148.
9
146.
ſhrgang.
Mennenenthreis
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Ayilohr Iuzwirn verden von
⁄⁄ Boſilatin Oeſtellungen em
oogumaan w 1 Mark bo Pf.
ſp O und uck. Poſeuſiclaz
(rag= und AnzeigebCaft.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſlr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
K2D.
Freitag ben 9. Februar.
138
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Landwirthſchaftliche Wandervorträge.
Sonntag den 11. Februar l. J3., Nachmittags 3½ Uhr, findet zu Eherſtadt im Grimm'ſchen Locale (
Gaſt=
hus zum Schwanen) eine landwirthſchaftliche Beſprechung ſtatt, welche Herr Secretär Stimmel durch einen Vortrag „über die
Fud mieren landwirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthen einleiten wird.
Alle Diejenigen, welche ſich hierfür intereſſiren, werden hierzu freundlichſt eingeladen.
erg)
Die Herren Bürgermeiſter von Eberſtadt und Umgegend erſuche ich ergebenſt, Vorſtehendes in Ihren Gemeinden belannt
guchen zu laſſen und thunlichſt zu verbreiten.
Darmſtadt, am 1. Februar 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Gros.
11090
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Großherzogliche Verordnung vom 23. December 1882, betreffend die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen
ei 4thält hinſichtlich der Verkaufslokale und Lagerräume für derartige Stoffe unter Anderem die nachfolgenden Beſtimmungen:
8 3. Innerhalb der Ortſchaften muß die Lagerung der Mineralöle in Lagerräumen ſtattfindeu, welche feuerfeſt, unheizbar,
hei ventilirt, verſchließbar ſind, teine Ausflüſſe oder Abzüge nach Straßen, Kanälen, Hofraͤumen oder Brunnen haben, und mlt
ſe Ateren, leicht entzündlichen oder große Wärme entwickelnden Gegenſtänden nicht belegt ſind.
Ausnahmsweije kann die Polizeibehörde geſtatten, daß Mineralöle der in Pof. 2 des 8 2 bezeichneten Beſchaffenheit im
rnien oder unter offenen Schuppen in Hofräumen und ähulichen eingeſchloſſenen Plätzen unter den nöthigen Vorſichtsmaßregeln
ſß=faͤgert werden.
8 4. Außerhalb der Ortſchaften dürfen Mineralble mit Erlaubniß der Pollzeibehörde und unter den von derſelben
vorzu=
ſrieibenden Bedingungen gelagert werden.
8 5. In den Lagerräumen dürſen Mineralöle der in 8 2 Poſ. 1 bezeichneten Beſchaffenheit nur in Glasgefäßen von
r über 50 Kilogramm Oellnhalt, welche durch Flechtwerk geſchützt ſind (ſog. Korbflaſchen), oder in vollſtſͤndig dichten
Metall=
huachſteßen oder in beſonders guten dauerhaften Fäſſern aufbewahrt werden.
8 6. In den Verkaufsräumen müſſen die Vorräthe von Mineralölen in wohl verſchloſſenen Gefäßen und an ſolchen
Puobn en aufbewahrt werden, welche der Erwärmung durch Sonne oder Oefen nicht in erheblichem Grade ausgeſetzt ſind.
recht
Wir haben eine Reviſion bei den ſämmtlichen Verkäufern von Mineralölen in Darmſtadt und Beſſungen vornehmen laſſen,
s lbobei ſich ergeben hat, daß von 195 Lagerräumen nur 6 und von 168 Verkaufsräumen nur 103 den obigen Vorſchriften
ent=
hrichen, alle übrigen ungenügend ſind.
Indem wir dieſes Reſultat bekannt geben, empiehlen wir den Betheiligten, daß ſie ſofort die Verkaufs. und Lagerraͤume
einen verordnungsmäßigen Zuſtand ſetzen, da wir im anderen Falle bei einer in der Kürze ſtattfindenden zweten Reviſion
ohisen die Säumigen Strafanträge ſtellen und die Schließung der Verkaufslocale ausſprechen müſſen.
[
Darmſtadt, den 1. Februar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
11091
nen.
Ivon
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Annaſtraße in Beſſungen von der Carls= bis Eichbergſtraße für
ſohrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 3. Februar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
1092
81
292
Bekanntmachung.
Die bei der Durchſührung der
Stift=
ſtraße gewonnenen Granitſtücke werden von
uns käuflich abgegeben. Die Bedingungen
können auf dem Stadtbauamte eingeſehen
und bei uns ſchriſtliche Offerten abgegeben
werden.
Darmſtadt, den 29. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (967
Holzverſteigerung.
Montag den 12. und Dienstag den
13. d. M. Bormittags 9 Uhr,
werden im Kyritz'ſchen Hauſe, Kirchſtraße
Nr. 22, nachverzeichnete Holzſortimente
aus dem ſtädt. Oberwald, Diſtrict „
Vor=
derſter Woogsberg 2. 3.u verſteigert und
zwar:
Montag den 12.:
599 Rm. Buchen=, 70 Rm. Eichen=Scheiter,
212 Rm. Buchen= und 4 Rm. Eichen=
Stöcke.
Dienstag den 13.:
600 Rm. Buchenküppel, 1020 Hdt.
Bu=
chen= und 14 Hdt. Eichenwellen.
Das Holz ſitzt zunächſt der
Dieburger=
ſtraße und iſt deshalb leicht abzufahren.
Bemerkt wird noch, daß die Nr. 550
bis 692, buchenes Knüppelholz. von der
Verſteigerung auszeſchloſſen ſind.
Durmſtadt, den Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J V. d. B.:
[99=
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Montag den 12. Februar l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
läßt Jacob Schupp III. von Griesheim,
auf dem Schießplatz bei Griesheim:
8 Am. Kiefern=Scheitholz,
60 „ Knüppelholz,
40
Stockholz,
4000 Glück Kiefern=Wellen,
1000 „ Eichen=Wellen,
Schweinſtallegner und
300 „
mehrere Partieen Kiefern=Gerüſtraldel an
den Meiſtbietenden öffentlich verſteigern.
Die Zuſammenkunſt findet in der
Re=
ſtauration Hubler auf dem Schießplatz
ſtatt.
Griesheim, am 7. Februar 1883.
J. A.:
Der Großherzogliche Bürgermeiſter:
11184
Maſſing.
Main=Neckar=Bahn.
Die am 25. Januar l. Js. ſtattge
fundene Verſteigerung von alten
Bahn=
ſchwellen in der Bahnmeiſterei Darmſtadt
iſt genehmigt.
Darmſtadt, den 7. Februar 1883.
Der Bau=Inſpector:
(1185
Dittmar.
K 29
Bekanntmachung.
Die Planirung der in der ſtädtiſchen
Tanne behufs Wieſenanlage abgetriebenen
Waldabtheilung, im Ganzen veranſchlagt zu
rund 1566 Mt., ſoll in 3 Looſen
ſubmiſ=
ſionsweiſe vergeben werden. Voranſchlag
und Bedingungen liegen bei uns zur
Ein=
ſicht offen, Gebote ſind bis längſtens
Dienstag den 13. d. Mts.,
Bor=
mittags 11 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben bei
ſuns einzureichen.
Darmſtadt, den 8. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordreter. 1194
Pariſer Kopfſalat,
Artiſchoken und
Blumenkohl
bei
L. Holsheimer.
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14
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im grossen Saale „ zum Schützenhofi.
Masken haben Zutritt.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 1 Mk. 50 Pfg.
Karten ſind zu haben bei Herrn Friſeur Spanier, Saalbauſtraße, Herrn
Kürſchner Lortz, Ernſt=Ludwigsſtraße, und bei Frau Schneider, große Ochſengaſſe.
Fin Kind wird in Pflege genommen
E bei guter Behandlung. Zu erfr. Exp.
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Jchellſiſche
(1202
ſoeben eingetroffen.
ARAAKmdOf
CGrde
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2ß und Aſtheim, welche ſich im
Grieshei=
mer Lager aufhalten, wird Arbeit geſucht.
Auskunft: Neckarſtr. 3. mittl. St. (1082
Spaciaiarzt Dr. med. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſteu Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfalge.
(i3858
Bür die Waſſerbeſchädigten in Heſſen
ſind weiter bei uns eingegangen: Ertrag
frei=
williger Beiträge einer muſikaliſchen Matinée am
4. d. Mts., ausgeführt von jungen Dilettanten,
136 M. 80 Pf. zuſammen bis jetzt 2756 M.
38 Pf. wovon wir weitere 219 M. 58 Pf. an
das Landescomite abgeliefert haben.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition des Tagblatts.
Großherzogliches Hofthenter.
Freitag den 9. Februar:
12. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung:
Der Bibliothekar.
Schwank in 4 Acten von G. v. Moſer.
Perſonen:
Marsland, Gutsbeſitzer. . Herr Dalmonico.
Edith, deſſen Tochter . Frau Kläger.
Harry Marsland. . Herr Hacker.
Macdonald.
Herr Werner.
Lothair Macdonald.
Herr Steude.
Eva Webſter
Fräulein Ethel.
SarahGildern,Gouvernante grau Eppert.
Leon Armadale
Herr Wagner.
Patrik Woodfort. Herr Mickler.
Gibſon, Schneider Herr Franke.
Dikſon, Wirthin
Frau Pichon.
Robert, Bibliothekar..
Herr Knispel.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Samstag den 10. Februar.
Abonnement suspendu.
Sneewittchen und die Zwerge.
Anfang 5 Uhr.
E. Es iſt geſtattet, daß eine erwachſen
Peiſon mit einem Kind oder zwei Kinder einen
Platz benutzen. x
Politiſche Reberſiche.
Durmſadi, 9. Februar.
Deutſches Reich. In der Sitzung des Reichstags vom 7. Februar
machte Präſident von Levetzow die Mittheilung, daß aus Amerika für
die Ueberſchwemmten weitere 69820 M. eingegangen ſind, worunter
50,000 M. von dem Central=Comits in New=York. Bei der hiernach
ſort=
geſetzten Etatsberathung wurden 16500 M. als 6. Rate für die
Wieder=
herſtellung der Katharinenkirche in Oppenheim und 100,000 M. als
Bei=
hülfe zur Erſchließung Inner=Afrikas bewilligt; desgleichen 18.750 M. zu
Remunerationen ꝛc. für die auf Grund des Socialiſtengeletzes eingeſetzte
Beſchwerde=Commiſſion; desgleichen 820,000 M. für die Herſtelluna einer
landwirthſchaftlichen und gewerblichen Betriebsſtatiſtik und 115,000 M.
für die Erweiterung des germaniſchen Muſeums in Nürnberg. Bei der
ſich hier anſchließenden Berathung des Extraordinariums der
Reichsjuſtiz=
verwaltung ꝛc. wurden 30,000 M. zur Remunerirung von Hülfsrichtern
beim Reichsgericht und 500,000 M. zum Ankauf eines Bauplatzes, ſowie
zur Herſtellung des Planes für das Reichsgericht in Leipzig bewilligt,
womit die Frage des Verbleibens des Reichsgerichts in Leipzig ihre
Er=
ledigung gefunden hat. Hierauf erſtattete Abg. v. Wedell=Malchow
Be=
richt über die Einnahmen des Deutſchen Reiches an Zöllen und
Ver=
brauchsſteuern, welche für 1883-84 auf 208500,000 M. veranſchlagt
ſind.
Unter den zahlreichen Glückwünſchen, welche die kronprinzlichen
Herr=
ſchaften aus Anlaß ihrer ſilbernen Hochzeit von fremden Regenten
empfangen haben, nimmt das Schreiben des Sultans und die Depeſche
des Karſers von China ein beionderes Intereſſe in Anſpruch. Der
vier=
zehnjährige Beherriſcher des himmliſchen Reiches hat folgende
telegraphi=
ſche, aus dem kaiſerlichen Palaſt zu Peking vom 25. Januar datirte
Gratulation in Chiffreſchrift nach Berlin geſandt: „Zur Feier
der ſilbernen Hochzeit überſchickt der Kaiſer von China durch ſeinen
Geſandten Li=ſong=Pao dem Kronprinzen und der Kronprinzeſſin des
deutſchen Reiches nach deutſcher Sitte ſeine herzlichen Glückwünſche. Der
Kaiſer Kuangſü.- Es ſoll dies das erſte Mal ſein, daß ein Kaiſer von
China eine Zuſchrift an einen europäiſchen Fürſten richtet.
Am vergangenen Dienstag hat auch das preußiſche Abgeordnetenhaus
nach dreiwöchentlicher Pauſe ſeine Thätigkeit wieder aufgenommen. In
dritter Leſung wurde die Königliche Verordnung, betreffend die
Lauen=
burgiſche Landes=Communal=Vertretung. ohne Discuſſion genehmigt,
wo=
rauf das Haus in die erſte Leſung der neuen Subhaſtationsordnung
ein=
trat. Die Principien und Tendenzen der Vorlage fanden überwiegend
die Sympathien der Redner, doch wurde allſeitig der Wunſch laut, die
Vorlage, welche 294 Paragraphen umfaßt, erſt commiſſariſch prüfen zu
laſſen, infolge deſſen ſie an eine Commiſſion von 21 Mitgliedern über
wieſen wurde. Schließlich trat das Haus noch in die erſte Leſung der
Landgüter=Ordnung für Brandenburg ein, wobei der Miniſter für Land
wirthſchaft, Dr. Lucius, die Annahme der Regierungsvorlage und
Ablehnung der vom Herrenhauſe nach dieſer Richtung gefaßten Beſchlüſſ
anempfahl. Die Debatte hierüber wurde am Mittwoch fortgeſetzt.
Wie in militäriſchen Kreiſen verlautet, werden bis zum Frühiah
1886 ſämmtliche Jägerbataillone und je ein Bataillon der Infanterie
Regimenter der deutſchen Armee mit Repetir=Gewehren bewaffnet jein.
Der königliche Ober=Ceremonienmeiſter Graf zu Guienburg hal
an die dames patronesses der Feſtquadrillen die officielle Anzeige er
gehen laſſen, daß das Koſtümfeſt nunmehr beſtimmt am 28. dieſesl
Monats ſtattfinden wird, und haben daher die Proben bei denſelber
wieder begonnen.
Das =Armee=Verordnungsblatt- publicirt eine Kaiſerliche Ordre üb.
die diesjährigen Manöver und Uebungen des Beurlaubtenſtandes. Kaiſer
manöver finden bei dem 4. und 11. Armeecorps ſtatt. Die Garde=
Cavallerie ſowie die Cavallerie=Regimenter des 1., 2., 3., 5. und 6. Artz
meecorps halten Brigade= und Diviſions=Uebungen unter zeitweiſe:
Zuziehung der reitenden Artillerie ab. Bei Graudenz findet eine
fünf=
wöchige Belagerungsübung ſtatt, woran die Mineur=Compagnien des
ſachſiſchen und württembergiſchen Pionier=Bataillons Theil nehmen. Me
den Uebungen des Beurlaubtenſtandes werden 85,000 Infanteriſten
2600 Jäger, 11600 Artilleriſten, 2500 Pioniere, 5014 Trainſoldater
und 400 Mann vom Eiſenbahn=Regiment einberufen. Das Lehr=Infanterie
Me
Bataillon tritt am 13. April in Potsdam zuſammen.
4l
Die am 7. Februar in Berlin ſtattgehabte Generalverſammilung de
„Vereinigung der Steuer= und Wirthſchaftsreformers nahn
149
tn
eine Reſolution zu Gunſten der Doppelwährung und Bekämpfung de
Goldwährung an, und empfahl als Mittel zur Abhülfe der Verſchuldun;
oder der Zerſplitterung des Grundbeſitzes: 1) Einſchränkung des nac
römiſchem Rechte geltenden Pflichttheilsrechts auf den Grundbeſitz; 67
ſetzung der kündbaren Capitalsſchuld durch unkündbare und amorttrbar=
Schuld, insbeſondere durch Bildung landwirthſchaftlicher Creditinſtitu”
auch für kleineren Grundbeſitz, urd durch Ausdehnung des von den be
ſtehenden landwirthſchaftlichen Creditinſtituten gewährten Credits
übe=
die erſte Hypothek hinaus, und zwar auf dem Wege der Bildung vo:
beſonderen Schuldbriefen für fernere Eintragungen; 3) ſtaatsgeſetzlich
Beſchränkungen der Beleihungsarenze des Grundes und Bodens; 4) eir'
den Bedürfniſſen des Grundbeſitzes entſprechende Organiſation der Reichs
bank für den Verſonalcredit; 5) wirkſame Controle der Gerichtsvollziehd
bei der Pfändung von Pertinenzien des Grundbeſitzers, wodurch erwo'
bene Rechte des Realgläubigers gefährdet werden.
[ ← ][ ][ → ] Oeſterreich=Ungarn. Ueber das Treiben der italieniſchen Jrreden
ſie gegen Oeſterreich, welches ſich ſchon durch die verſchiedenen Angriffe
uf die Vertreter Oeſterreichs in Italien hinlänglich kennzeichnet,
ver=
keitet folgender Vorfall neues Licht: In Pontafel, der letzten öſterreichiſchen
ſtation der Südbahn, wurde ein Zollwächter aus dem
gegenüberliegen=
n italieniſchen Pontebba verhaftet, zweil er beleidigende Aeußerungen
ggen Oeſterreich und den Kaiſer Franz Joſef ausſtieß. Der Verhaftete,
elcher den Charakter als italieniſcher Reſerve=Officier beſitzt, ſoll, trotz
iner amtlichen Eigenſchaft, ein eifriges Mitglied der Jrredentiſten ſein,
ſuas für deren große Verbreitung auch in Beamtenkreiſen ſpricht. Die
erchaftung Roſſis - ſo heißt jener Zollwächter
hat unter der
ſkeniſchen Grenzbevölkerung große Aufregung hervorgerufen, als deren
ſolge eine Proclamation des „patriotiſchen Comites- in Pontebba
er=
hant, welche die Bevölkerung auffordert, jeden Verkehr mit den
Oeſter=
laͤchern aufzugeben.
Wie die =Preſſer berichtet, haben die preußiſchen Staatsbahnen den
ſorſchlag der öſterreichiſchen Bahnen, die Tarifconferenz am 10. Februar
Berlin abzuhalten, nunmehr angenommen.
Frankreich. Die Verſuche, den Poſten des Aeußern zu beſetzen,
illen bis zur Entſcheidung des Senats über die Prätendentenfrage
un=
theiben. Das gegenwärtige Miniſterium gilt überhaupt nur als ein
foviſoriſches und wird Ferry aller Wahrſcheinlichkeit nach mit der
äldung eines neuen Miniſteriums beauftragt werden.
Der „National- ſchreibt: „Wir ſind in der Lage verſichern zu können,
th. welches auch das Votum des Senats bezüglich des Geſetzentwurfes
ubre werden möge, der Kriegsminiſter General Thibaudin, dem
Prä=
henten der Republik ein Decret zur Unterſchrift vorlegen wird, welches
e Prinzen von Orleans, die der Armee angehören, zur Disponibilität
ur retrait demploi ſtellt.-
Es wird behauptet, daß zahlreiche und wichtige Veränderungen unter
m Generalen und Oberſten der Garniſon von Paris vorgenommen
rrden ſollen.
Die Prätendenten=Commiſſion des Senats erwählte Herrn
Barthslemy=
ſamt=Hilaire zum Präſidenten und Herrn Beranger zum Secretär und
annnte am 6. Herrn Allon, einen der entſchiedenſten Gegner des Projects
Ahre wie jeglicher Transaction, zum Berichterſtatter. Gleichzeitig wurde
ſchloſſen, die Regierung einzuladen, ihre Auffaſſung über die Frage der
honrmiſſion mitzutheilen.
Am 7. Februar erſchienen die Miniſter Devss und Thibaudin vor
r Commiſſion des Senats, um den Entwurf des Prätendentengejetzes
ompfehlen. Nachdem dieſelben ſich zurückgezogen, ſtellte der Ausſchuf
e Grundzüge ſeines den Entwurf ablehnenden Referats ſeſt. Allon
digirt nun den Bericht, welcher am 8. vor Beginn der Senatsſitzung
1 Ausſchuß verleſen, alsdann im Senat eingebracht werden ſoll.
E=
urfte daſelbſt die ſofortige Discuſſion von verſchiedenen Seiten
bean=
tagt, wahrſcheinlich aber die Berathung auf Freitag feſtgeſetzt werden.
7 Parlamentariſchen Kreiſen hält man die Ablehnung jetzt überall für
her. Das Cabinet dürfte daraufhin ſeine Entlaſſung nehmen und Ferry
it der Neubildung eines Cabinets beauftragt werden. Der „Liberte;
zlolge conferirte Greoy am Mittwoch wieder mit Ferry.
In Limozes greift der Strike der Porzellanarbeiſer immer weiter
m ſich und ſind bereits 42 Fabriken geſchloſſen und 8000 Arbeiter ohne
Pſchäftigung. Da die in Frankreich zur Unterſtützung des Strikes
auf=
ebrachten Gelder nicht mehr ausreichen, ſo hat man ſich dieſerhalb an
b Trades=Unions nach England gewandt, von wo ziemlich reiche
Bei=
täge einlaufen, die indeß zumeiſt von den engliſchen
Porzellanfabrikbe=
hern aufgebracht werden, denen das Darniederliegen der franzöſiſchen
hſuſtrie ſehr zu ſtatten kommt.
England. Das Intereſſe an der iriſchen Frage wird jetzt wieder
btaft durch den großen Complott=Proceß erregt, welcher ſeit beinahe
pei. Wochen vor dem Dubliner Gerichtshofe ſpielt. Eine ganze Anzahl
hh Perſonen ſind angeklagt, an einem Complotte zur Ermordung von
eöierungsbeamten theilgenommen zu haben, und verſchiedene
Belaſtungs=
llig en haben gegen einige der Angeklagten bereits ſehr gravirende
Aus=
gem gemacht. Der Proceß hat auch auf die Spur der Mörder von
hro Cavendiſh und Sir Tbomas Bourke geleitet und verſpricht weiter,
hſationelle Enthüllungen, denn der Staatsanwalt erklärte, er würde ir
lurgem Zeugen beibringen, welche die Betheiligung der Gefangenen an
den in den letzten Jahren in Dublin ſtattgefundenen Mordthaten
feſt=
fllen würden. Mit dieſer Angelegenheit hängt augenſcheinlich auch der
hbinetsrath zuſammen, der am Dienstag in London abgehalten wurde,
u demſelben der Vicekönig von Irland, Spencer, beiwohnte.
Der Dampfer „Kenmure Caſtle von London nach Schanghai
unter=
rgs, iſt untergegangen. Die Paſſagiere ſind geretlet.
Aus Diadz und Lanb.
Darmſtadt, 9. Februar.
- Se. Königl. Hoh, der Großherzog haben dem Schullehrer
Hein=
h Ludwig Rabenau zu Rülfenrod, im Kreiſe Alsfeld, das allgemeine
hrenzeichen mit der Inſchriſt: „Für langjährige treue Dienſte' und dem
bem einde=Einnehmer der Gemeinde Heppenheim Rentmeiſter Franz Schwarz
5 ſilberne Kreuz des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmüthigen
xüehen.
- Jr. Königl. Hoh. der Frau Prinzeſſin Karl wurden für
d heſſiſchen Waſſerbeſchädigten zu directer Verwendung
über=
he: Durch Frau von Riedeſel, geb. von Stoſch, von dem Frauen=
29
295
verein in Lauterbach 8 Kiſten Kleidungsſtücke und 1 Sack Erbſen; von
Gräfin Bernſtorff geb. von Riedeſel aus Mecklenburg: 2 Ballen
Kleidungs=
ſtücke und Decken; durch Frln. Sonne aus Meiningen: Kleidungsſtücke,
theilweiſe von J. D. der Prinzeſſin Marie von Sachſen=Meiningen; durch
Frau Profeſſor Noack von Frln. Perthes aus Gotha: Kleidungsſücke für
die Leeheimer Kinder im Elſabethenſtift; durch Mrs. Wilkinſon von
hieſigen engliſchen Herren und Damen: Kleidungsſtücke. Dieſe Gaben
wurden nach an Ort und Stelle ermitteltem Bedürfniß durch die
Local=
behörden und Vertrauensperſonen, dem Wunſche der Geber entſprechend,
zur Vertheilung gebracht.
D. Z.
— Landtagsabgeordneter Waſſerburg hat ſich bekanntlich mit
der Beſchwerde an Großh. Miniſterium gewandt, daß er bei der
Ver=
handlung der Klage des Herrn Gouverneur v. Woyna gegen die
Redac=
tion des Mainzer Anzeigers nicht, wie einige andere Zeugen, vor der
Ver=
nehmung in das Berathungszimmer des Landgerichts, ſondern in das
ge=
wöhnliche Zeugenzinmer verwieſen worde ſei. Wie das Fr. J.
mit=
theilt, hat das Großh. Miniſterium dieſe Beſchwerde dahin beantwortet,
daß über die Unterbringung reſp. Trennung von Zeugen, welche vor
Ge=
richt geladen ſind, keine geſetzlichen Beſtimmungen beſtünden und daß e8
vollſtändig Sache des Vorſitzenden des Gerichtes ſei, in jolchen
Angelegen=
heiten nach Gutdünken zu verfahren.
Die Vorſtellung (Antrittspredigt) des fünften evangeliſchen
Stadtpfarrers, Herrn Pfnor, findet Sonntag den 11. ds. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr, in der Stadtkirche ſtatt.
9 Die Ziehung der Landeslotterie zu Gunſten der Waſſerbeſchädigten
findet Ende d. Monats ſtatt, und ſind bereits über 3300 Gewinne
ge=
ſchenkt.
0 Am Mittwoch Abend wurde hier eine ganze Wageuladung
Thier=
knochen angehalten, welche Pfungſtädter aus dem Waſenplatz zu Nieder=
Ramſtadt ausgegraben und an einen hieſigen Knochen= und
Lumpen=
händler verkauft waren. Zweifellos müſſen die Knochen, an welchen
noch zahlreiche Kadaverreſte anhaften, wieder verſcharrt werden.
Der Termin für die Uebungen der Erſatz=Reſerviſten
1. Klaſſe im laufenden Jahre iſt für den Bezirk des Xl. Armeecorps
dahin feſtgeſetzt worden, daß die erſte, zehnwöchentliche Uebung vom
20. Auguſt bis 28. October, die zweite, vierwöchentliche Uebung, vom
1. bis 28. Oktober ſtattzufinden hat.
— Der Wortlaut der von der Generalconferenz der deutſchen
Eiſen=
bahnverwaltungen beſchloſſenen Beſtimmungen betreffs
Fahrpreis=
ermäßigungen für Kinder iſt folgender: 1) Kinder unter 4 Jahren
werden frei befördert, wenn ein beſonderer Platz für dieſelben niht
be=
anſprucht wird; 2) Kinder im Alter von 10 Jahren genießen keine
Fahr=
preisermäßigung; 3) ein Kind im Alter von 4 bis 10 Jahren wird in
allen Wagenklaſſen und bei allen Zuggattungen zu ermäßigten Preiſen
befördert; 4) zwei Kinder von 4 bis 10 Jahren werden in allen
Wager=
klaſſen und Zuggattungen auf ein einfaches Billet der betreffenden Klaſſe
befördert. Dieſe Beſtimmungen finden auch auf Retourbillets,
Rund=
reiſebillets und Billets in Form von Couponbüchern Anwendung.
Am 4. und 5. Februar feierte Herr Pfarrer W. J. Fabricius
in Groß=Umſtadt ſein 50 jähriges Dienſtſubilaͤum unter großer
Be=
theiligung ſeiner Collegen und Freunde. Aus dieſem Anlaß und unter
Anerkennung ſeiner treuen und gewiſſenhaften Amttführung wirde dem
Jubilar von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog der Character eines
Kirchenraths verliehen.
2 Bei der geſtern — Donnerslag - ſtattgehabten Verpachtung
der Dieburger Waldjagd blieb eine aus Frankfurter und
Caſ=
teler Herren beſtehende Jagdgeſellſchaft mit 2200 M. meiſtbietend. Der
nunmehrige Pacht beträgt nabezu das Doppelte des früheren. Für die
dortige Feldjagd wurden 350 M. erlöſt.
Mainz, 8. Februar. Zur Wiederbelebung des Carnevals ſoll
in der Stadtverordnetenverſammlung der Antrag eingebracht werden,
daß die Stadt, ähnlich wie dies in Köln der Fall, jährlich einen kleinen
Zuſchuß zu ven etwa zu veranſtaltenden Feſtlichkeiten gewähre. - Die
wegen des Zuſammenſturzes der Brücke in der Nähe der Hartmühle
verhafteten Bedienſteten der Arnoldi'ſchen Grundbahn ſind ſeit einigen
Tagen, da die Vorunterſuchung in dieſer Angelegenheit geſchloſſen iſt,
aus der Haft entlaſſen worden.
— Die Anzahl der Gebäude, welche in dem Kreiſe Mainz (excl.
der Stadt Mainz) durch die letzten Hochwaſſer beſchädigt wurt en,
beträgt 256 mit einem Geſammtſchaden von 98757 M. Die zumeiſt
geſchädigte Gemeinde iſt hier Laubenheim mit 115 Gebäuden und einem
Schaden von 60630 M. dann Caſtel mit 51 Gebäuden und einem
Schaden von 20,145 M. dann Koſtheim mit 54 Gebäuden 6312 M.
Schaden, Weiſenau mit 20 Gebäuden und 1640 M. Schaden und
Buben=
heim mit 10 Gebäuden und 2130 M. Schaden. Der Geſammtſchaden
an Grundſtücken, Mobilien ꝛc. konnte nicht durch amtliche Taxation
feſtgeſtellt werden, da noch ein Theil der Gemarkungen unter Waſſer
ſteht.
Frankfurt, 8. Febr. Die Eiſenbahnbrücke der Main=
Neckar=Bahn wurde dieſer Tage durch Ingenieure dieſer Bahn im
Aeußeren genau unterſucht, ſodann eine ſorgfältige Peilung vorgenommen,
um feſtzuſtellen, ob und welche Veränderungen durch die Hochwaſſer um
die Brückenpfeiler herum im Mainbett entſtandn ſind. Das Reſultat
erwies ſich als ein ſehr befriedigendes. Es zeigte ſich hierbei wieder, daß
dieſe Brücke ein vorzügliches Bauwerk und mit außerordentlicher
Sorg=
falt ausgejührt iſt.
82
Ludwigshafen. Das Ergebniß der Wohlthättgkeitsſpenden bei den
verſchiedenen Comites der Pfalz zur Linderung der Noth der Ueber=
M.
Pf.
ſchw mnten bezffert ſich wie folgt:
916047 87
1) Kreishilfscomité Speier
186, 9000
2 ſilfscomite in Frankenthal
207,000
8) Centralhilfscomits Ludwigshafen
—
85,000
II. Hilfscomité Ludwigshafen
30,000
5) Localhilfscomité Oggersheim
15,000
6) Localhilfscomite Kandel
2,000
) Localhilfscomite Germersheim
1459 9½7 37
Summa
— Rudolph Falb, Aſtronom in Wien, berichtet, daß in den Tagen
vom 7. bis 9. März. vom 5. bis 7. und vom 19. bis 22. April ſich
Stürme, Gewitter mit Hagel, bedeutende Niederſchläge ꝛc. ereignen werden.
Vacante Stellen für Militäranwärter im Bereiche des
Al. Armeecorps. Blankenhain, Irrenheilanſtalt, Pförtner, 350 M.
Kaſſel. Eiſenbahnbetriebs=
Bockenheim, Poſtamt, Brisfträger 1040 M
Frankfurt a. M. Poſtamt I, zwei
amt, Kanzliſt, täalich 2 M. 50 Pf.
Poſtſchaffner, je 1040 M., Poſtamt L, Briefträger, 1040 M. Poſtamt IV
Poſtſchaffner, 1040 M., Packetträger 990 M. - Hanau. Poſtamt, Brief=
—
Lüden=
träger, 944 M. - Herborn, Poſtamt, Landbriefträger, 612 M.
ſcheid, Magiſtrat, Nachtwächter, 400 M. — Melſungen, Steuer= und
Schmalkalden, Steuerkaſſe,
Forſtkaſſe, Vollziehungsbeamter, 130½ M.
Vollziehungsbeamter, 1152 M. - Wehlheiden, Strafanſtalt, Aufſeher,
1110 M.
Die =Schöpfung! von Hahdn.
Das bedeutendſte Werk Haydn's iſt ohne Frage ſeine =Schöpfung.:
Wenn Haydn auch während ſeines 7jährigen Lebens eine faſt
beiſpiel=
loſe Thätigkeit und Fruchtbarkeit entwickelt kat, ſo iſt er doch durch die
„Schöpfung; eiſt im wahren Sinne des Wortes populär geworden.
Und, ſelten genug: dieſes Werk hat ſich bis heute auf ſeiner Höhe
gehal=
ten. Mag auch die Neuzeit Oratorien in Menge hervorgebracht haben,
mögen Tondichter von der Bedeutung eines Mendelsſohn und Schumann
inzwiſchen aufgetreten und ganz Ungewöhnliches geleiſtet haben - Haydn's
„Schöpfung= hat immer ihren Platz behauptet und wird auch wohl ſo
leicht nicht daraus verdrängt werden.
Merkwürdigerweiſe iſt die„Schöpfung= Haydn's Erſtlings=Werk dieſer
Art. Nie hatte ſich der Componiſt vorher in ähnlichem Genre verſucht,
es iſt dies Werk der erſte Wurf, den er gethan. Glücklicher Sterblicher,
dem ein ſolches Gelingen beſchieden ſein ſollte!
Die erſte Veranlaſſung zur Compoſition der „Schöpfung; wurde
Haydn in England gegeben. Bekanntlich hat er zwei Reiſen in dieſes
Land unternommen, die für ihn in jeder Beziehung wichtig und
erfolg=
reich werden ſollten. Die erſte Reiſe trat er im December 1790 an, im
Juni 1792 kehrte er wieder zurück; die zweite Reiſe fand in den Jahren
1794-95 ſtatt. Dieſe Reiſen wurden für den beſcheidenen „Tonkünſtler,
wie er ſich an der öſterreichiſchen Grenze dem fragenden Beamten
gegen=
über ſelbſt bezeichnete, in jeder Weiſe hochbedeutſam. Pecuniär ſtellten
ſie ihn ſorgenfrei für die Zukunft, viel höher aber war der künſtleriſche
Gewinn dieſer Reiſen anzuſchlagen. War Hay n's Name ſchon vorher
weit über Oeſterreichs und Deutſchlands Grenzen gedrungen, ſo kam der
Componiſt doch von einer ganz andren Glorie umſtrahlt aus dem
Auslande wieder in ſeine Heimath zurück. Es war zwar im Auslande
nicht alles roſig für ihn geweſen, er hatte Kämpfe zu beſtehen gehabt;
allein er hatte ſie ſiegreich durchfochten und kehrte als ruhmgekrönter
Held nach Wien zurück.
Der Erſte nun, der Haydn die Anregung zu einer Reiſe nach England
gegeben hatte, der alle geſchäftlichen Abſchlüſſe mit ihm beſorgte, der ihn
in die engliſche Geſellſchaft einführte, war ein deutſcher Violiniſt: Johann
Peter Salomon. Dieſem Manne verdankt Haydn auch die erſte
An=
regung zur Compoſition ſeiner „Schöpfung.! Die großen Erfolge, die
Haydn in England überall davon trug, brachten ihn auf den Gedanken,
ſeinen Freund zu veranlaſſen, ſich in der Compoſition eines Oratoriums
zu verſuchen. Er gab ihm einen von Lidley verfaßten, die
Schöpfungs=
geſchichte behandelnden Text in engliſcher Sprache. Da aber Haydn des
Engliſchen zu wenig mächtig war, ſo nahm er den Text mit nach ſeiner
Heimath. Hier theilte er dieſen ſeinem Freunde, dem kaiſerlichen
Biblio=
thekar Baron van Swieten mit, der ihn überſetzte und einrichtete. Dann
erſt ſchrieb Haydn dazu ſeine Muſik, die an „Erfolg alle Ubrigen Werke
des Meiſters übertroffenv. (gl. Reißmann, Haydn's Lebens=Werke.
Man glaubte anfänglich, Haydn werde zuerſt die Schöpfung in
Eng=
land aufführen laſſen. Allein man hatte ſich glücklicherweiſe
getäuſcht-
am 19. März 1799 wurde ſie zum erſten Male im Hoftheater zu Wien
aufgeführt. Die Vorbereitungen zur Aufführung waren ganz
außer=
ordentlicher Art. Der Adel Wien's beſtritt alle Koſten; das Orcheſter
beſtand aus etwa 200 Muſikern. Schon zu Anfang Februar war keine
Loge mehr zu haben. Der Erfolg des Werkes war unbeſchreiblich; die
am höchſten geſpannten Erwartungen übertraf es unendlich, wie
Zeitge=
noſſen berichten. „Kaum iſt es möglich=, ſchreibt ein Zeuge der
Auffuh=
rung, yin einer Compoſition mehr Fülle der Harmonie, Anmuth, Würde
und reiche Pracht zu vereinigen. Die Tonmalerei iſt durchaus edel und
wahr, die Gewalt der Chöre unwiderſtehlich . .. Haydn ſelbſt dirigirte.
Mir war ſeine Mimik höchſt intereſſant. Er hauchte dadurch dem zahl=
reichen Perſonale der Tonkünſtler den Geiſt ein, in welchem ſein Werk
componirt iſt und aufgeführt werden muß. Man las in allen ſeinem
Bewegungen, die übrigens nichts weniger als übertrieben waren, ſehr
deutlich, was er bei jeder Stelle gedacht und empfunden haben mag.
So der Berichterſtatter.
Wieland hat das Werk mit folgenden Verſen beſungen:
Wie ſtrömt dein wogender Grſang
In unſre Herzen einl Wir ſehen
Der Schöpfung mächtgen Gang,
Den Hauch des Herrn auf den Gewäſſern wehen,
Jetzt durch ein blitzend Wort das erſte Licht entſtehen,
Und die Geſtirne ſich durch ihre Babnen drehen,
Wie Baum und Pflanze wird, wie ſich der Berg erhebt,
Und froh des Lebens ſich die jungen Thiere regen.
Der Donner vollet uns entgegen;
Der Regen ſäuſelt, jedes Weſen ſtrebt
In's Daſein; und beſtimmt, des Schöpfers Werk zu krönen
Sehn wir das erſte Paar geführt von deinen Tönen.
O. jedes Hochgefühl, das in dem Herzen ſchlief,
Iſt wachl Wer rufet nicht: Wie ſchön iſt dieſe Erdel
Und ſchöner, nun ihr Herr auch dich in's Daſein rief,
Auf daß ſein Werk vollendet werdel
Das erhabene Werk iſt ſeitdem unzählige Male aufgeführt worden:
beſonders denkwürdig aber iſt eine Aufführung im Jahre 1808 mil
italieniſchem Text, überſetzt von Carpani. Haydn ſelbſt wurde als
76jähriger Greis auf einem Armſeſſel in den Saal getragen. Alles
ge=
rieth in Bewegung; tumultuariſche Freudenbezeugungen ſowohl vom
Orcheſter als auch von der Verſammlung hallten ihm entgegen. Haydn
war wie betäubt. Um ihn ſaßen ſeine Gönner und Freunde, der Fürſt
Lobkowitz, die Fürſtin Eſterhazy, Beethoven, Collin, Schülerinnen u. ſ. w.
Als aber bei der Stelle; ges werde Licht! die Beiſallsbezeugungen
gleich einem tobenden Waldſtrome von neuem losbrachen, da ſtürzten
ihm die Thränen über die bleichen Wangen, und wie vom heftigſten
Gefühle überwältigt, hob er die zitternden Arme gen Himmel und ſagte
tief ergriffen: „6s kommt von dortr. Aus Beſorgniß, die anhaltende
Aufregung könnte ihm geſährlich werden, ließ er ſich nach dem erſten
Theil wegtragen.
Wir brauchen uns wohl nicht eingehender Uber den Inhalt des
Werkes zu verbreiten; es iſt ſehr vielen bereits bekannt, und auch für
ſolche, die das Werk zum erſten Male hören ſollten, iſt es unſchwer, der
Aufführung an der Hand des Textes zu folgen.
Die Soliſten, die in der bevorſtehenden Aufführung auftreten werden
ſind anerkannt ausgezeichnete Geſangskräfte. Frl. Schauſeil (Copran'
hat vor kurzem erſt am Rhein in derſelben Partie große Triumphe
davongetragen; desgleichen Herr Günzburger (Baß), der ſeinen Part,
in Augsburg mit „durchſchlagendem Erfolger geſungen hat; den Uriel
(Tenor) hat Herr Diezel übernommen, ein bei dem Darmſtädter
Publicum bereits aufs Beſte accreditirter Künſtler (die beiden
letztge=
nannten ſind Schüler Stockhauſens in Frankfurt).
Und ſo wird das bevorſtehende Concert unter Mangold's bewährter
Leitung jedenfalls zu den ſchönſten muſikaliſchen Genüſſen der Saiſon,
gehören.
Tages=Kalender.
Muſeum und Bildergalerie im Schloß, Sonntags 11-1, Dienstag.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-12 Uhr. - Hofbibliothek im Schloß
täglich 9-12 und 2-4 Uhr. — Techniſche Muſterſammlung des
Landes=
gewerbvereins täglich 1½-1 Uhr.
Städt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr
Feierabend=Local Wochentags 7-10 Uhr Abends, Sonntags 3-10 Uhr.
Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bis
10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr.
Bücherausgabe der Volksbibliothek
Samstags 7 bis 9 Uhr. — Armenverein täglich 2-6 Uhr.
Spiel=
Abende des Schach=Clubs: Mittwoch.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterel Darmſtadt: Gewerbeſtreit= U.
ſachen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr/
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und
Samstag=
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
4.
ſoo=
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Freitag 9. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins (Bockshaut).
Samstag 10. Februar: Maskenball des Geſangvereins „Sängerluſt'
Sonntag 11. Februar: Generalverſammlung im Katholiken=Verein.
Montag 12. Februar: Concert des Muſikvereins (Saalbau).
Samstag 17. Februar: Ball des Geſangvereins=Melomanen'(
Schützen=
hof).
Zonntag 18. Februar: Generalverſammlung des Krankenkaſſe=Verein Ald
(Rathhausſaal).
Samstag 24. Februar: Stiftungsfeſt des Vereins „Frohſinns (Saalbau) Ci,