148.
Attorels
Ealtz 1 Mant 50 Nf. hudl
1)yrlehr Luiwirz verden von
2 Bſimten Beſelungen ent.
rmmmn n 1 Marl vo Pf
vGun ud Bſtaufslaz
146.
Jahrgang.
(Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
uftrirtes Unterhaltungsbl
Zuſerate
verdenangenommen=in Darnſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blöße=
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämnmtlicher Behörden.
ED.
Freitag den 30. März.
1883.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch rechtslräftiges, am 22. März 1883 von dem commandirenden General des XI. Arme=Corps beſtätigtes Erkenntniß
17. März 1883 iſt
1) der Gardiſt Heinrich Fleck der 4. Compagnie 1 Großh. Heſſiſchen Iufanterie=(Leibgarde Regiments Nr. 115 aus
Buchsweiler Kreis Zabern,
2) der Rekrut Moriß Leopold Emil Krauſe des 1. Bataillons 1. Großh. Heſſiſchen Landwehr=Regiments
Nr. 115 aus Chriſtburg, Kreis Stuhm,
nontumaciam für fahnenflüchtig erklärt und jeder in eine Geldſtrafe von 200 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 24. März 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion.
(3004
EoLetrtabüne.
Nachdem wider den Relruten Karl Crispens des 2. Bataillons 1. Großherzoglich Heſiſchen Landwehr=Regiments
R. 115, geboren am 24. Januar 1861 zu Glauberg. Kreis Büdingen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt,
ud derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Freitag den 20. Juli 1883, Vormittags 9 Uhr,
u dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
äoſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mk. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 24. März 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
13065
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Herr Dr. med. Hüffell vom 1. April d. Js. an auf Nachſuchen
u der Stelle eines ſtädtiſchen Armenarztes entbunden und dem Herrn Dr. med. Arthur Hoffmann (Mühlſtraße 15) die
hrnach erledigte Stelle mit Wirkung vom nämlichen Tage an übertragen worden iſt.
Darmſtadt, den 22. März 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12963
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Lnmögen des Kaufmanns (
Manufactur=
gr. nerenhändlers) Leopold Wolf zu
Darm=
ir (Ludwigsſtraße) iſt in Folge eines
u dem Gemeinſchuldner gemachten
Vor=
lags zu einem Zwangsvergleiche Ver
echstermin auf
reitag den 13. April 1883, Nach
mittags 3 Uhr,
dem Großherzoglichen Amtsgericht,
armſtadt l. anberaumt.
Darmſtadt, am 21. März 1883.
Kümmel,
Verichteſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts
Darmſtadt I.
3006
Steckbrief
Der Pionier Georg Helfmann der
3. Compagnie Pionier=Bataillons Nr. 16
hat ſich am 19. d. M. von ſeinem
Trup=
pentheil entfernt und iſt bis jetzt nicht
wieder zurückgekehrt, weßhalb der Verdacht
der Deſertion vorliegt.
Suͤmmtliche Militär= und Eivilbehörden
werden erſucht auf den p. Helfmann zu
vigiliren, ihn im Betretungsfalle arretiren
und an das unterzeichnete Commando
ab=
liefern zu wollen.
Signalement:
Familienname: Helfmann.
Vorname: Georg.
Geburtsort, Kreis, Reg.=Bez.:
Gräfenhau=
ſen, Darmſtadt, Großherzogthum Heſſen.
Wohnort der Eltern: (todt); Bruder wohnt
in Pfiffligheim, Kreis Worms.
Religion: evangeliſch.
Profeſſion: Zimmermann.
Alter: 22 Jahre, 4 Monate.
Größe: 162 Mtr.
Haare: ſchwarz.
Stirn: voll.
Augenbraunen: ſchwarz.
Augen: braun.
Naſe: klein.
Mund: gewöhnlich.
Bart: kleinen ſchwarzen Schnurbart.
Zähne: vollzählig.
Kinn: rund.
195
[ ← ][ ][ → ] 720
Geſichtsfarbe: bräunlich.
Statur: unterſetzt.
Sprache: deutſch.
Beſondere Kennzeichen: Narbe zwiſchen dem
Ring= und kleinen Finger der linken
Hand und verkrüppelter rechter Daumen.
Bekleidung: Militärhoſe, im übrigen
vor=
ausſichtlich Civilzeug.
Metz, den 22. März 1883.
Königl. Commando des Pionier=
Bataillons Nr. 16. (3067
E 62
LLAEN
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alleskrt,
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(3008
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hat die Kupferſchmiederei zu erlernen, kann/
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3022) Ein mit guten Zeugniſſen ve= Fuhrknecht wird zu baldigen
Eintritt geſucht. Zu erfragen in der
Expedition d. Bl.
2715) Einen Lehrling ſucht die Kunſt=
und Handelsgärtnerei von K. Arheilger.
Einen braven mit den nöthigen Vor=
S, kenntniſſen verſehenen
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L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
ſFin geſundes Kind (Mädchen) an Kin=
⁵ desſtatt abzugeben.
(3013
Näheres in der Expedition.
Aher=Gehule,
Die Sommercurſe der Alice=Schule beginnen am 16. Aprilz Es werden
Dienstag von 10-12 und Samstag von 3-5 Uhr Anmeldungen angenommen
zu Folgendem:
Curſus zur Ausbildung von Handarbeit=Lehrerinnen,
für Weißnähen.
Schneidern,
„ Sticken und Stopfen,
„ Buchführung.
„ „ Putzmachen,
„ Bügeln.
(3024
Der Vorstand.
Institul Hirsohbaum
(vormals Lanz)
Das neue Schuljahr beginnt Donnerstag den 5. April. Schülerinnen
werden vom 6. Lebensjahr an aufgenommen und nehmen die Vorſteherinnen
Anmel=
dungen in ihrer Wohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
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Gesangschule vo Louise Müller.
Beginn des Sommersemesters: Hontag den 2. April.
Unterklasse 30 Hk. Oberklasse 40 Hk. pro guartal. (2871
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Fritz, Diener des Freiherrn Herr Hartig.
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Herr Wagner.
Hans,
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Herr Franke.
beter,
Dorf Koſtau Herr Knispel.
Hanne,
Fräulein Ethel.
Liſe,
Bauernmädchen
Fräulein Klein.
Trine,
Fräulein Bernhard.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
4.
[302*
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem mich
hroffenen ſchweren Verluſt meiner lieben Frau ſage ich Allen
mnen aufrichtigſten, tiefgefühlten Dank.
Ewald, Bahnwärter.
Bolitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 30. März.
Deutſches Reich. Das leichte Unwohlſein, welches den Kaiſer
holge einer Erkältung während der Feiertage an das Zimmer gefeſſelt
hilt, iſt erfreulicherweiſe faſt gänzlich wieder gehoben. Die laufenden
Rgierungsgeſchäfte haben durch die Unpäßlichkeit des Monarchen keinerlei
Uterbrechung erlitten.
In der nächſten Zeit werden die Verhandlungen der verſchiedenen
Arlamente, vor allem aber diejenigen des Reichstages, welcher ſeine
Etzungen am 3. April wieder aufnimmt, das Intereſſe faſt ausſchließlich
u Anſpruch nehmen. Die Aufgaben, welche der Reichstag für den Reſt
uſer Seſſion noch zu erledigen hat, ſind von außerordentlicher
Bedeu=
ung, wobei wir nur auf die Novelle zur Gewerbeordnung und auf das
Kankenkaſſengeſetz hinweiſen wollen.
Das „Militärwochenblatt= bringt eine kriegsgeſchichtliche Studie,
be=
teit: „Politik und Kriegführung: welche auf die nachtheilige Einwirkung
pliciſcher Strömungen auf die Kriegführung verweiſt, wie ſich dies auch
uß einem Briefe Napoleons III., d. d. Wilhelmshöhe, im October 1870.
egebe. Napoleon ſage hierin, daß er durch politiſche Erwägungen zu
tm Marſche nach Sedan gezwungen worden wäre. Weiter heißt es in
tm Artikel: „Die Wünſche der Parlamente können und dürfen ſich nicht
ls zur Vorſchriſt über die Mittel und die Art der Erfüllung politiſcher
nd kriegeriſcher Zwecke durch die Diplomatie oder durch Kriegführung
ſelgern. In dieſer Hinſicht muß die Wahl der Mittel unbedingt der
egierung überlaſſen bleiben, die allein im Stande iſt, alle Einflüſſe von
nerhalb wie außerhalb zu beurtheilen, und die auch weiß, ob dieſer
der jener Weg zum Ziele führt.
Schweiz. In der Schweiz iſt die Bewegung gegen den früheren
rwiſchof von Genf, Mſgr. Mermillod, dem, anläßlich ſeiner Ernennung
um Verwalter der Diöceſane Lauſanne vom Bundesrathe die Rückkehr
ach der Schweiz geſtattet worden iſt, im Wachſen begriffen. Die Genfer
legierung will Mſgr. Mermillod den Aufenthalt im Canton Genf nur
ann geſtatten, wenn er ſich verpflichtet, jeder Amtshandlung zu entſagen,
orauf ſich natürlich Mſgr. Mermillod weigert einzugehen.
Oeſterreich=Ungarn. Der öſterreichiſche Reichsrath wird am 5.
lpril zuſammentreten und ſchon wenige Tage ſpäter, d. h. am 10., ſoll
i Debatte über die Schulgeſetznovelle beainnen. Die Novelle verleiht
er Schule in Oeſterreich wieder den confeſſionellen Charakter und nicht
ur die Linke des Abgeordnetenhauſes gedenkt deshalb gegen die Novelle
churm zu laufen, ſondern auch in den Reihen der ezechiſchen Wählerſchaft
aucht ſich eine deutliche Mißſtimmung gegen das Schulgeſetz bemerkvar.
dleſe Mißſtimmung macht ſich namentlich in den Aufforderungen
ezechi=
cher Wähler an ihre Abgeordneten, gegen die Schulgeſetznovelle zu
ſtim=
nem, geltend. Der reichsräthliche Czechenclub iſt hierdurch in nicht geringe
Verlegenheit verſetzt worden, da derſelbe bis jetzt gewillt iſt, ſchon aus
Rückſicht für ſeine clericalen Freunde im Abgeordnetenhauſe für die
Rovelle einzutreten. Der Czechenclub giebt ſich daher alle Mühe, der
rregung der Wählerkreiſe beſchwichtigend entgegenzutreten, der Erfolg
dieſer Bemühungen iſt aber bis jetzt noch ein ziemlich zweifelhafter.
In Peſth wurde am Morgen des 29. Georg Meilath, Präſident des
berſten Gerichtshofs und des Oberhauſes, in ſeiner Wohnung (Feſtung)
ndroſſelt gefunden. Die Hände waren gefeſſelt, die Zunge fehlte (), das
Bett war unberührt, die Leiche angekleidet. Meilath war noch um
Mtternacht im Cavalier=Caſino. Von dem Fenſter des Schlafgemachs
ing ein dünner Strick herab, mittelſt deſſen wahrſcheinlich der Mörder
urch das eingeſchlagene Fenſter flüchtete. Der Thäter iſt noch unbekannt.
Frankreich. Die franzöſiſche Regierung beabſichtigt, neue Schiffe
mch Tonking zu ſchicken, um die Expedition unter Capitain Rivisre,
welche nöthigenfalls mit Waffengewalt das Anſehen Frankreichs in Tonking
wederherſtellen ſoll, zu verſtärken.
England. Dem „Freeman's Journal' zufolge haben die ſeit
eini=
ger Zeit zwiſchen dem Miniſterium des Innern und dem amerikaniſchen
Geſandten in London gepflogenen Unterhandlungen ein vollſtändiges
Auf=
geben aller Hoffnung der engliſchen Regierung, die Auslieferung der bei
dem Complotproceß in Dublin als „Kummer Eins= bezeichneten
Perſön=
lichkeit zu erlangen, zur Folge gehabt. Dieſes geheimnißvolle Individuum,
deſſen Name Tyner iſt, weilte in England bis zu dem Tage, an welchem
Carey zum erſten Male als Kronzeuge verhört wurde. Tyner war ſchon
vorher verdächtig, mit dem Doppelmord im Phöniz=Park in Verbindung
ge ſtanden zu haben, und wurde von der Polizei überwacht; allein als
Carey Angeber wurde, gelang es ihm, über Hull nach Bremen zu
flüch=
m, von wo er ſich auf Umwegen nach Havre begab, und dort ſich nack
Mew=York einſchiffte. Als er ſich auf amerikaniſchem Boden nicht mehr
ganz ſicher fühlte, begab er ſich nach Mexico, wo ihn der ſtrafende Arm
der Gerechtigkeit kaum erreichen wird, da zwiſchen Großbritannien und
Wexico kein Auslieferungsvertrag beſteht.
62
723
Michael Boyton, der frühere Organiſator der iriſchen Landliga, iſt
am 28. März in Dublin verhaftet worden.
Sechs der am 23. März von der Jury ſchuldig geſprochenen
Mit=
glieder der patriotiſchen Verbrüderung ſind am 28. März zu
Zwangs=
arbeitsſtrafen von verſchiedener Zeitdauer, von 5 bis zu 10 Jahren
ver=
urtheilt, die übrigen, am 27. März ſchuldig Geſprochenen, mit
zehn=
jähriger Zwangsarbeit belegt worden.
Italien. Zur Feier des 400jährigen Geburtstages Raſael Sanzio's
begaben ſich am Mittwoch zehn Vertreter der Municipalitäten von Rom
und Urbino, ſowie die Abgeordneten der in Rom befindlichen italieniſchen
und auswärtigen Kunſtinſtitute in feierlichem Zuge vom Capitol nach
dem Pantheon. Nachdem zunächſt auf dem Grabmal Victor Emanuel's
ein Kranz niedergelegt war, nahm der Oberbürgermeiſter von Rom in
Gegenwart der Miniſter Baccelli und Baccarini die Enthüllung der auf
dem Grabe Rafael's aufgeſtellten neuen Büſte vor. Die Theilnehmer
legten Kränze nieder.
Die Erruptionen des Aetna haben, nachdem noch am 26. März
einige leichte Erdſtöße mit unterirdiſchem Rollen verſpürt worden waren,
nahezu aufgehört. Am vorigen Freitag hatten ſich noch zehn neue
Krater und am Samstag elf weitere geöffnet, und waren bis dahin im
Ganzen 30 Erderſchütterungen beobachtet worden. Das Vorf La Machia
wurde gänzlich zerſtört und in Santa=Venaria, Linera und Milo ſind
viele Häuſer eingeſtürzt.
Türkei. Es wird beabſichtigt, der Verleihung ſelbſtſtändiger
bulgariſcher Auszeichnungen entgegenzutreten, den Fürſten von Bulgarten
aber das Recht freier Verleihung der ottomaniſchen Decorationen im
Namen des Sultans einzuräumen. In türkiſchen Kreiſen wird behauptet,
daß inzwiſchen Verleihungen bulgariſcher Orden an einige Souveräne und
Miniſter bereits factiſch erfolgt ſeien. Auch gegen die Ausführung des
Eiſenbahn=Projectes Sofia=Siſtowa beabſichtigt man auf der Pforte ein
Verbot zu erlaſſen.
Eghpten. Nach einer Mittheilung aus Kairo vom 28. März hat
Oberſt Hicks aus dem Sudan gemeldet, daß er mit den geſammten ihm
zur Verfügung ſtehenden Truppen vom blauen Ail aufgebrochen ſei und
gegen den Mahdi marſchire, um denſelben zu einer Entſcheidungsſchlacht
zu zwingen.
Süd=Amerika. Aus Lima trifft die Nachricht ein, daß der
peruaniſche Präſident Calderon die Friedenspräliminarien unterzeichnet
hat. Chili erhält die ganze ſüdperuaniſche Provinz Tarapaca, Bolivia
gewinnt den Strich mit den Städten Tacna und Arica. Bis zum
10. März hatten dagegen die chileniſchen Truppen den von ihnen ſeither
beſetzten Norden Perus zu räumen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. März.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog in Begleitung Ihrer
Königl. Hoh. der Frau Prinzeſſin Karl und Ihrer Großh. Hoheiten den
Prinzen Heinrich und Wilhelm beehrten am Dienstag Abend die
im Gartenſaale des Saalbaues zur vierten Säcularfeier des
Geburts=
tages Rafael Sanzio's von der hieſigen Kunſtgenoſſenſchaft arrangirte
Ausſtellung von Nachbildungen der Werke Rafaels. Die Feier verlief
in der ſchönſten und würdigſten Weiſe. Herr Profeſſor Noack begrüßte
die Feſtverſammlung und Herr Hofrath Dr. Schäfer hielt bei der
eigent=
lichen Feſtfeier die Feſtrede.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Nr. 7 enthält:
Grund=
ſätze über die Leiſtung von Beihülfen zur Heilung der durch die
Ueber=
ſchwemmungen veranlaßten Beſchädigungen an Gebäuden aus Mitteln
des Staats.
Zu Mitaliedern der Landescommiſſion, die nach der
Bekannt=
machung vom 24. ds. Mts. (Regierungsblatt Nr. 6) zur Entſcheidung
über die aus Mitteln des Staats zur Heilung der durch die
Ueber=
ſchwemmungen veranlaßten Gebäudeſchäden zu leiſtenden Beihülfen
be=
rufen iſt, ſind ſeitens des Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz der Miniſterialrath Dr. Jaup, und zwar dieſer als Vorſitzender,
der Oberfinanzrath Emmerling und der Baurath Buſch ernannt
wor=
den. Die Provinzialausſchüſſe haben zu Mitgliedern erwäh: den
Ge=
meindeeinnehmer Rohn zu Schwanheim, den Bürgermeiſter Mohn zu
Laubenheim und den Juſtizrath Dr. Geyger zu Aſſenhein. Zu
Erſatz=
männern der letzteren ſind erwählt worden Sparkaſſerechner Lautz zu
Groß=Umſtadt, Bürgermeiſter Egly zu Oppenheim und Beigeordneter Heß
zu Gießen.
(D. Z.
O (Schwurgericht.) Im December fand man in dem Keller
Lines Hauſes zu Jugenheim a. d. Bergſtr. unter Steinkohlen verſcharrt
die ſchon ſtark in Verweſung übergegangene Leiche eines Kindes, das
nach dem Gutachten der Aerzte übrigens wenigſtens eine Zeit lang
ge=
lebt haben muß. Der Verdacht eines Verbrechens richtete ſich alsbald
gegen die in dem Hauſe dienende Eliſabethe Fleiſchmann, welche
kurz vor der Auffindung der Kinderleiche krank geworden zu ihren
der=
malen in Heppenheim wohnenden Eltern verbracht worden war.
Die wegen Kindsmord in Unterſuchung Genommene gab in der
Vor=
unterſuchung trotz allen Zuredens anfänglich gar keine Antwort, hüllte
ſich in ſtarres Schweigen und war nur in einem Verhör dazu zu bringen,
die Thatſache, daß ſie einem Kind das Leben gegeben und es im Keller
verborgen einzuräumen, gab indeß auf alle Fragen nach den
Rebenum=
ſtänden keine Antwort. In der geſtern gepflogenen Hauptverhandlung
N
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befolgte die 23jährige Beſchuldigte dieſelbe Tactik, gab trotz aller
Ermah=
nungen nicht einmal ihre Perſonalien an, und machte ſomit den Eindruck
einer anſcheinend geiſtig geſtörten, unglücklichen Perſon.
Nach dem übereinſtimmenden Gutachten der Sachverſtändigen ſind
indeß die Geiſteskräfte der Angeklagten als nicht getrübt zu betrachten,
wenn auch ihr Zuſtand als ein ſehr heruntergekommener bezeichnet
wer=
den muß, weshalb die Staatsbehörde das ganze Verhalten der
Fleiſchmann als eine Folge des in ihr erwachten
Schuldbewußt=
ſeins bezeichnete, den Geſchworenen im Uebrigen die Entſcheidung der
Frage überließ, ob hier eine fahrläſſige oder vorſätzliche Tödtung des
Kindes Seitens der Angklagten vorliege. Die von Rechtsanwalt Beſt
geführte Vertheidigung trat in erſter Linie für die abſolute Freiſprechung,
Das
eventuell für ein Schuldig wegen fahrläſſiger Tödtung ein.
Endurtheil war bei Schluß des Blattes noch nicht gefällt.
2 Wir glauben Anlaß nehmen zu ſollen, darauf hinzuweiſen, daß
das hin und wieder beliebte Pfuhlen der Hausgärten, ganz
abge=
ſehen von der damit entſtehenden großen Beläſtigung der betreffenden
Nachbarſchaft, nach den in hieſiger Stadt beſtehenden Localreglements
über die Entleerung der Abtrittsgruben durchaus unzuläſſig
und polizeilich ſtrafbar erſcheint, wie desfallſige Beſtrafungen auch ſchon
ergangen ſind.
— Tas Concert von Fräulein Auguſte Hohenſchild findet
vor=
erſt nicht ſtatt.
— Die ſtatutenmäßige Jahres=Verſammlung des
Oden=
wald= Clubs wird Sonntag den 8. April 1. Js., Nachmittags 1½ Uhr,
in Erbach im Gaſthauſe zum Schützenhof abgehalten.
— Der Vorſtand der Kleinkinderſchule zu Darmſtadt bringt
den zahlreichen Freunden der Anſtalt aus den jetzt zum Abſchluß
ge=
langten Betriebsergebniſſen des Jahres 1882 nachſtehende Mittheilungen
von allgemeinerem Intereſſe zur Kenntniß. Auch in dem verfloſſenen
Jahre bewährte es ſich von Neuem, daß unſere gemeinnützige Anſtalt,
deren Hauptzweck es iſt, unbemittelten Eltern die Gelegenheit zu bieten,
ihre noch nicht ſchulpflichtigen und ſpecieller Aufſicht bedürftigen Kinder
ſorgſamer Obhut und Pflege für die Zeit anzuvertrauen, während welcher
ſie ſelbſt außer dem Hauſe ihrem Beruf nachzugehen genöthigt ſind
jederzeit einem ſtark empfundenen Bedürfniſſe entgegenkommt. War die
Benutzung unſerer Anſtalt während der letzten Jhahre ſchon eine ſehr
leb=
hafte geweſen, ſo hat dieſelbe im Jahre 1882 och erheblich zugenommen,
ſo daß ſie mit einer Frequenzziffer von 157 un Durchſchnitt täglich
an=
weſender Kinder den höchſten Stand währe” hres nunmehr 50jährigen
ſegensreichen Beſtehens erreicht hat. Dabei befanden ſich an einzelnen
Tagen mehr als 200 Kinder gleichzeitig in der Obhut der Anſtalt. In
den 4 letztvorhergebenden Jahren hatte die Frequenz durchſchnittlich je
142, 128, 139 und 109 betragen. Geöffnet war die Anſtalt an 258 Tagen;
in der Zeit vom 19. März bis zum 30. April, alſo während 6 Wochen,
mußte ſie auf ärztliche Anordnung wegen herrſchender Kinderkrankheiten
geſchloſſen bleiben. Dennoch kamen nicht weniger als 10,494 Verpflegs
tage zur Verrechnung, wofür ſeitens der Kinder, zu 6 Pfennigen für den
Tag, eine Geſammtvergütung von M. 2429. 64 geleiſtet wurde, während
der Anſtalt allein aus der Verköſtigung und Reinhaltung der Kinder
eine baare Ausgabe von nahezu 6000 M. erwuchs. Die ordentliche
Ein=
nahre bezifferte ſich in 1882 auf M. 7805. 56; die ordentliche Ausgabe
auf M. 8920. 32. An Vermächtniſſen und beſonderen Geſchenken ſind
unſerer Kaſſe in dieſem Jahre 4040 M. zugefloſſen, ſo daß nach Deckung
der Mehrausgaben immerhin der Betrag von ca. M. 2900 dem
wer=
benden Vermögen der Anſtalt zugeſchlagen werden konnte. In der
Mit=
gliederzahl des Vereins für die Kleinkinderſchule und in der Ziffer der
regelmäßigen Jahresbeiträge hat ſich eine nennenswerthe Aenderung
nicht ergeben. An beſonderen Geſchenken haben wir aus dem Jahre 1882
hier dankend zu verzeichnen: 1. Legat der Frl. Luiſe Gilmer aus
Darm=
ſtadt M. 1774. 29; L. aus dem Nachlaß der Frl. Johanna Schwab
dahier M. 250; 3. Legat der Wittwe des Schneidermeiſters P. Friedrich
Wolf dahier M. 8b. 71; 4. Legat der Frl. Charlotte Ludwig dahier
M. 171. 43; 5. Geſchenk zum Andenken an den Hofbankier Moriz
Wolfs=
kehl M. 50; 6. von Ungenannt M. 3; 7. Vermächtniß von Frl. Dreſſel
dahier M. 200; desgl. von Frl. Dorethea Müller dahier M. 8. 57.
8. Geſchenk der Mathildenſtiftung fur die Prov. Starkenburg M300;9. Legat
der Frau Mariane Schönberger M. 85. 71. Durch Nachlaß und bezw.
Ermäßigung der Rechnungen haben geſchenkt: die Herren
Fayenceofen=
fabrikant J. J. Haas M. 7. 37; Hofmaurermeiſter L. Riedlinger M. 14. 49;
Schreinermeiſter J. Chriſt. Schmidt M. 2. 50; Hofſteinmetz Emil
Wag=
ner M. 6; Hofſchloſſer W. Wittich M. 1. 68; Hofdachdeckermeiſter Ph.
Schütz M. 4. 26; Ludwig Rettig M. L. In Natur hat die Anſtalt zum
Geſchenk erhalten: 1 Kiſtchen Ceife von Herrn Seifenfabrikant Schmitt;
15 Malter Kartoffel von Herrn Wilhelm Schwab sen., 100 Lauch von
V. Nothnagel. - Aus Neujahrsentſchuldigungskarten wurden geloͤſt:
M. 410. 90; als Inhalt der Armenbüchſe ergab ſich M. b. — Auch zu
der am 22. December ſtattgehabten Chriſtbeſcheerung des Damenvereins
waren Geſchenke in reichem Maße eingegangen. Die Namen der gütigen
Geber ſind ſ. Z. bereits in dieſen Blättern veröffentlicht worden. Können
wir angeſichts vorſtehender Reſultate nur mit großer Genugthuung auf
das vergangene Jahr zurückblicken, ſo ſind wir auch mit der freudigen
Hoffnung in das neue eingetreten, daß unſerer Anſtalt die Gunſt und
werkthätige Beihuͤlfe unſerer Mitbürger und insbeſondere unſerer
Mit=
bürgerinnen auch für die Zukunft nicht verſagt bleiben wird.
62
- Für Velocipediſten. Zwei junge Frankfurter unternahmen
am Oſtermontag eine Velocipedetour nach Mainz und brauchten zu
dem Hinweg 2.20, zum Rückweg 226 Stunden.
Mainz. Die Einrüſtung des erſten Waſſerpfeilers, der
Straßenbrücke am diesſeitigen Ufer iſt nunmehr vollendet und wird
daſelbſt in einigen Tagen mit der Vernietung des -Caiſſon= begonnen
werden.
Worms. Am Dienstag waren die Mitalieder des
Reichs=
tagscomités für Vertheilung der für die Waſſerbeſchädigten
einge=
gangenen Gelder hier zuſammen, nur Reichenſperger=Crefeld ließ ſich
entſchuldigen. Es waren Kopfer=Mannheim, Groß=Lambesheim, Büchner,
Reinhart und Schröder. Der Sitzung wohnte auch Herr Miniſterialrath
Jaup als Vorſitzender des heiſiſchen Landescomitss bei. Die
Zuſammen=
ſtellung der Schäden für Heſſen, ohne die Schäden an Dämmen, Straßen
und Brücken, welche der Staat zu tragen hat, ergab den Betrag von
M. 1.980,000, darunter Gebäudeſchäden mit M. 924,000. Für die
Pfalz berechnen ſich die Gebäudeſchäden auf ca. M. 1.400,000. Für
Baden wurde der Schaden für Private auf 2¼ Mill. Mark angegeben.
Das Comits beſchloß eine procentuale Vertheilung der bei der
Darm=
ſtädter Bank in Folge Aufrufs von Reichs= und Landtagsabgeordneten
eingegangenen M. 128,000, wonach auf die Pfalz und Heſſen je 20pCt.
entfallen ſollen.
(W. 3tg.)
Karlsruhe, 28. März. In dem Gutachten des hieſigen
Stadt=
raths, welches derſelbe auf Veranlaſſung des Oberſchulraths in der
Frage der Neugeſtallung der badiſchen Mittelſchulen erſtattet hat, wird
u. A. geſagt: „Wenn in neuerer Zeit von mancher Seite, insbeſondere
da, wo man dem Staat di= Fürſorge für den öffentlichen Unterricht ganz
abnehmen moͤchte. der Schule die Verſchuldung an allen möglichen geiſtigen,
körperlichen und ſittlichen Gebrechen des heranwachſenden Geſchlechts
zu=
geſchrieben wird, ſo ſind ſolche Lamentationen obne Zweifel eine
gewiſſen=
loſe Uebertreibung. Die Blaſirtheit, Ideenloſigkeit, Geckenhaftigkeit,
Ner=
voſität eines Theils der Jugend, namentlich größerer Städte, kann
un=
möglich von der Schule veranlaßt ſein, ſondern rührt von den in ihren
endgiltigen Folgen ſchwaͤchenden und abſtumpfenden Neigungen des
geſell=
ſchaftlichen Lebens unſerer Tage her, welches bei ſeiner materialiſtiſchen,
unedlen Richtung zwar viel Vergnügen und Zerſtreuung, aber ſelten
er=
hebendes Glück bietet, und welches dabei in ſeinen leeren und
gedanken=
loſen Formen den Buben allzufrüh zum jungen Herrn
avanciren läßt. Aber dieie: Geſellſchaftszuſtand iſt nun einmal
wirklich vorbanden und die Schule darf ihn nicht ignoriren, ſondern muh
durch ſorgfältigſte Berückſichtigung der geſundheitlichen Bedürfniſſe und
durch eifrige Pflege ihrer erziehlichen Aufgabe den droheaden
Schädlich=
keiten zu begegnen ſuchen. Der in neuerer Zeit mehr zur Geltung
ge=
kommene Turnunterricht hat, ſoweit wir es zu überblicken vermögen, ſchon
ſehr günſtig gewirkt; wenn außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit das
Schlittſchuhlaufen, Schwimmen u. dgl. von der Schule gefördert und
g=
leitet werden könnte, ſo müßten wir dies als eine große Wohlthat ſür
die Schule betrachten.
Die jüngſten Berathungen des Bürger=Ausſchuſſes über den
G=
meinde=Voranſchlag für 1883 haben ergeben, daß die wirthſchaftlichen
Verhältniſſe der Stadt Karlsruhe ſehr günſtige ſind. Die Umlagen ſind
von 306 Pf. im Jahr 1881 jetzt auf 25 Pf. ermäßigt, die Sociallaf
der Kehricht=Abfuhr mit 23 Pf. in Weafall gekommen, die umlagepflichtig,
Capitalien ſind von 146 Millionen Mark im Jahre 1881 auf 165
Milliz=
nen geſtiegen; der durch Umlagen aufzubringende Gemeindeaufwand ba
ſich entſprechend vermindert: 462,000 M. (1881), 411,000 M. (1883
Miturſache an der günſtigen Lage der ſtädtiſchen Finanzen ſind du
ſtädtiſchen Unternehmungen: Gaswerk, Waſſerwerk, Rheineiſenbahn und
die Spar=und Pfandleihkaſſe, welch letztere bedeutende Zuſchüſſe zu den
Aufwand für die ſtädtiſchen Schulen zu leiſten im Stande iſt.
- Schiffßnachrichten, mitgetheilt von A. Kady, Rheinſtraße R.
Der Hamburger Poſtdampfer „Weſtphalias Capitän Ludwig, von de
Hanburg=Amerikaniſchen Packetfahrt=Actien=Geſellſchaft, welcher a
14. März von Hamburg via Havre abging, iſt am 2. März
wol=
behalten in New=York angekommen.
Literariſches.
Von der illuſtrirten Prachtausgabe von Leſſinass Werken (
Gi=
mund Benſingers Verlag in Wien) ſind weiter die Lieferungen 51, 5
und 53 erſchienen und iſt damit der zweite und dritte Band
voll=
ſtändig.
Tages=Kalender.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtrei=
achen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital-Angelegenheiten: Täglich Vormittags vl=
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstagl
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags vol
11-12 Uhr.
Samstag 7. April: Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Montag 9. April: Concert zum Beſten der hieſ. Barmherzigen Schweſtern.
Dienstaa 1. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und
Induſtrie.
Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
[ ← ][ ][ → ]Bellage zum Darmküdter Tagblate.
Bekannkmachung.
In der Generalverſammlung des Vereins der Freunde in der Noth vom 27. März l. J.
wurde der Rechenſchaftsbericht und das Rechnungsergebniß für das Jahr 1882 vorgetragen und als
richtig anerkannt.
Darnach ergibt ſich Folgendes:
Summe aller Einnahmen 4 2752. 75
Ausgabe.
4 170 10
1. Ordentliche Ausgabe: a. Verwaltungskoſten.
b. Unterſtützungen in 38 Fällen
von 15 bis zu 100 e4
„ 1290
Summe aller Ausgaben 2148. 37
und verbleibt ein Kaſſevorrath von
f. 604. 38
Das Geſammtvermögen des Vereins betrug Ende des Rechnungsjahres:
Einnahme.
1. Kaſſevorrath aus voriger Rechnung
oss. 87
2. Ordentliche Einnahme: a. Kapitalzinſen
A. 559. 69
b. Jährliche Beiträge
897. 76
„
436. 63
3. Außerordentliche Einnahme an Stiftungen, Vermächtniſſen und
Geſchenken
156. 13
c. Verſchiedene Ausgaben
20. c 1460. 30
G.
2. Außerordentliche Ausgabe und zwar ausgeliehene Kapitalien 688. 07
1. verzinslich angelegt
2. baarer Kaſſevorrath und Depoſiten bei der Renten=Anſtalt
13113. 72
= 604. 38
. 13718 10
gegen 4. 12987. 69 im Vorjahr.
Unterzeichneter erklärt hiermit ſeinen Beitritt zu dem Verein
der Freunde in der Roth mit einem Jahresbeitrag von 2 Mark.
Darmſtadt
Beſſungen,
1883.
[ ← ][ ] Indem der unterzeichnete Vorſtand die vofftehende Rechnungsüberſicht bekannt gibt, dankt derſelbe
verbindlichſt für die in dem vergangenen Jahre dem Verein zugewieſenen Beiträge, Geſchenke und
Vermächtniſſe.
Leider hat die Zahl der Mitglieder auch im letzten Jahre wieder abgenommen, während
ſort=
während erhöhte Anſprüche an den Verein herantreten. Wir richten daher an die Bewohner von
Darmſtadt und Beſſungen die dringende Bitte, durch Beitritt zu dem Verein, der nur verſchämte
Arme unterſtützt, zur Hebung und Unterſtützung derſelben kräftigſt mitzuwirken, und nehmen die
unterzeichneten Mitglieder des Vorſtandes Beitrittserklärungen gerne entgegen.
Darmſtadt, am 28. März 1883.
Michell Director, Vorſitzender.
D. E. E. Hoffmann Rechtsanvalt, Schriffihrer.
Petry Probator, Rechner.
Machenhauer, Landgerichtsdirector.
Ohlh, Oberbürgermeiſter.
Riedel, Hauptmann.
Wilh. Schwab gen.
Dr. Sell, Obereonſiſtorialrath.
Weller, Juſtizrath.
den Vorſtand der Freunde in der Noth
Darmſtadt.