Remementspreis
Eeitinbruis 1 Mark 50 Pl. uck
prtilohn. Uuzwürtz werden von
En Peſüntern Beſtellungen
ent=
poasenimman zu 1 Mar 5o Pf.
wo Ouartl unck Voſtauſiblag
(Grag= und Arzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommenz in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſjungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärt
von allen Annoncen=Eppeditionen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
2.
Dienstag den 6. Februar.
1863.
Hen/
Haul=
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Landwirthſchaftliche Wandervorträge.
Sonntag den 11. Februar l. J3., Nachmittags 3½ Uhr, findet zu Eberſtadt im Grimm'ſchen Locale (
Gaſt=
lhuus zum Schwanen) eine landwirthſchaftliche Beſprechung ſtatt, welche Herr Secretär Stimmel durch einen Vortrag „über die
mueren landwirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthen einleiten wird.
Alle Diejenigen, welche ſich hierfür intereſſiren, werden hierzu freundlichſt eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter von Eberſtadt und Umgegend erſuche ich ergebenſt, Vorſtehendes in Ihren Gemeinden belannt
nachen zu laſſen und thunlichſt zu verbreiten.
Darmſtadt, am 1. Februar 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Gros.
1090
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Großherzogliche Verordnung vom 23. December 1882, betreffend die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen
ſel thält hinſichtlich der Verkaufslokale und Lagerräume für derartige Stoffe unter Anderem die nachfolgenden Beſtimmungen:
8 3. Innerhalb der Ortſchaften muß die Lagerung der Mineralöle in Lagerräumen ſtattfinden, welche feuerfeſt, unheizbar,
lgut ventilirt, verſchließbar ſind, keine Ausflüſſe oder Abzüge nach Straßen, Kanälen, Hofräumen oder Brunnen haben, und mit
un deren, leicht entzündlichen oder große Wärme entwickelnden Gegenſtänden nicht belegt ſind.
Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde geſtatten, daß Mineralöle der in Poſ. 2 des 8 2 bezeichneten Beſchaffenheit im
Freien oder unter offenen Schuppen in Hofräumen und ähnlichen eingeſchloſſenen Plätzen unter den nöthigen Vorſichtsmaßregeln
l. agert werden.
8 4. Außerhalb der Ortſchaften dürfen Mineralöle mit Erlaubniß der Polizeibehörde und unter den von derſelben
vorzu=
ſchreibenden Bedingungen gelagert werden.
8 5. In den Lagerräumen dürfen Mineralöle der in 8 2 Poſ. 1 bezeichneten Beſchaffenheit nur in Glasgeſäßen von
licht über 50 Kilogramm Oelinhalt, welche durch Flechtwerk geſchützt ſind (ſog. Korbflaſchen), oder in vollſtändig dichten Metall=
Päßen oder in beſonders guten dauerhaſten Fäſſern aufbewahrt werden.
8 6. In den Verkaufsraumen müſſen die Vorräthe von Mineralölen in wohl verſchloſſenen Gefäßen und an ſolchen
Crten aufbewahrt werden, welche der Erwärmung durch Sonne oder Oefen nicht in erheblichem Grade ausgeſetzt ſind.
Wir haben eine Reviſion bei den ſämmtlichen Verkäufern von Mineralölen in Darmſtadt und Beſſungen vornehmen laſſen,
hobei ſich ergeben hat, daß von 195 Lagerräumen nur 6 und von 168 Verkaufsräumen nur 103 den obigen Vorſchriſten
ent=
prechen, alle übrigen ungenügend ſind.
Indem wir dieſes Reſultat bekannt geben, empehlen wir den Betheiligten, daß ſie ſofort die Verkaufs= und Lagerräume
einen verordnungsmäßigen Zuſtand ſetzen, da wir im anderen Falle bei einer in der Kürze ſtattfindenden zweiten Reviſion
begen die Säumigen Strafanträge ſtellen und die Schließung der Verkaufslocale ausſprechen müſſen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1091
Haus.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Annaſtraße in Beſſungen von der Carls= bis Eichbergſtraße für
Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 3. Februar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
75
11092
[ ← ][ ][ → ]268
R26
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Pfarrwieſenweg iſt bis auf Weiteres zwiſchen dem Biaduct der Main=Neckar=Eiſenbahn und der Hammels.
trift geſperrt.
Darmſtadt, den 2. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(988,
Das Konkursverfahren über das
Ber=
mögen der Ehefrau des Hofkammmachers
Philipp Kling, Eliſe geb. Wambold zu
Darmſtadt, wird nach beigebrachter
Zu=
ſtimmung der Konkursgläubiger hiermit
eingeſtellt.
Darmſtadt, den 2. Februar 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
1093
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 30. v. M.
in der ſtädtiſchen Tanne iſt genehmigt und
können die Bürgſcheine auf unſerem Bureau
errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Donnerstag den
8. d. M.
Darmſtadt, den 2. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. 1094
Abfallholz=Verſteigerung.
Donnerstag den 8. Februar d. 33.
Vormittags 9 Uhr,
wird das Abfallholz von den Lindenbäumen
auf der Heidelbergerſtraße in, mehreren
Looſen an Ort und Stelle, ſowie 2 Stück
Lindenſtämme meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, 2. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
[1077,
Berth.
Am 14. März er., morgens 9 Uhr,
51 ſollen im Bureau der unterzeichneten/
Behörde, Liebigſtraße 9, 2 Treppen,
nach=
ſtehende, während der Schießübungen des
Jahres 1883 ſich ergebenden Materialien
aus Sprengſtücken, als:
ca. 4000 Centner Gußeiſen, mit
anhaf=
tenden Blei= oder Kupferreſten,
ca. 10 Ctr. Schmiedeeiſen (Eiſenblech ꝛc.).
ca. 800 Centner Blei, in
Schrapnel=
kugeln und Bleimänteln,
ca. 75 Centner Meſſing, aus Zündern
herrührend,
ca. 7 Centner Weißmetall, aus Hündern
herrührend,
ca. 15 Centner Zink, in Kartätſchkugeln,
Treibſcheiben ꝛc.,
öffentlich an den Meiſtbietenden verkauft
werden.
Die Bedingungen können an den Werk.
tagen morgens von 9-12 Uhr, im Bureau
eingeſehen oder auch, gegen
Francoeinſen=
dung einer Mark, portofrei bezogen werden.
Verwaltungs=Commiſſion (1078
des Artillerie=Schießplatzes Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Berichtigung der im Monat Januar gerichtlich erkannten Forſt= und Feld=.
ſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Februar an den Zahltagen Diens=¼
tags und Freitags an Großherzogliche Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt zuf
geſchehen, widrigenfalls das mit Koſten für die Schuldner verbundene Beitreibungs=,
verfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Großh. Diſtricts=Einnehmerei bringen wir deel
hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 1. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
194
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 7. Februar, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe „Eliſabethenſtraße Nr. 48½ nachverzeichnete Gegenſtändel
als: 1 Kanapee, 6 Stühle, 2 Seſſel, große und kleine Tiſche, 1 kleinel
Schrank mit Glasaufſatz, 1 Kommode, 2 Kleiderſchränke, Bettſtellen, Bett
werk, Bilder, 1 großer Goldſpiegel, 1 kleiner dito mit Trumeaux, Gla
und Porzellan, Vorhänge und ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlun
verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
Stangenholzverſteigerung.
Freitag den 9. Februar l. J., Vor
mittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Oberramſtädter Gemeindewald
Diſtrict Griesbach:
648 Stück Fichten=Derbſtangen von 6
bis 10 Emt. mittlerer Durchmeſſer,
8 bis 10 Mtr. Länge,
45 Stück Reißſtangen von 4-6 Emt.
mittl. Durchmeſſer, 5 -7 Mtr. Länge,
meiſtbietend verſteigert werden.
Zuſammenkunft auf dem Vicinalwege
von Niederramſtadt nach Nieder=Modau/
am breiten Stein.
Ober=Ramſtadt, den 4. Februar 1883.
Großh. Bürgermeiſierei Ober=Ramſtadt.
[1005
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In Beantwortung auf mehrfache Anfragen bringe hiermit zur Kenntniß, daß ich
emand den Verhauf meher Cgarren
fien übertragen habe, noch eine Filiale meines Geſchäftes dorten beſteht.
Jede Behauptung des Gegentheils iſt Unwahrheit.
Georg Schepeler,
Frankfurt a. Rain.
Hiermit offerire ich:
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„
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nung, 4 Zimmer, 2 Küchen, Waſſer und
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2 Zimmer, Küche.
E
425) Caſinoſtraße 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
501) Grafenſtraße Nr. 20, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1111) Ballonplatz 6 ein
Wohn=
nebſt Schlafzimmer, ſchön möblirt,
ſofort zu vermiethen.
lanzacker zu verp., alter Arheilger
Weg nächſt d. Stadt. Zu erf. Exped.
[1066.
Cächsische Rentenversicherungsanstalt zu Dresden.
Nachdem wir in Darmſtadt eine Obergeſchäftsſtelle unſerer Anſtalt errichtet und dieſelbe
px
Heren FTioarioh Lossler in Darmsladt, Peartinſtraße 35,
libvertragen haben, empfehlen wir dieſe Obergeſchäftsſtelle zu bereitwilligſter unentgeltlicher Auskunftsertheilung und
Verab=
ſtlüchung von Druckjachen über die Einrichtung unſerer Anſtalt, zur Annahme von Beitritserklärungen, Ein= und
Nach=
hälhlungen, ſowie zur Rentenauszahlung.
Dresden, am 31. Januar 1883.
Das Directortum der Hächſiſchen Rentenverſicherungs=Anſtalt zu Dresden.
Oseur Bauer, Geſchäftsführender.
(1113
inige wohlanſtändige und in
⁄de Kenntniſſen gut geförderte,
2, aber unbemittelte Knaben ſuchen
bei ihrer Entlaſſung aus der Schule
hieſigen tüchtigen Meiſtern und
Kauf=
ſetzuten in die Lehre zu treten. Herren,
Eelche auf dieſe Jungen reflectiren, werden
limgebenſt erſucht, ſich an den
Unterzeich=
ieren wenden zu wollen.
W. Werner, Oberlehrer,
Dieburgerſtraße 66. (981
Hin wenig gebrauchtes Nivellirinſtru=
E ment iſt preiswürdig zu verkaufen.
E.nſt=Ludwigsſtraße 17, Parterre. (976
Deine Wäſche zum Bügeln
und Glänzen wird
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ſnommen. Kiesſtraße 24. 641
Wohnung geſucht,
irthaltend 8 Zimmer nebſt Küche,
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ſimmer, Waſchraum und allem Zubehör,
Waſſerleitung, möglichſt auch Badeſtube
und Gasleitung. in freier Lage, doch nicht
hu weit vom Mittelpunkt der Stadt (die
Mohnung dürfte auch aus Parterre=u.
Bel=
frage beſtehen), auf 1. Juli von einer
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ürt. Familie. Offerten mit Preisangabe
mtter A. B. 27 an die Exp. d. Bl. ſ982
Zu kaufen geſucht.
Ein Haus in der Geſchäftslage (nicht
Amſtadt) mit großem Hofraum oder
Gar=
n wird gegen gute Anzahlung ohne Un=
. händler zu kaufen geſucht.
Schriftl. Offerten mit Preisangabe
er=
tet man unter B. 110 a. d. Exp. (1056
edli Du pachten geſucht: ein kleiner Garten/
) oder kleines Stück Feld in der Nähe,
hes ſüdöſtlichen Stadtviertels. - Gefl.
Cfferten mit Preisangabe unter T. H.
2ſIm die Expedition d. Bl.
[1051
„
Jehrling desnch.
Ein hieſiges Fabrikations= und Engros=
Eeſchäft ſucht einen mit guten Schulkennt=
Mmlufſen ausgeſtatteten jungen Mann in die
afmänniſche Lehre zu nehmen.
Bezügliche Offerten sub 8 19 an di=
LEppedition d. Bl.
(930
E
durch Frau Frunt, Caſinoſtraße 3: 909
1 Kinderwärterin, 1 geb'ildetes Mädchen,
welches Putz., Kleidermachen u.
Glanz=
bügeln perfekt kann, auch in der engl.
Sprache etwas bewandert iſt, als
Kammer=
jungfer od. zu größ. Kindern; ein
allein=
ſtehendes Frauenzimmer zur
ſelbſtſtändi=
gen Führung des Haushaltes.
1113) Ein brav. Landmädchen, das 4 J.
in ein. Stelle war u. Hausarbeit verſteht ſucht
Stelle. Frau Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
E
980) Einen Lehrling ſucht
Fhillipp Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27.
Angchender Hausburscho
geſucht. Näheres Caclsſtraße 16. (1014
Dür arbeitsfähige Männer aus Leehem
15 und Aſtheim, welche ſich im
Grieshei=
mer Lager aufhalten, wird Arbeit geſucht.
Auskunft: Neckarſtr. 3. mittl. St. (io82
(Fine Wohnung von 9-10 Zimmern,
2. 1 oder 2 Etagen, auf 1. April zu
miethen geſucht. — Anerbieten unter W.
nimmt die Expedition entgegen. (1083
(Fin Garten zu vermiethen Roßdörfer=
E. ſtraße 36.
[1115
(n der Nähe des Mathildengartens wird
1) von einer Dame eine kleine freundliche
Wohnung für ſofort oder baldigſt geſucht.
Offerten mit Preis an die Expedition unter
L. D.
[1116
ſin vier=, ein zweirädiges Wägelchen
V. und ein geſchn. Buchenklotz billig zu
herkaufen. Beſſ. Sandſtraße Nr. 40 im
Kinterbau, I. St.
(1063
Syoulalarzl Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hauttrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6809
Soeben erſchien und iſt bei mir
vor=
räthig:
Karte vom
Ueberſchwemmungs=
gebiet am Rhein.
40 Pfg.
W. Der Reinertrag iſt für die
Ueber=
ſchwemmten beſtimmt
C. Hofmann,
Buchhandlung,
Wilhelminenſtraße 21. 1118
Cerdkeuluskoſt,
feinsto ſothaor,
ſempfeblen
Jobstein a Soholl,
am Ludwigsplatz.
(1119
Districh Schmidt,.
Darmſtadt, Rheinſtraße 20.
Hutfabrik und Lager
aller Nouveautés aus
renom=
mirteſten Fahriken d. In= u. Aus=
(11966
landes.
Preiſe ſehr ſolid. Reparaturen prompt.
Laden uit Wohnung
in guter Lage per 1. April oder früher
geſucht. Näheres in der Exped. (1117
ſEin in der Gartenarbeit, ſowie im
½. Rebenſchneiden erfahrener Mann,
welcher auch mit Pferden umgehen kann,
ſucht Beſchäftigung. Zu erfragen
Lauten=
ſchlägerſtraße Nr. 50, Manſarde. (1120
hebende Hechte, per Pfd. 90 Pfg.,
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kabberdan, friſch gewäſſert,
Stookſische,
Eisler Bückinge.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. 11121
oefentl. Vortrag
Em Canlbau.
Dienstag, den 6. Februar, Abends
acht Uhr, über die Lehre von der
Todten Auferſtehung und die
Ordnung der Auferſtehung: Ebr. 6. 2.
1 Cor. 15, 22-26.
Eintritt frei für Jedermann. 1122
F. Stoll, Miſſionar.
1
[ ← ][ ][ → ]21½
4 26
Bekanntmachung.
Den Handel= und Gewerbtreibenden unſeres Bezirks erlauben wir uns unſer
früheres Erſuchen um Mittheilung der ihnen zugänglichen Enlſcheidungen der
Steuer=
behörden, ſowie alles ſonſtigen etwa vorliegenden Materials über die Auslegung des
Reichsſtempelgeſetzes vom 1. Juli 1881 dringend in Erinnerung zu bringen.
Ange=
fügt wird, daß nach dem 15. Februar l. J3. eingehendes Material nicht mehr
berückſichtigt werden kann.
Darmſtadt, den 31. Januar 1883.
[1123
Großherzogliche Handelskammer.
Merck.
Dr. Meiſel.
Verkauf von Kunſtſachen ꝛc.
Eine große Anzahl von Kupferſtichen, Photographieu aller
Formate, Oeldruckbilder Bücher und Muſikalien werden
Diens=
tag bis Donnerstag, Nachmittags von 2-5 Uhr, im Laden
„Eliſabethenſtraße Nr. 41½ gegen baare Zahlung zu billigſten
(1124
Preiſen verkauft.
Ratholißen=Veren Darmſtadl.
Zur zahlreichen Betheiligung an der Sonntag den 11. Februar 1883,
präcis 4 Uhr, beginnenden
10
27
OTusnuohen uensrarsdteammtültz,
ſind die Mitglieder (ordentliche wie außerordentliche) hiermit eingeladen; vergl. 8 4
und 8 6 der Statuten.
Beſondere Anträge müſſen vor dem 9. d. Mts. dem
Präſidenten ſchriſtlich eingereicht ſein.
(125
Der Vorstund.
75
„
Ausführung aller
Vörſenaufträge
zu coulanten Bedingungen.
L. Rummel Fr., Bankgeſchäft,
Grafenſtraße im „Darmſtädter Hofr.
In unterzeichnetem Verluge iſt vorräthig:
Durmatädter Hiatorische Rleimgkeiten
336 Seiten groß Octav. Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Namie der Stadt, Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung
2) Emn Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging
5) Sttaßen=Namen und Beleuchtung. die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß nud ſeine
Imgebung. Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Gejllſchaft. 8) Waſſerverſorgung.
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) u=werbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältmiſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Wittich'ſche Joſbuchdruckerei in Darmſtadt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 7. d. Mtz.,
Nach=
mittags 2½ Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im „
Frank=
furter Hof” hier nachſtehende Gegenſtände
unwiderruflich gegen Baarzahlung:
3 Bettſtellen mit doppelten Matratzen,
1 Alkovenvorhang,
2 Roßhaarmatratzen (eine in 3 Theilen
und eine ganz),
für ſolide Arbeit wird garantirt.
Darmſtadt, den 6. Februar 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. (1126
Frächtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Bertha Kahn
Moritz Moses Hoffmann=
Verſobte.
5) Heidelberg
Darmstadt
im Februar 1883. 1127
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 6. Februar.
Abonnement suspendu,
Sneewittchen und die Zwerge.
Eine Komödie für Kinder in 5 Bildern
von C. A. Görner.
D.
1.
Bild: Der Zauberſpiegel.
2. Bild: Bei den ſieben Zwergen.
3. Bild: Die falſche Krämerin.
4. Bild: Die böſe Obſthändlerin.
6. Bild: Sneewittchen's Erlöſung und Brautfahrt.
Im 1. Bild: Große Fackel=Polonaiſe.
Anfang halb 11 Uhr. Ende gegen halb 1 Uhr.
Abends
10. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung:
Robert und Bertram,
oder:
Die luſtigen Vagabunden.
Poſſe mit Geſang und Tanz von G. Räder.
1. Abtheilung: Die Flucht.
2. Abtheilung: Die Hochzeit.
3. Abtheilung: Soirke und Maskenball.
4. Abtheilung: Das Volksfeſt.
14 Robert.
Herr Wisthaler,
Ehren=
mitglied, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
(1129
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche bei der Berdigung unſerer
lieben, unvergeßlichen Mutter, Schweſter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
Anna Dorothen Jakoby
ſo herzlichen Antheil genommen und ſie zur letzten Ruheſtätte
geleiteten, ſagen wir hiermit unſeren aufrichtigſten Dink.
Beſſungen, 5. Februar 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 6 Februar.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer leidet in Folge einer
leichten Exkältung an Heiſerkeit, weshalh derſelbe die zur Vorſtellung
hierher beorderten Cadetten nicht empfing und auch die gewohnte
Aus=
fahrt unterließ.
Der Zuſtand des Fürſten Bismarck, über deſſen Befinden am
Freitag ſehr ernſte Gerüchte im Umlauf waren, iſt allerdings ein ſehr
ſchmerzhafter, da ſein altes Leiden (Venenentzündung am Bein) wieder
aufaetreten iſt, doch iſt bereits entſchiedene Beſſerung eingetreten.
Profeſſor Frerichs erklärte nach gründlicher Unterſuchung, daß der
Zuſtand des Reichskanzlers trotz aller Schmerzhaftigkeit doch keine
beſorgnißerregende Momente aufweiſe.
In der Sitzung des Reichstags vom Samstag theilte der
Präſi=
dent ein Schreiben des Reichskanzlers mit, welches den Reichstag um die
Genehmigung der ſtrafrechtlichen Verfolgung der ſocialdemokratiſchen
Abgeordneten Frohme und Geiſer erſucht und zwar wegen Mißbrauchs
der Eiſenbahnfreikarten. Das Erſuchen wurde der
Geſchäftsordnungs=
commiſſion zum Berichte überwieſen. Hierauf berieth der Reichstag den
Poſtetat zu Ende und genehmigte die zu verſchiedenen Bauten
angefor=
derten Summen theilweiſe mit Abſtrichen.
Die Klagen wegen zu
lopuriöſer Bauten wurden von Staatsſecretär Stephan damit
zurück=
gewieſen, daß er ſich theils auf die Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit
R.
berſelben auch im Intereſſe des Publicums berief, theils auch darauf
Knwies. daß man ſich früher über die allzugroße Einſachheit der
öffent=
chen Bauten beſchwert habe.
Die Abgg. Ausfeld und Genoſſen haben beim Reichstage den Antrag
eſtellt, daß alle activen und nichtactiven Militärperſonen und
An=
gehörigen der Marine, ausgenommen die Perſonen des Unterofficier= und
Gemeinenſtandes, zu verpflichten ſeien, nach Maßgabe der für die
Civil=
ſamten des Reichs geltenden Beſtimmungen zu den Communalabgaben
eizutragen.
Die königlich preußiſche Staatsregierung läßt gegenwärtig um=
Angreiche Ermittelungen über das Bettler= und Vagabundenweſen
an=
bellen. Sämmtliche Amtsgerichte und ſämmtliche Staatsanwaltſchaften
nd zur Berichterſtattung veranlaßt worden über die praktiſchen
Er=
ſahrungen, welche ſie in den letzten Jahren innerhalb ihrer
Amtsgerichts=
bezirke gemacht haben. Zugleich haben ſie ſich gutachtlich darüber zu
außern, ob die gegenwärtige Geſetzgebung ausreichend erſcheint zur Be=
141
mpfung des Vagabundenthums, oder ob eine Aenderung der
beſtehen=
den Geſetze für erforderlich erachtet wird. Ohne Zweifel werden auf
Grund des reichhaltigen Materials, welches die Berichte der erwähnten
Vehörden darbieten müſſen, ernſte und eingehende Erwägungen
ſtatt=
ſnden, welche vorausſichtlich eine Aenderung der Geſetzgebung zur Folge
Zo haben dürften, namentlich ſoweit die Befugniß der Landespolizeibehörde
89in Frage kommt, ſolche Perſonen, welche wegen Bettelns und Land=
1ou ſtreichens gerichtlich verurtheilt werden, auf Zeit in Arbeitshäuſern unter=
— Fbringen oder dieſelben zu gemeinnützigen Arbeiten zu verwenden.
Dänemark. Die Annahme, daß die Maßnahmen der preußiſchen
2
GUKegierung gegen die militärpflichtigen nordſchleswigſchen Optanten
mog=
üAlacherweiſe ein gegenſeitiges Einverſtändniß der däniſchen und preußiſchen
7äRegierung zu Grunde liege, ſcheint ſich zu beſtätigen. In Dänemark iſt
4ihnämlich, wie aus einem Erlaſſe des däniſchen Miniſteriums hervorgeht,
unliebſam vermerkt worden, daß die däniſchen Optanten in Nordſchleswiz
3a ſuich nicht nur der Militärpflicht in Deutſchland, ſondern auch in
Däne=
mark zu entziehen ſuchen. Die preußiſche Regierung handelt alſo zugleich
iæ däniſchem Intereſſe, wenn ſie die nordſchleswigſchen Optanten mit
ßeeranziehung in den deutſchen Militärdienſt eventuell mit Ausweiſung
bedroht. Es bleibt denſelben, ſo calculirt man in Dänemark wohl mit
echt, in Folge deſſen nichts Anderes übrig, als in die däniſche Armee
ſenzutreten, und die däniſche Regierung läßt ſich die betreffenden
Maß=
ſuhmen der preußiſchen Regierung gerne gefallen.
Frankreich. Der Senat wird demnächſt die Commiſſion für die
12
.Prätendentenvorlage wählen. Die Berathung hierüber dürfte bereits am
44Lonnerstag im Plenum erfolgen. Vorausſichtlich wird die Vorlage,
6Apenn ſie Annahme im Senate findet, bedeutende Aenderungen erleiden.
Oß
Duclerc iſt jetzt außer Gefahr, auch im Befinden Failleres dauert
4
4. Ade Beſſerung fort. Das Portefeuille des Aeußeren wurde nach einander
Slliourcel, Duchatel und Arago angeboten, ebenſo Chalemel Lacour, von
1AUen aber die Annahme verweigert; ebenſo refuſirten zwei Admirale be=
¾lljüglich des Vortefeuilles für die Marine.
Prinz Napoleon iſt. da ſich ſein Zuſtand verſchlimmert hat, in
voriger Woche aus der Conciergerie in die Heilanſtalt von Auteuil - bei
Sähl Baris - gebracht worden,
England. Die Führer der iriſchen Landliga beabſichtigen, dieſem
Cunde eine weit großartigere Organiſation als bisher zu geben. Die=
8 lhſube ſoll auch auf Enaland und Schottland ausgedehnt werden. ſo daß
A4herdurch die iriſche Landliga in eine großbritanniſche Landliga
umge=
r10awandelt werden würde. Der Hauptſitz der Landli,a würde dann nicht
mehr Dublin, ſondern London ſein. Es hat dies, abgeſehen von der
316 tärkung, welche die iriſche Agitation aus der Wahl der Hauptſtadt zum
Centralſitz der Liga zu ziehen hofft, zunächſt auch den techniſchen Vortheil,
ählaß die Liga in ununterbrochener Verbindung mit den Führern bleibt,
ſmelche dem Parlament angehören.
S5
Gutem Vernehmen nach hat Lord Granville erklärt, daß die Zu=
Eaſlüuſſung Rumäniens, Serbiens und Bulgariens zur Donauconferenz er=
2.
Rfulgen werde, ſobald die Conferenz beſchloſſen habe, dieſe Staaten
ein=
wladen.
i210
In der Verhandlung des Proceſſes, welcher wegen des Mord=
9
ſcomplottes gegen Beamte vor dem Dubliner Gerichtshof ſpielt, wurden
G
=10gam Sonnabend 8 Angeklagte der Ermordung von Cavendiſh und Bourke
gbeſchuldigt.
Italien. Im italieniſchen Kriegsminiſterium ſoll gegenwärtig eine
Sslaußerordentliche Thätigkeit herrſchen. Man beabſichtigt nämlich eine er=
31he bliche Vermehrung des ſtehenden Heeres und die Befeſtigung mehrerer
Ssſwichtiger italieniſcher Häfen. Dem Vernehmen nach ſollen noch im Laufe
hldeſes Jahres zwei neue Armeecorps errichtet werden.
Spanien. Im Senat iſt die Vorlage bezüglich des parlamentari=
37ien Eides, welche Angelegenheit das ſpaniſche Parlament in jüngſter
Leit lebhaft beſchäftigte. mit 112 gegen 22 Stimmen angenommen wor=
6Nden. Darnach iſt es den Abgeordneten geſtattet, dem Könige Treue zu
8hſoerſprechen, wenn ſie es nicht vorziehen, den förmlichen Schwur zu leiſten.
21E3 erſcheint dies als ein bemerkenswerthes Zugeſtändniß an die radical
büi Prartei, welche ſchon ſeit Jahren gegen die Verpflichtung zum parlamen=
„ülth
Rußland. Ueber die demnächſt ſtattfindenden Hoffeſtlichkeiten wird
dem yF. J nachfolgendes berichtet: Am 26. Februar (alten Styls). als
ſam Geburtstage des Kaiſers: ſolennes Diner und Hofball; am 2. März
ſzur Feier des Tages der Thronbeſteigung des Kaiſers: Kirchliche Feier
lund Hofdiner; am 8. März wird der Hofſtaat nach Gatſchina verlegt;
26
273
am 22. April reiſt das Kaiſerpaar nach Moskau zur Einweihung der
Erlöſer=Kathedrale, während der Hofſtaat ſeine Ueberſiedelung nach
Peter=
hof bewerkſtelligt; am 26. April kehrt das Kaiſerpaar nach Peterhof
zurück; am 8. Mai erfolgt die Abreiſe des geſammten Hofſtaates nach
Moskau; am 12. Mai verkündigen Herolde die Krönung, am 15. Mai
erfolgt die Salbung und Krönung; vom 16. bis 25. Mai werden drei
Hofbälle abgehalten.
Türkei. Die Audienz, welche der deutſche Botſchafter bei der Pforte
Herr v. Radowitz, jüngſt beim Sultan gehabt hat, hat verſchiedene
Aus=
legungen erfahren. Es wird indeſſen aus Konſtantinopel mit der größten
Beſtimmtheit verſichert, daß politiſche Fragen der Audienz gänzlich fern
gelegen hätten. Dieſelbe bezog ſich nur auf Angelegenheilen, welche die
in der Türkei anſäſſigen deutſchen Unterthanen betreffen. Auch von dem
Empfang des Prinzen Friedrich Carl von Preußen, welcher auf ſeiner
Orientreiſe auch Conſtantinopel zu berühren gedenkt, war die Rede, doch
konnte Herr v. Radowitz dem Sultan über die Zeit der Ankunft des
Prinzen noch nichts Genaueres mittheilen.
Eghpten. Ueber die Aufnahme, welche die engliſche Circularnote
betreffs Cgyptens bei den Cabineten gefunden hat, liegt jetzt eine
an=
ſcheinend officiöſe Mittheilung aus London vor. Derſelben zufolge hat
man in Petersburg den in der Note ausgeſprochenen Anſchauungen
vor=
läufig im Principe zugeſiimmt, doch behält ſich die ruſſiſche Regierung
Detailerörterungen zur gegebenen Zeit vor. In ähnlicher Weiſe haben
ſich auch die öſterreichiſche und die italieniſche Regierung ausgeſprochen.
Was Deulſchland anbelangt, ſo ſoll dasſelbe die engliſche Note ſehr
ent=
gegenkom mend aufgenommen und erklärt haben, daß Deutſchland in
der egyptiſchen Frage ſich nicht direct intereſſirt erachte und lediglich die
Uebereinſtimmung der Mächte wünſche.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kammermuſikern
Fr. Bergmann und C. Anton das Ritterkreuz 2. Kl. des
Verdienſt=
ordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
- S. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen geſtern im Neuen
Palais JJ. EC. den Grafen und die Gräfin zu Solms=Laubach nebſt
den Gräfinnen Eliſabeth und Magdalene zu Tiſch.
Geſtern Abend 8 Uhr fand im Großh. Palais ein Hofball ſtatt,
zu welchem etwa 360 Einladungen ergangen waren.
Heute Abend werden S. Königl. Hoh. der Großherzog dem
Ver=
nehmen nach den Ball der Vereinigten Geſellſchaft beſuchen; am Samstag
beehrten Hochdieſelben das Ballfeſt des Generalmajors von Radecke mit
Allerhöchſtihrer Anweſenheit.
- Seitens des Großh. Miniſteriums der Finanzen iſt der
Eiſen=
bahnbeirath für das Großherzogthum zur 4. Sitzung auf den 8.
März l. J. nach Darmſtadt einberufen.
Sicherem Vernehmen nach iſt von dem Präſidenten der
evan=
geliſchen Landes=Synode im Einvernehmen mit dem Ober=
Conſi=
ſtorium der 29. März nächſthin, Donnerstag nach Oſtern, zu deren
Ein=
beruſung auserſehen worden. Vorausſichtlich wird derſelben wichtiges
und umfangreiches Material unterbreitet werden, und deren Dauer
dem=
nach nicht eine ganz kurze ſein und ſich bis über 8 bis 14 Tage hin
erſtrecken.
—- Die Vorlejungen des Hrn. Profeſſors Dr. Kittler über elektriſche
Beleuchtung unterbleiben am Dienstag den 6. und Mittwoch den 7.
Fe=
bruar, ſo daß der am vergangenen Samstag für Abtheilung A.
ge=
haltene Vortrag am Donnerstag den 8. Februar für Abtheilung B.
wiederholt wird.
Die Befürchtung, daß Blattern verbreiteter im Großherzogthum
auftreten möchten, erſcheint als eine mehr und mehr be=ründete, in dem
in den letzten Tagen auch in Finthen, Kreis Mainz, bei zwei
Angehörigen einer Familie, und zwar gleichzeitig, dieſe Krankheit zum
Ausbruch gelangte. Ueber die Art und Weiſe der Anſteckung wurde
bei den angeſtellten Nachforſchungen keinerlei Anhalt gewonnen. (D. Z.)
O Herr Ober=Medicinalrath Dr. Pfeifer beendigte in der am
Freitag ſtattgehabten Gitzung des Localgewerbvereins ſeinen Vortrag
über die Geſundheitsverhältniſſe von Darmſtadt=
Beſſungen, indem er zunächſt einen kurzen Rückblick auf die
ver=
heerendſten Seuchen warf, die hier geherrſcht, in welcher Beziehung die
Peſt obenanſteht. Dieſelbe hat bereits im Jahr 1347, dann 1434, 1472.
1482. 1597, ſowie 1606 zahlreiche Opfer gefordert, erſchien alsdann im
Gefolge des unſeligen dreißigjährigen Kriegs zum letzenmal im Jahr
1629, wo ſie bis 1637 wüthete und namentlich im Jahr 1635, wo in dem
kieinen Darmſtadt etwa 2000 Menſchen ihr erlagen, mörderiſchauftrat.-
Eine bedeutende und zwar 7 Monate andauernde Blatternepidemie
trat im Jahr 1800 auf und iſt das nachherige Vorkommen derſelben
ſtets ziemlich beſchränkt geweſen, wenn auch das Jahr 1871 eine
verhält=
nißmäßig große Zahl von Blatternfälle brachte. — Die Grippe (
In=
fluenza) trat hier zum erſtenmal 1580, zum letztenmale 1782 epidemiſch
auf. Der Flecktyphus wurde namentlich im Jahr 1813 durch
kriegs=
gefangene Franzoſen auf die Einwohnerſchaft übertragen, iſt aber ſeitdem
ſehr ſelten geworden, während hauptſächlich in der Altſtadt und
zwar in ſtets eng begrenzten Bezirken, der Abdominaltyphus,
deſſen Weſen erſt in dieſem Jahrbundert erkannt wurde, in den Jahren
1840- 42. dann wider 1863, 1868, 1873 und 1877 epidemiſch
auf=
trat, wobei jedoch nicht zu verkennen iſt, daß dieſe Krankheit
274
Die früher käufigere Ruhr trat 1811, 1843. 1862 und 1857. dann noch 1 für den Verein verfaßt, von Herrn Hofgärtner Rudolf Noack.
einmal im Jahr 1871 auf, wogegen Scharlach, Maſern und Keuchhuſten
verhältniſſe, namentlich im Vergleich zu anderen Städten, keineswegs eine Lauch und 72 Laib Brode.
leighte, ſondern vielmehr höchſt ſchwierige Aufgabe iſt, die langjährige,
mit der Feſtſtellung der allgemeinen Sterblichkeitsziffer noch ſehr um den Preis von 50000 Mark käuflich erworben worden.
wenig gedient iſt. Angenommen darf werden, daß, wenn dieſelbe
deſſen Verhältniſſe ſich noch am meiſten zu einem Vergleich mit hieſiger den Zuſchlag erhalten.
Stadt eignen, obgleich in den Altersklaſſen auch ein großer Unterſchied
zu nennen, wenn ſie auch im Jahre 1871, wo Blattern, Ruhr und Maſein entfallen.
graſſirten, auf 27 pro Mille ſtieg. Die Kinderſterblichkeit (unter
Abendeſſen im Vereinslocal der „Bockshaufs vereint.
O Von den auch in hieſiger Stadt ſtark vertretenen 30 Franken= die Klage fallen laſſen wolle.
looſen der Stadt Venedig iſt, laut Reſtantenliſte, eine ganz
unver=
hältnißmäßig große Anzahl längſt, und zwar mitunter auch mit größeren
Preiſen gezogen, aber noch nicht erhoben, worauf wir alle Intereſſenten
hingewieſen haben möchten.
) Am 19. Sept. v. J. ſtieß auf der Srecke zwiſchen Biblis und
Bobſtadt ein Materialzug mit einem Wagen zuſammen, welcher
Grab=
ſteine geladen hatte, wober der Fuhrmann leicht beſchädigt wurde, der
Wagen nebſt Ladung aber ſo zu Schaden kam, daß die Heſſ.
Ludwigs=
bahn für eine Geſammtentſchädigungsſumme von nahezu 1100 M.
aufzu=
kommen hatte. Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß der damals
als Hilfsbahnwärter fungirende Streckenarbeiter Joh. Gauer VIII von
Biblis auf ſeinem Poſten eingeſchlafen war - er war die Nacht vorher
auf der Kirchweihe geweſen - und dadurch die Schließung der Barriere
verſäumt hatte. Die Strafkammer des Landgerichts verurtheilte am
Montag den Gauer wegen fahrläßiger Gefärdung eines
Eiſenbahntrans=
ports zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen. — Weiter wurde gegen
den ehemaligen Kirchenrechner Hebermehl von Goddelau verhandelt,
der ſich als decretmäßig angeſtellter Rechner im v. J. beikommen ließ,
zur Deckung von Privatſchulden, insbeſondere rückſtändigem Pacht,
zwei=
mal aus der ihm anvertrauten Kaſſe Geld im Geſammtbetrage von circa
250 M. zu entnehmen. Der in jeder Beziehung geſtändige Argeklagte,
den nur falſches Ehrgefühl abhielt, Freunden, die ihm ſicher geholfen,
ſeine momentane Verlegenheit zu offenbaren, wurde zu einer 5
monat=
lichen Gefängnißſtrafe verurtheilt.
n Wenn wir auch in unſerem nüchternen und zurückhaltenden Darm
ſtadt niemals die active und paſſive Betheiligung erreichen werden, welche
die großen rheiniſchen Städte an Faſtnacht ſeit Jahrhunderten ein einzig
da=
ſtehendes, großartiges Volksfeſt ſeiern läßt, ſo muß doch der größte
Hypochonder angeſichts des diesjährigen Maskenballs im
Saal=
bau zugeben, daß auch dem Darmſtädter die Freude und der Sinn für
die Narretei nicht abgeht, und Witz und Humor auch in Darmſtadt eine
gute Stätte finden. Die Betheiligung an dem letzten Camstag
abge=
haltenen Maskenball war recht zahlreich; alle Schichten der Bevölkerung
Darmſtadts, bis herauf zum Geheimenrath, waren in den reich mit
Palmen ausgeſchmückten Räumen des Saalbaues vertreten. Die
ein=
zelnen Masken hatten ſich großentheils mit vicl Geſchmack coſtümirt; vor
Allem zeichnete ſich jedoch durch Pracht und Reichthum das Coſtüm eines
Beduinen aus, deſſen männlicher Träzer eigenthümlicher Weiſe von den
verſchiedenſten Seiten für eine weibliche Bühnengröße gehalten wurde.
Den Mittelpunkt des Feſtes bildete der mit viel Geſchick arrangirte
Ein=
zug des Prinzen Carneval, an welchen ſich ein durch wilde Grazie
her=
vorragender Indianertanz, ein Küchenmenuett und die eleganten
Cxer=
citien zweier Herren auf Velocipeden anſchloſſen. Bis in den frühen
Morgen hinein dauerte das bunte Treiben der fröhlichen Tänzer und
ſchönen Tänzerinnen, und jedes derſelben wird ſich mit Freuden der
ge=
nußreichen Stunden erinnern, welche es in dieſer Nacht im Saalbau
durchlebt hat.
In der bevorſtehenden Monatsverſammlung des
Gar=
tenbauvereins wird neben anderen intereſſanten Verhandlungen die
Frage des Bezugs von Gemüſe= und Blumenſamen beſprochen werden.
Die Cataloge verſchiederer Samenhandlungen werden zur Vertheilung
H. 26
und ihre Gefährlichkeit entſchieden im Abnehmen begriffen iſt. offen liegen, ebenſo eine Anzahl=Broſchüren: die Anleitung zur Gemüſezucht,
In der Suppenanſtalt zu Darmſtadt wurden im Monat
öfters und meiſt in gewiſſen Zwiſchenräumen aufzutreten Pflgen. Januar an 25 Kochtagen 41832 Portionen verkauft und dazu ver=
Diphtherie war in hieſiger Stadt bis 1869 unbekannt und trat erſt 1874 wendet: (in Pfunden ¼⁄ Kilo) Ochſenfleiſch 863, Fett 214, Schmalz 146,
als Csidemie auf. — Auf das Geſammtreſultat übergehend, führte der Kartoffeln 11.521, Erbſen 2149, Bohnen 1395, Linſen 1673, Reis 491.
Herr Vortragende aus, daß eine genaue Feſtſtellung der Geſundheits= Mehl 592, Salz 586, Zwiebeln 259, 1039 Stück Sellerie, 1039 Stück
O Wie uns mitgetheilt wird, iſt die zur Heckſchen Nachlaßmaße
ge=
ſorgfältige Beobachtungen und Aufzeichnungen, eingehende Sichtung hörige Schwerſpatmühle bei Hainſtadt von dem früher hier wohnhaft
des Materials in den verſchiedenſten Richtungen erfordert; dä geweienen Kaufmann Münch dermalen Rentner in Höchſt im Odenwald,
O Bei der jüngſt ſtattgehabten Sübmiſſion auf den Neubau der
jährlich 23 pro Mille nicht überſteigt günſtige Verhältniſſe obwalten. landwirthſchaftlichen Verſuchsſtation hat ein Odenwälder Meiſter auf die
Für Darmſtadt=Beſſungen berechnet ſie ſich auf 224, für Frankfurt, Steinhauerarbeit ein Abgebot von 44pCt. eingelegt und damit natürlich
O Im Etat=jahr 188182 warf die Weinſteuer im Großherzogthum
beſteht, welcher den Vergleich etwas zu Ungunſten hieſiger Stadt beein= einen Ertrag von 314856 M. ab, wovon auf die Provinz Rheinheſſen
fluſſen dürfie, auf 20.4. Hiernach iſt die Sterblichkeit hier eine mäßige 191,855 M., auf Starkenburg 98620 M. und Oberheſſen nur 24381 M.
Mainz. 5. Februar. In der Woche vom 21. bis 27. Januar ſind
15 Jahren) ſchwankt zwiſchen 31 und 46 pro Mille, beträgt im Mittel Erkrankungsfälle von Abdominaltyphus dahier und in Kaſtel nicht
38. in Frankfurt dagegen nur 36, die der Erwachſenen zwiſchen 17 und zur Anmeldung gekommen. - Die L. Civilkammer des Landgerichts
21 beträgt im Mittel 18, in Frankfurt nur 16, die Sterblichkeit der hatte der Frau des entflohenen Harmoniumhändlers Wolff, deſſen Ver=
Säuglinäe, ein Hauptfactor, berechnet ſich hier auf durchſchnittlich 20pét., mögen mit Beichlag belegt war, weil er verdächtig iſt, auf ungeſetzliche
in Frankfurt dagegen auf nur 18 pCt. Hinſichtlich der ſogenannten Weiſe junge Leute vom Militärdienſt befreit zu haben, in ihrem ang=
Epidemieſterblichkeit iſt Darmſtadt bezüglich der Todesfälle an Typhus ſtrengten Alimentationsprozeſſe einen Eid auferlegt. Der Eid ging
da=
entſchieden beſſer wie Frankfurt geſtellt, nicht ſo bezüglich Diphtherie und hin, daß Frau Wolff, die monatlich 600 M. verlangt, nach Ableiſtung
Maſern, doch ſind die hieſigen Verhältniſſe in dieſer Beziehung beſſer wie des Manifeſtationseides keinen Lotteriegewinn gemacht habe, daß ihr ihr
die in Heidelberg, Würzburg, Weimar oder gar Chemnitz. - Die Verſamm= Mann weder direkt noch indirekt Unterſtützungen zukommen laſſe, und
lung zollte dem Vorträgenden lebhaften Beifall und blieb ſodann noch daß ihr ſolche weder von ihrem Manne, noch von Andern verſprochen
lange bei einem durch zahlreiche Toaſte gewürzten, gemeinſchaftlichen ſeien. Nachdem dieſes Erkenntniß erlaſſen, hät Frau Wolff durch ihren
Anwalt mittheilen laſſen, daß ſie einen ſolchen Eid nicht ſchwören und
Großherzogliches Hoftheater.
Montag den 5. Februar.
Verfloſſenen Freitag fand die erſte Wiederholung der dramatiſirten
Vorfgeſcichte „Die Rantzau von Erckmann=Chatrian ſtatt, und wurde.
gleich der Premikre, im Ganzen nicht allzu warm aufgenommen.
Unt=
ſchiedenen Beifall fanden auch diesmal eigentlich nur die Scene zwiſchen
Louiſe und ihrem Vater am Schluſſe des zweiten Actes und die Scene
des erſten Zuſamwentreffens der feindlichen Brüder.
Am Sonntag wurde der Poſtillon von Lonjumeau, komiſch
Oper von Adam, zuin erſten Male in dieſer Saiſon aufgeführt. Tie
angenehmen, leicht ins Gehör fallenden Melodien, verbunden mit einer
ſorgfältig ausgearbeiteten Inſtrumentalbegleitung, ſowie das ſpannende
Sujet, das eine Fülle von komiſchen Situationen bietet, haben dieſe Oper
zu einer der beliebteſten und populärſten dieſes Genre's gemacht und
ſichern ihr bei einer geeigneten Aufführung ſtets eine aufmerkſame und
dankbare Zuhörerſchaft. Eine alle Anſprüche nach jeder Richtung hin in
gleichem Maße befriedigende Wiedergabe des Poſtillon wie überhaupt der
franzöſiſchen komiſchen Oper verlangt, daß die Darſteller zugleich auch
aute Schauſpieler ſeien, was ſich bekanntlich nicht gerade allzu häufig
findet. Das Spiel des Herrn Hofmüller als Saint=Phar konnte
wohl befriedigen. während ſeinem Poſtillon die natürliche Friſche und
Lebendigkeit fehlte; was indeß durch ſeinen ſchönen Geſang, mit dem er
ſich auch diesmal die Gunſt der Juhörer erwarb, einigermaßen
auſge=
wogen wurde. Das bekannte Poſtillon=Rondo, zumal die Einlage von
Abt, trugen ihm lebhaften Beifall ein. Frau Mayr=Olbrich bewährt
ſich auch diesmal als eine Darſtellerin der Magdalene, reſp. Frau h.
Latour, die namentlich im Geſang ihres Gleichen ſucht; beſonders di
Einlage am Anfang des 2. Actes, die Arie aus der Oper „der Zweikampi
von Herold, war eine virtuoſe Leiſtung. Recht gut gelang ihr auch 5=
Doppelſpiel im 3. Acte. Meiſterhaft und unter lautem Beifall ſpill
Herr Hofconcertmeiſter Weber das obligate Violinſolo vor der großo
Arie. Als ein tüchtiger Vertreter des Biju=Alcindor erwies ſich Herr
Eilers, der in dieſer, wie überhaupt in allen komiſchen Rollen,
ſowoll=
den dramatiſchen, als auch den geſanglichen Theil ſeiner Aufgabe u
durchgreiſender Geltung brachte. Seine charakteriſtiſche Arie verdient
be=
ſonders erwähnt zu werden. Der Marquis von Corey des Herrn
Mick=
ller iſt eine bekannte Leiſtung. In den Chören zeigten ſich einzelne
Un=
benheiten. Das Orcheſter unter Herrn de Haan's Leitung bewähnte
ſeine gewohnte Präciſion.
Nach der Oper wurde das komiſchpantomimiſche Ballet: Die
luſtigen Faßbinder aufgeführt und erregte, wie in der Weihnachts=
Kindervorſtellung, wieder große Heiterkeit. Das Haus war gut beſetzt.
Tages=Kalender.
Dienſtag 6. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft. — Monatsverſamm
lung des Alpenvereins (Saalbau). — Vortrag des Miſſionars F. Stoll,
(Saalbau).
Samstag 10. Februar: Maskenball des Geſangvereins „Sängerluſi=
Sonntag I1. Februar: Vortrag im Katholiken=Verein.-
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.