146.
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G2 Peſtimtern Beſtellungen ent=
Cayumua zu 1 Marl 50 P.
wGaul uet Pſtaſichlag.
rag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Volizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
28.
Donnerstag den 1. Februar.
Zu publieiren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 3:
1) Geſetz, die Ausjührung des Deutſchen Gerichtskoſtengeſetzes und der Deutſchen Gebührenordnungen für Gerichtsvollzieher
und für Zeugen und Sachverſtändige betreffend.
8) Geſetz, die Fauſtpfandverträge der Vorſchuß= und Creditvereine betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Landwirthſchaftliche Wandervorträge.
Sonntag den 4. Februar l. Js., Nachmittags 3 Uhr, findet zu Gräfenhauſen im Saale des Gaſtwirth
Jacob Pons eine landwirthſchaftliche Beſprechung ſtatt, welche durch einen Vortrag des Herrn Hofgärtner Rudolf Noack über
Pflanzung und Pflege der Obſtbäume eingeleitet werden wird. Alle Freunde der Landwirthſchaft, insbeſondere des
Obſt=
jeues werden hierzu freundlichſt eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter von Gräfenhauſen und der benachbarten Gemeinden erſucht der Unterzeichnete ergebenſt,
Vor=
ſehendes in Ihren Gemeinden ortsüblich bekannt zu machen und thunlichſt zu verbreiten.
Darmſtadt, am 29. Januar 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt
Gros.
0932
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß das Bedecken der Stuten durch Landgeſtütsbeſchäler in loco
Darmſtadt am 1. k. Mts. beginnen und zwar täglich in den Mittagsſtunden von 11 bis 2 Uhr ſtattfinden wird. Die
Deck=
cheine werden auf unſerem Büreau ausgefertigt. Zugleich machen wir darauf aufmerkſam, daß im Falle der
Nicht=
enutzung, die Deckſcheine bis ſpäteſtens Ende Juli 1883 an uns zurückgegeben werden müſſen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(853
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
ſithe des Lorenz Becker dahier und
War:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
2 422 61 Hofraithe,
Lange=
gaſſe,
2 423
6⁄₁₀ 7 Thorfahrt
da=
ſelbſt,
2 423
Ueberbau daſelbſt,
2 424 15 ¼ Hof daſelbſt,
Montag den 5. Mürz l. Js., Vor
mittags 1 Uhr,
u den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 31. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[933
Berntheiſel.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Im=
mobilien des Schmiedmeiſters Franz
Jo=
ſeph Binkert dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 450
230 Hofraithe, große
Schwanengaſſe,
(Schloßgartenſtr.)
4 451 544 Grabgarten
da=
ſelbſt,
28 185 769 Acker bei der
Martinsmühle,
Montag den 5. Mürz l. Js.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 31. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(934
Berutheiſel.
Bekanntmachung.
Auf dem Artillerie=Schießplatze bei
Darmſtadt ſoll die Erbauung von 5
Abort=
gebäuden, veranſchlagt zu 12500 Mr.,
an einen General=Unternehmer in
öffent=
licher Submiſſion vergeben werden.
Poſtmäßig verſchloſſene und portofreie
Offerten ſind bis zu dem auf
Donnerstag den 1. Februar d. 3s.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem gedachten
angeſetzten
Schießplatz - Caſinogebäude
Termin, woſelbſt auch die Bedingungen ꝛc.
ausliegen, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 21. Januar 1883.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
692
66
234
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 2. Februar. Vormittags
10 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete im Ritſert'ſchen
Saale, zum Schützenhofu dahier nachſtehende
Pfänder unwiderruflich gegen Baarzahlung:
1 Revolver, 1 Beißzange, verſchiedene
Kleidungsſtücke, 1 Koffer, 1 Reiſetaſche,
Spazierſtöcke, 1 Regenſchirm, 1ſilberne
Cylinderuhr mit Kette, 2 gold. Ringe,
1 Waage, 2 Ladentheken, 1
Cigarren=
kaſten, 1 Salz= und Mehlſtänder, ein
Oelſtänder, 1 Geſtell mit Schubladen,
2 Geſtelle mit Gefachen, 6 gepolſterte
Stühle, Kleiderſchränke, Sophas,
Com=
moden, Küchenſchränke, Tiſche, 1 Partie
Pfeifen und Pfeifenköpfe, Schmutz= und
Kleiderbürſten, diverſe Blechbüchſen,
3 Stück Drill zu Handtüchern, 1 Kuh,
3 Rinder, 1 Pferd und 1 Wagen.
Um 12 Uhr am Rathhauſe zu
Beſſungen:
2 Kleiderſchränke, 2 Pfeilerſchränle, zwei
Waſchſchränke, 2 Sophas, 1
Schreib=
ſecretär, Tiſche, 6 gepolſterte Stühle,
Teppiche, 1 vollſtändiges Bett und noch
ſonſtige Gegenſtände.
Darmſtadt, den 31. Januar 1883.
Engel,
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In Beantwortung auf mehrfache Anfragen bringe hiermit zur Kenntniß, daß ich
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dorten übertragen habe, noch eine Filiale meines Geſchäftes dorten beſteht.
Jede Behauptung des Gegentheils iſt Unwahrheit.
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ein Logis, 3 Zimmer, Küche, Keller nebf.
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bezogen werden.
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leitung, Magdſtube ꝛc. per 15. April.
944) Neckarſtraße 24 (Hinterbau)
Wohnung, 4 Zimmer, Küche nebſt Zebehör,
gleich beziehbar.
945) Ruthsſtraße 9, 2 Logis, eins
3, eins 2 Zimmer, Waſſer nebſt Zubehör.
946) Kiesſtraße 5 iſt ein Logis zu
vermiethen, anfangs April zu beziehen.
947) Gr. Ochſengaſſe 24 ein Logis,
2 Zimmer, Küche mit Waſſerleitung, im
März beziehbar.
948) Schloßgraben 3 ein kl.
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354) Schulſlraße 13, parterre, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
501) Grafenſtraße Nr. 20, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
949) Schulſtr. 11 ein möbl. Zimmer
im l. Stock, nach der Straße gebend.
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durch Frau Frank, Caſinoſtraße 3: 999
1 Kinderwärterin, 1 gebildetes Mädchen,
welches Putz= Kleidermachen u.
Glanz=
bügeln perfekt kann, auch in der engl.
Sprache etwas bewandert iſt, als
Kammer=
jungfer od. zu größ. Kindern; ein
allein=
ſtehendes Frauenzimmer zur
ſelbſtſtändi=
gen Führung des Haushaltes.
884) Ordentliche Müdchen mit guten
Zeugniſſen, welche kochen können und alle
Hausarbeit verſtehen, ſuchen Stellen.
Helene Gölzenleuchter, Grafenftr. 13.
918) Ein junger Mann ſucht Arbeit,
einerlei welcher Art. Caution kann geſtellt
werden. Näheres Schloßgaſſe 12, 2 Tr.,
erſte Thüre links.
950) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Schulzengaſſe Nr. 6, 2 St
M
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Geſucht.
Ein tüchtiges, gewandtes, für jede
Haus=
arbeit erfahrenes Hausmädchen, das
ſerviren kann und lüngere Zeit in feinen
Häuſern geweſen iſt: ohne beſonders gute
Empfehlung braucht ſich Niemand zu melden.
Anmeldung von 10 Uhr Morgens bis
2 Uhr Mittags Annaſtr. Nr. 46. (837
885) Ein braves Müdchen, das
ſelbſt=
ſtändig kochen kann und die Hausarbeil
gründlich verſteht, wird ſofort geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
951) Ein braves Mädchen, welches
alle Hausarbeit verſteht und etwas kochen
kann, findet Stelle.
Ernſt=Ludwigſtraße 20, II. St.
952) Nach Frankfurt a. M. eine tücht.
Herrſchaftsköchin geſucht. Salair 30 M.
monatlich. — Näheres bei Frau Eliſe
Mattern, Waldſtr. 4.
953) Zum baldigſten Eintritt wird ein
14-16jähriger Menſch als Auslaufer
und zu kleineren Arbeiten geſucht.
Näheres Expedition.
921) Ein tüchtiger Magazinier,
ge=
ſetzten Alters, wird geſucht. Solche, die in
der Schreibmaterialienbrauche thätig waren,
erhalten den Vorzug.
Polytechniſches Arbeits=Inſtitut
1. Schröder, Heinrichſtraße 59.
ür ein hieſiges Putz= und Modewaaren=
71
C
Geſchäft wird eine mit der Branche
durchaus vertraute Dame als Directrice
geſucht. — Offerten sub L. B. befördert
(960
die Expedition d. Bl.
uestGh
wird für ein größeres Geſchäft ein ſolider
zuverläſſiger und ſtadtkundiger Mann,
welcher im Beſitze guter Zeugniſſe und
eventuell cautionsfähig iſt. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.
1955
Für einen jungen, ſoliden Mann,
1) der von Oſtern l. J. an das
hieſige Polytechnikum beſucht, wird
Koſt und Logis geſucht.
Näheres in der Exped. 6880
Fin junger Mann mit Berechtigung zum
C Einjährigen kann gleich oder Oſtern
in ein größeres Geſchäft als Lehrling
eintreten. Adreſſe in der Expedition. (838
HansVerkauk.
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In ſchönſter und geſuchteſter Lage ein
Haus mit circa 50 ⬜ Klftr. ſchönem
Gar=
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Be=
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G aeschäft mit ſchöner Wohnung,
in beſter Lage, iſt ſofort zu vermiethen durch
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Ein herrſchaftliches Haus
mit Garten für den 1. Mai
zu miethen geſucht.
Zu erfragen in der
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pedition d. Bl.
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Lehrling=Geſuch.
Ein junger Mann mit guter
Schul=
bildung in die Lehre geſucht.
J. Ph. Leuthuer,
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Einem hochgeehrten Puhlilum die ergebene Mittheilung, daß ich am 1. Februar
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eroͤfne. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, gebe ich die Verſicherung ſtrengſter
Reellität bei billigſter und aufmerkſamſter Bedienung.
Hochachtungsvoll
Carl Wielander,
[961
3 Schuſtergaſſe 3.
Camstag den Z.
Februar 1883
findet im 8 AAIBIV ein
AcAA
Eintrittskarten ſind: für Actionäre zu M. 2. 50,
ſtatt.
für Nichtactionäre zu M. 3. 25
bei den Herren D. Falz &am; Söhne, in der Buchhandlung von Herrn
Carl Hoss. Carlsſtraße, Herrn W. Pfeil jun., Eliſabethenſtraße,
ſowie bei dem Inspector im Saalbau zu haben.
Am Ballabend werden nur Harton 4 Mark abgegehen.
Saalöftnung 7 Vhr. - Beginn des Maskenſestes S Uhr.
Nicht=Coſtümirte haben im Ballanzug zu erſcheinen.
(608
Näheres beſagen die Plakate.
GeneralVersammlung
des
znvaliden=Unterſtützungsvereins (866
Montag den 5. Februar 1883, Nachmittags 5¼ Uhr,
in dem unteren Eckzimmer der Saalbau=Reſtauration.
Darmſtadt, den 80. Januar 1883.
Der Vorstand. (962
zeichnen= und Mal=Schule.
An dem Damen=Curſus für Portrait=Feichnen und Malen nach der Natur,
welcher Montag den 5. Februar beginnt, können noch einige Damen Thell nehmen.
H. R. Hröh, Hofmaler,
(829
Kiesſtraße 58.
Der Reſidenzkalender für das Jahr 1883
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. pro Exemplar zu beziehen.
Expedition der Tagblatte:
C
Israelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Gamstag den 3. Februar: Vorabendgottesdienſt um 47 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. -— Sabbathausgang um 5 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 3. Februar: Vorabend 4 Uhr 25 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 5 Uhr 50 Min.
Wochengottsdienſt: Von Sonntag den 4. Februar an: Morgens 6 Uhr 80 Min.
Nachmittags 4 Uhr 15 Min.
WVol
leingetr. Genoſſenſchaft).
Sparkaſſe=Abtheilung.
Die Auszahlung und Gutſchrift der
Zinſen erfolgen vom 1. Februar
d. J. ab.
Der Vorstand. (963
Neine Wäſche zum Bügeln
⬜ und Glänzen wird
ange=
nommen. Kiesſtraße 24. 641
916) Ein junger kräftiger Mann,
wel=
cher im Reiten und Fahren mit Pferden
wohl erfahren, ſucht für den Tag
Beſchäf=
tigung. — Auskunft bei K. Ziegenhain,
Arheilgerſtraße 25.
beſucht werden 2 Wohnzimmer und
G2 Schlafzimmer, möblirt.
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wigsſtraße, abzugeben.
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Frachtbriefe.
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oeftentl. Vortag
zm Caalbau,
Donnerstag. den 1. Februar,
Abends acht Uhr, über die Lehre
vom Händeauflegen. Ebr. 6, 2.
Eintritt frei für Jedermann. 96
F. Stoll, Miſſionar.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 1. Februar.
7. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Ablheilung:
Zum erſten Male wiederholt:
Mignon.
Oper in 3 Acten mit Ballet von A. Thomas.
⁄ Wilhelm Meiſter.. Herr Gum, vom
Großh. Hof= und Nationaltheater in Mannheim,
als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag den 2. Februar.
Zum erſten Male wiederholt:
Die Rantzau.
Schauſpiel in 4 Acten von Erckmann=Chatrian.
67
238
N. 23
r
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Mittheilung, daß unſer lieber, guter Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel,
Candidat theol. Georg Benz,
nach langem ſchwerem Leiden am 30. Januar, Morgens
5½ Uhr, in Soragna bei Lugano lital. Schweiz) ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arheilgen, den 31. Januar 1853.
Sechszehute Sammelliſte
über
die Beiträge für die Waſſerbeſchädigten im
Großherzogthum Heſſen.
(Beträge in Mark.)
Durch den Frauenverein für Krankenpflege weitere Gabe, und
zwar von dem Vaterländiſchen Frauenverein in Fulda 150, von dem
Vaterländiſchen Frauenverein in Kiel 400. Miniſterialrath Weber,
2. Gabe 20. F. J. in Antwerpen 50. Landgerichtsrath Bonhard,
2. Gabe 20. Nachträglich von der Civilcapelle Köhler vom Concert
in dem Heſſiſchen Hof 1.10. Durch Herrn Landgerichtsrath
Heinzer=
ling. Ungenannt aus Glasgow 20. Sammlung von dem Localcomits
in Klein=Karben, 2. Gabe 42. H. C. Solms in Göttingen 50. Ron
der Expedition des „Kreuznacher Tageblatts 100. Durch
Bürger=
meiſter Eißel in Birkenfeld 230. H. E. aus Berlin 100. Aus der
Sammlung unter den Beamten zu Chateau=Salins und den
Ein=
wohnern von Dreuze in Lothringen 88.67. Von der Redaction und
Expedition der „Heſſiſchen Blätter' in Melſungen 55.15. Von dem
Hülfscomits in Gernsbach 200. Sammlung von den Arbeitern in
der Maſchinenfabrik von Venuleth und Ellenberger hier 67. Venuleth
und Ellenberger, Maſchinenfabrikanten, 2. Gabe 110. Ertrag einer
von jungen Damen und Herren veranſtalteten muſikaliſchen Soirée
(Heinrichſtraße) 80. Von dem Comité für die deutſchen
Ueber=
ſchwemmten in London (400 Lſt.) als 2. und 3. Sendung 4063.80
und 4059. 80. Von den Stammgäſten in Böttinger's Brauerei,
Er=
trag eines Concerts 100. Sammlung aus der Stadt Wurzen i. S. 600.
Von dem „Berliner Tageblatt', weitere Sendung 500. Aus der
Sammlung von Officieren und Unterofficieren der Mindener
Bürger=
compagnie 400. Von dem Deutſchen Phöniz in Frankfurt a. M. 1000.
C. Hemmerde und Söhne, weitere Gabe 30. A. K. und K. F. 6.
Kaufmann Praſſel, 2. Gabe 10. Ph. Bechtold, Rentner, 2. Gabe 20.
Antheil an einer durch den Bürgermeiſter in Kirn veranſtalteten
Sammlung 415. Nachträgliche Sammlung aus Wimpfen 14.30.
Von den „Neuen Heſſiſchen Volkzblättern”, weitere Lieferung 549.82.
Reinertrag eines Concerts bei Reſtaurateur Engelter 15.05. Ertrag
einer Spielgeſellſchaft daſelbſt 2.23. Peter Geuter, weitere Gabe 100.
Voſeiner, Miniſterialbuchhalter, 2. Gabe 5. Tafelrunde „Vereinigte
Geſellſchaft; hier 100. Ertrag einer von Birkenfelder Damen
ver=
anſtalteten Verlooſung 250. Hauscollecte aus Weinbreren bei
Lauern=
förde a. d. Weſer 48.70. Von der Expedition der „Danziger
Zeitung: 650.79. Sammlung aus der Gemeinde Ilbenſtadt 103.20.
Von Rentmeiſter Martin zu Diez 86. S5. Von dem Kreiscomite in
Offenbach, 3. und 4. Sendung 255 und 250. Durch Herrn
Kreis=
rath Joſt, weitere Sendung aus der Sammlung im Kreis Erbach 39.80.
Paul Kühn in St. Johann 10. Ertrag der Veilooſung von A. S. D. 80.
Von der Expedition des „Paſewalker Anzeigers= 150. Von
einem geborenen Gießener in Berlin 6. V. in Offenbach 10.
Gg. Dettweiler, Oberverwalter, 2. Gabe 10. Jacques Staub,
Ver=
walter, 2. Gabe 5. S. Knapp, Wirthſchafterin, 2. Gabe 2. J. Klein,
Verwalter 5. J. Spring, Verwalter 5. Von dem Herrn Präſidenten
des Reichstags aus den von Einwohnern in St. Louis und
Louis=
ville geſpendeten Beiträgen 14.650. Ungenannt in Moskau 100.
In der Sache Döring gegen Dav. Sobernheim, Sachverſtändigengebühren
von Herrn Stadtbaumeiſter Braden hier 4. P. Heppenheimer, Hotel
Liverpool in Paris. 2. Gabe 100. Weitere Gabe aus der
Gemeinde=
kaſſe Schimsheim 100. Von dem Comite zn Stuttgart weitere
Sen=
dung 3000. Aus der Sammlung von Stadt und Amt Stadthagen 300.
Durch Herrn Bernhard Frieſe in Frankfurt für Frau Jenny Schmolze
in New=York 50. Aus der Sammlung in der Stadt Hameln 400.
Von dem Comits in Leipzig weitere Sendung als Extra=Gabe: 1) von
der Leipziger Krämer=Innung 200. 2) von den drei amtsführenden
Krämermeiſtern Kreutzer, Batz und Sturm 100. Von der Spar= und
Creditkaſſe in Homberg a. d. O. 500. Von dem Hülfscomits des
Oberamtsbezirk Reutlingen 500. Erlös einer Schaubude auf dem
Maskenball der Vereine Bürgerverein und Eintracht 22.20. Durch
Inſpector Premier=Lieutenant a. D. Bonhard in Dieburg von
Ver=
wandten aus England 100. Durch Herrn Pfarrer Krätzinger: Aus
Eineinarti v. Herrn Ludwig Sonntag. 2. Gabe 20. Im Klingelbeutel
zu Beſſungen 2. Von der Redaction des Stadt= und Landboten zu
Neuhaldensleben 17.20. W. Rau 50. Durch Herrn E. Eimer von
Herrn Bernhardt Amend in New=York 100. Von 5 Einwohnern von
Neckarbauſen 10. Von der Expedition „Harke; in Nienburg
a. d. Weſer 100. Durch Herrn Kramer und Baum Sammlung der
Crefelder Zeitung 300. Durch Großh. Kreisamt Büdingen weitere
Lieferung 880.15. Sammlung aus der Gemeinde Seckenheim 300.
Von dem Kreiscomits in Oſſenb ich 250. A. Forch in Furth. O. v.
(Schluß folgt.
Politiſche Ueberſiche.
Darmſtadt, 1. Februar.
Deutſches Reich. Bei der am Montag im Reichstag erfolgten
Fortſetzung der Specialberathung des außerordentlichen Militäretats
entſpann ſich eine lange und lebhafte Debatte über die Forderung von
930,000 Mark zur Erweiterung des Tegeler Schießplatzes bei Berlin.
Beſonders entſchieden trat dieſer Forderung der Oberbürgermeiſter von
Berlin, Abg. v. Forckenbeck, entgegen, welcher die betreffenden Terrains.
als unentbehrlich für die durchaus nothwendige Erweiterung der
ſtädti=
ſchen Waſſerwerke reclamirte, da ſonſt die Gefahr vorliege, Berlin im
Sommer nicht mit Waſſer verſorgen zu können. Die Debatte, an welcher
ſich außer den Vertretern der Regierung eine ganze Reihe von
Abgeord=
neten betheiligten, endete mit der Ablehnung der erwähnten Forderung.
Unter den abgelehnten Poſitionen befanden ſich u. a. auch die für
Caſer=
nenbauten in Hadersleben und Wandsbeck geforderten Summen;
geneh=
migt wurde dagegen der Bau der Traincaſerne in Tempelhof.
Schließ=
lich wurde noch der Reſt des Exttaordinariums des Militäretats ohne
erhebliche Debatte genehmigt. Am Diensta ſetzte das Haus die
Special=
berathung des Etats fort.—
Nach der zwiſchen den Präſidenten des
Reichstages und des preußiſchen Abgeordneſenhauſes getroffenen
Verein=
barung wird letzteres ſeine Sitzungen am 6. Februar wieder aufnehmen,
während ſich der Reichstag von dem genannten Zeitpunkt ab bis nach
den Oſterferien vertagt.
Der Bericht über die Thätigkeit des Commiſſars für das
Auswande=
rungsweſen pro 1882, welcher dem Reichstage übergeben worden iſt,
be=
merkt, daß die Auswanderung von 1873-1878 regelmäßig abnahm,
dagegen hat die Auswanderung 1882 im Ganzen keine Steigerung
er=
fahren, obwohl es in der erſten Hälfte des Jahres den Anſchein gewann,
als ſollte ſie die von 1881 übertreffen. 232210 Auswanderer ſind 1882
über deutſche Häfen befördert worden, davon 168454 deutſche
Reichs=
angehörige. Im Vorjahre lauteten dieſe Ziffern 247346 und 184369.
Man vermuthet für die nächſten Jahre eine fallende Bewegung der
Ziffer. Unter den über Hamburg Ausgewanderten befanden ſich allein
10474 ruſſiſche Juden.
In der Commiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wurde der
Erlaß der 2 unterſten Stufen der Claſſenſteuer mit 14 gegen 6
Stim=
men angenommen; für den Erlaß der 4 unterſten Stufen ſtimmten 6,
für den Erlaß der 3 unterſten Stufen nur 1 Mitglied. Das Miniſterium
ſprach ſich entſchieden für Erlaß der 3 unterſten Stufen aus.
Oeſterreich=Ungarn. Der leitende Staatsmann Rußlands hat ſicherlich
die angenehmſten Eindrücke von ſeinem Aufenthalte in der Kaiſerſtadt an der
Donau nach ſeiner nordiſchen Heimath mit hinweggenommen, denn in den
lei=
tenden Kreiſen Wiens wieauch bei Hofe iſt Herr Giers mit einer Auszeichnung
behandelt worden, wie ſie ſelbſt dem Fürſten Bismarck bei ſeiner letzten
Anweſenheit in Wien nicht zu Theil geworden iſt. Die faſt
demonſtra=
tive Freundlichkeit des ſonſt ſo zurückhaltenden Wiener Hofes gegenüber
dem ruſſiſchen Miniſter beweiſt, welche Bedeutung man der Miſſion
des=
ſelben an der Donau zumißt. Ueber den Inhalt derſelben kann man
ſich auch heute nur in Vermuthungen ergehen und ſind denn auch die
Enthüllungen' der „N. Fr. Pr.- über die zwiſchen dem Grafen Kalnoky
und Herrn v. Giers ſtattgefundene Unterredung einſtweilen mit großer
Vorſicht aufzunehmen.
Frankreich. In der Kammerdebatte vom 30. Januar erkrankte
Miniſter Faillieres während ſeiner Rede in der Prätendentenfrage, und
mußte die Sitzung aufgehöben werden. Nach derſelben hatte der Miniſter
im Nebenzimmer einen Ohnmachtanfall und fürchtete man eine
Gehirn=
congeſtion. Man hofft indeß, daß Faillieres in der auf Donnerstag
anberaumten nächſten Sitzung wieder erſcheinen kann.
Wie aus Cannes berichtet wird, iſt der Graf von Paris am
Samstag nach Italien abgereiſt. — Das Befinden Gladſtone's habe ſich
verſchlimmert.
Italien. Der Haß der Jrredeniſten gegen Oeſterreich macht ſich
immer wieder in neuen verbrecheriſchen Anſchlägen Luft. Erſt jüngſt
ſind im Hofe des öſterreichiſchen Conſulats in Bologna Spreng=Petarden
aufgefunden worden, über deren Beſtimmung nicht der geringſte Zweifel
walten kann. Anläßlich dieſes Vorfalles ſind in Bologna bereits
zahl=
reiche Verhaftungen erfolgt, auch unter den Studirenden der dortigen
Univerſität. Die altberühmte Bologneſer Hochſchule ſcheint in neuerer
Zeit überhaupt ſtark in Politik „zu machen: denn die Mehrzahl der
Profeſſoren ſoll der radicalen Partei angehören, und in Folge deſſen
macht ſich natürlich auch in der Studentenſchaft eine ſtarke irredentiſtiſche
Strömung bemerkbar. In Folge dieſer Verhaftungen macht ſich in
Bologna eine ſehr gereizte Stimmung geltend, und dem Präfecten ſind
ſchon verſchiedene Drohbriefe zugegangen, ſo daß er ſich zur perſönlichen
Berichterſtattung ſchleunigſt nach Rom begeben hat.
Rußkand. Ueber die Verſtändigung Rußlands mit dem Vatican
ind das Verhältniß der Curie zu Polen ſind in der letzten Zeit
ver=
hiedene Gerüchte verbreitet worden, die jetzt durch ein Communiqus des
aticaniſchen „Moniteur de Romer richtig geſtellt werden. Dieſem Blatt
ufolge iſt bezüglich des Gebrauches der ruſſiſchen Sprache in den
pol=
iſchen Kirchen noch nichts vereinbart. Der Papſt werde die vacanten
liſchöflichen Sitze in Polen, insbeſondere Warſchau, Sandomir, Lublin,
plock, Wilna, Schitomir, beſetzen. Den Seminarien der Diöceſen ſolle
nöglichſte Freiheit zurückgegeben und die ſtrengen Maßregeln ſollen nach
nd nach gemildert werden. Das Blatt erwähnt nicht, ob ſich Rußland
eim väpſtlichen Stuhl vertreten laſſen will.
Türkei. Ueber den blutigen Zuſammenſtoß, der vor einiger Zeit
ſ. ¼wiſchen der albaneſiſchen und der arabiſchen Leibgarde des Sultans
ſattfand, liegen noch immer keine völlig aufklärenden Mittheilungen vor.
daß der Kampf aber ein ſehr erbitterter geweſen ſein muß, geht aus den
ielen ſchweren Verwundungen - ganz abgeſehen von den zwölf oder
ſoch mehr Todten, welche dieſe Affaire gekoſtet hat - auf beiden Seiten
ervor. Die Disciplin der Leibgarde=Bataillone, auf deren Mannſchaften
g lbdul Hamid ſo große Stücke hielt, erſcheint demnach in einem ſehr
be=
enklichen Lichte und das Mißtrauen des türkiſchen Herrſchers wendet ſich
un auch gegen die bisher bevorzugten albaneſiſchen, arabiſchen und
ſcherkeſſiſchen Elemente der Garniſon von Konſtantinopel. Dieſelben
Ey ind ſofort nach entfernten Provinzen beordert worden und im kaiſerlichen
2 dalais verſehen jetzt reguläre türkiſche Soldaten den Wachedienſt.
Cghpten. In der egyptiſchen Frage iſt auf die engliſche Circular=
450
mſ ote noch immer keine Kundgebung ſettens der anderen Mächte erfolgt.
gg) P letztere ſich vielleicht erſt über eine gemeinſame Antwort unter ein=
20 nder verſtaͤndigen wollen, iſt noch nicht bekannt. Inzwiſchen verfolgt
ber England, unbekümwert um die Meinung der übrigen Cabinete,
uhig ſeinen Weg in Cgypten weiter. Bezüglich der parlamentariſchen
z0) ertretung des Landes hat Lord Dufferin jetzt einen Entwurf aus=
44) kerbeitet, nach welchem zwei Drittel der Mitglieder des geſetzgebenden
gsſ lathes durch Provinzialverſammlungen und die Mitglieder der letzteren
zon urch die Dorfgemeinden gewählt werden, den übrigen Theil der
Mit=
eal lieder des Rathes ernennt der Khedive auf drei oder vier Jahre. Ein
ur opäiſcher Richter und zwei Eingeborene ſollen für jeden Gerichtshof
rſter Inſtanz, drei Eingeborene und zwei Curopäer für jeden Appellhof
rhannt werden.
Die definitive Ernennung Colvins zum finanziellen Berather des
thedive iſt immer noch nicht erfolgt, da über den Umfang ſeiner
Befug=
iſſe Schwierigkeiten entſtanden ſind.
In Kairo wird das Eintreffen des engliſchen Ingenieurs Kemp
rwartet, welcher beabſichtigt, mit dem Unternehmer eines Kanals von
Ilexandrien nach Suez in Vorberathungen zu treten.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 1. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
jarrer Göhrs aus Geinsheim, den Kammerherrn v. Willich, die
Bürger=
nſter Möhn aus Laubenheim, Schoeller aus Bodenheim, Mann aus
ſackenheim und den Lieutenant Ramsden vom Königl. Großbritanniſchen
ormpfhire=Regiment; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck
ud den Miniſterialpräſidenten Schleiermacher.
— Dem nunmehr im Druck erſchienenen Gutachten der Commiſſion
ur Unterſuchung der durch die Strombauten hervorgerufenen Beſchwerden
ſe'ſiſcher Gemeinden und Gutsbeſitzer entnehmen wir nach der Darmſt.
g. das Nachſtehende:
In den allgemeinen Vorbemerkungen wird ausgeführt, wie die
ſämmt=
ichten heſſiſchen Gemeinden am Rhein von oberhalb Worms bis Bingen
m Laufe der letzten Jahre Klage darüber geführt haben, daß in den
Tuſſerſtänden dieſer Stromſtrecke Aenderungen zum Nachtheile der
Land=
vurthſchaft eingetreten ſeien. Je häufiger hierbei die zur Regulirung des
ſ eins ausgeführten Arbeiten als Urſachen dieſer Aenderungen hingeſtelll
grden ſeien, um ſo mehr haben jene ßunächſt nur allgemeine Klagen
nnählich den Charakter offener Beſchwerden angenommen und ſchließlich
1 einer Eingabe an die zweite Kammer geführt, an deren Schluß dieſelbe
rſoicht wird, zur Abwendung der in Rede ſtehenden Nothſtände bei de
ligierung bewirken zu wollen: 1) die Strombauten im Rhein einzuſteller
ino ſofort in Erwägung zu zietzen, ob nicht an Stelle des jetzigen
ſchäd=
cheen Syſtems der Rheinregulirung ein ſolches zu ſetzen ſei, welches den
WGHiffjahrtsverhältniſſen entſpricht und zugleich für die Uferbewohner
nich=
achtheilig iſt; 2) ſtatt der nutzloſen und ſchädlichen Waſſerbauten die
Ein=
ngzungen und Stauungen zu beſeitigen und zum Schutze gegen Hoch
uchſſer und Eisgang die Dämme zu verſtärken und zu erhöhen. Auf
Znund hiervon und einem ſtändiſchen Beſchluſſe entſprechend, hat die
Re=
wiljmung die Commiſſion berufen, welche mit der Unterſuchung der in
ge=
110 Schriftſtücken einzeln zur Vorlage gekommenen Beſchwerden von
l6 Gemeinden in der Zeit vom 12. April bis 5. Mai beſchäftigt geweſen
ſt und die Beſchwerden auf Grund vorgängiger Beſichtigung der
Oert=
ſichkkeiten unter Zuziehung der Intereſſenten und nach Anhörung der
Jnoßh. Baubeamten geprüft hat.
Nach dem Gutachten laſſen ſich die erhobenen Beſchwerden im Großen
und Ganzen darauf zurückführen, daß behauptet wird:
A. Durch die mittelſt Anlage von Durchſtichen am Oberrhein
er=
olzgte weſentliche Verkürzung des Stromlaufs werde das Waſſer von
ohren ſchneller als vordem zugeführt, könne aber, weil die Abflußverhält
23
239.
niſſe unten bei Bingen unverändert geblieben ſeien, nicht in entſprechender
Weiſe beſchleunigt abfließen und müſſe daher innerhalb des heſſiſchen
Ge=
bietes zu Zeiten und je nach den Umſtänden ſtreckenweiſe nothwendig
einen gegen früher erhöhten Stand annehmen.
B. Ungeachtet dieſes vermehrten Waſſerzufluſſes ſei nun das
Strom=
bett durch die aus Anlaß der Rheinregulirung im Schiffahrtsintereſſe
angelegten Buhnen und Weidenpflanzungen bezw. aus Anlaß der in
Folge hiervon entſtandenen Verlandungen, ſowie auch durch die
Erbau=
ung von Brücken=, Hafen= und Quai=Anlagen noch verengt worden.
C. Es könne daher nicht im Geringſten befremden, daß - wie dies
Thatſache ſei - die Binnenländereien weit mehr als in früheren Jahren
an Druck= und Quellwaſſer litten, bezw. weit ſchwerer als früher
Ent=
wäſſerung fänden und daß die zum Schutze der Felder errichteten Dämme
nicht mehr hoch und ſtark genug ſeien. Ebenſo habe auch die Gefahr
beim Eisgang ſich vermehrt, denn dem Eiſe werde durch Buhnen und
ſtarkes Weidenholz häufig der Weg verſperrt.
D. Lediglich den Stromregulirungsbauten und den auf den
Ver=
landungen befindlichen mächtigen Weidenpflanzungen müſſe zugeſchrieben
werden, daß manche Ufergrundſtücke, die früher vom Angriffe des Stromes
nicht zu leiden gehabt hätten, nunmehr dieſem ausgeſetzt ſeien und von
Jahr zu Jahr mehr in Abbruch geriehten.
B. In einzelnen Fällen ſei auch durch ſtrombauliche Anlagen die
Schifffahrt, beſonders aber die kleine Schifffahrt, bezw. der Verkehr von
einem Stromufer zum andern weſentlich geſtört worden und hieraus eine
erhebliche Schädigung von Privatintereſſen enſtanden, zu deren
Aus=
gleichung der Staat verpflichtet erſcheine.
Indem die Commiſſion dieſe Beſchwerden in der Hauptſache für
be=
gründet hält, die zur Abhülfe derſelben beantragten Maßregeln aber nicht
immer für die richtigen hat erachten können, geht ſie im Weiteren auf
die Einzelheiten ein.
— Die „Zeitſchrift für die landw. Vereine' bringt folgende
Zuſam=
menſtellung über die im Großherzogthum Heſſen im Winter 188283
längs des Main= und Rheinſtromes überſchwemmten Culturflächen,
be=
rechnel nach der Generalſtabskarte 1: 50000.
Flüchen= Ueberſchwemmte
Flächen= Ueberſchwemmte
inhalt
Fläche
inhalt
Flüche
der ganzen im
im
der ganzen, im
im
Gemeinde. Einzeln. Ganz.
Gemieinde. Einzeln. Ganz.
Hectar. Hectar. Hectar.
Hectar. Hectar. Hectar.
I. Kreis Bensheim.
Klein=Auheim 1075 125
Biblis
Bobſtadt
Bürſtadt
Gr.=Rohrheim
Hammer=Aue
Hofheim
Groß=Hauſen
Klein=Hauſen,
Lampertheim
Lorſcher Wald
Nordheim.
Maulbeer=Aue
Wattenheim,
2259
440
1871
1724
492
1240
166:
578
4458
2464
1198
440
423
2226
435
1789
1310
492
1235
115
313
1100
290
935
440
408
Kl.=Krotzenburg1010 145
Kl.=Steinheim 367 85
Kl.=Welzheim 568
Mainflingen 924 28
Mühlheim,
Offenbach
Seligenſtadt 2045
25
1030 25
1375 145
5
Rumpenheim 628 108 874
Provinz Starkenburg 28117
IV. Kreis Mainz.
1108,
II. Kreis Groß=Gerau.
776
280
1756
135
1477
2146
1019
491
882
Aſtheim
Bauſchheim. 706
Berkach
Biebesheim
Biſchofsheim 931
Büttelborn . 1433
Dornberg
Dornheim
Erfelden
Geinsheim.
Kornſand
Gernsheim . 3205
Ginsheim
Ginsheimer
6519
Rhein=Auen=
880
Goddelau
Groß=Gerau 1554
Königſtädten 937
1475
Leeheim
Kl.=Rohrheim 429
975
Nauheim
Rüſſelsheim mit
Schönau . 2166
845
Stockſtadt
Trebur
2200
Treburer Auen 292
Wallerſtädten 1087
1276
Wolfskehlen
75
443
280
315
553
80
98
1130
1658
1019
491
315
793
513
60
635
215
1440
270
675
380
508
2200
202
1087
130
2378 30.
391
933 168
317 155
50
Budenheim . 1099 140
Caſtel,
Koſtheim,
Laubenheim 739 345
Mombach
Weiſenau
VKreis Bingen.
Frei=Weinheim 451 140
Gaulsheim
546
145
Heidesheim. 1773 515
Kempten.
308 20
N.=Saulheim. 2682-680
888
1500
16755
III. Kreis Offenbach.
721 110
Bürgel
640 35
Dietesheim
Groß=Steinheim 593 23
Hainſtadt
592 15
VII. Kreis Worms. Bechtheim. 1339 85 Eich 2105 1750 Gimbsheim 1792 1273 Hamm, 776 650 Herrnsheim; 1613 90 Ibersheim 961 808 Mettenheim 640 33 Neuhauſen, 98 23 Oſthofen. 1992 185 Rhein=Dürkheim 677 440 Worms. 1946 9. 6322
Provinz Rheinheſſen 12322
Starkenburg 28717
Im Ganzen
oder 41039 ⬜Kilometer.
4103)
[ ← ][ ] 240
M.
Im Verlag von Arnotd Bergſträßer, Darmſtadt, iſt
er=
ſchienen: „Grabdenkmal Ihrer Köngl. Hobeit der Großherzogin Alice von
Heſſen.” Die Abbildung iſt in Lichtdruck hergeſtellt und zeigt die Hohe
Entſchlafene auf dem Sarkophaze ruhend, in den Armen die kurz vor ihr
verſtorbene Prinzeſſin Mary Das Denkmal iſt wie bekannt in England
ausgeführt und in dem Mauſoleum auf der Roſenhöhe aufgeſtellt. Da
dasſelle nur ſelten zugän, lich iſt, dürfte dieſe Abbildung um ſo
will=
kommiener ſein, da ſie zugleich eine große Porträt=Aehnlichkeit mit der
für unſer Land zu früh entſchlafenen Fürſtin zeigt.
- Immobilien=Verkauf. Das Wohnhaus von Herrn
Ingenieur Karl Eſſelborn Frankfurterſtraße Nr. 48 wurde für die Summe
von 30,000 M. an den Bankbeamten Herrn Julius Kölſch von hier
verkauft. Der Verkauf wurde durch den Agenten Carl Schnabel
ab=
geſchloſſen.
Eine am Montag Abend im Scatina=Rink abgehaltene
Arbeiter=
verſammlung, welche von ungeſähr 600 Perſonen beſucht war, ſchloß
ſich den Proteſten gegen die Einführung von Arbeitsbüchern an.
D. Beſſungen. Die auf Donnerſtag den 1. Februar l. J.
Nach=
mittags 5 Uhr anberaumte Gemeinderathsſitzung enthält folgende
Tages=Ordnung. 1) Ankauf von Gelände im Holzweg; 2) Baugeſuch; 8
Anlegung einer neuen Schneiſe im Gemeinde=Laubwald; 4) Anſchluß von
Hofraithen an das Darmſtädter Waſſerwerk; 5) Benennung einer Straße;
6) Antrag: den Vorſtand der teſchniſchen Fortvildungsſchule; 7) Geheime
Sitzung: Perſönliche Angelegenheiten, Mittheilungen und Geſuche.
Der Verſchönerungsverein in Jugenheim a. d. B. beabſichtigt
die Errichtung eines Ausſichtsthurmes auf dem Tannenberg.
Von geſtern ab wurde der Perſonenverkehr auf den Strecken
Worms=Darmſtadt, Worms=Bensheim und Worms=Mannheim wieder
eröffnet. Die Züge werden auf genannten Strecken genau nach dem
Fahrplane vom 15. October 1882 gefahren. Nur auf der Strecke Worms=
Roſengarten=Mannheim erleiden die Züge eine kleine Aenderung und zwar
wie folgt: Worms ab 733, 11.15 Morgens. 1.55, 4.45 Mittags und
10.5 Nachts. - Auf der directen Linie Frankfurt=Mannheim iſt die
Strecke von Biblis=Bürſtadt bis Lampertheim noch nicht fahrbar. Die
directen Züge werden daher über die Strecke Biblis=Roſengarten=
Lampertheim nach Mannheim gefahren. Dagegen werden die
Nacht=
ſchnellzüge Baſel=Frankfurt=Berlin und umgekehrt vorerſt noch über
Worms=Mainz geleitet. Bis zur vollſtändigen Wiederherſtellung der
Linte Biblis=Bürſtadt=Lampertheim werden mindeſtens noch 14 Tage
vergehen.
Mainz. 31. Januar. Die Zahl derjenigen Perſonen, die bei der
Bürgermeiſterei um Unterſtützung nachſuchen, und zwar unter der
An=
gabe, ſie könnten keine Arbeit erhalten, iſt eine ſehr große. Da nun von
der Stadt große Arbeiten in Angriff genommen ſind (Erhöhung der
Rheinallee, Erhöhurg des Leinpfades ꝛc.), ſo erhalten alle diejenigen
Hülfeſuchenden, die angeblich keine Arbeit finden können, dort
Beſchäf=
tigung und Bezahlung. Daß Diejenigen, denen dieſe Arbeit nicht behagt,
keine weitere Unterſtützung erhalten, iſt ſelbſtredend. — Die Commiſſion
zur Beſchaffung von Saatfrüchten ꝛc. für die überſchwemmten Gemeinden
unſeres Kreiſes hat dieſer Tage dahier ihre erſte Sitzung abgehalten; ehe
zur Beſchaffung des Samens geſchritten wird, ſoll erſt die
Bedürfniß=
frage in jeder einzelnen Gemeinde feſtgeſtellt werden.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Hamburger Poſtdampfer „Wielands, Capitän Hebich, von der
Hamburg=Amerikaniſchen Packetfahrt=Actien=Geſellſchaft, welcher am
18. Januar von New=York abging, iſt am 28. Januar in Plymouth
angekommen und hat nach Landung der dorthin beſtimmten Paſſagiere,
Poſt und Fracht die Reiſe nach Hamburg fortgeſetzt. — Der Antwerpener
Poſtdampfer „Belgenland; Capitän Stockesh. von der Red Star Line,
welcher am 13. Januar von Antwerpen abging, iſt am 29. Januar in
New=York angekommen. — Der Bremer Poſtdampfer „Salier- Capitän
Wiegand, vom Norddeutſchen Lloyd, welcher am 14. Januar von
Bremen abging, iſt am 30. Januar in New=York angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 31. Januar.
Rienzi, der Tribun, Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Emil
Pirazzi, ging geſtern Abend neu einſtudirt über unſere Bühne. Der
Beifall, den das Stück in den ſiebenziger Jahren an mehreren großen
Bühnen Deutſchlands- 1878 auch an der unſerigen - fand, wurde
ihm geſtern wieder von einem ziemlich zahlreichen Publicum geſpendet.
Unſer Landsmann Pirazzi behandelt den bekannten, intereſſanten
Stoff mit großer Umſicht, bedient ſich einer edlen, ſchwungvollen Sprache
und zeichnet ſich durch faſt durchweg correcte Behandlung des Verſes aus.
Allerdings leidet das Stück auch ſtellenweiſe an einer langathmigen Breite,
die beſonders im erſten Acte und hier wiederum in der Rolle des
Pe=
trarka ermüdete. Ueberhaupt dürfte gerade die Hereinziehung Petrarka's
in die Geſchicke Rienzi's ein weniger glücklicher Griff des Dichters ſein.
Aber die kleinen Fehler werden durch die großen Vorzüge des Stückes
reichlich aufgewogen. Die geſtrige Aufführung ſelbſt war eine unſeres
Hoftheaters höchſt würdige, was ſowohl das Cpiel unſerer Künſtler, als
auch Inſcenirung, Ausſtattung und Decorationen anlangt.
Der Löwenantheil des Abends ſiel Herrn Edward zu, der in der
That als Rienzi Unübertreffliches leiſtete. Schon die vortheilhafte äußere
Erſcheinung unſeres beliebten Künſtlers läßt ihn zum Rienzi wie
geſchaf=
fen erſcheinen. Dieſe, verbunden mit einem wohldurchdachten, von ein=
gehendem, liebevollem Studium zeugenden Spiel, machten ſeine geſtrige
Leiſtung zu einer ſolchen erſten Ranges. Die Rede Rienzis auf dem
Capitol an das Volk, die Scene mit ſeiner Schweſter Beatrice wurden
vortrefflich dargeſtellt. Meiſterhaft war die Begegung mit Atalante und
Askania Colonna, großartig der Empfang der Geſandtſchaften Italiens,
mächtig ergreifend die Verzweiflung, welche den Helden erfaßt, als er ſich
durch Spinello in Betreff ſeiner Abkunft getäuſcht ſieht, erſchütternd der.
Abſchied von Beatrice uyd ſein Ende.
Petrarka wurde von Herrn Dalmonico gegeben, aber beſonders
im erſten Act nicht mit großem Glück. Die Leiſtung des Künſtlers litt
oft an allzugroßem Pathos. Auch Mienenſpiel und Geſten waren nicht
immer correct; ſo ließen dieſelben bei der Schilderung von dem Eindruck,
welchen Rom auf den aus Frankreich zurückkehrenden begeiſterten Dichter
machte, nicht vermuthen, daß derſelbe im Geiſte die ewige Stadt mit
ihren ſieben Hügeln und der Kuppel des Pantheons erblicke. Uebrigens
beſſerte ſich im Verlauf des Stückes die Leiſtung ganz bedeutend und der
Abſchied von Rienzi im L. Aufzug ſowie die Rede an der Leiche des
Tribunen waren gut.
Von den übrigen Rollen heben wir noch Beatrice - Fräulein
Braunfels - und Atalante Colonna - Fräulein Berl - als höchſt
tüchtige Leiſtungen hervor; rühmenswerth waren ferner der Askanis
Co=
lonna des Herrn Hacker und der Spinello des Herrn Wagner. Auch
die ſämmtlichen übrigen Mitwirkenden trugen ihr redliches Theil zum
Gelingen des Ganzen bei.
An den auftretenden Volksmengen war die lebendige Rührigkeit, das
ſtete Auf= und Abwogen, die italieniſche Lebhaftigkeit höchſt lobenswerth
Nur möchten wir uns die Frage erlauben; war das Aeußere dieſer
„Bürger von Rom' in einzelnen Füllen nicht zu geſindelmäßig?
Ausſtattung und Decorationen konnten, wie geſagt, nicht
brillan=
ter ſein.
Vermiſchtes.
— Das Vereinsfeſt des „Rheiniſchen Sänger=Vereinss wird in
dieſem Jahre am 2. und 3. Juni in Düſſeldorf abgehalten werden.
Am Abend des erſten Tages wird ein großes Gartenfeſt im -
Malkaſten=
ſtattfinden.
Der Pferdefleiſchverbrauch in Berlin. In der Central=
Roß=
ſchlächterei wurden während des letzten Quartals 1882 zum Schlachten
vorgeſtellt: Im Monat October 491, im Monat November 695 und
im Monat December 594, in Summa alſo 1783 Pferde. Davon
wur=
den 17 bereits geſchlachtete Pferde als zur menſchlichen Nahrung nicht
geeignet befunden und der fiscaliſchen Abdeckerei zur gewerblichen
Aus=
nutzung überwieſen. Es exiſtiren in Berlin mehrere Wurſtfabriken,
welche täglich je 2 bis 3 Pferde verarbeiten. Im ganzen Jahre 1882
wurdeu in Summa 6048 Pferde geſchlachtet, von denen 36 der
Ab=
deckerei überwieſen werden mußten. Unter den 6012 zur menſchlichen
Nahrung für gut befundenen Pferden waren alle Racen, vom Trakehner
und Araber Vollblut bis zum Bauernpferd vertreten.
Ein Wohnungsvermiether, welcher ſeinen Miether zur Räumung
der Wohnung dadurch nöthigt, daß er die Stubenthüren und Fenſter
der Wohnung aushebt und entfernt, oder in ſonſtiger Weiſe die
Woh=
nung unbewohnbar macht, iſt nach einem Urtheil des Reichsgerichts,
11 Strafſenats, vom 1. December v. J., wegen widerrechtlicher Röthigung
aus 8 240 St.=G.=B. zu beſtrafen.
Literariſches.
Handels==Correſpondenz. Theoretiſch und praktiſch
darge=
ſtellt von Guſtav Buchard, Profeſſor an der Wiener Handels=Akademie.
Dritte Auflage. Lieferung 1. (A. Hartleben's Verlag in Wien.)
Dieſes in jeder Beziehung hervorragende Werk, deſſen erſte Auflagen
in kürzeſter Zeit vergriffen waren, liefert den deutlichſten Beweis dafür,
daß die Handelsbriefe, die leider oft genug noch an den Zopfſtil des
vor=
ausgegangenen Jahrhunderts erinnern, doch eine einfache und klare, mit
den Geſetzen der Sprache und des Denkens Ubereinſtimmende
Ausdrucks=
weiſe zulaſſen, auch wenn ſie die ſchwierigſten Geſchäftsfälle behandeln.
Ohne dem Gegenſtande eine wiſſenſchaftliche Bedeutung beizumeſſen, wird
in der einfachſten Weiſe gezeigt, wie man am beſten die Handels=
Corre=
ſpondenz lernen und lehren ſoll. Daſſelbe erſcheint in 17 Lieferungen
60 D.
Tages=Kalender.
Donnerstag 1. Februar: Vortrag im Volksbildungsverein (Turngemeinde=
Saal).
Vortrag des Miſſionars Stoll.— Monatsverſammlung des
hiſtoriſchen Vereins im Saalbau.
Freitag 2. Februar: Generalverſammlung des Localgewerbvereins (
Vocks=
haut.)
Samstag 3. Februar: Maskenball im Saalbau. — Maskenball des
Ge=
ſangvereins Liederzweig bei Markwort. — Maskenball des
Geſangver=
eins Liedertafel.
Faſchingskneipe der Turngemeinde Beſſungen
(Chauſſeehaus).
Sonntag 4. Februar: Masken=Ball des Katholiken=Vereins.
Montag 5. Februar: Generalverſammlung des V.rſchönerungsvereins.-
Richard Wagner=Concert von Angelo Neumann (Saalbau). - General=
Verſammlung des Invaliden=Unterſtützungsvereins.
Dienſtag 6. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.