1883.
Gefunden: 1 Waage mit Sellſcheiden. 1 Pferdeteppich. 1 weißes Taſchentuch, gez. 26 Pfg. 1 Schlüſſel. 1 ſchwarzes
Spitzentuch. 1 altes Taſchenmeſſer mit 1 Klinge. 1 desgl. mit 2 Klingen. 1 Netz, enthaltend mehrere Weck.
3 Rabattſcheine. 1 kleines buntes Taſchentuch. 1 Hundskette. 1 Buch (Geſchichte ber Deutſchen). 1 Zugſtiefel.
1 ſilberner Fingerhut. 1 Spazierſtock. 1 Portemonnaie, enthaltend ca. 20 M. und 1 Zollſchein.
Verloren: 1 altes grünledernes Portemonnaie mit circa 3 Mark Inhalt und 1 Hohlſchlüſſel. 1 Schildtrotkamm.
Entlaufen: 1 ſchwarzer Neufundländer Hund, auf den Namen „Osman” hörend.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ver o r d n u n g,
die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen betreffend.
Ludwig IV. von Gottes Gnaden Großherzog von Heſſen und bei Rhein ꝛc. ꝛc.
Zur Ausführung des Geſetzes vom 17. October 1868, den Verkehr mit Petroleum und anderen leicht entzündlichen
Mine=
ralölen betreffend, verordnen Wir hiermit, wie folgt:
8 1. Unter Mineralölen, im Sinne gegenwärtiger Verordnung ſind zu verſtehen: rohes und raffinirtes Petroleum, Deſtillate
des Petroleums, aus Torf, Braunkohlen, Steinkohlen, Schieferkohlen oder Kohlentheer bereitete Oele, ſowie Miſchungen der
vor=
genannten Oele unter ſich oder mit anderen Stoffen.
8 2. Innerhalb der Ortſchaften dürfen
1) Mineralöle, welche unter einem Barometerſtand von 760 Mm. bei einer Erwärmung auf weniger als 21 Grad
des hundertheiligen Thermometers entflammbare Dämpfe entweichen laſſen, nur in Mengen von höchſtens
100 Kilogramm,
2) Mineralsle, welche unter einem Barometerſtand von 760 Mm. erſt bei einer Erwärmung auf 21 Grad des
hundertheiligen Thermometers oder mehr entflammbare Dämpfe entweichen laſſen, nur in Mengen von höchſtens
500 Kilogramm
gelagert werden.
Lagerung größerer Mengen kann von der Polizeibehörde bei beſonders günſtigen Localverhältniſſen, auf Grund
ſachver=
ſtändigen Gutachtens unter beſonderen Vorſichtsmaßregeln, ausnahmsweiſe genehmigt werden.
8 3. Innerhalb der Ortſchaften muß die Lagerung der Mineralöle in Lagerräumen ſtattfinden, welche feuerfeſt, unheizbar,
gut ventilirt, verſchließbar ſind, keine Ausflüſſe oder Abzüge nach Straßen, Kanälen, Hofräumen oder Brunnen haben, und mit
anderen, leicht entzündlichen oder große Wärme entwickelnden Gegenſtänden nicht belegt ſind.
Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde geſtatten, daß Mineralöle der in Poſ. 2 des 8 2 bezeichneten Beſchaffenheit im
Freien oder unter offenen Schuppen in Hofräumen und ähnlichen eingeſchloſſenen Plätzen unter den nöthigen Vorſichtsmaßregeln
gelagert werden.
8 4. Außerhalb der Ortſchaften dürfen Mineralöle mit Erlaubniß der Pollzeibehörde und unter den von derſelben
vorzu=
ſchreibenden Bedingungen gelagert werden.
8 5. Die Lagerräume dürfen nur mit Sicherheitslampen betreten werden, welche ſich in gutem Zuſtande befinden. Es
iſt unterſagt, in denſelben Feuer anzumachen und Tabak zu rauchen.
In den Lagerräumen dürfen Mineralöle der in 8 2 Poſ. 1 bezeichneten Beſchaffenheit nur in Glasgefäßen von nicht über
50 Kilogr. Oelinhalt, welche durch Flechtwerk geſchützt ſind ſſ. 9. Korbflaſchen), oder in vollſtändig dichten Metallgefäßen oder in
beſonders guten dauerhaften Fäſſern aufbewahrt werden.
8 6. Ein Verkaufsraum darf nicht über 25 Kilogr. von Mineralölen der in 8 2 Poſ. 1, und nicht über 50 Kilogr. von
Mineralölen der in 8 2 Poſ. 2 bezeichneten Beſchaffenheit enthalten.
Ausnahmsweiſe kann unter beſonderen Umſtänden die Pollzeibehörde geſtatten, daß größere Mengen in den Verkaufsräumen
vorräthig gehalten werden.
In den Verkaufsraͤumen müſſen die Vorräthe von Minerallen in wohl verſchloſſenen Gefäßen und an ſolchen Orten
auf=
bewahrt werden, welche der Erwärmung durch Sonne oder Oefen nicht in erheblichem Grade ausgeſetzt ſind.
8 7. Wer mit Mineralölen handelt oder ſolche lagert, iſt verbunden, hiervon, unter näherer Bezeichnung der Localitäten,
in welchen die zum Handel beſtimmten oder gelagerten Mineralöle aufbewahrt werden, der Polizeibehörde Anzeige zu machen,
ſeine Localitäten zu jeder Zeit einer polizeilichen Reviſion unterziehen zu laſſen und die Vorſichtsmaßregeln zu befolgen, welche
von der Polizeibehoͤrde vorgeſchrieben werden.
32
114
R 13
8 8. Wer den in vorſtehenden Paragraphen enthaltenen Beſtimmungen oder den zu deren Vollzug von der Polizeibehörde
ertheilten beſonderen Vorſchriften zuwiderhandelt, verfällt in die durch das Geſetz vom 17. October 1868, beziehungs weiſe das
Geſetz vom 10. October 1871, betreffend den Uebergang zu dem Strafgeſetzbuche für das Deutſche Reich, angedrohte Geldſtrafe
bis zu 150 Mt.
89. Vorſtehende Verordnung tritt den 1. Januar 1883 in Kraft, wogegen mit demſelben Tage Unſere Verordnung vom
17. October 1868, den Verkehr mit Petroleum und anderen leicht entzündlichen Mineralölen betreffend, außer Wirkſamkeit
ge=
ſetzt wird.
Urkundlich Unſerer eigenhändigen Unterſchrft und beigedrückten Großherzoglichen Siegels.
Darmſtadt, den 23. December 1882.
1449
Ludwig.
C. 8.)
v. Starck.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Steinkohlenhändlers
Fried=
rich Stumpf dahier und zwar:
20 73g= ⬜ Mr. Flur. Nr. 2Mtr. II. 320 98 Hofraithe, runde 861 Bauplatz hinter der 11 517 52 Hofraithe Lange= Thurmſtraße, Prinzenſchanze (mit gaſſe, II. 326¹⁄ 429 Grabgarten da= den darauf befind= 6 203 1931 Acker unter der ſelbſt, lichen Gebäulich= hohen Stube, Mittwoch den 14. Februar 1883, keiten), 6 204 1944 Acker daſelbſt,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
16
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Gaſtwirths Wilhelm Schmidt
dahier und zwar:
Flur 1, Nr. 1041³⁄₁o, ⬜Meter 853
Hofraithe Ernſt=Ludwigsſtraße.
Mittwoch den 14. Februar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(15
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Weißbindermeiſters Heinrich
Franz dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜ Met.
II. 9271⁄₁oo 326 Hofraithe,
Wie=
nersſtraße,
II. 92716⁄₁₀o 109 Grabgarten
da=
ſelbſt,
Mittwoch den 28. Februar 1883.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[450
Bekanntmachung.
Donnerstag den 18. ds. Mts.,
Vor=
mittags um 10 Uhr,
ſoll die Nutzung des Rohrs im großen
Woog in mehreren Looſen meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
Zuſammenkunft auf dem ſüdlichen Damm.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(409
v. Preuſchen.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Fuhrmanns Philipp
Gunkel dahier und zwar:
23 47 1494 Acker gegen den
Chriſtböllen
Mittwoch den 24. Januar 1883.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietendeu verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. December 1882.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[17a
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Im=
mobilien des Zimmermanns Ludwig Storck
dahier und zwar:
II. 145 ¼ 984 Hofraithe und
Grabgarten, in
der
Kranichſtei=
nerſtraße,
Donnerstag den 8. Februar l. J,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden zum letzten Mal
mit unbedingter Genehmigung
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1451
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Wirths Philipp
Hart=
ſmann dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
453 Hofraithe, Alice=
5 80⁶⁄
ſtraße,
92 Grabgarten da=
5 80¼⁄
ſelbſt,
Mittwoch den 31. Januar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
zum letzten Mal mit unbedingter
Ge=
nehmigung an den Meiſtbietenden
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(452
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien der Erben der Schuhmacher
Wilhelm Kahl Wittwe dahier und zwar:
40 34 2175 Acker über den
drei Brunnen,
40 35 1669 Acker daſelbſt,
40 36
762 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 31. Januar l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden zum letzten Mal
mit unbedingter Genehmigung
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1225
Buchen=Brand=u.
Stamim=
holzverſteigerung
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 22. und Dienstag den
23. Januar l. J, jedesmal
Vor=
mittags um ¼10 Uhr,
werden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt,
Diſtrict Premſter, 320 Raummeter
Buchen=
ſcheiter, 25 Rm. Knüppel, 75 Stöcke, 3035
Stück Buchen=Reißholz und 5700 Stück
Buchen=Durchforſtungswellen, 39 Stück
buchene Wagner=Weikholzſtämme von 20
bis 40 Emt. Stärke verſteigt.
Bemerkt wird, daß unter dem
Scheit=
holz 40 Naummeter 1. Claſſe, zu Werkvolz
geeignet, ſich dabei befindet. Das buchene
Scheit=, Knüppel, Stock= und Stammholz
wird den erſten Tag, die Wellen den zweiten
Tag verſteigt.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal an
der vormaligen Franckenbergiſchen Mühle
auf der Kreisſtraße nach Nieder=Beerbach.
Eberſtadt, den 15. Januar 1833.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
[453
pC.
p.
Hin großer Reſtaurationsheerd iſt zu
C verkaufen von 2,20 lg. u. 100 Em.
breit, complet. Schützenſtr. 12. (1671
Beſſungen. Holzwegsgarten, 66 Klftr.,
zu verkaufen. Ziele beliebig. Witt=
und
5⁄
2=6H½ ö⁵l. 11⁄₈ 152 5½ 9½ ⁄.₈ 14t₈ 7⁄₈ 121 5½ 9½
3
24
47³⁄⁄₈
9
12³⁄₈
530
32
4
Ru=
niekl
Die
Johle,
mannsſtraße 24.
[363
[ ← ][ ][ → ] R12
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Rechnung der Gemeinde Beſſungen für 1881-82 liegt von heute an acht
Tage zu Jedermanns Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Beſſungen, den 15. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(454
Die neue Sendung der Dr. Jäger'ſchen
Normal=Tricot=Leibwäſche
iſt eingetroffen, ſowie die billigen wollenen und halbwollenen Herrenhemden, Jacken,
Strümpfe und Socken.
Carlodte Bayel,
Wilhelminenſtraße 13.
[373
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Georg Sohneider,
handlung. (144
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Halz-Axtraet
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wirksamsten,
leichtverdaulichsten
und ihres angenehmen Ge-
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Eonbons 20 und 40 Pfg. per
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11
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voloh
Wassel
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u133
Ludwigsplatz 7.
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em=
pfehlen. Es iſt ein feines Pulver, dem ein ſehr
hoher Procentſatz reiner Carbolſäure
inne=
wohnt, iſt weder ützend noch giftig und völlig
indifferent gegen alle Gegenſtände,
ausge=
nommen gegen die Keime von
Fäulniß=
prozeſſen, die es gänzlich zerſtört. Zu
haben in bequem zu handhabenden
Blech=
ſtreubüchſen, 70 Pfg., ſowie ausgewogen/
per Pfund 50 Pfg. in der
Droguenhandlung von
Christ. Schvin,
Wilhelminenſtraße.
RIUTOAGN
[299
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(455
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115
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Rheinſtraße 17,
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6 Stück M. 1. 15,
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457
bllboiduo Uulu bdoo.ul
aus den erſten Fabriken
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Carl Watzinger
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PL.
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24
14)
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2⁄₈
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Geldaus=
gaben für unnütze Mixtren ſchützen
wollen, gratis und franco verſandt von
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Fe3 gebe ſeine Adreſie gefl. per Poſtkarte an.
CutAurz
2½
[10650
Nach Vorochriſt des
Onivorsitäts-
professors Dr. Harless, Königl.
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Stollworck’sche
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celt 40 lahren bewährt, nehmen
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den orston Rang ein.
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glbt os nichte Besserge.
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Colo-
nialvaaren, Droguen-Geschäften und
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Actienbrauerei in Pilſen!
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Knabbelkohlen, Stückkohlen, Braunkohlen,
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Anthracit=
kohlen ffür amerik. Oefen, Holzkohlen,
Buchen= und Tannenholz, ſowohl in Metern
als in Centnern, kleingemacht; erſteres in
vorzüglicher Qualität vom Frankenſtein,
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Ludwig Fadum,
116
AuAuut-
3
3
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grenzendem Logis ſofort zu bez.
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Majors Schöneberg iſt deſſen Wohnung
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Zim=
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freundlich=
neu hergerichtete Wohnung, Waſſerleitung
und allem Zubehör.
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Bel=
etage zu vermiethen und alsbald zu be=
F. Heißner.
ziehen.
9304) Martinſtraße 30 eine neu
hergerichtete Manſarde, 3 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſener Vorplatz, Keller, Bleiche,
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Näheres eine Stiege hoch.
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9820) Hochſtraße 10 iſt der zweite
Stock mit 5 Zimmern zu vermiethen.
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zu beziehen.
1000) Zu vermiethen.
22 Wendelſtadtſtraße 22 eine Wohnung
von 4 Zimmern, Küche, Bodenkammer, Keller
nebſt Gebrauch der Waſchküche, des Bleichplatzes
und der Waſſerleitung. Daſelbſt 1 Wohnung
von 3 Zimmern, Küche und Bodenkammer,
Keller, bald beziehbar.
10545) Kranichſteinerſtraße 17,
Par=
terre, Wohnung von 4 Zimmern mit allem
Zubehör, auch großem Garten, zu verm.
10547) Zimmerſtraße 5 ein
Man=
ſarden=Logis zu vermiethen u. gl. zu bez
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Comptoir, Lagerraum und Wohnung
ſeither von Herrn Scharmann bewohnt
per 1. April zu vermiethen.
P. Verbenich, Ludwigsſtraße Nr. 17.
11145) 3. Stock, 5 Zimmer u. Zugehör,
Manſarde, 3 Zimmer und Zugehör,
zuſammen oder einzeln zu vermiethen.
Näheres Liebigsſtraße 25.
11341) Marktplatz 1 iſt das
Man=
ſardenlogis auf 15. Februar, auf Wunſch
ſchon früher, zu vermiethen.
Heß, Apotheker.
11439) Wilhelminenſtraße 21
ſo=
fort zu vermiethen: 1 hübſches
Manſarde=
zimmer mit Kabinet, Küche, Waſſerleitung.
11623) Rheinſtraße 47 im
Hinter=
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k. J. Näh. Rheinſtraße 49 3. St. rechts.
11744) Aliceſtraße 5, Beletage, feine
Wohnung von 5 Zimmern u. allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten ſofort beziehbar.
11746) Bleichſtraße 37 ein Laden
mit Wohnzimmer zu vermiethen.
R 12
11939) Eliſabethenſtraße 64 die
Beletage von 6 Zimmern mit allem
Zu=
behör, Waſſerleitung und Bleichplatz,
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O289.
„L4.
83AFerruudtPair
82.
„
G0₈
6
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eine ſchöne Wohnung,
Bel=
etage, enthaltend 6-7
ge=
räumige Zimmer,
Boden=
kammer, Magdkammer,
Mit=
gebrauch der Waſchküche,
Bügelſtube, Bleichplatz und
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Waſſerleitung nebſt allem
Zubehör, Mitte März oder
Anfangs April zu
ver=
miethen.
Näheres erfährt man bei
ON
Herrn Joſeph Trier,
Wilhelminenſtraße 25.
M8
11940) Schützenſtraße 12 ein ſchönes
Logis im Hinierhaus von 5 Zimmern,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz,
Boden=
kammer, Boden, Waſſerleitung, Mitgebrauch
der Waſchküche, ſofort zu vermiethen.
11953) Dieburgerſtraße 8 eineſchöne
Manſarde, 3-4 Stuben, Küche,
Waſſer=
leitung und Zubehör, ſofort beziehbar.
22) Caſinoſtraße 25 Beletage.
23) Beſſunger Carlsſtr. 8 iſt das
Manſardenlogis, 2 Zimmer, Kabinet,
Küche ꝛc. per 1. März zu vermiethen.
24) Niederramſtädterſtraße 26 iſt
im Gartenhaus der untere und 2. Stock,
beſtehend in je 3 Zimmern, Küche,
Gar=
tenantheil u. ſonſtigen Bequemlichkeiten bis
1. April anderweitig zu vermiethen; au
Wunſch früher beziehbar. - Zu erfragen
daſelbſt im Seitenbau.
30) Dieburgerſtraße 6 die Beletage
mit Balkon, 6 ſchönen Zimmern, auf Wunſch
auch 7, Küche, Magdſtube ꝛc., Pferdeſtall
für 2 Pferde, Burſchenſtube und Remiſe,
Mitbenutzung des Gartens mit großem
Bleichplatz, Waſſerleitung iſt anderweitig
zu vermiethen. Näheres Parterre.
WB. Kann auch ohne Stallung
ver=
miethet werden.
48) Im zweiten Stock neu
hergerich=
tete Wohnung von 5 Zimmern,
Magd=
kammer und Zubehör, an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
51) Ein geräumiger Laden, mit
oder ohne Wohnung, zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
110) Ein ſehr ſchönes Logis, beſtehend
aus 5-7 Zimmern mit allen
Bequemlich=
keiten per 1. April beziehbar. Zu erfragen
bei der Expedition d. Bl.
124) Lauteſchlägerſtraße 32: Beletage,
5 Zimmer, Küche, Glasabſchluß u. Zubehör,
Gas= u. Waſſerleitung bis 1. April zu verm.
125) Liebigſtraße 8: Beletage mit
Balcon, 5 Zimmer, Küche, Glasabſchluß,
Badezimmer, Gartenantheil, Waſſerleitung
u. Zubehör, bis 1. April zu vermiethen.-
Daſelbſt die Parterre=Wohnung, 5 Zimmer,
Küche, Glasabſchluß, Waſſerleitung,
Garten=
antheil u. Zubehör, bis 1. April zu
ver=
miethen. Näheres Lauteſchlägerſtraße 32.
127) Ecke der Alice= u.
Victoria=
ſtraße Nr. 42 iſt die Beletage, beſtehend
aus einem Salon und 8 Zimmern nebſt
4 Manſardenzimmern, Stallung für 2 bis
3 Pferde und Remiſe, per 1. April zu verm.
128) Grafenſtraße 21. 2. Stock,
3 Zimmer, Küche und Zubehör an eine
lille Familie per 1. April.
H. Formhals.
129) Wilhelmſtraße 10 ein ſchönes
Logis (Knieſtock, 6 Zimmer,
Magd=
ſtube, Bodenraum, Keller, Vorgarten ꝛc.,
baldigſt zu beziehen. Näheres Beſſ.
Karlsſtraße 37.
131) In meinem Hauſe, Promenade
ſtraße 59, die Beletage (7 Zimmer, Küche,
Speiſekammer, Bodenkammer, Speicher, Keller,
Kohlenraum) per 1. April zu vermiethen.
Franz Weber.
132) Erbacherſtr. 59 Logis mit Stall
u. gr. Garten ꝛc. pr. 15. März u.
Erbacher=
ſtraße 69, 3. St., 3 Zimmer u. 1
Man=
ſarde pr. 1. April zu verm. L. Paſſet.
133) Niederramſtädterſtraße 63 eine
Manſarde m. Zubehör Anfang April beziehbar.
135) Wilhelmſtraße z: Parterre, neu
hergerichtet, 6 Zimmer, verglaſte Veranda
2 Dienerzimmer, alle ſonſtige
Bequemlich=
keiten, Gartenantheil, gleich zu beziehen.
136) Ein großes Zimmer mit Alkoven
in guter Lage der Stadt, zu einem Bureau
oder ruhigen Geſchäfte geeignet, zu
ver=
miethen. Auf Verlangen kann eine Wohnung
dazu gegeben werden. Näheres in der Exp.
137) Promenade Nr. 9 eine neu
herg. Manſarde, 6 Piecen, an eine ſtille
Familie ſobald zu vermiethen.
138) Obere Hügelſtraße 37 ein
ſchönes Manſarden=Zimmer mit Alkoven,
zu vermiethen.
191) Ecke der Saalbau= u.
Wald=
ſtraße 19 iſt ein Laden mit Logis, bis
1. März beziehbar, zu vermiethen. Zu
erfragen in der Manſarde.
193) Schulſtraße iſt eine ſchöne
be=
queme Wohnung, Beletage, 4 Zimmer nebſt
Waſſerleitung und allem Zubehör Anfangs
April event. ſofort zu vermiethen. Näheres
bei Ludwig Alter, Möbelfabrikant.
115) Saalbauſtraße 75 ein
ſchö=
nes Hochparterre mit Veranda, ſechs
Zimmer, Küche, 3 Zimmer im
Sou=
terrain, Keller und ſonſtiges Zubehör.
1
229) Alexanderſtraße 15 ein kl. Logis
im Hinterbau, enth. Zimmer und Kabinet.
231) Caſerneſtraße 64 iſt eine für
ich abgeſchloſſener Hinterbau, Sommerſeite,
Waſſer ꝛc. an eine ruhige Familie zu verm.
2.
[ ← ][ ][ → ] 278) Promenadenſtr. 16 Wohnung v.
2 Zimm., Cabinet, Küche. Zu erfe. 1. St.
332) Eliſabethenſtr. 33 eine
Woh=
nung. 3 Zimmer mit oder ohne Laden.
Auf Wunſch auch Werkſtätte.
230) Heidelbergerstrasse,
gegenüber Heinrichſtr., mehrere
Wohnungen mit
Hochdrucklei=
tung und allem Comfort
ver=
ſehen, zu vermiethen.
Pferde=
ſtallungen vorhanden.
Carl Rückert Wwe.
Heidelbergerſtr. 23.
4 12
276) Ernſt=Ludwigſtraße 9 im
3. Stock eine freundliche Wohnung
mit Waſſerleitung und Glasabſchluß
nebſt allem Zubehör bis 1. April,
auf Wunſch auch früher.
277) Wendelſtadtſtr. 11 die Beletage,
beſtehend aus 5 Zimmern und allem
Zu=
behör, ſowie der 3. Stock, ebenfalls fünf
Zimmer, Küche, Keller ꝛc. - Beide Logis
haben Waſſerleitung, Mitbenutzung des
Bleichplatzes, auf Wunſch Antheil am
Vor=
gärtchen und ſind Anfang April beziehbar.
Näheres Wendelſtadtſtraße 13, parterre.
350) Ernſt=Ludwigſtraße 23 Bel=
Etage an eine ruhige Familie per ſofort
zu verm. Näheres im Laden 21.
352) Gr. Caplaneigaſſe 18 ein Logis
mit Bleichplatz und Waſſer bis 1. März.
1
Beletage,
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Zimmer Kammern, Küche, Waſſer,
Man=
ſarde, Bleichplatz.
460) Hügelſtraße 45 mittl. Stock,
8 Zimmer, großer ev. heizbarer Vorplatz,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc. vom 1. April
an beziehbar. Näheres unterer Stock.
461) Promenadeſtraße 62 eine
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 2
Zim=
mern, 2 Entreſols, Küche und Zubehör iſt
per ſofort zu vermiethen.
462) Blumenthalſtraße 47 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und bis 1. April zu beziehen.
Näheres 43 parterre daſelbſt.
463) Saalbauſtraße 73 iſt
wegzugs=
halber eine ſchöne Parterre=Wohnung auf
1. April zu vermiethen. Ebendaſelbſt zwei
Zimmer mit Balkon an einen anſtändigen
Herrn.
464) Grafenſtraße 17 iſt im
Seiten=
bau ein freundliches Logis, 2 Zimmer,
Cabinet und ſonſtiges Zugehör nebſt einer
größeren geräumigen Werkſtätte und 2
Re=
miſen zu vermiethen und bald zu beziehen.
465) Mühlſtraße 9 eine
Parterre=
wohnung, 5 Zimmer mit Zubehör, an eine
ruhige Familie zu vermiethen und vom
1. Mai an zu beziehen.
466) Darmſtraße T ein kleines Logis,
2 Zimmer mit Zubehör.
468) Friedrichſtr. 18 Parterre per
10 April zu vermiethen. Näheres bei
Wolff, Georgenſtraße 12.
469) Ludwigsplatz, 2. Stock, ein
Logis von 4 Piecen mit Zubehör u.
Waſſer=
leitung, beziehbar 1. April oder auch früher.
Gg. Lerch Wwe.,
Eingang Ernſt=Ludwigſtraße 24
A
9297) Martinſtraße 18, 3. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
11148) Marienplatz 7. 2. Stock.
2 gut möblirte Zimmer zu vermiethen.
11300) Kirchſtraße 5 möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen.
11302) Marienplatz 9 iſt ein möbl
Zimmer zu vermiethen.
11340) Wilhelminenſtraße 211 ſind
2 elegant möbl. Zimmer mit oder
ohne Cabinet zu vermiethen.
11491) Hermannſtraße 15 Parterre
zwei möbl. Zimmer mit beſonderem
Glas=
thürabſchluß und Keller billig zu vermiethen.
11950) Ludwigsplatz 6 ſchönes
Zim=
mer zu vermiethen.
11954) Dieburgerſtraße 8 im
zwei=
ten Stock 2 ſchöne große Zimmer ſof. beziehb
11956) Grafenſtraße 20 im
Vorder=
haus rechts ein gut möblirtes Zimmer.
11960) Alexanderſtraße 19 ſchön
möblirtes Zimmer mit Alkoven
236) Kirchſtraße 21 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach der Straße, für
einen Herrn oder Dame, auch an Schüler,
auf Wunſch mit Koſt, gleich zu beziehen.
238) Schützenſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer. Zu erfragen im Laden.
356) Große Ochſengaſſe 14 2
heiz=
bare möblirte Zimmer und 2 Schlafſtellen
für Arbeiter.
358) Rückertſtraße 8 ein Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
470) Marktplatz ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit Ausſicht auf den
Markt, bis März zu beziehen. Volz.
471) Martinſtraße 20 ein gut möbl.
Zimmer mit oder ohne Cabinet zu verm.
472) Ein möblirtes Zimmer
mit Frühſtück zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 24.
473) Marienplatz 7 ein ſchön möbl
Zimmer mit Cabinet, auf Wunſch mit
Bur=
ſchenzimmer, zu vermiethen.
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von Frau Clemens Wittwe, Marktſtraße,
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(46
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tiefen Laden, 2 großen Werkſtätten und vier
Logis mit Glasabſchluß welchs ſich wegen
einen Lagerräumen zu jedem größeren
Ge=
ſchäftsbetrieb eignet, iſt unter günſtigen
Be=
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Expedition d. Bl.
196
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[384
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J
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24
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Auspumpen des Waſſers aus den
Keller=
räumen, ſowie Oefen und Coaksfeuerkörbe
zum Austrocknen feuchter Räume zu leihen
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er=
beten.
474
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475
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ver=
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Nähe der Vereinigten Geſellſchaft.
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der Vereinigten Geſellſchaft
abzu=
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(367a
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118
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12
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Bleichſtraße.
[478 Gegründet:
Gegründet:
Die
1837.
1837.
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C=
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tirt echten Tokayer-Aaturuvein
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an die Expedition d. Bl. Ein Drittol Platz, Partorre,
(393 labzugeben. Näheres in der Exped. (479 Eliſabethenſtr. 4. (1349
[ ← ][ ][ → ]
R 12
Vorträge zum Beſten des Kirchenbau=Vereins
im Jeſtſaaſe des Gymnaſiums.
Mittwoch den 17. Januar, Abends 7. Uhr:
Herr Superintendent Dr. Köhler: „Ueber Guſtav Adolph in
Deutſchland.”
Tageskarten M. 1. an der Kaſſe.
(376
Volksbildungs-Verein.
Viebenter Portrag.
Donnerstag den 18. Januar 1883. Abends 8 Uhr, im Turngemeindeſaal.
Herr Dr. E. Röcker von Frankfurt, über:
„Der wilde Jägerl von Jul. Wolff.
Tageskarten zu 20 Pfg. bei Herrn Kaufmann Philipp Schorlemmer, Ernſt=
Ludwigsſtraße 25 und Abends am Saal=Eingang.
Der wegen Verkehrsſtörung vertagte Vortrag des Herrn Pfarrer Dr. Krumm
(375
findet am 25. Januar ſtatt.
Obue =AIUNL”
für die Frankfurter Zeitung — Kölniſche Zeitung - Stuttgart. Schwäbiſcher Merkur
Augsburger Abendzeitung — Mannheimer Neue Badiſche Landeszeitung -
Ber=
liner Tageblatt; — Deutſches Montagsblatt; — Kladderadatſch*
Fliegende
4
Blätter;
Bazark - Independance belge k — Militür=Wochenblatt; ſowie für
alle anderen Zeitungen und Fachzeitſchriften befördert am billigſten und
prompteſten die Annoncen=Fxpedition von
Rudolk Hosse, Frankfurt a. H. Zell 45.
119
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 18. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr
verſteigert der Unterzeichnete im Ritſert'ſchen
Saale, zum Schützenhof” nachſtehende
Pfän=
der gegen Baarzahlung:
eine größere Partie Herren= und
Da=
menringe, drei Ballen Kaffee, ein
vollſtändiges Bett, 1 großer ſilberner
Suppenlöffel, 6 kleinere ſilberne Löffel,
2 goldene Uhren, 1 neues, vierrädriges
Schrotleiterwägelchen; an Möbeln:
verſchiedene gut erhaltene Sophas,
Kleider= und Küchenſchränke, Tiſche,
Stühle, Commoden
und ſonſt noch diverſe Gegenſtände.
Darmſtadt, den 17. Januar 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (485
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 19. Januar 1883,
Nach=
mittags 3 Uhr,
werden in der Behauſung, „
Eliſabethen=
ſtraße 481 dahier folgende Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
1 Spiegel iu Goldrahmen, 1
Kana=
pee, 1 Kommode und 1 Uhr mit
Glasglocke.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
1486
Kaiſer,
Großh. Gerichtsvollzieher
(In Darmſtadt: J. G. Schroeder, Capellplatz 2)
Zeitungs=Verzeichniſſe (uſertionstariſ) ſowie Koſten=Anſchläge gratis und jranco.
Bei größeren Aufträgen
böchſter Rabatt.
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19964
Annoncen=Annahme.
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bekannte billige Waare, wieder in
allen Farben auf Lager. Alle ſchweren
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1480
Ludwigſtraße 8.
Friſche
Schellfiſche
prima Caviar.
M. L. Lvlu,
1483
Bleichſtraße.
Latut
435) Ein reinl. braves Mädchen ſucht
Laufdienſt oder tagweiſe Arbeit.
Schul=
zenſtraße 16.
487) Für in junges gut empfohlenes
Mädchen von angenehmem Aeußern, das
3 Jahre in einen größeren Haushalt thätig
war, nähen und bügeln kann, und gute
Schulkenntniſſe beſitzt, wird eine Stelle als
Stubenmädchen in einem feinen Hauſe
ge=
ſucht Näheres ſagt die Expedition.
188) Eine reinliche Frau ſucht
Be=
ſchäftigung im Waſchen und Putzen.
Sack=
gaſſe 3, 2 Stiegen hoch.
E Ein größerer, ganz vorzüglicher
und noch faſt neuer Röder’scher
Conditorofen iſt wegzugshalber für
die Hälfte des Anſchaffungspreiſes zu
ver=
kaufen Promenadeſtr. 42, mittl. Stock. 1481
482) Ein Drittel Theaterplatz
(Sperrſitz) geſucht. Kahlertſtraße 13, I.
Schüler können ſehr gute Penſion, ſorg
fältige Pflege und Nachhülfe finden.
Vorz. Ref. Näh. bei der Exp. d. Bl.
(11621
Oeffentl. Vortrag
im Saalbau.
Donnerstag den 18. Januar,
Abends acht Uhr, über die den
Kin=
dern Gottes aus verdrehten Worten
Gottes zur Läugnung der Taufgnade
und zum geiſtlichen Sündenſchlaie
be=
reiteten Ruhekiſſen: Heſek. 13, 17
bis 23, vergl. 2 Pet. 3, 1518
(Grundtert).
Eintritt frei für Jedermann.ſ48.
F. Stoll, Miſſionar.
489) Ein braves Mädchen vomLande,
bei beſſeren Leuten gedient, wünſcht zu
Oſtern Stelle als Haus= oder
Küchenmäd=
chen. Näheres in der Expedition d. Bl.
490) Ein zuverläſſ. in allen häusl. Arb.
erfahrenes Mädchen ſucht Stelle in einem
kleinem Haushalt. Beſſ. Ludwigſtraße 16.
„
491) Nach Auerbach ein Madchen
geſucht, welches kochen kann. Eintritt Oſtern.
Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres Louiſenſtraße 10 parterre.
492) Ein Müdchen empfiehlt ſich im
Ausbeſſern und Flicken in und außer dem
Hauſe. Näheres Neugaſſe 2, 3. Stock.
120
R
Sechstes Verzeichniß
der für die Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums
weiter eingegangenen Kleidungsſtücke ꝛc.
Herr Kaufmann Weiler ein Pack Kleidungsſtücke. Frau Louiſe
Düringer do. Herr Dr. Deigondeſch do. A. S. ein Paar Stiefel.
Herr Ph. Bechtold ein Nock. Frau Hamſtein ein Pack Kleidungsſtücke.
Herr D. Oppenheimer do. Herr Gelbgießer Otto do. Herr
Staats=
anwalt Haller do. Frl. Draudt do. Frl. Ackermann zwei Jacken.
Frau Oeſer ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Krämer ein Paar Stiefel.
Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke. Herr H. Oppenheimer do. Herr
Rechtsanwalt Dr. Mainzer do. Frl. Gilbert do. Herr Rechtsanwalt
Dr. Lochmann do. Frau Landrichter Kleinſchmitt do. Ungenannt
zwei Frauenjacken. Frau M. Goldſchmitt ein Pack Kleidungsſtücke.
Frau von Coſel, Offenbach, ſechs wollene Decken. Herr Gg. Schüßler
ſechs Paar Stiefeln. Frau Agnes Weinberger ein Pack
Kleidungs=
ſtücke. Ungenannt do. Frau Streck do. Ungenannt do. Frau
Landgerichtsrath Piſtor do. Frau Charlotte Fey do. Ungenannt do.
Frau E. Heyler Wittwe do. Frau Woſahlo Wittwe do. Hr. Bruchold
do. Ungenannt do. Herr Oberfinanzrath Schulz do. Herr Pfarrer
Heß, Crumſtadt, do. Herr Secretär Stimmel do. Herr Profeſſor
Zimmermann do. Ungenannt do. Frau Pfarrer Schweisgut do.
Herr. Fabrikant Giller, Beſſungen, do. Frau Götz und deren
Dienſt=
mädchen do. Frau Landrichter Wiener do. Frau Reviſor Schmierer
ſieben Paar Strümpfe. Herr Oberſtabsauditeur Eigenbrodt ein Pack
Kleidungsſtücke. Frau Mathilde Weller do. Herr Fried. Wilkens,
Apotheker in Crumſtadt, zwei Kiſten Kleidungsſtücke. Ungenannt
ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Dr. Nebel do. Frau Stabsauditeur
Eigenbrodt (2. Gabe) do. Käthchen Werle und Eliſabethe Frank
ein Frauenmantel, ein Unterrock. Herr Cohn drei Regenmäntel.
Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Rentner Klein do. Herr
Dr. Hüfſel zwei Paar Stiefeln, vier Paar Strümpfe. Herr Dr. Krauß,
Apotheker, ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Kaufmann Keßler ein
Quantum Kaffee und Reis. Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke.
Frau Dr. Bender do. Herr Rentamtmann Reuling, Michelſtadt, do.
Comite Friedberg zwei Säcke und eine Kiſte Kleidungsſtücke. Stadt=
Kanzlei Chemnitz ein Pack Kleidungsſtücke. Ungenannt aus
Heidel=
berg do. Frl. Naumann, Frankfurt a. M. do. Ungenannt aus
Berlin do. Herr Ad. Hachenburger do. Herr Emil Frank, Schwäb.=
Gmünd do. Frau Regierungsrath Zeller do. Frau Krauß, Groß=
Gerau do. Herr Diſtrictseinnehmer Langsdorf, Reinheim, do. Redaction
des Rheinheſſiſchen Beobachters in Ober=Ingelheim, Adolph, eine große
Sendung Kleidungsſtücke und Bettzeuge ꝛc. Ungenannt ein Pack
Kleidungsſtücke. Herr Maſchinenfabrikant W. Jordan do. Herr
Polizeiinſpector Dr. Dietz do. Frau Pfarrer Stahl und Frl. Huth
ein Pack Kleidungsſtücke u. Bettzeuge ꝛc. Frl. Käthchen Jäger ein
Pack Kleidungsſtucke. Uugenannt ein Pack Kleidungsſtücke und
Bett=
zeuge. Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Rechtsanwalt
Dr. Heumann do. Herr Ed. Behrens, Treblin, Kreis Teltow, do.
Frl. Johanna Roth (2. Gabe) diverſe Kinderſachen. Ungenannt ein
Pack Kleidungsſtücke u. Bettzeuge ꝛc. Frl. Pfarrer Bender ein Pack
Kleidungsſtücke. Frau Dr. Becker do. Herr Pfarrer Seip,
Schuh=
machermeiſter, zwei Paar neue=Pantoffel, zwei Paar neue Zugſtiefeln.
Frau Oberſt von Willich eir Pack Kleidungsſtücke. Frau E. Keller,
Eberſtadt do. Herr Kaufmann Wagner do. Fr. J. v. H. do.
Un=
genannt do. Frl. Wörner do. Ungenannt do. Frau Oberſt von
Renouard diverſe Bettzeuge. Frau Mintſterialrath Weber ein Pack
Kleidungsſtücke. Frau Wüſt do. Herr Dr. Reitz eine eiſerne
Bett=
ſtelle und eine Matratze. Herr Secretär Ewald ein Pack
Kleidungs=
ſtücke. Frau Reallehrer Papſt do. Frl. Nievergelder do. A. M.
ein Paar Unterhoſen. Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke u.
Bett=
zeuge. Frau Franziska Dietſch ein Pack Kleidungsſtucke. Ungenannt
do. Ungenannt do. Ungenannt do. Herr Fabrikant Wehner do.
Frl. Tenner do. Frau Gerſchlauer Wittwe do. Frl. Rück zwei
Bett=
tücher. Frau S. P. ein Pack Kleidungsſtücke und Bettzeuge. Fran
Thomas ein Pack Kleidungsſtücke. Frau Ritſert do. Ungenannt do.
Frau E. Callmann do. Frau Aſſeſſor Kleinſchmidt do. Herr
Reſtau=
rateur Niemann do. Frau Archivar v. Schenk do. Herr Major
Gerlach ein Pack Kleidungsſtücke u. Bettzeuge ꝛc. Frau Vergrath
Schenk ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Oberamtsrichter Schaum zwei
Paar Stiefeln.
Darmſtadt, 13. Januar 1883.
Für das Landes=Comits:
Fr. Engelhardt.
Verichtigung.
In dem fünften Verzeichniß über eingegangene Vekleidungsſtücke
muß es am Schluſſe desſelben heißen: Freifrau von Starck und nicht
Freifrau von Stoſch.
Politiſche Reberſicht.
Darmſtadt, 17. Januar.
Dentſches Reich. Der Briefwechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm und
dem Papſte anläßlich des Jahreswechſels hat die Aufmerkſamkeit wieder
auf den Stand der kirchenpolitiſchen Frage gelenkt. Der clericalen
„Köln. Volkszeitung' ſchreibt man aus Verlin, daß der Brief, welchen
Leo XIII, an den Kaiſer gerichtet hat, nicht confeſſioneller, ſondern poli=
13
tiſcher Natur geweſen ſei. Es leide keinen Zweifel mehr, daß der Papſt
die Gelegenheit des günſtigen Abſchluſſes der mit Rußland gepflogenen
Verhandlungen ergriffen habe, um ſich perſönlich mit der Bitte an den
Kaiſer zu wenden, die ins Stocken gerathenen Verhandlungen Preußens
mit der Curie durch ſeine Jnitiative wieder in Fluß zu bringen. Es
ſcheint demnach, daß Herr v. Schlözer, der preußiſche Geſandte beim
Vatican, perſönlich noch nicht den geringſten Erfolg in der
kirchenpoli=
tiſchen Frage zu verzeichnen habe und daß es des Eingreifens des
Kai=
ſers ſelbſt bedürfe, um überhaupt die Verhandlungen zwiſchen Preußen
und Rom wieder in Fluß zu bringen.
In dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe wurde am 15. die
Noth=
ſtandsvorlage nach dem Antrage der Regierung angenommen und
ſind hiernach 3 Millionen Mark bewilligt worden. Bei Begründung der
Vorlage erwähnte Miniſter v. Puttkamer u. A., daß aus Cammlungen
von Privaten allein durch den Oberpräſidenten der Rheinprovinz
1350,000 M. zur Vertheilung gelangt ſeien und weitere 563,000 M.
noch zur Verfügung ſtänden; dazu habe die Rheinprovinz ſelbſt 1 Mill.
bewilligt und komme hierzu noch die Beihülfe des Reichs, ſo daß ſich
im Ganzen eine Summe von 6 Millionen Mark ergebe, womit die
Schä=
den wohl zur Genüge hedeckt werden könnten.
Nach dem Entwurf für den in Straßburg zu erbauenden
Kaiſer=
palaſt, welcher dem Reichstage vorgelegt wurde, ſoll der Palaſt
gegen=
über der früheren Präfectur, dem jetzigen Palaſt des Statthalters, in
in einer Länge von 68 Meter und einer Tiefe von 48 Meter und zwar
nach den Plänen des Bau=Inſpectors Eggert, dem Erbauer der neuen
Straßburger Univerſität, errichtet werden. Die Geſammtkoſten ſollen
ſich auf 6660,000 M. belaufen.
Dem Vernehmen nach ſollen die Verhandlungen im preußiſchen
Ab=
geordnetenhauſe von Mittwoch den 17. an bis Ende Januar event.
13. Februar vertagt werden, um dem Reichstage Platz zu machen.
Bei den Berathungen in der Unterrichtscommiſſion, betr. die
Peti=
tion der Stadt Schwedt an das Preuß. Miniſterium, das dortige
Pro=
aymnaſium in ein Gymnaſium umwandeln zu dürfen, ſprach ſich
der Regierungscommiſſär entſchieden dagegen aus, da in Preußen bereits
ein Ueberfluß an Schulen vorhanden ſei, welche zu höheren Studien
be=
rechtigen. Man müſſe in Preußen der Errichtung ſolcher Schulen
Ein=
halt thun, da bereits ein großer Theil der academiſch Gebildeten kein
Unterkommen mehr finden könne.
Von dem baieriſchen Miniſter des Innern Frhr. v. Failitzſch, welcher
ſich gegenwärtig in der Rheinpfalz befindet, wurden nach Rückſprache
mit dem dortigen Landesausſchuß 200000 M. aus Staatsmitteln für
Barakenbau, Entſeuchung der Wohnungen u. ſ. w. verlangt, welche von
dem Miniſter der Finanzen ſofort angewieſen wurden.
Miniſter v. Goßler hat ſich die von dem Großh. Heſſ. Miniſterium,
Abth. für Medicinalangelegenheiten, erlaſſenen Verfügungen in Betreff
der für die überſchwemmten Gegenden zu treffenden Maßregeln kommen
laſſen, wie denn überhaupt in Preußen die in ſanitärer Hinſicht im
Großherzogthum Heſſen getroffenen Anordnungen ſich der vollſten
Aner=
kennung erfreuen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Zahl der Mitglieder des öſterreichiſchen
Herrenhauſes iſt um fünf vermehrt worden, um die Herren Czik und
Reinelt, dann Riſenfels, Polanowski und Graf Gruenne. Erſtere beiden
gehören der Verfaſſungspartei an, Rieſenfels iſt clerical, Polanowski
Pole und Graf Gruenne allein iſt ſtreng regierungsfreundlich. Die
Parteiverhältniſſe des Herrenhauſes werden demnach durch den
Hinzu=
tritt der neuen Mitglieder keine weſentlichen Veränderungen erleiden.
In der Sitzung des Budgetausſchuſſes vom 15. Januar erklärte
der Landesvertheidigungsminiſter, daß in Folge der Armeereform
Aende=
rungen bei der cisleithaniſchen Landwehr namentlich bei. der Cavallerie
nothwendig wurden, dabei hinweiſend auf die Zeitungsnachrichten, wonach
die ruſſiſche Cavallerie vermehrt werden ſoll.
Frankreich. Die meiſten größeren Pariſer Blätter haben ſich dem
Vorſchlage des „Gaulois; angeſchloſſen, je 500 Franes für die
Ueber=
ſchwemmten in Elſaß Lothringen zu zeichnen, hierdurch ſowie durch die
größeren Provinzblätter ſoll eine Summe von 500,000 Franes
zuſammen=
gebracht werden. Ferner beantragte „Mayerr ein großes Künſtlerfeſt
zu demſelben Zwecke zu veranſtalten, welches alle früheren derartige Feſte
verdunkeln ſolle.
England. Mit dem Zuſammentritte der Donau=Conferenz in London
hat es noch gute Wege. Die öſterreichiſche Regierung wünſcht die
Ver=
ſchiebung der Conferenz bis zum Februar, und in der That ſcheinen dem
Zuſammentritt der Conferenz noch in dieſem Monate - wie
angekün=
digt war - unüberwindliche Hinderniſſe entgegenzuſtehen. Den Stein des
Anſtoßes bildet offenbar die Frage, ob Rumänien zur Conferenz
zu=
gelaſſen werden ſoll oder nicht. Die rumäniſche Regierung wünſcht
be=
greiflicher Weiſe ſehr entſchieden das erſtere, aber ſie tritt mit ſolchen
Anſprüchen auf, daß es ſchwer werden würde, in den Verhandlungen
über die Donaufrage eine Einigung zu erzielen, falls eben Rumänien zur
Conferenz zugezogen würde. In Bukareſt pocht man darauf, daß keine
Macht Rumänien zwingen wurde, die eventuellen Conferenzbeſchlüſſe
aus=
zuführen, was allerdings auch nicht wahrſcheinlich iſt; unter dieſen
Um=
tänden iſt der Werth der proiectirten Conferenz überhaupt ſehr fraalich.
Die engliſche Circularnote empfiehlt, daß in Kriegszeiten Kriegsſchiffe
nur in beſchränkter Zahl im Suezcanal bleiben dürfen. Es iſt ihnen
nicht erlaubt, Truppen und Munition zu landen oder Feindſeligkeiten im
Canal oder innerhalb der ägpptiſchen Gewäſſer vorzunehmen. Es wird
ferner größere Sparſamkeit in der Verwaltung, die Beſteuerung der Aus=
M.
länder in gleichem Maßſtab wie die der Eingeborenen, und die
Einfüh=
rung ägyptiſcher Gerichtshöfe nach einjähriger Verlängerung der
gemiſch=
ten empfohlen. Die ägpptiſche Armee ſoll klein bleiben und die Ordnung
durch Gendarmerie und Polizei aufrecht erhalten werden. Es wird
zu=
letzt die Hoffnung ausgeſprochen, daß die vorſichtige Einführung einer
Volksrepräſentation möglich ſei.
Rußland. In der Leitung der ruſſiſchen Oberpreßverwaltung iſt
eine nicht unwichtige Veränderung vor ſich gegangen. Der bisherige
Inhaber dieſes Poſtens, Fürſt Wjäſenski, iſt krankheitshalber desſelben
enthoben und Feokiſtow, der Redacteur des vom Unterrichtsminiſteriums
herausgegebenen Journals, zu ſeinem Nachfolger ernannt worden. In
welchem Sinne ſein Nachfolger wirken wird, iſt jedoch noch unbekannt.
In Berditſcheff brannte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag
ein Circus nieder, wobei 300 Perſonen um's Leben gekommen ſein ſollen.
Der Brand brach bei Schluß der Vorſtellung durch das Abbrennen eines
Feuerwerks aus, wobei der Vorhang anbrannte. 800 Zuſchauer preßten
ſich bei dem Herausſtürzen gegen die nur nach innnen ſich öffnende
Ausgangsthür, zwei Seitenthüren waren vernagelt. Löſchverſuche waren
vergeblick, da das Waſſer in den Schläuchen gefror. Beim Oeffnen der
Thür ſah man einen ganzen Haufen brennender Menſchen. Die
Ge=
ſammtzahl der Todten iſt noch unermittelt. Viele retteten ſich durch
Herausſpringen aus den Fenſtern. Der Circus, die Pferde, die
Garde=
robe ſind vollſtändig verbrannt.
Cgypten. Der Khedive von Cgypten unterzeichnete am Sonnabend
das Decret wegen Entſchädigung der bei den Unruhen zu Schaden
Ge=
kommenen. Die engliſche Circularnote bezüglich Egyptens iſt ſofort nach
Ueberreichung derſelben an die Pforte auch der egyptiſchen Regierung.
übergeben worden. — Die Beziehungen zwiſchen Caypten und Abyſſinien
ſollen neuerdings ſehr geſpannte geworden ſein, ſo daß man den
Aus=
bruch von Feindſeligkeiten zwiſchen beiden Staaten nicht für
unmög=
lich hält.
Aus Stadt und Land.
12
121
log, und erntete durch ſeinen ſchönen, von ſympathiſcher Wärme und echt
künſtleriſchem Geiſte durchwehten Vortrag rauſchenden Beifall. Was die
Dichtung ſelbſt anbelangt, ſo iſt dieſelbe unſeren Leſern bereits auf das
Vortheilhafteſte bekannt.
Der vocalſoliſtiſche Theil war vertreten durch Frau Roſa v.
Flo=
tow, Herrn Auguſt Ruff aus Mainz und Herrn Hofſänger Bögel.
Erſtere excellirte auch diesmal wieder durch den Vortrag zweier
reizen=
der Compoſitionen ihres gefeierten Herrn Gemahls (Waldlied aus der
Oper „Indra' und die „Muhmer Gedicht von K. Schäfer), ſowie
eines Büchler'ſchen Liedes und mußte auf allgemeines, ſtürmiſches
Ver=
langen eine Zugabe bewilligen, welche in dem ebenfalls von Herrn
v. Flotow componirten und von demſelben künſtleriſcher Weiſe
beglei=
teten „Champagnerlied: beſtand, bei welchen Liedern ihre ſchönen
Stimm=
mittel zur Geltung kamen.
In Herrn Ruff begrüßten wir einen lieben Bekannten, welcher
denn auch geſtern wieder durch ſeine ſchöne Wiedergabe der Es-dur=Arie
aus Mendelsſohn's Elias, ſowie diverſer Lieder - von Herrn Kugler
accompagnirt - das Auditorium zu rauſchenden Beifallsbezeigungen
hinriß. Einen Glanzpunkt des gewählten Programms bildete ferner das
von Herrn Edward mit Meiſterſchaft declamirte Gedicht „Der Blumen
Rache”
zu welchem die von Herrn v. Flotow geſchriebene poeſievolle
Muſik durch die Herren Weber, Petr. Büchner, Pfeil und
Kug=
ler lobenswerth interpretirt wurde. Die Herren Petr und Weber
er=
freuten die Zuhörer durch ein ſehr präcis ausgeführtes Adagio für zwei
Violinen von Mendelsſohn=Bartholdy.
Frl. Kröh, bereits dem Publikum aufs vortheilhafteſte bekannt,
brachte drei Klavierſtücke zu Gehör, die ihre große Meiſterſchaft aufs
Neue bezeugten.
Auch Herr Bögel fand durch Vortrag des Liedes „Der
Jäger=
ſowie des Baritonſolo's in Bruch's „Normannenzug
wohlver=
dienten Beifall.
Schließlich ſei noch der drei ſchönen Geſänge für Männerchor von
F. Büchler gedacht, welche, vom Verein vorgetragen, den ihnen
ge=
bührenden Beifall fanden.
Darmſtadt, 17. Januar.
- Wie die „2. 3ta.” ſchreibt, hat am 15. ds. Mts. derßAusſchuß
des Landescomitss zur Unterſtützung der Waſſerbeſchädigten, unter
Zu=
ziehung der hier und in Beſſungen wohnenden Mitglieder des Comites
und des Comitsmitglieds Beigeordneten Reinach von Mainz. bezüglich
der Verwendung der in Folge Allergnädigſter Bewilligung Seiner
Majeſtät des Kaiſers zur Verfügung geſtellten Summe von 100,000 M.
beſchloſſen, hieraus den Kreis= bezw. ſtädtiſchen Comites in Bensheim
und Groß=Gerau je 20000 M., in Worms 12,000 M., in Offenbach
unt Wppenheim je 6000 M., in Bingen 20,000 M. und in Mainz 34,000 M.
mit dem Erſuchen um alsbaldige Verwendung dieſer Summen zur
Linderung des augenblicklichen Nothſtandes zu überweiſen. Durch
dieſe Verwendung der Kaiſerlichen Spende dürfte den die ſofortige
Nutz=
barmachung derſelben bezweckenden Allerhöchſten Intentionen entſprochen
worden ſein.
Von dem Großh. Regierungsblatt iſt Titel und
Inhalts=
verzeichniß pr. 1882 erſchienen.
Geſtern Nachmittag ſtarb Herr Kirchenrath Ritſert in dem
hohen Alter von nahezu 80 Jahren. Seine langjährige Wirkſamkeit in
der hieſigen Kirchen=Gemeinde ſichert ihm ein ehrendes Andenken.
Wir erhalten nachfolgende Zuſchrift: Der 2e Artikel in
Nr. 11 des „Ta blatts” gibt, zu folgenden thatſächlichen
Berich=
tigungen Veranlaſſung: 1) Es waren 21 Miglieder von 33,
alſo 35 anweſend. 2) Abſicht des Beſchluſſes war nicht den
Inva=
liden und Hinterbliebenen aus dem Krieg von 187071 irgend
einen Pfennig zu entziehen, ſondern nur dem Aufhäufen von Capitalien
entgegenzutreten. Die dort erwähnten Redner ſprachen mit großer Wärme
für Zahlung größerer Beträge an die Invaliden. Die fragl.
Behaup=
tung erſcheint alſo mindeſtens ganz falſch. 3) In welcher Weiſe ein
gültiger Beſchluß aufgehoben werden könnte, wird wohl doch einer
ernſteren Prüfung unterzogen werden müſſen, als dies in obigem Artikel
geſchehen. 4) Der Stadtverordnete Reh hat ſeine Angaben auf den in
Nr. 300 vom 22. December 1881 enthaltenen Bericht über die
Haupt=
verſammlung des Hülfs=Vereins betr. den Hauptvoranſchlag pro 1882,83
gegründet, und dies auch in der Verſammlung erklärt. 5) Der Hülfs=
Verein beſitzt jetzt factiſch ein Vermögen von über 200,000 M.
Erſcheint dem gegenüber die Frage, ob die Stadt Darmſtadt noch weitere
Zahlungen an denſelben leiſten ſolle, nicht vollſtändig gerechtfertigt?
Wie uns mitgetheilt wird, haben nicht einige Schülerinnen des
Hofmänniſchen Mädcheninſtituts zum Beſten der Heſſiſchen
Waſſer=
beſchädigten eine Verlooſung veranſtaltet, dieſelbe fand vielmehr ſtatt
unter Betheiligung ſämmtlicher Schülerinnen der Anſtalt. Der
ſEr=
trag belief ſich auf 725 M.
Das am Montag Abend im Saalbau vor einem ungemein
zahl=
reichen Publicum zum Beſten der Waſſerbeſchädigten abgehaltene
Con=
cert des Darmſtädter Männergeſangvereins hatte einen überaus
ſchönen Verlauf. Als erſte Nummer brachte er die ſchon bei ihrer erſten
Aufführung ſo beifällig aufgenommenen, große Schönheiten enthaltenden
drei Theile der Flotow'ſchen Meſſe, welche (bis auf einen durch
Indispoſition des erſten Soloquartett=Tenoriſten hervorgerufenen
Intona=
tionsfehler im zweiten Theil) von dem tüchtigen und wohlgeſchulten Chor
ſehr beifallswürdig zu Gehör gebracht wurde. Hierauf ſprach Herr
Hof=
ſchauſpieler HugoEdward einen von Karl Schäfer gedichteten Pro=
Indem wir den Darmſtädter Männergeſangverein zu dieſem ſo ſchön
verlaufenen Concert, das auch in pecuniärer Beziehung große Erfolge
aufzuweiſen hat, beglückwünſchen, glauben wir im Namen aller Zuhörer
zu ſprechen, wenn wir Herrn Kammerherrn v. Flotow nebſt Frau
Ge=
mahlin für ihre gütige Mitwirkung, die um ſo höher anzuſchlagen iſt,
als der gefeierte Componiſt ſich noch nicht ganz von einem Unwohlſein
erholt hatte, wie allen übrigen Mitwirkenden unſeren aufrichtigſten Dank
ausſprechen.
Eine Entſcheidung des Oberlandesgerichts ſprach einen
Privat=
mann aus Mainz frei, welcher von der Steuerbehörde angeklagt war;
keinen Tanzſchein gelöſt zu haben und zwar für eine Geſellſchaft, welche
er in einem Hotel in Mainz gegeben. Das Gericht erkannte, wie dies
auch in anderen Inſtanzen geſchehen, daß für eine Privatgeſellſchaft
wenn kein Eintrittsaeld erhoben werde und die Feſtlichkeit einen
voll=
ſtändig privaten Character habe, — die Löſung eines
Tanzerlaubniß=
ſcheines nicht nothwendig ſei, auch wenn die Feſtlichkeit in einem Hotel
abgehalten werde. Hiermit wurde eine principielle Frage endgültig zu
Ungunſten der Steuerbehörde entſchieden.
Die Anmeldungen zu den allgemein verſtändlichen experimentellen
Vorträgen des Herrn Profeſſor Dr. Kittler „über die Entwickelung
und den gegenwärtigen Stand der Electrotechnik mit beſonderer
Berück=
ſichtigung der electriſchen Beleuchtung; ſind ſo außerordentlich zahlreich,
daß der für etwa 100 Zuhörer Raum bietende Vortragsſaal für die
bei Weitem größere Anzahl der Angemeldeten nicht ausreicht. Den
Wünſchen zahlreicher Intereſſenten entgegenkommend, hat ſich Herr
Profeſſor Kittler in dankenswerther Weiſe bereit erklärt, ſeine Vorträge
zweimal abzuhalten, und iſt hierdurch die Direction der techniſchen
Hoch=
ſchule in die Lage geſetzt, noch weitere Anmeldungen berückſichtigen zu
können
Neben der auf Mittwoch und Samstag feſtgeſetzten Vorleſung
findet nunmehr eine ſolche für die andere Abtheilung der Zuhörer
Dienstag und Donnerstag, beide von 6-7 Uhr Abends, ſtatt.
Eine Wiederholung des erſten Vorttags iſt nicht in Ausſicht
ge=
nommen. Der zweite Vortrag findet für Abtheilung 1. am nächſten
Mittwoch, für Abtheilung I1. am kommenden Donnerstag ſtatt, demgemäß
der dritte Vortrag für Abtheilung 1. am nächſten Samstag, für
Ab=
theilung II. am darauffolgenden Dienstag u. ſ. w. gehalten wird. Es
wäre wünſchenswerth. wenn eine Reihe derjenigen Herren, welche für
Mittwoch und Samstag angezeigt ſind, ſich freiwillig für Dienstag und
Donnerstag melden wollten. Die Liſten zum Einzeichnen ſind auf dem
Bureau der Direction offen gelegt.
Im vergangenen Jahre wurden im Großherzogthum Heſſen 6423
Ehen geſchloſſen. Geboren wurden 32332 Kinder, davon 16,637
männ=
liche und 15.,626 weibliche; Todtgeborene waren es 1347. Die Zahl der
Geſtorbenen war einſchließlich der Todtgeborenen 22,784 Wie immer
ent=
fiel auf das männliche Geſchlecht bei Geburten wie Todesfällen eine
etwas höhere Ziffer als auf das weibliche Geſchlecht.
Die gegen Herrn Commerzienrath Blumenthal dahier ſeiner
Zeit aus Anlaß des Verkaufs einer Locomobile an die Ankaufscommiſſion
der landwirthſchaftlichen Landesausſtellung eingeleitete Unterſuchung hat
nun ihr Ende durch den Beſchuß der Strafkammer des Großh.
Landge=
richts dahier am 10. Jan. l. J. und zwar dahin gefunden, „daß auf
Antrag des Staatsanwalts, in Erwägung, daß durch das Ergebniß der
122
R
Unterſuchung in keiner Weiſe thatſächlich feſtgeſtellt ſei, daß von B. eine
ſtrafbare Handlung begangen worden, B. außer Verfolgung geſetzt und
die Koſten der Staatskaſſe auferlegt wurden.
(N. H. V.)
Seitens des landwirthſchaftlichen Vereins der Provinz
Ober=
heſſen iſt im Intereſſe der Hebung der Obſtbaumcultur an die
Regie=
rung das Erſuchen gerichtet worden, daß alle Straßenwlärter
ähnlich wie dies in anderen Staaten geſchehe, theoretiſch und praktiſch
in der Behandlung der Obſtbäume unterrichtet werden.
- Von Dienstag den 16. ds. Mts. ab gehen einige Züge der Heſſ.
Ludwigsbahn wieder bis Gernsheim.
— Sämmtliche Bahnen im Großherzogthum, ebenſo auch die Königl.
Preußiſchen Bahnen, befördern freiwillige Gaben an Lebensmitteln
und dergl. zur Unterſtützuna der Waſſerbeſchädigten im Großherzogthum
frachtfrei. Dieſelben müſſen die entſprechende Bezeichnung tragen und
an ſtaatliche oder ſtädtiſche Behörden oder an das Landescomits und die
Kreis= bezw. ſtädtiſchen Comités adreſſirt ſein.
Nach einer Mitheilung der N. H. V. dürfte bei der
bevorſtehen=
den Berathung der Stadtverordneten über die in Antrag gebrachte
Sub=
vention des Saalbauunternehmens, da kein
Stadtver=
ordneter in eigener Angelegenheit an der Berathung und Abſtimmung
theilnehmen kann, die in der Stadtverordnetenverſammlung ſitzenden
Saalbau=Actionäre von der deßfallſigen Berathung auszuſchließen und
in Folge dieſer Maßregel vermuthlich die Verſammlung nicht
beſchluß=
fähig ſein, daher in Gemäßheit des Art. 43 der Städteordnung der
Kreis=
ausſchuß eine Ergänzung aus den wählbaren, an der Sache nicht
betheilig=
ten Einwohnern der Stadt bis zur beſchlußfähigen Anzahl vorzunehmen
habe.
Der Anſchluß von Hofraithen in Beſſungen an das
Darmſtädter Waſſerwerk. Die obige Angelegenheit her inſofern
einen immerhin bemerkenswerthen Fortſchritt gemacht, als die
Bürger=
meiſterei Darmſtadt der Bürgermeiſterei Beſſungen beſtimmte Vorſchläge
gemacht hat, in welcher Weiſe ſich der von vielen Beſſunger Häuſerbeſitzern
gewünſchte Waſſerbezug aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk etwa
herbei=
führen laſſe. Dem Gemeinderath von Beſſungen iſt es nunmehr möglich,
beſtimmte Stellung zu den einzelnen vorgeſchlagenen Modalitäten zu
nehmen; wie denn andererſeits die Waſſerintereſſenten für die eine oder
andere dieſer Modalitäten zu wirken in der Lage ſind. Das einſchlägige,
vom 3. Nov. v. J. datirte Schreiben der Bürgermeiſterei Darmſtadt,
welches vor Kurzem auf der Bürgermeiſterei Beſſungen offen gelegen
hat, lautet:
„Unter Bezugnahme auf die mit Herrn Bürgermeiſter Berth
ge=
pflogene Beſprechung bezeichnen wir Ihnen im Nachſtehenden die
ver=
ſchiedenen Vorſchläge, welche zur Ermöglichung eines Anſchluſſes von
Hofraithen in Beſſunger Gemarkung an unſer Waſſerwerk gemacht
wor=
den ſind.
I. Die Gemeinde Beſſungen legt das Rohrnetz innerhalb ihrer
Ge=
markung nach den Angaben und unter Leitung unſeres Betriebsperſonals
auf eigene Koſten und bezieht von uns ein beſtimmtes Minimalquantum
Waſſer zu einem zu vereinbarenden Preis, welcher ſich nach angeſtellten
Berechnungen keines Falls unter 40 Pf. pro Cbm. ſtellen würde. Der
Gemeinde Beſſungen bliebe alsdann überlaſſen, welchen Preis ſie von
ihren Abnehmern erheben will. Es wäre übrigens auch nicht
ausge=
ſchloſſen, daß wir das Waſſer an die einzelnen Häuſerbeſitzer nach
Waſſer=
meſſern abgäben und, wie in Darmſtadt, verſchiedene Preiſe für Groß=
und Kleinconſumenten beſtimmten. Die Koſten der Hauptleitung (ohne
Hauszuleitungen und Waſſermeſſer) würden ſich für die Gemeinde
Beſ=
ſungen etwa wie folgt berechnen: Bei einem Anſchluß der Anna=,
Eich=
berg=, Wilhelm= und Heidelberger Straße ca. 7000 M. (in der
Heinrich=
ſtraße liegt bereits ein Hauptzuleitungsrohr); bei einem weiteren
An=
ſchluß der oberen Wilhelminenſtraße, Karlsſtraße von Heinrichs= bis
Hermannſtraße, Hermannſtraße Eichbergſtraße von Wilhelms= bis
Her=
mannsſtraße, Heidelberger Straße von Hermannsſtraße bis zum
Chauſſee=
haus, Martinſtraße von Heinrich= bis Heerdwegſtraße ca. 13,000 M.
Jede Hauszuleitung mit Waſſermeſſer und Abſperrhahn iſt für ca. 74 M.
zu veranſchlagen. Bei dieſen Preiſen iſt überall vorausgeſetzt, daß
Eiſen=
preiſe ꝛc. nicht ſteigen. Alle Reparaturen und Aenderungen müßten für
Rechnung der Gemeinde Beſſungen durch unſere Betriebsleitung gemacht
werden. Ebenſo müßte die Gemeinde Beſſungen für alle ſonſtigen Koſten,
Entſchädigungen ꝛc. aufkommen.
II. Die Beſſunger Einwohner, welche Waſſer von uns beziehen
wollen, vereinigen ſich dazu, das Rohrnetz auf ihre eigenen Koſten, jedoch
nach Angabe und unter Leitung unſeres Betriebsperſonals ſelbſt zu legen,
oder durch uns legen zu laſſen und die Koſten entweder vorzulegen, oder
unter gehöriger Garantieleiſtung zu erſetzen. Die Waſſerpreiſe würden
auch in dieſem Falle für Beſſungen beſonders beſtimmt werden.
Die
Gemeinde Beſſungen müßte in dieſem Falle zur Rohrlegung ihre
Zu=
ſtimmung und zugleich auch die Ermächtigung ertheilen, daß im Falle
von Rohrbrüchen oder ſonſtigen Reparaturen und Aenderungen ohne
jedesmaliges beſonderes Nachſuchen, jedoch nach vorheriger Anzeige bei
der Bürgermeiſterei, über das zur Rohrlegung und den ſonſtigen
Arbei=
ten erforderliche Gelände verfügt werden könnte. Alle Reparaturen
müßten für Rechnung der Beſſunger Conſumenten gegen Vorlage oder
Sicherſtellung der Koſten durch unſer Perſonal gemacht werden.
III. Die Stadt Darmſtadt ſtellt die ganze Anlage in Beſſunger
Gemarkung auf ihre Koſten her und macht ſich für die Anlageloſten
durch den zu beſtimmenden Waſſerpreis bezahlt. Für dieſen Fall bleibt
die ganze Anlage Eigenthum der Stadt Darmſtadt, die Gemeinde Beſ=
12
ſungen müßte dagegen zur Rohrlegung in ihren Straßen ſowie zu allen
damit in Verbindung ſtehenden Arbeiten, ſeren es Neuarbetten oder
Re=
paraturen, in der Ausdehnung und in unwiderruflicher Weiſe ihre
Zu=
ſtimmung geben, daß die Stadt zu jeder Zeit und ohne Einholung
be=
ſonderer Ermächtigung nach vorheriger Anzeige bei der Bürgermeiſterei
auf Beſſunger Gebiet handeln kann, wie auf ihrer eigenen Gemarkung.
Es müßte ferner der Stadt Darmſtadt, ſei es nun von der Gemeinde
Beſſungen oder von den vereinigten Conſumenten, dafür Sicherheit
ge=
währt werden, daß von Beſſunger Conſumenten dauernd oder während
einer zu beſtimmenden Reihe von Jahren ein den Koſten der Anlage
entſprechendes Quantum Waſſer in Beſſungen bezogen, bezw. bezahlt wird.
Hierfür würde ſich die Gemeinde Beſſungen jedoch dadurch befreien
kön=
nen, daß ſie die ganze in Beſſunger Gemarkung gelegene Anlage ſelbſt
übernimmt und der Stadt Darmſtadt bezahlt. Soweit Privatgelände
in Anſpruch genommen werden ſollte, mütßte uns dasſelbe koſtenfrei zur
Verfügung geſtellt werden.
IV. Wenn alle im Vorſtehenden gemachten Vorſchläge ſcheitern
ſollten, ſo würde doch ein Abkommen in Betreff des Beſſunger Theils
der Heinrichſtraße nicht ſchwierig ſein. In dieſer Straße liegt bereits
ein Rohrſtrang mit Anſchlußſtutzen für die Beſſunger Häuſer dieſer Straße
auf unſerem Straßentheil. Die Stadt Darmſtadt könnte nun an die
Häuſerbeſitzer auf Beſſunger Seite Waſſer zu einem zu vereinbarenden
Preis abgeben, wenn ſich die betreffenden Hausbewohner die erforderliche
Ermächtigung zur Legung der Hauszuleitungen und zu etwaigen
Repa=
raturarbeiten in dem Beſſunger Theil der Straße von der Gemeinde
Beſſungen in unwiderruflicher Weiſe und der oben bereifs bezeichneten
Ausdehnung ertheilen laſſen und die Hauszuleitungen nebſt
Abſperrhah=
nen und Waſſermeſſer und ſonſtige innere Einrichtungen auf eigene
Koſten und Gefahr nach Vorſchrift unſerer Betriebsleitung und unter
deren Leitung herſtellen laſſen.
Im Einzelnen würden überall die Beſtimmungen der in Darmſtadt
beſtehenden jeweiligen Regulative über den Waſſerbezug, ſoweit dieſelben
nicht durch Vereinbarung geändert ſind, auch für Beſſungen gelten. Alle
im Vorſtehenden gemachten Vorſchläge ſind vorerſt nicht verbindlich,
viel=
mehr bleibt Genehmigung der Stadtverordnetenverſammlung überall
vorbehalten.
Wir erſuchen Sie, die gemachten Vorſchläge Ihrem Gemeinderath
zur Erwägung vorzulegen und uns baldgefälligſt mitzutheilen, welche
Stellung er zu jedem einzelnen Projiect einnimmt.
Hoffentlich gelingt es dem Gemeinderath in Beſſungen bei ſeiner
demnächſtigen Berathung einen Weg zu finden, auf welchem, während
die wahren Intereſſen der Gemeinde dadurch nicht verletzt werden, den
Wünſchen der Waſſerpetenten willfahrt werden kann.
O Die in der Bergſtraße untergebrachten obdachloſen Einwohner
aus Bürſtadt ſind nunmehr, vereinzelte Ausnahmen abgerechnet, faſt
ſämmtlich wieder in ihre Heimath zurückgekehrt.
Mainz. Von der Strafkammer hieſigen Landgerichts wurden 3
Angeſtellte der Heſſ. Ludwigsbahn, welche wegen des Unfalls, den am
10. Juli v. J. der Präſident des Landgerichts Herr Aull betroffen, vor
Gericht geſtellt waren, wegen Mangels an Beweiſen freigeſprochen. Herr
Präſident Aull war bekanntlich bei einer Inſpectionsreiſe nach Alzey aus
einem Waagon geſtürzt, deſſen Thüre offen geblieben war, und lag durch
die Erſchütterung mehrere Wochen krank darnieder, ohne jedoch weitere
ſchlimme Folge davon zu tragen.
Mainz, 16. Januar. In der nächſten Stadtverordneten=Sitzung
kommt der Vertrag mit Herrn Dr. Rautert, die proviſoriſche Verſorgung
der Stadt Mainz mit Trink= und Wirthſchaftswaſſer betreffend, zur
Ver=
handlung.
Mainz. Zum Andenken an das Hochwaſſer ſind ſämmtliche
Pion=
niere, welche während des Hochwaſſers bei den Dammarbeiten im
Garten=
feld beſchäftigt waren, an Ort und Stelle, mit ihrem Arbeitszeug
photo=
graphiſch aufgenommen worden.
Gießen, 16. Januar. Profeſſor Bratuſcheck ſtarb geſtern nach
längerem Leiden.
Beerfelden, 16. Jan. Entgegen der von verſchiedenen Zeitungen
gebrachten Nachricht, daß vom 15. Januar ab ein beſchränkter
Perſonen=
zugs=Verkehr von Hetzbach bis Eberbach ſtattfinden werde, ſind wir in
der Lage mitzutheilen, daß dies nicht der Fall iſt. Die Verſonenzüge
nach Eberbach werden wohl vor dem 1. Februar nicht gefahren werden,
dann aber fahrplanmäßig und in unbeſchränkter Weiſe.
Der Hauptgewinn der Kölner Dombaulotterie blieb in
Köln und fiel auf ein Loos welches erſt kurz vor der Ziehung von
einem Hauſirer mit Verluſt verkauft worden war.
— Denjengen Ländern des Weltpoſtvereins, nach welchen
Poſt=
karten mit Antwort abgeſandt werden können, iſt nunmehr auch
Großbritannien beigetreten. Das Porto für derartige Poſtkarten
beträgt 20 Pfennig.
Tages=Kalender.
Mittwoch 17. Januar: Vortrag zum Beſten des Kirchenbau=Vereins im
Feſtſaale des Gymnaſiums. - Verſammlung des Kaufm. Vereins.
Donnerſtag 18. Januar: Vortrag im Volksbildungsverein.- Vortrag
des Miſſionars Stoll im Saalbau.
Samstag 20. Januar: Maskenball der Ve reine Eintracht und Bürger
verein. — Concert des Geſang=Vereins Sängerluſt.
Sonntag den 21. Januar: Generalverſammlung des Oekonomen=Vereins.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.