148.
Jahrgaug.
146.
Wonnementspiend.
unſelhulich 1 Mar, 5o Pf. nd.
Bringerlohn. Auswärt werden von
Alm Poſtümtern Beſtellungey ent=
22ngenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dw Quartal inck Poſtaufſchlag.
rag= und Arzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angendmmen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nö. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraßz Ar 36, ſowie auzwärts
von allen Aninoncen=Erpedilionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiants und ſämmtlicher Behörden,
95.
Freitagden 18. Mai.
1883.
Zu publieiren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 13:
Belanntmachung, die Ausfüuhrung der Kaiſerlichen Verordnung vom 24. Februar 1882 über das gewerbsmäßige Verkaufen
und Feilhalten von Petroleum betreffend.
(4825
B e k a n n t m a ch u n g.
Sonntag den 20. l. Mts., Nachmittags 4 Uhr, findet im Locale des Gaſtwirth Georg Roth V. „zur
Roſer in Eſchollbrücken eine landwirthſchaftliche Beſprechung ſtatt, eingeleitet durch einen Vortrag des Herrn Setretär
Stimmel über den Anbau des Getreides.
Alle Intereſſenten ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
Darmſtadt, am 9. Mai 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen, Bezirksvereins. Darmſtadt.
Gros.
l4753
B e k a n n t m a ch u n g.
Da ſich die ſeither Ubliche Abſperrung von Straßen für Fuhrwerte in Füllen ſchwerer. Erkrankung als mißſtändig und allzu
verkehrshindernd erwieſen hat, ſind wir veranlaßt, für die Folge die Genehmigung hierzu nicht mehr zu ertheilen. Um übrigens
im Intereſſe der Erkrankten eine Verminderung des verurſachten Geräuſches auf anderem geeigneterem Wege zu ermöglichen, iſt
für Darmſtadt durch Vereinbarung mit der Skadtbehöxde die Einrichtung getroffen worden, daß in dergleichen Fällen auf
ge=
ſtellten Antrag das Stadt=Bau=Amt die Fahrbahn vor dem betreffenden Hauſe mit Sand bedecken läßt. Hierfür, ſowie für die
Entfernung des Sandes iſt auf Anfordern der Stadtkaſſe eine Gebühr von ſechs Marl zu zahlen, außerdem iſt der betreffende
Antragſteller verpflichtet, bei trockenem oder windigem Wetter die Fahrbahn auf ſeine Koſten öfter am Tage begießen. zu laſſen.
In Fällen der oben bezeichneten Art iſt der betreffende Antrag bei dem einſchlägigen Polizeirevier zu ſiellen.
Darmſtadt, am 7. Mai 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(4621
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Intereſſe der Petroleumverläufer des Polizeibezirls geben wir bekannt, daß Schloſſermeiſter Joſeph. Deutſch dahier
uns das Modell eines von ihm conſtruirten und inzwiſchen patentirten, mobilen eiſernen Magazins zur feuerſicheren Lagerung
von Petroleumfäſſern vorgeſtellt hat, das nach eingezogenem techniſchen Gutachten den in der Verordnung vom 28. December 1882
an ein derartiges Gehäuſe geſtellten Anforderungen vollſtändig entſpricht und im Falle ſeiner Anwendung zumeiſt die Mauer
eines feuerfeſten maſſiven Gehäuſes entbehrlich machen wird.
Darmſtadt, am 9. Mai 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
14655
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren direten Steuerzetel pro 1883-84 noch. nicht erhalten haben, wollen zur
Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Büreau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(47904
904
1134
E05
Holzverſteigerung
aus den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Kranichſtein.
Montag den 21. Mai 1883 ſollen an Ort und Stelle im Diſtrict„
Faul=
bruch' nach vorheriger Zuſammenkunft an der Kreuzung der Darmſtadt-Frankfurter
Staatsſtraße und der neuen Erzhäuſer Kreisſtraße, unweit des Forſthauſes Bayerseich
I. Morgens 8 Uhr beginnend:
Scheiter.
Knüppel.
Reiſig. Stöcke. Buche I. Cl.
I. Cl.
45 Rm.
12 Rm. 93 Rm. 2090 Wellen. 97 Rm Eiche 2 „
31 „ 76 „ 960 47 „ Nadelholz 102 „
„ 77
„ 1750 „ 46 „
II. Nachmittags 2 Uhr beginnend:
47 Eichenſtämme von 14-68 Cmtr. mitterer Durchneſſer und 3-8 Met. Länge,
zuſammen = 15.47 Cbm.
3 Nadelholzſtämme von 14-24 Emtr. mittlerer Durchmeſſer und 12-14 Met.
Lünge, zuſammen 133 Chm.
6 Buchenſtämme von 14-75 Emtr. mittlerer Durchmeſſer und 24-8 Met.
Lünge, zuſammen = 6.26 Cbm.
15 Eichen=Derbſtangen, zuſammen - 087 Chm.
8 Buchen=Derbſtangen, zuſammen = 060 Cbm.
Darmſtadt, den 16. Mai 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(4826
v. Werner.
Klee=Verſteigerung.
Die Klee=Ernte von dem Kleeſtück zwiſchen Kahlert=, Liebig= und
Victoriaſtraße wird nächſten Montag, Nachmittags 5 Uhr, loosweiſe
verſteigert.
Dehn. 14793
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Bakſa, Omlas und Diockut.
Um den Export des mediciniſchen
Tokayer=
weins zu heben, verkaufe meine garantirt
lechten, ärztlich empfohlenen „ mediciniſchen
Tokayerweinen durch meine Verkaufsſtellen
ſchon die Einzelflaſche zum Engros=Preiſe,
damit der Wein nicht nur für Kranke,
ſon=
dern auch als tägliches Stärkungsmittel
für Kinder, Frauen und Greiſe, wie auch
für Morgen= und Deſſertwein gebraucht/
werden kann. Analyſe und Gutachten des
Herrn Prof. Dr. P. Wagner über meine
Tokayerweine kann in den Geſchäftslocalen
meiner Verkaufsſtellen eingeſehen werden.
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DiacChansſchuyk
knöpfige
2
(4829
Paar
M.
netto
20
per
rREEEVaEN
Cau
)
E
14
1
4840) Ein gebildetes Mädchen, welches
perſect kochen, nähen und bügeln kann, in
eine kleine Famlie geſucht. Offert. unter
K. S. M. in der Exped. d. Bl abzugeben.
4841) Ein ordentl. Dienſtmädchen,
welches etwas kochen kann und gute Zeugniſſe
beſitzt, wird nach Paris in ein
Herrſchafts=
haus geſucht; Reiſe frei. Eine gute Köchin
ucht Stelle oder Aushülfe.
Frau Reßling. Louiſenſtraße 30.
4842) Ein ordentl. Mädchen zu ſofort.
Eintritt geſ. Grafenſtr. 16. Seitenbau links.
Herrſchaftskutſcher,
perfecter, unverheiratheter, aufs Land
geſucht. Offerten mit Zeugnißabſchriften
bez. E. L. 73 an Haasenstein &
Vogler in Frankfurt a. M. (4843
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ſlauf Badewannen und Badesfen geübt,
findet dauernde und lohnende Beſchäftigung
Aliceſtraße 5.
[4813
4844) Einen Schloſſerlehrling gegen
Lohn geſucht Schützenſtraße 21.
4836) Eine junge Dame, der franz.
und engl. Sprache, ſowie Buchführung
mächtig, ſucht per 15. Juni anderweitiges
Engagement als Verkäuferin oder Kaſſierin
in feinem Weißwaaren=, Mode= oder
Con=
fectionsgeſchäft. Beſte Referenzen. Gefl.
Offert. unter A. A. a. d. Exped.
4837) Eine alleinſtehende ſaubere Perſon
ſ. Laufd. od. Aushülfe. Nüh. Darmſtraße 3.
4838) Eine durchaus perfecte
Reſtau=
ratious Köchin ſucht anderweite Stelle.
Beſte Zeugniſſe ſtehen zur Seite.
G9. Beck, Stellenbüreau, Markt 5.
Von DarmſtadtnachOppenheim
gehen am 15. Juni zwei große leere
Möbelwagen; es können durch ſolche
Möbel ꝛc. billig mitgenommen werden.
Näher. G. L. Jansen,
Möbeltrans=
port=Anſtalt, Frankfurt a. M. 14845
unge Mädchen können das
Weiß=
zeugnähen und Schneidern erlernen.
G. Welcher.
Soderſtraße 25. ſ4646
Eine Partie Negligé-Hauben,
Eine Partie Piqué-Tinderhütchen,
Eine Partie Damen- und Kinder-
Schürzen
zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
(4830
RGGAUAGU IAIOL.
Gelegenheitskauf.
Den noch verbliebenen Theil meiner
Damen- und Einderstrohhüte
gebe der vorgeſchrittenen Saiſon halber bedeutend unter dom
Fabrükpreise ab.
(4831
RCEREGR ALlGRad IUAIOL.
4829) Ein junger Mann mit ſchöner
Handſchrift ſucht Stellung bei einem
Rechts=
anwalt, Gerichtsvollzieher, oder auf einem
Compioir unter beſcheidenen Anſprüchen.
Näheres in der Expedition d. Bl.
2Ullige Hantoſſeln.
Die Frauenſtraminpantoffeln (
Hond=
arbeith, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu M. 2.90
abgegeben.
Ferner iſt eine friſche Sendung Frauen=,
Männer= und Kinderſtiefel zu
wieder=
holt, herabgeſetzten Preiſen in bekannter
Güte eingetroffen.
(11080
Bahnhofſtraße 1, 1 Stiege hoch.
ſſin gutes Zugpferd ſammt Pferde=
C. geſchirr und Stuhlwagen iſt aus
freier Hand zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (4787
Nier halbwüchſige Schweine zu verkau=
14799
d fen Große Bachgaſſe 13.
Täglich
Bichautteh,
ſowie
Süßen, ſauern u. Schlag=
Rahm
empfiehlt
14832
L. Melsherer.
Schützenſtraße 18 in der Manſarde iſt
ein vorzüglicher eiſerner Heerd zu
verkaufen.
(4833
E0
SpROIN
vom Flotow'ſchen Gut per Pid. 50 Pfg.
bei Frau Döderlein, Kiesſtr. 24. (4834
An Markttagen vor der Hof=Apotheke.
4835) Wienerſtraße 46 zwei kleine
Logis an ſtille Leute.
13
5
5
2.
6½
8=
950
11
12
fl)
25
64
85¼
95½
11
125
„⁄
9)
83
Iſd.
Di=
Zahl
Neſucht eine Wohnung von 5
Zim=
mern, Parterre oder Beletage, für
ein älteres Ehepaar per Mitte bis Ende
Auguſt in der Hügel=, Hölges=, Stein=,
Sand=, Darmſtädter Carls= oder
angren=
zenden Straße. Offerten erbeten unter
Chiffre F. 1 in der Exped. d. Bl. (4846
Wohn= und Schlafzimmer
für ein Ehepaar in hübſcher Lage geſucht.
Offerten an die Expedition unter S. V.
[4584
erbeten.
Du kaufen geſucht ein kleiner männlicher
a) brauner (nicht gelb) Dachshund,
reinſter Race, etwa 8-14 Monate alt.
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[4847
Frankfurt a. M.
ein Haararmband mil
Verloren goltenem Schloß vom
Bahnhofe bis untere Waldſtraße. Gegen
Belohnung abzugeben Waldſtraße Nr. 50
[4848
3. Stock.
B 95
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 19. Mai 1883,
Vor=
mittags 10 Uhr anfangend,
werden in der Ritſert'ſchen Brauerei
„zum Schützenhof; dahier nachverzeichnete
Gegenſtände, als:
1 Kanapee, 1 Kleiderſchrank, 1 Wand=
Uhr, 1 Kommode, 1 runder Tiſch mit
zwei Decken, 1 Regulator, 1 Toiletten=/
ſpiegel, 1 Lampe, 1 Nähmaſchine,
5 Stühle, 1 kleiner, Tiſch, 1 Spiegel
mit brauner Rahme, 9 Bilder. 1 Tiſch,
1 Caſſette, 3 Etagèren, 1 Briefgeſtell,
1 kleines Schräukchen, 1 Küchenſchrant,
1 kleiner Tiſch. 1 Dampfmaſchine mit
Keſſel,
öffentlich meiſtbietend gegen baare Zahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Mai 1883.
Wittich,
Großh. Gerichtvollzieher.
(4849
1157
Milshkur
4851
(Ziegen= und Kuhmilch) Erbacherſtraße 57.
ein Zimmer mit Cabinet,
Geſucht unmöblirt. Offerten mit
Preisangabe an d. Exp. unter A. L. (4817
Freltag den 18. Mal, Abends 8 Uhr, im „Saalbau” Proho für
die am Samstag den 19. Mai, Nachmittags, ſtattfindende
Der Vorstand. (4850
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 18. Mat.
Abonnewent suspendu.
Letzte Vorſtellung vor den Rerien.
Gaſiſpiel der Signora Zelia Trebelli
aus London.
Der Prophet.
Große Oper in 5 Acten von Meyerber.
Perſonen:
Johann von Leyden. . . Herr Bär.
Fides, deſſen Mutter
Bertha, deſſen Braut . . Fräulein Roth.
Jonas,
Herr Hofmüller.
Mathiſen, Wiedertäufer . Herr Eilers.
Zacharias,
Herr Baumann.
Graf Oberthal
Herr Bögel.
Herr Reichhardt.
Erſter Kriegshauptmann Herr Fiſcher.
Zweiter
Ein Anführer der
Wieder=
täufer:
Herr Hedrich.
Ein Soldat.
Herr Früger.
Ein Bürger von Münſter: Herr Leib.
Ein Bauer.
Herr Mickler.
Frau Kilian.
Erſter Chorknabe
Zweiter
Frau Roßmann.
41 Fides .. Signora Zelia Trebelli,
als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Heute früh um 6¾ Uhr entſchlief nach kurzem,
ſchweren Leiden unſer lieber Mann, Sohn, Bruder,
Schwiegerſohn und Schwager
Heinrich Demmel.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Demmel, geb. Feidner,
Familie Feidner,
Familie Demmel.
Beſſungen, den 17. Mai 1883.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag um
5 Uhr ſtatt.
Dermſabt. 18. Mai.
Deutſches Reich. Das Gerücht von einer bevorſtehenden
Reichs=
tags=Auflöſung iſt abermals aufgetaucht, nur mit einer neuen Variante
- nicht wegen Ablehnung der ſofortigen Berathung des Etats pro
1884185 - und wegen Ablehnung der Holzzollvorlage ſoll der
Reichs=
kanzler entſchloſſen ſein, das Parlament aufzulöſen, ſondern wegen deſſen
wiederholt zu Tage getretenen Beſchlußunfähigkeit, falls dieſelbe nämlich
nach Pfingſten wiederkehren ſollte. Dieſe Lesart iſt originell, aber ſehr
mangelhaft begründet, denn eine Reichstags=Auflöſung aus dem Grunde,
weil der Reichstag öfters beſchlußunfähig iſt, wäre wirklich etwas ganz
Neues und übrigens erſcheint dieſes Gerücht um ſo weniger begründet,
als ja die wichtigſten Entſcheidungen im Reichstage noch ausſtehen.
Unter den ſonſtigen Gerüchten, welche uns die Pfingſtpauſe präſentirt,
tritt beſonders das von der angeblich erſchütterten Stellung des
preußi=
ſchen Miniſters des Innern, Herrn von Puttkamer, hervor. Daß
zwi=
ſchen dem Letzteren und dem Fürſten Bismarck Frictionen beſtehen, iſt
gar kein Geheimniß, nur über die Urſachen derſelben herrſchen
verſchie=
dene Meinungen; jetzt heißt es, daß die Rivalität zwiſchen Herrn v.
Puttkamer und dem Finanzminiſter, Herrn Scholz, um den ſeit dem
Rücktritt des Grafen Stolberg noch unbeſetzten Poſten eines Vieekanzlers.
die Spannung zwiſchen dem Kanzler und dem Miniſter des Innern
her=
porgerufen hahe. Man erjählt, Herr v. Puttkamer habe ſich bisher ge=
ſchmeichelt, daß ihn das Vertrauen des Kaiſers in jene Stelle berufen
werde, jetzt glaube er aber, die Wahrnehmung machen zu müſſen, daß
ihm durch den Einfluß des Fürſten Bismarck in Herrn Scholz ein
Rivale erwachſen ſei. Inwieweit dieſe Verſion Anſpruch auf
Glaub=
würdigkeit machen darf, wollen wir hier unerörtert laſſen, immerhin
verdient ſie aber regiſtrirt zu werden.
Der Stand der kirchenpolitiſchen Verhandlungen iſt wieder einmal
ſo ungewiß als je. Jedenfalls haben die jüngſten zwiſchen der
preußi=
ſchen Regierung und dem Vatican gewechſelten Noten zu keinem
poſit=
tiven Ergebniſſe geführt, da erſtere in ihrer Antwort auf die letzten
Vor=
ſchläge des Cardinal=Staatsſecretärs Jacobini an dem Verlangen der
Anzeigepflicht feſthält, wozu ſich die Curie durchaus nicht herbeilaſſen
will. Da überdies Herr von Schlözer, der preußiſche Geſandte beim
Vatican, in dieſen Tagen einen dreimonatlichen Urlaub anzutreten
ge=
denkt, ſo werden die kirchenpolitiſchen Verhandlungen für die nächſte Zeit
wohl gänzlich ruhen.
Frankreich. In den legitimiſtiſchen Kreiſen Frankreichs herrſcht
nicht geringe Aufregung. da der Graf von Chambord, der legitimiſtiſche
Prätendent auf den franzöſiſchen Thron, auf ſeinem Schloſſe zu Görz
ſchwer erkrankt ſein ſoll. Graf Heinrich von Chambord, den ſeine
An=
hänger bekanntlich bei jeder Gelegenheit als König Heinrich V. begrützen,
iſt der ſtarrſte Vertreter des legitimiſtiſchen Princips, und es iſt daher
begreiflich, welche Beſtürzung - zumal Graf Chambord kinderlos iſt—
ſein plötzliches Hinſcheiden in den Legitimiſten hervorrufen müßte. Von
dem clericalen „Moniteur de Rome', welcher zu dem „Hofe von Görz”
in nahen Beziehungen ſteht, wird zwar die Nachricht, daß die Herzöge
von Aumale und Chatres zu dem ſchwer erkrankten Grafen von
Cham=
bord berufen worden ſeien, dementirt, der Mittheilung von der ſchweren
Erkrankung des Prätendenten widerſpricht aber das Blatt nicht; die
Nachricht von ſeinem Hinſcheiden würde demnach nicht allzuſehr
über=
raſchen. - Die franzöſiſche Deputirtenkammer hat in ihrer
Dienstags=
ſitzung die Creditvorlage bezüglich der Tonkin=Expedition mit 358 gegen
50 Stimmen, alſo mit geradezu überwältigender Mehrheit angenommen.
Der Handelsnachweis bis Ende April zeigt eine Abnahme der
fran=
zöſiſchen Induſtrie=Ausfuhr von 192 Millionen im April 1882 auf 162
Millionen, dagegen eine Zunahme der ausländiſchen Einfuhr an Induſtrie=
Erzeugniſſen von 34½ Millionen auf 46 Millionen. Die Geſammteinfuhr
ausländiſcher Fabrikae betrug bis Ende April 214, die Geſammtausfuhr
585 Millionen.
England. Der Regierung iſt in ihrem Kampfe gegen die
feniſch=
iriſchen Aevolutionäre ein unerwarteter Bundesgenoſſe in der Perſon des
Papſtes erſtanden. Leo XIII. hat nämlich den iriſchen Clerus, der ſtark
nach der „nationalen: Seite neigt, in nicht mißzuverſtehender Weiſe
auf=
gefordert, ſich nicht nur dem Treiben der Landliga fernzuhalten, ſondern
auch offen und entſchieden für die Regierung einzutreten. Auch hat ſich
805
4
1138
der Papſt durchaus mißbilligend über die Betheiligung des iriſchen Clerus
an den Sammlungen zu Gunſten eines dem bekannten Agitator und
Deputirten Parnell zu widmenden Nationalgeſchenkes ausgeſprochen;
die=
ſem ſo deutlich documentirten Willen des Papſtes wird ſich die katholiſche
Geiſtlichkeit Irlands wohl ſchwerlich zu widerſetzen wagen.
Die Verſammlung der iriſchen Nationalliga, welcher Biggar in
Ab=
weſenheit Parnells präſidirte, fand am 16. in Dublin ſtatt. Mehrere
Deputirte beſprachen das Schreiben des Papſtes an die iriſchen Biſchöfe.
Biggar ſagte, die Worte des Papſtes müßten mit großer Ehrfurcht
ver=
nommen werden, aber die Anſicht der iriſchen Partei müſſe klar zum
Ausdruck kommen. Mayne ſagte, die Nationalpartei werde wie OConnell
die Religion, nicht aber die Politik von Rom holen. Der Papſt ſei das
Haupt der päpſtlichen, Parnell aber das Haupt der politiſchen Kirche,
das Irenvolk folge ihm, bis die Unabhängigkeit Irlands erreicht ſei.
Der Kutſcher Fitzharris, welcher angeklagt war, am Morde im
Phönixpark betheiligt geweſen zu ſein, aber erſtmalig freigeſprochen wurde,
iſt in der zweiten Proceßverhandlung am 16. der Mitwiſſenſchaft nach
der vollbrachten That ſchuldig erklärt und zu lebenslänglicher
Zwangs=
arbeit verurtheilt worden.
Wie behauptet wird, neige die engliſche Regierung zu der Anſicht
Dufferin's, daß Egypten kein Intereſſe habe, die Provinzen Darfur und
Cordofan vom Mahdi zurückzuerobern; wenn der Khedive einverſtanden,
werde England mit ihm unterhandeln, um die Stellung Cgyptens und
Mahdis im Sudan zu regeln. - Die „Reformer ſagt, nachdem Arabi
verbannt und die Autorität des Khedive's ſwieder hergeſtellt ſei, habe
England keinen Grund mehr, das Protectorat in Coypten auszu=
Uben.
Italien. Die Deputirtenkammer hat die große Debatte über die
Politik des Cabinets Depretis aus der Pfingſtwoche bis in dieſe Woche
herübergeſchleppt, ja ſogar den Pfingſtmontag widmete die Kammer
dieſem Gegenſtand. Die ſogenannten Diſſidenten der Linken unter Führung
Nicotera's und Crispi's haben bekanntlich ein Mißtrauensvotum für das
Miniſterium beantragt, das ſich namentlich dadurch, daß es den
Irre=
dentiſten ſcharf auf die Finger ſieht, das Mißſallen der Herren von der
radicalen Linke zugezogen hat. Trotzdem endete dieſe Debatte am
Mitt=
woch mit der Ablehnung des beantragten Mißtrauensvotums.
Schweden. Der Reichstag begann am 16. Mai die Berathung des
Armeereorganiſationsgeſetzes; ſeitens der Regierung wurde nachdrücklich
betont, ſie werde jeder Aenderung des königlichen Vorſchlags betreffs der
Stärke, Feſtigkeit und Zuſammenſetzung des Heeres entgegentreten.
Südamerika. Einer am 16. Mai in New=York eingetroffene
Mit=
theilung aus Valparaiſo zufolge iſt der Friedensvertrag zwiſchen Chile
und Peru durch Novoa, Vertreter Chile's, und den General Jgleſias,
Präſidenten von Nordperu, unterzeichnet worden. Nach den
Beſtim=
mungen des Vertrages tritt Peru Tacna und Arica für zehn Jahre an
Chile ab, nach Ablauf welcher eine Volksabſtimmung ſtattfindet, um zu
entſcheiden, welchem Lande die Provinzen angehören ſollen. Derjenige
Staat, welcher dieſelben erwirbt, würde dem anderen eine Entſchädigung
zahlen.
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.
Das Groß. Regierungsblatt Nr. 13 enthält:
Bekannt=
machung, die Ausführung der Kaiſerlichen Verordnung vom 24. Februar
1882 über das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petroleum
betreffend.
Geſtern Vormittag 6 Uhr 65 Min. reiſte Se. Großh. Prinz
Alexander mit dem Fürſten Alexander von Bulgarien nach
Moskau zur Kaiſerkrönung.
O Die Strafkammer des Landgerichts verurtheilte geſtern einen
hieſigen Reſtaurateur wegen Vergehen gegen den 8 180 des Strafgeſetzes
zu 6 Wochen Gefängniß. Bei der Verhandlung war die Oeffentlichkeit
aus naheliegenden Gründen ausgeſchloſſen.
Beſſungen, 17. Mai. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
haben, auf ein von Seiten des evang. Kirchenvorſtandes eingereichtes
Geſuch, allergnädigſt zu geſtatten geruht, daß der Gottesdienſt zu
Beſſungen während des Kirchenbaues in den bevorſtehenden
Commer=
monaten bis zum Herbſte im Saale des Orangeriegebäudes
ab=
gehalten werden darf. Für die nächſten beiden Sonntage wird der
Gottesdienſt wohl noch in der Kirche ſtaltfinden können, bis zu welcher
Zeit die betreffenden Arbeiten vergeben ſind und der Bau i Angrif
genommen wird.
L. Beſſungen, 17. Mat. Geſtern Nachmittag wurden wir durch
Feuerſignale erſchreckt. Ein Nadel=Wellenhaufen in der Hofraithe
des Landwirths Friedrich Noldt dahier hatte - ob durch Brandſtiftung
oder durch Zufall, wollen wir nicht unterſuchen - Feuer gefangen.
Frau Noldt, welche dasſelbe ſofort bemerkte, alarmirte die Nachbarſchaft,
mit deren Hilfe es gelang, das Feuer zu erſticken. Herr Noldt iſt
ver=
ſichert, macht aber auf Entſchädigung keine Anſprüche. Bei der plötzlich
eingetretenen Hitze iſt Vorſicht nicht genug zu empfehlen.
Mainz, 16. Mai. Geſtern Nacht nach 11 Uhr fand auf der
Um=
bach ein Zuſammenlauf von hunderten von Menſchen ſtatt. Ein
ehe=
maliger Küfer, der bereits früher einmal in einer Irrenanſtalt war, lief,
nur mit einem Hemde bekleidet, auf dem Dach eines Hauſes herum und
warf hunderte von Ziegeln zur Erde, ſo daß ſich Niemand dem Hauſe
Redaction und Verlag. L. C.
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nähern konnte. Endlich gelang es der Polizel von hinten in das Haus
einzudringen und unter großen Schwierigkeiten den Wahnſinnigen
un=
ſchadlich zu machen.
Frankfurt, 16. Mai. Julie Gries, auch als Elſe v. Holleben
bekannt, unter welchem Namen ſie in Darmſtadt eine Verlobung
er=
ſchwindelte, wurde wegen Diebſtahl, Urkundenfälſchung und Betrug zu
7 Monaten Gefängniß verurtheilt, wovon 2 Monate für
Unterſuchungs=
haft in Abrechnung gebracht werden.
Neuſtadt a. d. H. 16. Mai. Heute Nachmittag 4 Uhr wurde
dahier der 14. deutſche Vroteſtantentag durch einen Gottesdienſt eröffnet.
Für die XXV. Allgemeine Lehrerverſammlung in
Bremen ſind nachfolgende Vorträge angemeldet worden: Die
Ueber=
bürdungsfrage. Dr. Creduer, Seminardirector in Bremen. Der heutige
Stand der Deutſchen Pädagogik.
Schulrath Dr. Dittes, Wien. Was
wir Lehrer uns in allen Zeitläuften zu bewahren haben. Dr. Wichard
Lange in Hamburg. Welche Urſachen verhindern ſo oft die Erreichung
der Schulztele? Oberlehrer Entholt, Bremen. Oeffentliche Sorge für
die verwahrloſte Jugend. Seminarlehrer Halben in Hamburg. Schule
und Leben in ihren gegenſeitigen Anforderungen. Dr. Keferſtein,
Seminar=
lehrer in Hamburg. Der Lehrer im Kampfe gegen das Vorurtheil.
Lehrer M. Winter, Nürnberg. Die lyriſche Dichtung in der Schule.
Dr. Brenning, Lehrer an der Hauptſchule zu Bremen. Ueber den Werth
einer genaueren Kenntniß des Sternenhimmels bei der mathematiſchen
Geographie. Dr. Brüllow, Berlin. Das Zeichnen in der Volksſchule.
Profeſſor Dr. Hertzer, Berlin. Deutſche Geſchichte und Sage in der
Volksſchule. Lehrer und Redacteur Wanner, Hannover. Ueber die
Noth=
wendigkeit und Möglichkeit der Errichtuna von Kurhäuſern für die Lehrer
und Lehrerinnen in Karlsbad, Ems, Lippſpringe ꝛc. Leonh. Schier,
Bürgerſchullehrer und Obmann des Karlsbader Lehrervereins. Die
Ge=
ſundheitslehre in der Voiksſchule. Director Dr. Scholz, Bremen.
Großherzogliches Haftheater.
Donnerstag, den 17. Mai.
Am Dienstag fand bei mäßig beſuchtem Hauſe eine Wiederholung
des Moſer'ſchen Schwankes „Reif=Reiflingen” ſtatt, worauf geſtern
Abend eine Aufführung von Bizets „Carmenr folgte, in welcher
Signora Trebelli aus London die Titelrolle vertrat. Auch diesmal
erregte der brillante Geſang und die vollendete Darſtellung der
berühm=
ten Künſtlerin in hohem Maße Bewunderung und Beifall der zahlreich
erſchienenen Zuhörer, wie bei der Aufführung vor einigen Wochen, über
die wir an dieſer Stelle Bericht erſtatteten. Die Rolle der Micasla war
diesmal durch Frau Mayr vertreten, die derſelben durchaus gerecht
wurde; ihre Nummer: „Ich ſprach, daß ich furchtlos mich fühle; u. ſ. w.
trug ihr lauten Beifall ein. Die Beſetzung der übrigen Partien war die
ſeitherige, oft beſprochene; faſt allen Vertretern derſelben gebührt für ihre
Leiſtungen unumwundene Anerkennung. Die Enſembles und Chöre
aingen gut von ſtatten, wie auch das Orcheſter tüchtig auf ſeinem
Platze war.
Vermiſchtes.
— Die künſtliche Amme iſt einer der Gegenſtände, welche „
Kladde=
radatſch; bei ſeiner Wanderung durch die Hygiene=Ausſtellung hervorhebt.
Er gibt davon folgende Schilderung: Schon lange iſt auf dem Gebiete der
Huhner=Aufziehung die künſtliche Glucke bekannt, und dies brachte den
Sani=
tätsrath Dr. Zippelmann in Berlin auf den Gedanken, für die Aufzucht des
Menſchen etwas Aehnliches zu eifinden. Fortgeſetzte Verſuche und raſtloſe
Arbeit führten endlich zur Conſtruction der künſtlichen Amme, welche aus
Gummi, Glas und Porzellan hergeſtellt, mit Milchſtandsmeſſer und einer
Uberaus ſinnreichen Petroleumheizung verſehen, ſeit einiger Zeit von der
Firma Ziegenpeter u. Co. in Berlin mit Glück in den Handel gebracht wird.
Dieſe Ammen ſind in verſchiedenen Sorten zu haben, ſowohl einfach in
Kattun, als auch in allen gewünſchten Landestrachten, und da ihr Körper
nach den ſchönſten Vorbildern des klaſſiſchen Alterthums geformt iſt, bilden
ſie zugleich eine anmuthige Zimmerzierde. Sie brauchen nur, wenn der
Milchſtandsmeſſer das Verſiegen des Nahrungsquells anzeigt, mit Soda und
heißem Waſſer ausgeſpült und mit Sanitätsraths Dr. Zippelmann's
künſt=
licher Muttermilch, welche in verſiegelten Flaſchen ſich Jahre lang hält,
wie=
der aufgefüllt zu werden. Die feinſten Exemplare können, wenn ſie
aufge=
zogen werden, ein bis drei Lieder ſingen und eine Wiege oder einen Wagen
in Bewegung ſetzen. Wir laſſen den Preiscourant der Firma Ziegenpeter
u. Co. hier folgen:
Preiscourant
der künſtlichen Ammen, Patent Zippelmann.
Nr. 1. Einfache Qualität in Kattun.
M. 300.00
Nr. 2. do.
do. in beliebiger Landestracht
= 350.00
Nr. 3. Feinſte Qualität, ſingt„Eija popeia= und wiegt das Kind „ 400.00
Nr. 4. Extra=Qualität ff. ſingt „Eija popeial, „Schlaf
Kind=
chen, ſchlafl „Guten Abend, gute Nacht: von Brahms
und wiegt das Kind
„ 500.00
Die Preiſe ſind ſehr gering, wenn man bedenkt, daß eine einmalige
An=
ſchaffung mindeſtens für ſechs Kinder hinter einander ausreicht und der
fürchterliche Aerger, welchen lebendige Ammen ihren Herrſchaften zu bereiten
pflegen, hier gänzlich in Wegfall kommt. Um auch für außergewöhnliche
Er=
eigniſſe in Bereitſchaft zu ſein, iſt die Firma augenblicklich mit der
Herſtel=
lung einer Drillings=Amme beſchäftigt.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.