140.
aug.
EUöRubéL „
146.
Jahrgang.
Gennu
Aranuui 1 Mar v p. hd
Au Amin ua vn
AoPl Oedungn mt.
nauu n 1 Ra vo Pf.
RAn ué Pfaſiclaz
(Grag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsbl=
Iunſenate
verdenangnommen: un Dermſiad
von der Expedition. Rhelnſtr. Nr. 29.
m Beſſungen von Friedr. Blbhee
Holzſtraße Nr. 25. ſewie auzwürz
don allen Annoneen=Erweditionen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polipeiamts und ſämmtlicher Behörden.
82.
Freitag den 27. April.
1883.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Reichskanzlers in Berlin vom 4. April 1883 iſt auf Grund des Reichsgeſetzes vom 21.
Octo=
ber 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie auch die als Fortſetzung der unterm 17. Januar 1879
verbotenen Druckſchriſt „Freiheit; die in Rew=York unter dem Titel: „Freihelt, Organ der revolutionären Socialiſten',
er=
ſcheinende Druckſchrift verboten worden.
Darmſtadt, den 17. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
au1s
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1883.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1 Ziſſer ¼, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird
für die hieſige Stadt Dienstag den 1. Mat, Nachmittags 5 Uhr, und die folgenden Dienstage ſo lange das Bedürfniß
dauert, im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße abgehalten werden.
Impfpflichtig im laufenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetzesbeſtimmungen die im vorigen Jahre geborenen
Kinder, ſowie die Rückſtändigen früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, weiche impfpflichtige Kinder haben, zur Benutzung dieſer öffentlichen Termine mit
dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vorgenommenen Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine
nicht benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen,
widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur Nachholung der Impfung eine vierwöchentliche Friſt unter Strafandrohung
geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden
Jahre geboren ſind, auf den Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorgenommen werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen bei Meidung der geſezlichen Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen
Termin zur Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Furückſtellung von der Jupfung wegen Kräͤnlchleit beanſprucht wird, lonen gleichſalls in den Terminen
dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der Schulvorſteher erfolgen.
Wir bemerken ſchließlich, daß bei den diesjährigen öffentlichen Impfungen ausſchließlich Lymphe von im Großherzoglichen
Landes=Impfinſtitut geimpften Kälbern zur Verwendung kommt.
Darmſtadt, den 22. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
(4119
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Quartierleiſtung für die bewaffnete Macht während des Friedenszuſtandes.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Stadtverordneten=Verſammlung auf Grund des 8 7 Alinea 3 des
Reichsgeſetzes vom 25. Juni 1868 in ihrer Sitzung vom 5. April l. Js. beſchloſſen hat, daß auch die in hieſiger Garniſon
be=
findlichen activen Königl. Preußiſchen Officiere während des Friedenszuſtandes nach den für die übrigen hieſigen Einwohner
gel=
tenden Normen mit Einquartierung belegt werden ſollen.
Darmſtadt, den 13. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
68789
262
[ ← ][ ][ → ]R8
970
In dem Konkursverfahren Uber das
Vermögen des Schreinermeiſters Philipp
Schmitt zu Darmſtadt, Aliceſtraße 30,
hat das Gericht;zur Abnahme der
Schluß=
rechnung des Verwalters Termin beſtimmt
auf 9. Mai 1883, Nachmittags 3 Uhr.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts;
[4120
Darmſtadt I.
Brennholzverſteigerung
in den Waldungen des Großberzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Es werden jedesmal von Vormittags
10 Uhr an an Ort und Stelle
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Wieſen.
Meſſeler Forſthaus, 23. Apru 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
(4043
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In unterzeichnetem Verlage iſt vorräthig:
336 Seiten groß Oetav. Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Rame der Stadt, Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging
8) Straßen=Namen und Beleuchtung. die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß nud ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brünnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) yewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Wittich'ſche Fofbuchdruckerei in Darmſtadt.
Montag den 30. April 1883
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M verk. H. Wilke, Aexanderſtr. 9. 14081
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P ſiſchen und Engliſchen ertheilt ein
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Plte Wein=, Bier= und Bordeaux=
21 Flaſchen kauft, auch werden dieſelben
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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 27. April.
4. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Die Welt, in der man ſich langweilt.
Luſtſpiel in 3 Acten von E. Pailleron.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag den 28. April.
6. Vorſtellung in der 9. Abonuenents=Abtheilung:
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Acten von R. Wagner.
Montag den 20. April.
Abonnement suspendu.
Zum Benefiz des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds:
Egmont.
Trauerſviel in 8 Acten von Göthe.
Muſik von Beethoven.
Clärchen . . Fräulein Schneider von Darm
ſtadt, als erſter theatraliſcher Verſuch.
W Die geehrten Abonnenten, welche ihre
Platze zu dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
vollen die Billets Samstag den 28. April,
Vormittags von 10-1 Uhr, gegen Vorzeigung
des Stammbillets an der Tageskaſſe in Empfang
nehmen.
R82
971
[4143
Dankſagung.
Für die allſeitige und herzliche Theilnahme an der Trauer,
in die wir durch das pletzliche Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen
Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Großvaters Johannes
Wenzel, Gardeunterofficier i. P., verſetzt worden ſind, ſagen
wir hiermit unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 25. April 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Reberſicht.
Parmſtadt. 2. April.
Dentſches Reich. Der Kaiſer hat, nach einer Mittheilung der
7N. 8.. die Beſtimmung getroffen, daß der Reinertrag der Vorſtellungen
zur Erinnerung an Rich. Wagner auf den Königl. Bühnen in Berlin,
Hannover, Caſſel und Wiesbaden dem Fonds zur Erhaltung der
Bay=
reuther Feſtſpiele zufließen ſoll.
Prinz Wilhelm von Preußen wurde an dieſem Freitage zu
mehr=
tägigem Aufenthalte am Wiener Hofe erwartet, und mißt man dieſem
Beſuche in Wiener diplomatiſchen Kreiſen politiſche Bedeutung bei.
Die Dienstagsſitzung des Reichstags verlief in ziemlich glatter Weiſe,
obwohl im Verlaufe der Debatte über die Ortskrankenkaſſen Abg. Lohren
(conſerv.) die Hirſch=Duncker'ſchen Krankenkaſſen einer ſehr ſcharfen Kritik
unterzog, welche mehrfach Unruhe auf der linken Seite des Hauſes
her=
vorrief. Unter Ablehnung aller anderen Anträge wurde ſchließlich 8 15
Ortskrankenkaſſen), mit dem Antrag des Abg. Gutfleiſch. wonach der
Beitritt zu den Ortskrankenkaſſen keinen Anſpruch auf Unterſtützung
gewährt, wenn bei der Beitrittsanmeldung die Erkrankung bereits
ein=
getreten iſt, angenommen. Außerdem genehmigte der Reichstag am
Dienstag in erſter Leſung auch die Vorlage über die Reichskriegshäfen.
Die Debatten über das Krankenkaſſengeſetz fanden erſt am Donnerstag
ihre Fortſetzung, da der Mittwoch dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe
ausſchließlich reſervirt war.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat am Dienstag in der
Special=
diseuſſion über das Geſetz, betr.ffend die Reorganiſation der
Landesver=
waltung in Preußen, den principiell wichtigen 8 27 der Vorlage nach
den Anträgen der Commiſſion gegen die Stimmen der Liberalen
ange=
nommen. Der genannte Paragraph weiſt die Functionen des
Verwal=
tungsgerichtes dem Bezirksrath mit zu, wodurch der Geſchäftsgang in
der Landes=Verwaltung vereinfacht werden ſoll. Die Amendements der
Liberalen wurden ſämmllich abgelehnt. - Am Mittwoch wurden die
Anträge Windthorſt's, betr. die Freigebung des Meſſeleſen und des
Sacra=
menteſpendens berathen. Der Cultusminiſter Goßler betonte die
Ver=
ſönlichkeit der Regierung und verwies zugleich auf die ſchwebenden
Ver=
handlungen, welche durch den gegenwärtigen Antrag erſchwert würden.
Die Wünſche der Regierung begegneten den Wünſchen der
Antrag=
ſteller; nur bezüglich der Vorausſetzungen beſtünden Oifferenzen. Der
von den Antragſtellern eingeſchlagene Weg führte nicht zum Ziel. Auf
die in voriger Woche eingegangene Note der Curie habe der Reichskanzler
in vollem Einverſtändniß mit der Regierung eine Antwort abgefaßt, die
jetzt dem Könige vorliege. Dieſelbe mache poſitive Vorſchläge, welche
hoffentlich die Möglichkeit einer Verſtändigung bieten und den Boden zu
weiteren geſetzlichen Reformvorſchlägen ſchaffen. Er ſei bei ſeiner
Er=
klärung an die äußerſte Grenze deſſen gegangen, was ohne Verletzung
der Rückſichten gegen die Curie, ohne Gefahrdung des Staatsintereſſes
zuläſſig erſcheine, die Regierung ſcheue die Discuſſion des Antrages nicht.
Nach längerer Berathung wurde der von conſervativer Seite
ausge=
gangene Antrag Althaus angenommen, wonach die Erwartung
ausge=
ſprochen wird die Staatsregierung wolle, ſobald es die mit der Curie
ſchwebenden Verhandlungen angezeigt erſcheinen laſſen, dem Landtag der
Monarchie einen Geſetzentwurf vorlegen, welcher eine organiſche Reviſion
der beſtehenden kirchenpolitiſchen Geſetzgebung enthält, und in Erwägung
zieher, ob nicht in Uebereinſtimmung mit dem Grundgedanken dieſer
organiſchen Reviſion vorweg Vorſorge zu treffen ſei, daß diejenigen
Be=
ſtimmungen beſeitigt werden, in Folge deren Geiſtliche wegen Spendens
der Sacramente und Meſſeleſens in Strafe gezogen werden.
Die „Nordd. Allg. Ztg. hebt hervor, daß die miniſteriellen
Auf=
gaben die zu deren Bewältigung vorhandenen Arbeitskräfte überſteigen,
und weiſt auf den noch immer ſehr leidenden Zuſtand des Reichskanzlers,
die durch übermäßige dienſtliche Anſtrengungen herbeigeführte Erkrankung
Bötticher's, Burchard's, Ecks Buſchs und Bucher's hin, welche beide
letztere ihre amtliche Thätigkeit noch nicht wieder aufnehmen konnten.
Bei der vor Kurzem erfolgten Erkrankung Hatzfeldt's habe Bojanowski
die Lücke auszufüllen verſucht, ſei aber ſchließlich den übermenſchlichen
Anſtrengungen erlegen und habe ſich von den Dienſtgeſchäſten zurückziehen
müſſen.
der berühmte Rechtslehrer Bernh. Windſcheid iſt aus der
Reichs=
commiſſion für die Codiſicirung des Civilrechtes ausgetreten.
Der allg. deutſche Handwerkertag wird von Sonntag den 20. bis
zum 22. Mai in Hannover abgehalten.
Der Strike der Berliner Droſchkenkutſcher hat durch Nachgeben der
Fuhrherren ſeine Erledigung gefunden.
Am kommenten Samstag ſoll in der köͤniglichen Reſidenz unter dem
Vorſitz des Prinzen Luitpold eine Sitzung des bayeriſchen Staatsraths
ſtattfinden, wobei die vom Landtag gefaßten Beſchlüſſe zur Vorlage
kommen.
Die Pfälzer Bahnen erfordern ſtatt des für 1882 vorgeſehenen
Zins=
zuſchuſſes des Staates von 1,800,000 M. nur 1059457 M. womit ſich
für den Staatshaushalt abermals ein bedeutendes Plus ergibt.
Am 25. April früh fand im Poſtwagen des Frühzuges von
Zwei=
brücken nach Pirmaſens eine heftige, durch ein Tynamit enthaltendes
Packet verurſachte Exploſion ſtatt. Der Poſtconducteur iſt ſchwer
ver=
wundet, das Perſonal und die Reiſenden blieben unverletzt.
Schweiz. Director Widener von der ſchweizeriſchen
Unfallver=
ſicherungsgeſellſchaft in Winterthur iſt flüchtig gegangen und ſoll ein
be=
deutendes Deficit vorhanden ſein.
Frankreich. In der Sitzung des Senats vom 25. April wurde
die Convertirungsvorlage an die Finanzcommiſſion verwieſen, welche ſich
fur unveränderte Annahme derſelben ausſprach. Die Annahme im Senat
erſcheint ſonach geſichert.
Am Mittwoch Abend fand im Pariſer Ambigutheater einige Minuten
vor Schluß der Vorſtellung eine Gasexploſion in der Figuranten=Loge
ſtatt; etwa 20 Perſonen wurden verletzt, einige erheblich. Das Publikum
verließ das Theater ohne einen Unſall.
England. Die Dubliner Geſchworenen konnten ſich in dem Proceß
gegen Kelly auch am Dienstag trotz viermaliger Berathung nicht über
einen Wahrſpruch einigen und wurde darauf die Jury aufgelöſt.
Italien. Dem Moniteurs zufolge wurde der Vatican direct
be=
nachrichtigt, daß die Krönung des ruſſiſchen Kaiſers auf den 27. Mai
feſt=
geſetzt iſt.
Vereinigte Staaten. Der Cabinetsrath hielt am Dienslag eine
nicht=formelle Berathung ab in Betreff der jüngſten Meldungen über die
Anweſenheit gewiſſer Perſonen in den Unionsſtaaten zum Zwecke der
Organiſation eines Dynamitcomplotts. Die Frage wurde, weil die
be=
züglichen Meldungen officiell noch nicht beſtätigt ſind, als eine rein
hypothetiſche behandelt; die Mitglieder des Cabinets tauſchten lediglich
ihre Anſichten über die Politik aus, welche von Seiten der Regierung
für den Fall zu befolgen wäre, daß Creigniſſe eintreten, die als Folge des
Verſuchs gewiſſer Irländer, ſich Amerika's als Angriffsbaſis gegen
Eng=
land zu bedienen, bezeichnet werden könnten.
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 2. April.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Beilage Nr. 7 enthält
Be=
kanntmachung, die Ergebniſſe der Verwaltung der Wittwen= und
Waiſen=
kaſſe der Volksſchullehrer vom Jahre 1880 betr. Zuſammenſtellung der
Ergebniſſe der Rechnung über die Staatsſchuldenverwaltung für 1879-80.
Dienſtnachrichten. Concurrenzeröffnungen.
Tie Statiſtik der Gymnaſien, Realſchulen und der unter
ſtaatlicher Verwaltung ſtehenden höheren Mädchenſchulen belehrt
uns, daß Darmſtadt in Bezug auf Frequenz dieſer Schulen
durch=
weg den erſten Platz einnimmt. Am Schluß des Schuljahres 188182
(auf welches ſich überhaupt alle nachfolgenden Mittheilungen beziehen)
betrug der Schülerbeſtand an den 6 Gymnaſien des Landes:
Darm=
ſtadt 784, Mainz 653, Gießen 334, Worms 281, Bensheim 212 und
Büdingen 120.
Von den 12 Realſchulen, ſind die in
Darm=
ſtadt, Mainz. Gießen, Offenbach 1. und 2. Ordnung. die in Groß=
Um=
ſtadt, Michelſtadt, Alsfeld, Friedberg, Alzey, Bingen, Oppenheim, Worms
nur 2. Ordnung. Die Schülerzahl war in Darmſtadt am Schluß des
Schuljahres 910, Gießen 561, Offenbach 510, Mainz 458, Worms 351,
und geht bei den übrigen von 227 (Alzey) bis 111 (Oppenheim) herab.
Der in Betracht kommenden höheren Mädchenſchulen ſind es drei:
Darm=
ſtadt mit 433, Offenbach mit 267 und Gießen mit 395 Schülerinnen.
Geſammtſchülerzahl an den Gymnaſien 2284, den Realſchulen 4008, den
höheren Mädchenſchulen 1095. Abgegangen ſind mit Zeugniß der Reife
für die Univerſität und gleichgeſtellten Anſtalten von den Gymnaſien 127,
von den Realſchulen 39, mit Zeuaniß der Befähigung zum einjährigen
Militärdienſt von den Gymnaſien 52 von den Realſchulen 256 Schüler.
Die Geſammtſchulaeldeinnahme betrug bei den Gymnaſien 148632 M.
50 Pf. (Darmſtadt 42.974 M. 50 Pf.) den Realſchulen 229.424 M.
11 Pf. (Darmſtadt 51448 M. 70 Pf.), den höheren Mädchenſchulen
64,398 M. 46 Pf. (Darmſtadt 32709 M.). Auf Grund der beſtehenden
Freiſtellen waren von Zahlung des Schulgeldes entbunden: an den
Gymnaſien 81, an den Realſchulen 153 und an den höheren
Mädchen=
ſchulen 25 Schüler und Schülerinnen.
0 Das Schöffengericht des Amtsgerichts Darmſtadt II. hatte ſeiner
Zeit den Polizeidiener Emig von Nieder=Ramſtadt wegen Körperverletzung
des Franz Breitwieſer von da zu 3 Wochen Gefängniß und 45 Mk.
Geldbuße verurtheilt, wegen desſelben Vergehens auch den Karl Bender
von da mit 10 Tagen Gefängniß belegt. Die Strafkammer des
Land=
gerichts hat nunmehr geſtern auf Grund neuer, ſehr eingehender
Beweis=
aufnahme dieſes Urtheil aufgehoben und die Beſchuldigten freigeſprochen,
da nach Lage der Verhältniſſe anzunehmen iſt, daß ſie ſich im Zuſtande
der Nothwehr befanden und einen rechtswidrigen Angriff des Verletzten,
der namentlich ſchon vorher dem Polizeidiener gedroht, von ſich abgewehrt.
Das Comits für Vorträge über religiöſe und kirchliche Fragen
wird im kommenden Winter einen Cyklus von Vorträgen namz
4
974
hafter Hiſtoriker und Theologen über Perſonen und
Be=
gebenheiten des Reformationszeitalters veranſtalten. — Die
eigentliche Feſtrede zur Jubelfeier Luthers, mit der der Cyklus beginnt,
Uber „Luther und die deutſche Nation' hat Herr Profeſſor v. Treitſchke
aus Berlin Ubernommen.
— Dem Vernehmen nach ſind die Unterhandlungen der Stadt
Vortmund mit Herrn Gymnaſialdirector Profeſſor Dr. Weidner wegen
Uebernahme der dortigen Gymnaſial=Directorſtelle zum Abſchluß gelangt.
Die Heſſiſche Ludwigsbahn hat in dem Zeitraum vom
1. April 1882 bis dahin 1883 in ihren hieſigen beiden Bahnhöfen (
Haupt=
bahnhof und Station Roſenhöhe) nicht weniger als 26819 Centner
Stein=
kohlen verbraucht.
Fruchtmärkte werden in unſerem Lande nur noch in
Grün=
berg, Alsfeld, Lauterbach und Mainz abgehalten. Im Jahr 1882
wur=
den auf dieſen Märkten insgeſammt 1835,900 Ka. Weizen, Korn, Gerſte
und Hafer verkauft, wovon auf Grünberg, deſſen Fruchtmärkte allein
eine arößere Bedeutung beanſpruchen, 1.401,990 Kg., auf Mainz dagegen
nur 4400 Kg. entfallen. Die Durchſchnittspreiſe ſind auf den
Ober=
heſſiſchen Märkten nicht ſehr von einander abweichend. für den Mainzer
Markt jedoch betrüchtlich höher ffür 100 Kg. Waizen 26 M. 17 Pf. gegen
20 M. 22 Pf. in Grünberg, 19 M. 89 Pf. in Alsfeld und 18 M. 83 Pf.
in Lauterbach). Aehnliche Verhältniſſe liegen bei Korn und Hafer vor.
Im Allgemeinen haben die Fruchtmärkte unſeres Landes, durch die
veränderten Productions= und Verkehrsverhältniſſe einen ſehr
beträcht=
lichen Rückgang erfahren. Noch vor 10 Jahren, in 1872, betrug das
geſammte Verkaufsquantum 45,129,800 K9., die Abnahme berechnet ſich
demnach zu etwa 150 pCt.
— Nach dem Berichte des Ausſchuſſes des Darmſtädter
Pferde=
markt=Vereins erſtattet in der Hauptverſammlung am 16. April
ds. J., wurden für die von 1876 bis incl. 1882 abgehaltenen 12
Pferde=
märkte für die Verlooſungen angekauft 113 Pferde und 178 Fohlen für
die Ankaufsſumme von 200989 M. Hiervon wurden von Händlern
148 Stück für 149734 M. von inländiſchen Züchtern 143 Stück für
51255 M. erſtanden. An Prämien wurden gegeben: 125 an Händler
im Geldbetrag von 11,990 M. und 301 Prämien an inländiſche Züchter
im Geldbetrag von 11290 M., zuſammen 28,280 M. Im Ganzen
wurden ſonach für= Ankauf von Pferden und Fohlen, ſowie für Prämien
224269 M. verwendet. Der hieſigen Geſchäftswelt wurden in den
er=
wähnten 5½ Jahren für 4485 kleinere Gewinne 57631 M. 75 Pf.
zu=
geführt, wozu noch 5340 M. für in Darmſtadt und Beſſungen angekaufte
lebende Gewinne, ſowie von Frühjahr 1880 bis dahin 1882 erworbenes
Chatſengeſchirr, Sättel ꝛc. mit 2836 M. 33 Pf. kommen. Hieraus
er=
gibt ſich wohl klar genug die Wichtigkeit der Pferdemärkte für die hieſigen
gewerblichen Verhältniſſe, da auch der hierdurch hervorgerufene lebhaftere
Verkehr nicht gering anzuſchlegen iſt.
In das Chaos der hieſigen Trottoirverhältniſſe wird nun endlich
Ordnung gebracht, da dem Vernehmen nach für die Folge
Asphalt=
trottoirs mit Wandſteinen zur Anwendung kommen müſſen.
Bei Gelegenheit der Umpflaſterung der Grafenſtraße, ſowie der Pflaſterung
der Mühlſtraße wird bereits hiernach verfahren werden.
-— Wie wir hören wird Frau Trebellinach Pfingſten noch zweimal
an hieſiger Hofbühne und zwar hierbei einmal im Abonnement auftreten.
Es ſind hierfür,Fides= und „Acuzena' in Ausſicht genommen. (N. H. V.)
C Die alte deutſche Sitte des Beſchenkens mit Ciern zur Oſterzeit
hat ſich nunmehr auch in ganz Amerika eingebürgert und trafen in
der Woche vor Oſtern in New=York allein über 22 Millionen Stück
Eier ein. Der Preis ſtellt ſich nach unſerem Geld auf ungefähr eine
Mark pro Dutzend.
Mainz. 26. April. Am Dienstag Abend fand eine electriſche
Beleuchtung verſchiedener höher gelegener Feſtungswerke durch die
Militärbehörde ſtatt.
Die bekannte Militärbefreiungsgeſchichte wird Montag,
den 7. Mai, vor der Strafkammer des Landgerichts zu Mülhauſen zur
Verhandlung gelangen.
Frankfurt. Von dem hieſigen Bootsbauer Joſ. Wirth wurden
in den letzten Wochen 52 Raceboote nach faſt allen Ländern Curopas
verſandt. Es gingen u. A. nach Budapeſt 10, Wien 9, Preßburg 8,
Klagenfurt 3, Warſchau 3, Petersburg, Hanau, Heidelberg, Nikolsburg,
Breſt und Prag je 2. nach Mainz, Hamburg, London, Köln, Stockholm,
Zürich und Bonn je 1 Boot ab.
— Auf der Köln=Mindener.Eiſenbahn wurde am Samstag Abend auf
der Strecke zwiſchen Kalkum und Großenbaum eine ruchloſe That
entdeckt. Auf der bezeichneten Strecke waren 7 mit Drath feſt
ver=
bundene, anſcheinend friſch abgeſchnittene Baumſtämme auf die Schienen
gelegt worden, und zwar, nachdem der Köln=Mindener Perſonenzug und
ehe der Courierzug die gefährliche Stelle paſſirt hatten. Es war alſo auf
letzteren Zug abgeſehen, vielleicht um einen Raub zu verüben. Der Zug
kam natürlich in ſchnellem Tempo an und die Räumer der Maſchine
brachen entzwei, zugleich wurde aber auch das Hinderniß beſeitigt und
der Zug war gerettet. Die Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet worden
und wird jedenfalls in die dunkle Angelegenheit Licht bringen. Ein
Baumſtamm iſt nach Köln gebracht worden.
Der Verleger der Brochüre über Kaspar Hauſer, Buchhändler
Coppenrath in Regensburg, iſt wegen „Beſchimpfung eines Verſtorbenen”
zu 100 Mark Strafe verurtheilt worden. Sämmtliche, nicht bereits in
Privatbeſitz übergegangene Brochüren wurden außerdem conflscirt.
84
Literariſches.
— Die erſte Rummer des zweiten Halbjahrs von „Ueber Land und
Meer' mit ihren hübſchen Bildern und dem vielſeitigen anziehenden
In=
halte gibt uns willkommenen Anlaß, dieſer eleganten und gediegenen
Zeit=
ſchrift, die eben ihren fünfzigſten Band begonnen, auf's Neue zu gedenken
und ſie warm zu empfehlen. Ein Blick in den vorangehenden Band zeigt
uns eine Fülle der anziehendſien Novellen. Die Pracht und Gediegenheit der
Bilder läßt bei „Ueber Land und Meer= nichts zu wünſchen Ubrig. Geben
wir dem fünfzigſten Band unſer „Glück aufl' mit auf den Weg.
- Von der illuſtrirten Pracht=Ausgabe von Goethes Werken,
Stutt=
gart deutſche Verlagsanſtalt, ſind weiter die Lieferungen 19-23 erſchienen.
Fur die Gediegenheit des Unternehmens ſpricht am beſten der Umſtand, daß
bereits vor Weihnachten die erſte 25000 Exemplare ſtarke Auflage vollſtändig
abgeſetzt war und der Druck einer 2. Auflage in Angriff genommen werden
mußte. Mit dieſer wird eine neue Subſcription eröffnet.
In demſelben Verlage ſind erſchienen die Lieferungen 53-65 der
illuſt=
rirten Pracht=Ausgabe von Schillers Werken. Hiermit iſt dieſes großartige
Unternehmen zum Abſchluß gelangt.
Vermiſchtes.
— Den Rothweintrinkern blüht eine neue Freudel Aus
Mar=
ſeille geht dem „6. Cour," ein Circular zu, in welchem ein Herr Auo.
Deleuil, Agronom in Gardaune bei Marſeille, kund und zu wiſſen thut,
daß er für die durch die Phylloxera ſchwer geſchädigten Weinberge
Frank=
reichs ein Rettungsmittel gefunden habe, das ſie und das ſchwer geſchädigte
Frankreich wieder in die Höhe bringen ſoll. Er hat nämlich gefunden, daß
yüne varists de betterave ronges, alſo unſere rothe Rübe, völlig
geeig=
net iſt, die Traube zu erſetzen. Wenn der Saft dieſer rothen Rübe ganz
wie Traubenmoſt und ſtark mit Zucker verſetzt behandelt würde, ſo gäbe
das einen Wein, „der in nicht ſehr vielem unſerem ſüdlichen Gewächs
nachſteht; — ſo ſagt der Franzoſe wörtlich. Da man die rothe Rübe
überall anbauen könne, was bei der Rebe bekanntlich nicht gehe, ſo
wür=
den alle Klimate einen guten Wein erzeugen.
Ein gutes Geſchäft. Zwei Wallachen treten in einen
Tröd=
lerladen. - „Guten Morgen!' ſagte der Eine; „ich brauche fünf Gulden,
leihe mir ſie, und ich will Dir fünf Gulden Intereſſen zahlen, Uberdies
meinen Rock hier zum Pfande laſſen. Iſt's gefällig?, Simon beſinnt
ſich ein wenig, endlich antwortet er, indem er eine Fünfguldennote aus
der Taſche zieht: „Gut, Bojar, Du ſollſt Dein Verlangen haben, ziehe
Deinen Rock aus.: Der Bojar thut es; der Trödler nimmt den Rock.
„Sieh', fängt nun Simon an, „ich borge Dir auf dieſen Rock fünf
Gulden für eben ſo viel Gulden Intereſſen. Da es nun Sitte iſt, die
Intereſſen gleich abzuziehen, ſo behalte ich die fünf Gulden und den Rock
und Du ſchuldeſt mir noch fünf Gulden, worüber Du mir einen Wechſel
ausſtellen wirſt.” — Verblüfft ſchaut der Wallache drein, und ſich an
ſeinen Begleiter wendend, ſagte er: „Jetzt habe ich keinen Rock, kein
Geld, und der Kerl hat doch Recht.
- Unverbrennliches Papier. Ein Franzoſe, Namens Gaſpard
Meyer, hat ein unverbrennliches Papier erfunden, von dem die Pariſer
Fach=
blätter Wunderdinge erzühlen. Dem Papierſtoff wird nämlich Asbeſt
bei=
gemiſcht, während der Erfinder zugleich abſolut feuerbeſtändige Tinte
ver=
wendet, ſo daß die Schriftzüge oder Zeichnungen, mit denen das Papier
be=
ſchrieben reſp. bedruckt iſt, ebenfalls erhalten bleiben. Bei neuerdings
ver=
anſtalteten Verſuchen widerſtand das Papier der denkbar ſchürfſten Probe.
Es wurde nämlich ein Bogen zwiſchen zwei Lagen geſchmolzenes Glas
ge=
ſteckt. Nicht nur das Papier, ſondern auch die darauf befindliche Zeichnung
blieben vollkommen unverſehrt.
Tages=Kalender.
Muſeum und Bildergalerie im Schloß, Sonntags 11-1, Dienstag.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-12 Uhr. - Hofbibliothek im Schloß
täglich 9-12 und 2-4 Uhr. — Techniſche Muſterſammlung des
Landes=
gewerbvereins täglich 11-1 Uhr. - Städt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr.
Feierabend=Local Wochentags 7-10 Uhr Abends, Sonntags 3-10 Uhr.
— Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bis
10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr.
Bücherausgabe der Volksbibliothel
Samstags 7 bis 9 Uhr. — Armenverein täglich 2-6 Uhr.
Spiel=
Abende des Schach=Clubs: Mittwoch.
Geſchäftsorduung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
achen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Samstag 28. April: Concert von Profeſſor Auguſt Wilhelmi (Saalbau).
— General=Verſammlung des Kaufmänniſchen Vereins.
Sonntag 28. April: Ausflug des Vereins „Frohſinnz. — Ausflug des
Geſangvereins „Liedertafels. — Gemeinſchaftlicher Spaziergang des
Katholiken=Vereins Darmſtadt.
Dienstag l. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und Induſtrie.
Redactiou und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.