148.
ahrgang.
146.
Jahrgunlg.
Wmmpentzreis
vlernelUhrlick 1 Mark vo Pf. udk.
ErngTlohn Ayzwürtz werden von
dlea Poſtämtern Beſtellungen
ent=
egengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pe Quartal uck. Poſtaufichlag
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdemangenommen in Darmnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 96. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Erpedilionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. xreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
A 105
Freitag den 1. Juni.
b883.
B e k a n n t m a ch u n g,
Die Rechnung über den Bau des neuen ſtädtiſchen Waſſerwerks nebſt Urlunden liegt von heute ab 14 Tage zu Jedermanns
Einſicht auf dem Rathhauſe offen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1883.
Großherzogliche Bü germeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5330
40½.
Bekanntmachung.
Die Beſchaffung neuer Utenſilien von
Holz zur Ausſtattung der neuen Infanterie=
Kaſerne hierſelbſt, ſoll im Wege der
öffent=
lichen Submiſſion bewirkt werden und haben
wir hierzu ein Termin auf
Mittwoch den 6. Juni er.,
früh 10 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer, Riedeſelſtraße
Nr. 60 anberaumt, wozu wir
Unterneh=
mungsluſtige mit dem Bemerken einladen,
bis dahin ihre Offerten daſelbſt abzugeben.
Bedingungen, Zeichnungen ꝛc. können
in dem genannten Büreau während der
Amtsſtunden eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 29. Mai 1883.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. (5331
Heugras=Verſteigerung
n der Großherzoglichen Oberförſterei
Ernſthofen.
Das diesjährige Heugras von den
ameralfiscaliſchen Wieſen ſoll verſteigert
werden:
l. Freitag den 8. Juni d. 3s.
n den Gemarkungen Wembach und
Colo=
niewald von den Wembacher Teichwieſen
und den Wimpelwieſen.
2. Montag den 11. Juni d. J.
in den Gemarkungen Ernſthofen, Ober=
Modau und Neutſch.
Zuſammenkunſt am erſten Tage bei
Loos Nr. 1 in den Wembacher
Teich=
wieſen, am zweiten Tag in der
Enten=
ſchlüpp=Wieſe bei Loos Nr. I.
Zugleich kommt das Waldgras von
den Wegen und Schneiſen zum Ausgebot.
Eenſthofen, den 20. Mai 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
Eckſtorm.
[5332
Bekanntmachung.
Montag den 4. Juni d. 3s.,
Nach=
mittags 2 Uhr,
ſoll im hieſigen Rathhausſaale für hieſige
Gemeinde, auszuführende Pflaſter=Arbeit,
unter den daſelbſt bekannt gemacht
werden=
den Bedingungen vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen können
vor der Verſteigerung auf dem
Bürger=
meiſterei=Büreau eingeſehen werden.
Arheilgen, den 30. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
(5333
Frey.
Grasſamen=Verſteigerung.
Montag den 4. Juni, Vormittags
10 Uhr,
ſoll die Grasſamen=Ernte aus dem Meſſeler
Gemeindewald, im, gewöhnlichen
Ver=
ſteigerungslocal an den Meiſtbietenden
ver=
teigert werden.
Wer den Grasſamen vorher einſehen
will, kann ſich an Forſtwart Germann,
zu Steinacker wenden.
Meſſel, den 30. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Germann.
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[ ← ][ ][ → ]1242
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Zeugniſſen, das kochen, waſchen u. bügeln
kann, ſowie ein feineres Hausmädchen, das 5339) Promenadeſtraße 55 drei
Zimmer mit Veranda, Hochparterre. Näheres daſelbſt.
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2jährigen Kindes übernimmt. Näh. Exped.
5316) Geſucht für ſofort eine geſetzte
Perſon für den ganzen Tag, welche kochen 5275) Ein gebildetes Mädchen von
auswärts, welches etwas im Kleidermachen
und Bügeln bewandert iſt, ſucht Stelle zur
Stütze der Frau in einem Geſchäft. Offert.
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[160-
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ſleinerſtraße 61.
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guten Zeugniſſen können ſich Zimmerſtraße
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(5284
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
ſFin goldenes Kettchen iſt verloren
C worden. Man bittet den Finder, es
gegen eine gute Belohnung Martinſtr. 26,
3. Stock abzugeben.
(5229
Vereiuigte Gesellschaft.
Samstag den 2. Juni, Nachmittags von 7 bis 10 Uhr:
Coulier du Guren
durch das
Muſik=Corps des großh. Heſſiſchen 1. Infanterie=
(Leißgarde=RRegiments Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Der Aussohuss der Verehigten Gesellschatt. (34,
Gute
Schuhmacher
vorzugsweiſe auf gewendete Arbeit
bei ſehr lohnendem Verdienſte ſucht
die Schuhfabrik, 6162
oto Herz & Co. in Frankfurt a. M.
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zu kauſen geſucht. 14 Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 14.
(5349
) gebrauchte Erker=Einrichtungen
werden zu kaufen geſucht Langegaſſe
Nr. 5 Parterre.
(5350
Verloren.
Dienstag Abend wurde ein
Porte=
monnaie mit Inhalt vermuthlich in oder
vor der Stadtkirche verloren. Der redliche
Finder wird gebeten, dasſelbe gegen
Beloh=
nung im Darmſtädter Hof abzug. (5351
0 hat den Schreibtiſch
Nr. 14- gewonnen. (6348
Totale Vernichtung und Ausrottung
aller läſtigen und ſchädlichen Inſecten durch das
neu entdeckte J. Amders überſeeiſche
Pul=
ver. J. Andel's überſeeiſches Pulver iſt
durch=
aus nicht das gewöhnliche Inſectenpulver -
ſon=
dern — es iſt eine außergewöhnliche, eigens
prä=
parirte, tauſend und abermals tauſendfach
er=
probte Specialität.
Mit nahezu übernatürlicher Kraft,
Schnellig=
keit und Sicherheit tödtet es: Wanzen, Flöhe,
Schwaben, Schaben, Ruſſen, Fliegen, Ameiſen,
Motten, Blattläuſe, Raupen ꝛc. und zwar der=
art, daß von der vorhandenen Inſectenbrut auch
nicht eine Spur übrig bleibt!
Dem Menſchen total unſchädlich.
(5362
In Darmſtadt bei C. Watzinger zu haben.
Dankſagung.
2
G
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns betroffenen, harten Verluſte unſeres theueren Gatten, Vaters,
Sohnes, Bruders und Schwiegerſohnes
Earl Judwig Strack, Buchhalter,
ſowie für die reichen Blumenſpenden unſeren innigſten,
tiefge=
fühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 31. Mai 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
(5354
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſerer unvergeßlichen Gattin, Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau Margaretha Dörner, geb. Eckert,
ſagen wir Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
innig=
ſten Dank.
Darmſtadt, den 31. Mal 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen,
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 1 Juni
Deutſches Reich. Se. Majeſtät der Kalſer nahm am Mittwoch
die große Frühjahrsparade der Berliner und Spandauer Garniſon au
dem Tempelhofer Felde ab. Die Kaiſerin, der Kronprinz und die
Kron=
prinzeſſin, ſowie die Prinzen Wilhelm und Friedrich Karl und der
Erb=
großherzog von Baden wohnten der Parade bei.
Am Dienstag ſetzte der Reichstag die Specialberathung der
Gewerbe=
ordnungsnovelle bei 5 83e (Tanzluſtbarkeiten) fort. Der genannte
Paragraph beſtimmt, daß es hinſichtlich der Tanzluſtbarkeiten bei den
landesrechtlichen Verordnungen ſein Bewenden haben ſolle, wozu von den
Abog. Richter-Hagen, Büchtemann und Genoſſen ein Antrag vorlag,
die Beſchränknng der Tanzluſtbarkeiten für einzelne Volksklaſſen als
un=
zuläſſig zu erklären und Unterſcheidungen zwiſchen Gaſtwirthen derſelben
Gemeinde bezüglich der Conceſſionsertheilung nicht zu machen. Es
ent=
wickelte ſich über dieſen Antrag eine äußerſt lebhafte Debatte, in welcher
die provocirende Redeweiſe des Abg. Richter-Hagen von verſchiedenen
Rednern ſcharf getadelt wurde. Das Haus lehnte ſchließlich beide Theile
des Richter'ſchen Antrages ab und nahm 8 330 nach den Beſchlüſſen der
zweiten Leſung an. Bei 8 35 (Tanz=, Turn= und Schwimmunterricht,
fand der Antrag Ackermann, welcher die Verſagung des Gewerbebetriebes
ſchon wegen Unzuverläſſigkeit des Gewerbetreibenden fordert, im
Gegen=
ſatz zu den hierzu gefaßten Beſchlüſſen zweiter Leſung die Zuſtimmung
des Hauſes. Die Berathung über die übrigen Paragraphen der
Gewerbe=
ordnungsnovelle ſetzte der Reichstag am Mittwoch fort.
Die Militärpenſions=Commiſſion des Reichstags nahm am Mittwoch
Abend den Antrag v. Bennigſen=Vernuth an, wonach dem Militärgeſetz
vom 2. Moi 1874 folgende Beſtimmungen hinzutreten: „Von der Ver=
R105
nlichtung zur Entrichtung directer Communalſteuern ſind befreit: 1) Die
ſwiceberechtigten Militärperſonen des activen Dienßtſtandes hinſichtlich beendigen. Dieſe unwürdige Behandlung der Kirche werde keine Cympathie
kres Militäreinkommens, 2) die mit Penſion zur Dispoſition
verabſchie=
tten Militärperſonen hinſichtlich ihrer Penſionen, 3) Die mit Penſion
jetrag derſelben für die Einzelempfänger die Summe von jährlich 750 M.
ucht erreicht. 4) Die hinterbliebenen Wittwen und Waiſen der unter7 Ball bei dem deutſchen Botſchafter, Generallieutenant von Schweinitz,
29 bezeichneten Perſonen hinſichtlich der von ihnen bezogenen
Wittwen=
ud Waiſengelder und ſonſtigen aus öffentlichen Caſſen gezahlten
Unter=
hinterbliebenen von der Pflicht zur Zahlung communaler Abgaben
wer=
kn aufgehoben. Diejenigen landesrechtlichen Vorſchriften, welche eine
deſtimmungen nicht berührt.
Ferner wurde beſchloſſen, die Ueberſchrift des Geſetzes zu lfaſſen:
beſetz, betr. die Abänderung und Ergänzung des Militärpenſiönsgeſetzes
vom 27. Juni 1871 und des Militärgeſetzes vom 2. Mai 1874. Ferner
purde ein Amendement des Abg. Hammacher, welches die zur
Dispo=
ſtion geſtellten Officiere den penſionirten gleichſtellt, angenommen.
ch in welcher der Geſetzentwurf: betr. die neue Subhaſtationsordnung. Ausſchreiden: Das bei gerichtlichen Requiſitionen an ausländiſche
Be=
u dritter Leſung mit großer Majorität angenommen wurde; auch der
beſetzentwurf über die Gerichtskoſten bei Zwangsvollſtreckungen fand
m bloc die Genehmigung des Hauſes. Die Mittwochsſitzung war als
in „Schwerinstag: der Erledigung von Petitionen und Anträgen gewidmet.
Ueber den Inhalt der päpſtlichen Antwort auf die letzte preußiſche
Rote vom 5. Mai iſt noch immer nichts Genaueres bekannt, doch laſſen
inzelne Andeutungen hierüber vermuthen, daß man im Vätican an die
= fortſetzung der bisherigen „dilatoriſchen Methode denkt, womit aber die
preußiſche Regierung ſchwerlich einverſtanden ſein wird.
iſion des deutſchtürkiſchen Zolltarifs jetzt ſoweit gefördert ſind, daß
das eigentliche Reviſionswerk in Angriff zu nehmen. Zum deutſchen
Lommſſſär wurde Gillet ernannt, welcher früher längere Zeit Conſul in
ſonſtantinopel war.
Der kaiſerl. Botſchafter v. Keudell iſt nach Rom zurückgekehrt und
hat die Geſchäfte der Botſchaft wieder übernommen.
Der Statthalter von Eljſaß=Lothringen, Feldmarſchall v. Manteuffel
wird Sonntag den 3. Junt nach Karlsbad zur Kur abreiſen.
gegen die Auszahlung einer Dividende an die Actionäre der
Gotthard=
bahn den Schutz der Gerichte angehen, ſo lange die Linie Luzern=Immenſee
nicht fertiggeſtellt iſt.
Oeſterreich. Nach einer Mittheilung der „Schlefiſchen
Volkszeitung=
iſt Fürſterzbiſchof von Amütz, Cardinal Fürſtenberg, von einem
Schlag=
anfall betroffen worden; derſelbe empfing die Sterbeſacramente.
Frankreich. Die chineſiſche Regierung hat erklart, daß ſie ſich zwar
nicht in die Angelegenheiten zwiſchen Frankreich und Anam wiſchen wolle,
daß ſie aberl unter keiner Bedingung die Beſitzergreifung Tonking's
durch die Franzoſen dulden werde. Es bedeutet dies Leinfach den Bruch
zwiſchen China und Frankreich, da die Tonking=Expedition gerade die
definitive Annexion Tonking's bezweckt und da bereits eine Armee von
60,000 Mann unter dem Oberbefehl Lehung=Chang's in den ſüdlichſten
Provinzen China's zuſammengezogen wird, ſo ſcheint ein kriegeriſcher für dieſes Jahr noch ohne Steuerzuſchlag auszukommen. Später ſoll,
Kuſammenſtoß zwiſchen Frankreich und dem himmliſchen Reiche der.1 wenn thunlich, auf die Schaffung eines Betriebscapitals Bedacht ge=
Mitte- kaum mehr abwendbar. Die Tonking=Expedition wird übrigens nommen werden da ſich dieſe Einrichtung trefflich bewährt.
von den Engländern mit unverholenem Mißfallen betrachtet, da es ihnen
unerträglich erſcheint, daß ſich jetzt auf einmal eine andere Macht auf zur Preſſe ſchreiten, kein Intereſſe, anerkannt wurde nur, daß es
zweifel=
fremdem Boden feſtſetzen will, welches Privilegium England bekanntlich
allein zu beſitzen glaubt.
Börſe verbreiteten Gerüchte von der Demiſſion des Marineminiſters gebracht.
Brun in Folge der Niedermetzelung der Garniſon von Hanoi in Tonkiag. Conferen; für Innere Miſſion am 30. Mai wurden, nachdem
Der „France
Es ſei über deren Lage nichts ungünſtiges bekannt..
England. Lord Derby erklärte im Unterhauſe, daß er die
Beſitz=
ergreifung von Neuguinea nicht billigen könne, aber die Errichtung dreier hieſigen Obercorſiſtoriums begrüßzt und der wärmſten Sympathie
des=
engliſchen Flottenſtakionen gegenüber der Torresſtraße autheiße.
Das Unterhaus nahm am 30. Mat nach ſiebenſtündiger Debatte
ohne Abſtimmung in zweiter Leſung die Pachtrechtsbill an.
Löſung der Miniſterkriſis an und betonte, die Regierung werde ſtrenge württembergiſchen Wohlthätigkeitsvereins. Namens der Regierung für
an den politiſchen Grundſätzen feſthalten, welche ſie vor den
allge=
gemeinen Wahlen kundgegeben und im Parlament bekräftigt habe. erſchienen, um das Intereſſe derſelben an den Verhandlungen zu docu=
Mancini legte den deutſchen Handelsvertrag vor und verlangte dafür die mentiren. Auf der Tagesordnung ſtand die Beſprechung des Thema's:
Dringlichkeit.
Das „Journal de Aome' hält es für gerathen, die Verhandlungen
mit Preußen abzubrechen, das mit Vorbedacht erſtrebt habe, was jetzt Aufgabe glänzend gerecht. Redner ſchilderte zünächſt, wie die Anregung
eingetroffen ſei, um auf dem Wege der Geſetzgebung den Kirchenconflict für ihn, fuͤr die Vagabunden etwas zu thun, in der Anſtalt für die
epi=
zu löſen. Aber dieſer macchiavelliſtiſche Plan ſei eitel, er täuſche
Nie=
manden und löſe die Schwierigkeiten nicht. Jede Erleichterung der Ge= dieſer Unglücklichen die als Verſtoßene von den Menſchen verlaſſene Leute
werde ein Act der Negation des Rechts der Kirche ſein, wofür es keine die Augen getreten, ſondern auch das unglückliche Loos der armen Va=
Vorſchriften gibt. Auch viel mildere Maigeſetze würden immer noch ein 1 gabunden, der heimathloſen Wandrer, die in Lumpen gehüllt von Orz
1246
gottloſer Uebergriff des Staates ſein und die eit der Verfolgung nicht
bei den deutſchen Katholiken finden.
Rußland. Anläßlich des Todes der Prinzeſſin Marianne der
rrabſchiedeten Militärperſonen hinſichtlich ihrer Penſionen, ſofern der ) Niederlande, der Mutter des als Krönungsbotſchafter hier anweſenden
Prinzen Albrecht von Preußen, iſt der fur Freitag angeſagt geweſene
abgeſagt worden.
Vereinigte Staaten. Aus New=York wird gemeldet, daß der
ſützungen. Alle anderweiten Befreiungen der Militärperſonen und ihrer l Strike der Bergleute in Illinois in einen Auflauf ausartete, welcher nur
durch ein Truppenaufgebot zerſtreut werden konnte. Die Truppen
feuerten, wobei es einen Todten und zwei Verwundete gab. Außerdem
geranziehung der Militärperſonen oder ihrer Hinterbliebenen zu Com= wurden 26 Verhaftungen vorgenommen. - Saͤmmtliche pennſylvaniſche
nunalſteuern in weiterem Umfange geſtatten, werden durch vorſtehende Eiſenhütten werden vorausſichtlich am Donnerstag eines Lohnſtrikes
halber geſchloſſen.
Aus Etadt und Lanb.
Darmſtadt. 1. Juni.
— Das Amtsblatt des Großh. Miniſteriums des In=
Daͤs preußiſche Abgeordnetenhaus hielt am Dienstag eine Sitzung l nern und der Juſtiz, Section für Juſtizverwaltung, Nr. 10 enthält
hörden zu beobachtende Verfahren, hier: die Correſpondenzen mit den
K. K. Oeſterreichiſchen Gerichtsbehörden.
0 Die zweite Kammer beſchäftigte ſich geſtern mit dem
Ein=
kommenſteuergeſetz und insbeſondere der Frage der Heranziehung
der Actiengeſellſchaften zur Steuer. Böhm hatte beantragt, den betreffenden
Artikel 4 ſo lange nicht wirkſam werden zu laſſen, bis Preußen die
Be=
ſteuerung der Actiengeſellſchaften eingeführt habe. Kugler beantragt in
erſter Linie Strich, eventuell nur den Ertrag des inländiſchen Geſchäfts
zur Steuer heranzuziehen, womit ſich nicht nur die Regierung, ſondern
Die „Nordd. Allg. 8tg." hört, daß die Verhandlungen über die Re= auch die Abgg. Oſann, Wolfskehl, Schröder- Maurer, Metz u. A. im
Weſentlichen einverſtanden erklärten. Die Abſtimmung ergab Annahme
der Vorlage mit 39 gegen 4 Stimmen, während das Amendement Kugler
innen kurzem die beiderſeitigen Delegirten znſammentreten werden, um mit 23 gegen 20 Stimmen abgelehnt wurde, nachdem ſeitens des
Miniſter=
tiſches wiederholt darauf hingewieſen worden, daß nach dem Sinne der
Vorlage allerdings nur das inländiſche Geſchäft bei Veranlagung der
Steuer maßgebend ſein ſolle. Ebenſo fiel der Böhm'ſche Antrag.- Bei
Art. 11 kam die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Auskunftertheilung
über die Lohnbezüge der Arbeiter, ſowie die der Spar= und Leihkaſſen
über bei ihnen gemachte Einlagen zur Sprache, Beſtimmungen, welche
Schweiz. Der Stadtrath von Luzern wird dem Vernehmen nach lebhaft angegriffen wurden. Die Debatte wird heute fortgeſetzt werden.
O(Stadtverordnetenverſammlung, 81. Mai. Kurzer
Bericht.) Die Erledigung des Kaufvertrags über den Platz für die neue
Mittelſchule für Mädchen, mußte abermals wegen Erledigung verſchiedener
meiſt formeller Anſtände ausgeſetzt werden. - Für Unterſtützung armer
Durchreiſender wurde dem Polizeiamt ein weiterer Credit von 184 M.
ausgeworfen.
Weiter wurde genehmigt, daß die Fluchtlinie der Verbindungsſtraße
zwiſchen Kranichſteiner= und Dieburgerſtraße feſtgeſtellt und ausgeſteint
werde.
Hierauf begann die Berathung des Voranſchlags für das Etatsjahr 18834
und referirte junächſt Hauſer über die Einnahmen, betonte die ungeheure
Sparſamkeit bei Feſtſtellung der Ausgaben, andererſeits die
Aengſtlich=
keit bei Veranſchlagung der Einnahmen, die allein es möglich gemacht,
Die desfallſige Verhandlung bot bis zu dem Augenblick, wo wir
haft erſcheine, ob der Voranſchlag des Octroi's mit 360,000 M. in
Wirklichkeit erreicht werden könne; auf Antrag der Finanzcommiſſion wurde
Die=Agence Havas= dementirt die am Mittwoch an der Pariſer die Veräußerung des ſtädtiſchen Geländes an der Gasfabrik in Anregung
8 Die Verhandlungen des zweiten Tags der ſüdweſtdeutſchen
ufolge aehen Transportdampfer nach Algier, um Truppen für Tonking die zwei erſten Verſe des Liedes: „Eine feſte Burg iſt unſer Gottr
ge=
ſungen waren, und Herr Superintendent Dr. Sell das Gebet geſprochen
hatte. von Herrn Decan Lynker aus Speier eröffnet. Zunaͤchſt wurde
die Conferenz durch Herrn Oberconſiſtorialrath Dr. Habicht Nämens des
ſelben verſichert; ſodann überbrachte Herr Oberkirchenrath Gilg aus
Karlsruhe die Glückwünſche des badiſchen Oberkirchenraths, Paſtor Heſekiel
aus Magdeburg diejenigen des Centralausſchuſſes für Innere Miſſion
Italien. Miniſter Depretis zeigte am 30. Mai der Kammer die aus Berlin, Stadtpfarrer Lauxmann aus Stuttgart diejenigen des
Elſaß=Lothringen war Herr Regierungsrath von der Goltz aus Straßburg
Die Vagabundenfragel. Referent war Herr Paſtor von Bodelſchwingh
aus Bielefeld. In etwa 11ſündiger lebendiger Rede wurde er dieſer
leptiſchen in Bielefeld entſtanden ſei; da ſie ihm nicht nur das Elend
ſetzgebung, welche man für die Religionsübung in Deutſchland gewähre, großentheils in geiſtigen Stumpfſinn zu verſinken in Gefahr ſeien, vor
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zu Ort zögen, ſich ſelbſt und den Menſchen zur Plage, denen es auch bei
dem b.ſten Willen oft nicht möglich wäre, Arbeit zu erhalten und die
einfach gezwungen ſeien, zu betteln. In den Herbergen, in denen ſie auf
ihrer Wanderſchaft zu übernachten genöthigt ſeien, ſei alles darauf
ange=
legt, ihnen auch den letzten Pfennig aus der Taſche zu ziehen, um ihn
in Schnaps zu vertrinken. Redner ſchilderte das entſetzliche ſittliche Elend,
das in dieſen Herbergen ſich meiſt offenbare und es gehöre ein großer
Fonds dazu, ein derartiges Leben auch nur ein paar Monate ohne
Scha=
den zu nehmen, zu führen. So=habe man allmäligi in Bielefeld auch
andere Leute als Epileptiſche aufgenommen und da man die Erfahrung
gemacht habe, daß die Bettelvereine meiſt nur den Vagabundenwirthen
zu Gute kämen, ſei man endlich darauf gekommen, Eſſen nur gegen
Ar=
beit zu verabreichen, für das Mittagsbrod hätte erſt eine Stunde
ge=
arbeitet werden müſſen; da ſeien die Leute anfangs verſchwunden, bald
habe aber die Arbeit doch nicht mehr gereicht und da ſei man auf den
Gedanken gekommen die weite Senne urbar zu machen, denn es ſei
immer noch beſſer, dort zu arbeiten, als im Elend zu verſinken. Die
erſten Wilhelmsdorfer (die dortige Colonie führt den Namen
Wilhelms=
dorf) ſeien 12 entlaſſene Epileptiſche geweſen, aber ehe noch die
Woh=
nungen fertig geweſen, ſeien ſchon die Leute von allen Seiten
hergekom=
men. Sett dem 17. Auguſt 1882 (dem Tag der Eröffnung der Colonie)
bis zum 15 Mai 1883 ſeien 886 Perſonen aufgenommen worden, von
dieſen ſeien 680 wieder entlaſſen worden und von dieſen 680 hätten 572
nunmehr anderweitige Arbeit= erhalten. Da wo im Ravensbergiſchen
früher 20 Bettler denTag überieingekehrt ſeien, ſeien es jetzt in 14 Tagen
etwa einer, und die Bewohner dort zeigten ſich dankhar, ſie ſchickten
be=
deutende Beträge von 100 Mark und mehr, denn ſo viel hätten ſie die
Vagabunden früher gekoſtet. Die Regierung, die Kreiſe, die
Bürger=
ſchaft hätten bisher ohne Unterſchied der Parteien dem Unternehmen
große Sympathie entgegengebracht, das Werk könne jedoch nicht
gedeihen, wenn es nicht auf entſchieden chriſtlicher
Grundlage
ruhe, und zwar auf der Grundlage der Confeſſion. So habe man
einen Hof ſpeciell für die Katholiken hergerichtet. Redner führte
noch an, daß in Hannover, Sachſen, Schleswig=Holſtein, Brandenburg
und Schleſien zur Gründung von Arbeitercolonien bereits Grundſtücke
angekauft worden ſeien. An der hierauf folgenden Discuſſion betheiligten
ſich Herr Eduard Elben aus Stuttgart, Regierungsrath Clausnitzer aus
Württemberg, Juſtizrath Dr. Stamm aus Wiesbaden, ſowie Herr Major
von Kammerer aus Freiburg und wurde eine Reſolution des Inhalts
angenommen, daß auch mit der Gründung einer Arbeitercolonie für das
Gebiet der ſüdweſtdeutſchen Conferenz, Elſaß=Lothringen, Frankfurt am
Main und Heſſen=Naſſau vorgegangen werden ſolle.
Na hdem Herr Pfarrer Dr. Strohmberger den Jahresbericht erſtattet
und die Agenten, Herr Pfarrer Faulhaber aus Heilbronn, Deggau aus
Darmſtadt und Kaiſer aus Karlsruhe Mittheilungen über ihre Thätigkeit
gemacht hatten, ſprach noch Herr Pfarrer Zilleſen aus Orſoy über den
Verein zur Erhaltung der evangeliſchen Volksſchule, und wurden ſodann
die Verhandlungen nach Gebet und Geſang geſchloſſen. Um 3 Uhr
ver=
einigte ein gemeinſames Mittagseſſen im Saalbau die Mitglieder und
Gäſte der Conferenz.
O Wie man hört, beabſichtigt die Heſſiſche Ludwigsbahn im
Inter=
eſſe des hieſigen Mehlhandels noch ein Lagerhaus zu erbauen.
O Es liegt in der Abſicht der ſtädtiſchen Verwaltung, in dieſem
Jahr noch die große Ochſengaſſe zu kanaliſiren und dann
um=
pflaſtern zu laſſen.
Tie in der geſtrigen Rummer enthaltene Rotiz bezügl. des
Ver=
kaufs der yalten Poſt' iſt dahin zu berichtigen, daß das Grundſtück
von den Inhabern der Firma Wilhelm Lanz, den Herren Lanz und
Lerch, gemeinſchaftlich erworben wurde.
Immobilienverkauf. Das Haus nebſt Bauplatz der
Stifts=
dame Freiin Cäcilie von Dalwigk, Ecke der Eichberg= und Annaſtraße
Nr. 26, ging durch Vermittlung des Agenten P. Thüringer, in den
Beſitz des Herrn Lautenſchläger käuflich über.
Auerbach. Die neueſte Fremdenliſte weiſt einen Fremden
beſtand von 290 Perſonen auf. Zugegangen ſind 33.
Mainz. Im Anſchluß an die geſtrige Notiz erfahren die M. N.,
daß die Gründung einer Bäcker=Innung bereits geſichert und das
In=
nungsſtatut zur Einholung der nach der Gewerbeordnung erforderlichen
Genehmigung an die maßgebende Stelle abgegangen iſt. Die zur Innung
vereinigten Verufsgenoſſen wollen dem Lehrlings= und Geſellenweſen,
wie dem Herbergenthum ihre erſte und hauptſächlichſte Aufmerkjamkeit
zuwenden. Den Bäckermeiſtern ſind bekanntlich ſchon vor längerer Zeit
die hieſigen Glaſermeiſter mit Wiederbelebung des Innungsweſens
vor=
angegangen.
Bericht der Finanz=Commiſſion
zu dem Entwurf des Voranſchlags der Stadt Darmſtadt für das Etatzjahr 18834.
(Erſtattet auf Grund Commiſſionsberathung vom 19. Mai 1883.)
(Fortſetzung.)
II.
Zur Ausgabe.
GBerichtzerſtatter: Stadtverordneter Lauteſchläger.
Der Geſichtzpunkt, von dem aus die Abtheilung der Ausgaben des
Voranſchlugs zu betrachten iſt, dürfte auf die Erwägung zurückzufuhren ſein,
daß die Beſchlüſſe der Stadtverordneten=Verſammlung, die Nothwendigkeit
baulicher Unterhaltungen und die geſetzlichen Beſtimmungen der Städte= und
Rreisordnung Directive zu ihren Anfatzen gegeben haben, welche ſtreng und
unnachſichtlich die Marſchroute vorſchreiben, auf der ſich die bürgermeiſterliche
Verwaltung zu bewegen hat. Erwägt man ferner, daß die ſich meiſt
all=
jährlich wiederholenden Poſten in einem Mittel ſich bewegen, das als der
Durchſchnitt vergangener Jahre ſich ergeben hat, ſo bleibt im Großen und
Ganzen nichts Erhebliches Ubrig, was als eine Handhabe zur Aenderung
der Einzelpoſten dienen könnte.
Nachdem die Bürgermeiſterel geglaubt hatte, im Sinne der
Stadtver=
ordneten=Verſammlung zu handeln, ohne Steueraufſchlag eintreten zu laſſen
die Bewirthſchaftung der Etatsperiode 188314 ausfuhren zu können, geſtaltet
ſich nun die Frage, ob Angeſichts der dadurch etwas beengten Verhältniſſe
die Nothwendigkeit der Ausführung gewiſſer Anſätze heute noch eben ſo
dringend und möglich ſei, als zur Zeit der Beſchlüſſe der Stadtverordneten=
Verſammlung, oder ob nicht heute doch auf Vorausſetzungen Werth gelegt
werden müßte, die zu jener Zeit mehr in den Hintergrund getreten waren,
zu einer unmittelbar an uns herangetretenden und zuerſt zu ventilirenden.
Wenn die Baucommiſſion ſeiner Zeit aus techniſchen Gründen der Er=
und Unterhaltung die Einſtellung von 40,000 M. in das Budget wünſchte,
behufs in dieſem Jahr vorzunehmender Um= und Neupflaſterung von einer
durch Beſchluß der Stadtv.=Verſammlung noch näher zu bezeichnenden
An=
zahl von Straßen, aber dieſen Wunſch fallen ließ, Angeſichts der
Unmöglich=
keit dieſe Summe verfügbar zu machen, ſo hat ſie neuerdings einſtimmig
und mit um 'ſo größerem Nachdruck wieder auf die Nothwendigkeit dieſer
Pflaſterungen hingewieſen, als die Möglichkeit, dieſe Mittel zu beſchaffen, in
der Zurückſtellung einiger baulichen Poſten gegeben wurde.
Allerdings wurde dabei geltend gemacht, daß Ausgaben für jährliche
Um= und Neupflaſterungen nur aus dem Ordinarium beſtritten werden
dürften, und nicht aus aufzunehmenden Kapitalien, allein dieſem Bedenken
wieder entgegengehalten, wie doch vorzugsweiſe durch unſer Waſſerwerk, durch
die Kanalbauten und durch die theilweiſe erneuerte Gasröhrenlegung eine
ſolche Verſchlechterung des Pflaſters verurſacht worden, daß eine ſtellenweiſe
Umpflaſterung dringend nothwendig geworden, allerdings folgerchtig auch
nur die Gasfabriks=, Waſſerwerks= und Kanalbautenkaſſe mit ihren
Ueber=
ſchüſſen event. ihren Kapital= und Anlehensfonds zur Beſtreitung der Koſten
heranzuziehen ſeien. Wenn nun auch dieſes im laufenden Etatsjahr practiſch
und factiſch nicht angängig ſei, ſo ſei doch durch die ausnahmsweiſe
Heran=
ziehung der verfügbaren Credite die Möglichkeit geboten, einen Vortheil zu
ſchaffen, welcher in ſeiner Wirkung größer ſei, als der Nachtheil in unſerer
ſelbſtgeſchaffenen finanziellen Beengung einmal vorübergehend von idealen
finanziellen Principien abgewichen zu ſein.
Zunächſt iſt Ubrigens zu erwähnen, daß die Bürgermeiſterei, wie bereits
im Vorwort des Voranſchlags angedeutet, eine Reihe für den Voranſchlag
vorgeſehene Ausgaben zur Schonung der Voranſchlagsmittel aus
Einnahme=
überſchüſſen des Jahres 18823 zu decken wünſcht. Dieſe wären:
Fur Entwäſſerung der Octroierheberwohnungen in der Kranichſteiner=
und Frankfurterſtraße 920 M. Für Herſtellung eines Zimmers zur
Ver=
größerung der Bibliothekräume durch Theilung eines Lehrſaals 600 Mark.
Für Anbringung von eiſernen Gitter um die Bäume in dem Schulhof der
Realſchule 290 M. Fur Herſtellung des äußeren Verputzes am
Pädagog=
gebäude 3,800 M. Für theilweiſe Erneuerung der ſchadhaften Fußböden
in der höheren Mädchenſchule 1650 M. Für Aufſtellung eines
Portier=
häuschens auf dem Friedhofe 380 M. Fur Umpflaſterung der Fahrbahn
vor dem Rathhaus 1500 M. Für Chauſſirung der Hochſtraße zwiſchen
Kies= und Heinrichſtraße 1600 M. Für Fortführung der Floßrinnen auf
der ſüdl. Seite der Soderſtraße vom Haus Nr. 65 bis über die Einfahrt
des Hauſes Nr. 76 und Chauſſirung dieſes Straßentheils 1000 M. Fur
Anlegung von Floßrinnen und Herſtellung der Chauſſirung in der
Gervinus=
ſtraße zwiſchen Soder= und Roßdörferſtraße 1800 M. Fur Cementirung
des von der Kaplaneigaſſe in die gr. Bachgaſſe ziehenden Winkels 500 M.
Für Errichtung eines Abortbaues mit Dunggrube am großen Woog 600 M.,
zuſammen 14640 M.
Die Baucommiſion hat ſich neuerdings, in Berückſichtigung des Wunſches
der Finanzcommiſſion auch die Einnahmellberſchülſſe möglichſt zu ſchonen,
da=
rin einverſtanden erklärt, daß die Ausführung der Chauſſirung der
Hoch=
ſtraße zwiſchen Kies= und Heinrichſtraße mit 1600 M. und die Herſtellung
der Chauſſirung der Gervinusſtraße zwiſchen Soder= und Roßdörferſtraße
mit 1000 M. für dieſes Jahr noch ausgeſetzt bleibe.
Dagegen wünſcht ſie die Pflaſterung der Fahrbahn vor dem Rathhaus
noch in dem diesjährigen Voranſchlag einzuſtellen. Wegen der
Deckungs=
mittel dieſer 1500 M. ſtellen wir unten weiteren Antrag.
Die Verrechnung der übrigen oben gedachten Poſten beantragen wir zu
Laſten der Ueberſchüſſe der Einnahmen 188283 zu ſtellen.
(Schluß folgt.)
Tages=Kalender.
Samstag 2. Juni: Garten=Concert der Vereinigten Geſellſchaft.
Sonntag 3. Juni: Jahresfeſt des Darmſtädter Zweigvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung in Griesheim.-Waldfeſt des Geſangvereins Melomanen
Waldpartie des Geſangvereins Liedertafel.
Sonntag 10. Juni: Waldpartie des Oeconomen=Vereins.
Täglich (bei günſtiger Witterung): Militär=Concert im Saalbau (Anfang
an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 5 Uhr).
Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.