Gerzenuteri
Aamuua 1 Mar 50 Pf. hd
Atyih Uuwir veren von
Aa Pfimten Oeſellungen end
gayamun n 1 Mar 50 Pf.
wOuad mck Pofauffidlag
Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
zhuuſlliltes Ukerhuliluhooiuir.
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtiad
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößez
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswartz
von allen Annoncen=Erpeoltionen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
A S.
Freitag den 4. Mai.
be383.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1883.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1 Ziffer, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird
für die hieſige Stadt Dienstag den 1. Mai, Nachmittags 5 Uhr, und die folgenden Dienstage ſo lange das Bedürfniß
dauert, im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße abgehalten werden.
Impfpflichtig im lauſenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetzesbeſimmungen die im vorigen Jahre geborenen
Kinder, ſowie die Rückſtändigen früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Benutzung dieſer öffentlichen Termine mit
dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vorgenommenen Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine
nicht benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchlnß auf ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen,
widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur Nachholung der Impfung eine vierwöchentliche Friſt unter Strafandrohung
geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden
Jahre geboren ſind, auf den Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorgenommen werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen bei Meidung der geſetzlichen Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen
Termin zur Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Zurüchſtellung von der Iupfung wegen Kränlichkeit beanſprucht wird, können gleichſalls in den Terminen
dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der Zchulvorſteher erfolgen.
Wir bemerken ſchließlich, daß bei den diesjährigen öffentlichen Impfungen ausſchließlich Lyuphe von im Großherzoglichen
Landes=Impfinſtitut geimpften Külbern zur Verwendung kommt.
Darmſtadt, den 22. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(4119
Oeffentliche Aufforderung.
Der Kaufſchilling von der im
Grund=
buch der Gemarkung Darmſtadt auf:
Philipp Schäfer, Lohnkutſcher und
Ehefrau Eliſabetha, geb. Vogel, zu
Darmſtadt, eingetragene Hofraithe Fl. 4,
Nr. 128 iſt an die Verkäufer bezahlt
und wurde Löſchung der Beſchränkung
im Mutationsverzeichniß beantragt, der
Kaufbrief kann jedoch nicht beigebracht
werden, es werden deshalb alle
dieje=
nigen, welche etwa Anſprüche auf den
Kaufſchilling haben, aufgefordert, ſolche
binnen 4 Wochen dahier geltend zu
machen, widrigenfalls die Löſchung der
Beſchränkung im Mutationsverzeichniß
verfügt und hierüber den Ph. Schäfer's
Eheleuten Beurkundung ertheilt werden
wird.
Darmſtadt, den 26. April 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(4344
Beisler.
Bartha.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden heute folgende
Ein=
träge vollzogen:
David Oppenheimer zu
Darm=
ſtadt iſt am 10. April 1883 aus
der Firma „M. Oppenheimer” zu
Darmſtadt ausgetreten. Letztere iſt von
dieſem Tage an auf Maier Oppenheimer
mit Activen und Paſſiven als
Allein=
inhaber übergegangen.
Die dem Hacharias Oppenheimer er
theilte Procura beſteht fort.
„David Oppenheimer= zu Darmſtadt
betreibt daſelbſt unter der Firma gleichen
Namens ſeit 15. April 1883 ein
Ma=
nufacturwaaren= und Herren=Confections=
Geſchäft.
Darmſtadt, den 16. April 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt. I.
C. Küchler.
14345
Bartha.
Bekanntmachung.
Die bei der Pflaſterung der
Mühl=
ſtraße zwiſchen Mühlweg und
Erbacher=
ſtraße vorkommenden Pflaſter= und
Asphalt=
arbeiten einſchl. der Materialieferung ſollen
im Wege der Submiſion vergeben werden.
276
1024
Offerten ſind bis
Dienstag den 8. Mal l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 30. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beig=ordneter. (4346
Stammholz=Verſteigerung.
Samstag den 5. Mai 1883,
Bor=
mittags 11 Uhr,
wird ein im Diſtrict „Saufang' auf der
Bergſchneiſe lagernder Kiefernſtamm von
25 Eim. Durchm., 126 Mtr. Länge, an
Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert. Die Zuſammenkunft der Steigerer
findet ſtatt um ¾ 11 Uhr am Eingang
des Waldes auf dem Beſſunger Weg.
Beſſungen, den 1. Mai 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
4297
Berth.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung am 19., 20.
und 24. April l. Js. iſt genehmigt und
können die Abfuhrſcheine vom 9. d. Mis.
an bei Großh. Rentamt Darmſtadt in
Empfang genommen werden.
Ueberweiſung und erſter
Abfuhr=
tag Donnerstag den 10. d. Mts,
letzter Abfuhrtag für das Brennholz
Samstag den 26. d. Mts., für das
Bau= und Nutzholz den 16. Juni
d. Js.
Darmſtadt, den 1. Mai 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[4347
Preuſchen.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 1. Mai
d. J8. iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine
können vom 6. d. Mts. an bei Großh.
Rentamt Darmſtadt in Empfang genommen
werden. Die Ueberweiſung des Holzes,
findet am 6. d. Mts. ſtatt.
Darmſtadt, den 2. Mai 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
Bücking, Forſtacceſſiſt. (4348
Bekanntmachung.
Samstag den 5. Mai, Vormittags
10 Uhr,
ſoll das Anfahren von 159 Ebmtr.
Pfla=
ſterſteinen aus den Brüchen bei Gundern
hauſen, ſowie die zur Herſtellung eines
Stücks neuen Ortspflaſters von 1363⬜ MMt.
erforderliche Pflaſtererarbeiten auf hieſigem
Gemeindehauſe öffentlich vergeben werden.
Weiterſtadt, am 30. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
4342
Schuchmann.
R 86
B e k a n n t m a ch u n g.
der Entwurf des Voranſchlags für das Etatsjahr 188384 iſt nach Art. 83
der Städteordnung 8 Tage lang zur Einſicht auf dem Rathhaus offen gelegt.
Darmſtadt, 30. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
14259
Ohly.
79
L AAA2
GOOE,
BEATTA
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ver-
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Landember-
ger, Nuesbaum, Scanzomi, Spiegelberg, Winkel
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Leber-
leiden, Gallenstein, Hämorrhoiden, Magen- und Darmkatarrh,
bei Frauenkrankheiten, Congestionen zum Kopfe u. 8. „
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arbeith, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu H. 2.90
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Männer= und Kinderſtiefel zu
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holt herabgeſetzten Preiſen in bekannter
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E nere Nummern, zum Häteln geeignet,
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Marktſtraße. C. A. Sloin.5
1026
R86
Iobayor Woino Geſellſchaft zu gegenſ. Hagelſchäden Vergütung
von Ern. Slein, Erdö-Bényo bei Tokay
(Ungarn), Beſitzer der Weinberge: Beneſick,
Bakſa, Omlas und Diockut.
Um den Export des mediciniſchen
Tokaher=
weins zu beben, verkaufe meine garantirt
echten, ürztlich empfoblenen „mediciniſchen
Tokayerweinen durch meine Verkaufsſtellen
ſchon die Einzelflaſche zum Enaros=Preiſe,
damit der Wein nicht nur für Kranke,
ſon=
dern auch als tägliches Stärkungsmittel
für Kinder, Frauen und Greiſe, wie auch
für Morgen= und Deſſertwein gebraucht
werden kann. Analyſe und Gutachten des
Herrn Prof. Dr. P Wagner über meine
Tokayerweine kann in den Geſchäftslocalen
meiner Verkaufsſtellen eingeſeben werden.
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( befindet ſich vom 1. Mai d. J. an,
Eliſabethenſtraße Nr. 14, im Hauſe
der Frau Hofvergolder Büttner Wittwe
C. Hallwachs.
Rechtsanwalt.
[4275
in Lelpuig.
Errichtet im Jahre 1824.
Bezahlte Schäden ſeit Beſtehen der geſellſchaſt
16 Milllonen Mark.
Die Geſellſchaft übernimmt Verſicherungeu auf Feldfrüchte aller Art mit oder
ohne Stroh nach einem einheitlichen Prämienſatz für alle Gegenden und mit
propor=
tioneller Erhöbung nur im Schadenfalle und leiſtet bei Hagelſchaden Erſatz bis zu
¹⁄₈ reſp. ¹ Verluſt. In letzterem Falle gegen 20 Procent Prämien=Ermäßigung.
Innerhalb 6 Jahren von Hagel nicht betroffene Mitglieder erhalten einen
Prämien=Rabatt von 24 reſp. 36 und 48 Procent.
Bezahlung der Schäden 4 Wochen nach Taxe.
Geſtattete Anmeldefriſt der Schäden nach 96 Stunden noch 28 Tage.
Schadenregulirung unter Zuziehung von Vertrauensmännern.
Weitere Auskunft ertheilen und Arträge vermitteln
Hauptagent Friedrich Bossler, Darmſtadt,
Bürgermeiſterei=Secretär H. Hirſch, Arheilgen,
Steuer=Bote Anton Reuter, Bensheim,
Zimmermeiſter C. Beck II., Babenhauſen,
Kaufmann Gg. Vohl, Erzhauſen,
Kaufmann A. Laun I1 Groß=Gerau,
Fabrikant Max Kreuzmann, Jugenheim,
Kaufmann Ph. C. Kolb, Langen,
Landwirth Seb. Lippert II., Niederklingen,
Fruchthändler S. Goldſchmidt, Seligenſtadt,
Kaufmann J. Luley III, Trebur,
Secretär W. Abt. Zwingenberg.
WB. Meldungen zur Uebernahme von Agenturen für Orte, an welchen die
Geſellſchaft noch nicht vertreten iſt, werden gern berückſichtigt und ſind an Herrn
General=Agenten Adolph Schulz in Caſſel zu richten.
Concert-Amzaige.
Das ſünfte Concert zum Beſten des Wittwen-
und Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Samstag den 5. Mai im Saalbau ſtatt.
Anfang 7 Uhr.
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer,
und Klingelhöffer, ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thies zu haben.
Darmſtadt, im Mai 1883.
Der Vorstand. (4327
Aufbevahrung von Pelzuaaren
während der Sommermonate unter Garantie gegen Motten und
Feuerſchaden.
Ph. Liorz, Kürſchner, ſ33
Ecke der Marktpaſſage und Ernſt=Ludwigſtraße 12.
Hä u z e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
gen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Beustadt,
ſtraße,
10
10
[4113
Die
Zahlaf
1027
686
Die Vaterländiſche
HagelVersicherungsgegollschalt in Elberſeld
deren Garantiemittel in dem Grundkapitale von drei Millionen Mark. welches voll in Aktien begeben iſt,
beſtehen, verſichert zu billigen und feſten Prämien, bei welchen nie eine Nachzahiung erfolgen kann, Bodenerzeugniſſe aller
Art, ſowie Glasſcheiben gegen Hagelſchaden.
Die Verſicherungen können auf das laufende Jahr, oder auf unbeſtimmte Dauer, oder auf eine beſtimmte Reihe von
Jahren abgeſchloſſen werden; für letztere wird ein enſſprechender Prämien=Rabatt gewährt.
Die Schäden werden in liberaler Weiſe regulirt und die feſigeſtellen Entſchädigungsbeträͤge prompt innerhalb Monatsfriſt
voll ausgezahlt.
Nähere Auskunft über die Verſicherungs=Bedingungen und Antragsſormulare bei den unterzeichneten Agenten.
Im Harminadk C. Pr. Eommiler, General=Agent.
in Griesheim: S. Montag; in Ober=Ramſtadt: Hreh. Pischer I.; in Eberſtadt: L. Winkel.
Auszug
aus der Rechnung der Suppen=
Anſtalt über den Betrieb vom
3. Januar bis 20. März 1883.
Einnahme,
für 102970 Portionen Suppe
5148 50
25 Pfg.
14 60
„ Abfälle
Erlös bei der Verſteigerung
„
aus Ueberreſten von Holz,
Kartoffeln, Victualien und
198 15
Holzgeräthen.
4287) Ein gebildetes, geſetztes
Mäd=
ſchen, welches mit der Kinderpflege vertraut,
nähen und bügeln kann, ſucht Stelle.
Näheres in Frank'3 Stellenbureau,
Caſinoſtraße.
5361 2
Ausgabe
für 1196 Kilo Ochſenfleiſch
„ 251 „ Sackfett
175 „ Schmalz.
„
Kartoffeln
„ 17000
„
„ 2287 „ Erbſen
1712 „ Linſen
„
„ 2135 „ Bohnen
563
Reis
„
„
„3
130
Salz
„
750 „ Mehl
„
641 „ Brod
„
305 „ Zwiebeln
„
2575 Stück Sellerie
„
„ 2600 „ Lauch
„ Heizung und Beleuchtung:
„ Anſchaffung von
Küchenge=
räthen
Gehalt des Verſonals
„ Arbeitslöhne für
Kartoffel=
chälen und Beleſen der
Hülſenfrüchte
Fuhrlohn und verſchiedene
Ausgaben
1674 93
323 24
239
586 50
674 82
702 13
608 47
149 33
116 80
256 88
166 75
31 65
206 50
378 4
114 76
675 30
343 9(
293 21
E
durch Frank's Stellen=Bureau 1 perfecte
Köchin.
14330
(Hine in feinerem Putzfach durchweg ge=
C, übte Modiſtin empfiehlt ſich den
hoch=
geehrten Damen in und außer dem Hauſe.
Durch vieljährige Selbſtändigkeit wird mir
möglich, jeder Anforderung zu entſprechen.
Gefällige Aufträge werden
entgegengenom=
men Caſerneſtraße 64, Manſarde. (4245
Hiervon ab die Einnahme
8540 63
5361 25
bleibt Verluſt 3179 37
Dieſer Verluſt wurde gedeckt durch ein/
Geſchenk von M. 100. und Entnahme aus
den Depoſiten von M. 3019. 37. Der
Reſt des Vermögens des Vereins der
Suppenanſtalt beträgt noch M. 4702. 23.
Der Vorſtand (4356
des Vereins der Suppenanſtalt.
4334) Ein junger gebildeter Mann
mit ſchöner Handſchrift ſucht unter
be=
ſcheidenen Anſprüchen Stellung bei einem
Rechtsanwalt oder auf dem Comptoir eines
Fabrikaeſchäftes. Näberes Marktplatz 7.
E
1
4298) Für ein junges Mädchen von
auswärts, aus guter Familie, wird zur
weiteren Ausbildung in einer beſſeren
Haus=
haltung Stelle geſucht. Es wird mehr auf
gute Behandlung als auf Lohn geſehen.
Näheres Mühlſtraße 12, parterre.
4357) Ein ordentl. Mädchen zu
ſo=
fortigem Eintritt geſucht. Grafenſtr. 16,
Seitenbau links.
ſEin Junge kann eintreten bei
D. Borger, Topezier,
Heinheimerſtraße 1. (4107
4359) Suche für meinen Laden ein
Lehrmädchen. Marl Rittershaus,
Ludwigsſtraße 19.
ſEinen ordentlichen Jungen von braven
Eltern nimmt in die Lehre
Georg Speyer, Schuhmacher,
Beſſ. Holzſtraße 34. (4360
4361) In meiner Gärtnerei kann ein
Lehrling eintreten und kann derſelbe Koſt
und Wohnung erhalten.
L. Ploch, Kunſt= und Handelsgärtner,
Kiesſtraße Nr. 35.
Neinen werthen Kunden die ergebene
Dk Mittheilung, daß ich von heute ab
wieder Schützenſtraße l2 wohne.
Achtungsvoll
(4228
Jean Priess, Tapezier.
Syeolalarzl Dr. med. Hoyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
4237) Ein feines älteres Mädchen,
ſowie ein Lehrmädchen kann unter
vor=
theilhaften Bedingungen in ein Weiß=
Waarengeſchäft eintreten.
Ein Aushülfskellner
für Sonntags geſucht.
[4358
Restauration Harkwort.
uten bürgerlichen Tiſch ſucht ein
junger Kaufmann. Offerten sub L.
L. an die Exped. d. Bl.
(4362
(Ein braver Junge, der einige Fertigkeit
Holzbildhauerei erlernen bei
Philipp Müller, Mühlſtr. 68.
E. im Freihandzeichnen hat, kann die, Sohneider-Hähmasohine
ſcine geprüfte Lehrerin wünſcht
C Kindern und jungen Mädchen
franzöſ. Unterricht za ertheil.
Vor=
zügliche Zeugniſſe. Mäß. Honorar.
Zu erfrag. bei der Exped. (4363
Eine gut erhaltene
(Syſtem Grover Km Baker) iſt billig
(4290 zu verkaufen. Näheres Schulftr. 12. 14364
277
1028
E86
ſesohäftsverlegune a;pupfehlune
Meiner werthen Kundſchaft ſowie einem verehrten Publ=kum hiermit die ergebene
Anzeige, daß ich mein Maler- und Weissbinder-Geschäft von
Magda=
lenenſtraße Nr. 1 in die
Wleichstrasse Nr. 22.
verlegt habe.
Gleichzeitig halte ich mich bei Bedarf aller in mein Fach einſchlagender Arbeiten;
unter Zuſicherung prompter und beſter Ausführung beſtens empfohlen.
(4224
Hochachtungsvoll
Logis=Geſuch
August,
8.
4- 5 Zimmer per Juli für e. ruh. Familie.
Offert. m. Preis unter Nr. 4365 II. 0.
zahle ich dem, der
500 ztATE beim Gebrauch von
Rothe's Lahnwasser,
Flacon 60 Pf., jemals wieder
Zahn=
ſchmerzen bekommt oder aus dem
Mund=
riecht. Joh. George Rothe Nachf.,
Berlin S., Prinzenſtr. 99.
In Darmſtadt zu haben bei Heinrich
Albert und Carl Watzinger. 10026
Die Fröhuune
Damen- und Einderkleider,
ſowie alle Handarbeiten werden
angefer=
tigt. — Näheles Friedrichſtraße Nr. 26,
oberer Stock.
(3840
ſeiner neu renovirten Garten=Localitäten beehrt ſich hiermit der
er=
gebenſt Unterzeichnete höflichſt anzuzeigen.
Darmſtadt, Mai 1883.
Guslav Schmitz,
ehemals Café Bühler,
(4225
Louiſenſtraße.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 5. Mai: Vorabend 6 Uhr 45 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 6. Mai an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr 15 Min.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 4. Mai.
7. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Auligone.
Tragödie von Sophokles.
Muſik von Mendelsſohn=Bartholdy.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag den 6. Mai.
9. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Caſtſpiel des Hofſchauſpieldirectors Herrn
Friedrich Haaſe, Ehrenmitglied des Königl.
Hoftheaters in Dresden.
Zum erſten Male:
Riehelleu.
Schauſpiel in 5 Acten von Bulwer.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden die ſchmerzliche Mittheilung,
daß unſer geliebter Gatte, Vater und Schwiegervater
Herr Friedrich Urich
auf Trinidad am 8. April d. J. verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet in ihrem und ihrer Kinder
Namen
Die tieftrauernde Gattin:
W. rich, geb. Bauor.
Darmſtadt, den 1. Mai 1883.
(4367
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem mich
ſo ſchmerzlich betroffenen Verluſt meines lieben Gatten ſage ich
meinen innigſten Dank.
Beſſungen, 2. Mai 1883.
Luise Geyer.
Polltiſche Ueberſicht.
Darmſtadt 4. Mai.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer iſt am 1. Mai mit der
Großherzogin von Baden von Wiesbaden wieder in Berlin eingetroffen.
Dem Vernehmen nach hat der Kaiſer durch eine von Wiesbaden
datirte Cabinetsordre das Staatsminiſterium ermächtigt, die Auflöſung
der Berliner Stadtverordnetenverſammlung zu Neujahr 1884 anzuordnen.
Dem Bundesrath iſt ein Entwurf der Verordnung über Verbot der
Einfuhr und Ausfuhr von Pflanzen vorgelegt worden.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus führte am Montag die
Special=
debatte über das Organiſationsgeſetz zu Ende und nahm dasſelbe
durch=
weg nach den Commiſſionsbeſtimmungen an. Am Dienstag begann das
Haus die zweite Berathung des Zuſtändigkeitsgeſetzes.
Der „Berliner Bö=ſen=Couriers meldet: Die bei der Gründung des
deutſch=mittelruſſiſchen Eiſenbahn=Verbandes durch Verhandlungen zwiſchen
der Berlin=Hamburger, der Oſtbahn, der oſtpreußiſchen Südbahn und der
ruſſiſchen Südweſtbahn vereinbarten Tarife treten am 1. (13.) Mai in
Kraft. Leipzig wird Sammelſtelle für die aus Sachſen, Süddeutſchland,
dem Elſaß, Frankreich, der Schweiz und Italien ſtammenden Güter;
Hamburg für ſolche aus England. Die von Leipzig kommenden
Trans=
porte gehen Uber Poſen=Korſchen=Grajewo. Die Tarife ſind billiger als
der bisherige Transport über Stettin ſeewärts nach Riga, Libau ꝛc. und
dann per Bahn nach Moskau, und meiſtens billiger als von Hull nach
Moskau über die ruſſiſchen Oſtſeehäfen.
Oeſterreich=Ungarn. Prinz Wilhelm von Preußen kehrte mit dem
Kaiſer am Mit woch von dem unternommenen Jagdausflug zurück und
reiſte am Donnerstag mit dem Kronprinzen Rudolf nach Prag., wo am
Freitag große Parade ſtattfindet. Am Connabend wird Prinz Wilhelm
nach Berlin zurückkehren.
Im Club der „Vereinigten Linken” des öſterreichiſchen
Abgeordneten=
hauſes wurde Angeſichts der Votirung der Schulnovelle von dem Grafen
Salm der Antrag geſtellt, die Partei ſolle nach der dritten Leſung der
Schulnovelle den Reichsrath verlaſſen und ihre Mandate niederlegen.
Der Antrag wurde jedoch mit einer Majorität von etwa zwei Dritteln
der Anweſenden, deren Zahl über Hundert betrug, abgelehnt, nachdem
ſich gerade die einflußreichſten Mitglieder des Clubs der Vereinigten
Linken gegen einen ſo extremen Schritt ausſprachen und denſelben durch
ihren Einfluß verhinderten.
Frankreich. In Frankreich ſcheint ein Stückchen „Culturkampfu
bevorzuſtehen. Die Biſchöfe von Annecy, Viviers, Valence, Langres und
der Erzbiſchof von Albi haben, wie bereits mitgetheilt, die von der
In=
der=Congregation ausgeſprochene Verdammung des Lehrbuches über
Sitten=
lehre weiterverbreitet und iſt deshalb vom Staatsrathe auf einen Tadel
wegen Mißbrauches der Amtsgewalt gegen die genannten kirchlichen
Würdenträger erkannt worden. Das „Journal officiell” hat bereits
die betreffenden Decrete veröffentlicht. Offenbar gipfelt dieſes Eingreifen
des Staates in der Verhängung der Temporalienſperre, welche der
Re=
gierung ein wirkſames Strafmittel gegen renitente Biſchöfe in die Hand
gibt; ob ſie hiermit weiterkommt, als ſeiner Zeit die preußiſche Regierung,
iſt freilich noch eine Frage. Von den franzöſiſchen clericalen Blättern
wird der erwähnte Beſchluß des Staatsraths bereits heftig angegriffen
und die clericalen Deputirten und Senatoren werden dieſe Angelegenheit
in den Kammern jedenfalls zur Sprache bringen.
Rußland. Das Programm für die Krönungsſeierlichkeiten zu
Moskau, deren Mittelpunkt natürlich der Krönungsact ſelbſt bilden
wird, iſt nunmehr ſeſtgeſtellt. Am 22. Mai hält das Kaiſerpaar ſeinen
fl.
1)
M.
ſeierlichen Einzug in die alte=Hauptſtadt des Charenreiches, am 23. Mai
iſt große Fahnenweihe, an den drei nächſtfolgenden Tagen werden die in
Rußland jeder Krönung vorangehenden Faſten abgehalten und am
27. Mai findet die Krönung ſtatt. An den folgenden Tagen nimmt das
Kaiſerpaar die Glückwünſche der Fürſtlichkeiten, des diplomatiſchen Corps.
der Reichswürdenträger u. ſ. w. entgegen. Galadiners, Bälle und
Volksfeſte ſind für die erſten Tage des Juni in Ausſicht genommen und
den Schluß der Feſtlichkeiten wird eine große Truppenrevue bilden. Am
10. Juni erfolgt die Rückreiſe der Majeſtäten nach Petersburg. Ob die
angeführten Feſtlickkeiten einen Aufſchub erleiden werden, dürfte
weſent=
lich von den Witterungsverhältniſſen abhängen, an der genannten
Reihen=
folge ſoll aber unter allen Umſtänden feſtgehalten werden.
Scandinavien. Der Beſchluß der norwegiſchen Volksvertretung,
die Mitglieder des Staatsrathes in Anklaaezuſtand zu verſetzen, wird
von dem einſichtsvolleren Theile der norwegiſchen Nation entſchieden
ver=
urtheilt. uls einen Ausfluß dieſer dem Parlamente mißgünſtigen
Stim=
mung muß man daher wohl den Umſtand betrachten, daß das
Odels=
thng bis jetzt keinen einzigen Advocaten zur Begründung ſeiner Anklage
aufzutreiben vermochte, ſo daß das Odelsthing vorausſichtlich ſeine
Zu=
flucht zu den eigenen Mitgliedern wird nehmen müſſen. Der Regierung
dagegen haben ſich die ausgezeichnetſten advocatoriſchen Kräfte des
Lan=
des zu Verfügung geſtellt und ſind dem Vernehmen nach bereits die
vier beſten Advocaten Chriſtiania's als Vertheidiger des Miniſteriums
gewählt.
Egypten. Die Inſurrection im Süden Cayptens hat einen
weſent=
lichen Erfolg zu verzeichnen. Dem Mahdi oder falſchen Propheten iſt es
gelungen Obeid, die Hauptſtadt von Cordofan, nach ſiebenmonatlicher
Belagerung einzunehmen, wobei die Garniſon größtentheils zu den
Auf=
ſtändiſchen überging. Der Prophet ſetzte ſofort eine große Brandſchatzung
in's Werk, worauf er die geſammte Einwohnerſchaft aus der Stadt
treiben ließ. Durch die Einnahme von Obeid hat der Mahdi einen
treff=
lichen Stützpunkt für ſeine weiteren Operationen gewonnen und der
Khedive dürfte vielleicht bald in die Lage kommen, die Hülfe ſeiner
eng=
liſchen „Freunder abermals in Anſpruch zu nehmen. Freilich iſt die
engliſcheegyptiſche Freundſchaft ſtark im Erkalten begriffen und Tewfik
müßte vermuthlich die Unterſtützung der Engländer mit neuen Opfern
erkaufen, wozu er augenſcheinlich keine Neigung verſpürt.
Bemerkens=
werth iſt, daß es Tewfik Paſcha abgelehnt hat, auf die Vorſchläge Lord
Dufferin's einzugehen, die nichts Geringeres bezweckten, als Egypten der
Souverainetät des Sultans ganz zu entrücken.
Darmſtadt, 4 Mai.
- Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 8,
ent=
hält: Bekanntmachung, den Steuerausſchlag zur Bezahlung des Rabbinen
zu Offenbach für das Jahr 1883,84 betr. Ueberſicht der von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das Etatsjahr 1883184 zur
Beſtreitung von Commuralbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Worms genehmigten Umlagen. Ordensverleihungen.
Namensverände=
rungen. Zulaſſungen zur Rechtsanwaltſchaft. Dienſtnachrichten.
Charakter=
verleihung. Dienſtentlaſſung. Ruheſtandsverſetzungen.
Concurrenzer=
öffnungen. Sterbefälle.
O (Stadtverordnetenverſammlung vom 2. Mai.) Die
Sitzung wurde von dem Herrn Oberbürgermeiſter mit dem Hinweis auf
die ſtattgehabte Fertigſtellung des Hauptvoranſchlags für das
Etats=
jahr 1883-84 eröffnet, ſodann zu der durch den=Tod des Herrn
Stadt=
verordneten Hüter nothwendigen Ergänzung verſchiedener Commiſſionen
geſchritten und Stadtv. Lautenſchlager in die Kreiserſatzcommiſſion,
Stadtv. Gräf in die für das Feuerlöſchweſen und Hauſer für
Mit=
unterzeichnung von Urkunden gewählt, auch die ſeitherige Commiſſion für
Vertilgung der Blutlaus, beſtehend aus den Herren Stadtv. Gehbauer,
Ritſert und Lautz. wird wieder beſtätigt. Bei dieſer Glegenheit wurde
conſtatirt, daß dieſes ſchädliche Inſect ſich in unſerer Gemarkung bereits
eingeniſtet hat, aber vertilgt zu ſein ſcheint. — Der Voranſchlag der
Polizeikaſſe für 1883-84, über welchen Stadtv. Jäger Bericht erſtattete,
gab zu keiner beſonderen Debatte Anlaß. Abgeſtrichen wurde der Betrag
von 400 M. für Bureaukoſten des Branddirectors, wobei der Herr
Ober=Bürgermeiſter auf die Nothwendigkeit hinwies, unſer
Feuer=
löſchweſen anderweit zu organiſiren, da die freiwillige Turnerfeuerwehr
abſolut unzureichend erſcheine, was auch Lehr beſtatigte. Die
Feuer=
löſchcommiſſion wurde angewieſen, an dieſe Angelegenheit heranzutreten.
Rückert nahm weiter Anlaß auf die Nothwendigkeit der Errichtung
einiger Droſchkenhalt. ſtellen, etwa am Wilhelms=, Marien= und
Ballon=
platz hinzuweiſen, auch zu tadlen, daß an den Bahnhöfen nur die dahin
commandirten Droſchken halten dürfen, während andererſeits zwiſchen
12 und 2 Uhr keine Droſchken auf öffentlichen Plätzen zu finden ſind.
Ein weiteres Deſiderium betraf die Bezahlung der verſchiedenen bei
An=
meldungen u. ſ. w. erforderlichen Formularien Seitens des Publikums,
in welcher Beziehung das Polizeiamt ebenfalls um Abhülfe erſucht
wer=
den ſoll. Der Zuſchuß zur Polizeikaſſe wurde hiernach auf 66,800 M.
feſtgeſetzl. Hierauf referirte Blumenthal über das Geſuch
verſchie=
dener Beſſunger Einwohner um Verſorgung ihrer Hofraithen mit Waſſer
aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk, worin der Abſchluß von vorläufig über
52 Häuſer in Ausſicht geſtellt iſt. Die Commiſion beantragt den
be=
treffenden Hausbeſitzern zu überlaſſen, das auf 7000 M. veranſchlagte
Rohrnetz auf eigene Koſten zu legen und zu unterhalten, wogegen ihnen
das Waſſer zu 40 Pf. pro Cubikmeter zu überlaſſen ſein würde, zu
36
1029
welchem Preis der Stadt noch ein keiner Vortheil verblieb, zumaltzſich
die Petenten weiter ſolidariſch verpflichten ſollen, ſämmtlich das
Mini=
malquantum von jährlich 135 Kubikmetern zu beziehen.
Der Herr Oberbürgermeiſter befürwortete dieſen Antrag, da ſonſt
wahrſcheinlich die Zeit des Anſchluſſes für immer verſäumt werde und
Beſſungen zur Errichtung einer neuen Waſſerleitung ſchreiten könne.-
Gaule vertrat die Anſchauung, daß es im Intereſſe der Stadt liege
Waſſer zu verkaufen, warnte aber davor, Beſſungen einen höheren Preis
abzuverlangen und gewiſſermaßen mit zweierlei Maß zu meſſen. Weber
gab zu bedenken, ob nicht der Vertrag mit Aird und Mare dem
Waſſer=
bezug von Beſſungen entgegenſtehe, da ſich dieſe Firma nur verpflichtete,
Darmſtadt mit Waſſer zu verſorgen. Zur Sache ſelbſt führt er aus, daß
die Generalkoſten des Waſſerwerkes dieſelben blieben, nur die eigentlichen
Förderungskoſten in Rechnung zu ziehen, alſo das Geſuch materiell zu
befürworten ſei. In gleicher Weiſe ſprachen Hauſer, Bergſträßer
für weitergehendes Entaegenkommen, als es die Commiſſion in Vorſchlag
gebracht. Reh will nicht mit Privaten, ſondern mit der Gemeinde Beſſungen
als ſolche verhandelt haben und befürwortete nur eventuell den
Com=
miſſionsantrag, deßgleichen Diehm. Beigeordneter Riedlinger trat
dafür ein, wenigſtens der Heinrichſtraße Waſſer zu überlaſſen,
befür=
wortete ſonſt Annahme des Commiſſionsantrags.
Der Herr Ober=Bürgermeiſter führte aus, daß die erhobenen
Bedenken aus dem Vertragsverhältniß zur Firma uird und Mare
durch=
aus nicht zutreffend ſeien. Lehr ſprach entſchieden gegen jede
Waſſer=
abgabe an Beſſungen, da es nicht im Intereſſe unſerer Stadt liege die
ohnehin günſtige Situation Beſſungens, welches ſchon genug große
natürliche Vortheile beſitze, noch zu ſtärken. Rückert erklärte ſich gegen
den Commiſſionsantrag, der einer Ablehnung des Geſuchs gleichkomme,
da die Petenten die Bedingungen doch nicht acceptiren würden. Wolfs=
Lehl erachtete, daß man ſich bereit erklären ſolle mit der Gemeinde
Biſſungen ein Abkommen zu treffen. Ein desfallſiger Antrag fand
An=
nahme, und war damit der Commiſſionsantrag beſeitigt.
Der Reſt des Convertirungsanlehens - 400000 Mark - ſoll an
die Bank für Handel und Induſtrie zu 99½ pCt. überlaſſen werden,
zumal dieſes Inſtitut eine günſtige Verzinſung der im Augenblick noch
nicht vollſtändig nothwendigen Gelder proponirt hat. — Rückert fand
di ſen Cours für zu niedrig und erachtete, daß mit der freihändigen
Ver=
gebung ein weit aünſtigeres Reſultat zu erzielen ſei, zumal die
Veräuße=
rung nur nach Bedarf einzutreten brauche. Hierauf ſchritt
man-
unter dem Vorſitz des Stadtverordneten Momberger - zur Berathung
des Verwaltungsberichts der Bürgermeiſterei für das Etatsjahr 1881182.
Der Berichterſtatter Lautenſchläger nahm Anlaß der umſichtigen
Verwaltung der Bürgermeiſterei warme Anerkennung zu zollen,
bean=
tragte Ertheilung der Decharge unter ausdrücklicher Anerkennung dieſes
Dankes. Der Herr Oberbürgermeiſter glaubte, daß ein Theil des
Dankes dem Herrn Finanzſecretär Kröll und dem Finanzperſonal gebühre.
Ein Schreiben der Schulabtheilung regte die Frage an, ob bei dem
Wechſel in der Directorſtelle der Realſchule nicht das dermalen vermiethete
ehemalige Pfarrhaus dem neuen Director als Dienſtwohnung überwieſen
werden könne, in welchem Fall der Staat eine Miethentſchädigung von
800 M. leiſten würde. - Auf Antrag Oſann's wurde die Sache an die
Commiſſion verwieſen.
Hierauf fand eine geheime Sitzung ſtatt.
Im Anſchluß an die vorgeſtrige Mittheilung wegen der äußeren
Form der Steuerzettel bringen wir nachſtehend eine Ueberſicht der
Jahreseinkommen, welche den Steuercapitalien der
Einkommen=
ſteuerpflichtigen 11. Abtheilung entſprechen:
— Die Lotterie zum Beſten der Waſſerbeſchädigten hat
einen Reinertrag von 17658 M. 44 Pf. geliefert. Dieſer Betrag wird
demnächſt dem Landes=Comits überwieſen.
Herr Director Vernhardt von hier hat als Vertreter des
Starkenburger Genoſſenſchaftsverbandes an der geſtern in Potsdam
ſtattgehabten Beerdigung Schulze=Delitzſch's theilgenommen und leate im
Auftrage Sr. Kgl. Hoh. des Großberzogs einen Lorbeerkranz am Sarge
des Verſtorbenen nieder. Herr Uhrmacher Karp vertrat bei der
Leichen=
feier die hieſige Volksbank.
(Immobilienverkauf) Das Haus Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße Nr. 58. nebſt Bauplatz nach der Wienersſtraße, ging durch
Ver=
mittlung des Agenten P. Thüringer an Herrn W. Keller käuflich über.
Die am Montag abgehaltene Generalverſammlung der
Heſſ. Ludwigsbahn nahm die Vorſchläge des Verwaltungsrathes
an. Zur Verfüaung ſtanden M. 2678383. 34, welche in folgender
Weiſe zur Verwendung kommen: 1. An Dividende außer den bereits
be=
zahlten 2 pCt. Abſchlagsdividende eine Suverdividende von 18 pCt.
auf ein Actienkapital von M. 90,000,000 M. 1620,000. 2. Dotation
der Erneuerungsfonds der nicht garantirten Linien M. 700,000. --
4
Großherzogliches Hoftheater.
8. Zuweiſung zum Reſervefond M. 14.228. 4. Statutenmäßige Tantisme:
a) des Verwaltungsraths M. 65,229. 92½, b) der Beamten M.65 229. 92½
M. 130,459. 85. 5. Beitrag zur Penſionskaſſe der Angeſtellten M. 80,000.
6. Den Reſt auf neue Rechnung zu übertragen mit M. 133,695. 49.
Total wie oben: M. 2678383. 34.
Mainz. In einer der letzten Sitzungen der hieſigen
Stadtverord=
netenverſammlung ſtellte Stadtverordneter Harig den eigenthümlichen
An=
trag: „Entfernt ſich der Bürgermeiſter länger als 3 Tage von der
Stadt, ſo muß er von den Stadtverordneten Urlaub einholen, der nur
in den dringendſten Fällen zu ertheilen iſt und fallen während desſelben
alle Gehaltsbezüge und Repräſentations=Gebühren hinweg.”
Selbſtver=
ſländlich ging die Verſamnlung einfach zur Tagesordnung über.
Mainz. Die Unterſuchung über das bei den Brückenbauarbeiten
aufgefundene Schiff hat ergeben, daß die Ueberreſte des Schiffes neueren
Datums ſind, und hat es den Anſchein, als ob das Schiff von den
ehe=
maligen Rheinmühlen oder von der Schiffbrücke herrührt; weitere
be=
merkenswerthe Funde wurden hierbei nicht gemacht.
(D. 8.)
Das ſtädtiſche Budget für das Etatsjahr vom 1. April 1883,84.
Die Bürgermeiſterei hat den Entwurf des vorgenannten Budgets
den Stadtverordneten zugeſtellt und ſteht deſſen Berathung und
defini=
tive Feſtſetzung in einer der nächſten Sitzungen der
Stadtverordneten=
verſammlung zu erwarten. Das Budget beginnt mit einem, ungeachtet
ſeiner Kürze, inhaltreichen Vorwort, in welchem zunächſt auf die
außer=
ordentlichen Schwierigkeiten hingewieſen wird die in rapider Weiſe
ſteigenden Ausguben mit den ſich nur unerheblich erhöhenden, theilweiſe
ſogar ſinkenden Einnahmen in's Gleichgewicht zu bringen, ohne zu dem
letzten Mittel, der Steuererhöbung, zu greifen. Der Abſchluß des Budgets
1883184, ohne dieſes Mittel war nur möglich durch ſchärfſte Berechnung
der zu erwartenden Einnahmen, ſtärkere Heranziehung der Ueberſchüſſe
des Gaswerks (72,000 M. ſtatt 60,000 M. im Vorjahr), ſowie durch
die ſparſamſte Veranſchlagung der Ausgaben. In letzterer Beziehung
wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß ein Auskommen mit den
zur Verfügung ſtehenden Mitteln nur dann möglich iſt, wenn nachträgliche
Bewilligungen im Laufe des Etatsjahres vermieden werden.
In dem Vorwort wird ſchließlich betont, daß eine - wenn auch
nur mäßige - Erhöhung des Steuerausſchlags vom Jahre 1884,85
ſich vorausſichtlich nicht wird vermeiden laſſen, wenn nicht durch
Zu=
ſtandekommen der neuen Steuergeſetze, oder aus anderen Quellen
weſent=
lich höhere Einnahmen erwachſen.
Der Hauptvoranſchlaz, die Einnahmen und Ausgaben der
Stadt=
kaſſe umfaſſend, ſchließt wit 1487334 M. 88 Pf. ab. Die Emnahme
zerfällt in eine ordentliche (628,165 M. 51 Pf.), eine außecordentliche
(363819 M. 37 Pf.) und die Umlagen (495.350 M.). Unter den ordent
lichen Einnahmen ſteht das Octroi mit 360,000 M. obenan, dann folgt
der Zuſchuß aus dem Gaswerk mit 72.000 M., Schulaeld 69,800 M.,
Waldungen 47550 M., Marktßand= und Meßſtandgeld 20,000 M. u. ſ. w.
Bei den außerordentlichen Einnahmen ſind Klaſſevorrath und Ausſtände
der Rechnung des Jahres 188182 mit 236629 M. 37 Pf., an
aufzu=
nehmenden Kapitalten 113,210 M., als muthmaßlicher Erlös für das
Octroihaus an der Roßdörferſtraße (wegen Verlegung der Hebſtelle)
13,000 M. vereinnahmt. Die Umlagen konnten, lediglich der geſtiegenen
Steuerkapitalien wegen, um ca. 12500 M. höher als im Vorjahre
ver=
anſchlagt werden.
Die ordentlichen Ausgaben betragen 1078.214 M. 04 Pf. Den
höchſten Aufwand verurſachen die Beſoldungen mit 339676 M. 88 Pf.
( darunter allein für Lehrer 216548 M. 46 Pf. ), Kavitalzinſen 146,600 M.,
Unterſtützune der Armen 128.962 M. (darunter 73800 M. Zuſchuß zur
Armen= und 55,000 M. Zuſchuß zur Hoſpitalkaſſe), Polizeikaſſe 65,000 M.,
Beitrag zur Kreiskaſſe 59482 M. 88 Pf., Unterhaltung der Straßen
38979 M., Zuſchuß zur Realſchule 37300 M. Octroiverwaltung und
Rückvergütungen 25,600 M., Beitrag zum Waſſerwerk 22511 M. 30 Pf.,
Straßenbeleuchtung 39,000 M. u. ſ. w. Vor den außerordentlichen
Ausgaben ſind ſneben der regelmäßigen 48.670 M. 84 Pf. betragenden
Schuldentilgung) beſonders hervorzuheben: 13000 M. für Erbauung
einer neuen Octroihebſtelle an der Roßdörferſtraße, 8,200 M. für
Er=
bauung einer Leichenhalle, 3600 M. für Erbauung eines
Uebungs=
thurms der Turnerfeuerwehr und 86,000 M. für Erbauung einer
An=
zahl neuer Kanäle, ſowie 8000 M. für Einrichtungen zur geruchloſen
Gruben=Entleerung und 4.900 M. für Regulirung der Darmbach.
Die Specialvoranſchläge beziehen, ſich auf das Pfandhaus,
die Armenanſtalt, das Hoſpital, das Waſſerwerk und das Gaswerk.
Wie aus dem Obigen ſchon bervorgeht, hat die Stadtkaſſe zur Armen=,
Hoſpital= und Waſſerwerkskaſſe bedeutende Zuſchüſſe zu leiſten, während
das Gaswerk der Stadt eine beträchtliche Rente abwirft. Das
Pfand=
haus (das früher zeitweiſe Ueberſchüſſe lieferte) erhält ſich dermalen
lediglich ſelbſt. Bei der äußerſten Sparſamkeit, welche beim Abſchluß
des Budgets geboten war, können die Specialvoranſchläge ebenſowenig
wie der Hauptvoranſchlag außergewöhnliche Momente aufweiſen.
In einem Anhang werden die beſonders verwalteten Stiftungen
aufgeführt. Es ſind dies dermalen neun, welche den verſchiedenartigſten
Unterſiützungszwecken dienen und von welchen die Dorothea=Georg=
Stiftung zur Unterſtützung bedürftiger lediger Bürgerstöchter um
beßwillen beſonders hervorgehoben werden ſoll, weil dieſelbe im laufenden
Jahre in Kraft tritt und vorausſichtlich 8 Unterſtützungen 100 M. zu
vergeben haben wird
Mittwoch. den 2. Mai.
Man braucht gerade kein Anhänger von PArronge's Muſe zu ſein
und kann doch das Gute, das er wirklich bietet, unumwunden
anerken=
nen. Haus Lonei, das geſtern vor nur mäßig beſetztem Hauſe in
Scene ging - wie es jetzt gewöhnlich iſt, wenn nicht irgend eine cause
célébre ein größeres Publikum anzieht - gehört jedenfalls zu den
beſ=
ſeren Bühnenwerken des Verfaſſers, wenngleich auch in ihm die Fehler
ſeiner anderen Stücke ſich wiederfinden: zu hausbackene Moral,
Heran=
ziehung kleinlicher Stoffe, jähe Uebergänge von Ernſt zu faſt poſſenhaften
Wendungen und Situationen. Aber es iſt — bis auf den ſchwächeren
L. Akt - ein unterhaltendes Luſtſpiel mit im Ganzen richtig gezeichneten
Charakteren, von denen vielleicht nur der Schauſpieler Reinhard in ſeiner
Vielſeitigkeit mehr der Phantaſie des Dichters entſprungen, als dem Leben
entnommen iſt. Die vorzügliche Wiedergabe, die das Luſtſpiel an unſerer
Hofbühne ſchon einige Male und ſo auch wieder geſtern fand, trägt das
Ihrige dazu bei, daß ſich der Zuſchauer einem ungetrübten Genuſſe
hin=
geben kann. Das ſtolze Freifräulein und ihr edelgeſinnter Neffe, ferner
der ſtrenge, aber herzensgute Commerzieprath Lonei, ſodann der mit dem
Lateiniſchen auf etwas geſpanntem Fuße ſtehende Maturitäts=Aſpirant
Bruno Lonei und deſſen Schweſter Marie, die das angegriffene
Aus=
ſehen des Bruders nicht mit Arbeitsüberhäufung erklärt, ſondern
bos=
hafter Weiſe einen Cauſalnerus mit etwas reichlichem Biergenuß
an=
nimmt der Tauſendſaſa von Schauſpieler, der das Leben ſehr leicht
nehmende Hummel, der würdige Haushofmeiſter Winterberger, endlich
auch die Mutter des Hauſes Lonei und die Mündel des
Commerzien=
rathes — alle Rollen ohne Ausnahme wurden untadelhaft durchgeführt,
weshalb wir uns heute in der angenehmen Lage befinden, ſämmtlichen
Mitwirkenden gebührenden Dank für den unterhaltenden Abend
auszu=
ſprechen.
Vermiſchtes.
Zur Krönungsfeierlichkeit in Moskau wird von dort
ge=
ſchr eben: Die Arbeiten zur Illumination der Kreml=Mauer und Thürme
und des Glockenthurms von Jwan Weliki während der
Krönungsfeierlich=
keiten ſchreiten rüſtig vorwärts. Die Beleuchtungsarbeiten am Glockenthurm
ind ohne Baugerüſt ausgeführt worden. Die Mauern und Thürme des
Kreml werden mit Lämpchen und bunten Laternen, die Glockenthürme von
Iwan Weliki, von der Uſpenski=Kathedrale und der Kirche Filarets dagegen
ausſchließlich mit Ediſon's electriſchen Gluhlämpchen illuminirt werden.
Dieſer electriſchen Lämpchen werden im Ganzen 3500 Stück erforderlich ſein,
davon 500 Stuck von 16 Kerzen und der Reſt von 8 Kerzen Lichtſtärke.
Die Lümpchen, deren Brennzeit 800 Stunden beträgt, werden in Geſtalt von
Gewinden und Feſtons angebracht; außerdem werden aus ihnen zwei große
Reichswappen und Lorbeerkränze mit den Jahreszahlen 1883 gebildet. Acht
electriſche Sonnen mit 10— 40000 Kerzen Lichtſtärke werden von den vier
Kremlthürmen erſtrahlen. Zu dieſer electriſchen Beleuchlung werden
erfor=
derlich ſein: 170,000 Pud Leitungsdraht, 23 Locomobilen von 260
Pferde=
kräften und 70 electriſche Maſchinen.
— Die Viehſchlüchterei in Chicago. Welche Dimenſionen die
Viehſchlächterei in Chicago, der „Königin des Weſtens= angenommen und wie
letztere bald ihrer Schweſterſtadt Cincinnati, wo beſonders die
Schweine=
ſchlüchterei zu Hauſe iſt, den Rang abgelauſen haben durfte, moͤge aus
fol=
gender kurzgefaßter Darſtellung hervorgehen. - Im Verlauf eines Jahres
ſind dort Uüber 7000,000 Schweine und 2,000,000 Rinder geſchlachtet
wor=
den. Achtzehn verſchiedene Eiſenbahnen ſchaffen die Thiere, die meiſt erſchoſſen
werden, nach den Viehhöfen, und von dieſem Moment bis zur Zerlegung
und Fertigſtellung für das Eisboot dauert es per Stück nur drei bis fünf
Minuten, denn faſt die ganze Arbeit wird durch Maſchinen gethan. Das
beſte Fleiſch wird verſchickt, das weniger gute wird eingeſalzen oder zu Würſten
verarbeitet, das Blut getrocknet, das Knochengerüſt zu Dungmitteln
zer=
mahlen und die Hörner kommen zu den Kammmachern.
Tages=Kalender.
Muſeum und Bildergalerie im Schloß, Sonntags 11-1, Dienstag,
Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-12 Uhr. - Hofbibliothek im Schloß
täglich 9-12 und 2-4 Uhr. — Techniſche Muſterſammlung des
Landes=
gewerbvereins täglich 11-1 Uhr. - Städt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr.
Feierabend=Local Wochentags 7-10 Uhr Abends, Sonniags 3-10 Uhr.
Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bis
10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr.
Bücherausgabe der Volksbibliothek
Samstags 7 bis 9 Uhr. — Armenverein täglich 2-6 Uhr.
Spiel=
Abende des Schach=Clubs: Mittwoch.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
achen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Samstag b. Mai: General=Verſammlung des Kaufmänniſchen Vereins.
- 6. Concert zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds der
Groß=
herzoglichen Hofmuſik (Saalbau).
Montag ½. Maz; Concert des Mogartvereins (Saalbaul.
Redactiun und Verlag. L. f. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.