſſungen Darmſtadt
nur erwünſcht ſein könnte.
Hiernach dürften die vom Darmſtädter Standpunkte
etwa zu erhebenden Einwendungen widerlegt ſein. Allein es
kommen noch folgende weitere Punkte in Betracht:
In hohem Grade erwägenswerth dürfte für Darmſtadt
die nicht zu verkennende Thatſache ſein, daß das künftige
Bauterrain Darmſtadts in Beſſungen liegt. Der Zug der
Ausdehnung der Stadt geht einmal nach Süden und läßt
ſich durch keinerlei Mittel ablenken. Darmſtadt iſt hier
längſt an ſeiner Grenze angekommen. Dicht daneben aber
ſind noch prächtige Bauplätze in Menge. Der Herdweg mit
ſeiner Umgebung gehört zu den ſchönſten Lagen von
Darm=
ſtadt und Beſſungen. Darmſtadt kann dieſes Bauterrain für
die Dauer nicht entbehren. Angezogen durch die ſchönen
Lagen wohnt jetzt ſchon eine Menge von in Darmſtadt
an=
geſtellten Beamten in Beſſungen, ebenſo eine Menge
Darm=
ſtädter Einwohner, die ſich von den Geſchäften zurückgezogen
haben (Rentner), und viele neu Zuziehende laſſen ſich in
Beſſungen nieder. Darmſtadt gibt alſo eine große Zahl
auch ſeiner beſſeren Einwohner an Beſſungen ab und läuft
Gefahr, in der Folge noch mehr abgeben zu müſſen. Dieſer
Nachtheil kann nur durch den Anſchluß beſeitigt werden.
Nach den bisherigen Ausführungen dürfte es zweifellos
ſein, daß die Vereinigung von Darmſtadt und Beſſungen für
beide Gemeinweſen nur von überwiegendem Vortheil ſein
würde. Opfer müſſen ja von beiden Seiten gebracht werden,
aber die Vortheile ſind ſo ſehr überwiegend, daß jene nicht
im mindeſten in Betracht kommen können.
Und bei alledem kann nicht unerwähnt bleiben, daß die
materiellen Vortheile nicht einmal das Ausſchlaggebende
ſein können. Viel mehr noch als dieſe dürfte die andere
Seite in Betracht kommen, die darin beſteht, daß eine dicht
bei einander wohnende, auf gleicher Bildungsſtufe
ſtehende und offenbar zuſammengehörige
Bevöl=
kerung die gemeinſamen Zwecke und Ziele vereinigt
viel beſſer und nachhaltiger fördern wird, als
getrennt.
Und ſo darf man hoffen, daß die Vereinigung ſich
voll=
ziehen wird nicht blos, weil ſie für beide Theile nützlich
ſein wird, ſondern auch, weil ſie nothwendig geworden iſt.
Nothwendige Schritte werden aber ſtets am beſten
ſo raſch als möglich gethan. Und ſpeciell Beſſungen
hat für den Anſchluß jetzt noch beſſere Anerbietungen zu
machen, als es ſie in einigen Jahren wird machen können:
Darum ſäume es nicht.
von Kinwohnern Beſſungens.
L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.
Gratis zu haben bei der Expedition des Darmſtädter Tagblatts. -