Aemeventsvrds
hraithriih 1 Mar 50 Pf. und
Myilahn. Auswirz werden von
40 Pfämern Beſtellungen
ent=
payuommen zu 1 Mar 50 Pf.
wOnariel und. Poſtauſichlag
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößet,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizriauils und ſümmllicher Vehörden.
36.
Dienstag den 20. Februar.
1883
15 „
20 „
25
30
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, 8 6, 8 17 erſter Satz, ſowie Abſchnitt V des Regulativs, die Reinigung der Schornſteine
dreffend, nachſtehend unter dem Empfehlen bekannt zu geben, etwaige Verſehlungen gegen dieſe Voriſchriſten Seitens der
Kamin=
ſger uns zur Anzeige zu bringen.
8 6. Alle Schornſteine müſſen - vorausgeſetzt, daß die in dieſelben mündenden Feuerungen im Gebrauch ſind, -
wenig=
kuͤs alle drei Monate in gleichen Zwiſchenräumen gefegt werden. Schornſteine, in welche nur im Winler (5. October bis
5. April) im Gebrauch befindliche Feuerungen münden, müſſen wenigſtens dreimal im Jahr, in der Regel in den Monaten
4ctober, Januar und April gefegt werden.
8 17. Die Vornahme der ordnungsmäßigen Reinigung hat der Schornſteinfeger jedesmal einige Tage zuvor, und zwar
ül den Orten, wo er ſeinen Wohnſitz hat, den Bewohnern der betreffenden Häuſer, möglichſt auch mit Angabe der Tageszeit,
ſebſt anzuſagen.
V. Gebühren der Schornſteinfeger.
8 22. Für das Reinigen der Schornſteine in Kehrbezirken, welche aus mehreren Orten zuſammengeſetz ſind, dürfen die
echornſteinſeger ſowohl in den Städten als auf dem Lande nicht höhere, als die in dem folgenden 8 23 feſtzeſetzten Gebühren
eheben. — Dieſelben Gebühren kommen auch für das Reinigen der Schornſteine in Orten, welche für ſich allein einen oder
uhrere Kehrbezirke bilden, in Anwendung, inſofern nicht für dieſe Orte von der Ortspolizeibehörde im Einverſtändniß mit der
femeindevertretung höhere Gebühren feſtgeſetzt worden ſind.
8 23. Die Gebühren der Schornſteinfeger betragen für das Reinigen
eines ein Stockwerk durchlaufenden Schornſteins 10 Pfennige,
„ zwei Stockwerke
„
„
„ drei „
„
„
„ vier
„
„
„
„
fünf
„
ud für jedes Stockwerk, durch welches der Schörnſtein weiter läuft, 5 Pfennige.
Die Gebühren, welche auch in dem Falle, wenn in einem und demſelben Schornſtein der Rauch aus verſchiedenen Stock=
Urken eingeführt wird, nur einſach in Anrechnung gebracht werden dürfen, gelten ſowohl für das Reinigen der weiten
Schorn=
ſine mit Scharre und Beſen, als auch für das Reinigen der engen ſogenannten ruſſiſchen Schornſteine mit Kugel und Beſen
uer Bürſte.
Für das Ausbrennen der letzteren, einſchließlich der nachfolgenden Fegung derſelben, können die Schornſteinfeger das
Dop=
uͤte der eben beſtimmten Gebühr in Anſpruch nehmen. Für die Reinigung von Schornſteinen für größere Feuerungen zu
gewerb=
lhen und ähnlichen Zwecken, welche gewöhnlich in ihrer Höhe ganz oder theilweiſe freiſtehen (8 8), ſind, wenn nicht zwiſchen
am Schornſteinfeger und dem Beſitzer eine andere Vergütung vereinbart wird, für jeden Meter der Höhe des Schornſteins zwölf
Rennige als Fegerlohn zu entrichten.
8 24. Bei Berechnung des Fegerlohns wird das Stockwerk, in welchem der Schornſtein anfängt, ſei dies über oder unter
m natürlichen Terrain und mag darin eine Feuerung ſich befinden oder nicht, mitgezählt.
Bei Küchenſchornſteinen wird das Stockwerk, in welchem die Küche befindlich iſt, als beſonderer Stock gerechnet, und es
uß dafür auch der Rauchfang, ſoweit es nothwendig iſt, mitgelehrt werden.
Bewohnte Dachräume, mögen ſie ſich in Manſardendächern igebrochenen Dächern) oder gewöhnlichen Dächern befinden,
erden als Stockwerke gerechnet. Bei ſolchen Dächern, welche ſtockwerkartige Eintheilung haben, iſt dieſe Eintheilung der
Berech=
ung des Fegerlohns zu Grund zu legen. Bei Schornſteinen in Dächern ohne ſolche Eintheilung iſt eine Höhe von 35 Metern
3 diejenige eines Stockwerks zu betrachten.
Bei Schornſteinen, welche außen an einer Mauer eines Hauſes hinlaufen, bezeichnen die Stockwerlke dieſes Hauſes das
Laß der Gebühren.
Der Raum unter der Dachſpitze bleibt in der Berechnung des Fegerlohns außer Anſatz, inſofern derſelbe nicht eine Höhe
in 3.5 Metern überſteigt. Ebenſo iſt, wenn bei den oben etwähnten Schoenſteinen in Dächern ohne ſtockwerkartige Eintheilung
„d bei ſolchen, welche außen an einer Mauer eines Hauſes hinlaufen, bei der oben angegebenen Berechnung der Stockwerke ein
kück von weniger als 35 Metern Höhe übrig bleibt, für dieſes Stück kein Fegerlohn zu berechnen.
105
[ ← ][ ][ → ]316
R36
8 25. Wenn in dem im 8 17 erwähnten Falle einer verſchobenen Reinigung der Schornſteinfeger zum Zwecke der
Vor=
nahme derſelben ſich wiederholt in eine Gemeinde begeben muß, ſo hat er außer dem Fegerlohn noch eine Vergütung für ſeinen
Gang von 40 Pfennigen für je 5 Kilometer (eine Stunde) der Entfernung ſeines Wohnſitzes von jener Gemeinde, wogegen er
für den Rückweg nichts verrechnen kann, in Anſpruch zu nehmen. Wenn bei dieſer Gelegenheit in einem Orte mehrere
aufge=
ſchobene Reinigungen vorzunehmen ſind, ſo hat der Schornſteinfeger von jedem Haus, in welchem die Reinigung der Schornſteine
nachträglich vorzunehmen iſt, 20 Pfennige für je 5 Kilometer der erwähnten Entfernung anzuſprechen.
Werden die verſchöbenen Reinigungen an dem Wohnſitz des Schornſteinfegers oder in Orten, welche weniger als 5
Kilo=
meter davon entfernt ſind, vorgenommen, ſo kann der Schornſteinfeger außer dem Fegerlohn für jedes Haus, in welchem die
nach=
trägliche Fegung vorgenommen wird, eine Vergütung von 20 Pfennigen verlangen.
8 26. Die Schornſteinfeger haben ſich die zum Reinigen der Schornſteine nöthigen Beſen ꝛc. ſelbſt anzuſchaffen und können
daher ſolche von den Hausbewohnern nicht verlangen. Sie dürfen nur für diejenigen Schornſteine Bezahlung fordern, welche ſie
ordnungsmüßig wirklich gefegt haben und ſich ebenſowenig durch Annahme von irgend etwas verleiten laſſen, die Fegung eines
Schornſteins zu unterlaſſen. Trinkgelder, Neujahrsgeſchenke u. dgl. dürfen von den Schornſteinfegern oder ihren Geſellen nicht
gefordert werden.
Ueberſchreitungen der in 8 23 ſeſtgeſetzten Gebühren werden nach 5 148, 8 der Gewerbeordnung mit Geldſtraße bis zu
150 M. und im Falle des Unvermögens mit Haft bis zu vier Wochen beſtraft.
8 27. Der Hauseigenthümer oder deſſen Stellvertreter hat den Fegerlohn für ſämmtliche geſegte und ausgebrannte
Schorn=
ſteine ſeines Hauſes an den Schornſteinfeger zu bezahlen.
Die nach 8 25 zu zahlenden beſonderen Wegvergütungen ſind von Denjenigen, welche die Verſchiebung der Reinigung ihrer
Schornſteine veranlaßt haben, zu bezahlen.
Die Betheiligung der Miether am Fegerlohn iſt als Privatſache der Uebereinlunft zwiſchen den Hauseigenthümern oder
deren Stellvertretern und den Miethern überlaſſen.
8 28. Wird die Bezahlung des im 8 23 beſtimmten Fegerlohns oder der im 8 25 erwähnten beſonderen Vergütung
bei=
aufgeſchobenen Reinigungen verweigert, ſo hat ſich der Schornſteinfeger an die Ortspolizeibehörde zu wenden und, wenn deren
Aufforderung zur Zahlung unwirkſam bleiben ſollte, das Verzeichniß der ihm verweigerten Gebühren bei derſelben einzureichen/
damit ſolches von dieſer beſcheinigt und dem Kreisamte zur Vollziehbarerklärung und Beitreibung vorgelegt wird.
Darmſtadt, den 12. Februar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
1442
Holzverſteigerung.
Aus dem Gemeindelaubwald kommen
aus verſchiedenen Diſtricten, als: „Stündige
Weide, „Stellkopfu und „Dieterſchlag
folgende Holzſortimente auf dem Rathhaus
zur Verſteigerung, und zwar:
Montag den 26. und Diestag den
27. Februar 1883, jedesmal Anfang
9 Uhr:
9 Rm. Buchen=Scheiter,
13790 Stück Buchen=Reiſer,
2160 „ Eichen= „
5160 „ Kiefern=
und 35 Rm. Eichen=Stöͤcke.
und Mittwoch den 28. Februar l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle: 75 Stück Eichen=
Stämme von 15 bis 98 Ctm.
Durch=
meſſer und 3 bis 7 Mtr. Lünge, 2 Ulmen=
Stämme von O23 Cbm Inhalt, 2 Lärchen=
Stämme O,62 Cbm. Inhalt, ſowie 26 Stück
Eichen= 36 Stück Buchen= 57 Stück
Lürchen= und 225 Stück Kiefern=Derb.
ſtangen.
Zuſammenkunft am Uebergang des
Heu=
wegs und der Odenwaldbahn.
Forſtwart Lehr ertheilt auf Verlangen
nähere Auskunft.
Beſſungen, den 19. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[1586
Berth.
Bekanntmachung.
Das Fahren von ca. 500 Cubikmetern
Kies, aus den an der Dieburger Straße
gelegenen Felſenkellern, an dieſelbe Straße
von dem Durchgang der Odenwaldbahn
bis zum Parkthor, ſowie einen Theil
zwiſchen die Hitzberg= und Neuſchneiſe
gegen Forſthaus Einſiedel zu, ſoll in
Par=
tieen zu je 100 Cubikmeter verſteigert
werden. Die Arbeit iſt im Monat März
d. J. auszuführeu. Reflectanten wollen ſich
Samstag den 24. d. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
ſauf der genannten Kreisſtraße, am
Durch=
gang der Odenwaldbahn einfinden. Die
näheren Beſtimmungen werden vor der
Verſteigerung bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 15. Februar 1883.
J. A.:
Schreiner. (587
Stammholz=Verſteigerung.
Freitag den 23. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen in dem Dreieichenhainer Stadtwalde:
118 Stück Eichenſtämme von 36 bis
75 Emt. mittlerer Durchmeſſer und
2 bis 15 Meter Länge, zuſammen
162 Feſtmeter enthaltend, verſteigert
werden.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt
Morgens 10 Uhr am Kreuzpunkt der
Maienfeld= und Kleinmühlſchneiſe.
Dreieichenhain, den 16. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Dreieichen=
hain.
(1588
E idam.
Brennholz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Beſſungen.
Freitag den 23. und Samstag den
24. d. Mts.,
ſau beiden Tagen von Morgens 9 Uh.
an ſollen auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus den Domanialwalddiſtricten Baſſin/
theil und Burgwald nachbemerkte Holz
ſortimente verſteigert werden:
Am erſten der beiden oben genanntel
Tage werden das Scheitholz und ein
Thei=
des Knüppelholzes ausgeboten; am zweite,
Tage die übrigen Sortimente.
Nähere Auskunft ertheilt der Großl
Forſtwart Nold zu Beſſungen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen
Preuſchen.
[158,
ten
un
Stamm= und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag den 5. Mürz d. J.,
Vormi=
tags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdorfer Gemeindewald Diſtri,
Mark
266 Stück Eichenſtämme von 3 bis 12 Me=
Länge, 22 bis 80 Centm. mith
Durchm. mit 23247 Feſtm. er, h
haltend,
ſoöͤffentlich verſteigert werden.
18)
[ ← ][ ][ → ]37.
Ferner:
Zienstag den 6. März d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr anfangend,
ſollen daſelbſt
1 R.M. Buchen=, 298 R.=M. Eichen=,
5 R. M. Erlen=Scheiter,
156 R.=M. Eichen=, 2R.=M. Erlen=Knüppel
und 5 R.=M. Erlen=Stöcke
iffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen
ſedesmal auf der Kubig am Eingang des
Waldes.
Roßdorf den 17. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf
(1590
Müller.
Bekanntmachung.
Die am 15. und 16. d. Mts. im
Do=
nanialwald=Diſtrict Burgwald
abgehal=
ene Stammholz=Verſteigerung iſt genehmigt
und können die Abfuhrſcheine vom 22. d.
Mts. an bei Großh. Rentamte Darmſtadt
n Empfang genommen werden.
Holzüberweiſung und erſter Abfuhrtag.
Freitag den 23. d. Mts.; letzter
Ab=
uhrtermin: Samstag den 17. März
Is.
Darmſtadt, den 17. Februar 1883.
Froßherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
(1591
Großherzogliche Landes=
Irrenanſtalt.
Nachbenannte, in der Zeit vom 1. April
883 bis Ende März 1884 erforderlich
verdenden Bedürfniſſe ſollen auf dem
Sub=
iſſionswege vergeben werden:
1. die Anlieferung von 35000 Stück
Cigarren,
die Anlieſerung von Schreibmaterialien
u. ſ. w.,
die Anlieferung von Geräthen und
zwar:
1. Sämmtliche Porzellan= und
Glas=
geräthe,
2) 40 Stück Kohlenlöffel,
3) 112 „ graue und weiße Körbe,
4) 120 Dutzend Lampeneylinder,
5) 2000 Stück Flaſchenſtopfen,
9 die Anlieferung von Reinigungsgegen=/
ſtänden und zwar:
6) Sämmtliche Bürſtenwaaren,
7) 40 Stück Fenſterputzleder,
8) 44 Dutzend verſchiedene Kämme,
9) 400 Kilo Maculatur,
10) 33 St. Putzlumpenzeug in 2
Qua=
litäten,
11) 600 Scheffel Reibſand,
12) 60 Kilo Schuhwichſe,
13) 4 „ Badeſchwämme,
14) 1500 Kilo Harzkernſeife,
15) 70 „ Schaumſeife,
16) 1500 „ Schmierſeife,
17) 500 „ Soda,
18) 400 Stück Reißerbeſen,
die Anlieferung von Stoffen ꝛc. zur
Anfertigung von Kleidern und Bettwerk
und zwar:
70 Meter Baumwollbieber,
19)
20)
R36
50 Meter Bettbarchend,
21) 800 „ Druckzeug,
22) 350 „ Cattun,
23) 650 „ Sarſenet,
24) 856 „ Drell verſchiedener Qual.,
25) 3440 „ blaue, geſtreifte u. weiße
Leinwand,
26) 230 „ Flanell, weiß und farbig,
27) 250 „ Wolletuch und Bukskin,
28) 36
„ Schlafrockſtoff,
29)
75 Gummiſtoff,
30) 200 Kilo Roßhaare,
31) 40
„ Bettfedern,
32) 150 Stück Schraubenknöpfe,
33) 30 „ Tiſchtücher,
34) 348 „ Taſchentücher,
35) 120 „ Halstücher,
36) Wollegarn, Schnur, Knöpfe, Zwirn
u. ſ. w.,
37) 100 Paar Hoſenträger,
38) 200 Kappen,
39) 60 Kilo Stärke,
f. die Anfertigung von Kleidungsſtücken für
männliche Pfleglinge,
8. die Anfertigung des erforderlich
werden=
den neuen, ſowie Reparatur des alten
Schuhwerks,
h. die Anlieferung von
Beleuchtungsgegen=
ſtänden und zwar:
40) 130 Meter Lampendocht,
41) 350 Kilo Stearinlichter,
42) 7000 „ Petroleum,
1. die Anlieferung von
Verzehrungsgegen=
ſtänden und zwar:
43) 1200 Liter Salatöl,
44) 3300 Kilo Kochſalz.
45) 600 Kilo Aepfel, gedörrte,
46) 1300 „ Zwetſchen, gedörrte,
47) 350
Chocolade,
48) 2500 Liter Speiſeeſſig,
49) 500
Weineſſig zum Einmachen,
50) 1200 Kilo Erbſen, geſchälte,
51) 900 „ Gerſte,
„
52) 600 „ Grünkorn,
53) 3000 „ Kaffee, geröſtet,
54) 750 „ Saccakaffee,
55) 1000 „ Linſen, große,
56) 5500 „ Blummehl,
57) 250 „ Fadennudeln,
Eiergemüſe=Nudeln,
58) 500 „
59) 700 „ Reis,
60) 250 „ Sago,
61) 1300 „ Spelzgries,
62) 2450 „ Melis (in Broden und
Würfeln.
Die Lieferungsbedingungen und Muſter
ſind auf dem Bureau genannter Anſtalt am
22., 23. und 24. l. M. von Vormittags
8 bis 12 und Nachmittags 2 bis 6 Uhr
einzuſehen und Offerten verſchloſſen und
verſehen mit der Aufſchrift „Submiſſion
zu der am 16. Februar l. J3.
aus=
geſchriebenen Lieferung' bis zum
5. März l. J., Vormittags 11 Uhr,
entweder per Poſt einzuſenden oder in den
vor dem Bureau der Anſtalt aufgehängten
Submiſſionskaſten einzulegen.
Heppenheim, den 16. Februar 1883.
Großherzogliche Direction der Landes=
Irrenanſtalt.
1592
J. A.:
Schaum, Großh. Hausverwalter.
J)as Schulgeld fürs L. Quartal d. J3. für die Realſchule, deren Vorſchule,
L= die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen, ſowie das 5. und 6. Ziel der
Communalſteuern, ſind bei Vermeidung der Mahnung bis zum 5. März d. Js.
zu entrichten.
Darmſtadt, den 16. Februar 1883.
(1593
Kriegk, Stadtrechner.
„
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loehl, Heidelberg, Ziegelhäuſerſtraße 2.
F
ine Frau empfiehlt ſich im Flicken. Zu
erfr. bei H. Diflo, Arheilgerſtr. 48.
[1456
on einer General=Agentur wird ein
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für den Außendienſt eignet, gegen Firum
und Reiſediäten zu engagiren geſucht.
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(1545
lagernd Darmſtadt erbeten.
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übernimmt alle Arten Verpackung von Möbeln,
Glas, Porzellan und Kunſtgegenſtänden,
ſowie Stadt= und Land=Trausporte unter
(1600
Betreffend: Die Platzfrage für die Mädchenmittelſchule und die damit
zuſammenhängende Verlegung der Gasfabrik.
Anläßlich des von dem Herrn Oberbürgermeiſter bezüglich der Errichtung eines
neuen Gebäudes für die Mädchenmittelſchule den Stadtverordneten vorgelegten und in
den hiefigen Blättern veröffentlichten Promemoria's hat eine dieſer Tage abgehaltene
Verſammlung einer größeren Anzahl hieſiger Bürger beſchloſſen, eine allgemeine
Bürger=
verſammlung zu berufen, um angeſichts der Wichtigkeit des vorliegenden Gegenſtandes
in finanzieller, ſanitärer und pädagogiſcher Beziehung durch eingehende Beſprechung
desſelben die Meinung der Mehrheit unſerer Bürgerſchaft zu documentiren. Die
Unterzeichneten beehren ſich demzufolge, ihre Mitbürger zu einer
Mittwoch den 2. Februar 1883, Abends 8 Uhr, im
großen Ritſert'ſchen Saale,
abzuhaltenden Verſammlung zu oben gedachtem Zwecke ergebenſt einzuladen und bitten
um zahlreichen Beſuch.
Darmſtadt, den 17. Februar 1883.
(1601
Karp, Uhrmacher. A. Trier, Kaufmann. Dr. Friedrich, Gymnaſiallehrer.
Bernhardt, Director. Weitzel, Director. Bünte, Fabrikant. L. Heß, Bierbrauer.
Carl Beſt, Maurermeiſter. L. Rettig, Glaſer. L. Trier, Kaufmann.
Main=Neckar=Bahn.
Auf Wunſch einer größeren Anzahl von
Inter=
eſſenten tritt die im laufenden Fahrplan auf ſpätern
Termin vorgeſehene
Fahrplau=Aenderung
der Localzüge 22 und 43 ſchon vom L. März ab in Wirkſamkeit.
Es erhalten alsdann dieſe Züge nachſtehende Courszeiten:
Localzug Nr. 22
Localzug Nr. 43
ſſeither um 550 Morgens in Darmſtadt
ſeither um 635 Abends in Frankfurt
abgehend):
Darmſtadt ab 410 Morgens. Frankfurt 715ab Abends. Arheilgen „ 448
„ Louiſa 721 „ Egelsbach 457
„
„ Iſenburg. 730
„ „ Langen „ 55
„ Sprendlingen „ 736 „ Sprendlingen „ 513
„ Langen 748
„ „ Iſenburg „ 550
„ Egelsbach „ 750 „ Louiſa „ 527
„ Arheilgen „ 80 „ Frankfurt „ 535
„ Darmſtadt an 810 „ Darmſtadt, den 15. Februar 1883. Die Direction. (1602
Kunſthiſtoriſch-üſthetiſche Vorträge
für Damen
von
Dr. Adam
Privatdozent an der Großherzoglich techniſchen Hochſchule.
Der diesjährige Cyclus umfaßt 12 mit Demonſtrationen verbundene Vorträge
über die Kunſt der Inder, Aegypter, Aſſyrer, Griechen und Römer, welche Montags
und Mittwochs von 6-7 Uhr Nachmittags in der höheren Töchterſchule
(Grafenſtraße 30) abgehalten werden.
Beginn der Vorträge Montag den 25. Februar.
Billets zum Preiſe von 6 Mark für den Cyclus ſind in den Buchhandlungen
der Herren Bergſträßer und Köhler zu haben.
(1603
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Die Frauenſtraminpantoffeln (
Hond=
arbeith, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu H. 2.90
abgegeben.
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Nieder=Ramſtadt. (160.
VG
1605) Per ſofort durch Frank's
dtellen=Büreau, Caſinoſtraße 2: ein
ge=
uldetes Mädchen, welches etwas engliſch
ſricht und vorzügl. Zeugn. hat. 2 geſunde
Ammen, eine Reſtaurationsköchin,
ehige Aushülfen.
1606) Eine ſehr gewiſſenhafte
Kinder=
frau, 40 Jahre alt, welche ſchon 12 Jahre
ü einer Stelle iſt, ſucht wieder zu kleineren
hinder Stelle. Eine geprüfte
Kinder=
ſärtnerin ſucht zu Oſtern Stelle, ſowie
landmädchen, welche gedient haben, kann
ich den Herrſchaften empfehlen.
Frau Reßling, Louiſenſtraße 30.
Ein Herrſchaftskutſcher mit guten
Zeugniſſen, ledig, ſucht ſofort Stelle.
[1562
goderſtraße Nr. H.
1607) Ein militärfreier Kaufmann
ſicht Stelle in einem Geſchäfte, wobei
m ev. Gelegenheit geboten wäre, ſich ſpäter
betheiligen oder dasſelbe zu übernehmen.
bef. Off. unter A. L. 100 bef. d. Exp.
4
H
1433) Für Oſtern wird ein
zuverläſſiges Kindermädchen
in geſetztem Alter, das auch
Haus=
arbeit übernimmt, geſucht. Näheres
Heinrichsſtraße 49 von 2-3 Uhr
Nachmittags.
mit guten
Zeug=
nragen bei der Redact. d. Bl. (1350
Ene Tö0hI niſſen wird geſucht.
1608) Für ein gebildetes junges
Mäd=
gen, das Maſchinennähen u. Kleidermachen
klernt hat, wird hier oder außerhalb eine
ßtelle zu größeren Kindern geſucht, in der
5 ſich namentlich in Handarbeiten nützlich
lachen könnte. Es wird mehr auf
Zuge=
brigkeit zur Familie, als auf hohen
Ge=
hult geſehen. Näheres
Niederramſtädter=
ſtaße 49, II. Stock.
1609) Ein Mädchen für Hausarbeit
glich von 8-9 Uhr geſucht.
Lauten=
hlägerſtraße 17 eine Treppe hoch.
1610) Ein Mädchen, welches
ſelbſt=
ündig kochen kann, wird für einen
kinen Haushalt geſucht. Anmeldungen
liedeſelſtraße 18.
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Im taglichen Feuilleton des „Berliner Tageblattu erſcheint gegenwärtig
das letzte, hinterlaſſene Werk
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deſſen bis zum 1. März abgedruckter Theil gegen Einſendung der Poſt=Quittung
allen neu hinzutretenden Abonnenten gratis und franco nachgeliefert wird.
Denſelben iſt hierdurch Gelegenheit geboten, dieſes intereſſante Werk, ein „Roman
der Werkſtatt” deſſen populären Stoff der heimgegangene Autor von ſeinem
idealen dichteriſchen Standpuntt behandelt hat, kennen zu lernen. Hierauf folgt:
Iriedrich Iriedrich: „Am Horizont.
Ein ungewöhnlich ſpannender Roman, deſſen reichbewegte Handlung aus den
politiſch=ſocialen Kämpfen unſerer Zeit geſchöpft iſt.
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auf das „8erliner Tageblatt: nebſt ſeinen werth= ſolle Reichspoſtanſtallen
vollen Beiblättern: Illuſtr. Witzblatt=VLNe. illuſtr. zum Breiſe von nur
Sonntagsblatt„Deutſche Leſehalle= „ Mittheilungen 1 ME. T5P1.
über Landwirthſchaft, Gartenbau und „Jnduſtrieller für alle 5 Blätter
Wegweiſeri nehmen entgegen
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Probenummer gratis.
1611) Geſucht wird ein feineres
Nädchen, welches verſteht mit ſchon
grö=
eren Kindern umzugehen. Offerten unter
4 L. an die Exped. d. Bl.
1612) Es wird eine Kindergärtnerin,
einem dreijährigen Kinde geſucht. Wo?
igt die Expedition.
1613) Zur Ueberwachung eines Kindes
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Für das Bürgerthoſpital in Worms
wird zum Eintritt auf 5. März oder
ſpäter ein tüchtiger zuverläſſiger
Kranken=
wärter ſunverheirathet) geſucht.
Anmel=
dungen unter Beifügung von Zeugniſſen
ſind auf dem Secretariat des Hoſpitals
einzureichen.
Worms, den 14. Februar 1883.
Die Hoſpital=Verwaltungs=Commiſſion.
[1438
Küchler.
v6191) 35 avatihuD aaſuac2 nvag
rg usphnonnkun hnplouoch zusyoqunvg
gLavaplavock uns yarhus zusllojöpnine a30
(sSuno78) Anzs asLavatz un zoh
81av9 use hno 6ojuuoD us74) ogana
40znVao8
oefenll. Vortag
Dienstag, den 20. Februar,
Abends acht Uhr, über den
himm=
liſchen Hohenprieſter nach der
Ordnung Melchiſedeks und Sein
gleichartiges Prieſterthum auf.
Erden: Ebr. 5, 9-10, Eph. 4,
716.
Eintritt frei für Jedermann. 1620k
F. Stoll, Miſſionar.
Sch wohne von heute an nicht mehr
2) Landwehrſtraße Nr. 33, ſondern
Waldſtraße Nr. 7.
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der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma
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L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 20. Februar.
3. Vorſtellung in der 7.Abonnements=Abtheilung,
Martha,
oder:
Der Markt zu Richmond.
Oper in 4 Acten von F. v. Flotow.
Perſonen:
Lady Durham
Frau Mayr=Olbris.
Nancy, ihre Vertraute
Fräulein Finkelſtein,
Lord Mikleford, ihr Vetter Herr Bögel.
Lyonel
Herr Hofmüller.
Plumkett, ein Pächter
Der Richter von Richmond Herr Leib.
Betſi Witt,
Frau Roßmann.
Molly Pitt, Mägde. : Fräul. Pennemann.
Polly Smitt.
Fräulein Büdinger.
Diener der Lady.
Herr Lang.
4½ Plumkett .. Herr Kraſa, vom Großh.
Theater in Neu=Strelitz, als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Mittwoch den 21. Februar:
Reif=Reiflingen.
Schwank in 5 Acten von G. v. Moſer.
Donnerstag den 22. Februar:
Keine Vorſtellung.
Dankſagung.
Bei dem uns betroffenen herben Verluſte unſeres
unver=
geßlichen guten Gatten, Schwiegerſohnes, Bruders, Onkels
und Schwagers, des Großherzogl. Proviantmeiſters, Ritters ꝛc.,
Wilhelm Grönrich,
wir für die überaus zahlreiche Betheiligung an dem
Begräb=
niſſe, für die reichen Blumenſpenden, ſowie für die innige
Theilnahme während des ſchmerzhaften Krankenlagers des
Ver=
blichenen, als auch noch beſonders dem Garniſons= und
Divi=
ſionspfarrer, Herrn Strack, den Spitzen der Militärbehörden,
den Herren Militär=Beamten der Garniſon, ſeinen näheren
und ferneren Amtscollegen, ſowie den Freunden und Bekannten
desſelben hierdurch unſeren herzlichen tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 17. Februar 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen. 11622
Politiſche Ueberſichr.
Darmſtadt, 20. Februar.
Deutſches Reich. Die kirchliche Feier des Geburtstages des Kaiſers
ſoll nach Allerhöchſter Beſtimmung mit dem Vormittagsgottesdienſte am
Palmſonntage verbunden werden. Eine aͤhnliche Verlegung hat ſchon
öfters, ſo in den Jahren 1875 und 1880, ſtattgefunden, wo der
Geburts=
tag des Kaiſers ebenfalls in die Charwoche fiel. Dem Vernehmen nach
ſollen alle ſonſtigen üblichen Feſtlichkeiten, wie die Diners der Behörden
und Officiercorps, in dieſem Jahre am Sonnabend vor Palmſonntag,
alſo am 17. März, ſtattfinden.
Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin empfingen am
Frei=
tag Nachmittag eine Deputation unter Führung des Herzogs von
Rati=
bor, welche denſelben ein aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit durch
frei=
willige Beiträge aus ganz Deutſchland geſammeltes Capital von 820,000
Mark, deſſen Verwendung dem Ermeſſen des Kronprinzlichen Paares
an=
heimaegeben iſt, überreichte.
Der Reichstag beendete in der Abendſitzung vom 16. Februar in
dritter Leſung den Reſt des Etats, welcher in Einnahme und Ausgabe
mit 590556, 634 M. balancirt. Der Antrag Buhl wegen
Ausfuhrver=
gütung von Tabak wurde angenommen, dagegen der Antrag Lingens
wegen der Beſchränkung des Poſtverkehrs an Sonntagen und der Antrag
Baumbach wegen Specialiſirung der Gehaltsverhältniſſe der Poſtbeamten
abgelehnt. Der Antrag des Reichskanzlers auf Vertagung des
Reich=
tags wurde angenommen, und verlas hierauf Finanzminiſter Scholz die
Kaiſerliche Verkündigung, welche den Reichstag bis zum 3. April vertagt.
Die Vertagung des Reichstags ermöglicht es dem preußiſchen
Ab=
geordnetenhauſe, ſeine dringendſten Arbeiten bis zu den Oſterferien zu
erledigen. Am Sonnabend hielt dasſelbe wieder eine Sitzung ab und
dürfte nun bis zu dem genannten Termine regelmäßig weitertagen.
Oeſterreich=Ungarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe ge=lo
langte am Freitag die Interpellation der Linken betreffs der dem Wiener
tbe
„Tageblatte' und der „Vorſtadt=Zeitung” entzogenen Verſchleißerlaubniß
zur Sprache. Miniſterpräſident Graf Taaffe erklärte in ſeiner Antwort,
daß der durch Art. 13 des öſterreichiſchen Staatsgrundgeſetzes garantirten
Freiheit der Preſſe die geſetzlichen Schranken, die durch das Straf= und
Preßgeſetz gegeben ſeien, gegenüberſtünden und im Hinblick auf 6 3 des
Preßgeſetzes ſtehe das Recht der Regierung zu der in Rede ſtehenden
Maß=
regel außer Zweifel. Was nun die Frage nach den Motiven der
ge=
troffenen Verfügung anbelange, ſo lägen dieſelben in gebieteriſchen
öffent=
lichen Rückſichten. Die Regierung ſei nicht nur berechtigt, ſondern auch
verpflichtet, gegen Preßerzeugniſſe, welche ſich tendenziöſer Darſtellungen
aus dem öffentlichen wie dem Privatleben befleißigten, die zu Gebot
ſtehenden Mittel anzuwenden. Schließlich wies der Miniſterprändent den
Vorwurf der einſeitigen Handhabung der Preßpolizei zurück und betonte,
daß die preßpolizeilichen Maßregeln, wenn nothwendig, die öffentlichen
Blätter ohne Unterſchied der Parteiſtellung getroffen haben würden. Die
Rede fand auf der Rechten ſelbſtverſtändlich lebhaften Beifall und da
an=
ſcheinend eine Debatte von der Majorität des Hauſes nicht beliebt worden
iſt, ſo dürfte dieſer Zwiſchenfall hiermit erledigt ſein.
Frankreich. Der Senat lehnte in der Sitzung vom 17. die Artikel
1 und 2 der Barbey'ſchen Vorlage ab, womit dieſelbe im Senat zu Fall
gebracht iſt. Der Senatsbeſchluß erregte große Senſation und iſt von
der republikaniſchen Kammermajorität bereits eine Interpellation des
neu zu bildenden Cabinets beſchloſſen worden. Die Kammer will nach
der geſetzlichen Friſt von drei Monaten den von ihr gefaßten Beſchluß,
auch gegen das Votum des Senats zur Geltung bringen.
In dem am Sonntag Vormittag im Eliſée abgehaltenen
Miniſter=
rath nahm Präſident Grevy deſinitiv die Entlaſſung des Cabinets an,
doch wird die Bildung eines Miniſteriums mit großen Schwierigkeiten
verknüpft ſein.
Die Mißſtimmung über die Verlängerung der Kriſis iſt in allen
Kreiſen eine ſteigende und fehlt es auch nicht an ſcharfen Vorwürfen für
die Kammer. So ſchreibt der „National- u. A.. „Das induſtrielle hay
Curopa bedroht 1883 das arbeitſame Frankreich, wie Deutſchland 1870
die Armee Frankreichs bedrohte. Während wir Herrn Floquet und ſein! 8.
politiſchen Glaubensgenoſſen anhören und nur Aufmerkſamkeit haben fül
[ ← ][ ][ → ] „9
elendeſten politiſchen Querelen, verbeſſert Europa ſein Handwerkszeug,
neüdirt ſeine Transporttarife, ſucht und findet Mittel, ſeine Producte
thuſetzen, verdrängt uns von allen Märkten, eignet ſich unſere Schöpfungen
an und ebenſo ſchließlich alle die Eigenſchaften, die einſt aus unſeren
llbeitern Künſtler ohne Rivalen machten. Während wir unſer Ohr
e Anſtiftern ſocialer Zwietracht leihen, während die Revolutionärs
n Arbeiter gegen ihre Patrone aufreizen und das Capital als den
ſſentlichen Feind ſignaliſiren, bilden in Curopa das Capital, die
Arbeit=
eler und die Arbeiter eine Tripelallianz gegen das Capital, die Arbeiter
un die Arbeitgeber Frankreichs. Wir ſind von einem commerziellen
Eoowa und von einem induſtriellen Sedan bedroht. Werden wir uns
mllich hiergegen vertheidigen? Werden wir in Frankreich, dieſem Lande
a bon sens, nicht gegen die Declamatoren und Agitatoren zu reagiren
ien ? Die Adreſſe der Handelstreibenden und „nduſtriellen hat alle
ies Fragen gleichzeitig und freimüthig geſtellt. Wir rathen den
Depu=
inen, Senatoren und Miniſtern, darauf nicht durch ein fin de non
ebvoir oder durch trgend einen ſchlechten politiſchen Witz zu antworten.
dſe Herren haben in der That ihren Credit erſchöpft. Die glatten
Urte haben keinen Cours mehr.
England. Die Thronrede, mit welcher das engliſche Parlament
a vorigen Donnerstag eröffnet worden iſt, iſt in beiden Häuſern
des=
elen ſofort einer Debatte unterzogen worden. Im Oberhauſe kritiſirte
e Führer der conſervativen Oppoſition, Lord Salisbury, die Rede in
ſchlich abfaͤlliger Weiſe, und hob beſonders hervor, daß dieſelbe über
Politik der Regierung in Aegypten und Irland nicht mittheilſam ſei,
vss den Miniſter des Auswärtigen, Lord Granville, veranlaßte, ſich des
lägeren über den gegenwärtigen Stand der ägpptiſchen Frage zu
ver=
rkten. Die Adreſſe an die Königin wurde ſchließlich vom Oberhauſe
einjenommen, während das Unterhaus auch am Freitag die Adreßdebatte
lit zu Ende führen konnte, ſo daß dieſelbe ſchließlich vertagt werden
möte. Zu einer lebhaften Dehatte führte in der Freitags=Sitzung des
lterhauſes auch der Antrag auf Einbringung der neuen Bill über die
ßilhleiſtung; doch auch dieſe Zebatte wurde endlich vertagt. Die
tßilaaͤnge zum Unterhauſe werden von einer dreifachen Poliziſtenkette
be=
uht, da es heißt, daß die Anhänger des Eidesverweigerers Bradlaugh
ml Gewalt deſſen Zulaſſung zu den Sitzungen erzwingen wollen.
Der Prinz von Wales begibt ſich am 26. d. M. nach Berlin, um
Een aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des Kronprinzenpaares flattfindenden
Eehlichkeiten beizuwohnen.
In den Verhandlungen des Complottproceſſes zu Dublin trat am
Gastag Stadtrath James Carey als Kronzeuge auf und machte die
Anſage, daß 250 Irländer den Eid geleiſtet hätten bei Todesſtrafe allen
Behlen des Geheimbundes zu gehorchen. Von dem Geheimbunde ſeien
Eerfrühere Vicekönig Cowper, Forſter und Burke zum Lode verurtheilt
Tnſen. Carey's Ausſagen waren von niederſchmetternder Wirkung auf
ieAngeklagten.
Rußland. Das Kaiſerliche Manifeſt ſcheint mit der
Ankündi=
houg der Krönung neue Hoffnungen auf Gewährung freiheitlicher
opeſſionen geweckt und jedenfalls die friedlichen Beſtrebungen, ſolche
Vxreizuführen, belebt zu haben. Es wird aus Petersburg gemeldet,
Uaf das Zemſtwo (Provinzial=Vertretung) des Gouvernements
Groß=
ohorod kürzlich eine Adreſſe an den Czaren beſchloſſen hat, welche
efs Bedauern über die in der Reformarbeit eingetretenen Stockung
(äuſert, die Gewährung von Freiheiten als das einzige Mittel zur
Herbei=
luͤffihung beſſerer Zuſtände bezeichnet und namentlich auf die Preßfreiheit
lorven Werth legt. Das Zemſtwo wird die Adreſſe demnächſt abſenden.
Ans Grtadt und Land.
n
Darmſtadt, 20. Februar.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog nahmen am Samstag
Mel=
ndugen entgegen von Oberſtlieutenant v. Prittwitz, Lieutenant Frhrn.
naE ſottsmann und Lieutenant Peterſen vom Großh. Artillerie=Corps, und
ſelEuſingen die Amtsrichter Neundörfer aus Wöll ſtein und Ewald aus
Ums, den Kreisaſſeſſor Dietz von Dieburg, den Profeſſor Hermann
Smuler, den Conſul a. D. Rudolf Förſter, den Beigeordneten Goll aus
ton;
Aſnbach; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Ge=
Weſerath Dr. Walther, den Hoftheater=Director Wüner.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt, Betlage Nr. 2 enthält:
has,
cnntmachung, die Organiſation der Oberförſtereien Heppenheim und
Hrchhorn betr. Bekanntmachung, die Vergütung für die im Etats jahr
glB-84 in Geld zu berichtigenden Penſionsnaturalien betr. Verzeichniß
c Vorleſungen, welche auf der Großh. Ludewigs=Univerſität zu Gießen
hiln Sommerhalbjahre 1883 gehalten werden und am 23. April ihren
An=
fuͤy nehmen. Concurrenzeröffnungen.
Nach einer Mittheilung des Abgeordneten Schröder wird in
ſgeuhe der Großh. Regierung eine Vorlage gemacht werden zur Bewilli=
Ey eines Credits von 2 Millionen Mark, um damit den Gemein=
Andes Großherzogthums, welche durch die jüngſten Hochwaſſerfluthen
Ehͤden gelitten haben, Darlehen zu gewähren. In welcher Weiſe die
he=-outehen gemacht werden ſollen, zu welchen oder ohne Zinſen, darüber
iſt och kein beſtimmter Beſchluß gefaßt.
—
(Militärdienſtnachrichten.) v. Scherff, Oberſt und
(Oi4 des Generalſtabes des Xr. Armeecorps, der Rang eines Brigade=
Gamandeurs verliehen; Machenhauer, Bayer, Port.=Fähnrichs
mn 1. Großh. Inf.= Reat. Nr. 115, Hoos, Port.=Fähnrich vom
Kſwßh. Inf.=Regt. Nr. 116, zu Secondlieutenants befordert:Schmitt,
36
383
Vr.=Lt. vom 4. Großh. Inſ.=Regt. Nr. 118. von dem Commando bei der
Unterofficiers=Schule in Ettlingen mit ultimo März er. entbunden,
Frhr. v. Rotsmann, Peterſen, Port.=Fähnrichs vom Großh. Feld=
Artillerie=Regt. Nr. 25 zu außeretatsmäßigen Secondlieutenants befördert;
Schneegans, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Marburg) 1. Heſſ.
Land=
wehr=Regts. Nr. 81, zum Second=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Inſ.=Rgts.
Nr. 116, Sommerlad, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Gießen) 2. Großh.
Landw.=Regts. Nr. 116, zum Sec.=Lt. der Reſerve des 4. Großh. Inf.=
Reats. Nr. 118, Weinsheimer, Vicefeldwebel vom 2. Bat. (Erbach
l. O.) 3. Großh. Landw.=Regts. Nr. 117. zu Sec.=Lts. der Reſerve des
1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, Köhler, Vicefeldwebel vom 2. Bat.
(Worms) L. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118, zum Sec.=Lt. der Reſ. des
4. Großh. Inf.=Regts. Nr. 118, Baur, Vicefeldwebel von demſelben
Bataillon, zum Sec=Lt. der Reſ. des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115,
Boller, Vicewachtmeiſter von demſelben Bataillon, zum Sec.=Lt. der
Reſ. der Großh. Train=Compagnie - befördert; Walter, Sec.=Lt. von
der Landw.=Inf. des 1. Bats. (Darmſtadt 1) 1. Großh. Landw.=Regts.
Nr. 115, als Premier=Lieutenant der Abſchied bewilligt; Gallus, SecLt.
von der Landwehr=Infanterie desſelben Bataillons, der Abſchied bewilligt.
In Bezug auf die Kohlermannſche Erbſchaft im Betrag von
ca. 400,000 M., deren Zinſen nunmehr, nachdem Darmſtadt, Mainz und
Gießen die Errichtung eines Findelhauſes abgelehnt haben, für
unter=
ſtützungsbedürftige Töchter heſſ. Staatsdiener verwendet werden, hatte
der Abg. Heinzerling bei der Kammer den Antrag eingebracht die
Erb=
ſchaft von der Collateralſteuer im Betrag von 20,000 M. zu befreien.
Dem Referenten des Finanzausſchuſſes in dieſer Angelegenheit, Abg.
Theobald, wurde von Seiten des Finanzminiſteriumes auf desfallſige
Anfrage die Antwort, dasſelbe könne es nicht für angemeſſen erachten,
daß der Kohlermann'ſchen Stiftung die Collateralgelder, welche von ihr
ſchon vor längerer Zeit zur Staatskaſſe entrichtet worden ſind, wieder
zurückerſtattet werden. Das Geſetz befreie derartige Stiftungen nicht
von der erwähnten Steuer und es ſcheine nicht rathſam zu ſein,
Aus=
nahmen von der Steuerpflicht in einzelnen Fällen eintreten zu laſſen, wenn
nicht etwa ganz beſonders gewichtige Gründe, welche in den Ausführungen
des Antrags Heinzerling nicht zu finden ſein möchten, vorliegen. Der
Finanzausſchuß iſt in dieſer Materie getheilter Anſicht, und beantragt
die Majorität (Möllinger, Oſann, Theobald), die Kammer wolle dem
Antrag zuſtimmen, während die Minorität (Schröder und Wolfskehl)
deſſen Ablehnung beantragt.
D. Z.
O In der letzten Sitzung des Localgewerbvereins ſprach Herr
Geh. Oberbergrath Pfannmüller über das bei dem Bau der Mainzer
Rheinbrücke in Anwendung kommende Verfahren der Pfeilergründung
mittelſt Luftdrucks, das ſogenannte pneumatiſche Verfahren. Der
Vor=
tragende warf zunächſt einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung der
Geſchichte des in Rede ſtehenden Verfahrens, wies darauf hin, daß bis
in die Mitte dieſes Jahrhunderts für Arbeiten unter Waſſer nur die
ſogenannte Taucherglocke zur Verfügung geſtanden, deren Anwendung
aber aus verſchiedenen Gründen eine ſehr beſchränkte geweſen, bis im
Jahre 1840 ein franzöſiſcher Ingenieur bei dem Abteufen eines
Kohlen=
ſchachtes zum eiſten Male die wenn auch noch unvollkommn entwickelte
Idee der Anwendung der comprimirten Luft verſuchte. Ganz
unab=
hängig davon ſchlug Herr Pfannmüller im Jahre 1850, wo er in Mainz
geſtanden, in einer Broſchüre über die Erbauung einer Eiſenbahnbrücke
behufs Herſtellung einer Verbindung mit Darmſtadt vor, bei
Funda=
mentirung der projectirten Brücke, die dort nach Lage der Verhältniſſe
nicht gut ausführbare Anwendung der ſeither beim Brückenbau üblichen
Spundwände zu verlaſſen und comprimirte Luft zu verwenden. Seine
damaligen Vorſchläge fanden bei den Technikern noch keinen Anklang, die
meiſten hielten ſie für unausführbar. Allein ſchon im Jahre 1858 war
das von dem Vortragenden empfohlene Syſtem, das durch eine Reihe
erläuternder Zeichnungen der Verſammlung erklärt wurde, mit einigen
Verbeſſerungen bei dem Bau der Kehler Rheinbrücke in Anwendung und
hat ſich ſeither in der Technik eingebürgert, kam u. A. auch bei dem
Luegger'ſchen Verſuchsbrunnen zur Geltung. Ohne auf Details hier
ein=
gehen zu wollen, ſei nur bemerkt, daß bei dieſem Verfahren die
Funda=
mentirung der Pfeiler in der Weiſe erfolgt, daß große eiſerne Behälter
— Caiſſons genannt -, die behufs Vermeidung des Auftriebs mit
com=
primirter Luft gefüllt werden, nach ſtattgehabter Belaſtung verſenkt
wer=
den und der Pfeiler, der auf dieſem Caiſſon ruht, mit demſelben allmälig
verſenkt und ſchließlich der Hohlraum des Caiſſons mit Beton ausgefüllt
wird. Das gleichmäßige Verſenken der Caiſſons, die bei der Mainzer
Brücke 20 Meter lang, 9 Meter breit und 3 Meter hoch ſind, erfolgt
durch Anwendung einer Dampfmaſchine. — An den intereſſanten
Vor=
trag, für welchen dem Redner der Dank der Verſammlung votirt ward,
kaäpfte ſich noch eine kurze Debatte und die Mittheilung, daß im Sommer
etas des Localgewerbvereins eine Beſichtigung des Mainzer
Brücken=
baues geplant ſei. - Für die nächſtesSitzung hat Herr Profeſſor Dr.
Thiel einen Vortrag über das Bier zugeſagt.
In einem hieſigen Blatte wird der Verſuch gemacht die
Vorbe=
ſprechung im Heß'ſchen Lokale, welche die morgen ſtattfindende
Bürger=
verſammlung beſchloß, „als nicht von einſeitigem Charakter' hinzuſtellen.
Es liegt ein Referat über jene Vorbeſprechung vor, und zwar von
durch=
aus zuverläſſiger Seite, aus welchem hervorgeht, daß der Vorwurf trotz
aller Reclamationen ein wohlbegründeter iſt. Wir ſehen von einer
Ver=
öffentlichung jenes Referats ab, weil die Verſammlung gegen den Schluß
der Verhandlungen ſelbſt zur Ueberzeugung kam, daß es gut ſei zu betonen,
daß die Verhandlungen als „vertrauliche; angeſehen werden ſollen.
R.
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Aber nur eins ſei daraus hervorgehoben, daß ein Uneingeladener
den Herrn Vorſitzenden interpellirte, wie es komme, daß meiſt nur
Per=
ſonen aus dem Oſtviertel anweſend, reſp. eingeladen worden ſeien ?
Aber ſelbſt das hätte ſein können, wenn man zu dieſer Beſprechung
wenigſtens einen oder den anderen der Herrn aufgefordert hätte, welche
im Großen und Ganzen mit dem Antrag des Herrn Ober=Bürgermeiſters
Ohly einverſtanden ſind. So aber haben nach dem Referat, welches uns
zur Verſügung ſteht, nur entſchiedene Gegner des Antrags des Herrn
Oberbürgermeiſters das Wort genommen und es wurde in Folge
dieſer mitunter offenbar ſehr angeregten Diskuſſion nicht nur die
nächſten Mittwoch, ſtattfindende Bürgerverſammlung, beſchloſſen,
ſondern auch eine Commiſſion von fünf Herren gewaͤhlt, welche ein
Gegen=Promemoria ausarbetten ſollen. Nun dieſer letztere Beſchluß, der
correcte Ausdruck des ganzen Sinnes der Verſammlung, beſtätigt doch
völlig zureichend die Behauptung des einſeitigen Charakters= jener
Vor=
beſprechung.
Es iſt möglich, daß unter dieſer Einſeitigkeit auch die demnächſtige
Bürgerverſammlung ſtehen wird, und ſo wohl kaum „die Meinung
der Majorität der Bürgerſchaft wird ausdrücken können.
Von Herrn Zimmermeiſter H. Keller wird uns berichtigend
mitgetheilt, daß in der Verſammlung am Donnerstag Abend, welcher er
beiwohnte, von einer Schulhausplatzfrage nicht die Rede geweſen und
nur Vereinsangelegenheiten beſprochen worden ſeien und daß er
über=
haupt keine derartige Verſammlung anberaumt noch einer ſolchen
bei=
gewohnt habe.
D. R.
G Die am Montag gepflogene Verhandlung gegen Reſtaurateur
Ad. Gießmann fand, wie nicht anders zu erwarten, unter Ausſchluß
der Oeffentlichkeit ſtatt, und werden wir das Endurtheil nachtragen.
Wenn es einem Mitgliede der Schützengeſellſchaft geſtattet
iſt, noch ein letztes Wort auf das im Tagblatte vom 15. dſs. enthaltene
„Eingeſandt” betr. das Schießen bei Begruͤbniſſen, zu erwiedern, ſo mag
vor Allem bemerkt ſein, daß es herzlich zu bedauern iſt, und von Seiten
der Mitglieder der Geſellſchaft auch ſtets bedauert wird, wenn es trotz
aller Gegenmaßregeln hüben und drüben doch mitunter einmal paſſirt,
daß ein Schuß während eines Begräbniſſes füllt; ſo viel iſt gewiß, daß
dies ſtets ohne Abſicht geſchieht. Wenn nun aber als Präſervativ
da=
gegen ſchließlich vorgeſchlagen wird, „Anordnungen und Einrichtungen
dahin zu treffen, daß auf dem jetzigen Schießhausgebäude fernere Schieß=
Ubungen unterbleiben', ſo heißt das, wenn anders dem betr. Schreiber
kein Fehler unterlaufen iſt, denn doch das Kind mit dem Bade
aus=
ſchütten, oder wie wenn man einem Pattenten, um ihn von einer
unter=
geordneten Krankheit zu curiren, rathen wolle, ſich gleich den Hals
ab=
zuſchneiden. Ebenſo beruht die Behauptung einer durch die Schießübungen
bedingten Gefahr für die Spazierenden, mindeſtens auf einer argen
Uebertreibung, und das hierfür eltirte Vorkommniß aus vergangenen
Tagen, beſten Falls, auf unbegrundeter Aengſtlichkeit. Meint es der
Ver=
faſſer des Eingeſandt aber wirklich aut, hat er, wie er ſich wenigſtens
den Anſchein gibt, kein perſönliches Intereſſe, ſondern wirklich das
öffent=
liche Wohl im Auge, ſo wird er höflichſt gebeten, ſich mit dem Schreiber
dieſer Erwiederung, der nicht ohne Einfluß in der Schützengeſellſchaft iſt,
und deſſen Name ihm, auf Erfordern, durch die Redaction dieſer
Blätter=mitgetheilt werden wird, in's Benehmen zu ſetzen; gerne wird
man bereit ſein ſeinen guten Rathſchlägen Gehör zu geben, und dann
Abhülfe zu treffen, auch ohne daß ſich die von dem Einſender
angeruſe=
nen zmit Wahrung der öffentlichen Sicherheit betrauten Behoͤrden; ins
Mittel zu legen nöthig haben würden.
Beſſungen. Zur Aufklärung diene dem' Einſender „zum
Voran=
ſchlage der Gemeinde Beſſungen= daß beide Lehrer ihre Gehaltserhöhung
durch Errichtung einer neuen definitiven Stelle geſetzlich empfingen, das
die Decrete, die ihnen von hoher Behörde zugeſendet wurden, bezeugen.
Bei einer 13. und 14. Stelle, die Einſender in Ausſicht ſtellt, die beide
definitio zu beſetzen ſind, würde die Gemeinde weitere 3400 M. (
Wohnungs=
vergütung hierbei nicht mitgerechnet) geſehlich koſten.
A. Beſſungen. In der am verfloſſenen Samſtag in der
Reſtau=
ration Markwort ſtattgefundenen Generalverſammlung des Beſſunger
älteren Geſangvereins wurde Herr Apotheker W. Lauer einſtimmig zum
Präſidenten erwählt, - eine Aquiſition, die dem genannten Verein nur
zum Vortheil gereichen kann.
L. Beſſungen. Unſerem Gemeinde=Einnehmer wurde die
Ueber=
raſchung zu Theil, daß ſeine Kaſſe momentan einer Viſitation durch
Beamte der Gr. Oberrechnungskammer unterzogen wurde. Wir können
conſtatiren, daß dieſelbe auf den Pfennig ſtimmte.
Mainz. 19. Februar. Die Conſervenfabrik wird am 1. April
vollſtändig in Betrieb geſetzt; znächſt werden 200,000 Rationen Pferde=
Zwieback angefertigt. Die Erbswurſt ſoll künftighin nicht mehr in
Därmen, ſondern als gepreßte Tafeln zur Ausgabe gelangen.
Ueber den in der Nacht vom Freitag auf Samstag
ausge=
brochenen größern Brand in Rüdesheim wird mitgetheilt, daß das
Feuer in einem Hintergebäude des als Poſtlocal dienenden Heß'ſchen
Hauſes am Rhein ausbrach. Es gelang ſämmtliche Briefſchaften,
Ge=
päckſtücke und Scripturen des Poſtamts noch rechtzeitig zu retten. Der
„Rh. K.= bringt hierüber Nachſtehendes: Das Haus nebſt
Oekonomie=
gebäuden des Herrn Joſeph Heß an der Rheinſtraße, vormals „Gaſthaus
zum Engel ſowie die „Germania=Brauerei' des Herrn Fritz Meuer
und noch zwei Wohnhäuſer in der Droſſelgaſſe brannten total nieder.
In dem Hauſe des Herrn Heß befand ſich auch die Poſt und die Woh=
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nung des Poſtdirectors. Die Poſt wurde in den Warteſaal erſter Klaſſe
des Bahnhofes verlegt. Gegen Morgen brannte auch noch das Haus
der Frau Wittwe Lauter zum Theil ab, mußte aber ganz niedergeriſſen
werden. Die Leute ſind nicht alle verſichert. So forgen auf die noch
nicht geheilten Schäden der Hochfluthen auch noch die Verheerungen
des Feuers.
Die ſtattgehabten Unterſuchungen des Rheins haben ergeben,
daß deſſen größte Tiefe in Heſſen, unweit Lampertheim iſt und
ſtellenweiſe daſelbſt 17-19 Meter beträgt.
Die Leiche Richard Wagner's traf Sonntag Nachts in
Bayreuth ein und wurde von dem dortigen Bürgermeiſter, dem Bayreuther
Wagner=Comite, den Verwaltungsräthen Feuſtel (Bayreuth), Heckel
Mannheim), Schön (Worms) und vielen muſikaliſchen und belletriſtiſchen
Celebritäten auf dem Bahnhofe empfangen. Die Ehrenwache bei dem
Leichenwagen bildeten 27 Mann der Bürgerſeuerwehr. Mit dem Zuge
trafen auch der Vertreter des Königs, Generaladjutant Graf Pappenheim
ein; ſerner trafen ein Hofcapellmeiſter Leoy (München), Hans Richter
(Wien), Profeſſor Jul. Hey (München) die Muſikdirectoren Jansky
Prag), Porger (München), Kllngemann (Hannover), Hansleben (
Rotter=
dam), SHanns (Brüſſel), Kliebert (Würzburg). - Nach dem =
Börſen=
courier' iſt eine Wagnergedenkfeier in Berlin am 25. Februar in Ausſicht
genommen. Der Vorſtand des Berliner Wagnerwereins beabſichtigt eine
Sammlung für das Wagnerdenkmal in ganz veutſchland zu veranſtalten.
Das Denkmal ſoll entweder für Leipzig, als den Geburgort des
Ver=
ſtorbenen, oder für Rürnberg, als diejenige Stadt Deutſchlands, welche
Wagner poetiſch durch ſelne Muſik verherrlicht hat, geſtiftet werden.-
Der Wiener Akademiſche Wagnerverein richtete einen Aufruſ an alle
Deutſchen Oeſterreichs, worin ausgeführt iſt, das würdigſte Denkmal
fuͤr Wagner wäre Sicherung deſſen, was Wagnerp Streben geweſen,
eine Stätte, geweiht der Pflege der edelſten natlonalen dramatiſchen
Kunſt. Der Aufruf ſchließt mit der Bitte, die opferwilligen Kräfte
möchten ſich nicht in localen Unternehmungen zerſplittern, ſondern den
Ruf der in Bayreuth verſammelten Freunde erwarten, um ſich dann zu
gemeinſamer That zu vereinigen.
Rchard Wagner iſt am Sonntag Nachmittag feierlich zur Erde
be=
ſtattet worden. Nach der Aufbahrung am Bahnhof, die unter den
Klaͤngen des Siegfried=Trauermarſches ſtattfand, und nachdem der
Bürger=
meiſter Namens der Stadt, der Banquier Feuſtel als erſter Vorſitzender
der Verwaltung der Bühnenfeßſpiele dem Verſtorbenen bewegte Worte
der Liebe und Verehrung nachgerufen, ſetzte ſich der impoſante Leichenzug
nach Wahnfried in Bewegung. Dem Leichenwagen folgte kein Mitglied
der Familie, dagegen Vertreter des Königs von Bayern, zahlreiche
Deputationen von Künſtlern, der Civilmilitaͤrbehörden, der
Gemeinde=
vertretung, zahlreiche Leidtragende aus der Bürgerſchaft, eine unabſehbare
Menſchenmenge aller Klaſſen und Stände. Bei der Ueberführung des
Sarges in die Gruſt trugen Kinder die Zipfel des Bahrtuches. Etwa
100 Geladene wurden in Wahnfried eingelaſſen, Nach kurzer Einſegnung
und Grabſenkung verließen alle Anweſenden tief erſchüttert und gerührt
die Gruft.
Großherzogliches Hoftheater.
Auch der zweite Schauſpielabend der vorigen Woche war der
tragi=
ſchen Muſe geweiht, indem am Freitag Shakespeares Hamlet über
die Bretter ging. Wir haben die Auffahrung dieſes Stuͤckes am 10.
October vorigen Jahres ſo eingehend beſprochen, daß uns dieſes Mal
nicht viel zu ſagen bleibt. Doch koͤnnen wir nicht umhin zu conſtatiren,
daß Herr Edward ſchon bei dieſer erſten Wiederbolung überraſchende
Fortſchritte in der Ausarbeitung der äußerſt ſchwierigen Titelrolle an den
Tag legte. Vor allem gebührt der großen edlen Einfachhett, in welcher
er uns dieſen ſeltſamen Charakter zur Anſchauung brachte, unſere höchſte
Anerkennung. Von ergreifender Wirkung war der=Geiſt' Herr Wünzer
erhob die an ſich nicht große Rolle durch ſein prachtvolles Organ und
eine majeſtättſche Erſcheinung zu einer bedeutenden Kunſtleiſtung. Frl.
Berl zählt die „Gertrudes zu ihren beſten Rollen und ſchloß ſich den
vorgenannten in jeder Beziehung würdig an. Die Ubrigen Mitwirkenden
thaten ihr beſtes; unter ihnen ſeien Frl. Braunfels (Ophelia), ſowie
die Herren Dalmonico (König), Hacker (Laertes) und Knispel
(Schauſpieler) beſonders hervorgehoben.
Tages=Kalender.
Dienstag 20. Februar: Vortrag des Milſionaͤrs Stoll (Saalbau).
Mittwoch 21. Februar: Bürgerverſammlung (Ritſert).
Donnerstag 22. Februar: Concert von Joſeph Joachim (Saalban).
Freitag 23. Februar: Generalverſammlung der Steinkohlenbezugsgeſelle
ſchaft „Friede= Geſtauration Mengeringgauſen).
Samstag 24. Februar: Stiftungsfeſt des Vereins=Frohſinn' (Saalbau).
Sonntag 25. Februar: Generalverſammlung des Seibel'ſchen Kranken=
und Sterbekaſſevereins (Brauerei Böttinger).
Mittwoch 28. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft.
Generalver=
ſammlung der Darmſtädter Volksbank (Schützenhof).
Samstag s. März: Ball des Oekonomenvereins (Ritſert).
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.