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Aanunz 1 Mn vo P. ud
Aauzhr uwirn vaden von
Aa pim Deelunn m.
„nnua m 1 Mar vo Pf.
RAul ué Pefaffilaz
rag= und Anzeigeblatt.)
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtad=
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition. Rheinſtr Nr. 34
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowle auswärg
uIIIlEp, Rntethttunhoviſttl. „dn unnancmaitu-
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 13. April.
1883.
A 72.
Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß des Johann Peter
Koch von Eberſtadt wird, da derſelbe
überſchuldet iſt, auf Antrag des Ludwig
Riehl V. von Pfungſtadt, als Vormund
der Kinder erſter Ehe des Joh. P. Koch
heute am 4. April 1883, Vormittags
12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Herr Rechtsanwalt Schödler dahier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
1. Mai 1883 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls, über die
in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten
Gegenſtände - und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Mittwoch den 9. Mai 1883,
Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin
anberaumf.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 1. Mai 1883
Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 4. April 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I1
Veröffentlicht:
Ufinger,
Gerichtsſchreiber.
(3320
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung der Fahrbahn und
der Trottoirs in der Grafenſtraße (zwiſchen
Rhein= und Waldſtraße) vorkommenden
Pfläſterer= und Asphaltarbeiten ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 17. April l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 9. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. S. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (3531
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer Arbeiten,
ſo=
wie die Thon=, Cement= und Eiſenwaaren=
Lieferung für Erbauung von Kanälen auf
dem Louiſenplatze und in der Kiesſtraße ſollen
im Wege der Submiſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 16. April 1883,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 9. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (3492
Stamm=, Stangen= und
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 16. April l. Js.,
Vor=
mittags 9 Uhr
anfangend, werden im Roßdörſer
Gemeinde=
wald Diſtrict„Mark”
4 Eichſtämme, von 4-7 Meter Lünge,
15 bis 28 Etm. mittl. Durchmeſſer,
0.92 Feſtmeter,
7 Nadelſtämme von 5-17 Met Länge,
17- 36 Etm. m. Durchm., 13,79 Fſtm.,
5 Eichen=, 223 Nadel=Derbſtangen,
2314 N del=Reisſtangen, 16, 30 Feſtm.,
1 Rm. Buchen=, 1 Rm. Birken=, 11 Rm.
Eichen=, 49 Rm. Nadel=Scheiler,
2 Rm. Birken=, 26 Rm. Eichen=, 140 Rm.
Nadel=, 2 Rm. Erlen=Knüppel,
700 Stück Buchen=, 1300 Stück Eichen=,
19.450 Stück Nadel., 450 Stück
Weichlaubholz=Wellen,
13 Rm. Eichen=, 40 Rm. Nadel=Stöcke
verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig
am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 7. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[3455
Bekanntmachung.
Montag den 16. April d. 3s.
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Hauſe Ludwigsſtraße Nr. 38
zu Beſſungen die nachſtehenden Mobilien,
als:
1 Kommode, 1 Kleiderſchrank, mehrere
Tiſche und Stühle, 2 Wanduhren,
Spiegel und Portraits, 2 Bettſtellen,
1 Küchenſchrank, ſowie Bettwerk,
Weiß=
zeug, Kleider, Haus= und Küchengeräthe,
ferner: 1 Hobelbank mit Werkzeug,
Zimmerwerkzeug und Schleifſtein ꝛc.,
lauf freiwilligen Antrag öffentlich gegen
baare Zahlung verſteigt.
Beſſungen, den 11. April 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(3582
KLlte Wagenſabri.
von
Baplist Röder in Haiuz,
Große Bleiche 9,
12276
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Luxuswagen in großer Auswahl.
Für Sehuh- und Lederzeng.
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60 Pf., Lederöl 50 Pf., Kidkreme 25 Pf.,
Wichſe 10 Pf. per Schachtel, nur Prima=
(3290
Waare.,
h. Rellmann, Schulſtraße 6.
228
841
Dio Lniſormen- und
Militär-Bfſecten-Pabriki
Darmstadt,
Louiſenſtraße 14,
A7
Soeben erſchienen in meinem Verlage:
nEIO EICAEk von L. H.
Opus 74.
060 Ml. 4) Erinnerung
1) Herein!
086 „ 5) Lorelei
2) Verliebt
5) Liebchen, wo biſt du? 120 „ 16) Obichdichliebe;
0.80 Mk.
1.20 „
060 „
(3584
H. Bölliap,
Ausikalien-Handlung, FrnstJudmigsstrasse 12.
5
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Milltür-, Hof- Staats-
und
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Sättel K Zaumzenge.
Givll-Bekleidungastücke
und
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[1449
Zu Fussboden- Anstriohen
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mit und ohne Farbe, offen und in ½
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J. G. Reller,
Carlsſtraße 16.
von Ern. Stoin, Erdö=Bénye bei Tokay
(Ungarn), Beſitzer der Weinberge: Beneſick.
Bakſa, Omlas und Diockut.
Um den Export des medieiniſchen
Tokaher=
weins zu heben, verkaufe meine garantirt
echten, ärztlich ewpfohlenen „mediciniſchen
Tokayerweine: durch meine Verkaufsſtellen
ſchon die Einzelflaſche zum Engros=Preiſ=,
damit der Wein nicht nur für Kranke,
ſon=
dern auch als tägliches Stärkungsmittel
für Kinder, Frauen und Greiſe, wie auch
für Morgen= und Deſſertwein gebraucht
werden kann. Analyſe und Gutachten des
Herrn Prof. Dr. P. Wagner über meine
Lokayerweine kann in den Geſchäftslocalen
meiner Verkaufsſtellen eingeſehen werden.
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Hond=
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habe, werden von heute an zu M. 2.90
abgegeben.
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Güte eingetroffen.
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Bückerei, Holzſtraße 2l.
Soenneckers
Schreibfederr,
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291
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gewirkt zu haben."
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Verfügungen höchſter Militär=, Miniſterial= und Regierungsbaubehörden
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empfohlen und angeordnet. Proſpect, Rath und Auskunft, auch zur Anl. v.
Eiskellereien ꝛc. gratis. Gustav Schallohn, Chem. Fabr., Magdeburg.
1450₈
3645
818
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ſowie ein in gutem Zuſtaude befindlicher
Kaffeebrenner, 15-20 Pfund haltend,
iſt billig zu verkaufen. Näheres Mühl=
(3586
ſtraße 14, Parterre.
ſEin gut erhaltener Seſſel billig zu ver=
C= kaufen. Pancrattusſtraße 11. (3342
Gardiſtenſtraße Nr. 35 ſind gut
erhaltene Möbel wegzugshalber
[3587
zu verkaufen.
[3463
Kartoffeln.
Ueberrheiner goldgelbe Spätroſen zu
verkaufen Hof Hopfengarten. Erb.
10 Wirthstiſche
zu verkaufen Schützenſtraße 12. (3465
ſEine Specerei=Einrichtung iſt zu ver=
S. kaufen Saalbauſtraße 17.
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Ein Haus
in der Mühlſtraße gelegen, 1½ ſtöckig,
im Seitenbau große Werkſtätte, Vorgarten
reſp. Bauplatz, ſowie ein großer
Hinter=
garten, iſt für Mk. 16,000 unter
an=
nehmbaren Zahlungsbedingungen zu
ver=
kaufen, durch
(3303
P. Thüringer, Schulſtraße 5.
[3501
Ein Regenfaß
billig zu verkaufen Heidelbergerſtraße 15.
Dwei Paar Lachtauben zu verkaufen;
) Pankratiusſtraße 5I.
[3506
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franzds. karloffehn,
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(3587a
L. Melsheimier.
W
2334) Heidelbergerſtraße gegenüber
der Artillerie=Kaſerne ein Laden mit
Wohnung ſofort beziehbar, ſehr geeignet/
zum Betriebe eines Spezerei=Geſchäfts, zu
vermiethen. Näheres Schützenſtraße 17.
3509) Beſſ. Schulſtr. 49 zwei Woh
nungen, Hochparterre, 4-5 Zimmer mit
Garten und Waſſerleltung, 1. Juli beziehb.
3357) Roßdörferſtraße 3 iſt der
1. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche, Waſſerleitung u. ſ. w., zu
vermiethen und bis 1. Mai beziehbar.
E
2183) Stiftſtraße Nr. 63 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
ſeschättseröſuung & Eupfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich die ſeit langen Jahren von Ferdinand
Incoby und deſſen Wittwe beiriebene Bäckerei, große Ochſengaſſe l, übernommen
habe und in ſeitheriger Weiſe weiter führen werde.
Unter Zuſicherung prompter und reeller Bedienung werde ich beſtrebt ſein, alle,
auch in die Feinbäckerei einſchlagende Backwaaren ſtets friſch und in guter
Qualität herzuſtellen.
Um gütigen Zuſpruch bittend, zeichnet
Achtungsvoll
WElh. Becher, Büchermeiſter,
große Ochſengaſſe 1.
(3480
Brannkohlenbergwerk Feligenſtadt. 3
Uuſere Braunkohlen=Preßſteine ſind in jedem beliebigen Quantum und bei
Entnahme von 500 Stück - ca. 10 Ctr. zu 8 Mk. ganz frei ins Haus
geliefert gtgen Baarzahlung zu beziehen durch die Alleinverkaufſtelle
Bernhard M. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtraße 42.
(10522
ſeschäfteverlegung
Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich mein Geſchäft Ernſt=
Ludwig=
h ſtaße 21 nebenan in 222E verlegt habe.
H. HLert.
(3532
Im Gaalbau.
Samstag den 14. April 1883, Abends 7½ Uhr:
von
Amalie Joaohim
unter gefälliger Mitwirkung des Pianiaten
Herrn Röiuriöh Svangenborg.
Billets: Sperrſitz 4½ Mk numerirter Saal 3 Mk., unnumerirter
Saal 2 Mk., Vorſaal 1½ Mk., ſind in der Muſikalienhandlung von
Georg Thies und bei Herrn Saalbauinſpector Belten zu haben. (3475
H ä u p e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
41
Alexauder=
due Houstadt,
ſtraße.
846
E
5588) Eine geſunde Amme ſucht
Stelle. Auch können brave Landmädchen
nachgewieſen werden.
B. Steiger, Roßdörſerſtraße 18.
5589)
empfehlen.
Tüchtige Mädchen kann ich
Frau Becker, Schirmgaſſe 10.
3590) Eine kräftige noch junge Frau,
welche früher diente, ſucht Laufdienſt oder
Aushülfe. Frau Hesaliug,
Louiſen=
ſtraße Nr. 8.
M
3591) Brave Mädchen erhalten
ſo=
fort gute Stellen. Stellenbüreau Röſe,
Eliſabethenſtraße Nr. 46.
3299) Suche für mein Ladengeſchäft
ein Lehrmädchen.
Karl Rittershaus.
A 72
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Beſitzer von Tauben werden hiermit aufgefordert, letztere vom 15. April
bis 15. Mai d. Js. bei Vermeidung von einer Strafe von 2 Mark für jeden
Uebertretungefall in den Schlägen zu halten.
Sollte ſich das Einhalten der Tauben nicht ermöglichen laſſen, ſo iſt auf
unſ=
rem Büreau hiervon Anzeige zu machen.
Beſſungen, den 12. April 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[3592
c.
[AL1 EEsG18
29. Geſellſchafts=Reiſe
nach Sehweiz u Ober-Itallen.
Abreiſe 11. Mai. 500 Ml. 16 Tage.
Programm gratis durch Carl Rleſel's
Reiſe=Contor, Berlin, Central=Hotel.
3572) Ein ſolider, fleißiger Arbeiter,
der gute Zeugniſſe beſitzt, findet dauernde
Stellung. Vorzug erhült derjenige, der
ſchon in einer Fabrik mit Maſchinenbetrieb
thätig war. Offerten unter A- B. nimmt
die Expedition d. Bl. entgegen.
3573) Ein Junge von ca. 15 Jahren
wird zum Reinigen von Gläſern geſucht.
Criedr.Schiſer,
Ludwigsplatz 7.
3574) Ein Fuhrknecht geſucht.
Schwanenſtraße 39.
3300) 2 Lehrjungen ſucht Philipp
Kraus, Spenglermeiſter, Kiesſtraße 27.
Fine Wohnung von 7- 9 Zimmern
C= nebſt Küche und Zubehör zu miethen
geſucht. Gefl. Off. unter F. 0. nimmt
die Expedition entgegen.
[3304
Syocialarz Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(6899
Erfolge.
Dwei kleine Familien ſuchen gegen Herbſt
womöglich in einem Hauſe 2 Wohnungen,
5-6 Zimmer, event. ein kleines Haus.
Offert. unter A. L. a. d. Exped. (3596
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat März 1883 ſind eingegangen:
a. Legate: 1) der Johannes Gehrhardt VII.
Eheleute zu Wällerſtädten 8 M. 57 Pf.
2) des Johannes Müller VIII. und der
Magda=
lena Müller zu Lampertheim 10 M.
b. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
M. 26.13 Pf., theilweiſe mit folgenden Inſchriften:
1) Ihr lieben Waiſen bittet den lieben Gott, daß ꝛc.
L. K. G. 50 Pf. - 2) Von einer Waiſe am
Oſterfeſte mit der Bitte: „Ach Gott verlaß mich
nicht1 2 M. - 8) Da mir Gott meine Bitte
erhöret hat ꝛc. Den armen Waiſen 2 M.-
4) Aus Dankbarkeit gegen Gott. Den armen
Waiſen. L. W. 1 M. - 5) Ueberſchuß einer
Landparthie 17 Pf. - 6) Gott, du haſt meinen
Wunſch erfüllt ꝛc. M. 50 Pf. - 7) Ihr lieben
Waiſen bittet den lieben Gott, daß ꝛc. 50 Pf.
- 8) Ihr lieben Waiſen bittet den lieben Gott,
daß ich ꝛc. Den armen Waiſen 5 M. - 9) Von
Schülern der Ackerbauſchule Darmſtadt 35 Pf.
10) Ihr lieben Waiſen bittet für mich den
lieben Gott, daß ꝛc. 573. J. Th. 65 Pf. -
11) Ihr lieben Waiſen bittet den lieben Gott,
daß er ꝛc. Kr. 20 Pf. - 12) Ihr lieben
Waiſen betet für mich zum lieben Gott, daß
ich ꝛc. 7s. E. D. 50 Pf. - 13) Gefunden.
B. St. 5 Pf. - 14) Für Wittwen und Waiſen.
Kr. 20 Pf. - 15) Mein erſter Verdienſt. D.
1 M. 20 Pf. - 16) Ihr lieben Waiſen bittet
den lieben Gott. daß wir ꝛc. P. F. H.
1 M.
- 17) Für die Waiſen. Darmſtadt, 5 März 1883.
2 M. - 18) Ihr lieben Waiſen bittet für mich
zu dem lieben Gott, daß mein ꝛc. 15 Pf.
Darmſtadt, den b. April 1883.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrath.
2715) Einen Lehrling ſucht die Kunſt=
und Handelsgärtnerei von K. Arheilger.
Eine größere Geſellſchaft junger Herren
ſucht ein ſeparates
Biertohal
zur Abhaltung regelmäßiger Kneipabende
zu miethen. — Offerten zub K. 26
(3594
Entlaufen
ein gelber Mopshund. Dem
Wieder=
bringer gute Belohnung Wilhelmsſtraße 6.
(3595
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann meiner
Frau etwas zu borgen oder zu leihen
in=
dem ich für nichts hafte.
Darmſtadt, am 11. April 1883.
Louis Schröder,
vermittelt die Expedition d. Bl. (3481 Maſchinenheizer an der Heſſ. Ludwigsbahn.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 18. April.
11. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung:
Der Schwabenſtreich.
Luſtſpiel in 4 Acten von Franz v. Schönthan.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Montag den 16. April.
Abonnement inspendu. - Sonntagspreiſe.
Einmaliges Gaſiſpiel.
Fidelio.
Leonore. Frau Amalie Friedrich=Matterna.
W Die geehrten Abonnenten, welche ihre
Plätze zu dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
wollen die Billets Samstag den 14. April, Vorm.
von 10-1 Uhr, gegen Vorzeigung des
Stamm=
billets an der Tageskaſſe in Empfang nehmen.
Standegamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 1. März: Dem Ingenieur Johann Heinrich Detzer eine T.,
Anna Eliſabethe. Eine uneheliche T., Chriſtine Caroline. Am 6.: Eine
uneheliche T., Anna Eliſabethe Caroline. Am 7.: Dem Feldwebel Johs.
Vogel ein S. Johann Adam Rudolf. Dem Scribent Karl Bernhardt
ein S., Philipp Karl. Am 8.: Dem Zimmermann Heinr. Wilh.
Witt=
mann ein S., Friedrich Karl. Im 12.: Eine uneheliche T., Frida Jda.
Dem Schreiner Philipp Michael Haun eine T. Charlotte Katharina
Magdalena. Am 15.: Dem Maurer Heinrich Ludwig Geyer eine T.,
Maria Eliſabethe. Am 22.: Dem Rentner Johann Friedrich Roſt ein
S., Emil Alexander. Am 21.: Dem Gärtner Adam Friedrich Karl
Glock eine T. Caroline. Am 25.: Dem Schuhmachermeiſter Johann
Adam Georg Seyer ein S., Georg Friedrich. Am 27.: Dem Privatier
Peter Mathias Balthaſer Birx eine L. Maria. Ein unehelicher S.,
Ludwig. Ein unehelicher S., Otto. Am 28.: Dem Fabrikarbeiter
Philipp Darmſtädter eine T., Katharina. Am 30.: Dem Schuhma
her=
meiſter Georg Heinrich Kramer ein S., Johann Ludwig.
Cheſchließungen:
Am 4. März: Der Pfläſterer Johann Heinrich Demmel und
Eliſa=
bethe Feidner zu Beſſungen. Am 17.: Der Schutzmann Johann Adam
Heil dahier, mit Wilhelmine Roſine Haaz von Crumſtadt. Am 26.:
Der Korbmacher Valentin Fritz aus Kleeſtadt, mit Wilhelmine Fiſcher
dahier. Am 29.: Der Metzgermeiſter Georg Ludwig Hornung dahier,
mit Eliſabethe Katharina Dehn von Ueberau. Der Lithograph Wilhelm
Theodor Eberle zu Darmſtadt, mit Carolina Schlimm dahier.
Geſtorbene:
Am 2. März: Dem Weißbinder Johs. Kumpf ein S. Karl Franz,
8 M. 25 T. Die Eliſabethe Schneider, geb. Wenz. eine Wittwe, 82 J.
Am 3.: Die Ehefrau des Fabrikarbeiters Jacob Kumpf, Katharina geb.
Wißmann, 34 J. 9 M. Am 7.: Der Finanzacceſſiſt Konrad Hallwachs,
28 J. Am 15.: Der Fabrikarbeiter Heinrich Götz von Nieder=Ramſtadt,
28 J. Am 16.: Dem Profeſſor Dr. Ernſt Dorn eine T., Johanna
Helene. 7 M. 18 T. Am 29.: Die Heinrich Ruppert Wittwe, geb.
Baumbach, 68 J. 2 T.
(3597
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Keankheit und der Beerdigung unſerer lieben Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter=und Urgroßmutter
Wittwe Katharine Stier, geb. Numerich,
ſagen hiermit ihren tiefgefühlten Dahk
Beſſungen, den 12. April 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtabt, 13 April.
Deutſches Reich, Eine volle Woche beſchäftigt ſich nun der
Reichstag mit der zweiten Leſung der Novelle zur Gewerbeordnung und
noch läßt ſich nicht mit Gewißheit vorausſagen, wann er dieſe Arbeil,
welche jedenfalls auch einen Theil der nächſten Woche in Anſpruch nehmen
dürfte, beendigt baben wird. Dieſer langſame Fortgang der
Verhand=
lungen liegt theils in der Natur des zu behandelnden Gegenſtandes ſelbſt,
theils in den maſſenhaft zu den einzelnen Artikeln und Paragraphen
geſtellten Gegen=, Zuſatz= und Unteranträgen, welche oft in einer einzigen
Sitzung mehrmalige namentliche Abſtimmungen nothwendig machten. Im
Allgemeinen iſt zu conſtatiren, daß die bisher berathenen Paragraphen
der Gewerbeordnungsnovelle meiſt den Wünſchen der Regierung gemäß
genehmigt wurden, wenn auch einzelne Beſtimmungen nicht unerheblich
modificirt worden ſind. Am Dienstag genehmigte das Haus die
86 56b, 56e und 56d (Wanderauctionen, reſp. Wanderlotterien und
Verbot des Gewerbebetriebes für Ausländer) unveraͤndert nach den
Commiſſionsanträgen. Ueber 8 56a., welcher die Ausübung der
Heil=
kunde (Kurpſuſcherei), die Aufſuchung und Vermittelung von Darlehns=
und Rückkaufsgeſchäften, das Vertreiben von Antheilsſcheinen an
Staats=
popieren u. ſ. w. vom Gewerbebetriebe im Umherziehen ausſchließen
will, erhob ſich eine lange Discuſſion; der Paragraph wurde endlich in
der Regierungsfaſſung und unter Ablehnung der von liberaler Seite
hierzu geſtellten Abänderungsanträge genehmigt. Schließlich nahm das
Haus auch 857 (Gründe für die Verſagung des Wandergewerbeſcheines)
unverändert und gleichfalls unter Ablehnung aller hierzu geſtellten
An=
träge an.
Bei der im Wahlkreiſe Oſterode=Reidenburg (Oſtpreußen)
ſtattge=
fundenen Reichstagserſatzwahl iſt der conſervative Candidat,
Ritterguts=
beſitzer Roſe mit 8679 von 13472 abgegebenen Stimmen zum
Abgeord=
neten gewählt worden. Der Gegencandidat, Rittergutsbeſitzer Weißermel
(Seceſſ.) erhielt 4776 Stimmen. Dieſes Reſultat iſt um ſo
bemerkens=
werther, als in dieſem Kreiſe bei der letzten Reichstagswahl der
conſer=
vative Candidat über ſeinen fortſchrittlichen Mitbewerber mit einer
Majorität von etwa nur 300 Stimmen ſiegte, was allerdings beweiſt,
welchen Schwankungen die Partei=Verhältniſſe in einzelnen Wahlkreiſen
unterliegen.
Prinz Friedrich Karl iſt am Dienstag Abend von ſeiner längeren
Reiſe nach dem Orient in beſtem Wohlſein wieder in Berlin eingetroffen.
Dem Vernehmen nach iſt nun die definitive Beſtimmung getroffen,
daß Prinz Albrecht den Kaiſer bei den Krönungsfeierlichkeiten in Moskau
vertreten wird.
Die Gerüchte über die beabſichtigte Ernennung des Fürſten Bismarck
zum Herzog von Lauenburg werden von der „N. A. 3tg. als gänzlich
aus der Luft gegriffen bezeichnet.
Der Reichstagsabgeordnete für Hamburg, J. Sandtmann (Fortſchr.),
wurde am Mittwoch früh ertrunken in der Bille gefunden. Man
ver=
muthet Selbſtmord in Folge finanzieller Bedrängniſſe.
Die Commiſſion für die Unfallverſicherungsvorlage iſt am Mittwoch
zuſanmengetreten. Dieſelbe einigte ſich über die geſchäftliche Behandlung
der Vorlage dahin, die allgemeinen Grundſätze, welche der Vorlage zur
Baſis dienen, zu berathen, um feſtzuſtellen, ob auf Grund der Vorlage
eine Verſtändigung möglich ſei. — Die Wahlprüfungscommiſſion beſchloß,
die Wahl des Abg. v. Schorlemer=Alſt wegen Wahlbeeinfluſſung ſeitens
der Geiſtlichkeit zu beanſtanden.
Oeſterreich=Ungarn. In Oeſterreich=Ungarn concentrirt ſich das
Intereſſe an den parlamentariſchen Vorgängen gegenwärtig ausſchließlich
auf die Berathung der Novelle zum Volksſchulgeſetze, in welche das
öſterreichiſche Abgeordnetenhaus wahrſcheinlich bereits am Donnerstag
eingetreten iſt. Die zwei hervorragendſten Charakteriſtika des genannten
Geſetzentwurſs ſind die Herabſetzung der Schulpflicht von acht auf ſechs
Jahre und das Aufgeben des interconfeſſionellen Charakters der
Volks=
ſchule, wie dies den Wünſchen der clericalen Partei entſpricht. Trotz
der energiſchen Oppoſilion, welche ſich aus den intelligenten Kreiſen der
Bevölkerung - auch die ezechiſchen Wählerſchaften nicht
ausgeſchloſſen-
gegen eine decartige Zuſtutzung des Volksſchulgeſetzes erhoben hat, ſoll
und muß die Majorität für die Novelle zuſammengeſchweißt werden und
es iſt ſehr erbaulich, wie die Parteien der Rechten des
Abgeordneten=
hauſes mit einander hierüber im Handeln begriffen ſind. Wie es heißt,
rechnet die Regierung zuverſichtlich auf eine, wenn auch nur kleine
Majorität für die Vorlage. — Die Mörder Georg v. Majlaths ſind,
ent=
gegen früheren Nachrichten, noch immer nicht ermittelt.
In der Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom 11. April kam es über
die Vergebung der Bauarbeiten für die böhmiſch=mähriſche Transverſal=
73
84*8
bahn zu ſehr erreaten Debatten. Die Linke ſprach ſich unter Bezugnahme
auf den Kaminski'ſchen Fall gegen eine Pauſchalvergebung der Arbeiten
aus, wogegen der Handelsminiſter den Antrag auf Ausſchließung der
Generalunternehmung für einen Eingriff in die Rechte der Regierung
erklärte. Bei namentlicher Abſtimmung wurde der Antrag der Linken
mit 156 gegen 145 Stimmen abgelehnt.
Nach einer Mittheilung des „Fremdenblatt= hat der akademiſche
Senat das Urtheil in der Disciplinarunterſuchung wegen des Wayner=
Commerſes dahin gefällt, daß Stud. Pkil. Dafert, Mitalied der
Burſchen=
ſchaft „Arminia”, Präſes beim Wagner=Commers und Präſes des kürzlich
aufgelöſten deutſchen Studentenvereins, ferner Stud. jur. Baar, Mitglied
der Burſchenſchaft „Albias, der am Commerſe eine Rede hielt, in
per-
petuum relegirt, d. i. für immer von der Univerſität ausgeſchloſſen
wurden.
Frankreich. Der Regierung iſt eine Mittheilung des italieniſchen
Cabinets zugegangen, in welcher dasſelbe nicht nur die Nachricht von
einem zwiſchen Italien, Oeſterreich und Deutſchland abgeſchloſſenen oder
gar mit der Spitze gegen Frankreich gerichteten Vertrag in aller Form
als erfunden bezeichnet, ſondern auch ausdrücklich conſtatirt, daß die in
der Allg. Corr. in London als römiſche Depeſche aufgeflogene Ente von
keiner italieniſchen Telegraphenſtation ausgegangen iſt.
Italien. Im italieniſchen Senate finden anläßlich der Berathung
des Budgets des auswärtigen Amtes ſchon ſeit voriger Woche lebhafte
Tebatten über die auswärtige Politik des Cabinets Depretis=Mancini
ſtatt. Die Politik Mancini's in Coypten und Tunis wurde hierbei von
der einen Seite getadelt, von der anderen dagegen in Schutz genommen.
Uebereinſtimmend billigten aber die Redner die Haltung Italiens
gegen=
uber Deutſchland und Oeſterreich; namentlich legte der Senator Caracciolo
am Dienstag die Vortheile der Aufrechterhaltung der guten Beziehungen
zu den mitteleuropäiſchen Großmächten dar, betonte jedoch, daß ſich Italien
die Freiheit der Jnitiative wahren müſſe.
Orient. Die Abwickelung der ſogenannten Libanonfrage ſcheint jetzt
auf unvermuthete Hinderniſſe zu ſtoßen. England hat der von der Pforte
vorgeſchlagenen Ernennung des Miriditenfürſten Prenk Bib Boda zum
Gouverneur des Libanon nicht zugeſtimmt, wahrſcheinlich, weil der
Ge=
nannte als ein Günſtling Frankreichs gilt, auf deſſen wachſenden Einfluß
im Libanon und in Syrien England eiferſüchtig iſt.
e
priter.
Erviz-
Aus Htadt und Land.
Darmſtadt, 13. April.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben dem Schullehrer an
der Gemeindeſchule zu Babenhauſen, im Kreiſe Dieburg, J. G. Bock das
ſilberne Kreuz und dem Kammermuſiker bei der Hofmuſik Fr. Frank das
Ritterkreuz 2. Claſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen
verliehen.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben dem Privatdocenten
an der techniſchen Hochſchule Ingenieur Leo von Willmann den Charakter
als „Profeſſorn verliehen.
In dem Schaufenſter der A. Bergſträßer'ſchen Buchhandlung
ſind gegenwärtig größere Photographien Sr. Königl. Hoh. des
Groß=
herzogs und Ihrer Großh. HH. der Prinzeſſinnen Victoria und Eliſabeth
in den Coſtümen, in welchen Hochdieſelben bei dem prächtigen Coſtümſeſt
in Berlin mitwirkten, ausgeſtellt.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 5,
ent=
hält: Bekanntmachung, den Ausſchlag der zur Beſtreitung der alla.
Be=
dürfniſſe der evang. Kirche des Großherzogthums im Etatsjahr 188384
erforderlichen Steuern betr. Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des
Innern und der Juſtiz für 1883,84 zur Beſtreitung von
Communal=
bedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Dieburg genehmigten
Um=
lagen. Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz für das Rechnungsjahr 1883184 zur Beſtreitung von
Communal=
bedürfniſſen in den israel. Religionsgemeinden des Kreiſes Dieburg
ge=
nehmigten Umlagen. Bekanntmachung, die Umlagen zur Beſtreitung der
Bedürfniſſe für die israel. Religionsgemeinde Crainfeld, im Kreiſe
Lauter=
bach, für 188384 betr. Ordensverleihungen. Ermächtigungen zur
An=
nahme und zum Tragen eines fremden Ordens. Namensveränderungen.
Aufgaben der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Dienſtnachrichten.
Charakterverleihungen. Dienſtentlaſſungen. Concurrenzeröffnungen.
Der Finanzausſchuß der 2. Kammer hat ſich zuſtimmend zu der
Vorlage der Großh. Regierung erklärt betr. die Gewährung einer
Zinſen=
garantie an eine Actienunternehmung für den Betrieb einer
Dampf=
kettenſchleppſchifffahrt auf dem Main zwiſchen Mainz und
Aſchaffenburg.
Militärdienſtnachrichten.) Die Aſiſtenz=Aerzte 2. Kl.
der Reſerve Bernard. vom 1. Bat. (Mainz) L. Großh. Landw.=Rgts.
Nr. 118. und Dr. Markwald, vom 1. Bat. (Gießen) 2. Großh.
Landw. Rgts. Nr. 116, wurden zu Aſſiſtenz=Aerzten 1. Kl. der Reſerve
beförderl.
An evangeliſchen Kirchenſteuern werden im Etatsjahr 1883,84
drei Pfennige auf den Gulden Normalſteuerkapital der Angehörigen dieſe?
Kirche erhoben — ein Beitrag, der ſich ſeit dem Beſtehen dieſer Steuer
1876) bis jetzt nicht verändert hat. Die Erhebung der Steuer erfolgt
mit der Communalſteuer.
Dem Landescomits für die Waſſerbeſchädigten ſind durch den
Präſidenten des Reichstags weitere M. 70000 übermittelt worden.
O In der geſtrigen Sitzung der Strafkammer des Landgerichts wurde
die gegen den Redacteur der „Reuen Heſſ. Volksblätter- R. Ramſpeck
229
4
548
wegen durch die Preſſe begangener Beleldigung ber Mintſterialabtheilung
für Schulangelegenheiten und des Herrn Gymnaſialdirectors Profeſſor
Weidner dahier erhobene Anklage verhandelt. Der ineriminirte Artikel
beſprach die von der Direction auf Weiſung des Miniſteriums im vorigen
Herbſt ſtattgehabte Abſtimmung der bei dem hieſigen Gymnaſium
inter=
eiſirten Eltern über die Frage, ob der wiſſenſchaftliche Unterricht auch
für die Winterſemeſter auf die Stunden von 8-1 Uhr zuſammenzulegen
ſei. Als Zeugen waren die Herren Geh. Oberſchulrath Becker und
Director Profeſſor Weidner geladen, und beantragte die Staatsbehörde
eine Geſammtſtrafe von 100 M.; die von Rechtsanwalt Schödler
ge=
führte Vertheidiaung dagegen Freiſprechung. Das Urtheil, welches davon
ausging, daß Form, Inhalt und Abſicht des Artikels keinen Zweifel
darüber aufkommen lietzen, daß die Grenzen der erlaubten Wahrung
be=
rechtigter Intereſſen hier weit überſchritten worden, lautete auf 75 M.
Geldſtrafe, eventuell 15 Tage Gefängniß, ſowie Publication des Urtheils
in den „N. H. Volksbl.
Der frühere Hoftheaterdirector Teſcher iſt am Mittwoch in
Wiesbaden geſtorben. Derſelbe war Leiter der hieſigen Hofbühne
wäh=
rend der Jahre 1849-78. Beſonders iſt es der Penſiorsfonds, den er
3 Leben rief und der ſein Andenken bei den Bühnenangehörigen in
dankbarer Erinnerung fortleben läßt. — Carl Teſcher war geboren am
2. September 1812, ſomit 71 Jahre alt.
Nach uns gewordener Mittheilung ſoll in Kürze mit Aufſtellung
der beiden großen, für die äußeren Niſchen des Hoftheaters
beſtimm=
ten allegoriſchen Figuren begonnen werden. Jede derſelben repräſentirt
das reſpectable Gewicht von beiläufig 80 Centnern.
Signora Zelia Tebelli iſt nach Reißmann's Lexikon im Jahre
1838 in Paris von deutſchen Eltern Namens Gilbert geboren worden.
Aus dem ſtädtiſchen Armenhaus wurden im Monat
März d. J. 1 Mann, 1 Frau und 5 Kinder entlaſſen, dagegen 3 Frauen
und 5 Kinder neu aufgenommen, ſo daß Ende des Monats ein Beſtand
verblieb von 36 Männern, 82 Frauen und 17 Kindern, zuſammen
84 Perſonen.
Das Concert zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern
vom Montag gab einen Ertrag von über 1600 M.
Der Vortrag, welchen der Generalſecretär des deutſchen
Colonial=
vereins Herr Dr. E. Jung am Tienstag im Saalbau abhielt, erfreute
ſich eines zahlreichen Beſuches und gelang es dem mit ſeinem Thema
durchaus vertrauten Redner das Intereſſe für die von ihm vertretene
Sache in hohem Maße anzuregen. Der Verein zählt jetzt über 2400
Mit=
glieder und iſt fortwährend im Wachſen begrifſen; namentlich iſt
Süd=
weſtdeutſchland ſtark vertreten. Der Aufforderung zur Bildung einer
Section Darmſtadt entſprechend, zeichneten ſich gegen 80 Mitglieder in
die aufgelegte Liſte ein.
Die diesjährige Concertſaiſon, welche uns Gelegenheit gab, einige
der hervorragendſten Künſtler der Gegenwart kennen zu lernen, dürfte
keinen würdigeren Abſchluß finden, als mit einem Concerte von Frau
Amalie Joachim. Ueberall hat die Künſtlerin die größten Triumphe
geerntet und allüberall dankbare Herzen hinterlaſſen. In Dorpat, wo
Frau Joachim zuletzt geſungen, endet die dortige Zeitung ihre eingehende
Beſprechung des Concertes mit folgenden Worten: Die große
Geſanges=
künſtlerin hat uns einen Genuß bereitet, welcher weit über die flüchtigen
Augenblicksgenüſſe ſortleben wird. Nach ihrem unvergleich geſungenen
Erkkönig wollte der Jubel kein Ende nehmen und das dankbare
Pub=
likum rief ihr ein begeiſtertes „Auf Wiederſehen- entgegen.
Erbachi. O. 9. April. Unter dem Vorſitze des Forſtmeiſters
Ihrig von Erbach wurde geſtern die ſtatutenmäßige Jahresverſammlung
des Geſammtvereins des Odenwaldelubs im feſtlich geſchmückten
Saale des Schützenhofs (Wilh. Nieratzky) dahier abgehalten. Gegen
100 Theilnehmer hatten ſich eingefunden, von den zum Verband
zählen=
den 28 Sectionen waren nicht weniger als 20 durch Delegirte vertreten,
darunter faſt durchweg die Sectionspräſidenten. Nachdem das Protokoll
der vorjährigen Verſammlung durch den Secretär verleſen worden war,
erſtattete der Vorſitzende Bericht über die Leiſtungen des Clubs im
ver=
floſſenen Jahre. Die Mitgliederzahl betrua 919, darunter die Section
Darmſtadt mit der ſtattlichen Ziffer von 167. Die Einnahmen betrugen
1108 M., darunter 189 M. außerordentliche Zuwendungen. Für den
nächſten Sommer wurden drei Ausflüge des Geſammtvereins und zwar
mit Familie beſchloſſen: im Juni nach Lichtenberg Großbieberau, im
Juli nach Culbach=Michelſtadt, im Auguſt nach Schloß Auerbach=
Bens=
heim. Als Ort der nächſtjährigen Jahresverſammlung wurde Darmſtadt
gewählt, der vom Centralausſchuß für 1883 aufgeſtellte Voranſchlag
über Einnahmen und Ausgaben nicht beanſtandet, der Beitritt des
Oden=
waldelubs zu dem Verband der deutſchen Touriſtenvereine beſchloſſen.
Die vom Vorſtand vollzogene Ernennung der Erlauchten regierenden
Grafen von Erbach Erbach, Erbach=Schönberg und Erbach Fürſtenau,
ſowie S. E. des Staatsminiſters Freiherrn von Starck zu
Ehrenmit=
gliedern beſtätigt. Sehr beifällig wurde die Mittheilung aufgenommen,
daß der Fremdenführer durch den Odenwald in der Kürze im
Berg=
ſträßer'ſchen Verlag in Tarmſtadt erſcheinen wird. Der Preis des Buchs
iſt auf 1 M. 50 Pf. feſtgeſetzt. Eine lebhafte Discuſſion veranlaßte der
Antrag des Forſtmeiſters Jhrig auf Wahl eines anderen Clubpräſidenten,
da er mit Rückſicht auf ſeine anderweiten ihn vollauf in Anſpruch
nehmen=
den dienſtlichen Verpflichtungen ſeine Charge niederlegen müſſe. Nach
längerer Erörterung fand man einen Ausweg dahn: Kreisrath
Hall=
wachs von Tieburg trat in edler Selbſtverleugnung als zweiter Vor=
73
ſitzender zurück und wurde er, der Stifter des Elubs, unter jubelndem
Applauſe zum Ehrenpräſidenten ernannt. Der Director der
Kaltwaſſer=
heilanſtalt in Michelſtadt, Dr. Scharfenberg, tritt an ſeine Stelle als
zweiter Vorſitzender in den Centralausſchuß ein; ihm iſt es bei der
ge=
ringen Entfernung ſeines Wohnorts von dem Sige des Vororts eher
möglich, dem erſten Vorſitzenden einen Theil der Präſidial=Geſchäfte
ab=
zunehmen; auch der Vereinsſecretär, Kaufmann Sachs von Erbach, wird
dem Präſidium aſſiſtirend zur Seite ſtehen. Der Vorſitzende erklärte
unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Verſammlung. daß er unter dieſen
Umſtänden das Präſidium beibehalten wolle. Erbach bleibt demnach
auch Vorort. Der Centralausſchuß iſt ſomit wie folgt zuſammengeſetzt:
Kreisrath Hallwachs von Dieburg, Ehrenpräſident; Forſtmeiſter Ihrig
von Erbach, erſter Vorſitzender; Director Dr. Scharfenberg von
Michel=
ſtadt, zweiter Vorſitzender; Oberamtsrichter Bauer von Beerfelden,
Bei=
ſitzer; Kaufmann Cachs von Erbach, Schriftführer; Kaufmann Muth
von da, Kaſſirer. Zum Schluſſe wurden die Vereinsmitglieder
aufge=
fordert, etwaigen Beſchwerden wegen Eiſenbahn=Fahrpläne zur Kenntniß
des Centralvorſtandes zu bringen, welcher die einleitenden Schritte zur
eventuellen Abhülfe thun wird.
Mainz. Sämmtliche Schutzmannſchaften unſerer Stadt,
welche ſich mit der Arreſtation von Vagabunden und Bettlern befaſſen
müſſen, ſind einer Nachtmpfung unterzogen worden.
Frankfurt. Die bekannte Bierwirthſchaft „Eſſighaus= wird
demnächſt electriſche Beleuchtung erhalten.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 12. April.
Der geſtrige Abend brachte, als Vorſtellung außer dem Abonnement,
Bizets Carmen mit Frl. Trebelli aus London in der Titelpartie.
Frl. Trebellt rechtfertigte in vollem Maße den ihr vorausgegangenen
Ruf als Geſangskünſtlerin erſten Ranges, und das ſlark gefüllte Haus
gab ihr wiederholt laute Beweiſe von Bewunderung. Sie iſt in der
italieniſchen Weiſe der freien und leichten Tonerzeugung vollauf und
gründlich durchgebildet und ihre von Natur ſonor und markig klingende
Altſtimme gehorcht in Folge deſſen den künſtleriſchen Intentionen der
Sängerin mit ſeltener Gefügigkeit; wunderbar vollendet vollzieht ſich
namentlich in faſt unmerklichem Uebergang der Wechſel von Kopf= und
Bruſſtimme. Auch in jeder ſonſtigen Beziehung ſteht Frl. Trebelli auf
der Höhe der geſanglichen Technik und die Art und Weiſe ihrer
Dekla=
mation iſt dieſem techniſchen Können durchaus ebenbürtig. Recht
be=
deutend erwies ſich Frl. Trebelli ferner als Schauſpielerin, na nentlich
im letzten Akte leiſtete ſie in einzelnen Momenten hinſichtlich der Aktion
gradezu hervorragendes. Wenn ihr Spiel nicht in allen Scenen gleich
eindringlich wirkte, ſo rührte dies vielleicht von einem offenbar
vorhan=
denen Mangel an Fühlung mit den hieſigen Kräften her. — Daß
üb=
rigens auch Größen ſtraucheln können, bezeugte ein merklicher
Gedächt=
nißfehler der Künſtlerin am Anfang des 2. Aktes. - In allen ſonſtigen
Punkten verlief die Aufführung mit der gewohnten Glätte und
Tefflich=
keit; ohne die Verdienſte der Ubrigen Mitſpielenden ſchmälern zu wollen,
heben wir Herrn Bär als, namentlich in den tragiſchen Scenen,
vor=
züglichen Joſs hervor. Ein beſonderes Wort des Lobes gebührt noch
dem Frauenchor für die in Spiel und Geſang muſterhafte Wiedergabe
der Nummer „Carmen begann den Streit ꝛc."
Vermiſchtes.
— Eine elektriſche Eiſenbahn unter der Themſe iſt der
neueſte Plan, der dem immerfort ſteigenden Verkehr London's zur Hülfe
kommen ſoll. Es ſoll zu dieſem Behufe unter der Themſe zwiſchen
Charing=Creß und Waterloo ein Tunnel angelegt und in demſelben ein
Doppelgeleiſe geführt werden, auf dem einzelne Waggons der elektriſchen
Bahn in raſcher Nacheinanderfolge mit einer Fahrgeſchwindigkeit von
19 Kilometer die Stunde verkehren würden. Die Stationen der
Ver=
bindungsbahn wären am linken Ufer Northumberland Avenue, gegenüber
dem Grand=Hotel, und am rechten Uſer die Waterloo Eiſenbahnſtalion.
Die Bauverträge ſind bereits abgeſchloſſen.
In der Württeinbergiſchen Abgeordnetenkammer wurde kürzlich
über das Geſuch der Stadt Marbach, der Geburtsſtadt Schillers, um
eine Eiſenbahnverbindung verhandelt. Der Abgeordnete, welcher das
Geſuch befürwortete, ſchloß ſeine Rede mit folgenden denkwürdigen
Wor=
ten: „Meine Herren, wenn Sie die Eiſenbahn nicht bewilligen, ſo
ver=
ſetzen Sie der Stadt Marbach einen Schlag, wie ſie ſeit der Geburt
Schillers keinen wieder empfunden.
Polizeibericht vom 12. April.
Einer Dienſtmagd wurde aus der Rocktaſche ein Portemonnaie mit
Inhalt geſtohlen. In einem Verkaufslokale in der Heinheimerſtraße
wurde durch eine Wittwe 1 Rock und 1 Jacke entwendet. Die Thälerin
wurde auf friſcher That betroffen.
Tage s=Kalend e r.
Vom 7. bis 15. April: Außerordentliche Ausſtellung von Aquarellen
des Kunſtvereins.
Samstag den 14. April: Concert von Amalie Joachim (Saalbau).
Vom 16. bis 18. April: Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.
Dienstau 1. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und Induſtrie.
Bedaction und Veclag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.