Wonneyenzzrreg
vertelkhrlich 1 Märk 6ö Pf. uc.
Bricheohn. Autwärn werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
ogengenommen wu 1 Mari 5o Pf.
zw Ouurtal hud. Voſtauflchlag.
(rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
wedenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
.I15
Freitag den 15. Juni.
1883.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingeführlichen Beſtrebungen der
Socialdemokratie ſind verboten worden:
1) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Schleswig. vom 4. Juni 1883 die von dem
Druckerei=Beſitzer G. A. Mönch zu Gaargen bei Kiel herausgegebene periodiſche Druckſchrift: „ Münchhauſen,
humoriſtiſchſathriſches Wochenblatt;, als eine Fortſetzung des unter dem 6. März er. verbotenen humoriſtiſch=ſathriſchen
Wochenblatts „Kieler Stichling”,
2) laut Bekanntmachung der Königl. Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 6. Juni 1883 die nicht periodiſche Drucſchrift,
betitelt: „ Protokoll über den Kongreß der deutſchen Socialdemokratie in Kopenhagen; abgehalten vom 29. März bis
2. April 1883; Hottingen-Fürich, Druck der ſchweizeriſchen Genoſſenſchaftsbuchdruckerei, 1883; dereu Text von Seite
6 beginnend bis Seite 34, Zeile 5 v. v. mit demjenigen der durch Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidiums zu
Berlin vom 10. Mai 1883 - Nr. 109 des deutſchen Reichs=Anzeigers vom Jahre 1883 - verbotenen
nichtperio=
diſchen Druckſchrift: „Protokoll des Kongreſſes der deutſchen Socialdemokratie zu Kopenhagen; (vom 29. März bis
2. April 1883) übereinſtinmt:
3) laut Bekanntmachung des Königl. Regierungs=Präſidenten zu Breslau vom 6. Junl 1863 das ohne Angabe des
Ver=
faſſers und Druckers in polniſcher Sprache in Krakau erſchienene, mit der Ueberſchrift; „ Odezwa Socyalistow
pols-
kich rachodnie; Galicyi- verſehene Flugblatt, welches mit den Worten: „Woaystkie prady wskazujace ludaksgei
nowe toryu beginnt.
Darmſtadt, am 13. Juni 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
(5821
Bekanntmachung.
Am 15. Juni treten in den zum
Poſt=
lbezirk Ober=Ramſtadt gehörigen Orten
Nieder=Modau, Ober-Modau und
Ernſthofen, ſowie in den Orten
Hor=
hohl und Brandau, welche vom gleichen
Tage ab vom Landbeſtellbezirk der
Poſt=
agentur Reichenbach abgezweigt und
dem=
jenigen der Poſtagentur Ober=Ramſtadt
zugetheilt werden, Poſthülfſtellen in
Wirkſamkeit. Die Verwaltung derſelben/
iſt übertragen:
in Nieder=Modau dem Landwirth Herrn
Heinrich Mager,
in Ober=Modau dem Herrn Ga. Keller IV.
in Ernſthofen dem Herrn Heinrich Axt,
in Horhohl dem Herrn Peter Heller und
in Brandau dem Landbriefträger Joh.
Hillinger.
Zur Vermittelung des Poſtverkehrs
der neuen Poſthülfſtellen wird vom 15. Juni,
ſab eine Landpoſt eingerichtet, welche zu=
gleich zur Perſonenbeförderung für
Rech=
nung und Gefahr des Landbriefträgers dient
und täglich - mit Ausnahme der Sonntage/
zwiſchen Brandau und Ober=Ramſtadt,
wie folgt kurſirt:
„ 710 „ Ernſthofen
„ „ 60
„ 780 „ „ Obermodau „ 625
„ 746 „ „ Niedermodau „ 610
„ 81s „ Oberramſtadt
„ Oberramſtadt Bhf. 525
Orten, ſowie in den im Modauthale
lie=
genden Mühlen und Fabriken und in den
Orten Herchenrode und Allertshofen täglich
in den Vormittagsſtunden eine Beſtellung
von Poſtſendungen durch einen
Landbrief=
träger zu Fuß ſtatt.
Mit der neuen Einrichtung werden
ferner die Orte Rohrbach, Wembach und
Hahn, welche jetzt zum Landbeſtellbezirk
des Poſtamts in Reinheim gehören, ſowie
die im Poſtbezirk Reichenbach belegenen
Orte bezw. Wohnplätze Allertshofen,
Loch=
mühle und Seegerhof dem Landbeſtellbezirk
der Poſtagentur Ober=Ramſtadt, das zum
Poſtbezirk Lindenfets gehoͤrige Dorf
Raidel=
bach dem Poſtbezirk Reichenbach zugetheilt.
Darmſtadt, den 12. Juni 1883.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
Hagemann.
6822
Submiſſion.
Am 18. Juni 1883. Vormittags
10 Uhr,
ſollen auf dem Büreau des unterzeichneten
Artillerie=Depots die für das Jahr 1883ſ34
ſ auszuführenden Reparaturbauten, als:
Schreiner=, Zimmer=, Weißbinder=,
Tape=
zier=, Glaſer= Schloſſer=, Dachdecker=,
Spengler= und Maurer=Arbeiten, im
Sub=
miſſionswege an einen General=Unternehmer
vergeben werden.
964
1350
Verſtegelte Offerten, welche die Gebote
in Procenten der Anſchlagsſumme, ſowie
die Anerkennung der Bedingungen
enthal=
ten müſſen, ſind mit dem Vermerk „
Sub=
miſſion auf Reparaturbauten' verſehen, bis
zu genanntem Termin portofrei einzuſenden
Die Bedingungen nebſt Koſtenanſchlag
liegen im diesſeitigen Büreau zur Einſicht
offen und können erſtere gegen Einſendung
von 50 Pfg. Schreibgebühr abſchriftlich
bezogen werden.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
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4 15
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W Vorſchule, die höhere Mädchenſchule und die beiden Mittelſchulen iſt bei Ve= der Mahnung binnen 14 Tagen in den Vormittagsſtunden von 8-12 Uhe,
bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
(5742
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für Kinder, Frauen und Greiſe, wie auch
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haltend Vor= und Hintergarten,
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pelte Balkons. Stallung u. Remiſe
ꝛc., preiswürdig zu verkaufen. Näh
bei B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
8
W
M
5832) 8 Zimmer nebſt Zubehör,
dar=
unter Salon mit Balkon, untere
Rhein=
ſtraße 47. 3. Etage, per l. October,
vielleicht auch früher zu vermiethen. Näh.
bei C. Koehler, Rheinſtraße 49 oder
Eliſabethenſtraße 4.
5833) Obergaſſe 40 ein kleines Logis
zu vermiethen.
5834) Caſinoſtr. 21 4 Zimm.; verm.
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
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L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
14
Kteinkohlenhezugs-Yerein
9Mercur.é
Die verehrlichen Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß die Anfuhr
der Kohlen demnächſt beginnt.
Anmeldungen neuer Mitglieder nimmt der Rechner Herr Reutner Klippel
(Schloßgartenſtraße 9) eutgegen.
Darmſtadt, im Juni 1833.
Ber Vorstand.
(5836
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(5828
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= Wo? ſagt die Expedition. (5776
(5320
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(5837
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Bei bevorſtehendem Quartalwechiel halte ich mich auf alle erſcheinenden
Zeitſchriften und Mode=Journale
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Ich erhalte von jetzt an aus den großen Verlagsanſtalten der Garteulaube
E. Keil, Ueber Land und Meer, Illuſtr. Welt ꝛc. (Deutſche Verlagsanſtalt
vorm. Ed. Hallherger), Modenwelt, Frauenzeitung ꝛc. (F. Lipperheibe), Von
Fels zum Meer ꝛc. (W. Spemann), 24 Stunden früher wie ſeither und findet
die Verſendung ſchon
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Freitag früh 7 Uhr ſtatt
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Hügelſtraße 30.
(6838
RLBi(
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38
5
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
E
5839) Ein gut empfohlenes Mädchen,
welches die Kinderpflege gründlich verſteht,
ſucht Stelle zu kleinen oder auch größeren
Kindern durch Frank's Stellenbüreau;
ebendaſelbſt kann auch eine durchaus perfecte
Köchin nachgewieſen werden.
5840) Eine gut empfohlene ſelbſtändige
Köchin ſucht wegen Abreiſe ihrer
Herr=
ſchaft auf Johonni anderweitig Stelle.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
5841) Eine Herrſchaftsköchin ſucht
Stelle. Dienſtmädchen, welche bürgerlich
kochen können, erhalten gute Stelle. Frau
Reßling, Louiſenſtraße 30.
E
M
5842) Ein braves Mädchen wird per
Johanni geſucht. Langgaſſe 28.
5813) Geſucht wird ein braves
Mäd=
chen, welches gut kochen kann und ſich
willig allen häuslichen Arbeiten unterzieht.
Melden wollen ſich, Nachmittags zwiſchen
2 und 5 Uhr, nur mit guten Zeugniſſen
Verſehene. Wendelſtadtſtr. 26, 1 Treppe.
1862
5773) Braves Dienſtmübchen mit
guten Zeugniſſen geſucht.
Steinacker=
ſtraße Nr. 17.
5725) Ein ordentliches Dienſtmädchen
wird zum 1. Juli geſucht. Meldunger
mit Buch Schloßgartenſtr. 15. 2 Trepp.
Ein Mädchen
zum Austragen von Druckſachen geſucht
für einige Tage. Näheres Schulſtraße 10
im Laden.
[5844
WxTN
5845) Man ſucht für Frankfurt a. M.
ein feines älteres Hausmädchen in
die Haushaltung eines Herrn, woſelbſt noch
Köchin und Diener gehalten werden; muß
wöchentlich waſchen und bügeln, gut nähen
können und feine Hausarbeit verſtehen.
Nur ſolche mit langjährigen Zeugniſſen
wollen ſich melden: 20 Weſtendſtraße
Frankfurt a. Main.
5846) Ein anſtändiges Mädchen von
15-16 Jahren, welches Liebe zu Kindern,
hat, wird für die Vormittagsſtunden
ge=
ſucht.
Frau Auguſt Schmidt,
Louiſenſtraße 4.
K 115
5847) Zwei tüchtige Schmiede können
ſofort, eintreten bei J. P. Philipp,
Hoſſchmied, Bleichſtraße 15.
5848) Ein ſolides Müdchen, welches
bürgerlich kochen kann, wird für Heidelberg
geſucht. Näheres bei der Exped. d. Bl.
5849) Ein verheiratheter Müller
bei freier Wohnung in eine Farbenfabrik
in der Rheinpfalz geſucht. Näheres im
Verlage ds. Bl.
ſEin Lehrer oder Lehrerin wird ge=
C= ſucht, der oder die einigen jungen
Mädchen wöchentlich eine Geſchichts= und
eine Literaturſtunde ertheilt. Gefällige
Offerten wolle man ſchriftlich, mit
Preis=
angabe pro Stunde, unter Nr. 200 in der
Exped. ds. Bl. abgeben.
(5770
Maſchinen=Näherinnen
lönnen das Strohhutnähen erlernen.
A. Rosenthal & Co,
Rheinſtraße 20. (5728
ſFine perf. Kleidermacherin empfiehlt ſich
C in u. außer dem Hauſe. Kiesſtr. 30. 65731
Gaalbat,
Heute Abend:
ESAAAON
von der
(5528
Capelle des Drag.=Rgts. Nr. 24.
Meſſunger Ludwigſtraße 39 wird Wäſche
zum Waſchen und Bügeln angenom
nen u. ſchön ausgef. Frau Haun. (5700
1
„2)
Ein goldenes emaillirtes
2
Verloren. Herzchen mü Phot=
3
graphie wurde vor einigen Wochen ver= ſ
loren. Gegen Belohnung abzugeben Wie=¾
nersſtraße 61.
(5850 4½
Verloren. Ein Körbchen, enthaltenl
Feldflaſche, in der Oppermansſchneiſe
(Faſanerie). Dem redlichen Finder eine
gute Belohnung. Abzugeben Neckarſtr. 22,
Hinterbau.
(5851
Freitag den 15. Juni
liegt der 4. Bogen des Adreßbuchs auf
dem Hauptmeldebüreau, Hügelſtraße, offen.
Göbel-Heß.
[5826
13)
gor;
81)
lof
1-
21⁄
8
66
4
10
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht,
daß unſer lieber Gatte, Onkel und Schwager
Otto Weisel
heute Morgen halb 9 Uhr plötzlich verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliehenen.
Darmſtadt, den 14. Juni 1883.
5.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt jeder
be=
ſonderen Anzeige die traurige Mittheilung, daß unſer guter
Gatte, Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwiegerſohn
Geometer Larl Venzel
geſtern Abend 8 Uhr nach kurzem ſchwerem Leiden
ver=
ſchieden iſt.
Darmſtadt, den 14. Juni 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den 15. Juni,
Nach=
mittags 4 Uhr ſtatt.
Volitiſche Ueverſiche.
Darmſtadt, 15 Juni.
Deutſches Reich. Die nationalliberalen Fractionen des
Reichs=
tages und des preußiſchen Abgeordnetenhauſes haben einſtimmig beſchloſ
ſen eine Adreſſe an Herrn v. Bennigſen zu richten, worin ihm der
leb=
hafte Dank ſeiner Parteigenoſſen für ſeine bisherige politiſche Thätigkeit
und die beſtimmte Hoffnung ausgedrückt wird, daß er dieſelbe unter
günſtigeren Verhältniſſen wieder aufnehmen werde.
Die „N.=Z.u ſchreibt: In parlamentariſchen Kreiſen verlautet
wei=
ter über die letzte Zuſammenkunſt des Herrn v. Bennigſen mit dem
Fürſten Bismarck, daß dieſelbe, wenn ſie ſich auch in den freundlichſten
Formen bewegte, Herrn v. Bennigſen den Eindruck zurückließ, daß die
Oifferenzpunkte ſich gehäuft und verſchärft hätten. Fürſt Bismarck hätte,
wie berichtet wird, über den ihm durchaus überraſchend gekommenen
Entſchluß des Herrn v. Bennigſen jeine Mandate niederzulegen, ſich in
einer Weiſe geäußert, aus der hervorgehe wie unangenehm betroffen er
durch dieſen Schritt ſei..
In der Sitzung der Kirchencommiſſion vom 13. Juni legten die
Redner der verſchiedenen Parteien ihre bereits bekannten Stardpunkt
dar. Auf eine Frage Windthorſt's erklärte der Cultusminiſter, es ſel
nicht ausgeſchloſſen, daß die Regierung nach Annahme des Geſetzes zu
einer geeigneten Zeit weitere Schritte auf dem Gebiete der Reviſion thue.
Die Altconſervatwen äußerten ſich im nämlichen Sinne, ſie wollen aber
gegenwärtig aus der bereits von ihnen bekundeten Stellung nicht
heraus=
treten.
Polizeipräſident von Madai reiſte am Donnerstag nach
Wilhelms=
höhe ab.
Oeſterreich=Ungarn. In Oeſterreich wirbelt die beabſichtigte
Decentraliſation der Eiſenbahnen noch immer Staub auf. Die
Kriegs=
verwaltung hatte anfangs Bedenken gegen eine zu weitgehende
Decentra=
liſation der Bahnen erhoben, ſie hat dieſelben aber wieder fallen laſſen,
nachdem von Graf Taaffe erklärt worden iſt, daß die Centralleitung der
Staatsbahnen unter allen Umſtänden in Wien bleiben werde. Es er
ſcheinen demnach auch die Gerüchte von dem Rücktritt des
Reichskriegs=
miniſters Grafen Bylandt=R.ifferſcheid als durchaus unbegründet.
Das Extraordinarium des Kriegsbudgets für das Jahr 1884 wirl
ſich im Allgemeinen auf der Höhe des Durchſchnitts im letzten Jah
halten. Die Verſtärkung der Artillerie=Regimenter ſoll bis auf Weiteres
verſchoben worden ſein.
Bei den Wahlen der Landgemeindebezirke in Krain wurden
durch=
weg die nationalen Candidaten gewählt. Damit iſt zugleich entſchieden,
daß die Majorität des für den 25. ds. Mts. einberufenen Krainer
Land=
tangs ſloveniſch ſein wird, da auch die Laibacher Handelskammer und
einige Städte ſloveniſche Candidaten wählen werden.
Frankreich. Von Seiten der äußerſten Linken des
Abgeordneten=
hauſes wurde Granet beauftragt, die Regierung über die Expedition nach
Tonking zu interpelliren. Granet will beſtimmte Erklärungen darüber
verlangen, welche Schranken ſich die Regierung in der Ausführung der
Expedition geſteckt habe.
Im Mmniſterrathe ſetzte Ferry die Annahne und Discuſſion der von
der äußerſten Linken über Tonking eingebrachten Interpellation geger
Challemel=Lacour durch, welcher freie Hand behalten wollte.
Dem „Temps” zufolge zeigte Sisliman, der Chef der Inſurgenten
in Südoran, dem Vertreter Frankreichs in Marocco, Ordepa, an, daf
ſeine Truppen entlaſſen und er in Tanger angekommen ſei, um ſich
Frankreich zu unterwerfen. Damit wäre die Ruhe in Süd=Algier
voll=
kommen wieder hergeſtellt.
Der Marineminiſter ſchickt den Transportdampfer Saone mit einem
optiſchen Telegtaphenmaterial und dem betreffenden Perſonal nach
Tonking.
Zwei Abgeſandte Tu=dues ſind in Saigun eingetroffen. Dieſelben
proteſtiren gegen die Vorgänge in Hanoi und beſtätigen, daß der König
eine friedliche Löſung der Schwierigkeiten wünſche.
R.
England. Die frühere Mittheilung, daß das Unlerhaus die Bill
angenommen habe, wonach die Ehe eines Wittwers mit ſeiner Schwägerin
geſtattet wird, berichtigt ſich dahin, daß die Annahme dieſer Bill im
Oberhauſe (in zweiter Leſung) mit der angegebenen Stimmenzahl von
165 gegen 158 angenommen wurde. Die Annahme durch das Unterhaus
war ſchon früher erfolgt.
Im Unterhauſe beantragte Hamilton die ſofortige Reviſion der Artikel
der iriſchen Landacte, betreffend den Ankauf der Pachtgüter durch die
Pächter. Trevelyan gibt die Nothwendigkeit der Reviſion zu. Die
Re=
gierung ſei zur Annahme des Antrags bereit, wenn das Wortyſofortige
geſtrichen würde, aber die Regierung könne keinen Plan gutheißen, der
nicht die ſofortige Anzahlung eines Theils des Kaufſchillings durch die
Pächter und für das Saldo des Kauſſchillings ſolide, auf
verhältniß=
mäßig kurze Zeit ausgedehnte Zahlungsraten umfaßt, um die nöthige
Sicherheit für den ſocialen und politiſchen Landeszuſtand zu erlangen.
Northeote wünſcht das Wort „ſofortiger durch das Wort „baldiger zu
erſetzen. Gladſtone willigt ein, und wird hierauf die ſo veränderte
Motion angerommen.
Im engliſchen Unterhaus führte am Montag die Berathung über die
beiden Geſetzentwürfe, betreffend die Dotation für Admiral Seymour
und General Wolſeley, zu ſcharfen Angriffen einzelner oppoſitioneller
Redner auf die Regierung. Derſelben wurde unter Anderem der
Vor=
wurf gemacht, ſie prämiire hierdurch gleichſam die Inbrandſchießung
Alexandrien's; trohdem wurden beide Geſetzentwürfe mit großer
Majo=
rität genehmigt.
Italien. Am Sorntag haben in Rom die Ergänzungswahlen zum
Gemeinderath ſtattgefunden, welche diesmal durch die Betheiligung der
Clerikalen eine beſondere Bedeutung gewannen. Nach den nunmhr
vor=
liegenden Ergebniſſen wurden 14 Candidaten, die von allen Parteien
ge=
meinſam aufgeſtellt worden waren, und 4 Candidaten, die ausichließlich
auf der clerikalen Liſte ſtanden, gewählt. Die clerikale Partei kann mit
dieſem Wahlreſultat immerhin zufrieden ſein, um ſo mehr, als ſie ſich
an den römiſchen Municipalwahlen früher nie betheiligte.
Der Director der Banca Veneta, Cavalliere Oſio, iſt nach
Verun=
treuung von zwei Millionen Lire geflüchtet.
Norwegen. Staatsminiſter Selmer hat die Weiſung erhalten, am
7. Auguſt vor dem Reichsgerichte zu ezſcheinen, worauf der Proceß
ſo=
fort beainnen ſoll.
Türkei. Nach einer officiellen Erklärung des Kriegsminiſters iſt
es Hafiz Paſcha gelungen, die Aufrührer in Oberalbanien zu zeiſprengen
und die Anhöhen der Caſtrati zu beſetzen. Der Verluſt der türkiſchen
Truppen beläuft ſich auf 27 Todte und 54 Verwundete.
Caypten. In Alexandrien iſt am 9 Juni Suleiman Sami Daud
hingerichtet worden, von welchem der Befehl zur Einäſcherung der Stadt
Alexandtien ausgegangen iſt. Er hatte unter den engliſchen Conſervativen
noch in letzter Stunde unerwartete Fürſprecher gefunden, welche Alles
verſuchten Taud ſeiner wohlverdienten Strafe zu entreißen.
Der Anführer der egypliſchen Truppen im Sudan, Hicks Paſcha,
verlangte 3000 Mann Verſtärkung.
Für die bei dem Brande von Alexandrien erlittenen Verluſte will
die Regierung eine Entſchädigung bis zu 50 Procent gewähren, inſofern
die Verluſte die Höhe von 200 Pfund nicht erreichen.
Vereinigte Staaten. Aus Waſhington wird gemeldet, daß
meh=
rere amerikaniſche Marine=Officiere in dem Glauben, daß ein Krieg
zwiſchen China und Frankreich unvermeidlich ſei, ſich bei dem chineſiſchen
Geſandten zum Eintritt in die chineſiſche Flotte gemeldet haben. Der
Geſandte erklärte, keine Vollmacht zur Annahme von Officieren zu
be=
itzen, und verwies die Geſuchſteller an den Vicekönig Li, durch Vermitt
lung des Conſulats von Canton. Das Marine=Departement gibt
be=
kannt, daß allen Officieren, welche in chineſiſche Dienſte zu treten
wün=
ſchen, zeitlicher Urlaub ertheilt werden wird.
Die Eiſenwerk=Arbeiter in Cincinnati haben ſich mit den
Hütten=
beſitzern wegen der Bahnſtreitigkeit in freundlicher Weiſe auf Grund des
Pittsburger Uebereinkommens verglichen und haben die Arbeit bereits
wieder aufgenommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juni.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben die
Hauptſtaatskaſſe=
calculatoren 2. Kl. W. Sieger und L. Göttmann zu
Hauptſtaats=
kaſſecalculatoren 1. Kl. und den Oberſörſter der Oberförſterei Culdorf
L. Frey zum vortragenden Rath bei der Abtheilung für Forſt= und
Cameralverwaltung des Miniſteriums der Finanzen unter Verleihung
des Amtstitels „Oberforſtrath' ernannt.
. - Se. Großh. Hoh. Prinz Heinrich hat ſich am Mittwoch von
den ruſſiſchen Majeſtaten in Peterhof verabſchiedet und am 14. ds. Mts.
die Rückreiſe über Berlin angetreten.
— Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 14, enthält:
Bekanntmachung, die für das Etatsjahr vom 1. April 1883 bis Ende
März 1884 zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe der Stadt Mainz
zu erhebenden Umlagen betr. Ueberſicht der für 188384 von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur
Be=
ſtreitung von Communalbedürfniſſen in den Landgemeinden des Kreiſes
Offenbach. Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz für 188384 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Commu=
nalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Schotten. Ueberſicht der
pro 1. April 1883,84 von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
1165
1553
genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe in den
Gemeinden des Kreiſes Groß=Gerau. Dienſtnachrichten.
Ruheſtandsver=
ſetzungen. Concurrenzeröffnungen.
C Bei Beginn geſtriger Sitzung zweiter Kammer erklärte die
Regierung auf eine Interpellation des Abg. Schröder, daß ſie die
Ab=
ſicht bege, den erhobenen Beſchwerden über den mangelhaften Anſchluß
der Worms-Bensheimer Bahn an die Main=Neckar=Bahn gerecht zu
werden. — Die Secundärbahnvorlage wurde hierauf nach unweſentlicher
Debatte in der Schlußabſtiminung einſtimmig definitiv angenommen.-
Miniſterpräſident von Starck eröffnete ſodann, daß die Regierung die
unlängſt in Betreff der kirchenpolitiſchen Lage eingebrachte Interpellation
erſt beim nächſten Zuſammentritt der Kammer, alſo im October,
beant=
worten werde und zwar mit Rückſicht auf die im preußiſchen Landtag
beantragte Modification der Maigeſetze, deren Ergebni= nach Lage der
Verhältniſſe für uns nicht ohne erheblichen Einfluß bleiben könne, eine
Geſchäftsbehandlung, mit der ſich die Interpellanten einverſtanden
er=
klärten. — Weiter genehmigte man die Vorlage wegen Erbauung eines
definitiven Stationsgebäudes in Egelsbach= auch den Antrag der Abgg.
Böhm und Kugler, wonach zukünftig auch uneheliche Waiſen in die
Landes=Waiſenanſtalt aufgenommen werden ſollen. - Bei der ſodann
aufgenommenen zweiten Leſung des Einkommenſteuergeſezes wurde die
vielfach empfohlene Beſtimmung, daß die Spar= und Leihkaſſen gehalten
ſein ſollen, der Steuerbehörde auf Verlangen Auskunft über die Einlagen
einzelner Steuerpflichtigen zu machen, mit 20 gegen 19 Stimmen
ge=
ſtrichen. — Nach lebhafter Debatte wurden die von ultramontaner Seite
eingebrachten Anträge den Perſonen mit weniger als 300 M. jährlichem
Einkommen, die Steuerfreiheit genießen, doch das Wahlrecht dadurc, zu
ſichern, daß ihnen auf Verlangen ein Steuerkapital von 1, eventuell
5 Mark angeſetzt und die Erhebung der darauf fallenden Steuer ſiſtirt
werde, abgelehnt, dagegen ein von Oſann eingebrachter Antrag
ange=
nommen, wonach dieſen Perſonen das Recht zuſtehen ſoll, 3 Monate vor
der Wahl ihre Eintragung in die unterſte Klaſſe der Einkommenſteuer,
welche die Einkommen von 300-399 M. umfaßt, zu verlangen. Bei
der Schlußabſtimmung wurde das ganze Geſetz mit allen gegen eine
Stimme definitiv angenommen. Heute findet die zweite Leſung des
Kapitalrentenſteuergeſetzes ſtatt.
C Wie verlautet, iſt die Vorlage wegen Erbauung einer
Gen=
darmerie=Caſerne in hieſiger Stadt im Schooße des
Finanzaus=
ſchuſſes zweiter Kammer auf Beanſtandung geſtoßen.
- Zu der am 13. ds. im oberen Rathhausſaale ſtattgehabten Sitzung
der evangeliſchen Kirchengemeinde=Vertretung waren
37 Mitglieder erſchienen. Der Vorſitzende, Herr Kircherrath Decan
Ewald eröffnete die Verhandlungen mit einer Anſprache. worin er
hervorhob, daß die letzten Monate dieſes Jahres durch zwei kirchliche
Er=
innerungsfeſte bezeichnet würden, welche wie für den geſammten
Pio=
teſtantismus, ſo auch für unſere evangeliſche Landeskirche von höchſter
Bedeutung ſeien, nämlich die Feier der vor 400 Jahren erfolgten Geburt
des Reformators Luther, ſowie dervor 50 Jahren geſtifteten Union.
Der Vorſitzende ſprach die Erwartung aus, daß beide Feſte von der
pro=
t ſtantiſchen Bevölkerung der Reſidenz mit derjenigen Theilnahme gefeiert
würden, welche der größten evangeliſchen Gemeinde des Landes zieme.-
Im Hinblick auf die demnächſt bevorſtehende Ergänzung der
Kirchen=
gememde=Vertretung erwähnte der Vorſitzende mit Dank, daß der Großh.
Oberbürgermeiſter die Aufſtellung der bezüglichen Wählerliſte
über=
nommen habe. - Von dem Gelände des Kaplaneiguts zu
Gries=
heim lag für eine kleine Parzelle eine Kauf Offerte für den
Be=
trag von 130 M. vor, und gab die Verſammlung zu dem
Vei=
kauf ihre einhellige Zuſtimmung. — Namens des Kirchenvorſtandes
verlas ſodann Herr Pfarrer Dingeldey den Bericht, über
die krchlichen und ſittlichen Verhältniſſe der Gemeinde im verfloſſenen
Jahre woraus wir Folgendes hervorheben: Tie Seelenzahl der hieſigen
evangeliſchen Gemeinde, incluſ. der activen Militärperſonen der Garniſon
beträgt nach der letzten Volkszählung 33355. Getrennt von der evang.
Landeskirche lebt hier 1 Baptiſt; die Zahl der Freie=Proteſtanten iſt auf
8 zuſammengeſchmolzen und ſind zur evangeliſchen Landeskirche
überge=
treten 1 Katholik und 2 Iſraeliten. Der Kirchenbeſuch hat auch im Jahre
1882 wieder zugenommen und waren beiſpielsweiſe am Oſte'ſonntag
5123 Perſoren beim Gottesdienſt anweſend, gegen 4100 und 2567 in den
beiden Vorjahren. Die Zahl der Communicanten betrug 6261 gegen
6218 im Vorjahre. Confirmirt wurden 601, d. h. 34 mehr als 1881.
Das Verhältniß der kirchlichen Beerdigungen bei den in 1882
geſtorbe=
nen 728 Perſonen iſt unrgefähr das Gleiche geblieben wie im Vorjahre.
Auf dem Standesamte wurden 295 Ehen geſchloſſen, von denen 235
rein evangeliſch, die anderen Miſch=Ehen waren. Von den 295 Ehen
wurden 81 nicht von evangeliſchen Geiſtlichen und die meiſten hierunter
wohl gar nicht kirchlich eingeſegnet. Trotzdem hat die Zahl der kirchlichen
Trauungen wieder eine Zunahme erfahren. Sicherlich würde durch die
Abſchaffung der Stolgebühren in der Zahl der kirchlich Getrauten ſowie
der Getauften und kirchlich Beerdigten eine weſentliche Hebung eintreten.
Aus rein evangeliſchen und Miſch=Ehen wurden 1882 im Ganzen
872 Kinder geboren, von denen 725 evungeliſch getauft wurden, d. h.
83 pCt. (eegen 82 pCt. und 84 pCt. in den Vorjahren). - Von 899
evangeliſchen Kindern des Jahres 1882 ſind 72 von evangeliſchen
Müt=
tern außerehelich geboren (d. h. 8 pCt.) - Im Jahre 1881 waren
unter 960 geborenen Kindern 83 unehelich.
Im Jahre 1882 kamen
bei den Evangeliſchen unſerer Stadt keine Beſtrafungen wegen Meineid
und Lödtungen por, wohl aber 1 Beſtrafung wegen Nothzucht, 22 wegen
1854
4
Diebſtahl und 2 wegen Betrugs. Die Diebſtähle haben zugenommen,
was in manchen Fällen aus Arbeitsmangel hervorgehen mag.
Bezüglich der Vereine, welche kirchlichen Zwecken dienen, wurde
Fol=
gendes erwähnt: Die Guſtav=Adolf=Stiftung hat trotz ihrer
ſegens=
reichen Wirkſamkeit eine Abnahme erfahren. Dieſelbe zählt 370
Mit=
al ieder mit einem Jahresbeitrag von M. 1303: hinzu kommen noch die
Bei=
träge des Frauenvereins mit der alljährlichen Verlooſung, im Ertrage
v01 M. 1600, demnach zuſammen M. 2903.- Das Eliſabethenſtift
hat 125 Schweſtern, von denen 100 außerhalb des Hauſes in ihrem
Be=
rufe wirken; im Hoſpital ſind 14, im Landkrankenhaus 8 ſtändig
be=
ſchäftiat. Die regelmäßigen Jahresbeiträge von 266 Mitgliedern betragen
M. 2200. — Die Aeußere Miſſion zählte im vorigen Jahre 38
Mit=
glieder mit M. 140 Beiträgen. Die Halbbatzen=Collecte ertrug in den
6 Decaden des Jahres 1882 M. 840. ver Verein für Innere Miſſion
hatte 55 Mitglieder mit M. 237 Beiträgen. Der Reiſeprediger Pfarrer
Deggau predigte in der Hofkirche und im Diaconiſſenhaus.
Die Sonntagsſchule wurde von 550 Kindern beſucht, eine
Zu=
nahme von 100 gegen das Vorjahr. Die Beiträge an Geld beliefen ſich
auf M. 450 gegen M. 484 in 1881. Der Sonntagsverein für
die dienende Klaſſe hatte 200 Beitrag zahlende Mitglieder mit
300 M. Jahresbeiträgen. Die Verſammlungen werden in einem von der
Frau Prinzeſſin Carl zur Verfügung geſtellten Locale abgehalten. Der
Proteſtanten=Verein hat mit 252 Mitgliedern und M. 630
Bei=
trägen eine kleine Zunahme gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Der
Kirchengeſang=Verein zählt 64 active und 239 inactive Mitglieder
mit M. 634 Beiträgen. Mit dem Geſang=Verein iſt eine
Kirchenchor=
chule verbunden, die von 192 Beitragenden M. 623 erhielt und unter
der Leitung des Stadtcantors Völſing ſtebt. Der Kirchenbau=
Ver=
ein welcher bei 302 Mitgliedern M. 3376 vereinnahmte (worunter M.
1506 jährliche Beiträge, M. 423 Vermächtniſſe und Confirmationsgaben,
M. 761 Ertrag aus Vorleſungen) beſitzt heute ein Geſammtvermögen von
M. 13734. Die Collecten und Opfer ergaben: Im Eliſabethenſtift M.
1669, in der Hofkirche M. 1539, in der Militärkirche M. 196, in der
Stadtkirche und Kapelle M. 691 Collecten und M. 869 Opfer, welch;
Letztere in die Stadtkaſſe fließen.
Die Schenkungen und Vermächtniſſe lieferten im Jahre 1882
eine Summe von 792 M. 43 Pf. wozu noch ſolche zum Beſten des
Eliſabethenſtifts kamen im Betrage von 3196 M. 43 Pf., alſo zuſammen
8888 M. 86 Pf. Außerdem für die Guſtav Adolf=Stiftung eine
Schen=
kung Ihrer Köntzl. Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl im Betrage von
100 M., ein Legat von 171 M. 43 Pf., eine Schenkung von Frau Geh.
Commerzienrath Wendelſtadt im Betrage von 200 M., eine Schenkung
des Großh. Superintendenten Dr. Sell für eine Confirmanden=Stiftung
im Betrage von 300 M. Zum Schluſſe fügen wir noch hinzu, daß der
vor einigen Jahren gegründete Kitchenſonds im Jahre 1882 eine
Ein=
nahme von 254 M. 49 Pf. hatte, wozu eine Stiftung von 300 M. kam,
und daß das Capital zu 2542 M. 86 Pf. angewachſen iſt. Der
Armen=
ſonds hatte eine Einnahme von 223 M. 60 Pf. und ſein Capital beträgt
1428 M. 57 Pf.
Herrn Pfarrer Dingeldey ſprach die Verſammlung für ſeinen
ein=
gehenden Bericht ihren Dank aus. — Von Herrn Advocat Weller
wurde als höchſt wünſchenswerth bezeichnet, daß die Stolgebühren, als
unzeitgemäß, endlich beſeitigt würden, daß ferner die Leichenreden in
ihrer ſehr häufigen übertriebenen Länge eingeſchränkt, am Beſten, analog
dem katholiſchen Ritus, zu einem gleichmäßigen Grabgebet mit Einſegnung
umgeſtaltet würden. — Gegen die Abſchaffung der Stolgebühren wurde
von anderer Seite geltend gemacht, daß dieſelbe nur erreicht werden
könne durch Einführung einer Kirchenſteuer. Die Beſeitigung der
Leichen=
reden in ihrer bisherigen Form würde den Gefühlen eines großen Theils
der Bevölkerung widerſtreiten.
O Stadtverordnetenverſammlung vom 14. Juni. (Kurzer
Bericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der Großh.
Ober=
bürgermeiſter eine Einladung der Direction der Realſchule zu der
am Montag, Vormittags 10 Uhr, ſtattfindenden feierlichen Einführung
des neuen Directors mit, gab weiter Kenntniß davon, daß unlängſt eine
Viſitation unſerer Stadtkaſſe ſtattgehabt, welche ergab, daß die
Dienſt=
führung des Rechners nach allen Richtungen hin eine tüchtige und
fehler=
freie erſcheine.
Erſter Punkt der Tagesordnung war die Berathung der
Verhält=
niſſe des Saalbaues. Reh regt zunächſt die Frage an, ob die
Mt=
glieder der Verſammlung, welche Actionäre ſind, berechtigt ſeien, an der
Verhandlung theilzunehmen. Der Großh. Oberbürgermeiſter theilte
die erhobenen Bedenken nicht und ſchritt man nach kurzer Debatte über
die Competenzfrage hinweg, worauf Bergſträßer referirte und im
Hin=
blick auf die Bedeutung des Saalbaues für unſere Stadt den
Antrag ſtellte behufs Abtragung der vorhandenen 5 und 4½proc.
Hypo=
thekenſchuld bei der Stadtkaſſe ein 4proc. Anlehen von 100,000 M. bei
der ſtädtiſchen Sparkaſſe zu garantiren, womit verſchiedene nothwendige
Bauten hergeſtellt, auch das mangelnde Betriebskapital beſchafft werden
ſoll. — Die Saalbaugeſellſchaft ſoll ſich verpflichten, dem Stadtbaumeiſter
und zwei Stadtverordneten Sitz und Stimme im Vorſtand einzuräumen,
überhaupt der Stadtverordnetenverſammlung eine Mitwirkung bei Prüfung
ihrer Rechnung zu geſtatten. Andererſeits iſt die Niederſchlagung einer
Gasſchuld von 2000 M. in Ausſicht genommen. Ritſert ſprach gegen
dieſes Abkommen, da der Saalbau nur eine gewöhnliche Wirthſchaft ſei
und andere Wirthe keine Subvention 'erhielten.
15
Rückert verbreitete ſich eingehend über die verfcledenen geplanten
baulichen Renovationen des Saalbaues, führte aus, daß der
urſprüng=
liche Vorſchlag die Geſellſchaft alljährlich mit 2-3000 M. zu
ſubven=
tioniren ihr Nichts nütze, der Stadt aber ſchaden würde. — Reh erklärte
ſich nur für eine Garantie für eine aufzunehmende Hypothekenſchuld von
190090 M., aber gegen Niederſchlagung der Gasſchuld, ebenſo Rückert,
der damit die Sache für abgeſchloſſen hielt und entſchieden gegen eine
etwaige ſpätere Subvention ſprach.
Lautenſchläger vertrat die Anſchauung, daß die übernommene
Garantie für die Stadt keine Gefahren in ſich berge, hätte aber eine
jährliche Subvention vorgezogen. Profeſſor Dr. Büchner hielt
einſt=
weilen eine jährliche Subvention für genügend, gab anheim, ſtatt der
Garantie den Saalbau ſelbſt zu übernehmen, zumal das ganze
Unter=
nehmen rentabler gemacht werden könne, eine Idee, welche Bergſträßer
zur Zeit zurückwies und zwar in erſter Linie mit Hinweis darauf, daß
die jetzige Verwaltung des Caalbaus nichts koſte. Lehr beantragte bei
der Wichtigkeit der Sache eine zweite Leſung.
Ebert bezweifelte, ob durch Uebernahme der angeſonnenen Garantie
die Verhältniſſe des Saalbaues wirklich gebeſſert wurden, befürchtete eine
nachträaliche Subvention, wies darauf hin, daß der Saalbau keine
unbe=
dingte Nothwendigkeit, ſondern nur ein Ort des Vergnügens ſei, deſſen
Räume der Mehrzahl der Steuerzahler ohnehin verſchloſſen ſeien, ſtimmte
daher gegen das Abkommen.
Gauls verfocht Ebert gegenüber den Standpunkt, daß das Ge
ſammtintereſſe der Stadt die Erhaltung des Saalbau's gebieteriſch
er=
heiſche. Oſann verwies auf Mainz, Mannheim, Neuſtadt ꝛc., wo
ähn=
liche Etabliſſements mit noch erheblicheren Opfern in's Leben gerufen
worden, erklärte ſich aber gegen die Uebernahme einer Zinsgarantie, die
gefährlich werden könne, wenn z. B. das Gebäude abbrennen und der
Betrieb unterbrochen werden ſolle. Vermuthlich werde das Unternehmen
ſchließlich doch der Stadt in die Arme fallen; allein vielleicht würde ein
Apell an die Oeffentlichkeit über die fatale Situation hinweghelfen.
Red=
ner erklärte ſich zur Zeit gegen das Akkommen.
Ganß bat die Verhandlung auf 14 Tage zu vertagen. Reh ſchloß
ſich dieſem Antrag an, der nach längerer Debatte mit ſchwacher Mehrheit
angenommen ward. - Bei Schluß des Blattes dauerte die Sitzung fort.
— Nach einer Mittheilung des =T. A.u haben die Herren
Venu=
leth und Ellenberger ein hinter ihrer Maſchinenfabrik gelegenes ca.
8 Morgen großes Gelände käuflich erworben, um daſelbſt eine
Palmöl=
fabrik zu errichten, welche bereits im Herbſt d. J. in Betrieb geſetzt
werden ſoll. Dementſprechend wird auch der Bau alsbald in Angriff
genommen werden.
- Immobilienverkäufe. Das den Lange's Erben gehörende
Grundſtück in der Allee gelegen, ging in den Beſitz des Herrn
Bier=
brauereibeſitzer W. Rummel käuflich über. - Ferner wurde der
Bau=
platz der Frau L. Breitwieſer Wwe. in der Saalbauſtraße an Herrn
Bildhauer und Hofvergolder J. Gräff verkauft. -
Beide Verkäufe
wurden durch den Abgenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
- In der Landes=Irrenanſtalt zu Heppenheim befinden ſich
gegenwaͤrtig 420 Geiſteskranke.
Auerbach. Die neueſte Fremdenliſte zeigt einen Zugang von 33
mit den früheren haben wir eine Totalfrequenz von 364 Fremden.
Pfungſtadt. Die Vorbereitungen zur Feier des 25jährigen
Stiftungsfeſtes des hieſigen Geſanavereins Harmonie ſind nun
ſoweit beendet, und wenn wir günſtiges Wetter bekommen, wird
Pfung=
ſtadt ein Feſt feiern, wie es ſeit Jahren nicht gehabt! 16 Geſangvereine,;
ſowie der hieſige Turnverein und Kriegerverein werden den Feſtzug
ver=
herrlichen, diſſen beſondere Zierde ein Kranz von 70 Feſtdamen bilden
wird. Außer der hieſigen Feuerwehr=Capelle wurde die Capelle des K.
K. Preuß. 11. Artillerie=Regiments engagirt, das gegenwärtig in
Gries=
heim cantonirt. Bekanntlich wird das Feſt mit großem Concert im
Walde gefeiert und zwar wie früher, in der Nähe der Bahnſtation
Eber=
ſtadt. 12 Wirthe, 7 Metzger, 3 Bäcker und 1 Conditor werden für die
leiblichen Genüſſe ſorgen.
Frankfurt, 13. Juni. Vor der Strafkammer des Landgerichts
wurde heute die Anklage gegen die Büglerin Sophie Hücker von
Unter=
reifenbach verhandelt, welche gegen ihren Geliebten Gutenſtein mehrere
Revolverſchüſſe abgegeben hatte, ohne ihn jedoch zu treffen. G. hatte ſich
in empörender Weiſe gegen das Mädchen benommen. Das Landgericht
erklärte ſich für incompetent und verwies die Sache an das
Schwurge=
richt. Die Angeklagte wurde gegen eine Caution von 500 M. auf freien
Fuß geſetzt. — Die vereinigten ſelbſtändigen Barbiere, Friſeure und
Heilgehülfen Deutſchlands werden am 16. und 17. Juli d. J. hier ihren
12. Congreß im Saalbau abhalten. Verbunden iſt damit eine
Fachaus=
ſtellung und Prämiirung für die beſten ſelbſtgefertigten Haararbeiten.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Hamburger Poſtdampfer „Gellert”, Capitän Kühlewein, von der
Linie der Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am 30. Mai von
Hamburg und am 2. Jum von Havre abging, iſt am 12. Juni in New=York
angekommen.
Tages=Kalend er.
Samstag 16. Juni: Concert des Muſikdirectors Bilſe (Saalbau).
Sonntag 17. Juni: Waldpartie des Katholikenvereins.
Täglich, mit Ausnahme des Montags (bei günſtiger Witterung): Militär=
Concert im Saalbau (Anf. an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 5 Uhr)
Giedattion und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdnuckerei.