Darmstädter Tagblatt 1883


17. April 1883

[  ][ ]

146.
Jahrgang.

Wmntzyreiz
BendrPhtlts 1 Marr 50 Pl. hdl.
Rauiih. Auwirz werden von
E Pfiimen Oeſtellungen end
agnma in 1 Mar 50 Pf.
FoOuazl uck Poſtaufſchlag

Srag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
PUuſteilep Rutrehſttushooidt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auzwürts
von allen Annoneen=Expeditionen

Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

A72.

Dienstag den 17. April.

1883.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und zur Verhütung von Unglücksfällen während der diesjährigen Frühjahrsmeſſe
iſt das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz nur im
Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen ſind nach 8 366 Poſ. 10 des Reichs=Strafgeſetzes ſtrafbar.
Darmſtadt, am 12. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[3730
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Dauer des diesjährigen Frühjahrs=Pferdemarltes am 16., 17. und 18. l. Mts. iſt vor der Blumenthal'ſchen
Maſchinenfabrik in der Lagerhausſtraße eine Halteſtelle für Droſchken errichtet.
Darmſtadt, den 13. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(3731
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Dienſtmannn Nr. 43 Philipp Maus beabſichtigt das Gewerbe als Dienſtmann niederzulegen.
Rechtmäßige Anſprüche an deſſen Caution ſind innerhalb 3 Tagen anzumelden, andernfalls dieſelbe zurückgegeben wird.
Darmſtadt, am 13. April 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[3732
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Schutz des Wilhelmsplatzes.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Wilhelmsplatz (zwiſchen Alice=, Liebig= und Wendelſtadtſtraße)
von der Stadt übernommen worden iſt und dermalen entſprechend hergeſtellt und zum Theil neu bepflanzt wird. Mit Rückſicht
hierauf wird das Betreten der Raſenplätze und Beete durch Menſchen und Hunde, das Abreißen von Geſträucher, ſowie das Be=
ſchädigen
der Bäume mit dem Anfügen unterſagt, daß wir eine beſondere Aufſicht über den Platz angeordnet haben und wegen
jeder Beſchädigung desſelben und der darauf befindlichen Anlagen die geſetzliche Beſtrafung, ſowie Schadenserſatzleiſtung
beantragen werden.
Vorbehältlich der von den competenten Behörden zu erlaſſenden polizeilichen Beſtimmungen erſuchen wir die Umwohner
des Wilhelmsplatzes uns in Schutz und Pflege desſelben zu unterſtützen und nach Kräften dahin zu wirken, daß obiges Verbot
reſpectirt werde.
Darmſtadt, den 12. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3600
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Großherzogliches Kreisamt mittelſt Reſcript vom 6. April 1833 die
am 18. Februar d. Js. vollzogene Wahl von 4 Mitgliedern des Vorſtaͤndes der israel. Religionsgemeinde dahier beſtätigt hat
und ſomit die Herren:
Commerzienrath H. Blumenthal, erſter Vorſteher,
Banquier S. Benjamin,
Hoftaxator M. Neuſtadt und
(3733
Kaufmann Ludwig Trier,
als gewählt erſcheinen.
Darmſtadt, den 16. April 1883. Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde zu Darmſtadt und Beſſungen.
237

[ ][  ][ ]

878

Oeffentliche Bekannt=
machung
.
In unſer Genoſſenſchaftbregiſter wurde
eingetragen:
In Arheilgen hat ſich am 29. October
1882 ein Darlehenskaſſen=Verein gebildet
unter der Firma:
Darlehenskaſſe Arheilgen, eingetragene
Genoſſenſchaft.
Dieſelbe hat den Zweck ihren Mitglie=
dern
die zu ihrem Geſchäfts= oder Wirth=
ſchaftsbetriebe
nöthigen Geldmittel unter
gemeinſchaftlicher Garantie in verzinslichen
Darlehen zu beſchaffen, ſowie die Anlage
unverzinſt liegender Gelder zu erleichtern.
Zum Vorſtande des Vereins wurden
gewählt:
1) Herr Pfarrer Römheld von Arheilgen
als Vorſteher,
2) Peter Wild II. daſelbſt als
Stellvertreter,
3) Peter Brücher daſelbſt,
4) Chriſtian Appel 11 daſelbſt als
Beiſitzer,
5) Philipp Leonhardt daſelbſt als
Beiſitzer.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen ſind
durch den Vereinsvorſteher zu unterzeichnen
und im Fortſchritt;, Organ des Verban=
des
der ſüdweſtdeutſchen landwirthſchaftlichen
Creditgenoſſenſchaften bekannt zu machen.
Beim Eingehen des Fortſchritts bezeich=
net
der Vorſtand an deſſen Stelle bis zu
dem durch die nächſte Hauptverſammlung
herbeizuführenden Beſchluſſe ein anderes
Blatt.
Der Verein wird vom Vorſtand ge=
richtlich
und außergerichtlich vertreten. Ir
Prozeſſen kann jedes einzelne Vorſtands=
mitglied
den Verein gültig vertreten, ohne
daß es einer beſonderen Legi.tmation be=
darf
. Die Zeichnung für den Verein er
folgt, indem der Firma die Unterſchriften
der Zeichnenden hinzugefügt werden. Die
Zeichnung hat nur dann verbindliche Kraft,
wenn ſie vom Vorſteher oder deſſen Stell=
vertreter
und mindeſtens zwei Beiſitzern
erfolgt iſt.
Bei Anlehen von 100 M. und darunter
ſowie bei Einlagen in die mit der Vereins=
kaſſe
verbundene Sparkaſſe bis zu der von
der Hauptverſammlung feſtgeſetzten Höhe
genügt die Unterzeichnung durch den Rech=
ner
und ein vom Vorſtand dazu beſtimmtes
Vorſtandsmitglied, um dieſelbe für den
Verein rechtsverbindlich zu machen.
Das Verzeichniß der Genoſſenſchafter
kann jederzeit bei uns eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 9. April 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(3734
Lauer.
Uhrig.

R74
nene Genoſſenſchaft, beſteht dermalen aus
folgenden Mitgliedern:
1) Herrn Friedrich Dörner, Vorſteher,
2) Daniel Nungeſſer, Stellver=
treter
,
3)
Peter Crößmann, Philipp

Sohn,
4) Auguſt Koch I.,
5) Georg Nungeſſer IV.,
6) Ludwig Seeger I.,
1
Adam Riehl IV., Rechner,
ſämmtlich von Pfungſtadt.
Darmſtadt, den 9. April 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II
(3735
Lauer.
Uhrig.

Bekanntmachung.
Die bei Anfertigung der Formularien
für die verſchiedenen ſtädtiſchen Verwal=
tungen
im Etatsjahre 188384 ſich erge=
benden
Buchdrucker=, Buchbinder= und
Lithographie=Arbeiten ſollen ſoumiſſionsweiſe
vergeben werden. Die Bedingungen liegen
bei uns zur Einſicht offen. Angebote er=
bitten
wir bis längſtens
Samstag den 21. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr.
Darmſtadt, den 12. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3736
Ohly.

Steinkohlenlieferung.
Die Lieferung des Steinkohlenbedarfs
der hieſigen ſtädtiſchen Anſtalten und der
Pumpſtation unſeres Waſſerwerks für das
Etatsjahr 188384 ſoll vergeben werden.
Es wird nur auf Förderkohlen erſter
Qualität von einer der beſten Zechen der
Ruhr reflectirt, welche direct von der Zeche
nur per Bahn, je nach Bedarf, in der Zeit
vom 1. April 1883 bis dahin 1884 in
der Weiſe zu liefern ſind, daß längſtens
8 Tage nach erfolgter Beſtellung täglich
2 Doppelwaggons mit Originalfrachtbrief
eintreffen.
Das Lieferquantum kann ſich auf etwa
24000 Centner belaufen, von welchen ca.
⁵⁄₄ Bahnhof Darmſtadt, ca. ½ Bahnhol
Pfungſtadt lieferbar ſind. Die Haupt=
lieferung
wird vorausſichtlich im Auguſt
und September erfolgen. Der Preis iſt
per Doppelwaggon 200 Centner ent=
weder
ab Zeche oder franco Bahnhof
Darmſtadt reſp. Pfungſtadt zu ſtellen.
Offerten wolle man bis längſtens
30. dieſes Monats
verſchloſſen und gehörig überſchrieben an
uns gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 14. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
373]
Ohly.

Oeffentl. Bekanntmachung
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
eingetragen:
Der Vorſtand des landwirthſchaftlichen
Conſumvereins zu Pfungſtadt, eingetrage=

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Gardeunterofficiers i. P. Hein=
rich
Franz dahier und zwar:

Flur. Nr. Mtr.
II. 92709oo 326 Hofraithe Wieners=
ſtraße
,
I. 927400 109 Grabgarten daſelbſt
Mittwoch den 2. Mai l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingter Genehmigung an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. April 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[3738
Berntheiſel.

Der Bedarf an Scheibenbrettern für
die diesjährigen Schießübungen derRegimenter
Nr. 11 und 27, ca. 3600 Stück, ſoll auf
dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen hierzu können im
Büreau der unterzeichneten Behörde auf
dem Schießplatze, Nachmittags von 2 bis
6 Uhr, eingeſehen werden.
(3725
Schießplatz=Verwaltungs=Commiſſion.

Main=Neckar=Bahn.
Lieferung von Uniformen.
Die Lieferung der für das Dienſtper=
ſonal
erforderlichen Uniformen und zwar
von:
133 großen Paletots,
106 kleinen Paletots,
206 Tuchröcken,
41 Leinwandröcken,
337 Tuchhoſen,
41 Leinwandhoſen,
567 Mützen,
ſoll durch Submiſſion vergeben werden.
Angebote hierauf ſind verſchloſſen und
mit der Aufſchrift Lieferung von Uni=
formen
!
bis zum 25. April d. Js., Vor=
mittags
10 Uhr,
bei dem Hauptmagazins=Verwalter dahier
einzureichen. Die Eröffnung der Sub=
miſſionen
, welcher die Submittenten bei=
wohnen
können, findet in vorgenanntem
Termine ſtatt.
Die Bedingungen ſind bei dem Haupt=
magazins
=Verwalter dahier, ſowie bei den
Magazins=Verwaltern zu Frankfurt und
Heidelberg zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 13. April 1883.
Der Ober=Betriebs=Juſpector:
Geßner.
(3730

Bekanntmachung.
In Folge gerichtlicher Verfügung wer=
den
die zum Nachlaſſe des Schneidermeiſters
Johann Jacob Löſchhorn von hier gehöri=
gen
Mobilien, als: Gold und Silber,
Kleider, Weißzeug, Bettwerk und ſon=
tiger
Hausrath ꝛc. in der Sterbewoh
nung, Waldſtraße 2 (Seitenbau)
Donnerstag den 19. April l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung findet unbedingt ſtatt
Darmſtadt, 14. April 1883.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher. (3740

[ ][  ][ ]

R 74

Mittwoch den 18. April l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes; Rheinſtraße Nr. 12,
verſteigert:

Eine große Anzahl Regulatoren aller Art, Standuhren von Bronce,
Marmor und Alabaſter, Wanduhren von cuivre poli, Renaiſſance=
uhren
, Rahmenuhren, goldene und ſilberne Rementoirs, Ankeruhren,
und ſonſtige Herren= und Damenuhren, Weckeruhren, Uhr=
ketten
, Uhrſchlüſſel ꝛc. Sodann verſchiedene Werkzeuge, Utenſilien
zur Uhrenfabrikation, ſowie ein großer eiſerner Kaſſen=
ſchrank
ꝛc.
Nähere Auskunft ertheilt Heinrich Störger, Eliſabethenſtr. 41. 6544

Brenn=, Bau= und NutzholzVerſteigerung
aus den Waldungen des Großh. Hauſes der Oberförſterei Beſſungen.
Es ſollen verſteigert werden aus den Diſtricten Kellerwieſenſchlag, Reiher=
wäldchen
, Glasberg, Kohlberg, grüner Teich, Salmenſeekopf u. ſ. w.:
1) Donnerstag den 19. und Freitag den 20. d. Mts.,
jedesmal von Vormittags 9 Uhr an, auf dem Rathhauſe zu Beſſungen:
Stöcke.
Reisholz.
Scheiter.
Knüppel.
Rm.
100 Wellen.
Rm.
Rm.

4
Buche 8 2
136 Birke
2 8 Eiche 65 4
221 459
Nadelholz 422 879 Erle 6 16 2) Dienstag den 2u. l. Mts., Ork und Stelle von Vormittags 9 Uhr an: 22 Eichenſtämme, mit 4,42 Kubikmt. Inhalt, 2 Lürchenſtümme
025
1217 Kiefernſtämme
12801 (Gruben. u. Pfoſtenholz,

6 Eichenderbſtangen O31
88 Lürchenderbſtang. 2,70
258 Kiefernderbſtang. 1656
165 Fichtenderbſtang. 3,76
15 Lürchenreisſtang. 0,40
738 Fichtenreisſtang. 419
30 Rm. Kieſern=Nutz= knüppelholz 18,00

Zuſammenkunft Vorm. 9 Uhr auf der Erbacher Straße, im Diſtrict Glasberg.
Bemerkt wird, daß das Brenn= und Nutz=Knüppelholz zur Zündholzfabrikation,

ſowie letzteres auch zu Schweinſtallegnern, Garteneinfriedigungen ꝛc geeignet iſt.
Sammtliches Scheit=, Knüppel= und Stockholz, mit Ausnahme des Kiefern=
Knüppelholzes, kommt am erſten Tage, letzteres, ſowie ſämmtliches Reisholz, kommt
am zweiten Tage zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 10. April 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(3545
Preuſchen.

B e k a n n n t m a ch u n g.
Das Hebregiſter der directen Steuern für das Jahr 188384 in der Gemeinde
Beſſungen liegt vom 16. d. Mts. an 8 Tage lang zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 14 April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[3741

Hof=Uhrmacher.
Georg Beichard,
23 Rheinſtraße 23.
empfiehlt ſein neu affortirtes Lager in Uhren und Goldwaaren.
[33¼
Reparaturen prompt und billig.

879
In Großherzoglicher Hofmeierei Darm=
ſtadt
ſind noch 1000 Centner Dickwarz
70 Pfg. per Centner abzugeben.
Großherzogliche Hofmeierei=
[3742
Verwaltung.
Abhanden gekommenes
Sparkaſſebüchlein.
Das angeblich abhanden gekommene
Einlagebüchlein Nr. 59431 der hieſigen
ſtädtiſchen Sparkaſſe wird gemäß 8 11 der
Statuten als ungültig betrachtet, wenn es
innerhalb acht Wochen von heute an bei
der Kaſſe nicht vorgezeigt wird.
Darmſtadt, den 12. April 1883.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Spar=
kaſſe
.
(3743
Buchner.

Campher,
Mottenpulver,
Insectenpulver,
Mottenspiritus,
Naphtalin
ſempfiehlt billigſt
AI1 vAAgO,
[3744
Louiſenplatz 4.
DoctaAutaon
echte Münzing,
in allen Größen, offen und in Paqueten,
für Salons, Klaviere, Leuchter und
Chaiſen, ſowie
Eellernachtlichter
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am Ludwigsplatz.
[3745
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Pariser Kopfsalat,
Neue Pariser Kartoffeln,
Feinste Span. Blutorangen,
Feinste Gothaer Cervelat-
wurst
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anerkannt beſte Qualität.
Phllipp Weber,
Carlsſtraße 24. (3746
Fin feiner, ſchwarzer
Gesellschaſtsanzug
billig zu verkaufen, auch für Confirmanden
paſſend. Näheres Expedition.
[3747

[ ][  ][ ]

R⁄
880
Den hohen Herrſchaften. ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
E.
Honigkuchen, : Halle'ſche, Nürnberger, Thorner, Braunſchweiger, Baſeler Pflaſter=
ſteine
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kannt
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Deutsche Gesundheits-Magenbrod,
nur alleln ächt,
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Vr. Koch Haohkolger,
(3748
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Zur Meſſe: W Verkaufsbuden am Schloßgraben, gegenüber Schwab.

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Stahl; Amtsſiegel, Giro's, Briefſtempel mit Farbeneinrichtung, Petſchafte, Firma=

ſchilder in Zink wie auch in Meſſing, Brenneiſen für Bierbrauer, ſowie auch Blind=
preſſen
, um Papier zu ſtempeln.
Mein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Herrn G. Heß (Hirſch=
(3750
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5
3


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5
5
3

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3
8

5

½
5

2..
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(3751

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nicht mit den gleichnamigen Er. ähnlicher Firmen ver-
wechseln
und wird nur das seit
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amtlich geprütte erste und echte
Fabrikat aus Waldheim von
A. H. A. Bergmann in den be-
liebtesten
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gentlichst
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Hofbürſtenfabrikant, Ludwigsplatz 2. (2704

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C. J. van Houten's CAſ40.
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Congo, Theespitzen,
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Rheinſtraße 17. (1314

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Dramgem

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Ludwigsplatz 7.
[3556

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zu verkaufen Kiesſtraße 55.
[3763

[ ][  ][ ]

R74

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o12

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CESTUUU
Gbee ub -ul
aller Sorten
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ſowie aller Gattungen
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laz=

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Ernſt=Ludwigsſtraße 19.

[3616

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ehenen
P’Ersdua
3ch

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4
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2

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feinſten Stoffe am Lager. In fertigen Gegenſtänden mache beſonders auf
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bill. zu verkauf. Zu erfragen
Sandſtraße 10, 1 St. (3629

Im zu räumen verkaufe ich meine ſelbſt.
U verfertigten Pfeilerſchränke, Com=
moden
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8 Einige Winke und Bo-
trachtungen
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bei.
[3757
Helur. Röhrioh,
Wildpret= und Geflügelhandlung,
gegenüber der kathol. Kirche.
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von München (Nüheres Gebrauchsanwei=
ſung
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H. W. Prassel, Rheinſtraße. (3165
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C) Grabgarten als Bauplatz unter
günſiigen Bedingungen zu verkaufen oder
als Lagerplatz zu vermiethen. - Zu
erfragen große Caplaneigaſſe 29. (3758
238

[ ][  ][ ]

882

Große Sendung

R1

eingetroffen bei
REIL.AOIIOh,
gegenüber der kathol. Kirche. (3759
1. Qualität Rindfleiſch per Pfd. 64 Pf.
Kalbfleiſch
56
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(3621
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Pfund
Sparseife 50 Pfg.
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[3761
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am Marktplatz, im Schwab'ſchen Hauſe.

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AIUlzu duponulhlugol

337980 Mark Cow.

Halldr BI6lGnhallos6
zu haben in Darmstadt bei
Ph. Baumbach,
C. A. Lücken,
D. Fair & Söhne,
G. L. Kriegk,
Ph. Will
Carl Marmor,
Exped. der Heſſ. Landeszeitung,
Neue Heſſ. Volksblätter.
Exped. des Darmſtädter Täg=
lichen
Anzeigers. (1865
Lose zur nächsten Lishung 2 Mk.
Nußſchalen=Ertract.
zum Färben blonder, rother u. grauer
Kopf= und Barthaare aus der kgl. bayr.
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Ludwigsplatz 2. (3164

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ligſt
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Nieder=Ramſtädterſtraße 27. (3585
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Wilh. Ruths, (3760
O bei
Liebfrauenſtraße Nr. 24.

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ſerstenschleimmehl,
Hatermehl,
Sparsuppanmeh
(3462
ſtets friſch
bei
Georg Liebig Sohn.
Das
Butter-Exporigeschält
in Leiphem Gayern)
verſendet in 9=Pfund=Packeten franco gegen
Nachnahme:
ſeinſte Püchterbutter 95 Pfa. per
Pfund,
feinſte Tafelbutter (Sennbutter)
125 Pfg. per Pfund.
[3171
SBergmann'sa (2680
D Theerſchwefel=Seiſe S
bedeutend wirkſamer als Theerſeife, ver=
nichtet
ſie unbedingt alle Arten Hautun=
reinigkeiten
und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut. Vor=
rüthig
Stück 56 Pfg. bei L. A. Burck=
hardt
, Rheinſtr., Coiff. Aug. Schmidt,
Rheinſtr., AlfredGraſer, Ernſt=Ludwigſtr.
S0
9
AETU80
(Fahrſtühle) für Lagerhäuſer und Fabri=
ken
, für Hand= und Maſchinenbetrieb llefern
in bewährter Conſtruction (Deutſches Reichs=
patent
) Wiesche & Schurfe,
Frankfurt a. M. 1878.

hosangbücher
in großer Auswahl bei
J. F A. SOIRdTAb,
Schloßgraben 7. (3762
Hyinkelsgaſſe 11 zwei ſtarke Einleg=
L ſchweine zu verkaufen.
[3763
Fin gut erhaltener Seſſel billig zu ver=
= kaufen. Pancratiusſtraße 11. (3342
Weſſung. Sandſtraße 23 eine friſchmel=
O lende Ziege zu verkaufen. (3764

Huuzu

1642) Hölgesſtraße 4 iſt der 1. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Kabinet, Küche
mit Waſſerleitung, Magdſtube und ſonſtigen
Bequemlichkeiten per 1. Mai zu vermiethen.
2334) Heidelbergerſtraße gegenüber
der Artillerie=Kaſerne ein Laden mit
Wohnung ſofort beziehbar, ſehr geeignet
zum Betriebe eines Spezerei=Geſchäfts, zu
vermiethen. Näheres Schützenſtraße 17.
2595) Hochſtraße 6 der untere Stock,
4 Zimmer, Waſſerleitung und allen Be=
quemlichkeiten
alsbald beziehbar.
3267) Beſſ. Carlsſtraße 1. mittlerer
Stock, ein ſchönes Logis, 3 große Zimmer,
Cabinet, Küche, Waſchküche, Bleichplatz ꝛc.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
3357) Roßdörferſtraße 3 iſt der
1. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche, Waſſerleitung u. ſ. w, zu
vermiethen und bis 1. Mai beziehbar.
3376) Schloßgaſſe 33 ein Logis an
eine ruhige Familie zu vermiethen und bis
1. Mai beziehbar.
3390) Ecke d. Soder= u. Teichhaus=
ſtraße
2 iſt die Manſarde mit allem Zu=
behör
ſofort zu vermiethen.
3509) Beſſ. Schulſtr. 49 zwei Woh=
nungen
, Hochparterre, 4-5 Zimmer mit
Garten und Waſſerleitung, 1. Juli beziehb.
3569) Beſſ. Holzſtraße 25 der untere
Stock zu vermiethen, beziehhar 1. Mai.

3765) Taunusſtraße 1 eine Wohnung
von 3 Zimmern ꝛc. preiswürdig zu verm.

Vorzügliche
Niesenerde
bei Fr. Hleln, Martinsmühle. (2706

3756) Landwehrſtraße Nr. 39 eine
freundliche Wohnung zu vermiethen.
3767) In meinem neuerbauten Hauſe
verlängerter grüner Weg, nahe der
Heinrichſtraße, iſt der 1. Stock mit drei
großen Zimmern, Küche, Magdſtube, Bo=
denraum
, ſowie das Manſardenlogis mit
4 Zimmern, großer Küche und allen Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen. Beide Logis
können auch zuſammen vermiethet werden
u. ſind bis 1. Juni zu beziehen. Zu erfragen
Hochſtraße 11 oder auch daſelbſt im Hauſe
grüner Weg.
H. Wolf.

[ ][  ][ ]

ung

hadt.
Mhur-

5

b. 1l.
nn. 5⁄₈ in. 65 92* 102 h. lE6 12 l- 3½ ſes 7½ 3 82 50
b133 0i
113 verſehenen Schuellzüg=

3768) Eliſabethenſtr. 26 das ſeither
von Herrn Schuhmacher Coy innegehabte
Hinterbaulogis iſt anderweitig zu verm.
3769) Hügelſtr. 13 eine kl. Manſarde.

1
4
4
E

2183) Stiftſtraße Nr. 63 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.

2610) Ein ſchön möblirtes Zim=
mer
mit Cabinet zu vermiethen.
Schützenſtraße 10, 1. Etage.
2926) Mühlſtraße 18 2 ſchön =
blirte
Zimmer ſofort.
2982) Marienplatz 11 im oberſten
Stock ein kleines möblirtes Zimmer.

3406) 2 ſchön möblirte Zimmer
(Wohn= und Schlafzimmer) ſofort
zu vermiethen.
Conditorei Eichberg, Capellplatz.

547) Hügelſtraße 15 ein möblirtes
Parterre=Zimmer mit ſeparatem Eingang.
3472) Marktſtraße Nr. 1. im Hauſe
Zöppritz, groß möblirtes Eckzimmer mit
2 Betten und guter Penſion an 2 Herren.
Daſelbſt ein kleineres möbl. Zimmer
mit guter Penſion an 1 Herrn zu verm.
3674) Liebigſtraße 7. parterre, 1 gut
möbl. Zimmer m. ſchöner Ausſicht z. verm.
3779) Hügelſtraße 13 ein kleines
möblirtes Zimmer.
3771) Mühlftr. 52 in der Nühe der
Realſchule ein freundlich möblirtes Zimmer
ſogleich zu beziehen.
3772)
Capellplatz 64 ein kleines
Parterrezimmer mit oder ohne Penſion.

3700) Eine j. Frau ſ. Monatsdienſt,
auch nimmt ſie Nachmittags Waſchen und
Putzen an. Zu erfragen Obergaſſe 30.

3773) Tüchtige Landmädchen mit
guten Zeugniſſen ſuchen Stelle durch Stellen=
büreau
Röſe, Eliſabethenſtraße Nr. 46.
3774) Eine perfecte Reſtaurations= und
Herrſchafts Köchin ſucht Stelle, auch über=
nimmt
dieſelbe Aushülfe oder Tagearbeit.
Stellenbüreau H. Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.

E
1

3706) Ein ſolides Müädchen, das
ſelbſtſtändig kochen kann, ſich aller Haus=
arbeit
unterzieht und gute Zeugniſſe auf=
zuweiſen
hat, wird gegen guten Lohn zum
alsbaldigen Eintritt geſucht. Wilhelminen=
ſtraße
35, 2 Stiegen hoch.

3708) Ein junger, ſolider Hausburſche
geſucht, Schützenſtraße 1 im Laden.
3709) Ein braver Junge von 14 bis
16 Jahren als Auslaufer geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.

474

Ph. Lellich's

883

während der Frühjahrsmeſſe auf dem Ludwigslatz.
Mein anatomiſches Kunſt=Muſeum enthält 1500 Präparate, darunter
24
ſolche, die in künſtlicher, wie wiſſenſchaftlicher Hinſicht alles bisher gezeigte
übertreffen, und in keinem Muſeum weiter vorhanden ſind. Ganz beſonders mache
ich das Tit. Publikum auf die neueſten Operationen von dem berühmten und welt=
bekannten
Profeſſor Billroth in Wien aufmerkſam.
Eintrittspreiſe: I. Abtheilung 40 Pfg., II. Abtheilung 20 Pfg.; Katalog
20 Pfg. Der Eintritt in das Muſeum iſt nur erwachſenen Perſonen, die das Alter
von 20 Jahren zurückgelegt haben, geſtattet.
Das Kunſt=Muſeum iſt geöffnet von Morgens 9 bis Abends 10 Uhr.
Zu recht zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein
(3699
Ph. Lofhich,
Beſitzer des Kunſt=Muſeums.

O00000000000000000000000000
Darmslädter Hol.
Mittwoch den 18. April 1883, Abends 7½ Uhr:
E
SOIREU
UACSu T.AA4
von
Eleonore d’Esterre Reeling
unter gefälliger Mitwirkung der
E
Fräulein Marle Lipp, Concertſängerin aus Stuttgart, und der
D Herren Profeſſor Cossmann u. Albert Stritt aus Frankfurt a. M.
Billets; Sperrſitz 3 M, Saal 2 M., Stehplatz 1 M. in
8 der Muſikallenhandlung von Georg Thies und Abends an der Kaſſe zu
P haben.
[3775

AkurauusDhodt
der Section Darmſtadt
des deutſchen u. öſterreichiſchen Alpenvereins
Sonntaz, den 22. April,
im Gaſthof Zum deutſchen Haus= (van Gries) in Bonsheim.
PRoaRAmM.
Um 10 Uhr Vorm.: Abfahrt nach Station Bickenbach leinfache Fahrkarten;
reſervirte Wagen III. Cl.), Marſch über Alsbach auf das Alsbacher Schloß; Frühſtück
und theatraliſche Vorſtellung: Die Darmſtädter Schutzhüttenbau=Frage in der Ge=
meinderathsſitzung
zu Alpmattendorf. Bei ſchlechtem Wetter erfolgt die Aufführung
in Bensheim. Marſch über das Auerbacher Schloß und Schönberg nach Bensheim,
woſelbſt um 4 Uhr Nachm. im Gaſthof Zum deutſchen Haus' das Festessem
(das trockene Couvert M. 2. 50) ſtattfindet. Bindende Anmeldungen für dasſelbe
ſind an den Sectionsrechner, Herrn Kaufmann Ph. Orth (Wilhelminenſtraße) zu
richten. Die Rückfahrt nach Darmſtadt geſchieht mittels Extrazug gegen 10 Uhr
Abends.
Das Feſt in Bensheim wird auch bei ungünſtiger Witterung abgehalten; in
dieſem Falle erfolgt die Abfahrt nach Bensheim um 3 Uhr Nachmittags. (3776
Der Sectiouerurstand.

H. Veimar, Tapezier,
4 Marktplatz 4,
Polstermöbel-Lager.
Alle Tapezierarbeiten unter Garantie bei
billigſter Berechnung.
[3777

Tüchkige Haurer
ſucht G. Heinrich Franlz,5
Maurermeiſter, Beſſungen. 2

[ ][  ][ ]

884

R74

Samstag den 21. April 1883, Abends 8 Uhr:

AIOON

19
BEUh6

rm Haale des Hotels yzur Traube=
unter
Leitung des Herrn Adolph Eugler und gütiger Mitwirkung der
Frau Emma Baumann, des Herrn Hofſchauſpielers Dalmonico und
des Herrn Kammermuſikers Heumann.
Eintrittskarten 2 M. (Saal, 1 M. (Gallerie) ſind zu haben in den
Buch= und Muſikalienhandlungen der Herren Bergſträßer, Klingelhöffer u. Thies.
Der Vorstand. 13779

Magdeburger
Lebens-Versicherungs- he

(in junger Menſch aus feiner Fa=
E= milie, der Franzöſiſch perf. ſpricht und
ſchreibt und der franzöſ. u. deutſchen Buch=
führung
und Correſpondenz mächtig, ſucht
Stelle als Volontair für 6-8 Monat.
Gefl. Offerten sub Ch. M. J. an
(3784
die Expedition d. Bl.
2715) Einen Lehrling ſucht die Kunſt=
und Handelsgärtnerei von K. Arheilger.
3710) Für mein Inſtallations=Geſchäft
ſuche einen kräftigen Lehrjungen gegen
Lohn.
H. Molter.
Zu miethen geſucht
per 1. Juni freundl. Wohnung von 4 bis
5 Zimmern, oder kleines Haus zum Allein-
bewohnen
mit Gärtchen ſevent. zum ſpä=
teren
Ankauf). Offerten unter A. L. an
[3785
die Expedition d. Bl.

Concessionirt 1855.
Actien=Capital.
M. 6,000,000.
Prämien=Reſerve ultimo December 1882
10659695.
Capitalverſicherungen
73,096083.
Prämien= und Zinſen=Einnahme im J. 1882
2738104.
Bisher gezahlte Verſicherungsſumme
13594591.
Die Geſellſchaft übernimmt:
Lebens=, Renten= und Ausſteuerverſicherungen zu billigen und feſten Prämien,
erſtere mit und ohne Gewinnantheil (Dividende).
Nachbezahlungen der Verſicherten finden nicht ſtatt.
Die mit Anſpruch auf Dividende Verſicherten treten nach 3 Jahren in Bezug
derſelben in der Weiſe, daß die auf das erſte Verſicherungsjahr entfallende Dividende
auf die Prämie des 4ten, die Dividende des zweiten auf die Prämie des 5ten Rech=
nungsjahres
u. ſ. w. in Anrechnung kommt. Pro 1879 wurden in 1882 zahlbar
180 der vollen Jahresprämie als Dividende gewährt, während pro 1880 in 1883
zahlbar 21%, pro 1881 in 1884 zahlbar 20% und pro 1882 in 1885 zahlbar
200 zur Vertheilung kommen.
Die Beleihungs= und Rückkaufsfähigkeit der Policen tritt nach 5jähriger Verſiche=
rungsdauer
ein. Mit wenigſtens 1500 M. verſicherte Beamten können Dienſt=
cautionen
bis der Verſicherungsſumme erhalten.
Verbindlichkeiten der Geſellſchaft werden anerkanntermaßen ſtets coulant und
prompt erfüllt.
Zur Ertheilung jeder weiteren Auskunft und zur Aufnahme von Verſicherungs=
Verträgen ſind neben unſerer Subdirection München, Götheſtraße 14 I. r., ſämmtliche
Haupt= und Specialagenten bereit.
Magdeburg, den 6. April 1883.
Hagdeb ebensversloherungs desellsohall.
W. C. Schmidt.
C. Listemann.
[3780

Pür das Comptoir eines hieſigen Fabrik=
F geſchäfts wird ein gewandter
Bureangehülfe
geſucht, der eine hübſche Hand ſchreibt.
Bewerber unter 30 Jahren erhalten
den Vorzug.
Offerten unter J. H. Nr. 20 be=
fördert
die Expedition d. Bl.
(3781

Geſucht
ein ordentliches Mädchen zur Aushülſe
während der Meſſe.
[3782
W. Wacker, 4. Schloßreihe.

Diener=Geſuch.
Für den Kranken= und Sterbekaſſe=
Verein Frieden für Darmſtadt und
Beſſungen wird ein cautionsfähiger Diener
geſucht. Schriftliche Offerten ſind längſtens
bis 15. Mai l. J. an Herrn C. Fran=
eiscus
, Ecke der Zeughausſtraße und des
Mathildenplatzes zu richten.
(378
Der Vorstand.

3300) 2 Lehrjungen ſucht Philipp
Kraus, Spenglermeiſter, Kiesſtraße 27.
3432) Einen Lehrling ſucht Carl
Müller, Juwelier und Goldarbeiter.

Geſucht

(3786

wird für einen jungen Mann ein
Zimmer mit oder ohne Penſion, wenn
möglich mit Klavier oder Klavierbenutzung.
Offerten mit Preisangabe abzugeben
unter W1614 bei der Exped. d. Bl.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 17. April.
13. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Zum erſten Male:
Zwei Luſtſpiele.
Luſtiſpiel in 1 Aufzuge von Ferdinand Vietor.
Perſonen:
Dr. Hieronymus, Gelehrter
und Schongeiſt
Herr Dalmonico.
Elſe, ſeine Tochter
Frau Kläger.
Wolfgang, ſein Pflegeſohn. Herr Hacker.
Herr Wagner.
0. Süßholz, Dichter.
Paukenſchlag. Componiſt
Herr Mickler.
Geiſt, Profeſſor der griechi=
Herr Knispel.
ſchen Literatur.
Joſeph, Diener
Herr Leib.
Suſanne, Haushälterin.
Fräulein Schütty.
(Beide bei Hieronymus:
Georg Rummel, Faktotum,
derzeit bei v. Süßholz
Herr Franke.

Hierauf zum erſten Male:
Der arme Hugo.
Luſtſpiel in 4 Acten von G. Friedrich.
Perſonen:
Der Fürſt
Herr Knispel.
Graf Hugo von Weſternitz Herr Werner.
Clotilde, ſeine Frau.
präulein Berl.
Fräulein Ethel.
Luitgard, ihre Töchter Frau Kläger.
Helene.
Graf Otto von Weſternitz,
Hugo's Vetter
Herr Dalmonico.
Baron Hans von Daren . Herr Steude.
Dr. Phil. Joſeph Fiſcher,
Privatdocent
Herr Hacker.
LuiſeWarring,Muſiklehrerin Fräulein Braunfels.
Kurt Eberhard, Gutsinſpect. Herr Edward.
Fräul. Thereſe, Beſchließerin prau Eppert.
Huber, Förſter
Herr Franke.
Scholz, Gärtner

Herr Leib.
Ein Kammerdiner
Herr Hartig.
Ein fürſtlicher Leibjäger.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]





9. Jahresbericht


des

Evangeliſchen Kirchenbau=Vereins

zut Darmſtadt.

Nach den in der Generalverſammlung vom 10. Januar 1883 ge=
machten
Mittheilungen.



Der Bericht über die Ergebniſſe der nunmehr 3½jährigen
geräuſchloſen Thätigkeit des Evangeliſchen Kirchenbauvereins
dürfte bei ſeinen Freunden die Ueberzeugung befeſtigen, daß mit
dem bis jetzt erſammelten Grundſtock eines Kirchenbaukapitals
wenigſtens der Grundſtein einer künftigen neuen Kirche gelegt=
worden
iſt, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß bei einem
Anwachſen des Baufonds nur in dem ſeitherigen Zeitmaße
erſt nach Menſchenaltern an die Erbauung der neuen Kirche

gedacht werden könnte.


Nach Ausweis der Rechnung belief ſich die Einnahme des
Vereins im Jahre 1882 auf 3376,47 M.; hiervon kamen
aus jährlichen Beiträgen 1506 M. Aus Vorträgen,
welche auch im abgelaufenen Jahr zum Beſten des Vereins
in dankenswertheſter Weiſe von auswärtigen und einheimiſchen
Rednern gehalten wurden, ſind bis Ende 1882 abgeliefert
761,19 M. Das baare Geſammtvermögen beträgt nun=
mehr
13734,77 M. Die Anzahl der Mitglieder des
Vereins beträgt 302, wiederum etwas weniger als im vorigen
Jahre; der Rückgang iſt nur in drei Fällen durch Austritt
von Mitgliedern herbeigeführt worden, in allen übrigen durch
Todesfälle oder Wegzüge, die durch neue Beitritte nicht aus=
geglichen
worden ſind.

Die Erhöhung des Geſammtvermögens ſeit 1881 von
10,801 M. auf 13,734 M. iſt verhältnißmäßig gering, und
durfte dem Verein der Vorwurf gemacht werden, daß er bei
ſeiner ohne Zweifel gemeinnützigen Abſicht ohne Grund zu
ſehr im Stillen bleibe. Ihm liege es ob, zu zeigen, daß die
kirchliche Gemeinde im Wetteifer mit der bürgerlichen,
die ſtets auf neue Schulhausbauten ſinne, nicht zurückbleiben
wolle. Denn darüber, daß die vorhandenen wenigen Kirchen,
die auf engem Raume beiſammen liegen, dem Bedürfniſſe der

[ ][  ][ ]

faſt nach allen Seiten ſich ausdehnenden Stadt und auch dem
Bedürfniſſe derer, die die Kirche beſuchen wollen, nicht mehr
genügen, beſteht kein Streit mehr. Wenn an allen hohen
Feſten Hunderte von Kirchgängern an den Kirchenthüren wieder
umkehren müſſen und es ſchließlich aufgeben noch zu kommen,
ſo hat die kirchliche Wohnungsnoth ihren Culminations=
punkt
erreicht.
Zudem hat nun auch der Stadtvorſtand bei der unter
allſeitigem Entgegenkommen vollzogenen Dotirung einer fünften
Pfarrſtelle die in dem Wachsthum der Gemeinde vorliegende
dringende Nothwendigkeit, für das kirchliche Be=
dürfniß
zu ſorgen, in freigebiger Weiſe anerkannt, und es
liegt auf der Hand, daß dieſe dankenswerthe Neuerung erſt
dann ihre volle ſegensreiche Wirkung haben kann, wenn nun
auch für die verſchiedenen Pfarrer beſondere Kirchen
oder wenigſtens kirchliche Locale vorhanden ſind, womöglich
jedes in einem anderen Stadttheil, daß die dringend noth=
wendige
Bildung von Kirchengemeinden die ſo
oft ſchon in Verhandlung genommen worden iſt, endlich zu
Stande komme.
Selbſtverſtändlich mußte es der Stadtvorſtand, der
Kirchengemeinde überlaſſen, die aus der Beſtellung eines
neuen Pfarrers folgende Conſequenz der Herſtellung
neuer gottesdienſtlicher Locale zu ziehen, und der
Kirchenbauverein darf ſich das Verdienſt beilegen, dieſen Ver=
hältniſſen
nach Kräften Rechnung zu tragen.
In ſeiner Generalverſammlung wurde von allen Seiten an=
erkannt
, daß die Erbauung womöglich nicht nur einer, ſondern
mehrerer Kirchen eine Forderung der Zeit und insbeſondere
eine Pflicht gegenüber der ärmeren Bevölkerung ſei, welche
erfahrungsgemäß ſich zu den Kirchen drängt, ſobald man auf
ihre Verhältniſſe und Bedürfniſſe gebührende Rückſicht nimmt.
Daß man den Armen noch etwas Anderes ſchuldig ſei als das
tägliche Brot, einen Platz im Hoſpital und auf dem Fried=
hof
, müſſe ſich die kirchenbeſuchende Gemeinde gegenwärtig
halten, für die es ebenſo wichtig ſei, daß der Niedrigſte das
Evangelium hören könne, als daß der wohlſituirte Gebildete
in Ruhe ſeine Predigt genieße. Es wurden darum die ver=
ſchiedenen
Möglichkeiten der Errichtung einer ſogenannten
transportablen Kirche oder von einfachen Betſälen an ver=
ſchiedenen
Plätzen der Stadt beſprochen und anerkannt, daß
es durchaus im Intereſſe des Vereins liege, ſolche Einrichtungen
zu treffen, da nichts deutlicher die Nothwendigkeit eines
Kirchenbaues vor Augen ſtelle, als der Beſuch ſolcher
Gottesdienſte in Interimslocalen. Eine im Frühjahr 1883

[ ][  ][ ]

zu berufende weitere Verſammlung ſoll über dieſe Angelegen=
heit
Beſchluß faſſen, und hiermit hat allerdings der Verein
eine mehr ins Große gehende Wirkſamkeit ins Auge gefaßt, von
der ſich erhoffen läßt, daß ſie das zu erſtrebende Ziel: Er=
bauung
womöglich nicht nur einer, ſondern mehrerer
neuer Kirchen für das evangeliſche Darmſtadt,
auch einmal erreichen wird.
Die ſeitherigen treuen Mitglieder des Vereins ſind ge=
beten
, dieſer nothwendigen Fortentwickelung der Vereinsarbeit
ihre Theilnahme zu ſchenken und nach Kräften für Werbung
neuer Freunde zu wirken, zur baldigſten Erreichung des er=
ſtrebten
Zieles.
Der Vorſtand des Kirchenbauvereins, der jederzeit Mel=
dungen
zum Beitritt annimmt, beſteht nach wie vor aus den
Herren Rechtsanwalt Buchner (Vorſitzender), Kirchenrath
Ewald, Oberbürgermeiſter Ohly, Oberpoſtmeiſter Pfaltz,
Superintendent Dr. Sell, Buchdruckereibeſitzer Wittich.
Darmſtadt, 31. März 1883.

Zur Beitrittserklärung wolle man ſich der untenſtehenden
Anzeige bedienen, die ausgefüllk unter Couverk an die an=
gegebene
Adreſſe oder an Eines der anderen Vorſtands=
mitglieder
zu ſenden iſt!

Unterzeichneter erklärt hierdurch ſeinen Beitritt
zum evangeliſchen Kirchenbauverein mit einem

Jahresbeitrag von

Mk.

Datum.

Name.

Wohnung.

[ ][  ][ ]

den Rechner des evangeliſchen Kirchen=
bauvereins

Herrn Oberpoſtmeiſter Bfaltz

Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

4

Lodeo=zonzeige.
Statt beſonderer Anzeige Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß heute Morgen 2 Uhr
Fräulein Christel Eeinold
nach langen, ſchweren Leiden verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Auguſte Lichtenberg.
Darmſtadt, den 16. April 1883.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 19. April, Nach=
mittags
3 Uhr, ſtatt.

Holliiſche leberſicht.
Darmßadt. 17. April.
Deutſches Reich. Am Donnerstag erledigte der Reichstag die noch
reſtirenden Paragraphen des Abſchnittes über das Hauſirgewerbe meiſt der
Regierungsvorlage gemäß und genehmigte auch die zurückgeſtellten Art. 6.
8 und 9 der Gewerbeordnungsnovelle. Nur bei Art. 6 (Abänderung des
6 43 über das Ausrufen und Verkaufen von Druckſchriften) trat inſofern
eine erhebliche Modification ein, als das Haus den Antrag Träger, daß
die Verbreitung von Stimmzetteln bei Wahlen einer polizeilichen Be=
ſchränkung
uicht unterliegen ſoll, trotz des Widerſpruchs des Regierungs=
vertreters
, Geh. Rath Bödiker, annahm; die Berathung über Artikel 7
wurde ausgeſetzt. Am Freitag fand zunächſt die Interpellation Richte:
Hagen) über die Verzogerung der Reichstagswahl in Vortmund ihre
Erledigung, worauf das Haus bei 8 44 die Berathung der Novelle fort=
ſetzte
. Der genannte Paragraph handelt von den Handlungsreiſenden
und veranlaßte eine ſtundenlange Debatte, als deren Reſultat ſich ſchließ=
lich
die Annahme von 9 44 unter Ablehnung des den Legitimations=
zwang
der Handlungs Reiſenden bezweckenden Abſchnittes aufſtellte.
8 44a (Leaitimatonskarte) wurde unter Streichung der Abſätze 13, 14
und 15 (Gründe für die Verſagung oder Rücknahme der Karte) ange=
nommen
, desgleichen Artikel 100, betreffend den Ausſchluß aus der In=
nung
; der fortſchrittliche Antrag betreffend die Errichtung von Geſellen=
Innungen' ging an die Gewerbecommiſſion.
In der Reichstagsſitzung vom Sonnabend, den 14. April, ge=
langte
eine kaiſerliche Botſchaft zur Verleſung, welche der preußiſche
Finanzminiſter Scholz mittheilte. In der Botſchaft gibt dec Kaiſer bei
aller Anerkennung der Leiſtungen des Reichstages doch ſeinem Bedauern
darüber Ausdruck, daß die ſo überaus wichtigen geſetzgeberiſchen Arbeiten,
ſoweit ſie das Wohl des Arbeiterſtandes beträfen, einen ſo langſamen
Fortgang nehmen. Der Kaiſer ſpricht daher den Wunſch aus, den Etat
pro 1884185 ſchon jetzt berathen zu ſehen, um deſto früher freie Zeit für
die Berathung der Reichsunfallverſicherung zu gewinnen. Die Pflichten
der Kaiſerlichen Regierung erforderten, kein Mittel zu verſäumen, um
für die Biſſerung der Lage der Arbeiter und für die Erhaltung des
Friedens unter den Klaſſen der Bevölkerung, ſo lange Gott ihm, dem
Kaiſer, Friſt gäbe, zu wirken. Schließlich legt die Botſchaft dem Reichs=
tage
die baldige Erledigung der vorbenannten Aufgaben dringend ans
Herz. Das Haus nahm die Botſchaft ſchweigend entgegen und beſchloß
auf Vorſchlag des Präſidenten, den Druck der Botſchaft abzuwarten.
Die fernere Berathung der Novelle zur Gewerbeordnung iſt einſtweilen
von der Tagesordnung abgeſetzt worden und tritt der Reichstag dafür
in ſeiner nächſten Sitzung am Donnerstag, den 19. April, in die zweite
Leſung des Krankencaſſengeſetzes ein.
Am Montag iſt auch das preußiſche Abgeordnetenhaus wieder zu=
ſammengetreten
und ſomit erwächſt dem Reichstage eine bedenkliche
Concurrenz.
Die Gerüchte über die neue kirchenpolitiſche Vorlage, welche dem
preußiſchen Landtage gemacht werden ſoll, wollen nicht verſtummen, ob=
wohl
denſelben von unterrichteter Seite auf das Beſtimmteſte wider=
ſprochen
wird. Jedenfalls wird man dieſelben am beſten als einen
Fühler aufzufaſſen haben, inwieweit die Stimmung in Centrumskreiſen
der angeblichen Vorlage günſtig iſt. Was die letztere ſelbſt anbelangt,
ſo ſoll dieſelbe hauptſächlich die Aufhebung der maigeſetzlichen Beſtim=
mungen
in Betreff des Meſſeleſens und Sacraentſpendens bezwecken.
Der Reichsanzeiger publicirt die bereits bekannten und vom
Bundesrath genehmigten Ausführungsbeſtimmungen zum Verbot der
Einfuhr amerikaniſcher Schweine und amerikaniſchen Schweinefleiſches.
Die Holzzoll Commiſſion nahm in erſter Leſung mit 11 gegen 10
Stimmen die Regierungsvorlage an, nachdem der Antrag auf Ermäßi=
gung
des Zolls für Grubenhölzer angenommen und derjenige auf Er=
mäßigung
des Zolls für Faßdaubenhölzer abgelehnt worden war.
Dem Moniteur de Romel zufolge iſt die Antwort der Curie auf
die jüngſte preußiſche Note dem deutſchen Geſandten v. Schlözer zuge=
geſtellt
worden und iſt deren Eintreffen in Berlin für Montag den 16.
in Ausſicht geſtellt.
In Folge des Todes des Großherzogs von Meklenburg iſt die auf
geſtern feſtgeſetzt geweſene Abreiſe des Kaiſers nach Wiesbaden bis auf
weiteres verſchoben worden. Der Kaiſer reiſte am Sonntag nach Schwerin
und kehrte am Montag wieder nach Berlin zurück.

885
74
Der Großherzog von Meklenburg verſchied am Sonntag Vormittag
111 Uhr in Schwerin in Folge einer Lungenentzündung. Nach einer
Bekanntmachung des Staatsminiſteriums beauftragte der verſtorbene
Großherzog in ſeinen letzten Lebensſtunden den Staatsminiſter Poſchwitz,
dem Lande ſeinen Tank für die Liebe und Treue auszuſprechen, die das=
ſelbe
ihm während ſeiner einundvierzigjährigen Regierung gehalten.
Dem Vernehmen nach hat der Kronprinz das Comits für die an=
läßlich
der ſilbernen Hochzeitsfeier des Kronprinzlichen Paares in ganz
Deutſchland veranſtalteten Sammlungen einberufen, um deſſen Anſichten
über die Verwendung der Sammlung zu hören.
Der Referent für die bayriſche Nothſtandsvorlage für die Waſſer=
beſchädigten
Abg. Walter hat dem Vernehmen nach beantragt, ſtatt von der
Regierung verlangten M. 1,300,000 nur M. 700,000 zu bewilligen und
ſollen hiervon für die Rheinpfalz nur M. 110,000 zur Wiederherſtellung
der Rheindämme bewilligt werden.
In dem Hugſtetter Eiſenbahnproceß wurden, nach Verneinung der
Vorfrage, daß die Geſchwindigkeit des Zuges weſentlich zur Entgleiſung
beigetragen habe, ſämmtliche Angeklagten freigeſprochen und hat die
Staatskaſſe die Geſammtkoſten zu tragen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Mittheilungen über das Ergebniß des
mit Spanga angeſtellten Verhöres lauten widerſprechend, nach einer
Verſion ſoll er bereits Alles geſtanden haben, nach einer anderen ſoll er
entſchieden in Abrede ſtellen, bei der Ermordung Majlaths betheiligt ge=
weſen
zu ſein. Vorläufig befindet ſich Spanga im Preßburger Landes=
hoſpitale
und wird ſeine Ueberführung nach Peſt erfolgen, ſobald er
transportfähig geworden iſt.
Die Polizei überaſchte am 14. d3. in Prag eine geheime Socialiſten=
verſammlung
, fand Waffen, Munition und ſocialiſtiſche Schriften,
und nahm fünf Verhaftungen vor.
Frankreich. Fregattencapitän Kergeradoc iſt zum außerordentlichen
Geſandten am Hofe von Hue ernannt worden, und ſoll dem Vernehmen
nach die ſofortige Ausführung der Verträge von 1874 verlangen. Hier=
nach
gilt ein actives Vorgehen gegen Tonkin nunmehr für ſicher.
Wie der miniſterielle Voltaire behauptet, iſt die Converſion der
Rente nicht nur feſt beſchloſſen, ſondern es werde auch die Regierung auf
eine raſche Zuſtimmung der Kammer dringen.
Der Brandſchaden an dem militäriſchen Proviantgebäude in Vordeaux
wird auf eine Million Franes geſchätzt. Es wird eine Brandſtiſtung
vermuthet, da das Feuer gleichzeitig an zwei verſchiedenen Stellen
ausbrach.
England. Die Königin beabſichtigt am 17. d. M. nach Osborne
überzuſiedeln und ſind zu deren Schutze außergewöhnliche Vorſichtsmaß=
regeln
getroffen worden, u. A. ſind bereits mehrere Beamte der geheimen
Polizei nach Cowes abgegangen.
Vier Geheimpoliziſten ſind nach Mexiko abgereiſt, um dort Nach=
forſchungen
nach der im Dubliner Mordproceß als Rummer 1 bezeichneten
Perſönlichkeit anzuſtellen.
Eiger Meldung des Reuter'ſchen Bureaus' zufolge hat die Regierung
der Colonie Queensland von der Inſel Neu=Guinea formell Beſitz er=
griffen
.
Dem Obſerver= zufolge hat die Polizei am 15. April aus Belgien
die Mittheilung erhalten, daß eine bedeutende Quantität Dynamit auf
einem in der vorigen Woche aus Antwerpen ausgelaufenen engliſchen
Schiffe verladen worden ſei.
Vom Schwurgerichte in Dublin wurde Brady der Ermordung Burke's
für ſchuldig erklärt und zum Tode verurtheilt.
Cghpten. Aus Kairo wird gemeldet, daß nicht blos eine Com=
miſſion
zur Ausarbeitung einer Verfaſſung für Cgypten nach dem Plane
Dufferin s niedergeſetzt, ſondern auch eine engliſch=egyptiſche Convention
abgeſchloſſen werden ſoll, laut welcher die Dauer der engliſchen Occu=
pation
auf fünf Jahre feſtgeſtellt werden dürfte.
Vereinigte Staaten. Nach einer Mittheilung des F. J." iſt
von den Vereinigten Staaten mit Madagascar ein Vertrag abgeſchloſſen
worden, in welchem das Recht der Königin der Hovas auf den un=
beſchränkten
Beſitz der ganzen Inſel anerkannt wird. Frankreich beſtreitet
bekanntlich der Königin dieſes Recht.
Aus Ttadt und Land.
Da rmſtadt, 17. April.
- S. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſtlieutenant v. Herget, Commandeur des Feld=Artillerie=Regts.
Nr. 7, den Amtsrichter Hechler von Homburg a. d. O., den Gemeinde=
einnehmer
Becker von Kelſterbach, den Profeſſor v. Wilmann, den Ober=
förſter
Frey von Woogsdamm, die mit dem Ehrenzeichen für Verdienſte
während der Waſſersnoth 1882,83 Decorirten: Bürgermeiſter Dillmann
von Heidesheim, Bürgermeiſter Volz von Hamm, Beigeordneter Oswald
und Geometer Reinhard von Gimbsheim, Bürgermeiſter Strack von Rhein=
Dürckheim; zum Vortrag den Geheimen Cabinetsrath Dr. Becker; in
Audienz den Königlich Großbritanniſchen Geſchäftsträger Mr. Scott.
- S. Königl. Hoh. der Großherzog haben die Forſtacceſſiſten
L. Spieler von Offenbach a. M. und J. Engel von Homberg a. O. zu
Oberförſtern der Oberförſtereien Babenhauſen, bezw. Milteldick ernannt.
O Nach dem Entwurf des Kapitalrentenſteuergeſetzes ſoll
das Einkommen aus Renten u. ſ. w., abgeſehen von der eigentlichen Ein=
kommenſteuer
, einer Beſteuerung unterliegen, welche ſich auf jährlich
162 pCt. berechnet. Eine Minderheit des Finanzausſchuſſes zweirer
Kammer glaubt indeſſen eine höhere Beſteuerung und zwar 19 pCt. in
239

[ ][  ]

886
A7.

Antrag bringen zu ſollen, womit ſich jedoch der übrige Ausſchuß wie die
Regierüng nicht einverſtanden erklären konnte.
0 Nach Antrag bes Finanzausſchuſſes zweiter Kammer ſoll künftig=
hin
die Regulirung der Gewerbeſteuer einer beſonderen
Commiſſion übertragen werden, welche aus dem Steuercommiſſar
als Vorſitzenden und 3 von der Stadtverordnetenverſammlung, beziehungs=
weiſe
dem Gemeinderath einer jeden Gemeinde auf drei Jahre gewählken
Mitgliedern beſteht. Zu Mitaliedern ſollen nur Solche gewählt werden
können, welche zur Zeit der Wahl volle 30 Jahre alt ſind, und ſich im
Beſitz der Staatsbürgerrechte befinden. - Auzerdem würden für jede
Gemeinde noch 2 Erſatzmanner zu wählen ſein. Dieſe Commiſſion würde
u. A. auch darüber zu befinden haben, ob im gegebenen Fall der tarif=
mäßige
Zuſatz des Miethwerthes des zum Gewerbebetrieb erforder=
lichen
Locals ganz oder eventuell nur bis zur Hälfte in Anſatz zu
kommen hat.
Bie directen Steuerzettel für das Etatsjahr 1883184
ſind nunmehr vom Steuercommiſſariat an die Bürgermeiſterei abgegeben
worden und iſt deren Austheilung an die Steuerpflichtigen für die nächſten
Tage zu erwarten.
Die öffentliche Armenpflege in hieſiger Stadt wird be=
kanntlich
geübt durch Aufnahme in das Kranken=, Pfründner= und
Armenhaus (geſchloſſene Pflege), oder durch Verabreichung von baarem
Wochengeld, aus welchem die Unterſtützten ihre Bedürfniſſe ſelbſt zu be=
ſtreiten
haben (offene Pflege). Dies Wochengeld hat ſich im Verwal=
tungsjahr
1881,82 auf durchſchnittlich 1333 M. für die 14tägige Periode
berechnet, gegen 1243 M. im Jahre vorher. Seit Inkrafttreten der
neuen Armenordnung im Jahre 1876 hat dieſes Wochengeld ſich etwa
verdoppelt, während der Aufwand für die geſchloſſene Armenpflege nur
ein weſentlich geringeres Anwachſen erfuhr.
Pferdemarkt. Bei der geſtrigen Prämirung erhielten folgende
inländiſche Pferdebeſitzer Preiſe. Für: Mutterſtuten mit diesjährigen
Fohlen: Peter Hechler, Alsbach, 1. Preis, 50 Mk., Peter Schmenger II.,
Hornheim, 1. Preis. 60 Mr. L. Merſchroth IV., Hahn, 3. Preis, 40 Mr.
Für Zuchtſtuten: Bürgermeiſter Rapp, Habitzheim, 1. Preis, 50 Mr.,
A. Habermehl, Goddelau, 2. Preis, 40 Mk. P. Dörr VI., Leeheim,
2. Preis 40 Mk., H. Brenner VI., Habitzheim, 3. Preis, 30 Mk, D.
Lorz, Rodau, Diplom.
0) Wie man vernimmt ſoll gegen einen bekannten Geldvermittler
eine Unterſuchung wegen Betrugs anhängig gemacht worden ſein und
zwar von Wiesbaden aus.
Das Concert der Frau Amalie Joachim fand am Samstag
im Saalbau ſtatt. Der Beſuch desſelben war nicht ſo zahlreich, wie es
die gebotenen Genüſſe verdient hätten, was ſich wohl zum Theil durch
die vorgerückte Saiſon, beſonders aber auch dadurch erklärt, daß eben
gerade in den letzten Tagen durch die Gaſtſpiele am Hoftheater dem
kunſtſinnigen Publicum gar Vielerlei geboten war. Die Künſtlerin,
Gattin des berühmten Violinvirtuoſen Joſeph Joachim, deſſen un=
längſt
hier gegebenes Concert noch in friſcher Erinnerung ſteht, iſt wohl
eine der bedeutendſten Sängerinnen Deutſchlands. Der Verlauf des
Abends rechtfertigte den derſelben vorausgegangenen Auf in jeder Be=
ziehung
. Ihr wundervoller Geſang und ihr herzberührender inniger
Vortrag wirkten geradezu entzückend auf die Zuhörer. Es iſt nicht allein
die brillante Geſangestechnik, die dieſe Wirkung hervorbringt, ſondern
auch beſonders die den ächt künſtleriſchen Geſchmack bezeichnende Vollendung
in der Art, wie ſie Bedeutung und Inhalt jedes einzelnen Stückes auf=
faßt
und wiedergibt. Wir erinnern in dieſer Hinſicht unter den vor=
getragenen
Geſängen beſonders an Mignon (nKennſt du das Land=)
von Beethoven, den Erlkönig von Schubert und an das Ständchen von
Brahms, nach dem der Beifall kein Ende nehmen wollte, worauf
die Künſtlerin die Güte hatte, dasſelbe noch einmal zu ſingen.
Die Begleitung der Geſänge auf dem Flügel hatte Herr Spangen=
berg
von hier übernommen der außerdem noch einige Clavierſtücke zu
Gebör brachte, die beredtes Zeugniß dafür ablegten, mit welchem Fleiß
und Erfolg dieſer ſtrebſame und talentvolle Künſtler in ſeiner Ausbil=
dung
vorgeſchritten iſt. Von ſeinen vorgetragenen Piecen ſeien erwähnt
ein Menuett von Boccherini und chant sans paroles von Tſchaikowsky.
Das Concert war durch den Beſuch Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
und Ihrer Großh. Hoheiten der Prinzeſinnen Victoria und Eliſabeth
ausgezeichnet.
- Geh. Hofrath Teſcher wurde am Sonntag unter Theilnahme
der Vorſtände des Wiesbadener und des hieſigen Theaters in Wiesbaden
beerdigt. Herr Director Wünzer legte auf dem Grab des Dahinge=
ſchiedenen
einen Lorberkranz nieder. Durch ein Doppelquartett wurden
Trauergeſänge vorgetragen.
Frau Amalie Friedrich=Materna wird dem Vernehmen
nach demnächſt noch einmal hierſelbſt gaſtiren.
- (Eingeſandthr Das Einhalten der Tauben in den
Schlägen zur Saatzeit. Nimmt man an, daß eine Taube pro
Tag 100 Körner der ausgeſtreuten Saat frißt, ſo entſteht hierdurch dem
Landwirthe ein Schaden von 100 Aehren, jede derſelben zu nur 36 Kör=
nern
gerechnet ergibt einen Verluſt von 3000 görnern, ganz abgeſehen davon,
daß bei der Beſtockung auch mehr als eine Aehre pro Korn heranwächſt. Es
würden ſorach 10 Tauben pro Tag mindeſtens 300, 000 zu erhoffende Körner
vernichten und läßt ſich bei den vielen, während der Saatzeit auf den

Feldern umherfliegenden Tauben ſonach leicht ermeſſen, daß hierdurch
ein unberechenbarer Schaden angerichtet wird. Einſender dieſes hat die
Erfahrung gemacht, daß Tauben, welche zu Hauſe regelmäßig und ge=
hörig
gefüttert werden, gar nicht in das Feld fliegen, ebenſo, daß es nur
mangelhafte Fütterung iſt, welche manche Tauben veranlaßt, nicht gerne
in den Schlag zu gehen. Es dürfte ſich daher empfehlen, daß, nach der
Bekanntmachung bezl. des Einhaltens in den Schlägen, den betr. Jagd=
pächtern
die Erlaubniß ertheilt würde, die Tauben vom Tage des Ver=
bots
ab zu ſchießen, ſowie auch im Intereſſe der Gärtner die Einſperrungs=
zeit
zu verlängern.
Eingeſandt. Der unziemliche Zuſtand, in welchem ſich die Straßen
Darmſtadts und Beſſungen's befinden, veranlaßt zu der dringenden
Bitte an die bezüalichen Behörden, namentlich diejenigen, welche zur
Handhabung der Geſundheitspolizei verpflichtet ſind, eine Wendung zum
Beſſern balsmöglichſt eintreten laſſen zu wollen. Daß die Straßen nicht
genügend gereinigk werden, iſt eine Thatſache, welche der Reſidenzler
geduldig erträgt - hat er doch die entſchädigende Genugthuung, Be=
wohner
der Haupt= und Reſidenzſtadt zu ſein. Was kümmert ihn das
Geſpötte der Fremden, welche dieſe Ehre zwar nicht, dagegen die An=
nehmlichkeit
einer gründlichen Straßenreinigung zu Hauſe genießen. Daß
es aber auch an der erforderlichen Straßenbeſprengung mangelt, iſo
daß man den Staub lothweiſe in die Lungen bekommt, ſobald man den Fuß
auf die Straße ſetzt, iſt eine Eigenthümlichkeit unſerer Hauptſtadt,
deren endliche Ableaung ſelbſt der conſervativen Genügſamkeit der
Bürger Darmſtadt=Beſſungens räthlich erſcheinen dürfte. Patienten, welche
an Affectionen der Schleimhäute leiden - und halb Darmſtadt iſt ſo glück=
lich
können hier auf Geneſung nicht hoffen. Daß gerade die Spitzen
der maßgebende Stellen ſich ſo kräftiger Conſtitutionen erfreuen, um
durch ein Bischen Staub mehr oder weniger nicht beläſtigt zu werden,
iſt in anderer Beziehung eine ſehr erfreuliche Thatſache L aber un=
beſcheiden
iſt es wahrbaftig nicht, wenn wir die dringende Bitte an ſie
richten, wenigſtens aus Menſchenfreundlichkeit auf die Beſeitigung eines
Zuſtandes hinzuwirken, deſſen Beibehaltung ſich mit dem Anſehen der
Stadt, dem Wöhle ihrer Bürger und den Zwecken der bezüglichen Aemter
durchaus nicht verträgt.
L. Beſſungen. Bei der geſtern mit unbedingtem Zuſchlag er=
folgten
Verſteigerung derzVilla Hecku ging dieſelbe um den Preis von
60100 Mark in den Beſitz der Freifrau von Edelsheim über.
Mainz, 14. April. In dem Bureau des Mainzer Journals=
fand
geſtern bezügl. eines Artikels über die Zuſtände in der Eifel eine
Hausſuchung ſtatt. Das betreffende Manuſcript wurde nicht gefunden.
Offenbach. Nach der in der Freimaurerloge ſtattgehabten öffent=
lichen
Verſteigerung der aus der Verlooſung zu Gunſten der Wäſſer=
beſchädigten
nicht abgeholten Gewinn=Gegenſtände und erfolgter Deckung
aller Druckkoſten hat ſich ein Netto=Ertrag aus der Verlooſung von
10710 M. 40 Pf. eraeben, ſo daß incluſive der bei der Loge zu gleichem
Zwecke eingegangenen directen Geldgeſchenke von 789 M. 60 Pf. 11500 M.
zur Vertheiluna an die Unterſtützungs=Comites gelangen werden.
-Schiffsnachrichten. mitgetheilt von A. Kady. Rheinſtraße 47
Das Hamburger =Poſtdampfſchiff Wieland=, Capitän Hebich, von der
Linie der Hamburg=Amerikaniſchen Packetfahrt=Actien=Geſellſchaft, welcher
am 28. März von Hamburg via Havre abging, iſt am 12. April in
New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Montag, den 16. April.
Die beiden letzten Theaterabende brachten Wiederholungen zweier
bereits ausführlich beſprochener Stücke; am Freitag wurde der
Schwabenſtreich Und äm Sonntag Mignon gegeben. Ueber
die Freitagsvorſtellung iſt nur zu berichten, daß dieſelbe ſehr ſchwach be=
ſucht
war, wie man wohl leicht vorausſehen konnte, wenn man die vielen
Schwächen dieſes neueſten Schönthan'ſchen Luſtſpiels in Betracht zieht.
WasMignon' betrifft, ſo erfreute ſich dieſe Oper wie früher einer
vorzüglichen Wiedergabe. Die Darſteller der Hauptrollen: Fräulein
Roth (Mignon), Frau Mayr (Philine) und Herr Bär (Wilhelm
Meiſter) würden ihrer Aufgabe in gleichem Maße gerecht und fanden
daher wohlverdienten Beifall. Ebenſo läßt ſich von den Vertretern der
kleineren Parthien nur Günſtiges berichten. Die Chöre wurden friſch ge=
ſungen
, das Orcheſter war lobenswerth. Das nicht zahlreiche Publicum
nahm daher die Aufführung recht beifällig auf.

Tages=Kalender.
Vom 16. bis 18. April: Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.
Mittwoch: 18. April: Muſikaliſche Soirée von Eleonore d Eſterre Keeling
(Darmſtädter Hof).
Camstag 21. April: Abendunterhaltung des Beſſunger älteren Geſang=
vereins
(Markwort). Concert und Ball des Kriegervereins ( Larm=
ſtädter
Hofj. Concert des Männergeſangve.eins (Traube).
Sonntag 22. April: Stiftungsfeſt der Section Darmſtadt des deutſch=
öſterr
. Alpenvereins.
Dienstag !. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und Induſtrie.

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten, betr.: 3. Jahresbericht des evangeliſchen Kirchenbau=Vereins zu Darmſtadt.
Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.