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Payanua m 1 Marl bo Pf.
wo cuniel hd. Dfiuſichlag
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iunſerate
werdenangenommen unDarmſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Vreisamis, des Großh. Polizeiamts und ſümmllicher Behörden.
Freitag Les 10. Januar. 1883. Zu publieiren iſt aus dem Reichs geſetzblatt Nr. 1:
Verordnung, betreffend den Verkehr mit Honigpräparaten.
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von folgenden Früchten vom 2. bis 9. Januar 1883.
Waizen per Sack 100 Klo M. 19.50, Korn per Sack
100 4ilo M. 1550, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 15.50,
Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.50.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
6618
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 30. Nec. 83 bis 6. Ja: 1883.
Butter per ¼ Kilo M. 1.15. ditto in Partieen ½) Kilo
M. 1.10, Eier per Stück 8 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.88,
Kartoffeln per 100 Kilo M. 7. -, ditto per 25 Kilo M. 2.-,
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-, Heu per 50 Kilo M. 4..
Darmſtadt, den 12. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
J. A. Seipp zu Darmſtadt, Marktplatz
Nr. 5, wird heute am 16. Januar 1885
Nachmittags 6 Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Agent Heinrich Stoͤrger hier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
12. Februar 1883 einſchl. bei dem
Ge=
richte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten
Gegen=
ſtände - und zur Prüſung der
angemel=
deten Forderungen auf
Montag den 19. Februar 1883,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer
Nr. 16, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter bis zum 17. Februar 1883
einſchl. Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
(519
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Meſſel.
Montag den 22. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus den Domanialwalddiſtrlcten
Röder und Dieburger Mark:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Das Holz aus der Dieburger Mark
wird bei der Verſteigerung nicht vorgezeigt
und wollen ſich Steigliebhaber dasſelbe
vorher durch den Großh. Forſtwart
Ger=
mann zu Steinacker vorzeigen laſſen.
Zuſammenkunft auf der Meſſel=
Urbe=
racher Straße an der Meſſeler
Gemar=
kungsgrenze.
Meſſeler Forſthaus, 11. Januar 1883
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
[414
Heinemann.
mittags 11 Uhr,
ſoll auf dem Büreau Großh. Landes=
Hoſpitalkaſſe die Lieferung von
75 Rm. Buchen=Stockholz I. Kl.
in 3 Abtheilungen unter den bei ber
Ver=
ſteigerung bekannt gemacht werdenden
Be=
dingungen an den Wenigſtnehmenden
öffent=
lich verſieigert werden.
Hofheim, am 17. Januar 1883.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hoſpitals.
J. A.:
Stroh, Hausverwalter.
(529
Die Frauenſtraminpantoffelu (
Hond=
arbeith, welche ſeither zu 3 Mart verkauft
habe, werden von heute an zu H. 2.90
abgegeben.
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Tage ausgetreten und die demſelben ertheilte Procura
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Darmſtadt, den 17. Januar 1883.
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OEt0 ArClzuOr.
u der Annonce der Darmſtädter Brodfabrik 0. Erelzner
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merke ich berichtigend, daß ich das Verhältniß aufgelöſt
habe. Herr Kreizner hat es durch ſein Benehmen gegen
mich dahin zu bringen gewußt, daß ich keine Stunde mehr
ihm bleiben konnte.
W.
GorCherdt.
Vereingter Maskenball.
Samstag don 20. Januar 1883, Abonds 8 Uhr.
Liſten zum Einzeichnen für Masken= und Fremden=Karten liegen in
den beiden Vereins Localen offen. Weiteres wird den verehrlichen
Mit=
gliedern beider Geſellſchaften durch beſonderes Programm mitgetheilt werden.
Die Bergnügungs-Gommiſſion.
[ ← ][ ][ → ] K14
Geſchäfts=Verlegung.
Dem geehrten Publikum von Darmſtadt und Umgegend die ergebene Nachricht,
daß ich meine
Buch=, Kunſt=, Muſikalien= und Antiquariatshandlung
von der Ludwigsſtraße nach der Wilhelminenſtraße 21 verlegte und bitte das mir
ſeither geſchenkte Wohlwollen auch auf das neue Geſchäftslocal übertragen zu wollen.
Das Geſchäft Alexanderſtraße 25 bleibt unverändert fortbeſtehen.
Darmſtadt, den 19. Januar 1883.
c
„
C. Holtmamm.
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Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbots,
Seezungen,
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Schellfiſche,
Labberdan,
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am Marktplatz. im Schwabſchen Hauſe.
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Ausbeſſern und Flicken in und außer dem
Hauſe. Näheres Neugaſſe 2, 3. Stock.
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wigsſtraße 15, Blumenladen.
(530
131
Für die Waſſerbeſchädigten in Heſſen
ſind weiter bei uns eingegangen: von einer
Spiel=
geſellſchaft im Gaſthaus zum Ochſen in Beſſungen
2 M. N. L. 10 M. Spielgeſellſchaft im Odeon
3 M. Ertrag von einem Spielabend 10 M. 50 Pf.,
Ungenannt 2 M., Frau Schuhmacher Ruhland,
2. Gabe 3 M., Oberſtlieutenant Habermehl,
2. Gabe 20 M. J. B. 5 M., Major Balſer in
Trier 10 M., M. H. Hachenbürger 20 M.
Mit=
prediger Bergmann, 2. Gabe 4 M. 30 Pf. von
den Höglingen der Penſion Vogel=Mootz 30 M.,
durch Herrn Bahnmeiſter Reitz, Ertrag des Spiels
am 16. Januar er. von der Scatgeſellſchaft bei
Onkel Peter zu Banteln in Hannover 12 M.
80 Pf., in Summa 132 M. 60 Pf. Hierzu
früherer Betraa 1940 M. 13 Pf. zuſammen bis
jetzt 2029 M. 53 Pf.
Um, weitere Gaben bittet
die Expedition des Tagblatts.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 19. Januar.
2. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung:
Der Veilchenfreſſer.
Luſtſpiel in 4 Acten von Guſtav v. Moſer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonnlag den 21. Januar.
Abonnemont gu-pendu.
Zum erſten Male:
Mignon.
Oper in 3 Acken von Thomas.
(Zur Heilung der Lungentuberculoſe.) In der Sept.=Oct.=Nummer des in Leipzig erſcheinenden „ Reichs=Medicinal=
Anzeigersu befindet ſich ein bemerkenzwerther Aufſatz über ein neues, der Pflanzenwelt angehöriges Mittel zur Heilung der
Tuberculoſe, welches berufen zu ſein ſcheint, in der nächſten Zeit in der Heilkunde eine bedeutende Rolle zu ſpielen. Bekanntlich
gelang es vor einigen Monaten dem Regierungsrathe Dr. Robert Koch in Berlin den Nachweis zu führen, daß die Erreger der
furchtbaren Krankheit mikroskopiſche Paraſiten, die ſogenannten Tuberkel=Bacillen ſeien. Weitere von Dr. Ehrlich und Profeſſor
Baumgarten in Königsberg auf Grund der Koch'ſchen Angaben verfolgten Experimente haben das zweifelloſe Ergebniß geliefert,
daß die Schwindſucht eine infectiöſe d. h. anſteckende Krankheit iſt. Durch dieſe Entdeckungen wurde der Therapie der Weg
ge=
wieſen, auf dem ſie ſich bewegen muß, um dieſe tückiſche Krankheit mit Erfolg bekämpfen zu können.
Wir entlehnen nun dem Reſerate der „Reichs=Medicinalzeitung;, daß bereits vor längerer Zeit durch den griechiſchen
Kaufmann Homero in Sibirien eine Pflanze entdeckt worden iſt, die die ſibiriſchen Steppenbewohner als „gut für die
Bruſt=
bezeichneten. Die Pflanze iſt in dem Inſtitute des Profeſſors der Chemie Francesco Ciotto in Padua durch den Dr. Ranconi
analyſirt und feſigeſtellt worden, daß dieſelbe aus den Subſtanzen: Gummi, ſchleimiger Saft, Eiweis, Alcali, Tannin,
Chloro=
phylla und Celluloſa beſteht, daß aber alle dieſe Körper mit einem grünen Oele ſo innig geeint ſind, daß letzteres
trotz aller Verſuche und ſelbſt unter Anwendung des Proceſſes der Verſeifung und der Behandlung mit
Chlor=
barhum abſolut nntrennbar und in ſeinem ſpeciſiſchen Charakter nicht feſtzuſtellen geweſen iſt. (Die Wiener
mediciniſche Preſſe iſt im Beſitz der Analyſe und erklärt ſich zur Vorlegung an Aerzte und ſonſtige Intereſſenten bereit.) Zu
dieſer neuen und intereſſanten Erſcheinung geſellt ſich die Thatſache, daß die Pflanze ſelbſt eine zur Zeit vollſtändig unbekannte
iſt und officiell mit dem Namen des Finders „Homeriana” belegt wurde.
Es wird ſodann über die Reſultate der auf den Arznei= reſp. Heilwerth gerichteten Prüfungen berichtet, die ein geradezu
überraſchendes Ergebniß geliefert haben. Der Chefarzt ſämmtlicher Odeſſaer Spitäler, wirklicher Geheimrath
Dr. Dalles, bekundet, daß von den unter ſeiner Leitung und unter Aſſiſtenz der Aerzte Lattri und Wdowikowsky,
in dem Spital der barmherzigen Schweſtern, dem Armenkrankenhaus, der Krankenabtheilung der adeligen
Jungfrauen und der des kaiſerlichen Knabenghymnaſiums, einer Kur mit dieſer Pflanze unterzogenen 74
Lungen=
leidenden innerhalb 60 Tagen 33 vollſtändige Heilung erfuhren, 27 eine bedeutende Beſſerung empfanden,
während 14 im zweifelhaften Zuſtande verblieben. Der königliche Marinearzt Dr. Scrofani in Benedig erklärt, daß
er das ihm zur Verfügung geweſene Pflanzenmaterial in zwei Fällen von Lungenſchwindſucht und chroniſchem Lungenkatarrh
angewandt und in beiden Füllen während zweier Monate vollſtändige Geneſung der gu. Kranken erzielte. In Folge
der weiteren Beſtätigungen des evidenten Heilwerthes dieſer neuen Pflanze hat die unter dem Protectorat des Königs von Italien
ſtehende königl. Geſellſchaft für Wiſſenſchaft und Kunſt in Palermo unter dem 22. April d. J. dem Entdecker der
Pflanze-
jetzigem Privatier Homero in Trieſt - die goldene Medaille erſter Claſſe verliehen, und ferner wurde derſelbe zum
Ehrenmit=
gliede der unter der Präſidentſchaft des Profeſſors Dr. Mergiotti in Florenz ſtehenden philanthropiſchen Geſellſchaft „Areopago”
ernannt. Zur Zeit ſind in Leipzig mehrere ürztliche Capacitäten in Kurexperimente eingetreten, während ſich der Herr
Sanitäts=
rath Dr. Cohn in Stettin über dieſelben günſtigen Heilungsſymptome der von ihm angetretenen Kuren äußert, die in allen
anderen ärztlichen Berichten betont werden.
Durch dieſe thatſächlichen Ergebniſſe und durch das vielſeitig von Aerzten geäußerte Verlangen nach Pflanzenmaterial hat
ſich Herr Homero im Juni v. J. abermals nach Sibirien begeben, und iſt es ihm gelungen, unter wirkſamer Unterſtützung des
in jener Gegend zuſtändigen kaiſerlich öſterr. Conſulats und der ſeitens der ruſſiſchen Behörden gewährleiſteten Erleichterungen und
Förderung dieſer Miſſion, eine größere Partie der Pflanze einzuholen, die zum Theil bereits in Trieſt eingetroffen iſt.
Der Verſandt der als Thee präparirten Pflanze iſt in Portionen für je 2 Tage der centralen Vertriebsſtelle
diätetiſch=
hygieniſcher Erzeugniſſe, J. Kirchhöſer in Trieſt, übertragen.
Bei der anſcheinend hohen Wichtigkeit dieſes neuentdeckten Mittels und in Folge der bisher günſtigen Reſultate eröffnet
ſich den zahlreichen Lungenleidenden eine neue tröftliche Perſpective, auf die die Leſer unſeres Blattes hinzuweiſen wir für unſere
Pflicht halten.
[631
132
M
532) Ein anſtändiges Mädchen. das
Kleidermachen u. etwas Bügeln kann, ſucht
paſſende Stelle. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
57. in junger zuverläſſiger Mann ſucht
8
auf einige Stunden oder den
ganzen Tag irgend welche Beſchäftigung.
Zu erfr. in der Exped. d. Bl. 612
R14
Samstag und Sonntag:
Hetuehaugue,
J. Lumphose. (533
bei
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahu, auf Wunſch mit Firma,
M.7 per Tauſend.
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zu coulanten Bedingungen. (531
L. Rummel Jr., Bankgeſchäft,
Grafenſtraße im „Darmſtädter Hof."
vem fenlus
derzeit unbekannt,
Sei Dank und Gruß vom Kranz geſandt,
Speciell von A. in Engelland! (535
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat December.
geb 22. Nov. Am 21.: dem Friedrich Andreas
Getaufte.
Beerdigte.
Am 8. Dec.: dem Druckereiarbeiter Ludwig Geyer ein S. Georg, geb. 80. Sept. Am 22..
Am H. Dec.: Suſanne Dächert, geb. Wolf,
Schmitt ein S., Jacob Heinrich Ludwig, geb. dem Maurer Taniel Brückmann eine T., Eliſa=
17. Nov. Eod.: dem Maurermeiſter Georg Aß=lbeth, geb. 1. Jan. 1882. Am 26.: dem Tahlöhner Ehefrau des Pflaͤſterers Jacob Dächert, ſtarb 8.,
muth II. eine T., Eliſabeth Sophie, geb. 18. Nov. Gg. Reichel ein S., Georg. geb. 31. Mai. Am alt 40 J. Am 6.: Taglöhner Jocob Beſt, ſtarb
Eod.: eine untheliche T., Sophie Margaretha, 26.: dem Schreinermeiſter Joh. Friedr. Jacoby II. 3, alt 11 J. Am 9.: der evang. Pfarrer i. P.
geb. 23. Nov. Am 4.: dem Gaſtwirth Ge. Frey, ein S., Herrmann Philipp Heinrich, geb. 19. Nov. Johann Jacob Frit, ſtarb 6 alt 76 J. Am
ein S., Ludwig, geb. 1. Juni. Am 7.: dem Am 31.: dem Schreiner Heinrich Schüler eine 12.: der Landgerichtsdiener i. P. Konrad Haas,
ſtarb 9., alt 74 J. Am 12. Margarethe Horn,
Kellner Joh. Gottfr. Kunert eine T., Anna Frieda T., Margarethe Eliſabeth, geb. 19. März.
geb. Baumann, Wittwe von Cigarrenmacher
Getraut e.
Mathilde, geb. 10. Nov. Am 7.: dem Stein=
Am B. Dec.: Taglöhner Konrad Seipel! Philipp Horn zu König, ſtarb zu Darmſtadt 9.,
drucker Ludwig Engel eine T., Katharina, geb.
4. Nov. Am 10.: eine uneheliche T. Martal und Johannette Auguſte Creter. Um 25.: Fabrik= alt 50 J. Um 24.: Heinrich Fritz, Forſtwart
Anna, geb. 9. Juni 1881. Am 16.: dem Bäcker=l arbeiſer Philipp Heinr. Chrhardt und Margarethe! zu Böllenfallthor, ſtarb 2., alt 54 J.
meiſter Heinrich Friedr. Schneider ein S., Georg, Darmſtädter.
Politiſche Ueberſicht.
Darmxadt, 19 Januar.
Dentſches Reich. In der Tiſchrede, welche der Statthalter von
Elſah=Lothringen, Feldmarſchall v. Manteufel, an die Mitglieder des
ver=
ſammelten Landesausſchuſſes richtete, bezeichnete derſelbe die Politik der
Verſöhnung und der Schönung der Gefühle als diejenige, welche die
Re=
gierung auch ferner befolgen werde, betonte aber nachdrücklich, daß das
Reich Elſaß=Lothringen die vollen Verfaſſungsrechte nur dann erſt
ge=
währen könne, wenn die Reichslande ſich voll und ganz als zu
Deutſch=
land gehörig bekennen. Ueber den von Frankreich geplanten Revanch=krieg
äußerke ſich der Statthalter wie folgt: „Ich habe die Condes und
Tu=
rennes, ich habe die Campaanen Napoleons zu viel ſtudirt und habe die
vier Schlachten in denen ich franzöſiſchen Truppen Legenüber geſtanden,
in zu friſcher Erinnerung, um die franzöfiſchen Armeen nicht zu
reſpec=
tiren, aber meine deutſche Armee kenne ich auch und das weiß ich auch,
daß, wenn dieſer Krieg üns nochmals aufgedrungen wird,
Hunderttau=
ſende von deutſchen Frauen ihren Söhnen das „mit oder auf dem
Schilde=
zurufen. Das würde kein blos xoliliſcher, das würde ein Nationalkrieg,
und kein Land müßte mehr unter ihm leiden, als Elſaß=Lothringen bei
ſeiner geographiſchen Laze und bei ſeinen beiden großen Feſtungen.
Die erſte Sitzung des Landesausſchuſſes, in welcher zum erſten
Male in deutſcher Sprache verhandelt wurde, nahm einen ruhigen,
würdigen Verlauf und war die Zuhörertribüne dicht beſetzt. Die Seſſion
wurde von Staaisſecretär v. Hofmann eröffnet. Zum Präſidenten wurde
J. Schlumberger wiedergewählt. zu Vicepräſidenten Zorn v. Bulach und
Jaunez, welche ſämmtlich die Wahl annahmen.
In Hamburg hat die Bürgerſchaft am 17. den dringlichen Antrag
des Senais auf Bewilligung von 50000 M. für die Ueberſchwemmten
des Rheinlandes einſtimmig angenommen.
Oeſterreich=Ungarn. Es ſind in letzter Zeit recht bemerkenswerthe
Anſtrengungen zur Erhöhung der Schlagfertigkeit des Heeres gemacht
worden. Die Injanterie=Regimenter und die Jäger=Bataillone haben eine
bedeutende Vermehrung erfahren und die Eintheilung der Arme nach
deutſchem Muſter in Territorial=Corps=Bezirke wird unleugbar der
Echlagfertigkeit des öſterreichiſchen Heeres zum Vortheil gereichen. Jetzt
hat die öſterreichiſche Regierung auch die Vermehrung der Artillerie
ernſt=
lich in'8 Auge gefaßt, wozu mit der beſchloſſenen Errichtung des 14.
Ar=
tillerie=Regiments bereits der Anfang gemacht worden iſt; ferner ſollen
die reitenden Batterien, gleich der Cavallerie, ſchon im Frieden auf
Kriegs=
fuß gebracht werden. Außzerdem ſind aber von der öſterreichiſchen
Re=
gierung noch weitere Beſchlüſſe zur Verſtärkung der Wehrhaftigkeit des
Reiches zu erwarten. So ſollen die Erſatzreſerviſten zum partiellen activen
Dienſt im Frieden herangezogen werden, was eine Erhöhung des
Friedens=
beſtandes der öſterreichiſchen Armee um 24,000 Mann bedeuten würde.
Endlich ſollen die Feſtungswerke an der galiziſch=ruſſiſchen Grenze erh blich
verſtärkt und erweitert, ſowie einige ſtrategiſche Eiſenbahnen ausgebaut
werden. Die Ausführung dieſer Beſchlüſſe wird die Finanzen Oeſterreichs
allerdings erheblich mehr belaſten, aber die erforderlichen Summen ſind
u Anbetrachk des Zweckes, um den es ſich handelt, ſicher gut angelegt.
Frankreich. Wie der „elegraphes meldet, beabſichtigt die
Regie=
ung, einen Geſetzentwurf zur Regelung der Situation der Praten=
denten einzubringen. Im Allgemeinen bezeichnen die franzöſiſchen
Blätter das Manifeſt des Prinzen Napoleon als eine Thorheit, die nicht
ernſt zu nehmen ſei, und ſelbſt die bonapartiſtiſchen Blätter mißbilligen
dasſelbe.
England. Durch die den Mächten nunmehr übermittelte engliſche
Cireularnote bezüglich Egyptens tritt die Neuregulirung der engliſchen
Angelegenheiten wieder in den politiſchen Geſichtskreis. Wenn man jedoch
erwartet hatte, daß die engliſche Note beuimmte Vorſchlaͤge wegen der
endgültigen Neugeſtaltung der Verhältniſſe des Pharaonenlandes
ent=
halken würde, ſo iſt dies eine Täuſchung geweſen. England empfiehlt
nur die Vornahme gewiſſer Reformen in der innern Verwaltung
Cayp=
tens, namentlich die Abſchaffung der Controle und die Erſetzung dieſe=
Inſtitution durch einen europäiſchen Commiſſar welcher dem Khedive
als finanzieller Berather zur Seite ſtehen ſoll Den Kernpunkt der Note
bildet jedoch der Vorſchlag Englands, die Occupationstruppen einſtweilen
noch in Caypten zu laſſen, was deutlich die Abſicht der engliſchen
Regie=
rung bekundet, Egypten unter keinen Umſtänden aus den Händen zu
laſſen. Wie es heißt, ſei die Mehrzahl der Mächte geneigt, die engliſchen
Vorſchläge anzunehmen; nur das franzöſiſche Cabinet ſcheint über die
Haltung Englands in der egyptiſchen Frage noch verſchnupft zu ſein,
denn der Miniſterpräſident Duclerc erklärte in der Montagsſitzung der
franzöſiſchen Deputirtenkammer, daß Frankreich ſich jetzt ſeine
Actions=
freiheit in Egypten wahren müſſe. Da England das Heft am Nil in
feſten Händen hat, ſo wird es ſich durch dieſe drohende Erklärung des
Herrn Duclere nicht ſonderlich alterirt fühlen.
Italien. Im Laufe der Budgetdebate erklärte Miniſter Magliani
in der Kammerverhandlung vom 17. Januar, die Regierung werde im
April zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen vollſtäudig bereit ſein.
Schweden. Der Reichstag wurde am 17. ds. Mis. durch den
König eroffnet. Das demſelben vorgelegte Budget weiſt einen Ueberſchuß
von 1700,000 Kronen auf.
Spauien. Am Vormittag des 16. Januar wurden in vielen Orten
der Provinz Murcia abermals verſchiedene heftige Erdſtöße verſpürt.
Rußland. Die ſchon mehrfach erwähnte Vereinbarung zwiſchen
Rußland und dem Vatican ſtößt bei den Polen, zu deren Gunſten ſie
doch hauptſaͤchlich geſchloſſen worden ſein ſoll, auf entſchiedenes
Miß=
trauen. Man iſt in Warſchauer polniſchen Kreiſen der Anſicht, daß es
Rußland nur darum zu thun ſei, mit Hllfe der neuen polniſchen Biſchöfe
die ruſſiſche Sprache in die kathöliſche Liturgie einzuführen, wogegen ſich
die abgeſetzten polniſchen Biſchöfe ſo entſchieden geſträubt haben. Ob
dieſes Mißtrauen begründet iſt, muß allerdings abgewartet werden.
Montenegro. Im montenegriniſchen Cabinet iſt eine
Miniſter=
kriſis ausgebrochen. Die Miniſter des Auswärtigen, des Krieges und der
Finanzen haben wegen Differenzen mit dem neu ernannten Miniſter des
Innern, Petrovic, ihre Entlaſſung eingereicht. Fürſt Nilita hat ſich die
Eitſcheioung vorbehalten. Ueber die Urſachen der erwähnten Differenzen
iſt noch nichts Näheres bekannt, vielleicht liegen ſie uber in den
verſchie=
denen fremden Einflüſſen. welche ſich in Cettinie kreuzen.
Türkei. Nach Berichten aus Conſtantinopel ſpielte ſich am 15. im
Palais des Sultan eine blutige Scene ab. Mehrere Cirkaſſier, die von
einer Frau eines Anſchlags auf das Leben des Sultans denuncirt
wor=
den, ſind von der Leibwache des letzteren zur Entwaffnung aufgefordert
und, nachdem ſie ſich zur Wehre geſetzt, theils verwundet, theils getsdtet
48
worden. 63 iſt noch nicht eruirt, ob e3 ſih um ein wirklichs Complot
gehandelt habe.
Coypten. Das eayptiſche Cabinet hat, faſt gleichzeitig mit der oben
erwähnten enaliſchen Note, einen Eatwurf für die poluiſche Organiſation
Cgyptens veröffentlicht. Verſelbe ſchläzt ein verantwortliches Miniſterium,
einen geſetzgebenden vierzehngliedrigen Rath und eine Abgeordnetenkammer
für die Discuſſion außerordentlicher Fragen vor. Dieſer Entwurf der
eoyptiſchen Regierung geht alſo bedeutend weiter als die jüngſten
Vor=
ſchläge Englands.
Ueber die, wie bereits erwähnt, dem diplomat'ſchen Agzenten
Frank=
reichs in Kairo zugegangenen Inſtructionen berichtet das Reuter'ſche
Bureau': Frankreich verlange die Aufrechterhaltung des franzöſiſchen
Controleurs, und werde andernfalls von der Theilnahme an den
inter=
nationalen Gerichtshöfen zurücktreten und ſich auf die früheren
Capi=
tulationen ſtützen.
Aus Etadt und Laud.
Darmſtadt, 19. Januar.
- Bezüglich des Immobiliar= und Hypothekenſtempels
hatte der Abgeordnete Frhr. von Nordeck zur Rabenau im Oktober 1881
bei der zweiten Kammer der Stände den Antrag eingebracht, dieſelbe
wolle die Gr. Staatsregierung erſuchen, baldigſt einen Geſetzentwurf
voͤrzulegen. durch welchen der Stempel auf Immobilien und Hypotheken
anzemeſſen herabgeſetzt wird. Der Geſetzgebungsausſchuß der zweiten
Kammer hat ſich in dieſer Materie ſchlüſſig=gemacht und beantragt gutem
Vernehmen nach in einem von dem Abg. Metz desfalls erſtatteten Bericht
nach Anhörung der Gr. Staatsregierung, dem genannten Antrage keine
Folge zu geben. — Der unterm 18. November v. J. den Ständen
zuge=
gangene Geſetzentwurf, wonach auf die Fauſtpfandverträge der
als Genoſſenſchaften eingetragenen Vorſchuß= und Creditvereine die
Vor=
ſchriften der Artikel 309 und 311 des Allgemeinen Deutſchen
Handelsge=
ſetzbuches auch in dem Falle Anwendung finden, wenn der Pfandbeſteller
kein Kaufmann oder die Schuld nicht aus einem beiderſeitigen
Handels=
geſchäfte herrührt, wird dem Vernehmen nach von der Mehrheit des
Ge=
ſetzgebungsausſchuſſes zur Annahme empfohlen.
O In der am Donnerstag ſtattgehabten Sitzung zweiter
Kam=
mer legte die Regierung das Gutachten der behufs Unterſuchung der
Verhältniſſe des Rheinſtroms niedergeſetzten Commiſſion vor. Pasſelbe
ging an den um die Abgg. Dr. Geyer, Reinhard und Möhn verſtärkten
Finanzausſchuß zum Bericht. - Abg. v. Rabenau beantragt die
Errich=
tung einer Landescreditkaſſe nach dem Vorbild der in Wiesbaden und
Kaſſel beſtehenden. - Angenommen wurden ſodann die Vorlagen wegen
Herſtellung einer feuerfeſten Treppe im hieſigen Geſängniß, Einführung
der ſtädtiſchen Waſſerleitung in das Ständehaus, Provinzialarreſthaus
und Gefängniß dahier, ſowie Herſtellung der Gasbeleuchtung im
Stände=
haus. — Der Kualer'ſche Antragauf Erbauung eines definitiven
Stations=
gebäudes in Egelsbach wurde für erledigt erklärt, nachdem die Regierung
eröffnet, daß ſie bereits ein desfallſiges Project ausgearbeitet. - Der
Geſetzentwurf, die Fauſtpfandverträge der Vorſchuß= und Creditvereine
betreffend. wurde nach lebhafter Debatte angenommen; die von dem
Abg. v. Rabenau beantragte Ausdehnung des Geſetzes auf die ſtaatlich
controlirten Spar= und Leihkaſſen dagegen abgelehnt. Das Geſetz ſoll
dagegen Anwendung auf die hieſige Renten= und
Lebensverſicherungs=
anſtalt finden. — Der Antrag des Abg. v. Rabenau auf Herabſetzung
des Immobiliar= und Hypothekenſtempels wurde nochmals behufs weiterer
Erhebungen vertaat.
Tas Feſtprogramm zur Feier der ſilbernen Hochzeit des
Kronprinzen lautet, wie man uns mittheilt: Am Mittwoch, den 24.
Januar: Vorfeier in den Eliſabethkammern des Kgl. Schloſſes. Die
Hof=
geſellſchaft verſammelt ſich daſelbſt zur Gratulation, die durch Tefilse=
Cour ſtatifindet. An dieſer Cour nehmen die zahlreichen Deputationen
zum Schluß Theil, die übrigens in großer Anzayl angemeldet ſind. Vie
kirchliche Feier findet am 25. Januar (Donnerstag früh) in der Schloß=
Lapelle ſtatt, wozu Einladungen ergehen, da der Raum beſchräukt iſt.
Predigt: Hofprediger Dr. Kögel — Darauf Uebernahme der zur Feier
des Tages begründeten wohlthatigen Stiftungsfonds im Kronprinzlichen
Palais. — Nachmittags findet bei den kaiſerlichen Majeſtäten
Familien=
lafel, Abends der große Koſtümball des Hofes ſtatt. - Beſuch des
Künſtlerfeſtes im Wintergarten (hiſtoriſcher Feſtzug). - Freitag, 26.
Jan.: Diner bei den kronprinzlichen Herrſchaften und Abends Gala=Oper.
Am Sonnabend, 27. Jan., Hofball in den Eliſabethkammern des kgl.
Schloſſes, durch welchen die ſilbernen Hochzeitsfeierlichkeiten ihren Abſchluß
finden.
- Vom Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz, Abth.
für Schulangelegenheiten iſt für die Zeit vom 19. Februar bis 17.
März l. J. ein Inſtructionscurſus für Mädchen=Turnlehrer in
Darmſtadt angeordnet worden.
Tie 14. Sammelliſte der Beiträge für die
Waſſerbeſchädig=
ten im Großherzogthum weiſt an eingegangenen Beiträgen die
Summe von 284,884 M. 54 Pf. aus.
y Proteſtanten=Verein. Den fünften und letzten öffentlichen
Vortrag in dieſem Winter wird Herr Domprediger Dr. Schramm von
Bremen, Montag den 22. Januar im großen Saale des Gaſthofs „zur
Trauber über „2ie Zukunftdes liberalen
Proteſtantis=
mus= halten. Der nämliche Vortrag iſt vor kurzem erſt in Wiesbaden
mit außerordentlichem Beifall aufgenommen worden.
Im Februar - vorausſichtlich am 14. - wird die
General=
verſammlung des hieſigen Proteſtantenvereins ſtattfigden.
Wichtine Gegenſtände werden zur Beſprechung gelanzen; eine Neuwahl
des Geſammvorſtandes hat ſtaltzufinden u. ſ. w.
Nähere
Mitthei=
lungen hierüber werden noch erſolgen und erſcheint eine zahlreiche
Be=
theiligung im Intereſſe der gemeinſamen Sache ſehr nothwendig.
Die J. C. Herbert'ſche Hofbuchdruckerei hat in
anerkennens=
werther Weiſe den loſtenſreien Truck der Looſe für die hieſige
Vei=
looſung zum Beſten der Waſſerbeſchädigtenüvernommer.
Es ſind hierzu bereits eine große Zahl von Gewinnen dem Comits
über=
wieſen worden.
Herr Angelo Neumann, der Director des Richard Wagner=
Theaters, das im vorigen Jahr in Berliu und London mit ſenſationellem
Erfolge gaſtirte und kürzlich den Niebelungen=Cylcus in Amſterdam zur
Darſtellung brachte, hat ſich entſchloſſen, am 5. Februar er. hier ein
großes Concert zu geben. Sowohl die hervorragenoſten Künſtleynamen
(Herwig Reicher=Kindermann, Georg Unger ꝛc. ꝛc.) als auch das höchſt
intereſſ ante Programm ſtellen einen hohen künſtleriſchen Genuß in
Ausſicht.
Vorgeſtern wurde in der Nähe von Langeu ein biödſinniges
Frauenzimmer durch die Bahn überfahren und blieb todt.
- Geſtern Vormittag ließ ſich ein Arbeiter an dem nächſten Viaduct
bei Darmſtadt durch die Main=Neckar=Bahn Uberfahren und blieb ſofort
todt. Der Unglückliche ſprang dicht vor dem Zuge von der Böſchung
und legte ſich, den Kopf in den Mantel gehüllt, auf das Geleiſe. Ein
Einhalten des Zuges war nicht mehr möglich.
In der Suppenanſtalt wurden am letzten Dienſtag 1944,
am Mittwoch 19½1 Portionen verkauft, und iſt damit die höchſte Leiſtung/
fähigkeit der Anſtalt ungefähr erreicht. Auf zahlreiche Anfragen mutßz
bemerkt werden, daß es unmöglich iſt Aufträge von Privaten bezüglich
Abgabe von Suppe an beſtimmte Perſonen anzunehmen.
M. Vorausſichtlich wird eine Anzahl von durch die jüngſte
Ueber=
ſchwemmung eingeſtürzten oder ſtark beſchädigten Gebäude auf Koſten
des Staates neu und jedenfalls beſſer als vorher wieder
aufge=
führt werden. Die hier in Frage ſtehenden Gebäulichkeiten ſind wohl
großentheils mit Hypotheken belaſtet und erhält damit der Gläubiger
ein werthvolleres Unterpfand, als er dies vorher hatte, ohne auf das
neu errichtete Gebäude ſelbſt irgend einen Rechtsanſpruch erheben zu
können, da eine Verpflichtung zum Wiederaufbau in dieſem Falle nicht
wie bei Brandſchäden exiſtirt. Würde z. B. der Eigenthümer des mit
einer Hypothekſchuld beiaſteten, durch das Waſſer unbewohnbar g=
wor=
denen Hauſes dasſelbe verlaſſen und auswandern, ſo iſt das Unterpfand
mit Ausnahme des Terrainwerthes für den Gläubiger verloren; dasſelhe
würde der Fall ſein, wenn hier der Staat nicht einſchreiten wollte, der
bei vereinzelten derartigen Unfällen ſich zu einer Hülfe ſicher nicht
ver=
anlaßt ſieht und nur dem grenzenloſen Elend gegenüber eine Ausnahme
macht. Freilich liegt es auch im Intereſſe des Staates, daß die
Gläu=
biger in ihrem Vermögen, wenigſtens nicht allzuſehr, geſchädigt werden,
und dürfte es ſich daher wohl empfehlen, die hier einſchlagenden Fragen
einer näheren Erwägung zu unterziehen und etwa erſorderliche
Beſtim=
mungen zeitig zu treffen. Jedenfalls wird es zweckmäßig ſein, die auf
den neu errichteten Gebäulichkeiten laſtenden Hypotheken nach vorheriger
Entſchädigung aus den Händen der ſeitherigen Inhaber, ſoweit dies
Private ſind, auf Spar= und Darlehenskaſſen des Landes gegen mäßigen
Zmnsfuß und Annuitätenjahlungen übergehen zu laſſen, für deren
regel=
mnäßige Einzahlung wohl die reſp. Gemeinden die erforderliche Garantie
übernehmen könnten, andernfalls könnte es leicht dahin kommen, daß
manche der durch Staats= und Privathülfe neu aufgerichteten Gebäude
früher oder ſpäter in die Hände der Gläubiger übergehen.
- Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwerthzeichen
befinden ſich in Darmſtadt bei: C. Behle, Ernſt=Ludwigsplatz 4.
J. Hartmann, Heidelbergerſtraße 24. G. L. Kriegk, Rheinſtraße 17.
h. Lautermann, Große Caplaneigaſſe 26. M. Leißler, Beſſ.
Kirchſtraße 37. A. Merz, Gardiſtenſtraße 15. J. H. Möſer,
Ruths=
ſtraße 16. G. P. Poth, Caſinoſtraße 12. M. Roll,
Dieburger=
ſtraße 2. J. Schuchmann, Beckſtraße 2. In Weiterſtadt bei F.
Deußer. In Gundernhauſen bei H. Kaiſer II. In Meſſel bei H.
Heberer. In Braunshardt bei Schuchmann. In Roßdorf bei
Conrad Poth VII. Die Verkäufer geben die Poſtwerthzeichen zu
dem=
ſelben Betrage wie die Poſtanſtalten an das Publikum ab.
0 Unſere Stadt beſitzt eine große Anzahl ſogenannter
Sparver=
eine, welche mittelſt geringer monatlicher Beiträge gemeinſchaftlich
Prämienlooſe erwerben und deren verſchiedene auch ſchon vom Glück
begünſtigt wurden. Dieſe, in gewiſſer Beziehung als Sparkaſſen zu
be=
trachtende Vereine, welche nicht nur eine verhältnißmäßig geringe und
beſchränlte Mitgliederzahl haben, beſitzen, trotz der geringen Beiträge doch
bedeutendes Vermögen, ſo z. B. der erſt vor wenigen Jahren ins Leben
gerufene kleine Verein „Einigkeit', monatliche Einzahlung eine Mark, ein
Geſammtvermögen von nahezu 7000 Mark.
Im Monat December verfl Jahres ſind in Darmſtadt=
Beſſungen 82 Perſonen verſtorben, von denen 73 der erſteren und 9
der letzteren Gemeinde angehörten. Es befanden ſich darunter 28 Kinder
und 54 Erwachſene; von den Kindern ſtanden 21 im erſten, 3 im
zwei=
ten Lebensjahre und 4 im Alter von 3 bis 15 Jahren. Die
Sterbe=
auf 80 Tage reducirt auf 188 %
ziffer berechnet ſich auf 194 ⁄₁
(gegen 156 im November und 147 im October). Auf 10008
lebende Kinder kamen 19, auf ebenſoviel Erwachſene 15 Sterbefälle.
4.
3 fectionskrankheitin waren nur mit 8 Todesfällen vertreten, und zwar
Diphteritis, Keuchhuſten und Unterleibstyphus mit je 1. Krankheiten
der Aihmungsorgane hatten 33 Sterbefälle zur Folge:
Lungenſchwind=
ſucht 13, Luftröhren= und Bronchienentzündung 5, Croup 1,
Lungenent=
zündung 6 Lungenerweiterung 3 und Stimmritzenkrampf 2. Nur 8
Perſonen ſtarben an Magen= und Darmkatarrh, 2 an Abzehrung, je 1
an Bauchfellentzündung und eingeklemmtem Bruch und 3 an Krankheiten
der Leber. Von Krankheiten des Nervenſyſtems erſcheinen Krämpfe
5 Mal, Gehirnſchlagfluß 6 Mal, Gehirnentzündung und
Gehirnerwei=
chung je 1 Mal als Todesurſache. - An Krebsleiden erlagen 5
Perſo=
nen, je 1 an Knochenfraß, an Brighi'ſcher Nierenentartung und an
or=
ganiſchen Herzleiden. Angeborne Schwäche ſetzte 2 Mal, Altersſchwäche
5 Mal dem Leben ein Ende. Von 3 Perſonen verunglückte eine durch
Sturz, eine zweite durch einen Fall in eine Lohgrube, die dritte, ein
Kind im 3. Lebensjahre, durch Verbrühung mik heißem Waſſer. Ein
lunger Mann machte ſeinem Leben dadurch ein Ende, daß er ſich von
einem Eiſenbahnzug überfahren ließ und ein zweiter ſtarb nach längerem
Leiden an den Folgen eines Stiches in den Rücken. In 3 Fällen blieb
die Todesurſache unbekannt. — Die immerhin noch günſtige
Mortalitäts=
ziffer des December iſt in dem ſtarken Zurücktreten zymotiſcher
Krank=
heiten begründet. Von acuten anſteckenden Hautkrankheiken ſind nur
Wind=
pocken in ſtärkerer Verbreitung vorgekommen, während Maſern ganz und
Scharlach faſt gänzlich fehlten. Croup und Diphteritis wurden nur
ſelten und Keuchhuſten vereinzelt beobachtet. Der durch letzteren
veran=
laßte Sterbefall iſt überhaupt der einzige Keuchhuſtentodesfall des
abgelaufenen Jahres geweſen. Die Krankheiten der Reſpirationsorgane
zeigten im letzten Quartal eine von Monat zu Monat anſteigende
Fre=
quenz, die übrigens nichts Ungewöhnliches hat. Der December zählt
mit 33 Sterbefallen durch derartige Krankheiten 10 mehr als der
No=
vember und es vertheilt ſich dieſes Plus hauptſächlich auf längere
Schwindſucht (10 auf 13), Brouchitis und Lungenentzündung (9 auf 14.
Im Vorkommen der Krankheiten der Verdauungsorgäne läßt ſich gegen
die nächſten Vormonate keine bemerkenswerthe Vekänderung erkennen,
auch die Mortalitätsverhältniſſe anderer Krankheiten bieten kein weiteres
Intereſſe.
Geſtern Nachmittag traf die telegraphiſche Mittheilung hier ein,
daß die Wolf'ſche Velfabrik in Groß=Gerau in Flammen ſtehe.
Die weitere Nachricht von einer Keſſelexploſion, wodurch Menſchenleben
verloren gingen, wird ſich hoffentlich nicht beſtätigen.
B. Beſſungen, 18. Januar. Wie ſchwer einem Communalſteuer=
Beamten ſeine Functionen gemacht werden, beweiſen nachſtehende, geſtern
hier vorgelommene Fälle: Kreisbote N. in Begleitung eines Dienſtmanns
und zweier Zeugen wollte bei einem Gemeindeſchuldner das ſchon längſt
aufgenommene Pfand in das Pfandlocal verbringen laſſen, als der
Schuldner mit hochgeſchwungener Axt dem Perſonal entgegentrat und
Jedem den Kopf ſpalten wolle, der ſich unterſtehe, das Pfand
an=
zurühren - ſelbſtverſtändlich unter obligaten, ſchwer wiederzugebenden
Augdrücken. Die Drohung ſchreckte aber das Pfandperſonal nicht ab,
beherzt rückten ſie ihm zu Leibe und entwandten ihm nach heftiger
Gegen=
wehr das Mordinſtrument. Dabei erhielt nun der eine Zeuge, W. W.,
von demſelben einen tüchtigen Biß in den rechten Oberarm - ärztliche
Hülfe iſt bereits in Anſpruch genommen - und der Dienſtmann 2 Tritte
auf den Unterleib. Das Nachſpiel dieſes rohen Actes wird nicht
aus=
bleiben und ſich wohl die Großh. Staatsanwaltſchaft damit befaſſen.
Auch bei dem „ſchwächeren: Geſchlecht trat dem Perſonal energiſcher
Widerſtand entgegen. Eine Frau drohte, mit einem Revolver erſt den
Großh. Bürgermeiſter und dann ſich ſelbſt zu erſchießen. Nachdem das
Pfandobject auch bei ihr erhoben war, beeilte ſie ſich, die Schuld ſofort
zu decken, jedoch auch nicht, ohne vorher auf dem Bürgermeiſtereibureau
unliebſame Auſtritte verurſacht zu haben, die zu ihrer gewaltſamen
Ent=
fernung aus demſelben führten.
Beſſungen. Wie wir aus guter Quelle vernehmen, hat der
hieſige Gemeinderath in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig beſchloſſen,
ſofort zur Erweiterung des Beſſ. Holzweges zu ſchreiten, welche als ein
dringendes Bedürfniß bezeichnet wurde. Das Material zur Chauſſirung
ſowie die nöthigen Wandſteine zur Herſtellung von Trottoirs ſoll bereits
beſtellt ſein. Es iſt dies ein erfreulicher Beſchluß für alle Bewohner
und Paſſanten des genannten Weges.
Bensheim a. B. Nachdem nun das Waſſer langſam in ſeine
Ufer zurücktkitt, iſt es möglich, Genaueres über die Beſchädigung der
Häuſer durch die Hochfluth mitzutheilen. Nach amtlicher Aufnahme ſind in
eingeſtürzt
beſchädigt
durchweicht
Hofheim
20
173
15
Bürſtadt
70
70
9
Bobſtadt
22
14
Am Montag fiel ein in der Rheiniſchen Brauerei bei Weiſenau
beſchäftigter Kupferſchmied in den offenſtehenden Eisſchacht, ohne daß dies
14
bemerkt wurde. Die mit dem Einſchütten von Eis beſchäftigten Leute
fuhren daher ruhig damit fort und bedeckten den Körper des
Unglück=
lichen mit Eis, der in Folge davon bereits todt war, als er vermißk und
nach längerem Suchen im Eiſe gefunden wurde.
Zwiſchen den Stationen Niederhone und Allendorf der Main=
Weſer=Bahn hat ein Bergrutſch ſtattgefunden, durch welchen das
Bahngeleis auf eiwa 50 Meter Länge durch hohes Geroͤlle bedeckt wurde,
und wird es etwa 8 Tage dauern bis ein neues ſeitlich anzulegendes
Geleiſe fertig ſein wird. Die Wegſchaffung des Gerölles ſelbſt nimmt
längere Zeit in Anſpruch.
Nach der Auſtellung der dortigen Bürgermeiſterei beträgt der
Geſammtſchaden der Gemeinde Laubenheim, durch die
Aeber=
ſchwemmung, der theilweiſe durch beeidigte Experten und Feldgeſchworene
feſtgeſtellt worden iſt, die Summe von 209799 M. 80 Pf., davon
ent=
fallen auf Gebäude 59000 M. Privatgrundſtücke 72365 M. auf
Mobi=
liar 50734 M. 80 Pf Saatfrüchte und Setzkartoffeln 27.700 M.
- Ueber den furchibaren Brand des Cireus in Berditſcheff
theilt die „W. Allg. Z.1 Einzelheiten mit, welche lebhaft an die
Kataſtrophe im Ringtheater zu Wien erinnern. Das Feuer brach im
Circus Aſtalli aus, welcher an dieſem Abend anläßlich des Benefizes der
Kunſtreiterin Loiſſet dicht gefüllt war, in dem ſich gegen 700 Menſchen
befunden haben mochten. Gegen 8 Uhr Abends wurde der Feuerruf
laut. Gleich darauf ſtürzten eine Clowns und zwei Stallmeiſter mit
dem Rufe: Es brenntl Rettet Euchl' in die Mänege. Der nun
fol=
gende Tumult iſt kaum zu ſchildern. Die Panique raubte den Menſchen
alle Geiſtesgegenwart. Gellende Schreckensrufe erfüllten den Raum. Von
den Galerien ſprangen Leute herab und einige blieben mit den Kaftans
an den Nägeln hängen, ſo daß ſie frei in der Luft ſchwebten. Väter
und Mütter bemächtigten ſich der Kinder und warfen ſie in Verzweiflung
über die Brüſtungen auf die mit weichem Sand beſtreute Reitbahn,
wo eben wegen der Clowns=Productionen ein dicker Teppich ausgebreitet
war. Verſelbe war bald von Kindern bedeckt; nun aber ſprangen vom
Parterre und von den Amphitheater=Sitzen die älteren Leute hinab, ſo
daß bald ein Knäuel von Menſchen ſich bildete. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß die Kinder zumeiſt erdrückt wurden und erſtickten, bevor die Flamme
das Circusgebäude ſelbſt ergriff. Die Verwirrung erreichte ihren
Höhevunkt, als eine Anzahl von Pferden aus dem Stalle in die
Manége und über die dort zuſammengeballten Menſchenleiber hinweg
raſte. Nach einer Viertelſtunde ſtand das ganze aus Holz
aufge=
führte Gebäüde in Flammen, und wer ſich bis dahin nicht gerettet
hatte. war verloren. Mehr als dreihundert Perſonen verbrannten oder
erſtickten. Darunter befanden ſich über ſechzig Kinder. Die Feuerwehr
langte verſpätet am Platze an, da ſie auf dem Wege zum Circus
einen Unfall erlitt. Die Verunglückten ſind zumeiſt Iſraeliten, da in der
Stadt Berditſcheff ungefähr 40,000 Iſraeliten wohnen. Als Urſache des
Feuers wird mitgetheilt, daß der Stallaufwärter Cigaretten geraucht
und das Strah, auf welchem er lag, ſich entzündet hatte. Der
Brand=
ſtifter verbrannte gleichfalls. ebenſo zwei Clowns, Allowis und Werton,
angeblich Engländer. Von 31 Pferden konnten nür vier gerettet werden;
12 abgerichtete Hunde, welche ſich in einem Zimmer befanden, ſind
ver=
brannk. Wie es heißt, ſoll auch die Kunſtreiterin Loiſſel unter den
Ver=
mißten ſich befinden. Am Morgen nach der Kataſtrophe verſetzte der
Einwohner von Berditſchew, Henſchel Moſes Bercſowak, dem die Frau
und drei Kinder bei der Circus=Kataſtrophe verbrannten, dem Aelteſten
der Kaufmannsgilde, Koroſilow, auf offener Straße mehrere Meſſerſtiche
und verletzte ſich hierauf mit einem Raſirmeſſer am Halſe ſchwer.
Koroſilow ſoll nämlich, wie Bereſowak behauptet, die Frau, an welche
ſich die Kinder geklammert hatten, in die Flammen geſtoßen haben, um
ſich ſelbſt zu retten. In Folge der gräßlichen Kataſtrophe ſind vier
Frauen, welche ihre Männer verloren haben, in Tobſucht verfallen.
Nach einer Mittheilung der „N. F. P.= gab die Geſellſchaft Luthinoß=
Ferroni die Vorſtellung im Circus. Das Petersburger Telegramm
be=
zeichnet übrigens die Urſache der Kataſtrophe in anderer Weiſe, als dies
in den obigen Zeilen geſchieht. Es ſind deshalb jedenfalls noch nähere
Nachrichten abzuwarten.
Volizeibericht vom 18. Januar.
Ein Handelsmann aus Frankfurt erhielt von einem hieſigen
Reſtau=
rateur eine goldene Uhr nebſt Kette, 3 goldene Ringe und ein goldenes
Medaillon mit dem Auftrag, dieſe Gegenſtände im Pfandhauſe zu
ver=
ſetzen. Der Auftrag wurde ausgeführt, das Geld äber nicht abgeliefert,
weßhalb Strafantrag erhoben wurde.
Tage s= Kal e nd e r.
Freitag 19. Januar: 8. Verſammlung des Localgewerbverein in der
Reſtauration Bockshaut.
Gamstag 20. Januar: Maskenball der Vereine Eintracht und
Bürger=
verein. — Concert des Geſang=Vereins Sängerluſt.
„Auste-Tieh te
Dieſer bewährte Malz=Extract, ein wohlſchmeckendes diätetiſches Haus=Genuß=Mittel, hat durch ſeine heilkräftigende
Wirkung bei Huſten und verſchiedenartigen Krankheiten der Athmungsorgane die zahlreichſten Auerkennungen und ſelbſt die weiteſte
Verbreitung und Anwendung in den höchſten Kreiſen gefunden, worüber in der Separat=Beilage der heutigen Nummer zahlreiche
Atteſte zur Einſicht vorliegen. Bei der gegenwärtig herrſchenden wechſelvollen Witterung empfehlen wir beſonders die erſte Seite
des beiliegenden von L. H. Pietſch &a; Co. in Breslau, mit belehrenden Erläuterungeu herausgegebenen Beilageblattes der
geneigten Beachtung.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Auste-Wicht
(Schutzmarke)
Malz=Extraet und -Caramellen
höchſt wohtſchmeckende diäteliſche Genußmittel
von L. H. Pietsch & Co. in Breslau.
Fabrik und chemiſch=techniſch=Pharmaceutiſches Laboratorium.
Eeseseseseseseseseses
Wir beſitzen zahlreiche Anerkennungen und auch ein Segen ſpendendes Dankſchreiben
Seiner Heiligkeit Parst Leo XIHI.
Ein Dankſchreiben
Wir beſitzen ferner ein amtliches Dankſchreiben von der
Seiner Durchlaucht des Deutſchen Reichskanzlers
Haupt=Verwaltung
Fürſten von Bismarck,
der
Geſellſchaft des rothen Krenzes
zur Pflege verwundeter und hrauker Arieger
in St. Petersburg.
ein Dankſchreiben Seiner Hoheit des
Herzog Ernſt I. v. Coburg=Gotha,
ein Dankſchreiben Seiner Majeſtät des
König Karl l. von Rumänien.
Ctesesesesesesesesesesesetesetesaseseseseseseseseges
Nur allein echt,
wenn die hier beigedruckte Schutzmarke
„Auete-Nichzie
und die Firma I. H. Pietsch &a Co. auf den W,
24 Flaſchen=Etiquetten u. Caramellen=Beuteln ſteht.
Es
Malz=Extract und Caramellen
von
L. H. Pietsch & Co. in Broslan.
1
Zerztlich geprüft und empfoßſen
von Herrn Dr. Hichaolis, prakt. Arzt.
½
Atteſt umſtehend.
vA
Die Malz=Extract=Caramellen ſind durch zahlreiche Atteſte als
vor=
züglich anerkannt und haben dieſelbe Wirkung, wie der Extract.
Der Malz=Extract, mit der Schutzmarke „Huſte=Nicht:, von L. HI.
Pietsch & Co. iſt in ſeiner diätetiſchen Wirkung als unübertrefflich
an=
erkannt und bewährt ſich als wohlſchmeckendes Genußmittel, wie durch
zahl=
reiche Atteſte bewieſen werden kann, vortrefflich bei:
huſten und heiſerkeit,
Verſchleimung der Athmungs=Organe,
Ragen- und Keßtſopf=Huſten,
Chroniſchen Catarrh der Lungen und Luftröhren,
Bronchial=Fatarrh,
Luftröhren=, Kehlkopf= und Lungen=Affektionen und
Lungenſchwindſucht,
überhaupt bei allen krankhaften Zuſtänden der Athmungs=Organe, vom
leichten Fuſten und Catarrh bis zur Lungen=Guberculoſe.
Der Gebrauch
dieſes Malz=Extractes, mit der Schutzmarke „Huſte=Nicht”, in den
er=
wähnten Fällen iſt in beſſeren Kreiſen allgemein und beliebt.
Vortheilhaft
bewührt ſich der Malz=Extract l,Huſte=Nicht:) bei Schwächezuſtänden
von Kindern und Erwachſenen,
für Reconvalescenten nach ſchweren Krankheiten,
bei Kindern, welche ohne Bruſt erzogen werden,
ganz beſonders aber für ſtillende Frauen iſt dieſes Fabrikat das
Unentbehrlichſte und Beſte.
Durch ſeine diätetiſch wohlthätigen Wirkungen auf die Bruſt=Organe
und den ganzen Organismus ſchafft es die natürlichen Bedingungen zu
einem kräftigen Körper=Zuſtand.
Der Malz=Extract l„Huſte=Nicht1) kann zu jeder Zeit, auch direct
vor, zu oder nach dem Eſſen, auch beliebig in Wein, oder in heißer Milch,
in Thee, Kaffee oder Waſſer ꝛc. genommen werden.
Nach Herrn Dr. med. Hichaokis, prakt. Arzt, giebt man Kindern
drei= bis viermal täglich 1 bis 2 Eßlöffel voll, Erwachſene nehmen peo=
Tag 4 bis 6 Eßlöffel voll.
Vor jedesmaligem Gebrauch iſt die Flaſche umzuſchütteln.
Die Daner des Gebrauchs richtet ſich jedesmal nach dem ſpeciellen Fuß=
Der Preis der Fabrikate Malz=Extract und Caramellen (,Huſte=
Nich=
iſ bei ihrer Vorzüglichkeit ein ſo niedriger, wie er ſich nur durch
zir-
mäßigſte Einrichtungen und umſichtigſte Herſtellung im Großen
ermögliä-
läßt, was hiermit ausdrücklich erwühnt iſt.
Wir machen darauf aufmerkſam:
Der Huſten an ſich iſt keine Krankheit, ſondern ſtets nur eine
Krank=
heits=Erſcheinung, ein Symptom, das die verſchiedenartigen Krankheiten der
Athmungs=Organe, der Luftröhren, der Lunge ꝛc. anzeigt.
Kein Huſtender darf deshalb ganz ſorglos ſein und den Huſten für
Nichts achten.
Jeder Huſten kann höchſt gefährlich werden.
Aus einem einfachen Huſten und Catarrh kann der Keuchhuſten, die
Bräune, die Lungen=Entzündung, chroniſcher Catarrh, widernatürliche
Lungen=Erweiterung (Aſthma) ꝛc. entſtehen.
Ein vernachläſſigter Huſten kann der Keim von Uebeln werden, welche
in ihrer Entwickelung das Leben bedrohen.
Der Leuchhuſten
beginnt in der Regel mit Lungen=Catarth und trockenem Huſten.
Die Bräune
mit Huſten, leichtem Catarrh, Heiſerkeit und Schlingbeſchwerden.
Kehlkopf=Leiden und der chroniſche Catarrh
mit ſeinen üblen Folgen beginnen ſtets mit leichtem Catarrh und Huſten.
Aus einer einfachen Heiſerkeit kann chroniſcher Kehlkopf=Catarrh, auch die
Kehlkopf=Schwindſucht entſtehen.
Die Lungen=Entzündung und Luftröhren=Entzundung
beginnen mit leichtem Catarrh und Huſten.
Die Lungen=Jusweitung, das Aſthma,
iſt in der Regel die Folge eines langwierigen Huſtens, in Folge deſſen
Ausweitung der Lungenbläschen, aſthmatiſche Anfälle und mannigſache
Be=
ſchwerden eintreten. Auch die
Lungen=Schwindſucht
beginnt in der Regel als ſchlichter Lungen=Catarrh mit Huſten und iſt von
den Uebeln der Jetztzeit dieſes Lungen=Leiden das allerhäufigſte. Folgende
Kennzeichen:
Huſten mit Auswurf,
Sich=matt=fühlen,
Kurzathmigkeit,
Vertieren der Geſichtsfarbe
und Magerer=werden
laſſen in der Regel auf das Vorhandenſein der Lungenſchwindſucht ſchließen.
Bis in hohe und
höchſte Kreiſe
haben unſere Fabrikate Abnahme gefunden und
Groß
i4t die Zahl derer, welche uns durch ihre Danhchreiben ehrende Leugniſſe
über die Wirkungen derſelben ertheilt haben.
Selbſt in den Fällen,
wo ſchon alle anderen Mittel vergeblich angewandt wurden, wolle ſich Jeder
mit Vertrauen des Malz=Extractes, mit der Schutzmarke „Huſto=Nicht”
bedienen, die diätetiſche anerkannt vorzügliche Wirkung beſſelben wird ſich
ſtets bewähren und
wunderbar
mad zu oft die Erfolge, welche durch bewährte diätetiſche Mittel erzielt werden.
Erfolge
(eweiſen den Werth der Sache und ſind mit Recht maßgebend.
Tanſende
können es uns bezeugen, ſchon nach kurzem Gebrauch wird Jeder die intenſiv
guten Wirkungen an ſich wahrnehmen.
Gutachten des Herrn Dr. modl. Michaelis.
Herren L. H. Pietsch & Co. in Breslau.
Ihren Malz=Extract l„Huſte=Nicht” Schutzmarke) habe ich jpeciell nach
ſeiner Zuſammenſetzung und Wirkungsart geprüft und empfehle ſelbigen
ſowohl gegen eatarrhaliſche Affectionen der Athmungsorgaue als auch gegen
chroniſch entzündliche Zuſtände der Lungen und des Kehlkopfes, gegen
an=
haltenden quälenden Huſtenreiz und beginnende Tuberculoſe. Man gieb=
Kindern drei= bis viermal täglich 1 bis 2 Theelöffel voll, Erwachſene pro
Dr. med. Hichaolis, pract. Arzt.
Tag 4 bis 6 Eßlöffel voll.
Herren L. H. Pietech & Co. in Breslau.
Durch öfteren Gebrauch habe ich die vorzüglichen Eigenſchaften Ihres
Malz=Extractes „Huſte=Nicht” ſchätzen gelernt. Die effektive Wirkung dieſes
Mittels bei Huſten u. Heiſerkeit macht daſſelbe höchſt ſchätzbar u.
empfehlens=
werth bei Bruſtleiden. Sein reeller Vorzug beruht nach meiner Erfahrung
auf ſeiner ganz beſonders hervorragenden Wirkungsfähigkeit, ſelbſt in den
ſchwierigſten Fällen. Am vortheilhafteſten fand ich ſtets den Gebrauch des
Extracts in heißem Thee oder in heißer Milch. Senden Sie mir ꝛc.
Leipzig (Weſtplatz 17), den 2. Januar 1882.
Bruno Rosenborger.
Läſtiger Huſten.
Ihe Malz=Extract (Huſte=Nicht) hat bei mir wie ein wahres
Wunder=
mittel gewirkt. Schon nach Verbrauch einer Flaſche war ich von einem
ſehr ſtarken und höchſt läſtigen Huſten befreit. Auch fühlte ich auf
meinen ganzen Körper eine ſehr wohlthätige Wirkung davon und empfehle
Ihren „Huſte=Nicht: aus voller Ueberzeugung.
Wetzendorf, Kreis Querfurth, den 4. März 1882.
And. Klingner, Oekonom.
Caramellen.
Bei Anwendung Ihrer Caramellen bin ich von meinem
mehrwöchent=
lichen Huſten und Heiſerkeit wieder vollſtändig befreit und kann daher
nicht unterlaſſen, dieſe Caramellen beſtens zu empfehlen.
Sperbersdorf bei Sternberg, den 10. Februar 1882.
Benediet Schirsch, Grundbeſitzer.
Veraltetes Luftröhren=Leiden und Keuchhuſten.
Ich gebrauchte Ihr Malz=Extract (Huſte=Nicht) gegen ein veraltetes
Luftröhren=Leiden und war nicht wenig erſtaunt über die auffallende und
ſo ſchnelle günſtige Wirkung dieſes Heilmittels.
Von Athem=Beſchwerden geplagt, fiel es mir ſchwer, laut zu ſprechen.
Es ſtellte ſich immer ein heftiger Huſten ein und ich hatte das beängſtigende
Gefühl des Erſtickens. Schon nach Gebrauch von 2 Flaſchen trat eine
bedeutende Beſſerung ein. Ich machte ferner auch eine Probe bei meinen
Kindern, die am Keuchhuſten litten und bemerkte mit größter Freude die
vorzüglichſte Wirkung ꝛc.
Feiſtritz bei Weißkirchen Ober=Steiermark, am 9. April 1882.
Franz Silberschneidker, Lehrer.
Herren L. H. Pietsch & Co. in Breslau.
Bitte ſenden Sie mir mit umgehender Poſt 3 Stück ¼ Flaſchen
Huſte=Nicht (Malz-Extract). Derſelbe hat gute Wirkung auf mich geübt,
kein anderes Mittel konnte mir helfen, aber dieſes verſchaffte Linderung für
Lunge und Huſten.
Niebüll, Poſtſtation Deetzbüll (Holſtein), den 14. Juli.
G. Albrecht, Muſiker.
Lungen=Catarrh.
Ich leide ſeit längerer Zeit en einem Brouchial=Catarrh und gebrauche
jetzt, nach dem ich viele andere Mittel vergeblich angewandt habe, ſeit 2½
Monaten Ihr Malz=Extract (Huſte=Nicht) mit güuſtigem Erfolg.
Der=
ſelbe verſchafft mir unendliche Erleichterung, die ich bisher noch durch kein
anderes Mittel erzielt, was bei chroniſchem Bronchial=Catarrh in einem
Alter von 57 Jahren gewiß ein ſeltenes günſtiges Reſultat iſt.
Veddel bei Hamburg.
H. A. Herpel, Poſtbeamter a. D.
Dr. med. Herrmann Klencke, Mitglied der Königlichen Preußiſchen
Akademie der Wiſſenſchaften zu Erfurt ꝛc. ꝛc., äußert ſich in ſeinem,
Haus=
lexikon der Geſundheitslehre; II. Theil, Seite 74 und 75.:
„Echtes Malz=Extract iſt ein Nahrungs= und Stärkungsmittel, es dient
der Ernährung bei Scropheln, allgemeiner Schwäche in
Geneſungs=
ſtadien nach abſchwächenden Krankheiten.
Es eignet ſich ſeiner leichten Verdaulichkeit wegen als Nährmittel
bei Schwäche des Magens und der übrigen Verdauungs=Organe.
Es iſt ſeiner mildernden und löſenden Beſtandtheile wegen ein
diätetiſches Mittel bei Reizzuſtänden der Athmungsſchleimhäute, Catarrh,
Heiſerkeit, Huſten und wirkt hier wohlthätig.
Verſtaufs-Breiſe in Deutſchkand:
a. 2 Mk. 50 Pf. die ¼1 Flaſche in gelb. Papier mit goldgelber Zſohne Rand.
b. 1 Ml. 75 Pf. die ³⁄₈ Flaſche in grün. Papier mit goldgelber=¾5 grün. Rand,
c. 1 Mk. - Pf. die ¹⁄₈ Flaſche in roſa Papier mit goldgelber lroſa Nand.
Caramellen Veutel 30 Pfg., roth Papier; 50 Pfg., gelb Papier.
Nur allein echt,
wenn die Firma I. I. Pietsch &a; Co. in die
Flaſche eingebrannt iſt, auf der Kapſel ſteht
14
und die Flaſchen=Etiquetten und Caramellen=
M
9)
Beuteln dieſelbe Firma und die beigedruckte
gAh
Schutzmarke tragen.
Die Verſtaufsſtellen werden in den Cocalbſättern annoncirt.
Hochehrendes Hchreißen
Seiner Fürſtbiſchöflichen Gnaden des Hochwürdigſten
Fürſtbiſchofs
von Breslau,
Herrn Dr. Heinrich Förster,
Sr. Heiligkeit Hausprälat und Thronaſſiſtent, Ritter hoher und höchſter Orden.
Allabendlich nehme ich ſeit Jahr und Tag Ihren trefflichen Huſte=
Nicht (Malz=Extract) in meinem Thee ein; für Hals, Bruſt und
Ver=
dauung empfand ich davon eine ſehr erquickende und heilſame Wirkung.
Aufrichtig danke ich Euer Wohlgeboren mit der gleichzeitigen Verſicherung,
daß, ſobald Ihre zweite gütige Sendung verbraucht ſein wird, ich
wiederum einige Flaſchen beſonders zu erbitten nicht verfehlen werde.
Schloß Johannesberg, 11. Mai 1880.
Hochachtungsvoll Euer Wohlgeboren ergebenſter
Hoinrich, Fürſtbiſchof von Breslau.
Heftiger Huſten.
Seit längerer Zeit litt ich an heftigem Huſten, nachdem ich eine Flaſche
Ihres Malz=Extracts (Huſte=Nicht) zu mir genommen, war ich von meinem
Leiden gänzlich befreit und ſtatte ich Ihnen hiermit meinen Dank ab.
Pößneck (achſen=Meiningen), den 23. Oktober 1880.
Richard Thalmann, Tuchmacher.
Bruſtkrankheit.
Da mir Ihr Malz=Extract (Huſte=Nicht) dieſen Winter bei meiner
Bruſtkrankheit weſentliche Dienſte gethan hat und ich venſelben in letzter
Zeit hier nicht erhalten kann, ſo erſuche ich Sie, mir umzehend 4 ganze
Flaſchen Ihres Malz=Extracts (Huſte=Nicht) zu ſenden. Betreg durch
Nach=
nahme zu entnehmen.
Heilshoop bei Reinfeld in Holſtein, den 4. Juni 1882.
H. Groth, Maler.
Lungenleiden.
Hiermit nehme ich Veranlaſſung Ihnen meinen beſten Dank
auszu=
ſprechen und bekunde gern, daß ich mich bei dem Gebrauch Ihres Malz
Extracts (Huſte=Nicht) (durch Herrn C. H. Wilke in Blankenburg bezogen)
ſehr wohl befinde und nach dem bisher erzielten Erfolg mit Sicherheit er,
warten darf, von meinem Lungenleiden bald ganz hergeſtellt zu ſein.
ſle.
Altenbrak bei Blankenburg aſH., den 10. März 1882.
Fritz Hinzel, Mühlenbeſitzer.
Herren L. H. Pietsch & Co., Breslau.
Ew. Wohlgeboren bitte mir gegen Poſt=Nachnahme 3 große Flaſche
Ihres Malz=Extracts (Huſte=Nicht) Flaſche zu 2 Mark 50 Pfennige
recht bald zu überſenden. Mein Vorrath iſt bald zu Ende und der
Extra=
thut meinem Söhnchen gute Dienſte, was beſonders auf dem Lande, be
plötzlich auftretendem Huſten nicht zu unterſchätzen iſt. Bitte um baldige
Zuſendung.— Narzym bei Illowo, Oſtpreußen), den 1. Auguſt 1881.
Anna Jacobi, Pfarrfrau.
Caramellen.
Obgleich ich den verſchiedenen durch Zeitungen anempfohlenen
Heil=
mitteln keinen großen Glauben ſchenke, habe ich doch einmal, als ich ſchon
längere Zeit durch einen hartnäckigen Catarrh geplagt war, das ſogenannte
Huſte=Nicht (Malz=Extract u. Bonbons) von der Firma J. H. Pietsch & Co.
in Breslau verfertigt, angewendet, und kann ich zur Steuer der Wahrheit
nur bezeugen, daß ich gleich nach dem einmaligen Gebrauche große Linderung
verſpürte und daß mein Uebel nach kurzem Gebrauch der Caramellen
gänz=
lich verſchwand. - Zelenie (öhmen) im November 1881.
Wenzel Duras, Grundbeſitzer.
Schwerer Huſten.
Von dem von Ihnen gekauften Malz=Extract (Huſte=Nicht) der Herren
L. H. Pietsch & Co. in Breslau, bin ich nach Verbrauch von 2 kleinen
Flaſchen von meinem ſchweren bruſtbeklemmenden Huſten vollſtändig befreit
worden und kann ich dieſen Extract allen ähnlich Leidenden als wirklich
zut warm empfehlen.
Siennow, Poſt Kanczuga.
Vincenz Seymnicki, Gutspächter.
Von ſämmtlichen vorgedruckten Atteſten haben der Unterzeichneten die Original=
Schreiben vorgelegen, was hierdurch beſcheinigt wird.
Schleſiſche Volkszeitungs-Buchdruckerei.
Zie nachſtehend genannten Verkaufs-Depots erledigen Peſtellungen von
ausmärts mit umgrhender Pok.
Zu haben in:
Darmstadt bei G. L. Kriegk.
AIx0y bei W. Hiess.
Babenhausen bei Carl Gebole.
Bensheim bei A. Scola's Wwe.
Beerkelden bei Karl Neuer.
Mainz bei Gottkr. Engelmann.
Seligenstadt bei C. Binsack.
Woinheim bei H. Beckenbach.
Schleſiſche Vollszeitungs=Buchdruckerei GR. Reid) in Breslan.