Monerentgris
isArheuts 1 Mar 50 Pf. uc.
Bhgelehr Anzwür werden von
a2 Beſtimtern Beſtellungen
ent=
gagmmmn m 1 Mark 50 Pf.
w Ouatel uck Poſtaufichlatz
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Poliſeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag ben 22. Februar.
R38.
1853.
Ve r o r d n u n g
über das gewerbmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petroleum.
Vom 24. Februar 1882.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kalher, König von Preußen ꝛc., verordnen im Namen des Reichs, auf
Grund des 8 5 des Geſetzes vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und
Gebrauchs=
ge=genſtänden, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths, was folgt:
8 1. Das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petroleum, welches unter einem Baͤrometekſtaͤnde von 760
Milli=
netern, ſchon bei einer Erwärmung auf weniger als 21 Grade des hunderttheiligen Thermometers entflammbare Dämpfe
ent=
neichen lüäßt, iſt nur in ſolchen Gefäßen geſtattet, welche an in die Augen fallender Stelle auf rothem Grunde in deutlichen
Luchſtaben die nicht verwiſchbare Inſchriſt „Feuergefährlich tragen.
Wird derartiges Petroleum gewerbsmäßig zur Abgabe in Mengen von weniger als 50 Kilogramm feilgehalten oder in
alchen geringeren Mengen verkauft, ſo nuß die Juſchriſt in gleicher Weiſe noch die Worte: „Rur mit beſonderen
Vor=
ſchtsmaßregeln zu Brennzwecken verwendbaru enthalten.
8 2. Die Unterſuchung des Petroleums auf ſeine Entflammbarkeit im Siune des 8 1 hat mittelſt des Abel'ſchen
Petro=
leumprobers unter Beachtung der von dem Reichskanzler wegen Handhabung des Probers zu erlaſſenden näheren Vorſchriften
m erfolgen.
Wird die Unterſuchung unter einem anderen Barometerſtande als 760 Millimieter vorgenommen, ſo iſt derjenige
Warme=
rad maßgebend, welcher nach einer vom Reichskanzler zu veröffentlichenden Umrechnungstabelle unter dem jeweiligen
Barometer=
taende dem im 8 1 bezeichneten Wärmegrade entſpricht.
8 3. Dieſe Verordnung findet auf das Verkauſen und Feilhalten von Petroleum in den Apotheken zu Hellzwecken nicht
Iu wendung.
8 4. Als Petroleum im Sinne dieſer Verordnung gelten das Rohpetroleum und deſſen Oeſtillitionsprodute.
5 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1883 in Kraft.
(674
Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Iuſiegel.
Gegeben Berlin, den 24. Februar 1882.
I. 8.)
Wilhelm.
v. Boetticher:
Darmſtadt, am 14. Februar 1883.
Betreffend: Die Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von Raupenneſtern.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, nach Maßgabe des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes in Ihren Gemeinden einen Termin anzuberaumen,
ug zu welchem die Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von den Raupenneſtern vollzogen ſein muß.
Nach Ablauf dieſes Termins haben Sie eine Biſitation durch die Feldſchützen vornehmen und die Säumigen unnachſichtlich
ur Anzeige bringen zu laſſen, gleichzeitig aber auch für Entfernung der vorgefundenen Raupenneſter zu ſorgen.
(1635
v. Marquard.
Darmſtadt, am 16. Februar 1883.
Betreſſend: Die Ausführung der Beſtimmungen der Geverbeordnung über Arbeitsbücher, Arheitskarien und die Beiſchäf.
tigung von Arbeiterinnen, ſowie jugendlicher Arbeiter in Fabriken.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
Jrag= und Anzeigebkakt.)
Inſerate
verdenangenommen; in Darmſiadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition. Rheinſir. Nr.= 23.
in Beſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße Nr, 25, ſawie auzwürt
ARrieIEs UWeryattungsoiſtt. „ anmnuarcmanznz
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit Erledigung unſerer Verſügung vom 12. v. Mts. nach im Rückſtande ſind, werden an dieſe
trledigung binnen 8 Tagen hierdurch erinnert.
(676
v. Marquard.
111
896
R88
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Landwirthſchaftliche Wandervorträge.
Sonntag den 25. l. Mts., Nachmittags 3 Uhr, findet im Locale von Gaſtwirth Philipp Jockel zu Hahn eine
landwirthſchaftliche Beſprechung über Milchverwerthung ſtatt, eingeleitet durch einen Vortrag des Herrn Sekretär Stimmel.
Alle Intereſſenten, namentlich aber auch die Frauen und Töchter der Landwirthe ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter von Hahn und Umgegend werden erſucht, dieſe Bekanntmachung in ihren Gemeinden noch
be=
ſonders ortsüblich zu publiciren.
Darmſtadt, den 17. Februar 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
(1677
Gros.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
des Bückermeiſters Konrad Hiſſerich dahier
laſſen dieſelben nachſtehende Grundſtücke und
zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
19 205
1188 Acker am Sand=
128 2406
hügel,
Acker
im Bach
6 129 800 gang,Acker daſelbſt, 6 Rm. Buchen=Scheiter,
„ Eichen= 6 130 762 Acker daſelbſt, 320 „ Buchen=Knüppel, 6 131 2006 Acker daſelbſt, 99 „ Eichen= „ 6 85„ 506 Acker am Oppen= 260 „ Kiefern=
„ 19 157 23765 heimergau,
Acker am Sand= 4
Erlen= „
10070 Stück Buchen=Reiſer, 19 158 2381 hügel,
Acker daſelbſt, 1870 „ Eichen= „
5030 „ Kiefern= 38 242½ 778 Acker vor der Ro= und 32 Rm. Eichen=Stöcke. 38 243 1708 ſenhöhe,
Acker daſelbſt, Und Mittwoch den 28. Februar:
Vormittags 9 Uhr,
Montag den 26. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 21. Februar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
Riedlinger,
1678
ülteſter Gerichtsmann.
Holzverſteigerung.
Aus dem Gemeindelaubwald kommen
aus verſchiedenen Diſtricten, als:„ Ständige
Weide „Stellkopf” und „Dieterſchlag:
folgende Holzſortimente auf dem Rathhaus
zur Verſteigerung, und zwar:
Montag den 26. und Diestag den
27. Februar 1883, jedesmal Anfang
9 Uhr:
Faſſel=Verſteigerung.
Montag den 26. Februar l. Js.,
Vormittags 13 Uhr,
ſoll in dem Faſſelhofe zu Beſſungen ein
gut gehaltener, zur Zucht untauglich
ge=
wordener Faſſelochs gegen Baarzahlunz
verſteigert werden.
Beſſungen, 19. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(1679
Brennholz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Beſſungen.
Freitag den 23. und Samstag den
24. d. Mts.,
au beiden Tagen von Morgens 9 Uhr
an ſollen auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus den Domanialwalddiſtricten
Baſſin=
theil und Burgwald nachbemerkte
Holz=
ſortimente verſteigert werden:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Raummeter.
100 W. Rm.
12
Buche
8
3,70
55
Eiche 73
26,10
30
Kiefer 741
112 14250 364
Am erſten der beiden oben genannten
Tage werden das Scheitholz und ein Theil
des Knüppelholzes ausgeboten; am zweiten
Tage die übrigen Sortimente.
Nähere Auskunft ertheilt der Großh.
Forſtwart Nold zu Beſſungen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[1589,
Preuſchen.
an Ort und Stelle: 75 Stück Eichen=
Stämme von 15 bis 98 Ctm.
Durch=
meſſer und 3 bis 7 Mtr. Länge, 2 Ulmen=
Stämme von 023 Cbm. Inhalt, 2 Lürchen=
Stämme o62 Cbm. Inhalt, ſowie 26 Stück
Eichen=, 36 Stück Buchen=, 57 Stück
Lürchen=und 225 Stück Kiefern=Derbſtangen.
Zuſammenkunft am Uebergang des
Heu=
wegs und der Odenwaldbahn.
Forſtwart Lehr ertheilt auf Verlangen
nähere Auskunft.
Beſſungen, den 19. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1580,
Verſteigerung.
Nüchſten Montag den 26. d. Mts.,
Vormittags um 10 Uhr,
ſoll in dem Gefängnißhof dahier eine große
Partte noch ſehr gutes Bauholz öffentlich
an die Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, am 20. Februar 1883.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
(1680
Bekanntmachung.
Das Fahren von ca. 500 Cubikmetern
Kies, aus den an der Dieburger Straße
gelegenen Felſenkellern, an dieſelbe Straße
von dem Durchgang der Odenwaldbahn
bis zum Parkthor, ſowie einen Theil
zwiſchen die Hitzberg= und Neuſchneiſe
gegen Forſthaus Einſiedel zu, ſoll in
Par=
tieen zu je 100 Cubikmeter verſteigert
werden. Die Arbeit iſt im Monat März
d. J. auszuführeu. Reflectanten wollen ſich
Samstag den 24. d. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
auf der genannten Kreisſtraße, am
Durch=
gang der Odenwaldbahn einfinden. Die
näheren Beſtimmungen werden vor der
Verſteigerung bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 15. Februar 1883.
J. A.:
(1587)
Schreiner.
Holzverſteigerung.
Montag den 26. und Dienstag den
27. Februar d. J3., jedesmal
Vor=
mittags 9 Uhr anfangend,
werden im Nieder=Beerbacher
Gemeinde=
wald, Diſtrict Forſtböhl, Aulſtatt,
Schwei=
zerloch und Schoppenberg, nachſtehende
Holzſortimente verſteigt:
430 Meter Buchen=Scheiter,
2) 280
Buchen=Knüppel,
3) 6000 Stück Buchen Aſt= und Durch
forſtwellen,
4) 178 Meter Buchen=Stöcke,
5) 25 „ Kiefern=Scheiter,
6) 52
Kieſern=Knüppel,
7) 2000 Skück Kiefern=Wellen,
8) 14 Meter Kiefern=Stöcke,
9)
6 „ Eichen=Scheiter,
10) 5 „ Eichen=Knüppel,
11) 250 Stück Eichen=Wellen,
12) 5 Meter Eichen=Stöcke,
13) 12
„ Akazien=Knüppel,
14) 1400 Bohnenſtangen, ſehr ſchön,
ſodann
22 Eichenſtämme, von 24-50 Ent.
Durchmeſſer und 5-16 Met. Länge=
20,10 Cubik=Inhalt,
20 Akazienſtämme, 20- 77 Emt. Durche
meſſer und 2-10 Meter Länge,
8.25 Cubik=Inhalt,
Die Zuſammenkanft den erſten Tag
iſt im Diſtrict Forſtböhl auf der
Kreis=
ſtraße nach Ober=Beerbach, wo das meiſte
achenholz und die Eichenſtaͤmme
vor=
mmen.
Den zweiten Tag iſt die
Zuſammen=
hft an der Gotzenmühle, am Eingang in
en Wald, wo noch etwas Buchenholz, das
flefernholz, die Bohnenſtangen und die
ſlazienſtämme vorkommen.
Gegen vorſchriſtsmäßige Bürgſchaft
bird Zahlungsfriſt bis Ende September
Vs. gegeben.
Mieder=Beerbach, den 19. Februar 1883.
ſCroßherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=
Beerbach.
[1681
Fiſcher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Craiſa.) Donnerstag den 1. März
k. J., Borm. 10 Uhr beginnend,
ter den im Traiſaer Gemeindewald, Diſtrict
zarde und Dippelshoferwald nachbenannte
hol zſortimente, als:
50 Rm. Buchen=Scheiter,
6 „ Eichen= „
4 „ Nadel=
40 „ Buchen=Knüppel,
23 „ Eichen= „
37 „ Nadel=
28 „ Buchen=Stöcke,
Eichen= „
4 „
8 „ Nadel=
L0 Hundert Buchen=Wellen
L.5
„ Eichen= „
8
„ Nadel= „
5 Stück Derbſtangen und
15 „ Reißſtangen
miſtbietend verſteigt.
Traiſa, den 19. Februar 1883.
roßherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
[(1682,
Mahr.
freiwillige Verſteigerungs=
Anzeige.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
bs verſtorbenen Kanzleirath Müller
ver=
ſigert der Unterzeichnete
Donnerstag den 1. März 1883
hdem Hauſe „Liebigſtraße Nr. 32u hier
Ermittags 10 Uhr anfangend.
nach=
ſihende Gegenſtände gegen Baarzahlung:
1 Sopha von Nußbaumholz, ſechs
Stühle, 1 Silberſchrank, 1 Commode,
1 großer Tiſch, 1 gutes Tafelclavier,
mehrere Spiegel, 2 vollſtändige
Bet=
ten, 1 Anzahl Bilder, Küchengeräthe,
Lampen ꝛc. und verſchiedene ſonſtige
Mobiliargegenſtände.
Ferner:
1 Partie Damenkleider, 1 Parti=
Kartoffeln und Kohlen ꝛc.
Darmſtadt, den 21. Februar 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. 8
ſiunge Canarienhahnen, gute Schläger,
6 Mk., zu verkaufen
Wilhelminen=
uße Nr. 8.
(903
R38
897
Das Schulgeld fürs L. Quartal d. 33. für die Realſchule, deren Vorſchule,
T, die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen, ſowie das 5. und 6. Ziel der
Communalſteuern, ſind bei Vermeidung der Mahnung bis zum 5. März d. Js.
zu entrichten.
Darmſtadt, den 16. Februar 1883.
Kriegk, Stadtrechner.
(1693
[1001
Baumeiſtern, Haus= und Bauherren.
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Friedrichshaller Bitterwasser,
Kissinger Racéery,
Cärlsbader, Mühl Schloss & Sprudel,
Emser Krähnchen und Kessel,
Wildunger Georg Victor- und
Helenenquelle,
Ludwigsbrunnen (von Leonhardi)
Selters. (Nassau),
Selaer (Grosskarben) und Andere.
Aaherlaugen.
Echte Kreuanacher,
Echte Nauheimer.
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Näuhéimer Salz,
Kreuznacher Salz,
Seesalz,
Fichtennadel- Bade- Extract.
Quellsalzo & Solien,
Cärksbader Salz,
Hünyadi Janos-Salz,
Krankenheiler Seifen.
Paslillen.
Emser Pastillen,
Vichy Pastillen,
Biliner Pastillen.
Krankenheiler Pastillen.
Rsighenhaller Latschenöl
Eiékréünadeldult).
ET180L. Oshaetel
Ludpigaplatz 7 (1159
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[1685
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Erb.
Hof Hopfengarten.
4
N. 38
90
.
48
Roquekort,
Brie,
Camenherl,
Hont dor,
Neufshateler,
Hohenburgar,
lsenburger Rahm,
Emmenthaler Sahveizdr,
Edamer Tatel,
14
Prima Limburger,
Sohweizer Träüter,
Parmesan und
Hainzer Eümmalkäschen
friſch eingetroffen.
G. Hr zohh,
Bleichſtraße. (1686
Delgemalde,
mehrere ſchöne, werden wegzugshalber ſehr
preiswürdig abgegeben, ebenſo eine feine
Pariſer Pendule (Kunſtwerk) mit 2 Vaſen,
ſowie eine Partie Granat=, Oleander
2 Lorbeer= und ſonſtige Bäume,
Wilhelm=
ſtraße 32.
(1597
Geſchäftshaus
„ 3
In einem der belebteſten Theile der
Altſtadt iſt ein altrenommirtes Geſchäfts.
haus zu verkaufen. Näh. in der Exepe,
Amsterd. Schellfische,
2
88
H
„ Cabliau, Lebende Hechte, „ Karpfen, „ Bärsche, „ Backfische, Frische Monik. Bratbückinge.
„ Speckbückinge zum
Rohessen.
Phlllpp Webor,
Carlsſtraße 24.
(1706
Emser Pastillon
aus den festen Bestandtheilen de
Emser Wassers unter Leitung da
Administration der König Wilhelus
Felsenquellen bereitet, von bevshr
ter Heilkraft gegen die Leiden da
Respirations- ud Verdanungs-Or.
gane, in plombirten Schachteln mit,
Controle Streifen vorräthie:
in Durmatadt in sämmtlichen
Apotheken, ferner bei kr. Schaeier,
en gros & en détail.
(5783
EngrosVersandt: Magazin del
Emser Felsenquellen i Cöln.
M
2
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7.
E
⬜
1264) Schulſtraße 12 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1266) Ludwigſtraße 2 ein ſchöu
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1599) In der Nähe der
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Karlsſtraße Nr. 22 im erſten Stock.
(Pine junge Dame ertheilt Clavierunter=
LC= richt. Auch wäre dieſelbe gerne
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reit zum Enſemble=Spiel. Näheres in der
(1619
Expedition d. Bl.
Am grossen Saale des Saalbaus.
Sonntag den 25. Februar 1883:
C
ERGOdu GIUUh!
der Oherbayerischen
Gobuhplatller- und Sänger-Gesellsohaft aus Hiesbaoh.
8 MadIn und 4 Buam im National=Coſtüm.
Die Schuhplattler=Geſellſchaft concertirte mit großem Beifall am 13 Sept. 188½
zbis Ihren Majeſtäten dem König und der Königin von Württemberg, ſowie vor
lerhöchſten Herrſchaften im Schloſſe zu Friedrichshafen. Am 1. Juli 1881 am Großh.
ſofe zu Sachſen=Weimar. Am 29. Mai am Hofe des Herzogs Ernſt zu Sachſen=
Actenburg. Am 25. und 26. Oct. 1882 im Schloſſe zu Tegernſee bei Ihren Kgl.
Hoh. Herzog Carl Theodor und Emanuel von Bayern, ſowie am Theater am
Gärtner=
patz in München und am ſtädtiſchen Louiſen=Theater in Berlin.
Anfang½8 Uhr. — Entrée 50 Pf.
Programm, aus 16 Nummern beſtehend, an der Kaſſe.
1688
Die ordentiche Generalversamhlung
der
Darmſtädter Volksbanh, eingetr. Genoſſenſchaft,
findet
Mittwoch den 28. Februar 1883, Abends 8 Uhr,
im großen Saale des Schützenhofs, Hügelſtraße 24,
ſtintt.
Wir laden unſere Mitglieder zu recht zahlreichem Beſuche derſelben ein.
Tagesordnung: 1) Rechnungsablage pro 188, ſowie Anträge wegen
Verthei=
lung des Reingewinns und Decharge=Ertheilung.
2) Ergänzungswahl des Ausſchuſſes.
3) Wahl der Abgeordneten für den ſtarkenburger Verbandstag
und den allgemeinen deutſchen Vereinstag.
Der Ausſchuß:
C. Rückert, Vorſitzender.
1556
Kunſthiſtoriſch-äſtheliſche Vorträge
für Damen
von
Dr. A d amy
Privatdozent an der Großherzoglich techniſchen Hochſchule.
Der diesjährige Cyclus umfaßt 12 mit Demonſtrationen verbundene Vorträge
ber die Kunſt der Inder, Aeghpter, Aſſyrer, Griechen und Römer, welche Montags
nd Mittwochs von 6-7 Uhr Nachmittags in der höheren Töchterſchule
Gxafenſtraße 36) abgehalten werden.
Beginn der Vorträge Montag den 26. Februar.
Billets zum Preiſe von 6 Mark für den Cyclus ſind in den Buchhandlungen
(1602
r. Herren Bergſträßer und Köhler zu haben.
GaAlhAU N
Donnerstag den 22. Februar 1883, Vormittags 11 Uhr:
HaupLprobe
nm Concert von Joseph Jonchim.
Billets 1 Mark ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies, bei
1689
ſerrn Saalbau=Inſpector Belten und an der Kaſſe zu haben.
anadGh-ASIIRt Aduhoarsnalseh.
[1421
Lustitmt Hoſunann.
Eröffnung des Sommerſemeſters am 12. April. Die Abgangszeugniſſe der
ſchule berechtigen zum einjährigen Militärdtenſt. Proſpecte durch die Direction.
M
160 Per ſoſort durch Fraul's
Stellen=Büreau, Caſinoſtraße 2: ein
ge=
bildetes Mädchen, welches etwas engliſch
ſpricht und vorzügl. Zeugn. hat. 2 geſunde
Ammen, eine Reſtaurationsköchin,
einige Aushülfen.
1607) Ein militärfreier Kaufmann
ſucht Stelle in einem Geſchäfte, wobei
ihm ev. Gelegenheit geboten wäre, ſich ſpäter
zu betheiligen oder dasſelbe zu übernehmen.
Gef. Off. unter A. L. 100 bef. d. Exp.
Fin junges Müädchen, gut empfohlen,
C, in Muſik und Franzöſiſch tüchtig und
gewöhnt im Haushalt thätig zu ſein, ſucht
Stellung als Hülfe der Hausfrau oder als
Erzieherin jüngerer Kinder.-
Auskunft
ertheilt Frl. Zahn, Engliſches Penſionat,
Freiburg i. B.
(1690
Fin Herrſchaftskutſcher mit guten
LC= Zeugniſſen, ledig, ſucht ſofort Stelle.
Soderſtraße Nr. H.
[1562
W
1610) Ein Mabchen, welches
ſelbſt=
ſtändig kochen kann, wird für einen
kleinen Haushalt geſucht, Anmeldungen
Riedeſelſtraße 18.
1612) Es wird eine Kindergärtuerin
zu einem dreijährigen Kinde geſucht. Wo?
ſagt die Expedition.
1691) Ein braves, junges
Dienſtmäd=
chen wird geſucht. Näheres Expedition.
Es wird gesucht, (1692
ein feineres Hausmädchen, welches
ſchnei=
dern verſteht, ſowie eine Köchin, welche
gut bürgerlich kochen kann. - Auskunſt
in der Expedition d. Bl.
Mho4 wird ein Taglöhner,
Geſuor welcher Gartenarbeit
verſteht. B. Roth, Herdweg 97. (1693
Sür ein Putz., Mode= und Kurzwaa=
2ß rengeſchäft wird per 15. März, evt.
auch früher, eine gewandte, mit obiger
Branche durchaus vertraute junge Dame als
Verkäuferin
geſucht. -— Offerten beliebe man unter
D 600 an die Expedition d. Bl. zu
richten.
(1694
Ein anſtändiges, junges Mädchen,
welches ſchon in Geſchäften thätig war,
findet Stelle als
Verkäuſerin.
[1695
Gute Zeugniſſe erforderlich.
Eduard Hchüßler.
Tür ein Manufacturwaarengeſchäft
3F wird per 1. April ein
tüchtiger DetailReisender
und eine
gewandte Verkäuferin
geſucht. — Offerten unter M. befördert
die Expedition d. Bl.
[1696
112
1
S
AmTLtgC.
In beſter Lage der Stadt Frankfurt
am Main an der Trambahn und nächſter
Nähe der Weſtbahnhöfe gelegen, ſind
große, geräumige, helle Localitäten
für Fabrikanten, mit
Transmiſ=
ſionen bis 20 Pferdekraft,
ganz oder getheilt auf eine Reihe von
Jahren zu vermiethen.
Nähere Auskunft unter F. 8804
durch Rudolf Mosse, Frankfurt alMt.
11698
Ein kleines gangbares
vetall-Aeschäfl,
einerlei welcher Branche, wird zu
über=
nehmen geſucht. Offerten mit
Preis=
angabe sub V. W. 477 an G. L.
Daube &aE Co-, Frankfurt a. M. erb.
ſohnungsvoränderung. 5
Mein Geſchäft in Waſchen, Fürben und
Krauſen von Schmuckfedern befindet ſich
nicht mehr Ernſt=Ludwigſtraße 3. ſondern
Schulſtraße Nr. 16, 2 Stiegen hoch.
Rosalie Georg.
Der Pfandſchein Nr. 5469.
iſt dem Eigenthümer angeblich abhanden
gekommen. Es wird dies unter der
Auf=
lage bekannt gemacht, daß, wenn binnen
30 Tagen kein Dritter Anſprüche auf
denſelben erhebt, derſelbe als vernichtet
an=
geſehen und dem Verpfänder das Pfand
zurückgegeben wird.
Darmſtadt, 30. Januar 1883.
Die ſtädtiſche
Pfandhaus=
verwaltung. (1183
Ein Lehrling kann ſofort
ein=
treten bei
A. Rosenthal & Cie.,
Rheinſtraße 20. (1699
1435) Ein Gehülfe und ein
Lehr=
ling werden für ein hieſiges
Ver=
ſicherungs=Bureau geſucht. Offerten
gub K. C. 10 poſtlagernd Darmſtadt.
(Fin ſchöner Hund, ⁵⁄₄ Jahr alt, auch
C. zum Ziehen geeignet, billig zu ver=
(1700
kaufen Schwanenſtraße 7.
Euz
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 24. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 24. Februar: Vorabend 5 Uhr. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 25. Februar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr 45 Min.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 28. d. M., Vormittags
10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Ritſert'ſchen
Saale „zum Schützenhofr dahier
nach=
ſtehende Gegenſtände gegen Baarzahlung:
circa 600 Ctr. Mais, 1 Halbverdeck,
neu, 1 dgl. gebrauchtes, 1 Schlitten,
1 Paar ſilberplattirte Pferdegeſchirre,
1 Paar, ſchwarze Pferdegeſchirre,
1 dgl. einfach ſilberplattirt, 1
Kaſten=
wagen,
ſowie verſchiedene Mobiliar=Gegenſtände.
Darmſtadt, den 22. Februar 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. (1701
Eei
G.
in braver Schüler kann gute Penſion
[1346
erhalten Kapellplatz 64.
Von den bei uns eingegangenen Beträgen für
die Waſſerbeſchädigten in Heſſen haben wir
am 20. d. Mts. weitere 348 M. 80 Pf. an das
Landescomite abgeliefert, im Ganzen bis jetzt
2968 M. 38 Pf., der volle Ertrag unſerer
Sammelſtelle.
Expedition des Tagblatts.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 23. Februar.
Zum erſten Male:
Der Schwabenſtreich.
Luſtſpiel in 4 Acten von Franz v. Schönthan.
Sonntag den 25. Februar.
Tannhäuſer
und
Der Sängerkrieg auf Wartburg.
Große romantiſche Oper in 3 Acten von R. Wagner
Lodes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige die traurige Mittheilung,
daß unſer lieber Gatte und Vater
Gaſtwirth Wilhelm Eleher
heute Nacht nach längerem Leiden verſchieden iſt.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 20. Februar 1883.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 4 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Mittheilung, daß geſtern Nachmittag 2 Uhr unſer
innigſtgeliebter, einziger Sohn, Bruder und Enkel
Helurich Hay
nach zweitägigem ſchwerem Leiden im 15. Lebensjahre in
Folge einer Entzündung des Gehirns und ſeiner Häute
ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Beſſungen, den 21. Februar 1883.
die trauernde Mutter, Schweſter u. Großvater:
Hautboiſt Heinrich Mayl.Wittwe u. Tochter,
Heinrich May I., Schreiner.
Die Beerdigung findet Freitag den 23., Nachm. 3 Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Hiermit machen die traurige Mittheilung. daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren guten Gatten, Vater,
Bruder, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herrn Isaa0 Marx
nach kurzem Krankenlager heute früh 8 Uhr in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. Februar 1883.
Die Beerdigung findet Freitag Vormittag um 10 Uhr vom
6) Sterbehauſe aus, Schulſtraße 12, ſtatt.
Polittſche Ueverſicht.
Darmſtadt, 22. Februar.
Deutſches Reich. Der „Leipziger Zeitungs wird aus Berlin
ge=
ſchrieben: „ Ueber das Abſchiedsgeſuch des Kriegsminiſters, Generals der
Infanterie v. Kameke, hören wir trotz officiöſer Widerlegung aus beſter
Quelle, daß dasſelbe allerdings von demſelben eingereicht, aber von
Sr. Maj. dem Kaiſer nicht genehmigt worden iſt, weil ſich der Kaiſer
bei ſeinem hohen Alter nur ſchwer von alten, treu bewährten Dienern
trennt. Bekanntlich ſind die abermaligen Berathungen über die Novelle
zum Militär Penſionsgeſetze in der verſtärkten Reichstaas=Commiſſion
bis nach Oſtern vertagt, und dürfte dann ein erneuertes Abſchiedsgeſuch
des Kriegsminiſters von der Abnahme und Ablehnung dieſes Geſetzes
abhängen. Wie wir hören, wird ſich die Regierung gegen die
Heran=
zehung der Officiere zu den Communalſteuern und ſelbſt zu der des
Privatvermögens der Officiere (2) ablehnend verhalten, und dürfte
hieran das Militär=Penſionsgeſetz ſcheitern. Sollte der Kriegsminiſter
lrücktreten, ſo durften, wie wir beſtimmt hören, nur die
Generallieute=
ants Bronſart v. Schellendorff und v. Caprivi, Commandeure der
2. Garde=Infanterie= und der 30. Diviſion, als Nachfolger in Frage
Akunmen; erſterer gehörte bekanntlich lange Zeit dem Generalſtabe an,
ſour Chef des Generalſtabes des Gardecorps und hat ſich einen Namen
us Militär=Schriftſteller gemacht; letzterer war auch im Generalſtabe
ſu.d mehrere Jahre hindurch Abtheilungs=Chef im K.
Kriegs=
m niſterium.
Bei der Berathung des Handelsetats im preußiſchen
Abgeordneten=
huſe am 20. Februar vertheidigte Unterſtaatsſecretär Möller die gegen
hie. Handelskammern ergriffenen Maßnahmen. Die Handelskammern
een Behörden, wie dieß aus dem Geſetz von 1848 hervorgehe und ſeien
beartige Auflöſungen wiederholt erfolgt und in einem Falle vom Hauſe
eloſt fur gültig erklärt worden. Auf der Einreichung der Protokolle
näſſe beharrt werden. Die von der Regierung verlangte Summe fuͤr
dm Volkswirthſchaftsrath wurde mit 177 gegen 165 Stimmen geſtrichen,
hſvohl Unterſtaatsſecretär Möller das Inſtitut für die Informationen
bee Regierung als nothwendig erklärte. Auf eine bezügl. Anfrage
er=
lärte Miniſter Maybach, daß Privatbahnen nur von Reichswegen zu
ſylagen im Intereſſe der Landesvertheidigung gezwungen werden
Cöhönnten und daß bereits Schritte für die=Vorlage eines ſolchen Geſetzes
galje han ſeien. Es handle ſich hier zunächſt um die Verhältniſſe in den
poliſſlichen Provinzen Preußens.
Bei der Berathung im preußiſchen Abgeordnetenhaus am 21. ds.
27
ller die Vorlage wegen Erlaſſes der vier unterſten Klaſſenſteuerſtufen
Atzgl vurde über die die Lizenzſteuer betreffenden Paragraphen vorweg
abge=
ſtinmt. Dieſelben wurden mit allen gegen wenige Stimmen abgelehnt.
der Miniſter ſtimmte den Beſchlüſſen der Commiſſion zu, welche die
zuIſicht der Regierung bezüglich der Beſeitigung der Steuerexecution
mſ. rößtentheils verwirklichen, dagegen bat der Miniſter den Antrag
Ham=
nerſtein, betreffend den Zuſchlag zu den oberen Steuerklaſſen, abzulehnen.
König Ludwig von Bayern beſuchte am Dienstag das Grab
Ri=
harrd Wagner's.
In der letzten Sitzung der Aerztekammer des Regierungsbezirks
Beesbaden, welche ca. 300 Aerzte vertritt, wurde der Anſchluß an die
oa dem „Centralverein für Körperpflege in Volk und Schuler an das
raußiſche Abgeordnetenhaus gerichtete Petition, betr. das höhere
Schul=
fnveen in Preußen, beſchloſſen und in Verbindung mit dem Erſuchen an
Eeal lai. Abgeordnetenhaus: Es möge ähnlich wie in Elſaß=Lothringen und
zun Darmſtadt auch für das Königreich Preußen eine Commiſſion von
[le zten eingeſetzt werden, damit von dieſer ein Gutachten über das
a'ßhere Schulweſen erſtattet werde, um auf Grund deſſelben die
ge=
al ügenden Maßnahmen zur Verhütung einer für die gebildete Jugend
Eif deuitſchlands immer drohender werdenden Gefahr des körperlichen
Eſ lückgangs mit all ſeinen traurigen Folgen vom Staate treffen
Laſſen.
Oeſterreich=Ungarn. Das öſterreichiſche Herrenhaus beſchäſtigte
ich am Montag und Dienstag mit der Berathung der Novelle zum
uers Abo.ksſchulgeſetz. Die Schulfrage hat bekanntlich eine politiſche und
ſtaats=
hch tliche Bedeutung erlangt, welche ſich namentlich in den Debatten des
lenchsrathes im vorigen Jahre über den Antrag Lienbacher zum
Schul=
eſetz widerſpiegelte. Unterrichtsminiſter v. Ebesfeld erinnerte am
Mon=
ühiz an dieſe Debatten und betonte dann, daß rückſchrittliche Ideen in
44r Vorlage nicht enthalten ſeien, dieſelbe laſſe neben der Gerechtigkeit
paluch die Billigkeit walten. Die heutige Volksſchule in Oeſterreich würde,
aho'ern ſie ſtabil bliebe, nach Decennien den zeitgemäßen Anforderungen
ſicht mehr entſprechen, ſie müſſe daher vor allem mit der bürgerlichen
eſellſchaft in Contact bleiben, auch müſſe das erziehliche Moment noch
ber dem rein wiſſenſchaftlichen ſtehen. Die Vorlage dürfte ſchließlich
lts Billigung des Hauſes gefunden haben.
Frankreich. Die Bildung des neuen Cabinets Ferry war am
9. Februar noch nicht beendet. Das Miniſterium des Aeußern wurde
ſha llemel=Lacour angeboten, im Falle der Annahme würde Ferry das
ſo merrichtsminiſterium übernehmen, andernfalls das Miniſterium des
Lußßern. Thibaudin wird vorausſichtlich durch Campenon erſetzt wer=
44 hn. Man glaubt, daß Ferry am Donnerstag den 22. mit einem
voll=
ſindigen Miniſterium vor die Kammer treten wird.
England. Die der Theilnahme an der Ermordung der beiden Staats=
Htänner angeklagten Gefangenen ſollen zur Aburtheilung formell vor das
Albunal geſtellt werden. Auch ſollen in England mehrere Verhaftungen
rgen Theilnahme an den in Irland begangenen Mordthaten bevorſtehen.
Die erſte Leſung der parlamentariſchen Eidesbill wurde am 20. im
laterhauſe mit 184 gegen 53 Stimmen angenommen.
Gelegentlich der Adreßdebatte lenkten viele Redner die Aufmerk=
I ſmkeit auf den Nothſtand des Ackerbaues. Mundella bedauerte den
pfet.
bthſtand, unter dem auch der Handel und die Induſtrie leiden. Er
del.
nne nicht in den Vorſchlag willigen, die Einfuhr fremden Viehs zu
ubieten, da dieſes die Fleiſchpreiſe vertheuern würde.
g.ko=
Italien. Die italieniſche Regierung hat jetzt in Sachen des von
ner arabiſchen Schildwache in Tripolis gemißhandelten Italieners von
br Pforte vollſtändige Genugthuung erhalten. Der betreffende Soldat
ehielt einen Monat Gefängniß und der hierbei mitbetheiligte ſchuldige
[ficier 14 Tage Gefängniß. Uebrigens wird die Nachricht, daß das
hlieniſche Conſulat in Tripolis von einem Volkshaufen angegriffen
wrden ſei, für unbegründet erklärt. Dagegen verlautet noch immer
nchts davon, ob auch Italien der Pforte Genugthuung dafür geben will,
uß der italieniſche Conſul in Tripolis eine türkiſche Schildwache mit
Cockſchlägen maltraitirte.
401
38
Rußland. Die Vorbereitungen zur Krönungsfeier in Moskau
nehmen ihren ungeſtörten Fortgang und nach den Summen, welche
hier=
zu ausgeworfen ſind, zu urtheilen, wird die F ier mit ungewöhnlichem
Glanze begangen werden. Nicht weniger als 17 Millionen Rubel ſind
dazu beſtimmt, dem Krönungsfeſt einen glänzenden Schimmer zu
ver=
leihen, durch welchen dasſelbe in den Augen der Menge erſt ſeinen wahren
Werth erhält.
Cghpten. Das Kriegsgericht zu Kairo hat von den der
Ermor=
dung des Profeſſors Palmer angeklagten 13 Beduinen 5 zum Tode und
die ubrigen zu längeren Freiheitsſtrafen verurtheilt. Der mitangeklagte
Gouverneur des Gebietes, auf welchem die Ermordung geſchah, wurde
zur Amtsentſetzung und zu 1jähriger Gefängnißſtrafe verurtheilt. Gegen
4 andere angeklagte Beduinen wurde die Verfolgung eingeleitet.
Oberſt Stewart telegraphirt am 20. Februar aus Khartum, daß
Obeid am 17. Januar in die Hände des falſchen Propheten gefallen iſt.
Unter den Anhängern des Propheten beſtänden aber ſo große
Zwiſtig=
keiten, daß vorausſichtlich viele ſich der eayptiſchen Armee anſchließen
würden, ſobald dieſe vorrücke. Khartum iſt nicht in Gefahr.
Vereinigte Staaten. Aus New=York wird unterm 19. berichtet:
Der Ohio fällt ſtetig. In Eineinnati und Louisville hat man ſchon
be=
gonnen, die entſtandenen Schäden zu repariren. New=Albany hat
be=
ſonders ſtark gelitten. Bei Cairo wird jetzt ein raſches Steigen des
Miſſiſippi vorgeſehen.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 22. Februar.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen geſtern den Oberſt
z. D. Gerlach, Präſident des Landes=Kriegervereins, ſowie den
Haupt=
mann Dickmann vom 3. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 117½ zum
Vor=
trag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Geheimen Staatsrath
Finger, den Hofjägermeiſter v. Werner, den Oberſtallmeiſter Frhrn.
v. Nordeck zur Rabenau; in Audienz den Kaiſerlich Ruſſiſchen
Legations=
ſecretär v. Kolemine.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 17. Februar
den vortragenden Rath bei den Abtheilungen des Miniſteriums der
Finanzen Guſtav Krug zum M. lied des Verwaltungsgerichtshofs
ernannt.
— Militärdienſtnachrichten. Major v. Stuckrad im
1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115, unter Stellung la guite des Regiments,
zum Director der Kriegsſchule in Erfurt, Major v. Olberg von demſ.
Regiment zum Commandeur des 1. Bataillons ernannt; Major v.
Ca=
privi vom Inf.=Rgt. Nr. 112 und commandirt als Adjutant beim
XIV. Armeecorps, unter Entbindung von dieſem Commando, in das
1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115 als etatsmäßiger Stabsofficier verſetzt;
Major Müller vom 1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115 dem Regiment
aggregirt; Hauptmann v. Znaniecky von demſ. Regiment zum
Com=
pagniechef ernannt.
— Tagesordnung der Sitzung der Stadtverordneten,
Donnerstag 22. Februar, Nachmittags 3 Uhr: 1) Mittheilungen.
2) Abgabe von Waſſer zum Zweck von Kellerentwäſſerung. 3) Anfuhr
von Steinkohlen für die Pumpſtation. 4) Abtretung eines Stückchens
Gelände in der großen Kaplaneigaſſe. 5) Aenderung der Sparkaſſe=
Statuten. 6) Benutzung des ſtädtiſchen Platzes am Sporerthor.
7) Credit für Planirung ꝛc. des zur Vereiniguna mit der Pallaswieſe
abgetriebenen Waldgeländes. 8) Kanalbauten für 188384. Geheime
Sitzung. 9. Die Dienſtverhältniſſe des Maſchiniſten der Pumpſtation.
b. Anſtellung eines Schutzmannes. o. Sonſtige perſönliche
An=
gelegenheiten.
K. Einer uns vorliegenden Rummer der „Berliner Börſen=
Zeitung=
entnehmen wir über das Richard Wagner=Theater folgenden Artikel vom
December v. J., der auch das hieſige Publicum, welches in Kürze
Ge=
legenheit haben wird, den Ring der Nibelungen, jene großartige
Schöpfung des dahingegangenen Meiſters vor ſeinen Augen entrollt zu
ſehen, gewiß intereſſiren dürfte: „Nur wenige Tage und das Richard
Wagner=Theater - ein Name, keinem Ohre mehr fremd - verſchwindet
von den Affichen der Säulen und aus dem Inſeratentheil der Berliner
Blätter. Da geziemt es ſich denn unſerer Meinung nach, dieſem
Ereig=
niß in einem Epilog die entſprechende Würdigung angedeihen zu laſſen.
Denn ein Ereigniß erſten Ranges für Berlin war auch das diesjährige
richeinen jenes Enſembles von Künſtlern, das Director Angelo
Neu=
mann hierher brachte, ohne Zweifel. Am 20. October ſtellte Director
Neumann uns im unvergeſſenen Wagner=Concert die vornehmſten Kräfte
ſeines Enſembles vor, welches Zuſammenzuſtellen erſt nach
anderthalb=
jähriger angeſtrengter Mühe gelang. In einem Anfall von Ermüdung,
die Jeder erklärlich finden wird, der die übermenſchliche Anſtrengung
und Ausgabe von geiſtiger und phyſiſcher Energie kennt, welcher Director
Neumann anheim gegeben iſt, wollte er das Richard Wagner=Theater
mit Ende dieſes Jahres auflöſen und ſich ausſchließlich den neuen
Sor=
gen widmen, welche die Uebernahme des Bremer Stadttheaters mit ſich
bringt. Aber da kamen die Künſtler, kam das ganze Perſonal, und
legte bei der Bitte um Rücknahme des Entſchluſſes auch in
anerkennens=
werther Weiſe an den Tag, daß Director Neumann es verſtanden hat,
ſie Alle insgeſammt für die Idee zu entflammen, zu deren Verwirklichung
er thatſächlich Alles wagte; ſein Vermögen, ſein Renommee, ſeine
E3 zeigte ſich, daß ein Esprit de Corps innerhalb
Zukunft.
des Perſonals ſteckt, der ſelten genannt werden muß. Und da blieb
denn der Feldherr zur Freude aller Kämpfer zu Ehren Wagners an der
R
402
Epitze der Truppe. Die Geſellſchaft bleibt zuſammen. Im März 1883 tritt das
Ehepaar Vogel wieder ins Enſemble, für Januar und Februar iſt Herr
Schott gewonnen. Frau Reicher=Kindermann bleibt bis zu ihrem
Ein=
tritt in den Verband der Königlichen Bühne bei Neumann. Marianne
Brandt, welche ſeit dem 1. December bei Director Angelo Neumann
engagirt iſt, traf zwar contractsgemäß am genannten Tage in Berlin
ein, i 1tt aber viesmal hier noch nicht auf. Richard Wagner hat während
der janzen Zeit des Beſtehens des nach ihm benannten Theater=Enſembles
duich eine in jeder Beziehung entgegenkommende Weiſe das Unternehmen
zu fördern geſucht und ſolcherart an den Tag gelegt, daß er den Werth
des Herolds Neumann und ſeiner Energie wohl zu würdigen wiſſe.
Allen Freunden des Meiſters und Bewunderern ſeines Bannerträgers
Neumann können wir es darum heute ſchon verrathen, daß der welikluge
Dichtercomponiſt dem geſchäftskundigen Herold jegliche Unterſtützung
an=
gedeihen läßt, damit das Richard Wagner=Theater in Berlin eine bleibende
Stätte finde.
An dieſer Stelle ſei hiermit auf das nächſten Sonntag ſtattfindende
große Concert der erſten ächten oberbayeriſchen Sänger= und
Schuh=
plattler=Geſellſchaft aus Miesbach aufmerkſam gemacht. Nach
genom=
mener Einſicht in das zur Durchführung gelangende Programm
können=
wir conſtatiren, daß wechſelweiſe vielerlei Gutes g=boten wird, z. B.
Chorgeſang, Soli's für Sopran und Baß, Piecen für Cither und
Gui=
tarre, Terzett Lieder, Ländler auf zwei Holzpfeifen, welche der
Vortra=
gende durch die Naſenlöcher bläſt, 4 Schuhplattl=Tänze.
- Bei denjenigen Armeecorps, welche große Herbſtübungen
ab=
halten, dem 4. und 11. und bezw. der Großh. Heſſ. 25. Diviſion, findet
eine Einziehung von Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes der
In=
fanterie, Jäger, Feld=Artillerie und Pioniere nur inſoweit ſtatt, als:
dieſe die betr. Truppentheile nöthig haben, um in der etatsmäßigen
Stärke zu den Herbſtübungen ausrücken zu können. Uebungen der
ge=
nannten Waffen aus der Landwehr finden dagegen nicht ſtatt.
C) Die zur Begutachtung der Beſchwerden gegen die
Rhein=
requlirung berufene Kommiſſion glaubt Veranlaſſung nehmen zu
ſollen das Geſuch der Gemeinde Trebur, die für beträchtliche, nunmehr
zum Theil wieder zerſtörte Schleuſen und Lammbauten oberhalb
Geinsheim im Betrag von beiläufig 200,000 Mark entſtandenen Koſten
auf die Staatskaſſe zu übernehmen, der Großh. Staatsregierung zur
wohlwollenden Erwägung zu empfehlen.
Die große Lammbruchſtelle bei Erfelden ſoll im Laufe dieſer
Woche wieder vollſtändig hergeſtellt werden, ſo daß ein etwaiges Wachſen
des Waſſers von dieſer Seite vorläufig keine Geſahren bringen dürfte.
4 Die Ueberführung der ſterblichen Reſte des Freiherrn v. Flotow
in ein anderes, für Aufſtellung eines größeren Denkmals geeigneteres
Erb=
begräbniß fand am Dienstag ſtatt.
Frankfurter Stadttheater. Die Gedenkfeier für
Richard Wagner im Frankfurter Opernhauſe wird vier Abende
um=
faſſen. Als Einleitung zu derſelben geht Sonntag den 25. des Meiſters
„Lohengrin” in Scene. Dienstag den 27. folgt „Rheingold=, welcher
Vorſtellung ſich ein Epilog, jowie der Trauermarſch aus der „
Götter=
dämmerung' anſchließt. Donnerstag den 1. März gelangt dann die
„Walküre; und Samstag den 3. März „Siegfried; zur Darſtellung.
Die drei Abende aus der Nibelungen=Trilogie kommen bei dieſer
Gelegen=
beit zum erſten Male in eigentlichem Zuſammenhang innerhalb eier
Woche zur Darſtellurg.
Mainz. Die Staatsanwaltſchaft beantragte in dem Wucherproceß
gegen Marcus Löb von Worms eine Gefängnißſtrafe von 3 Jahren,
eine Geldſtrafe von 9000 M. und die Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf 5 Jahre. Las Urtheil wird erſt am 24. Februar
veröffentlicht.
Vorträge zum Beſten des evangel. Kirchenbauvereins.
Am 15. Februar ſprach Herr Dr. H. A. Köſtlin von
Stutt=
gart über Feliz Mendelsſohn=Bartholdy und die moderne
evangeliſche Kirchenmuſik. Eine ſehr zahlreiche Verſammlung,
an deren Spitze Ihre Kömigl. Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl, hatte
ſich eingefunden.
In ſeiner hier bereits bekannten und anerkannten freiſinnigen,
geiſtreichen und erwärmenden Weiſe wußte der Redner aus dieſem
Stoffe ein ungemein anziehendes culturgeſchichtliches Ganzes zu
ge=
ſtalten, das die eigenthümliche Leiſtung und Wirkung Mendelsſohn's
ſich auf dem Hintergrunde der Geſammtgeſchichte der Kirchenmuſik
abhebend zeigte.
Ausgehend von den Beſtrebungen der Gegenwart nach einer
im=
mer innigeren Verbindung der Kirche mit den Künſten zeigte er, wie
das muſikaliſche Schaffen nicht blos der Altmeiſter in der
Kirchen=
mnuſik gipfelte, ſondern auch das der Klaſſiker des vorigen und dieſes
Jahrhunderts, ja auch das der Romartiker irgendwie in Werken
reli=
giöſen Styles ausmündet, deren bedeutendſte: Haydns Schöpfung,
Mozart's Requiem, Beethoven'3 Miſſa ſolemnis, Spohr's Letzte Dinge,
Schuberts und Schumann's Meſſen und Requiem kurz charakteriſirt
wurden. Inmitten dieſer Reihe ſtellt ſich Mendelsſohn dar als der
Vertreter einer neuklaſſiſchen Richtung, als Muſiker von reicher und
Fledaction und Verlag: L. C.
harmoniſcher allgemeiner Bildung und ebenſo durchgebirdeter
Rein=
heit, Klarheit und Sicherheit des Stiles. Nicht wider ſeinen Willen,
bemerkte der Redner, iſt Mendelsſohn niemals zur Compoſition einer
Oper gekommen: ihm fehlte die dazu von der modernen Schule für
unumgänglich nothwendig erklärte Energie des leidenſchaftlichen
Aus=
drucks, die Gewalt nervenerſchütternder Effecte. Eben was ihn zur
Hervorbringung einer die Bühne bewegenden Muſik unfähig machte,
die Strenge des Stiles, mußte ihn zu kirchenmuſikaliſcher
Leiſtung befähigen. Auf dieſem Gebiete hatte der herrſchende
Ratio=
nalismus mit ſeinem Mangel an geſchichtlichem Sinn den kirchlichen
Stil zerſtört und überall Anklänge an die weltliche Muſik in die Kirche
eingeführt. Allerdings ſtand dieſes Verhängniß nicht außer
Zuſammen=
hang mit dem Wirken ſchon der großen Altmeiſter Heinrich Schütz
und Johann Sebaſtian Bach, die in ihren Kirchencantaten und
Paſſionsmuſiken den Kirchengeſang von der liturgiſchen Einord
nung in den Gotttsdienſt emancipirt und eine neue Form rein
muſikali=
ſcher Gottesdienſie geſchaffer hatten, die, wenn auch nicht der kirchlichen
Vorausſetzung, aber doch der anderweitigen gottesdienſilichen Zuthaten
entbehren konnten. Von da ab war mit dem Verfall der Liturgie
überhaupt die Kirchenmuſik theilweiſe aus der Kirche ausgewandert,
und auch Mendelsſohn empfand in vollem Maße die Schwierigkeit,
innerhalb des evangeliſchen Cultus, wie er ihn vorfand, eine Muſl
zu machen, die nicht wieder in das Concertmäßige verfiele. Trot
uchtungswerther liturgiſcher Beſtrebungen fehlte es, als Vorbedingung
an einer aus der Gemeinde ſelber hervorgehenden volksthümliche:
Bewegung nach Wiedereinbürgerung künſtleriſch ſchöner Muſik in der
Kirche - wie ſie jetzt im Gange zu ſein ſcheint.
(Schluß folgt).
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 21. Februar.
Flötow's, des unlängſt dahingeſchiedenen Meiſters anmuthigſte
Schöpfung „Martha oder Der Markt zu Richmondr geſtern zun
wiederholten Male in dieſer Saiſon aufgeführt, hätte wohl, und ſei es
nur aus Pietät gegen den Componiſten, der ſeine letzte Ruheſtätte in
unſerer Stadt gefunden hat, eine glättere Wiedergabe verdient. Tiel
Enſembles klappten nicht immer in der gewohnten Weiſe, und am Schluß
des zweiten Actes wurde aus einem uns unbekannten Grunde die ganze
Scene der Flucht mit Allem was darauf folgt, geſtrichen und damit der
Zuſammenhang des Librettos bis zur Unverſtändlichkeit geſtört. Tie
Leiſtungen unſerer heimiſchen Kräfte in dieſer Oper - Frau Mayr,
Fräulein Finkelſtein, Herr Hofmüller und Herr Bögel - ſind aus
früheren Beſprechungen bekannt; nennenswerthen Beifall und da cape
Ruf, dem auch Folge gegeben wurde, erzielte nur Herr Hofmülle
mit der Cavatine des dritten Actes „Ach ſo frommu ꝛc.
Mit beſonderem Intereſſe hatte man der Darſtellung des Plumket
durch Herrn Kraſa entgegengeſegen, der damit das am Sonntag als
Marcel in den Hugenotten begonnene Gaſtſpiel fortſetzte. Dem Urtheil,
welches hinſichtlich ſeines erſten Auftretens mit ſeltener Uebereinſtimmung
laut geworden iſt, können wir uns auch hinſichtlich ſeines Plumket im
Ganzen anſchließen.
Herr Kraſa hat eine markige, nicht unſympathiſche Stimme,
aber es fehlt ihr noch zur Zeit die voluminöſe Kraft und Maſſigkeit, wie
man ſie namentlich da verlangt, wo es ſich darum handelt, in einem
Enſemblegeſang eine breite und ſichere Grundlage abzugeben. Auch hat
die Tonbildung noch nicht jene edle und würdevolle Ruhe und Rundung,
die beiſpielsweiſe für die Sarafrorolle, die Krone aller tiefen Baßpartien,
ſo unerläßlich iſt. Schauſpieleriſch betrachtet, gelang dem Gaſt manches
nicht übel; recht nett war z. B. ſein Antheil an dem Duett des dritten
Actes „Da, was nunzu, wo ihm auch von Fräulein Finkelſtein
prächtig ſecundirt wurde; doch vermag er auch in dieſer Beziehung den
Anfänger noch keineswegs zu verläugnen. In Summa: man wird woh
thun, uich mit ſeinem Enganement nicht zu übereilen. Es dürfte dos
wohl kaum zu den unmöglichen Dingen gehören, einen Baſſiſten zu
fi=
den, der bei gleichen Talenten auf der künſtleriſchen Bahn ſchon u
einige Stationen weiter gelangt iſt, als Herr Kraſa, und ein ſolcher ſ
uns von nöthen.
Das Referat über die Hugenotten mußte wegen Unwohlſeins unſers
Referenten ausfallen.
D. R.
Tages=Kalender.
Donnerstag 22. Februar: Concert von Joſeph Joachim (Saalbau).
Freitag 23. Februar: Generalverſammlung der
Steinkohlenbezugsgeſell=
ſchaft „Friede= (Reſtauration Mengeringhauſen).
Verſammlung des
Localgewerbvereins (Bockshaut).
Samstag 24. Februar: Stiftungsfeſt des Vereins „Frohſinnu (Saalbauh.
Sonntag 25. Februar: Generalverſammlung des Seibel'ſchen Kranken=
und Sterbekaſſevereins (Brauerei Böttinger).
Concert der
Ober=
bayeriſchen Schuhplattler= und Sänger=Geſellſchaft (Saalbau).
Mittwoch 28. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft. -
Generalver=
ſammlung der Darmſtädter Volksbank (Schützenhof).
Samstag S. März: Ball des Oekonomenvereins (iſert).
Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.