Wonpementspreis
vertelſihrlich 1 Mark 50 Pf. uc.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
regengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal iucl. Poſtaufſchlag.
(Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 31. Mai.
K I04.
1883.
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 23. bis 29. Mai 1883.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.50, Korn per Sack
100 Kilo M. 16 -, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 14.-.,
hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 29. Mai 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5299
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 20. bis 26. Mai 1883.
Butter per ¼ Kilo M. 1.30, ditto in Partien 100 Kilo
M. 1.25, Eier per Stück 5½ Pfg., ditto in Partien per 23 Stück
M. 1.38, Kartoffeln per 100 Kilo M. 9. -, ditto per 25 Kilo
M. 2.60, Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. -, Heu per 50 Kilo M. 4.
Darmſtadt, den 29. Mai 1883.
Großherzogliches Volizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Durch vollſtreckbar gewordene
Straf=
efehle Großh. Amtsgerichts Darmſtadt I.
ind gegen die nachgenannten
Milchver=
äufer die beibenierkten Strafen
ausge=
prochen worden:
l. Wegen Verkaufs abgerahmter Milch
als ganzer:
26. Jan. 1883: Schneider, Heinrich
Ehefrau, Milchhändlerin zu Ober=
Ramſtadt, 25 Mk.,
3. Febr. 1883: Helene, Jacob,
Milch=
verkäufer zu Ober=Ramſtadt, in
Dienſten bei W. Schuchmann zu
Ueberau, 25 Mk.,
8. Febr. 1883: Kurz, Franz,
Milch=
händler zu Lengfeld, 25 Mk.,
9. Febr. 1883: Schuchmann,
Katha=
rina Wittwe, zu Reinheim, 25 Ml.,
20. Jan. 1883: Frohmann, Vogel,
Milchhändler zu Groß=Zimmern,
30 Mk.
II. Wegen Verkaufs gewäſſerter Milch:
27. Jan. 1883: Thomas, Valentin,
Sohn des Milchhändlers Jacob
Tho=
mas zu Wixhauſen, 25 Mk.,
21. Febr. 1883: Wolf, Georg,
Milch=
verküufer bei Nicolaus Kaffenberger II.
zu Groß=Bieberau, 30 Mk.,
3. Febr. 1883: Fiſcher Eliſabethe
Milchverkäuferin zu Ober=Ramſtadt
25 Mk.
II. Wegen Verkaufs abgerahmter und
gewäſſerter Milch:
9. Febr. 1883: Finger, Philipp
Ehe=
frau, zu Ober=Ramſtadt, 25 Ml.,
27. Jan. 1883: Fiſcher Franz VII.,
Milchhändler zu Ober=Ramſtadt,
26 Mk.
Weiter iſt durch rechtskräftiges Urtheil
des Schöffengerichts bei Großh.
Amtsge=
richt Darmſtadt I. vom 27. April 1883
Ernſt Hörr, Milchhändler zu Arheilgen,
wegen Verkaufs gewäſſerter Milch in eine
Geldſtrafe von 25 Mk. verurtheilt worden.
Bekannt gemacht:
Der Gerichtsſchreiber. (300
Heugras=Verſteigerung.
Montag den 4. Juni, Nachmittags
2¼ Uhr,
wird das Heugras von 38 Hectaren
152 Morgen der ſtädtiſchen Pallas wieſen
in ca. 150 Looſen an O.t und Stelle
verſteigert.
Darmſtadt, den 28. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(5301
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Montag den 4. Juni, Vormittags
11 Uhr,
wird die Grasſamen=Ernte aus
verſchie=
denen Diſtricten des ſtädtiſchen Oberwaldes
auf unſerem Büreau verſteigert.
Darmſtadt, den 28. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Bekanntmachung.
Die zur Erbauung einer Kreisſtraße
von Erzhauſen nach der Darmſtadt=
Frank=
furter Staatsſtraße nöthigen Arbeiten und
Lieferungen ſollen vergeben werden und
zwar:
A. Auf dem Submiſſionswege am
13. Juni:
veranſchlagt zu M. Pf.
1) Die Erd= u. Chauſſirarbeiten 7790 *
2) Brechen von Grundbauſteinen
in den Brüchen bei Langen 3300-
3) Brechen von Deckſteinen in
den Brüchen bei Roßdorf
900
4) Maurerarbeit
443 50
b. Durch öffentliche Verſteigerung
am 18. Juni:
veranſchlagt zu M. Pf.
1) Anfahren der Grundbau= und
Deckſteine aus den Brüchen,
an die Bauſtelle
10300
2) Setzen der Steinquantitäten 840
3) Schlagen der Deckſteine
2400
Voranſchlag und Akkordbedingungen
können auf dem Bureau des Unterzeichneten,
Beſſunger Schulſtraße 55, an jedem
Mitt=
woch=, Donnerstag= und Samstag=
Vormit=
tag von 8 bis 12 Uhr eingeſehen werden.
Die Submiſſionsgebote ſind, mit gehöriger
Aufſchrift verſehen, bis längſtens
Mittwoch den 13. Juni, Vormittags
10 Uhr,
auf der Regiſiratur Großherzoglichen Kreis=
Hickler, Beigeordneter. (5302 amts Darmſtadt, Neckarſtraße 3, abzugeben.
332
1234
Die Verſteigerung findet
Montag den 18. Juni, Vormittags
8 Uhr,
in dem Verſteigerungslokal der Gemeinde
Beſſungen ſtatt.
Darmſtadt, im Mai 1883.
[5207
J. A.:
Schreiner, Keeisſtraßenmeiſter.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Philipp
Schmidt I. zu Beſſungen gehörigen
Im=
mobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
I. 434 200 Hofralthe
Ludwig=
traße,
13 198 1694 Acker im
Straßen=
garten,
werden
Samstag den 2. Juni d. 3s,
Vormittags 11½ Uhr.
auf hieſigem Rathhaus zum dritten und
letzten Mal öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigt und ſoll bei annehmbarem Gebot
die Genehmigung erfolgen.
Beſſungen, den 28. Mai 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(5250
Weimar.
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werden.
(5079
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Pflanzen,
üchte Oberndörfer, ſind zu verkaufen bei
Balth. Gehbauer. (262
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zu verkaufen Kiesſtraße 14.
[4972
K10
Bekanntmachung.
Dienstag den 5. Juni, Nachmittags 5 Uhr,
wird das Heugras von den ſlädt. Wieſen im Soder und öſtlich des Friedhofs an
Ort und Stelle; ferner die ganze diesjährige Klee= und Grasnutzung von dem
Kleeſtück links des Eingangs vor dem Friedhof. von den Gräben und
Bö=
ſchungen an der Erbacherſtraße, von dem Seitersweg bis an die Odenwald,
bahn, der Frankfurterſtraße, von der Pallaswieſenſtraße bis an das Viaduc
der Odenwaldbahn und von dem ſog. Milchpfad
verſteigert.
Die Gräben und Böſchungen ꝛc. wollen Intereſſenten vorher einſehen.
Auskunft ertheilt Feldſchütz Rühl.
Zuſammenkunft am großen Woog.
Darmſtadt, den 30. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(530¾
Ohlyh.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das auf dem Friedhof zu Beſſungen belegene im Jahr 1839 auf den Namen
des Pfarrers i. P. Carl Gottlieb Giebelhauſen erworbene bei uns eingetragen,
vierperſönige Erbbegräbniß Nr. 13, auf welchem vorgenannter Beſitzer begraben liegt,
deſſen Beerdigung am 9. Juli 1851 erfolgt iſt, iſt längſt in vollſtändig verwilderten
Zuſtand gerathen.
Wir fordern ewaige Erb=Iutereſſenten bezüglich dieſer Begräbnißſtätte hiermiſ
ſauf, ihre vermeintlichen Anſprüche bei uns
binnen vier Wochen
vorzubringen und zu begründen, widrigenfalls wir den Platz für herrenlos anſehen,
und anderweit darüber verſügen werden.
Beſſungen, den 18. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterel Beſſungen.
Berth.
[495
Main=Neckar=Bahn.
Die bei der Dachumdeckung an den Stationsgebäuden zu Bensheim und
Heppen=
heim nothwendig werdenden Dachdeckerarbeiten — Umdecken von je ca. 300⬜Mt.
Dachfläche - ſollen im Submiſſionswege vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Mittwoch den 6. Juni l. J., Vormittags 10 Uhr,
anberaumt, zu welcher Stunde die Eröffnung der eingelaufenen Offerten in Gegenwart
der etwa erſchienenen Submittenten auf meinem Bureau ſtattfindet.
Die Bedingungen können von heute an daſelbſt und bei dem Bahnmeiſter zu
Bensheim eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1883.
Der Eiſenbahn=Bau= und Betriebs=Inſpector:
(5304
Dittmar.
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ein großes, ſchönes, möblirtes Zimmer.
6156) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterre=Zimmer, vom 1. Juni zu bez.
5311) Ecke der Soderſtraße und
des Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion zu vrmiethen.
5312) Ernſt Ludwigſtraße 10 zwei
gut möblirte Zimmer, 1 Treppe hoch.
5313) Schloßgraben 3 ein neu
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gerichtetes Zimmer ohne Möbel, mit
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Kinder=
mädcheu mit guten, langjährigen Zeugn.
können au's Hiel nachgewieſen werden, auch
ein braves Mädchen, welches Kleidermachen
und bügeln kann, ſucht ſofort Stelle bei
Kindern, auch Hausmädchen. —
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bureau H. Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
5236) Brave Mädchen kann ich den
ge=
ehrten Herrſchaften aufs Ziel empfehlen.
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5314) Eine kräftige, junge Frau, die
hier gedient hat, ſucht Laufdienſt od.
Aus=
hülfe. Dieſelbe geht auch putzen.
Näheres Brandgaſſe 4, parterre.
5315) Ein Mädchen in Küche und
Hausarbeit erfahren, ſucht Stelle bei einer
kleinen Familie. Zu erfr. Hochſtraße 8.
5316) Ein braves Mädchen ſucht
wegen Abreiſe der Herrſchaft einen Platz
Zu erfragen Promenadeſtraße Nr. 68.
W
6280) Ein Dienſt= und ein
Kinder=
mädchen für aus wärts. Näheres
Mühl=
traße 18, 2. Stock.
25
Ein braves Mädchen
für die Haushaltung geſucht.
Kranich=
ſteinerſtraße 61.
(5281
ehr
„.
ere Weißbinder können eintreten
Urch. Höhmer,
Kranichſteinerſtraße Nr. 23.
5317) Solides Mädchen geſucht als
Müdchen allein, das ſelbſtſtändig kochen
kann. Näheres Beſſunger Hügelſtraße 25.
5318) (Darmſtadt.)
Eine
unver=
heirathete
esohlesserin
wird für einen größeren Haushalt geſucht.
Selbſtgeſchriebene Bewerbungen, ſowie
Zeugniſſe über Befähigung u. ſ. w., mit
Angabe des Alters, nimmt die Expedition
d. Bl. unter I. S. zur Weiterbeförderung
in Empfang. Diejenigen Bewerberinnen,
welche mit der feineren Küche vertraut ſind,
werden bevorzugt.
dür eine Familie in Frankfurt a. M.
8 wird ein zuverläſſiger, bewährter
Diener
ledigen Standes geſucht. Bewerber mit
guten Zeugniſſen können ſich Zimmerſtraße
Nr. 5 hier melden.
(5284
w geſucht für außerhalb.
Bediente: Pur ſolche mit guten
Zeugniſſen können ſich melden
Eichberg=
ſtraße 26.
5319
6320) Eine Dame, welche
Erfah=
rung im Unterrichtgeben hat, wird in
den Vormittagsſtunden zum Lehren
der deutſchen Sprache und ſonſtigen
Bildungsfüchern zu jungen
Englän=
derinnen geſucht. - Gef. Offerten
beliebe man unter Chiffre E I an
Herrn B. L. Trier, Ludwigſtraße,
zu richten.
Einen Hausburſchen
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J. Spengler, Bäckerei. (5321
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J. Rötlinger. 5066
5322) Ein Mädchen aus braver
Familie als Lehrmüdehen, mit
kleinen Anfangsgehalt, per ſofort
ge=
ſucht.
J. L. Litzendorff,
Ludwigſtraße 20.
(Diejenigen Fuhrleute, welche im Stande
ſind, der Steinkohlen=Actien=
Geſell=
ſchaſt einen zuverläſſigen Mann nebſt
einem krältigen Pferd zum Eizfahren
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ſich bei dem Geſchäftsführer A. Anton,
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von der Capelle des Infanterie= (Leibgarde=) Regiments Nr. 115
unter Leitung des Muſildtrectors Herrn Th. Adam.
[4938
Zweiter Theil: Carl Harla von Weber-Abond.
1) Ouverture zur Oper: „Freiſchützv. 2) Aufforderung zum Tanz;
3) Fantaſie aus der Oper: „Eurhanthe;; 4) Duverture zur Oper: „Oberon:.
Entree Perſon 50 Pfa. Actionäre 40 Pfa.
M
Ey)
Benützung der in den Schnell=
8
W)
zügen laufenden directen Per=
M)
onenwagen.
12
Da es nicht immer zu vermelden iſt, daß in die directen Perſonenwagen der
Schnellzüge auch Neiſende für kürzere Strecken placirt werden, ſo empfiehlt es ſich für
diejenigen Paſſagiere, welche auf einer Zwiſchenſtation zugehen, einige Stunden
zuvor bei dem betreffenden Stationsvorſteher den Platz in dem gewünſchten directen
Wagen zu beſtellen. Die Ausgangsſtatlon des Zuges wird ſodann verſtändigt werden
und die gewünſchten Plätze reſervirt halten.
Darmſtadt, den 21. Mai 1883.
Direction der Main=Neckar=Eiſenbahn. 6l6
Tür Büder und Cundttoren.
Mit dem heutligen Tage übernahm ich für Darmſtadt und Umgebung die alleinlge
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Proben werden gratis abgegeben.
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Zuſammenkunft am hohlen Weg. Abmarſch präcis 2½ Uhr.
Im Falle ungünſtige Witterung eintritt, wird Weiteres bekannt gemacht.
Der Vorgtand. (6326
Wohnungsveränderung ∓ Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen werthen Kunden, ſowie einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige,
daß ich meine Wohnung und Geſchäftslocal von Eliſabethenſtraße Nr. 26 in die
Louiſenſtraße Nr. 42, Ecke der Eliſabethenſtraße, verlegt habe. Gleichzeitig
halte mich bei Bedarf aller in mein Fach einſchlagenden Arbeiten und Artikeln beſtens
empfohlen, auch wird es ſtets mein Beſtreben ſein, mir durch ſollde Arbeit und ſtreng
reelle Bedienung die Zufrledenheit melner geehrten Aaftraggeber zu erhalten.
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Schuhmachermeiſter.
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Fussboden-
Geors Coslos aanzlacke
ſind überaus praktiſch, trocknen geruchlos, hart und feſt während des
An=
ſtrichs und geben dem Fußboden ein höchſt elegantes Ausſehen.
In Darmstadt nur allein ücht zu haben bei
Chrietian Sebiriun,
Droquenhandlung,
Wilhelminenstrasse.
(4121
Israelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge.
Samstag den 2. Junt: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. — Sabbathaußgang um 8 Uhr 50 Min.
Schener, Stallung, Keller zu
ver=
miethen Pallaswieſenſtraße 53. (5328
C noch ſehr gute Fenſter werden billig
abgegeben Rheinſtraße 39.
(5329
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 2. Juni: Vorabend 7 Uhr 25 Min. Morgens 7 Uhr 30 Mia. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 8 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 3. Juni an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt 31 Mai.
Deutſches Reich. Bei der am Montag im Reichstag begonnenen
dritten Leſung der Novelle zur Gewerbeordnung wurde zunächſt eine A. Paragraphen unverändert nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung
angenommen; eine längere Debatte veranlaßte dagegen wiederum 5 33a,
der ſogenannte Tingeltangelparagraph. Von liberaler Seite waren
hier=
zu verſchiedene Unteranträge geſtellt worden, die eine Milderung der
Be=
ſchlüſſe zweiter Leſung bezweckten, von denen einige genehmigt, andere
ab=
gelehnt wurden; der ganze 8 33a fand ſodann mit den vorgenommenen
Abänderungen die Zuſtimmung des Hauſes. Zu 8 33b (Conceſſion für
die Muſikaufführungen von Haus zu Haus, auf Straßen und Plätzen/
beantragte Abg. Ackermann (conſerv.). auch die Darſtellung in
öffent=
lichen Localen unter Confeſſionszwang zu ſtellen. Nach kurzer Debatte
wurde in namentlicher Abſtimmung der Antrag Ackermann mit 153 gegen
129 Stimmen abgelehnt und 5 33 b ſelbſt nach den Beſchlüſſen der zweiten
Leſung angenommen. Die weitere Berathung der Novelle ſetzte das Haus
am Dienstag fort.
In der Abendſitzung des Reichstags vom 29. Mai wurde der Reſt
des Krankenkaſſengeſetzes in dritter Leſung faſt unverändert angenommen,
nur wurde der Einführungstermin bezüglich der Vorarbeiten auf 1.
De=
cember 1883 feſtgeſetzt, während im Uebrigen das Geſetz am 1. December
1884 in Kraft tritt. Die Geſammtabſtimmung findet ſpäter ſtatt.
Innerhalb der Centrumsfraction des Reicstags ſcheinen zur Zeit
wieder einmal mancherlei Widerſprüche zu herrſchen. Als einen Refl.4
derſelben kann man das Ausſcheiden der Abgeordneten v. Hertling (
Cen=
trum) aus der Unfallverſicherungs=Commiſſion und v. Majunke, welcher
ebenfalls der Centrumspartei angehört, aus der Budget=Commiſſion
betrachten. Herr v. Hertling hatte vorgeſchlagen, die Berathung des
Unfallverſicherungsgeſetzes abzubrechen und ſofort an das Plenum zu
berichten, wodurch er ſich in Gegenſatz zu ſeinem Fractionsgenoſſen,
Frhrn, v. Franckenſtein, ſtellte, auf deſſen Betreiben hauptſächlich die
Commiſſion, deren Vorſitzender Frhr v. Franckenſtein iſt, in die erſte
Leſung des Entwurfes eintrat. Infolge deſſen legte Abg. v. Hertling
das Referat über das Geſetz nieder und ſchied zugleich aus der
Com=
miſſion aus. Herr Majunke iſt aus der Budgetcommiſſion ausgetreten,
weil er gegen die Feſtſtellung des Etats pro 1884,85 in der laufenden
Seſſion iſt, worin er ſich mit den Leitern ſeiner Fraction in Widerſpruch
befindet. In Bezug auf letzteren Punkt werden die im Centrum
herr=
ſchenden Meinungsverſchiedenheiten wohl bald in größerem Umfang und
zwar bei den demnächſt beginnenden Plenarberathungen über den
ge=
nannten Etat hervortreten.
Prinzeſſin Marianne der Niederlande, geſchiedene Gattin des am
14. October 1872 verſtorbenen Prinzen Albrecht von Preußen, verſtarb
am 29. d. M. in Erbach im Rheingau im 73. Jahre.
Feldmarſchall Graf Molike gedenkt Anfang Juni von ſeiner
ober=
italleniſchen Reiſe, die den franzöſiſchen Blättern Stoff zu den
lächerlich=
ſten und ſonderbarſten Behauptungen gegeben hat, nach ſeinem Gut
Kreiſau in Schleſien zurückzukehren, um hier den Reſt des ihm gewährten
Urlaubes zu verbringen.
Oeſterreich. Nach nahezu einjähriger Pauſe traten am 28. Mai
die Landtage von Salzburg, Steiermark und Schleſien zuſammen. Bei
74 Landtagswahlen in den Landgemeinden Galiziens ſiegten mit
verein=
ſelten Ausnahmen die Candidaten deß Central=Wahl=Comites. Von den
rutheniſchen Candidaten wurden nur elf gewählt, wovon die Mehrheit
Anhänger einer gemäßigten politiſchen Richtung ſind. Die Ruthenen
ge=
wannen vier und verloren dagegen acht Sitze.
Frankreich. Einer Meldung aus Saigun zufolge wird General
Bouet am Donnerstag nach Tonking aufbrechen. Man glaubt, daß die
in aller Eile von Cochinchina nach Tonking abgeſandten Verſtärkungen
zur Stunde bereits in Hanoi eingetroffen ſind. Dieſe erſte Verſtärkung
von 1000 bis 1200 Mann wird, wie man hofft, den neuen
Oberbefehls=
haber General Bouet in den Stand ſetzen, ſich ſowohl in Hanoi wie in
Nam=Dinh zu halten, bis die von Frankreich abgeſchickten Truppen
ein=
getroffen ſein werden, was gegen den 10. Juli hin der Fall ſein dürfte.
Für Tonking ſind am 28 Mai in Toulon 300 Marineſoldaten aus Breſt
eingetroffen weitere 700 werden aus dem Norden erwartet.
Bezüglich des von mehreren engliſchen Blättern als bevorſtehend
ge=
meldeten Bruchs zwiſchen China und Frankreich hat der Miniſter des
Aeußern, Herr Challemel Lacour, keinerlei officielle Mittheilung
empfan=
gen. Da der neu ernannte franzöſiſche Geſandte in Peking, Herr Tricon,
auf ſeinem Poſten noch nicht eingetroffen iſt und der chineſiſche Botſchafter
in Frankreich gegenwärtig in Moskau bei den Krönungsfeierlichkeiten
weilt, ſo iſt ſchwer anzunehmen, daß ein offener Bruch zwiſchen
Frank=
reich und China eintreten könnte, ehe die beiden Regierungen durch ihre
reſpectiven Vertreter einen Meinungsaustauſch über den durch ihre
jüng=
ſten Ereigniſſe veränderten Stand der Tonking=Frage gehabt hätten.
England. In London ſoll in dieſen Tagen ein vom
Miniſter=
präſidenten Gladſtone ſelbſt einberufenes großes liberales Meeting ſtatt
finden, in welchem Herr Gladſtone an ſeine Parteigenoſſen eine Anſprache
über die Ausſichten der Seſſion und die Lage der öffentlichen Geſchäfte
richten wird. Es ſoll hierdurch auch denjenigen hervorragenderen
Mit=
gliedern der liberalen Partei, welche dem Parlamente nicht angehören,
Gelegenheit gegeben werden, ihre Anſichten zu äußern. Das Reſultat
des Meetings würde, wie es heißt, wahrſcheinlich noch an demſelben Tage
in Form einer miniſteriellen Erklärung dem Unterhauſe mitgetheilt
werden.
In der Sitzung des Unterhauſes vom 29. Mai gab Fitzmaurice
die Erklärung ab, die engliſche Regierung würde gegen einen Angriff
Frankreichs auf Madagaskar keinen Proteſt erheben.
Rnßland. Der Kaiſer und die Kaiſerin nahmen am 29. d. M. die
Beglückwünſchungen ſeitens der Stadthäupter, der Provinzialbehörden
und der Vertreter eines Theiles des Adels entgegen.
Dem Ballfeſte im Kreml am 28. Mai wohnten 2500 Perſonen bei.
Dem am Freitag ſtattfindenden Balle in der Deutſchen Botſchaft werden
das Kaiſerpaar, die Goßfürſten, die fürſtlichen Gäſte und außerdem
700 Perſonen, darunter die Würdenträger, die Diplomatie und deutſche
Colonie anwohnen. Der deutſche Vertreter, Militärbevollmächtigter
Ge=
nerallieutenant v. Werder, hat den Alexander Newsky Orden, der Militär=
Attache Oberſtlieutenant v. Lignitz die Brillanten zum St. Annenorden
erhalten.
Eine Extraausgabe des Regierungsboten gibt bekannt, daß in Folge
des ungemein zahlreichen Andranges gelegentlich der in den letzten Tagen
ſtattgefundenen Illumination und wegen des dadurch erſchwerten
Ver=
kehrs der Cquipagen auf der Newsky Perſpective und den Hauptſtraßen
Petersburgs es als nothwendig erachtet werde, die für den 29. Abends
feſtgeſetzte Allumination zu inhibiren. Die Fortſetzung des Volksfeſtes
auf dem Marsfelde und an anderen Plätzen findet jedoch ſtatt.
Türkel. Die kürzlich in der Umgegend von Sinyrna darch Räuber
entführten 15 Perſonen, worunter einige Ausländer, ſind wieder in leben müſſe von der Luft des Gotteswortes durchweht ſein und auf
Freiheit geſetzt worden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 31. Mai.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt=
lieutenant a. D. v. Nolte aus Bensheim, den Premierlieutenant der Landw.
Friedrichs, den Oberfinanzrath Krug, den Schullehrer Lippert aus Viernheim,
den Bürgermeiſter Klee aus Frei=Weinheim, den Hauptmagazinscontroleur
Bauer; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den
Mini=
ſterialpräſidenten Schleiermacher, den Geh. Cabinetsrath Dr. Becker.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog, ſowie Ihre Königl. Großh.
Hoh. der Erbgroßherzog und die Prinzeſſinnen Victoria, Irene
und Alix, in Höchſtderen Gefolge ſich die Hofdame Freiin v. Grancy,
der Flügeladjutant Oberſtlieutenant v. Herff und der Erzieher Sr. Kgl.
Hoh. des Erbgroßherzogs Herr Muther befinden, begaben Sich geſtern
Nachmittag nach Seeheim um für die nächſte Zeit das dortige
Fuͤrſten=
lager zu beziehen. - Während dieſer Zeit werden Se. Königl. Hoh. der
Großherjog im Neuen Palais Mittwochs und Samstags
Vormit=
tags von 8½ bis 10 Uhr Audienzen ertheilen.
O Die zweite Kammer ſetzte geſtern die Generaldebatte über die
neuen Steuergeſetze fort und erklärten ſich die Abgg. Muhl, Schröder,
Frank, Pfannſtiel, Böhm, Ellenberger, v. Wedekind, Waſſerburg und
Oſann für die Entwürfe, insbeſondere Einführung der Capitalrentenſteuer
und Heranziehung der Actiengeſellſchaften zur Einkommenſteuer, wenn
auch einzelne Redner ſich Antraͤge auf noch weitergehende Entlaſtung der
unterſten Steuerklaſſen vorbehielten oder auf durchgreifendere Reviſion der
Gewerbſteuergeſetzgebung für angezeigt erachteten. Kugler wollte das
Grundſteuergeſetz vorläufig abgelehnt, die Capitalrentenſteuer vertagt
haben. Heute beginnt die Specialberathung, und zwar die des
Ein=
kommenſteuergeſetzes.
- An die zweite Kammer der Stände iſt mit Genehmigung Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs eine Propoſition gelangt, des
Inhalts zu Laſten der ſich in der laufenden Budgetperiode ergebenden
Ueberſchüſſe den Betrag von 120,000 Mark zur Erbauung eines
Kreis=
amtsgebäudes in Offenbach zu bewilligen.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Beilage Nr. 12enthält:
Ueberſicht der von Großh, Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
1883-84 zr Beſtreitung der Communalbedürfniſſe in der Kreisſtadt
Bingen genehmigten Umlagen. Ueberſicht der von Großh. Miniſterium
des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Oppenheim in der
Zeit vom 1. April 1883 bis 31. März 1884. Ueberſicht der für das
Jahr 1883-84 von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe in den
G meinden des Kreiſes Alzey. Bekanntmachung, die Nichterhebung eines
Theiles der Umlagen der Gemeinde Meſſenhauſen für 1882-83 betr.
Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
das Jahr 1. April 1883-84 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
- Militärdienſtnachricht. Durch Verfügung des
Kriegsmini=
ſteriums wurde der Proviantmeiſter Scherff von Reiße nach
Darm=
ſtadt verſetzt.
8 Am 29. und 30. Mai hielt dahier die füdweſtdeutſche
Con=
ferenz für Innere Miſſion ihr 20. Jahresſteſt ab. Von nah und
fern hatten ſich die Freunde zuſammengefunden und bei der am
Diens=
tag Nachmittag um 3 Uhr im Saalbau ſtattgehabten Eröffnung war
bereits eine ſtattliche Schaar verſammelt. Nachdem die Verſammlung
ſtehend die zwei erſten Verſe des Liedes: „Ach bleib mit deiner Gnades
geſungen und Pfarrer Dr. Stromberger aus Zwingenberg das Gebet
geſprochen hatte, erhielt Pfarrer Krummacher aus Elberfeld das Wort,
um den angekündigten Vortrag über das Thema: „Die Bedeutung und
die Aufgaben der evangeliſchen Jünglingsvereine in der Gegenwart= zu
halten. Redner begann damit, daß es die Noth der Zeit geweſen ſei,
welche die Jünglingsvereine in das Leben gerufen. Es träfe ſo viel
zu=
ſammen, um das Jünglingsalter zu einem beſonders gefährlichen zu
machen, da gerade der Jüngling in den meiſten Fällen eine Freiheit
habe, die im Widerſpruche ſtehe mit ſeiner inneren Unreife, der Meiſter
betrachte ſeinen Geſellen nur als Arbeitsgehülfen, deſſen Treiben
außer=
halb des Hauſes ihn nichts angehe, dazu kämen die geſteigerte
Ver=
gnügungsſucht, die materialiſtiſche und atheiſtiſche Zeitſtrömung, die
ſchlüpfrige Preſſe, der Senſationsroman. Wie ſollte es da wundern,
wenn ſelbſt edier geſinnte Jünglinge fielen? Die Verbrecherſtatiſtik
zeige einen erſchreckenden Prozentſatz jugendlicher Verbrecher, in den
ſocial=
demokratiſchen Verſammlungen ſeien, ehe dieſelben verboten waren, meiſt
jugendliche Leute von 20 bis 24 Jahren geweſen, ein großer Theil der
heutigen Jünglinge ſeien jugendliche Kreiſe, die, nachdem ſie ihre edelſten
Kräfte in Ausſchweifungen vergeudet, frühzeitig dem Grabe zuwankten,
Leute, die unrettbar verloren gingen, wenn nicht eine allmächtige Hand
ſie aus dem Abgrund herausriſſe. Die heranwachſende Jugend ſei
da=
her das wichtigſte Object unſerer ſittlichen Erneuerungsarbeit, da in
dieſem Alter meiſt der Menſch die wichtigſte Entſcheidung träfe. Auf
dieſem Gebiete helfend einzugreifen das jek die Aufgabe der evangeliſchen
Jünglingsvereine. Redner führte hierauf, nachdem er mit dem
Vereins=
local angefangen, dann zu dem Vereinsvorſtand übergegangen war, aus,
wie ein Jünglingsverein beſchaffen ſein müſſe, um hier zu genügen.
E 104
1239
Die Vereinsgrundlage müſſe das Wort Gottes ſein, das ganze
Vereins=
dieſer Grundlage habe ſich das Vereinsleben zu erbauen; hierzu käme
noch die Pflege des Geſanges, muſikaliſche Abendunterhaltung, Theeabende,
patriotiſche Feiern, Turnen, auch ſei den einzelnen Gelegenheit zur
Er=
weiterung ihrer Elementarkenntniſſe zu geben. Der Verein, der die
Dar=
ſtellung eines gottgeheiligten Jugendlebens ſich zur Auigabe gemacht, ſei
Selbſtzweck, er wolle kein Werbebüreau ſein für beſtimmte
Miſſions=
geſellſchaften, wenn es auch auf der anderen Seite natürlich ſei, daß die
Mitalieder der Vereine ſich an allen chriſtlichen Liebesarbeiten bethätigen,
ſo als Gehülfen in den Sonntagsſchulen und als Diaconen im Krieg.
Nachdem hierauf die Discuſſion über den Vortrag, aus dem wir
hier nur weniges mittheilen können, und über das Thema eröffnet war,
ſprach Pfarrer Schloſſer von Frankfurt a. M. insbeſondere über die
Anfänge und Fortentwickelung des Frankfurter Jülnglingsvereins, der
aus kleinen Anfängen allmälig immer weiter gekommen ſei und zur Zeit
etwa 120 Mitglieder zühle, und wies zugleich darauf hin, daß es zur
Gründung von Jünglingsvereinen eben günſtige Zeit ſei und man dieſe
Zeit nichk unbenutzt verſtreichen laſſen dürfe. Nachdem ſodann noch
Sadtmiſionar Hellbing aus Karlsruhe und Pfarrer Faulhaber aus
Heilbronn geſprochen hatten, wurde die Verſammlung mit Gebet
ge=
ſchloſſen, nachdem folgende Reſolution angenommen worden war:
„Die Conferenz erachte es für nothwendia, alle Mitalieder und alle
Freunde der inneren Miſſion zu bitten, in Stadt und Land die
Kennt=
niß über die Jünglingsvereine auszubreiten (in Predigt, Zuſpruch und
Preſſe), eventuell Vereine zu gründen und deren Anſchlüß an beſtehende
Verbände zu bewirken.
Insbeſondere empfiehlt es ſich, den in der
Fremde Arbeit oder Dienſt ſuchenden Jünglingen ein Verzeichniß der
Herbergen zur Heimath und der Jünglingsvereine mitzugeben, auf
be=
ſtehende Geſellen= und Lehrlingshäuſer hinzuweiſen und ſie zum
Ein=
tritt in Jünglingsvereine zu veranlaſſen.”
Der Verſammlung mögen etwa 200 bis 300 Perſonen beigewohnt
haben, und wollen wir nicht unterlaſſen hier anzuführen, daß auch Ihre
Königliche Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl die Verſammlung mit ihrer
Anweſenheit beehrte.
Um 6 Uhr begann der Abendgottesdienſt in der Stadtkirche: die
Kirche war, ſoweit wir überſchauen konnten, dicht beſetzt. Herr
Ober=
hofprediger Prälat Dr. v. Gerok hielt die Feſtpredigt über Luc. 5. 4
bis 10, das Werk der inneren Miſion als ein Werk chriſtlichen Glaubens,
brüderlicher Liebe und muthiger Hoffnung hinſtellend.
Am Abend fand im Saalbau die angekündigte geſellige Vereinigung
ſtatt, bei welcher Pfarrer Heſekiel aus Magdeburg, Stadtpfarrer
Laux=
mann aus Stuttgart und Pfarrer Kayſer aus Karlsruhe Anſprachen
hielten. Den Eindruck werden wohl die meiſten Anweſenden erhalten
haben daß das Werk der inneren Miſſion in lebendigem Voranſchreiten
begriffen iſt.
1 Blühendes Edelweiß gehört gewiß für unſer Klima und
unſere Gegend zu den Seltenheiten. Darum dürfte es von Intereſſe ſein
zu erfahren, daß man nicht mehr gezwungen iſt die Alpen zu beſteigen,
um ſolches zu ſehen, indem eben im Prinz Georg'ſchen Garten (
Ge=
müſegarten genannt) neben dem Herrngarten 180 prächtige Exemplare
dieſer ſeltenen Pflanze, welche von Herrn Hofgärtner Dittmann aus
Samen gezüchtet wurden und in Töpfen ſitzen, in vollſter Blüthe ſtehen.
Bei der geſtern ſtattgehabten Verſteigerung der „alten Poſt”
blieb Herr Kaufmann Lanz mit 65,500 M. Meiſtbietender.
G Die Tage ds Lumpenlagers in der Friedrichſtraße
ſcheinen zur Reige zu gehen, und werden täglich große Quantitäten von
dort verbracht.
T Die Blumenvertheilung in Arbeiterfamilien
da=
hier. Vor ſieben Jahren hatte der geehrte Präſident des
Gartenbau=
vereins, Herr Rentner W. Schwab dahier, in Holland die ſchöne Sitte
beobachtet, daß alljährlich große Blumenausſtellungen im Herbſt von
Arbeiterfamilien verauſtaltet wurden, die allgemeine Freudenfeſte für
die Betheiligten waren. Im folgenden Jahre rief Herr Schwab dieſe
Feſte mit einem hierzu gewählten Comits auch hier in's Leben, wobet er
es an materiellen Unterſtützungen hierzu nicht fehlen ließ. Jedes Jahr
nahm nun das Feſt auch hier eine immer größere Ausdehnung an, und die
Arbeiterfamilien gewannen immer mehr Geſchmack und Liebe zur
Blumen=
pflege, bis die Sache in dieſem Jahr die größte Ausdehnung zu nehmen
verſpricht. Neunhundert Pflanzen waren nämlich innerhalb zwei halben
Tagen abgeholt, und ſicher hätten noch 300 abgeſetzt werden können.
Dieſelben waren aber auch recht ſchön, und es wird eben gerade doppelt
ſo viel für eine Pflanze bezahlt als eingenommen. Wenn man nun
bedenkt, welchen hohen ſittlichen Werth dieſe humane Unternehmung für
die arbeitende Klaſſe hat, ſo wäre gewiß auch zu wünſchen, daß ſie
immer weiter ausgedehnt werden könnte. Möchten darum diejenigen
Herren, welche viele Arbeiter beſchäftigen, oder diejenigen edlen
Menſchen=
freunde, welche gern die Sittlichkeſt derſelben fordern und ihnen eine
unſchuldige Freude gönnen, auch etwas zu dieſem ſchönen Unternehmen
beitragen.
Dem Verein für Vogel= und Geflügelzucht (älterer Verein) zu
Darmſtadt wurde die Erlaubniß zur Abhaltung einer im November
ds. J3. in Verbindung mit einem Vogel= und Geflügelmarkte
vorzu=
nehmenden Verlooſung von Zuchtgeflügel und anderen, die Vogel= und
Geflügelzucht fördernden Gegenſtänden ertheilt und der Vertrieb der
Looſe im Großherzogthum geſtattet.
R
1240
Denjenigen Ländern des Weltpoſtvereins, nach welchen Poſikarten
mit Antwort abgeſandt werden können, tritt vom 1. Juni ab auch die
britiſche Colonie Barbados bei. Das Porto für derartige Poſtkarten
nach Barbados beträgt 20 Pfennig.
Vacante Stellen im Bereich des 11. Armee=Corps: Altena,
Eiſenbahn=Betriebsamt, 2 Kanzleiaſpiranten, je 75 M. monatl. Caſſel,
Intendantur 11. Armee=Corps, Kanzlei=Gehülfe, 25 Pf. pro Bogen.
Frankfurt a. M. Main=Neckar=Bahn, Telegraphiſt, 1250 M. und
Wohnungs=
geldzuſchuß; 3. Weichenſteller, 870 M. Gehalt und Wohnungsgeldzuſchuß;
Städtiſches Feuer= und Fuhramt, Feldwebel der Berufs=Feuerwehr, 150 M.
monatl. Fulda, Poſtamt, Poſthülfsbote, 1.50 M. täal.;
Bürgermeiſter=
amt, Sommer=Feldhüter, 80 M. monatl.; Feldbüter 480 M. Gräventhal,
Amts innahme, Amtsdiener und Executor, 760 M. ſowie die Mahn= und
Pfändegebühren. Groß Almierode, Bürgermeiſteramt, Feldhüter, 300 M.
Höchſt a. M. Bürgermeiſteramt, 2 Nachtwächter, 1 M. bis 140 M.
pro Nacht. Jena, Garniſorlajareth, Civilkrankenwärter. 600 M.,
ſowi=
freie Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Diſtrict II. der Weimar=
Simmerwerdaer Staats=Chauſſee, Chauſſeewärter 31 M. 50 Pf. monatl.,
ſowie Grasnutzung im Werthe von 45 M. Sonneberg, Amtseinnahme,
Amtsdiener und Executor 700 M. ſowie die Mahn= und Pfändegebühren.
Im Bezirk der Großh. Heſſ. 25. Diviſion: Darmſtadt, Gefängniß=
Aufſeher, reſp. Beſchließergehilfe 1000 M.
Reichsgerichtsentſcheidung. Jedes Mitglied einer
Fa=
milie - gleichviel einer adeligen oder bürgerlichen - iſt berechtigt, gegen
Verſonen, welche ſich rechtswidrig den Namen der Familie beilegen und
ſich als zur Familie gehörig bezeichnen, im ordentlichen Rechtswege au
Unterlaſſung dieſer Anmaßungen zu klagen.
Gegen die am Montag in Bensheim ſtattgehabte
Gemeinde=
rathswahl, bei welcher nebenbei bemerkt über 50 Wahlberechtigte
wegen Steuerrückſtand ausgeſchloſſen waren, iſt reclamirt worden.
Eine Deputation der BrückenbaueIntereſſenten in
Koſtheim und zwar derjenigen Herren, welche eine Petition an den
Landtag eingereicht haben mit dem Zwecke, zu veranlaſſen, daß die zu
ecbauende feſte Brücke zwiſchen Koſtheim und der Guſtavsburg an die
Stelle der jetzigen Ueberfahrt kommen ſolle, hatten am Dienstag Nach
mittag eine Beſprechung mit Herrn Mintſterialrath Fink.
— Mainz. Dieſer Tage hatten die hieſigen Bäckermeiſter
eine Verſammlung zum Zweck der Gründung einer Innung abgehalten;
es kam indeſſen bloß zu Vorbeſprechungen und werden demnächſt weitere
Verſammlungen, in welchen Statuten feſtgeſtellt werden, ſtattfinden.
Vom Taunus. Unſeren Leſern wird es von Intereſſe ſein,
zu erfahren, daß der Tarif der Kronberger Bahn bei Löſung von
Retour=
billeten um ca. 25 pCt. gegen vorige Saiſon ermäßigt worden iſt,
Kronberg, Königſtein und Kronthal erfreuen ſich dadurch eines
geſteiger=
ten Paſſantenverkehrs, namentlich ſcheint ſich Letzteres die Gunſt der
Ausflügler erworben zu haben.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Rotterdamer Poſtdampfer „8aandam, Capitän Janzen, von der
Niederl.=Amerik. Dampfſchifff.=Geſellſch., am 12. Mai von Amſterdam
abgegangen, kam am 25. Mai, und der Bremer Poſtdampfer „Verra”
Capitän Barre, vom Nordd. Lloyd, am 16. Mai von Bremen abgegangen,
kam am 26. Mai wohlbehalten in New=York an.
Gericht der Finanz=Commiſſion
zu dem Entwurf des Voranſchlags der Stadt Darmſtadt fur das Etatsjahr 18834.
(Erſtattet auf Grund Commiſſionsberathung vom 19. Mal 1883.)
Zur Einnahme.
(Berichtzer ſtatter: Stadtverordneter Hauſer.)
In dem Vorworte, mit welchem die Großh. Burgermeiſterei das Budget
der Stadt für 1883,4 der Stadtverordneten=Verſammlung zur Prüfung und
Genehmigung übergibt, ſind die Schwierigkeiten erwähnt, welche der
Auf=
ſtellung des Budgets durch die rapid ſteigenden Ausgaben den unerheblich
ſich erhöhenden, ja theilweiſe ſinkenden Einnahmen gegenüber bereitet werden.
Den bedeutenden Mehrforderungen der Lreiskaſſe, für Unterhaltung der
Schulen und für Beſoldungen der Lehrer, Unterhaltung der Straßen, den
Koſten der Straßenbeleuchtung, vornehmlich aber fur Unterſtlltzung der Armen,
des Zuſchuſſes zur Waſſerwerkskaſſe ſtehen die Ausfälle an Octroi und aus
Waldungen gegenüber. Bei dieſer Sachlage war es auch ganz unmöglich,
wie in vorderen Jahren ein entſprechendes Betriebskapital zur Deckung der
zu Anfang des Budgets=Jahres fällig werdenden Ausgaben vorzuſehen.
Ver=
ſchiedene größere Communen ſind von der früheren Einrichtung, ein
Betriebs=
kapital einzuſtellen, abgegangen und ſuchen dieſes durch ſogenannte
Kaſſen=
anlehen zu erſetzen.
Eine Berechtigung findet ein ſolches Verfahren bei
Kaſſen, in welchen die zu erwartenden Einnahmen raſch zufließew und dadurch
in den Stand geſetzt werden, die Kaſſeanlehen, um Zinſen zu erſparen, bald
abzutragen.
Für das Verwaltungsjahr 188314 muß der Stadtkaſſe der Abgang
eines Betriebskapitals durch das Conto=Corrent=Verhältniß mit der Bank
für Handel und Induſtrie, ſowie durch die Ueberſchuſſe der Gaswerkskaſſe
erſetzt werden. Sobald wieder normale Zuſtände eintreten, möchte es ſich
empfehlen, auf die oben erwühnte Einrichtung zurllckzukommen, welche ſich
bei Fuhrung des Haushalts als vorzüglich erwieſen hat.
Ob nun das Gleichgewicht der Einnahmen mit den Ausgaben durch die
in Ausſicht ſtehenden Steuergeſeße ſpüterhin hergeſtellt und es gelingen wird,
104
das Budget ohne Erhbhung der Communalſteuern abzuſchließen, das wirb
wohl mit Beſtimmtheit nicht vorausgeſagt werden köͤnnen. Unter allen
Um=
ſtänden muß die Stadtverordnetenverſammlung in dem Verwaltungsjahr
18834 den Grundſatz feſthalten, bei Bewilligungen von nicht vorgeſehenen
Ausgaben die Nachweiſung der Deckungsmittel zu verlangen. Der
Reſerve=
fonds iſt für eine ſo bedeutende Verwaltung äußerſt mäßig gegriffen. Die
Finanz=Commiſſion billigt nach dem Vorausgeſchickten das bei Aufſtellung
des Voranſchlags eingehaltene Verfahren, die durch den Zugang von
Steuer=
kapitalien möglicherweiſe zu erwartende Mehreinnahme an Communalſteuern
nicht einzuſtellen, um doch einigermaßen Mittel zu unvorhergeſehenen
Aus=
gaben zu haben. Die einzelnen Einnahmerubriken haben bei der Prüſung
zu weſentlichen Anſtänden keine Veranlaſſung gegeben.
Aus Gras und anderen Naturallen ſind 11000 M. eingeſtellt. Dieſe
Summe gründet ſich auf den hohen Erlbs für Heu und Grummet von der
Pallaswieſe. vornehmlich in den letzten Jahren, in welchen die Niedorte in
Folge der Ueberfluthungen durch Hochwaſſer bei der Verſteigerung ſich
be=
theiligen mußten. Wenn wir auch die Voranſchlagsſumme als eine ſehr
hohe bezeichnen müſſen, ſo wird ein Abſtrich bei dem ſchönen Stand der
Crescens nicht beantragt, dagegen empfohlen, an die Bürgermeiſterei das
Er=
ſuchen zu richten, das Perſonal auf das Strengſte anzuweiſen, der
Bewäſſe=
rung dieſes werthvollen Objectes die großte Fürſorge zu widmen. Bei einigen
Abtheilungen der neuerdings zur Wieſe niedergelegten Flüche iſt der Stand
des Graſes äußerſt ſchwach, zur Bildung einer guten Grasnarbe wird es
ge=
boten ſein, in dieſem Jahre ſolche Stellen von der Verſteigerung auszuſchließen.
Die in letzter Zeit geſtiegenen Holzpreiſe werden den Budgetanſatz unter
der Rubrik Waldungen rechtfertigen; es möchte aber darauf hinzuwirken
ſein, daß die Holzverſteigerungen möglichſt frühe abgehalten werden, weil
dieſes auf die Holzpreiſe einwirkt.
Der Anſatz unter der Rubrik. Von Gebäuden wird um ſo viel zu
kurzen ſein, als künftighin durch die Vermiethung des ehemaligen Pfarrhauſes
an den Realſchuldirector weniger eingenommen wird.
Die ſehr bedeutende Summe, welche unter der Rubrilk: Von Markt=
und anderen öffentlichen Plätzen der Stadtkaſſe zufließt, wird die
Anſicht beſtuͤrken, auch inskünftige die beiden Meſſen beſtehen zu laſſen.
Die unter der Rubrik Schul= und Holzgeld unter der Unterabtheilung B.
von dem Großh. Rentamt Darmſtadt aufgefuhrten 609 M. 20 Pf.,
Geld=
anſchläge fur Fruchtbeſoldungen, müſſen um 56, M. 04 Pf.
ge=
kurzt werden, wel auf Anregung der Großh. Oberrechnungskammer mit
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz vereinbart worden iſt, bei
der Zahlung der Fruchtbeſoldungen von dem Etatsjahr 1882183 an das
10 jährige Mittel aus den von Großh. Oberrechnungskammer für die Jahre
1872 bis 1881 bekannt gemachten Durchſchnittspreiſen in Anwendung zu
bringen.
Hiernach werden berechnet für Korn pr. Hectol. 1350 M., Gerſte
1091 Mark.
Der ſeither unterlaſſene Ausſchlag der Koſten für Anſchaſfung und
Unterhaltung des Faſſelviehs auf die Viehbeſitzer wird nicht allein
durch den Umſtand begründet, daß man die Viehzucht und mit dieſer den
Wohlſtand der gering begüterten Einwohner zu heben beabſichtigte, es
möchte vielmehr noch hinzuzuſetzen ſein, daß durch die Ablöſung des
Weide=
rechts der Stadtkaſſe ein ſehr betrüchtliches Kapital ſeiner Zeit zugefloſſen iſt.
Wie aus dem Entwurf des Budgets zu erſehen, iſt die Einnahme unter
der Rubrik Octroi ſehr bedeutenden Schwankungen unterworfen und iſt im
Ganzen eher ein Rückgang als eine Steigerung zu verzeichnen. Doch möchte
mit Rückſicht auf die zu erwartende größere Einfuhr an Obſtwein und Wein
die veranſchlagte Summe von 360,000 M. aufrecht erhalten werden können.
Zu Rubrik 36. Von verkauſten Häuſern und Gltern. Durch
die Erwerbung des Gaswerkes iſt die Stadt Darmſtadt in dem nordweſtlichen
Stadttheile in den Beſitz eines großen Geländes gelangt, das mit
Hinzu=
rechnung des ſeitherigen Eigenthums der Stadt einen Flächenraum von
13 Morgen oder 6200 Klftr. einnimmt und in mäßigem Anſchlag einen
Werth von 200,000 M. repräſentirt. Dieſes werthvolle und große Areal
liefert der Stadt keinen Ertrug, obſchon es, wie aus den Verhandlungen über
Erbauung einer Mittelſchule erſichtlich, Bauplatzqualität dann erhält, wenn
die Fabrikſtraße weiter geführt wird
Im ſtädtiſchen Intereſſe glaubte ich dieſen Gegenſtand anregen und
zu=
gleich beantragen zu durfen, ſolchen der Baucommiſſion zur Prüfung und
Berichtserſtattung zu Uberweiſen.
(Fortſetzung folgt.)
Polizeibericht vom 30. Mai.
Geſtern Mittaa 12 Uhr verſuchte ein Schneider, auf dem
Mathilden=
platz wohnhaſt, ſich in ſeiner Wohnung zu erhängen; derſelbe wurde
jedoch durch das Hinzukommen ſeiner Ehefrau hieran gehindert und in
das Hoſpital verbracht.
Einem Glaſer wurde ein Diamant und einem
Rentner 1 Paar Hoſen entwendet.
Tages=Kalender.
Donnerstag 31. Mat: Generalverſammlung des Kohlenvereins Concordia
(Reſtauration Böttinger, Eliſabethenſtraße).
Sonntag 8. Juni: Jahresfeſt des Darmſtädter Zweigvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung in Griesheim.- Waldſeſt des Geſangvereins Melomanen
— Waldpartie des Geſangvereins Liedertafel.
Sonntag 10. Juni: Waldpartie des Oeconomen=Vereins.
Täglich (bei gunſtiger Witterung): Militaͤr=Concert im Saalbau (Anfang
an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 6 Uhr).
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.