Darmstädter Tagblatt 1883


26. April 1883

[  ][ ]

Amemntaveis
PrreRhens 1 Mark 50 Pf. hd
Othyitohn Antwart werden von
aa Dſimern Beſtellungen end
ogayenomman m 1 Mark 5o Pf.
wOnanl uc. Poſiauſſchlag.

Grag= und Anzeigebkaft.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 26. April.
A Sſ.
1883.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Hofſtallſtraße wird für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 23. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(4084

B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Maßgabe des 8 3 der Polizeiverordnung vom 8. November 1856 betreffend die Reinhaltung der Straßen müſſen
bei warmer trockeuer Witterung die Straßen vor dem Kehren zur Vermeidung des Staubes mit Waſſer begoſſen werden.
Den Hausbeſitzern wird dieſe Beſtimmung mit dem Anfügen in Erinnerung gebracht, daß die Schutzmannſchaft angewieſen
iſt, in beregter Beziehung eine ſtrenge Aufſicht zu führen.
Darmſtadt, den 23. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1403)
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Beginn des neuen Schuljahrs.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das laufende Schuljahr für die ſtädtiſchen Schulen leigentliche Volls=
ſchulen
und Mittelſchulen) am 21. April l. J3. endigt und das neue Schuljahr 188384 am 30. April l. J. beginnen wird.
Wir fordern die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder ſchulpflichtiger, d. h. ſolcher Kinder, welche am l. Mai l. J5. das
6. Lebensjahr zurückgelegt haben werden, auf, dieſe Kinder, ſoweit dieſelben nicht in andere Schulanſtalten eintreten, rechtzeitig
anzumelden und in die betreffenden Schulen aufnehmen zu laſſen.
Bei der Anmeldung iſt Nachweis über das Alter der Kinder und Jupfichein, oder Beſcheinigung über Befreiung der
der Impfung vorzulegen.
Auf Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter können ausnahmsweiſe auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder
in die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30. September l. Js. das 6. Lebensjahr erreichen. Die Aufnahme
iüngerer Kinder iſt unzuläſſig.
Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Kinder, welche bei vollendetem 14. Lebensjahr die Schul=
nicht
volle 8 Jahre beſucht haben, alsdann nicht aus der Schule entlaſſen, ſondern noch ein weiteres Jahr zur Schule zu=
gezogen
werden.
Die Nichtanmeldung in den im Nachſtehenden vorgeſchriebenen Terminen kann bei den Mittelſchulen die Folge haben, daß
bei ſpäterer Anmeldung die Aufnahme unmöglich iſt. Die Anmeldungen haben zu erfolgen: Montag den 30. April, Vor=
mittags
von 8 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr und zwar:
Für die Knabenmittelſchule im Schulhaus in der Friedrichsſtraße;
für die Mädchenmittelſchule im Schulhaus hinter der Stadtkirche;
für die Stadtknabenſchule 1. im Schulhaus auf dem Ballonplatz;
für die Stadtknabenſchule 11. im Schulhaus in der Müllerſtraße;
für die Stadtmädchenſchule I. im Schulhaus in der Rundethurmſtraße;
für die Stadtmädchenſchule II. im Schulhaus nächſt der Blumenſtraße.
Den Oberlehrern der veiſchiedenen Gruppen der Stadtknaben= und Stadtmädchenſchule bleibt überlaſſen, ſich je nach Be=
dürfniß
über Verweiſung von Kindern aus der einen in die andere Gruppe zu verſtändigen.
Darmſtadt, den 31. März 1883.
D e r Schu l v o r ſt a n d:
Ohly, Oberbürgermeiſter.
8157

260

[ ][  ][ ]

964
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Stock ein kleines möblirtes Zimmer.
E
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3471) Hügelſtraße 45 ein möblirtes
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3772) Capellplatz 64 ein kleines
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3966) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Zimmer baldigſt zu verm. Preis 9 M.
4009) Eliſabethenſtr. 43 ein möbl.
Zim er ſofort zu verm. G Pauly.
4103) Ernſt=Ludwigsſtraße 24 ein
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Georg Lerch Wittwe.
4104) Roßdörferſtraße Nr. 27 ein
ſchön möblirtes Zimmer parterre ſofort
zu vermiethen.

4
1

4070) Eine geprüfte Kindergärt=
nerin
, welche engliſch ſpricht, ſucht Stelle
zu Kindern oder als Stütze der Hausfrau.
Stellenbureau H. Gölzenleuchter, Gra=
enſtraße
13.

4615) Bürgerliche Köchinnen, ſowie
Hausmädchen mit guten Zeugniſſen ſuchen
Stelle. Stellenbureau Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.

Wehrere junge Mädhen können das
2L Weißzeugnähen erlernen. Lauten=
ſchlägerſtraße
Nr. 3.
(4019

(Fin Junge kann eintreten bei
D. Borger, Tapezier,

Heinheimerſtraße 1. (4107

Ein angchender Commis
mit ſchöner Handſchrift für das Comptoir
eines hieſigen Fabrikgeſchäfts zum baldigen
Eintritt geſucht.
[4075
Off. sub 8 114 beſorgt die Expedition.
3300) 2 Lehrjungen ſucht Philipp
Kraus, Spenglermeiſter, Kiesſtraße 27.

Fin ſelbſtſtändiger Schloſſergehülfe wird
= geſucht. Näheres Expedition. (4021

4105) Eine junge, brave Frau ſucht
Laufdienſt. Zu erfragen Kaupſtraße 12.

rAAl

4106) Ein Hausmädchen, das nähen
und bügeln kann, geſucht Neckarſtraße 19,
mittlerer Stock.

Finen kräftigen Lehrjungen ſucht
Carl Schmidt, Tapezier,
Carlsſtraße 23. (4022

Diohiesige Vertretung
einer in Darmſtadt ſehr gut einge=
führten
, angeſehenen Deutſchen Lebens=
Verſicherungs=Geſellſchaft iſt unter
günſtigen Bedingungen zu vergeben.
Bewerber, welche ſich die Gewinnung
von Verſicherungen ernſtlich angelegen
laſſen ſein wollen, belieben ſchriftliche
Anerbieten mit Referenzen u. näheren
Angaben unter L. V. a. d. Exped.
d. Bl. zu richten.
[4100

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Monat Mai 2 bis 3 möblirte Zim=
mer
in guter Lage zu miethen geſucht.
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ds. Blattes.
(4029

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Jonghaus, Verlag.
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brieflich Magen=, Unterleibs. Frauen=
und Hautkrantheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899

a

Durch anonhme kindiſche Albern=
heiten
macht man ſich nur ſelbſt lächerlich
und verächtlich. Sonſt haben ſie keinen
Zweck.
[4109

.
12

[ ][  ][ ]

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1O10
1180

Wilheh-Concert in Darmsladt.
Im grossen Saale des Saalbauss.
Samstag den 28. April 1883, Abends 7 Uhr:
vonoth

von

Herrn Profeſſor Augusl Wilhelw,
unter Mitwirkung des
Pianisten Herrn Rudolpb Hiemann.
Billets: Sperrſitz 4½ Mk., nummerirter Saal, Loge und Eſtrade
3 Mk. nichtreſervirter Platz 2 Mk., Vorſaal 1½ Me., ſind in der
Muſikalien=Handlung von Georg Thies und bei Herrn Saalbau=Inſpector
Velten, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.

Herr Profeſſor WIhelmz wird nur in dieſem einem Concert
dahier auftreten.

Das Concert beginnt frühzeitig genug um den Beſuchern von auße rhalb
noch die Rückfahrt mit den letzten Bahnzügen zu ermöglichen.
[4012

97

24

100
13
ſehenen
ill züge

Der Unterricht im kunſtgewerblichen Zeichnen,
welchen Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein
wie ſeither auch im laufenden Sommer von Herrn Profeſſor Hermann Müller an
ſolche Gewerbtreibende koſtenfrei ertheilen läßt, die bereits einige Fertigkeit im Frei=
hand
= und geometriſchen Zeichnen erlangt haben, beginnt am 30. April und dauert
bis Mitte November l. J. Anmeldungen zur Betheiligung an demſelben wolle
man bis zum 29. April an das Bureau Großh. Gewerbvereins gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 24. April 1883.
[4110
Aachener und Münchener
Feuer-Versicherungs-Gesellsohaft.
Hierdurch bringe ich zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Gaſtwirth Ludwig
Eropp in Beſſungen - Schulſtraße Nr. 6 - eine Agentur obiger Geſellſchaft
übertragen worden iſt.
Darmſtadt, im April 1883.
Carl Horumann,
General Agent.
Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich mich zur Vermittelung von Verſicherungen
und bin zu jeder ſonſtigen Auskunft gerne bereit.
[411
Ludwig Hropp in Beſſungen.

LAAAUUATUERUN
Acht der ſchönſten goiechlachen Hanugra-Fieuren.
den Schätzen des Antiquariums der Berliner Muſeen nachgebildet,
genau dem Ausſehen der Originale entſprechend, ſowie auch in bunter
Wachsfarbenbemalung (nach den in den Falten noch vorhandenen und
erkennbaren Farbenreſten) empfiehlt zu Originalpreiſen
Ludwigſtraße
Ludwigſtraße
harl Rittershaus,
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Seezungen,
Hechte,
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Karpfen,
Schellfiſche,
Krebſe,
Maiſiſche,
feinſtengeräucherten
Rheinlachs.
GC0L. Rosgst,
Hoflieferanten. 4112

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Derſelbe trocknet in wenig Stun=
den
glashart, erhält ſchönen Glanz,
iſt leicht aufzuſtreichen und außer=
ordentlich
dauerhaft.
G. ArIU,
Bleichſtraße. (3619

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m. Spitze , 2.50
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3879
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Ent daUN
Ausvorkaud
zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
vau. donWad,
Colonialwaarenhandlung,
Ernſt=Ludwigſtraße 20. (3627
261

[ ][  ][ ]

966
R81
E=
w
.ſelſchartzugegenſ. Hageichaden-Vergutung
Em Leipuig.
Errichtet im Jahre 1824.

Bezahlte Schäden ſeit Peſlehen der geſellſchaft
16 Millionen Hark.
Die Geſellſchaft übernimmt Verſicherungeu auf Feldfrüchte aller Art mit oder
ohne Stroh nach einem einheitlichen Prämienſatz für alle Gegenden und mit propor=
tioneller
Erhöhung nur im Schadenſalle und leiſtet bei Hagelſchaden Erſatz bis zu
¹⁄₈ reſp. ¹ Verluſt. In letzterem Falle gegen 20 Procent Prämien=Ermäßigung.
Innerhalb 6 Jahren von Hagel nicht betroffene Mitglieder erhalten einen
Prämien=Rabatt von 24 reſp. 36 und 48 Procent.
Bezahlung der Schäden 4 Wochen nach Taxe.
Geſtattete Anmeldefriſt der Schäden nach 96 Stunden noch 28 Tage.
Schadenregulirung unter Zuziehung von Vertrauensmännern.
Weitere Auskunft ertheilen und Anträge vermitteln
Hauptagent Friedrich Bossler, Darmſtadt,
Bürgermeiſterei=Secretär H. Hirſch, Arheilgen,
Steuer=Bote Anton Reuter, Bensheim,
Zimmermeiſter C. Beck II., Babenhauſen,
Kaufmann Gg. Pohl, Erzhauſen,
Kaufmann A. Laun II, Groß=Gerau,
Fabrikant Mar Kreuzmanu, Jugenheim,
kkaufmann Ph. C. Kolb, Langen,
Landwirth Seb. Lippert II., Niederklingen,
Fruchthändler S. Goldſchmidt, Seligenſtadt,
Kaufmann J. Luley III, Trebur,
Secretär W. Abt, Zwingenberg.
NB. Meldungen zur Uebernahme von Agenturen für Orte, an welchen die
Geſellſchaft noch nicht vertreten iſt, werden gern berückſichtigt und ſind an Herrn
General=Agenten Adolph Sehulz in Caſſel zu richten.
[4113

Saison-Ausstellung.
Fariser Honetlhute
für Damen und Kinder.
Große Auswahl aller neuen Façons, Pariser Blumen & Federn.
Billige Preiſe, 5% Rabatt bei Baarzahlung.
Modiſtinnen genießen beſondere Vortheile.
(384
41
-ugEm Aaonenvaen jumlOL.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt;
( Haupt=Synagoge.
An den Schlußtagen des Paſſahfeſtes
Freitag den 27. April am Vorabend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 64 Uhr.
Samstg den 28. und Sonntag den 29. April an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang
Morgens um 8½ Uhr.
Samstag: Prediat um 9½ Uhr.
Nachmittaasgottesdienſt um 4 Uhr.
Samstag am zweiten Abend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 8 Uhr.

Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Schluß des Peſſach=Feſtes.
Samstag den 28. Aoril.: Vorabend 6 Uhr 35 Min. Morgens 7 Uhr 30 Mit. Nachm. 5 Uhr.
Sonntag den 29. Apil: Vorabend 8 Uhr. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Feſt=sausgang 8 Uhr 3 Min.
Wochengottsdienſt: Von Montag den 30. April an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr 15 Min.

Holzverſteigerung
in der Oberförſterei Eberſtadt.
Die heute im Domanialwalde Franken=
flein
abgehaltene Verſteigerung iſt geneh=
migt
. Vom 4. Mai an gibt Großherzog=
liches
Rentamt Darmſtadt Abfuhrſcheine
aus. Zuſammenkunſt zur Ueberweiſung
des Holzes ſindet
Montag den 7. Mai, Morgens 8 Uhr,
am Hüttenhäuschenplatze ſtatt.
Eberſtadt, den 24. April 1883.
Großherzoglihe Oberförſterei Eberſtadt.
(4114
Joſeph.

4076) Ein geübtes gut empfohlenes
Flick=Mädchen findet dauernde Beſchäf=
tigung
. Näheres bei der Exped. d. Bl.

4115) Ein junges anſtändiges Mäd=
chen
zu leichter Beſchäftigung in ein Ge=
ſchäft
geſucht. Näheres Expedition d. Bl.

Eine große Partie vorzügliche Garten=
E erde abzugeben bei Glaſermeiſter Ph.
Jacobi, Beſſungen an der Allee. (4116

4117) Heinheimerſtraße 7 ein Par=
terre
=Logis, 2 Zimmer und Küche ꝛc., ſo=
fort
zu vermiethen.

UmAIIOLb Loul
Lirchſtraße.

LA6ER,
aller ins
Coteniatwaarenfach
einsehlagenden
Artikel.
Fatzkager.

eontnlr:
Kaffee,
Candes=Prodncte,
Heſteakeſſen,
Aineratwaſſer,
Hämereien.

En gros & en dstail.
1Vuh,
Am AIOon
896)
Lirchſtraße.

v7ATTaTrAauzzeta

Graßherzoaliches Hoftheater.
Donnerstag den 26. April.
3. Vorſtellung in der 9. Abonnements=Abtheilung:
Oberon, König der Elfen.
Romantiſche Feenoper in 3 Acten von
C. M. v. Weber.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

Freitag den 27. April:
Die Welt, in der man ſich langweilt.
Luſtſpiel in 3 Acten von E. Pailleron.

Sonntag den 29. April:
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Acten von R. Wagner.

Montag den 30. April.
Abonnement suspendu.
Zum Benefiz des Hoftheater= und Hofmuſik=
Penſionsfonds:
Cgmont.
Trauerſviel in 5 Acten von Göthe.
Muſik von Beethoven.
Clärchen . Fräulein Schneider von Darm=
ſtadt
, als erſter theatraliſcher Verſuch.

[ ][  ][ ]

.

5

745)
102,
2½

5

14.
757
857
216
5 9
1080

10½
25
923
18
b-
800
N. 50
0.
riheuen
Rutei=

Parmoadt 26 April.
Deutſches Reich. Am Montag genehmigte der Reichstag zunächſt
definitiv den Abſchluß des deutſch ſerbiſchen Handelsvertrages und ſetzte
hierauf die Specialdiscuſſion des Krankenkaſſenaeſetzes bei 5 6, welcher
die Zahlung des Krankengeldes an beſtimmte Vorausſetzungen knüpft,
fort. Es waren hierzu verſchiedene Amendements geſtellt worden, aber
ſchließlich fand der genannte Paragraph in der Commiiſionsfaſſung, wo=
nach
die Krankenunterſtützung ſpäteſtens mit Ablauf der 13. Woche nach
Beginn der Krankheit endet und vom dritten Tage der Erkrankung an
für jeden Arbeitstag ein Krankengeld in Höhe der Hälfte des ortsüb=
lichen
Tagelohnes gewöhnlicher Tagearbeiter gewährt wird, die Zuſtim=
mung
des Hauſes. Die 56 7 (Cur und Verpfleaung im Kränkenhauſe)
und 8 (Feſtſtellungsmodus für den ortsüblichen Tagelohn) wurden nach
Unetheblicher Debatte ebenfalls angenommen. Die folgenden Para=
graphen
9 bis 12, welche auch nur Ausführungsbeſtimmungen über die
Krankenverſicherung enthalten, wurden ſchließlich gleichfalls nach den
Commiſſionsbeſtimmungen genehmigt. Die Debatte ging hierbei bis auf
die kleinſten techniſchen Details ein und bot deshalb kein allgemeines
Intereſſe dar.
In der letzten Sitzung der Militärpenſionsgeſetz=Commiſſion erklärte
ſich der Kriegsminiſter ablehnend gegen die Communalbeſteuerung der
Officiere ſowie auch betreffs des Mobiliarvermögens und Vermögens der
Officiersfrauen. Ein Beſchluß wurde noch nicht gefaßt.
Das preußiſche Abgeorduetenhaus iſt am Montag in die zweite
Leſung der drei Verwaltungsgeſetzentwürfe eingetreten, nämlich der No=
velle
zum Organiſationsgeſetze, der Novelle zum Verwaltungsgerichts=
geſetze
und des Competenzaeſetzes. Das Haus begann ſofort die Be=
70
rathung der principiell wichtigſten Paragraphen der Vorlage, der 99 27
und 27e, welche die Verſchmelzung von Bezirksrath und Bezirksverwal=
tungsgericht
zu einem Collegium in Vorſchlag bringen; ein Beſchluß
wurde am Montag noch nicht geſaßt. Am Mittwoch, als dem herkömm=
lichen
Schwerinstage, ſollte die Berathung des Windthorſt'ſchen An=
trages
auf Freigebung des Cacramenteſpendens und des Meſſeleſens
ſtattfinden. Nach Berliner Mittheilungen würde der Cultusminiſter,
Herr von Goßler, bezüglich dieſes Gegenſtandes die Erklärung abgeben,
daß die preußiſche Regierung vorläufig auf dem Standpunkte zu verharren
gedenke, welcher durch das letzte Schreiben des Kaiſers an den Papſt ge=
kennzeichnet
iſt. Was die weiteren parlamentariſchen Dispoſitionen an=
belangt
, ſo hängen dieſelben von dem an dieſem Lonnerstag gemeinſam
tagenden Senioren Convent des Reichstages und des Abgeordnetenhauſes
ab; auf demſelben gedenkt auch die nationalliberale Fraction durch ihre
Vertreter Verwahrung gegen ein weiteres Zuſammentagen der beiden
parlamentariſchen Körperſchaften einzulegen.
Die Nachricht, daß das preußiſche Staatsminiſterium beſchloſſen
habe, am 1. Januar nächſten Jahres die ſchon längſt beſchloſſene Auf=
löſung
der Berliner Stadtverordneten=Verſammlung zur Thatſache werder
zu laſſen, hat in der Preſſe natürlich eine wahre Sturmfluth von Com=
mentaren
hervorgerufen. Namentlich wollen verſchiedene Blätter wiſſen,
daß dieſer Schritt in eiſter Linie gegin die liberale Majorität der Ber=
liner
Stadtvertretung gerichtet ſei; indeſſen glauben wir doch derjenigen
Anſicht beipflichten zu müſſen, welche dahmn geht, daß die Auflöſung
weniger aus politiſchen als vielmehr aus ſachlichen Gründen erfolgen
ſoll. Die Neubildung und Vermehruna der communalen Wahlbezirke
hat ſich in Folge der Ausdehnung der Reichshauptſtadt als ein unab=
weisbares
Bedürfniß herausgeſtellt und den Neuwahlen zur Stadtver=
ordneten
Verſammlung auf Grund der Neueintheilung muß natürlich
die Auflöſung der alten Verſammlung vorhergehen.
Der König von Bayern iſt in München wieder eingetroffen, um dort
längeren Aufenthalt zu nehmen.
Der Großherzog von Baden wird in den nächſten Tagen ſich zum
Gebrauche einer Cur nach Kiſſingen begeben.
In Berlin iſt ein theilweiſer Strike der Droſchkenkutſcher ausgebro=
chen
, von welchen 15-1800 die Arbeit eingeſtellt haben.
Oeſterreich=Ungarn. Der ſeit dem Selbſtmorde des Grafen
Wimpffen erledigte oſterreichiſch=ungariſche Botſchafterpoſten in Paris
ſoll jetzt endlich definitw neu beſetzt werden. Es gilt als höchſt wahr=
ſcheinlich
, daß Graf Hoyos=Sprinzenſtein, gegenwärtig Sectionschef im
Wiener auswärtigen Amte, welcher als erſter öſterreichiſcher Geſandter
in Bukareſt große Geſchicklichkeit entfaltet haben ſoll, den Pariſer Bot=
ſchafterpoſten
erhält. Die Neuwahlen zum Landtage von Croatien ſind
in Uberwiegend regierungsfreundlichem Sinne ausgefallen.
Frankreich. Bei der Berathung der Rentenconvertirungsvorlage
in der Abgeordnetenkammer am Dienstag bezeichnete Soubeyran die Con=
verſion
als unzureichend, da das Budget für 1884 ein Deficit von 350
Millionen aufweiſen werde. Es ſei unmöglich, das Gleichgewicht herzu=
ſtellen
, ohne die Rückkehr zu den früheren geſunden finanziellen Tradi=
tionen
, ohne daß der Staat abſtehe, ſich bei Ausführung der großen Ar=
beiten
an die Stelle der Privatinduſtrie zu ſetzen. Das Amendement
Baudry d’Aſſon's (Legitimiſt), anſtalt der Convertrung die Gehälter
der Miniſter und aller Civilbeamten über 5000 Fres. zu reduciren, wurde
abgelehnt. Die Kammer nahm nach Ablehnung aller Amendements mit
407 gegen 99 Stimmen den Artkel 1 der Convertirungsvorlage an und
lehnte zu Artikel 2 alle Amendements ab. In der Abendſitzung ge=
nehmigte
die Kammer die Convertirungsvorlage mit 409 gegen 107
Etimmen.

R81
967
Im X1X. Sidclen zieht Fr. Sancey aus einigen Vorfällen der
letzten Tage, woran Deutſche betheiligt waren, den Schluß,= daß die eigent=
lichen
Unruheſtiſter in Paris die Deutſchen ſeien und meint, man ſolle
all dieſes Pack, dem Paris ſo albern Gaſtfreundſchaft gewähre, hinaus=
fegen
, und, wenn es wiederkäme, in das Geſetz über die rückfälligen Ver=
brecher
ein Artikelchen einfügen, kraft deſſen dieſes Geſindel nach einem
der franzöſiſchen Strafcolonien abgeführt werden könnte.
In Ajaccio auf der Inſel Corſika haben die Hafenarbeiter nach dem
Vorgange von Marſeille ebenfalls die Arbeit eingeſtellt; dieſelben ver=
langen
eine Zulage von 1 Frc. per Tag. Die Quais werden von
Militär bewacht.
England. Das engliſche Unterhaus beſchäftigte ſich am Montag
wieder einmal mit der leidigen Frage des parlamentariſchen Eides. Die
conſervative Partei iſt entſchiedener Gegner der Bill, durch welche der
Parlamentseid eingeführt werden ſoll und demgemäß ſprachen ſich auch
die conſervativen Redner gegen die Bill aus. Der Deputirte James
meinte hierbei, daß der Eid Ungläubigen nicht verhindern könne, ihren
Sitz im Parlamente einzunehmen. Der Abg. Croß erklärte, daß es ſich
in dem vorliegenden Falle um eine hochwichtige, politiſche conſtitutionelle
Frage handle, nämlich darum, ob Jemand, der ſich als Atheiſt bekennt,
zum Eid zugelaſſen werden ſolle oder nicht; ſchließlich beantragte Croß
die Verwerfung der Bill. Ueber das Ergebniß der Debatte iſt noch
nichts bekannt.
Italien. Der Geſetzentwurf Baccarinis, welcher die Grundlagen
für den Abſchluß der Regierungsverträze wegen Ueberlaſſung des Eiſen=
bahnbetr
iebes an die Privatinduſtrie feſtſtellt, wurde am Dienstag ver=
theilt
. Die Verträge ſollen ſechziajährig, aber nach zwanzig oder vierzig
Jahren kündbar ſein. Der Antheil der Geſellichaften an dem Brutto=
ertrag
wird vertragsmäßig beſtimmt. Bei 84pCt. überſteigendem Er=
trägniß
der Actionäre participirt der Staat an den Ueberſchüſſen. Weitere
Beſtimmungen betreffen die Bildung von Reſervefonds, die Tarife ꝛc.
Die Regierung wünſcht das Südnetz zurückzukaufen, ohne eine Renten=
emiſſion
für Zahlungen.
Das freiſprechende Urtheil des Udiner Gerichtshofes gegen die Com=
plicen
des Attentäters Oberdark, Giordani und Ragoſa, hat in Italien
die lebhafteſte Befriedigung hervorgerufen. Gegen Giordani zog der
Staatsanwalt ſelbſt die Anklage zurück und auch bezüglich der Mitſchuld
Ragoſa's haben ſich keine Beweiſe ergeben. Die italieniſchen Gerichte und
Behörden ſind bei Einleitung und Durchführung des Pioceſſes durchaus
correct verfahren und ſo wird denn auch der Ausgang desſelben in Wien
hoffentlich keine falſche Empfindlichkeit erregen.
Serbien. Die Wittwe Markovie's, welche am 30. October auf den
Könia Milan ſchoß. wurde am 24. April zum Tode verurtheilt.
Vereinigte Staaten. Ex=Senator Killog eiſchien am 24. April
in New York, wegen Betrugs angeklaat, vor Gericht, wurde indeſſen
gegen Stellung einer Caution von 10000 Dollars wieder freigelaſſen.
China Die Swatau=Affaire ſcheint noch immer nicht zur Ruhe
kommen zu wollen. Ueber New=York wird j tzt die Nachricht verbreitet,
daß ſich der chineſiſche Ha'ſenplatz Swatau infolge der feindlichen Haltung
der deutſchen Kriegsſchiffe in fortgeſetzter Beunruhigung befinde. Dem
gegenüber weiſt die Nordd. Allg. 3tg. darauf hin, daß ſich ſeit Ende
Januar d. J. kein deutſches Kriegsſchiff mehr im Hafen von Swatau
habe blicken laſſen.

Darmſtadt. 26 April.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog nahmen geſtern Meldungen
entgegen und empfingen den Oberſt Gerlach, Präſident des Landes=
KriegervereinsHaſſias, den Forſtmeiſter Schenk aus Nidda, den Pfarrer
Römheld und den Bürgermeiſter Frey aus Arheilgen, den Bürgermeiſter
Frey aus Wixhauſen, den Reallehrer Wethrauch von Mainz. den Ober=
lehrer
Römer von Atheilgen, die Landwirthe Diehl und Dilges von
Hochweiſel, den Präſidenten der Handelskammer zu Gießen und das
Mitglied derſelben Kammer Zinſer, den Kaiſ. Ruſſ. interimiſtiſchen Ge=
ſchäftsträger
v. Kolemine; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn.
v. Starck, den Hofjägermeiſter v. Werner.
- Militärdienſtnachricht.) Durch Verfügung des General=
Stabsarztes der Armee wurde Dr. Eſchbaum, Unterarzt vom 2. Großh=
Inſ.=Regt. Nr. 116, mit Wahrnehmung einer bei dem genannten Truppen=
theil
vacanten Aſiſtenz=Arztſtelle beauftragt.
0 Das Schöffengericht verhandelte am Dienstag abermals die be=
kannte
, ſeiner Zeit ausführlich beſprochene Anklageſache gegen J. Kroner
dahier, nomineller Director des internationalen Ehevermittelungs=
irſtituts
:, wegen Betrugs zum Nachtheil eires Magdeburger Mechanikus,
dem er unter dem Vorwand ihm eine reiche Heirath zu verſchaffen, eine
Proviſion von 25 M. zu entlocken gewußt. Der Angeklagte, welcher
dieſesmal von einem Frankfurter Recbtsanwalt vertheidigt wurde,
behauptete nach wie vor, daß ſein Geſchäftsbetrieb ein äußerſt ſolider ſei,
daß namentlich zu jener Zeit reiche Damen vorgemerkt geweſen, in wel=
cher
Hinſicht ein Zeuge auch auf Mannheim bezügliche Angaben
machte, die geeignet waren die Behauptung des Beſchuldigten zu unter=
ſtützen
. Das Endurtheil lautete auf 14 Tagen Gefängniß, während das
erſte, aus formellen Gründen vernichtete Erkenntniß eine 2 monatliche
Gefängnißſtrafe ausgeſprochen hatte. Wie wir hören hat der Anwalt
des Verurtheilten bereits Berufung anzezeigt.
- Fräulein Czerwenka wird kommenden Sonntag als Senta
im Fliegenden Holländer- zum letzten Male hier auftreten. Die

[ ][  ]

ſcheidende Küͤnſtlerin hat ſich während ihres 7 jährigen Wirkens an unſerer
Hofbühne die allſeitigſten Sympathien erworben und wünſchen wir der
reichbegabten Künſtlerin ein Gleiches in ihrem neuen Wirkungskreiſe.
Heute, am 26. April, dem 71. Geburtstage Friedrich v.
Flotow's, wird, wie wir vernehmen, deſſen Grab auf dem hieſigen
neuen Friedhofe prachtvoll geſchmückt ſein, worauf wir Freunde und
Verehrer des großen Tonmeiſters hiermit aufmerkſam machen.
- Aus Anlaß des Geburtstags Friedrich v. Flotow's iſt
heute deſſen von Herrn Holbildhauer Scholl dahier modellirte Büſte
im Schaufenſter der Klingelhöffer'ſchen Hof=Buchhandlung dahier aus=
geſtellt
.
2 Wie die Deutſchen Amerika's die großen Männer ihres
alten Vaterlandes zu verehren wiſſen, zeigte ſich ſo recht wieder bei dem
ſEintreffen der Nachricht vom Tode F. v. Flotow's, indem in vielen
Städten die Theater aus dieſem Anlaſſe die Flotow'ſchen Opern auf=
führten
und damit eine erhebende Todtenfeier verbanden.
Den glänzendſten Verlauf unter allen ſeitherigen Ausflügen des
deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins, Section
Darmſtadt, nahm das Stiftungsfeſt vom 22. ds. Die Feier begann
auf dem Alsbacher Schloß mit einem von Herrn G. Scwib jun. ver=
faßten
, von Vereinsmitgliedern aufgeführten Luſtſpiele: Der Larm=
ſtädter
Hüttenbau in der Gemeinderathsſitzung zu Alpmattendorf, deſſen
Inhalt wie Aufführung ſich ungetheilten Beifalls erfreuten, und den
Grund zu einer echten Feſtſtimmung legten. Nach einigen Vorträgen der
Herren Hofſchauſpieler Hacker und Wagner wurde bei heiterſtem Sonnen=
ſchein
und umfaſſenden Rundblicken auf das Auerbacher Schloß und von
da durch das Fürſtenlager über Schönberg nach Bensheim (zuletzt in
Begleitung eines Hagelſchauers) gepilgert, woſelbſt ſich in den beiden
dichtbeſetzten Sälen des Deutſchen Hauſes bald das regſte Leben ent=
faltete
. Togſte, Lieder, Declamationen und ſchließlich ein Tanz unter=
hielten
die 200 Theilnehmer bis zurzAbfahrt mit einem Extrazug auf das
Angenehmſte. Der Vorſitzende, Herr Rchtsanwalt Metz 1., toaſtete auf
den Centralverein als die unerſchöpfliche Quelle geiſtiger und körperlicher
Erfriſchung und ein Gegengewicht gegen die Ueberarbeit unſeres heutigen
haſtigen Berufslebens; Herr Overbürgermeiſter Ohly auf die Damen, als
eifrige Förderer der touriſtiſchen und alpinen Beſtrebungen; Herr Staats=
anwalt
Haller auf die Künſtler und Gäſte, Herr Dr. Peterſen von Frank=
furt
auf die Section Darmſtadt, Herr A. Neuſtadt aus Mannheim au
den Vorſitzenden, Herr Dr. Pirgruber von Heidelberg auf das kamerad=
ſchaftliche
Verhältniß zwiſchen den Nachbarſectionen. Reichen Beifall
ſanden namentlich die der Feier angepaßten Geſangsvorträge des Quartetts
der Herren Spangenberg und Freunde, welche ſchon mehrfach zur Ver=
ſchönerung
der Vereinsfeſte in uneigennützigſter Weiſe beigetragen haben,
ſowie die declamatoriſchen Vorträge der Herren Hacker und Wagner.
Das Feſt war von den benachbarten Sectionen Frankfurt und Heidelberg
officiell beſchickt, auch einige Mitglieder der Section Mannheim bethei=
ligten
ſich. Lie Leiſtungen des Herrn van Gries, insbeſondere an Ge=
tränken
, verdienen alle Anerkennung; die Säle erwieſen ſich dem außer=
ordentlichen
Andrang kaum gewachſen. Alle Vorträge trugen den alpin=
touriſtiſchen
Charakter, den auch die ſehr gelungene Ausſchmückung der
Säle aufwieſen.
Trotzdem bedeutende Theile der indirecten Abgaben (wir erinnern
nur an die Branntwein= und die Brauſteuer) an das Reich übergegangen
ſind, hat das Großherzogthum Heſſen doch aus derartigen Quellen noch
bedeutende Einkünfte, die ſich im Etatsjahr 1881,82 auf 3019,192 M.
01 Pf. belaufen haben, worunter an Stempeln und Gebühren 1,624, 762 M.
39 Pf. Auf die einzelnen Provinzen vertheilt ſich die Geſammteinnahme
wie folgt: Starkenburg 1138145 M. 98 Pf., Oberheſſen 657643 M.
07 Pf. und Rheinheſſen 1223.402 M. 96 Pf.
In der Zeit vom 1. April 1882 bis dahin 1883 waren auf den
hieſigen regelmäzigen Zuchtvieh= und Kälbermärkten aufge=
trieben
: 14 Pferde, 1172 Ochſen, 5196 Kühe und Rinder, 6794 Kälber
und 600 Schafe.
Der Güterverkehr in den 3 Rheinhäfen Mainz. Worms und
Bingen betrug im Jahre 1882 nach dem Gewichte 278109½ Tonnen
[ 1000 Kg.) wovon auf Mainz 160.954, Worms 79165, Bingen
37.9904 Tonnen entfallen. Unter dem Geſammtquantum ſtehn die Stein=
kohlen
mit 727864 (d. i. mehr als ein Viertheil) oben an.
Vacante Stellen im Bereich des 11. Armee=Corps. Alten=
ſchlirf
, Poſtamt, Landbriefträger, 610 M. Bebra, Poſtamt, 2 ſtändige
Poſthülfskoten im Landbriefträgerdienſt, 120 M. und 1 M. tägl. Crum=
ſtadt
, Poſtamt, Landbriefträger, 610 M. Darmſiadt 1, Voſtamt, Land=
briefträger
, 610 M. Ems, Poſtamt, Landbrieſträger, 744 M. Frank=
furt
a. M. Poſtamt L. 1 Poſtſchaffner, 1000-1350 M. 1 Briefträger,
1 Poſtſchaffner, je 1000-1350 M. Poſtamt III. Briefträger 1000 bis
1350 M. Poſtamt IV.,5 Poſtſchaffner, je 1000-1350 M. Poſtamt VIII.,
Poſiſchaffner 1000-1350 M., Garniſon=Bauinſpector, Schreiber und
Baubote, 3 M. tägl. Fulda, Poſtamt, 2 Poſthilfsboten im Landbrief=
trägerdienſt
, täal. 150 M. Gotha, Poſtamt, Poſtſchaffner, 944-1350 M.
Gehalt, Briefträger, 944-1350 M. Großkarben, Poſtamt, Landbrief=
träger
, 610 M. Grünberg in Heſſen, Poſtamt, Landbriefträger, 622 M.
Hildburghauſen, Poſtamt 1. Landbriefträger, 672 M. Hönebach, Poſt=
agentur
, ſtändiger Poſthilfsbote im Landbriefträgerdienſt, 1 M. täglich.
Laubach, Poſtamt, Landbriefträger, 622 M. Marburg, Poſtamt, Poſt=
hilfsbote
im Landbriefträgerdienſt, tägl. 150 M. Nidda, Poſtamt, Land=
briefträger
, 622 M. Oberhaun, Poſtagentur, Poſthilfsbote im Land=

brieflrägerdienſt, tägl. 1.20 M. Oberlahnſtein, Bürgermeiſterallil, Felb=
hüter
, 500 M. Rupperten,od. Poſtamt, Landbriefträger, 610 M. Schal=
kau
, Poſtamt 3. Landbriefträger, 540 M. Schmalkalden, Poſtamt 1,
Landbriefträger, 708 M. Siegen. Amtsgericht, Lohnſchreiber, pro Seite
4-7 Pf. Siegen, Steuerkaſſe Neiphen, Vollziehungsbeamter, 1000 M.
Sonneberg in S.=Mon., Poſtamt, 2 Poſtſchaffner je 872 M.
Stadt=
ſulza
. Poſtamt 2. Landbriefträger. 600 M. Walburg, Poſtagentur,
Poſthilfsbote im Landbriefträgerdienſt, tägl. 1 M. Wernshauſen, Poſt=
amt
8. Landbriefträger 540 M. Cölbe=Laasphe, Bahnſtrecke, 8 Aſpiran=
ten
zum (xpedirenden Weichenſteller, je monatl. 60-675 M. Frank=
furt
a. M.=Oberlahnſtein=Weylar, Bahnſtrecke, 15 Hülfsbremſer, je 54 M.
monatl. Wörrſtadt, Poſtamt, Landbriefträger, 610 M. - Vacante
Stelln im Bereich der Großb. Heſſ. 25. Diviſion: Bingen, Amtsgericht,
Gefangenwärter, 300 M. jährl., freie Wohnung und Heizung.
Wiesbaden, 25. April. Rechtsanwalt v. Ibell in Frankfurt
a. M. wurde bei der geſtrigen Wahl mit großer Mehrheit zum erſten
Bürgermeiſter gewählt.
Mainz. Zur Vergrößerung des neuen Bahnhofsgebietes be=
abſichtigt
die Heſſ. Ludwigsbahn die Linſenbergſtraße und das an der=
ſelben
liegende Privatterrain zu erwerben.
Im Mainzer Hafen ſind im Jahre 1882 - 11380 Schiffe
angekommen, darunter zu Berg 7056, zu Thal 4324. Von der Ge=
ſammtzahl
waren 6633 Perſonendampfſchiffe, 601 Schlepper, 519 Güter=
dampf
= und 3627 Segelſchiffe. Der Geſammtaüterverkehr betrug 137,121
Tonnen. Abgegangen ſind 11212 Schiffe, darunter 4433 zu Bera,
6779 zu Thal, worunter 6633 Peiſonendampfer, 431 Schleppec, 521
Güterdampf= und 3627 Segelſchiffe. Der Güterverkehr der abgegangenen
Schiffe betrug 23,843 Tonnen. Bei den Perſonendampfſchiffen ſind die
verſchiedenen, täylich mehrere Male zwiſchen Mainz und Biebrich ver=
kehrenden
Traj etboote mitgezählt, wodurch ſich deren große Zahl erklärt.
Weiter ſind 90 Flöße mit einem Geſammtbeſtand von 1497 Tonnen
angekommen.
Für die 25. allgemeine deutſche Lehrerverſammlung, welche
vom 15. bis 17. Mai d. J. in Bremen ſtattfindet, werden umfaſſende
Vorbereitungen daſelbſt getroffen. Aus den angeſehenſten Kreiſen der
Bevölkerung hat ſich unter Vorſitz des bekannten Reichstagsabgeordneten
Conſul H. H. Meier ein großes Comits gebildet, und es kann mit Ge=
nugthuung
berichtet werden, daß die Bemühungen desſelben bei den
Bürgern der Stadt, die für Freiquartiere und ähnliche Leiſtungen in
Anſpruch genommen werden, überall das freundlichſte Entgegenkommen
finden. Eine Reihe angeſehener Schulmänner hat Vorträge angemeldet,
und ſo ſteht zu erwarten, daß die Jubelverſammlung ſich würdig an die
bisherigen anreihen werde.
Ueber das Sahara=Meer hielt F. v. Leſſeps in der Sorbonne
einen Vortrag und erklärte als Autorität: Dieſes Meer wird zu Stande
kommen, wie der Suezkanal zu Stande gekommen und der Panama=
kanal
in Ausführung iſt.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Hamburger Poſtdampfer Hammonia, Capitän Schwenſen, von der
Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſchaft, welcher am 11. April von
Hamburg und am 13. April von Havre abging, iſt am 24. April in
New=York angekommen.
Zum Geburtstage Friedrich v. Ilotow's.
(26. April.)

Nun iſt der Tag gekommen,
Der Dich der Welt geſchenkt.
An Deiner Gruft beklommen
Man Deiner ſtill gedenkt.
Auf Raſen weckt und Zweigen
Der Lenz ein Blüthenmeer.
Wir weilen ſtumm und neigen
Das Haupt, von Trauer ſchwer.
In Lorbeerſchmuck gekleidet
Liegt Deines Grabes Sand,
Und Kränze ſind gebreitet
Darauf von lieber Hand.
Beg iſternd ſind gedrungen
Durch aller Zonen Raum,
Die Lieder, die erklungen
Aus Deines Schaffens Traum.

Von Deinem Hügel kreiſen
Die Lerchen auf im Chor
Und tragen Deine Weiſen
Zum Herrn der Welt empor.
Da fällt vom Himmelsſchooſe
Ein Tropfen Thau herab
Und weckt die erſte Roſe
Auf Deinem friſchen Grab.
Das Lied der Nachtigallen
Ertönt aus Halm und Blatt,
Und treue Freunde mallen
Zu Deiner Ruheſtatt.
Wir ſtehn daran beklommen,
In tiefes Leid verſenkt,
Da ſtill der Tag gekommen,
Der Dich der Welt geſchenkt.

Redactian und Verlag. L. L. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.

Verichtigung
Bei der 22. Sammelliſte über die Beiträge für die Waſſerbeſchädigten
im Großherzoathum Heſſen in Nr. 78 muß es Zeile 24 von oben ſtatt
26 Pf. 70 Pf., in Zeile 7 von unten ſtatt 43 Pf. 42 Pf., und in
Zeile 5 von unten ſtart M. 6085. 28 M. 6508. 28 heißen.
Tages=Aalender.
Samstag 28. April: Concert von Profeſſor Auguſt Wilhelmi (Saalbau).
General=Verſammluna des Kaufmänniſchen Vereins.
Sonntag 29. April: Ausflug des Vereins Frohſinn= Ausflug des
Geſangvereins Liedertafel