146.
lahrgang.
146.
Jahrgalg.
Wonnementspreis
vertelährlich 1 Mark 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
po Quartal inck. Poſtaufſchlag.
Irag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen in Ddarmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſjungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärt;
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breigamks, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Mittwoch den 10. Januar.
Gefunden: 1 Knabenpelzmütze. 1 Schlüſſel. 1 Tuchpantoffel. 1 ſchwarzer Handſchuh. 1 Krägelchen. 1 weißbaumwollenes
Strickzeug. 1 kleines Portemonnaie mit 9 Pfg. Inhalt. 1 altes buntes Halstuch. 1 Paar geſtrickte ſchwarze
Handſchuhe. 1 rothledernes Täſchchen. 1 Paar Kinderhandſchuhe. 1 Kinderkragen von Plüſche. 1 alte
blau=
weiße Schürze. 1 Vorhängſchloß. 1 Drücker.
Verloren: 1 ſilberne Cylinderuhr mit Goldrand. 1 Säckchen, enthaltend 1 Pjund Ochſenfleiſch. 1 Muff mit Angoraquaſten.
Paar Pantoffeln. 1 Leſebuch. 1 ſchwarzes Spitzentuch.
Zugelaufen: 1 ſchwarzer Dachshund. -— Entlaufen: 1 gelber engliſcher Hühnerhund mit Marke 1881.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
ches Polizeiamt Darmſtadt.
Großh
9l
Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 20:
Bekanntmachung, betrefſend eine Abänderung des Verzeichniſſes der gewerblichen Anlagen, welche einer beſonderen Genehmigung
bedürfen.
Aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 26:
Verordnung, die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Vorſchriften über das Feilbieten und Aufbewahren exploſiver Stoffe wird vielfach nicht nachgelebt, und bringen wir
daher die 88 23-31 des Geſetzes vom 2. Juni 1880 mit dem Bemerten zur Kenntniß, daß wir für die Folge die Beſtrafung
jeder Zuwiderhandlung veranlaſſen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1221
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den 8 85 der Verordnung vom 1. Februar 1882, die Ausführung der allgemeinen Bauordnung betreffend, bringen wir nache
ſtehend mit dem Bemerken in Erinnerung, daß wir alle Pläne, welche dieſen Vorſchriſten nicht eutſprechen, unnachſichtlich
zurück=
geben werden.
8 85. Zur Erlangung der baupolizeilichen Genehmigung für Neubauten und Hauptveränderungen an Gebäuden ſind von
dem Bauherrn die zur Prüfung und Beurtheilung des Bauprojects erforderlichen Pläne in doppelter Ausfertigung durch
Ver=
mittelung der Localpolizeibehörde dem Kreisamt vorzulegen.
Dieſe Pläne haben zu enthalten:
2) Situation des Bauplatzes und deſſen Umgebung, mit Angabe der Himmelsgegenden, der anſtoßenden Straßen, Wege
und Waſſerläufe, ſowie beſtehender oder projectirter Baulinien; die Eigenthumsgrenzen, benachbarte Gebäude mit
Bezeichnung deren Benutzung, Höhe, Bauart und Eigenthümer. Dieſe Situation iſt in dem Maßſtabe von lzoo
der natürlichen Größe darzuſtellen. Für Neubauten iſt der Situationsplan von einem Geometer zu fertigen.
b) Grundriſſe für jedes einzelne Stockwerk vom Keller bis zum Dachraum, mit Angabe der Feuerungseinrichtungen.
c) Mindeſtens einen Vertikaldurchſchnitt durch jedes Gebäude, mit Angabe der Terrainhöhe und der Höhe der
be=
treffenden Straße.
4) Anſicht nach der Straße und, wenn das Bauweſen von mehreren Straßen aus ſichtbar wird, Anſichten von dieſen
Straßen aus.
2) Bei Bauveränderungen iſt der beſtehende und der künftige Zuſtand deutlich und durch verſchiedene Farben lenntlich
zu machen. Neue Bauten ſind mit rother, beſtehende Bauten aber, ſoweit ſie eine Aenderung nicht erfahren, mit
ſchwarzer und, ſoweit ſie beſeitigt werden ſollen, mit gelber Farbe zu bezeichnen.
Die unter b, e, d und e bezeichneten Grundriſſe, Durchſchnitte und Anſichten ſind in dem Maßſtabe von ½o,
darzuſtellen.
In allen Plänen ſind die weſentlichſten Dimenſionen der Gebäude, der einzelnen Räume derſelben und der Conſtrucions=
theile mit deutlichen Zahlen einzuſchreiben. Jedem Plan muß ein Maßſtab beigeſetzt werden.
16
[ ← ][ ][ → ]54
RN
Außer den vorſtehend bezeichneten Plänen können, inſoweit ſolches zur Prüfung und Beurtheilung eines Bauprojectes
er=
forderlich erſcheint, Detallpläne in größerem Maßſtabe von Gebäudetheilen, Feuerungsanlagen, Conſtructionen ꝛc., ſowie
Nivelle=
ments des Bauplatzes und der angrenzenden Straßen verlangt werden.
Für alle einzureichenden Pläne iſt dauerhaftes Material zu verwenden, und in der Regel ſind dieſelben in Actenformat
33 Centimeter Höhe und 21 Centimeter Breite - zuſammengelegt einzureichen.
Die Situationspläne ſind von Demjenigen, welcher ſie gefertigt hat, die Bauriſſe aber von dem Bauherrn und dem
Tech=
niler, von welchem ſie herrühren, unter Angabe des Datums zu unterzeichnen. Die Unterzeichner ſind für die Richtigkeit der
Pläne und der eingetragenen Maßverhältniſſe verantwortlich.
Für Eiſenconſtructionen, für ungewöhnliche Bauten, oder ſonſt auf Erfordern, können zu den Bauplänen ſchriftliche
Er=
läuterungen, reviſionsfähige Feſtigkeitsberechnungen ꝛc., verlangt werden. Nach Lage der Verhältniſſe kann die Polizeibehörde auch
andere Maßſtäbe, als die zu b, e, d und e bezeichneten, zulaſſen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1883
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(222
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Das Erſatz=Geſchäft pro 1883, hier Aufſtellung der Rekrutirungs=Stammrolle für die Stadt Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 15.
Ja=
nuar bis 1. Februar l. Js., Vormittags, unter Vorlage der Geburtsſcheine der betr. Pflichtigen auf unſerem Bureau entgegen
genommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahre 1863 dahier geborenen und domicilirten Militärpflichtigen;
b) Militärpflichtige hier wohnende Studenden, Gymnaſiaſten und Föglinge anderer Lehranſtalten;
c) Militaͤrpflichtige hier dauernd ſich aufhaltende Dienſtboten, Haus= oder Wirthſchaftsbeamte, Handlungsdiener,
Lehrlinge, Handwerksgeſellen und Lehrburſchen, Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniſſe
ſtehende Militärpflichtige.
Die unter a genannten Militürpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur Vorlage eines Geburtsſcheines
entbunden.
Außerdem haben ſich
c) auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr überſchritten haben und weder einem
Truppentheil überwieſen werden ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben,
ſowie Diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind, vorausgeſetzt, daß alle dieſe in Darmſtadt ihren dauernden
Aufenthalt haben.
Bezüglich derjenigen Miltärpflichtigen, welche zeiweiſe abweſend ſind, liegt deren Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= und
Fabrikherren die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß diejenigen, welche es unterlaſſen, ſich zur Stammrolle
zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Jeder der zur Meldung verpflichteten Militärpflichtigen muß gehörig nachweiſen (durch Beſcheinigung des Arbeitgebers ꝛc
ode: ſonſtige Zeugniſſe), daß er zur Zeit der Meldung dahier wirklich als dauernd aufenthaltlich und nicht nur als
vor=
übergehend anweſend angeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 4. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(22
un
.
15
45
3.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Handelsgärtners Heinrich
Henß dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
4 554¾₀ 140 Hofraithe kleine
Schwanengaſſe,
4 554½ 1419 Grabgarten
da=
ſelbſt,
4 558¾⁄₁₀ 627⁄₀ Grabgarten
da=
ſelbſt,
652 Grabgarten da=
4 553
elbſt
Mittwoch den 17. Januar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. December 1882.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(17
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf Antrag des Herrn Rechtsanwalt
Dr. Wenck ſollen die nachverzeichten zum
Nachlaß des Fabrikanten Karl Heck dahier
gehörigen Immobilien nämlich:
Flur No. ⬜Mtr.
II. 576⁄₁₀ 148 Grabgarten, 3
II. 57¾⁄ 463 Hofraithe. 5
II. 57¾⁄. 781 Grabgarten,
I. 58¾ 2783 deßgleichen,
55
Donnerstag den 11. Januar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathhaus zu Beſſungen öffentlich
ſan den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Bei annehmbarem Gebot wird ſofort;
der Zuſchlag ertheilt.
Beſſungen, 27. December 1882.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[(11859
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Fuhrmanns Philipp
Gunkel dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜ Mtr.
20 739₈ 861 Bauplatz hinter der
Prinzenſchanze (mit
den darauf
befind=
lichen
Gebäulich=
keiten),
23 47 1494 Acker gegen den
Chriſtböllen
Mittwoch den 24. Januar 1883.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietendeu verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. December 1882.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[17a
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 28.
vo=
rigen Monats im ſtädtiſchen Oberwald
iſt genehmigt und können die Bürgſcheine
auf unſerem Bureau errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Mittwoch den
10. d. M.
Darmſtadt, den 8. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(224
Hickler, Beigeordneter.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Stallmeiſters Heinrich Meyer
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜MMtr.
628 884 Hofraithe Hügelſtr.,
629 155 Grabgarten daſelbſt,
Mittwoch den 24. Januar 1883.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. December 1882.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(11409
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien der Erben der Schuhmacher
Wilhelm Kohl Wittwe dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
gaſſe, 6 203 1931 Acker unter der
hohen Stube, 6 204 1944 Acker daſelbſt, 40 34 2175 Acker über den
drei Brunnen, 40 35 1669 Acker daſelbſt, 40 36 763 Acker daſelbſt, Mittwoch den 31. Januar l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1225
Bekanntmachung.
Donnerstag den 11. Januar d. J8.,
Nachmittags um 2 Uhr anfangend,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
Carlsſtraße Nr. 47 zu Beſſungen die
nach=
ſtehenden Mobilien, als:
1 Secretär, 1 runder und 1 eckiger
Tiſch, 1 Sopha und 6 gepolſterte
Stühle, 1 Nachttiſch, 2 Spiegel,
2 Wanduhren, 1 Kleiderſchrank, zwei
Koffer, 2 Bettſtellen, Küchenſchrank
mit Glasaufſatz, ſowie Bettwerk,
Klei=
der, Weißzeug, Haus= und
Küchen=
geräthe
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigt.
Beſſungen, den 8. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
(226
55
Großer
Wegen bevorſtehender Inventur findet von heute an grosser
Ausverkauf ſämmtlicher
Weisswaaren, Wollevauren,
Strumptvaaren u. Hodevaaren
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen ſtatt, und iſt hierbei
Jeder=
mann Gelegenheit zu den vortheilhafteſten Einkäufen geboten.
E Der Ausverkauf findet nur gegen baar und ohne
Soonto ſtatt.
W Der Ausverkauf dauert nur bis zum 20. ds. Mis.
Harie Hobok,
227
Die erſten Sendungen
Scrick- &a Calerrock-Garne
ſind eingetroffen.
gurückgeſetz: Eine Partie Doppelgarne auf Knäuel,
25 Prénnig.
(11878
H. Stade & Beer.
Buchen= und Tannenſcheitholz 1. Claſſe,
geſchnitten und geſpalten, liefert in ſtets trockener Waare billigſt und prompt
Holz= und Kohlen=
Georg Sahneider,
handlung. (144
10257)
Klein geſchnittenes
Gegen
Buchen=u.Tannenholz
Hals- a.; Brustleiden
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt
be=
sind die Stollwerelz'schen
rechnet liefert die Dampfholzſchneiderei von
4onig-Bonbons; Malz-Bonbons.
Martinſtraße
R. Schaefer,
Eummi-Banhons, Packet 20Pfg.
14.
ſsouie Stolluerck’sche Brust-Bon-
hons, Packet 50 Pfg., die
em-
pfehlenswerthesten Hausmittel.
Sauerkraut,
Salz- und Essiggurken,
Gebrüte und Salabohnen,
Rothrüben,
Preiselbeeren in Juoker,
Gurkensalat in Gläsern.
Heber,
Phullpp
Carlsſtraße 24.
1228
in ärxklicher Berichk über
be=
ſonders
empfehlenswerthe Heilmittel wird
e4 an Kranke, welche ſich vor
Geldaus=
gaben für unütze Mixturen ſchützen
wollen, gratis und franco verſandt von
Richter's Verlags=Anſtait in Leipzig. Man
E gebe ſeine Adreſie gefl. per Poſtkarte an.
(10650
Italienische & land-Eior,
Bayeriſche Kartoffeln
en gros & en dstail empfiehlt
Joseph Lenker,
Eierhandlung,
10 Marktſtraße 10. 149
5 5023) Obere Hügelſtraße 37
H ein Laden neu hergerichtet mit
an=
grenzendem Logis ſofort zu bez.
7544) Durch Verſetzung des Herrn
Majors Schöneberg iſt deſſen Wohnung
Heinrichsſtraße 33 (3. Stock, 7
Zim=
mer mit allen Bequemlichkeiten anderweit
zu vermiethen, event. ſofort zu beziehen.
7546) Mathildenplatz 8 Parterre
iſt das Logis, beſtehend aus 8 Zimmern,
ſofort zu vermiethen.
7672) Rheinſtraße 8 eine freundliche
neu hergerichtete Wohnung, Waſſerleitung
und allem Zubehör.
8620) Alexanderſtraße 6 iſt die
Bel=
etage zu vermiethen und alsbald zu be=
F. Heißner.
ziehen.
S
9256) Ludwigsplatz 3 Laden mit
Th. Amend.
Comptoir per ſofort.
E
9394) Martinſtraße 34 eine neu
hergerichtete Manjarde, 3 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſener Vorplatz, Keller, Bleiche,
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Näheres eine Stiege hoch.
9807) Caplaneigaſſe 59 ein Zimmer
mit Bodenraum zu vermiethen. 12 Mark
J. Müller Wtw.
pro Quartal.
9820) Hochſtraße 10 iſt der zweite
Stock mit 5 Zimmern zu vermiethen.
9929) Ruthsſtraße 9 ein Logis gleich
zu beziehen.
10900)
Zu vermiethen:
22 Wendelſtadtſtraße 22 eine Wohnung
von 4 Zimmern, Küche, Bodenkammer, Keller
nebſtGebrauch derWaſchküche, des Bleichplatzes
und der Waſſerleitung. Daſelbſt 1 Wohnung
von 3 Zimmern, Küche und Bodenkammer,
Keller, bald beziehbar.
10545) Krauichſteinerſtraße 17,
Par=
terre, Wohnung von 4 Zimmern mit allem
Zubehör, auch großem Garten, zu verm.
10547) Zimmerſtraße 5 ein
Man=
ſarden=Logis zu vermiethen u. gl. zu bez.
10646) Ernſt=Ludwigſtraße 23 per
1. Januar Bel=Etage an eine ruhige
Familie zu verm. Näheres 21 im Laden.
11024a) Lautenſchlägerſtraße 48
Parterre=Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
Keller, und Waſſerleitung, bis, zum
1. März k. J. zu vermiethen.
11025) Ein geräumiger Loden mit
Comptoir, Lagerraum und Wohnung
ſeither von Herrn Scharmann bewohnt
per 1. April zu vermiethen.
P. Verbenich, Ludwigsſtraße Nr. 17.
N. 7
11145) 3. Stock, 5 Zimmer u. Zugehör,
Manſarde, 3 Zimmer und Zugehör,
zuſammen oder einzeln zu vermiethen.
Näheres Liebigsſtraße 25.
11341) Marktplatz 1 iſt das
Man=
ſardenlogis auf 15. Februar, auf Wunſch
ſchon früher, zu vermiethen.
Heß, Apotheker.
11623) Rheinſtraße 47 im
Hinter=
bau eine kleine Wohnung per Februar
k. J. Näh. Rheinſtraße 49 3. St. rechts.
11744) Aliceſtraße 5, Beletage, feine
Wohnung von 5 Zimmern u. allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten ſofort beziehbar.
11746) Bleichſtraße 37 ein Laden
mit Wohnzimmer zu vermiethen.
11869) Mathildenplatz 7 iſt der
obere Stock zu vermiethen.
11939) Eliſabethenſtraße 64 die
Beletage von 6 Zimmern mit allem
Zu=
behör, Waſſerleitung und Bleichplatz.
ſofort beziehbar.
11940) Schützenſtraße 12 ein ſchönes
Logis im Hinierhaus von 5 Zimmern,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz,
Boden=
kammer, Boden, Waſſerleitung, Mitgebrauch
der Waſchküche, ſofort zu vermiethen.
11951) Eliſabethenſtraße 40 ein
Logis, beſteh. aus vier Zimmern, 2
Boden=
kammern, Bleichplatz und allen
Bequemlich=
keiten kann alsbald bezogen werden.
11953) Dieburgerſtraße 8 eineſchöne
Manſarde, 3-4 Stuben, Küche,
Waſſer=
leitung und Zubehör, ſofort beziehbar.
22) Caſinoſtraße 25 Beletage.
23) Beſſunger Carlsſtr. 8 iſt das
Manſardenlogis, 2 Zimmer, Kabinet,
Küche ꝛc. per 1. März zu vermiethen.
24) Niederramſtädterſtraße 26 iſt
im Gartenhaus der untere und 2. Stock,
beſtehend in je 3 Zimmern, Küche,
Gar=
tenantheil u. ſonſtigen Bequemlichkeiten bis
1. April anderweitig zu vermiethen; auf
Wunſch früher beziehbar. - Zu erfrogen
daſelbſt im Seitenbau.
25) Dieburgerſtraße 62 eine
Woh=
nung zu vermiethen.
26) Dem Bahnhof gegenüber ſind:
in der zweiten Etage meines Hauſes zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen:
Eine Wohnung, beſtehend aus 6 Zimmern,
4
nebſt den dazu gehörigen Boden=u.
Keller=
räumlichkeiten, Waſchküche u.
Bleich=
platz. Beide Wohnungen künnen auch
zuſammen vermiethet werden=
Georg Schneider, Friedrichſtraße 40.
30) Dieburgerſtraße 6 die Beletage
mit Balkon, 6ſchönen Zimmern, auf Wunſch
auch 7, Küche, Magdſtube ꝛc., Pferdeſtall
für 2 Pferde, Burſchenſtube und Remiſe,
Mitbenutzung des Gartens mit großem
Bleichplatz, Waſſerleitung iſt
anderweiti=
zu vermiethen. Näheres Parterre.
WB. Kann auch ohne Stallung
ver=
miethet werden.
51) Ein geräumiger Laden, mit
oder ohne Wohnung, zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
48) Im zweiten Stock neu
hergerich=
ete Wohnung von 5 Zimmern,
Magd=
kammer und Zubehör, an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
101) Niederramſtädterſtraße 39 iſt
die Veletage, 5 Zimmer enthaltend, elegant,
nebſt allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
und per 1. April, eventuell auch früher,
zu beziehen.
WB. Auf Wunſch kann 1 Zimmer mit
Cabinet in der Manſarde dazu gegeben
werden.
Heinrich Beſt.
110) Ein ſehr ſchönes Logis, beſtehend
aus 5-7 Zimmern mis allen
Bequemlich=
keiten per 1. April beziehbar. Zu erfragen
bei der Expedition d. Bl.
122) Schützenſtraße 6 iſt der 2. Stock
zu vermiethen und ſofort beziehbar.
123) Eliſabethenſtr. 36 eine kl. Parterre=
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller ꝛc., an
1 oder. 2 Perſonen zu verm. u. ſofort zu bez.
124) Lauteſchlägerſtraße 33: Beletage,
5 Zimmer, Küche, Glasabſchluß u. Zubehör,
Gas= u. Waſſerleitung bis 1. April zu verm.
125) Liebigſtraße 8: Beletage mit
Balcon, 5 Zimmer, Küche, Glasabſchluß,
Badezimmer, Gartenantheil, Waſſerleitung
u. Zubehör, bis 1. April zu vermiethen.-
Daſelbſt die Parterre=Wohnung, 5 Zimmer,
Küche, Glasabſchluß, Waſſerleitung,
Garten=
antheil u. Zubehör, bis 1. April zu
ver=
miethen. Näheres Lauteſchlägerſtraße 32.
127) Ecke der Alice= u.
Victoria=
ſtraße Nr. 42 iſt die Beletage, beſtehend
aus einem Salon und 8 Zimmern nebſt
4 Manſardenzimmern, Stallung für 2 bis
3 Pferde und Remiſe, per 1. April zu verm.
128) Grafenſtraße 31, 2. Stock,
3 Zimmer, Küche und Zubehör an eine
ſtille Familie per 1. April.
H. Formhals.
„
129) Wilhelmſtraße10 ein ſchönes
Logis (Knieſtock, 6 Zimmer,
Magd=
kube, Bodenraum, Keller, Vorgarten ꝛc.,
baldigſt zu beziehen. Näheres Beſſ.
Karlsſtraße 37.
4
131) In meinem Hauſe, Promenade
ſtraße 59, die Beletage (7 Zimmer, Küche=
Speiſekammer, Bodenkammer, Speicher, Keller=
Kohlenraum) per 1. April zu vermiethen.
Franz Weber.
132) Erbacherſtr. 59 Logis mit Stall
u. gr. Garten ꝛc. pr. 15. März u.
Erbacher=
ſtraße 69, 3. St., 3 Zimmer u. 1
Man=
ſarde pr. 1. April zu verm. L. Paſſet.
133) Niederramſtädterſtraße 63 eine
Manſarde m. Zubehör Anfang April beziehbar.
135) Wilhelmſtraße 2. Parterre, neu
hergerichtet, 6 Zimmer, verglaſte Veranda,
2 Dienerzimmer, alle ſonſtige
Bequemlich=
keiten, Gartenantheil, gleich zu beziehen.
136) Ein großes Zimmer mit Alkoven
in guter Lage der Stadt, zu einem Bureau
oder ruhigen Geſchäfte geeignet, zu
ver=
miethen. Auf Verlangen kann eine Wohnung
dazu gegeben werden. Näheres in der Exp.
11439) Wilhelminenſtraße 21
ſo=
fort zu vermiethen: 1 hübſches
Manſarde=
zimmer mit Kabinet, Küche, Waſſerleitung.
137) Promenade Nr. 9 eine neu
herg. Manſarde, 6 Piecen, an eine ſtille
Familie ſobald zu vermiethen.
138) Obere Hügelſtraße 37 ein
ſchönes Manſarden=Zimmer mit Alkoven
zu vermiethen.
139) Kiesſtraße 14 ein ſchönes Logis,
3 Zimmer, Küche, Bodenkammer nebſt allen
Bequemlichkeiten.
191) Ecke der Saalbau, u.
Wald=
ſtraße 19 iſt ein Laden mit Logis, bis
1. März beziehbar, zu vermiethen. Zu
erfragen in der Manſarde.
193) Schulſtraße iſt eine ſchöne
be=
queme Wohnung, Beletage, 4 Zimmer nebſt
Waſſerleitung und allem Zubehör Anfangs
April event. ſofort zu vermiethen. Näheres
bei Ludwig Alter, Möbelfabrikant.
195) Saalbauſtraße 75 ein
ſchö=
nes Hochparterre mit Veranda, ſechs
Zimmer, Küche, 3 Zimmer im
Sou=
terrain, Keller und ſonſtiges Zubehör.
229) Alexanderſtraße 15 ein kl. Logis
im Hinterbau, enth. Zimmer und Kabinet
231) Caſerneſtraße 64 iſt eine für
ſich abgeſchloſſener Hinterhau, Sommerſeite,
Waſſer ꝛc. an eine ruhige Familie zu verm.
232) Hügelſtraße 61 hübſches
Par=
terre=Logis, neu hergerichtet, 4 Zimmer mit
Zubehör ꝛc. Einzuſehen Vormittags von
11-12 Uhr. Näheres bei Dr. Buddé,
Rheinſtraße 49.
233) Georgſtr. 13 per Apr. Wohnung
v. 6 Zimm. mit Gas: u. Waſſerleitung ꝛc.
234) Ein Logis, 3. Stock, 5 Zimmer,
mit allem Zubehör per 1. April zu
ver=
miethen. Näheres im Laden Grafenſtr. 19.
W
E
9297) Mtarnnſtraße 15, 3. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
11148) Marienplatz 7. 2. Stock.
2 gut möblirte Zimmer zu vermiethen.
11300) Kirchſtraße 5 möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen.
11302) Marienplatz 9 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11340) Wilhelminenſtraße 211 find
1-2 elegant möbl. Zimmer mit oder
ohne Cabinet zu vermiethen.
11491) Hermannſtraße 15 Parterre
zwei möbl. Zimmer mit beſonderem
Glas=
thürabſchluß und Keller billig zu vermiethen.
N6. 7
11950) Ludwigsplatz 6 ſchönes
Zim=
mer zu vermiethen.
11954) Dieburgerſtraße 8 im
zwei=
ten Stock 2 ſchöne große Zimmer ſof. beziehb.
11956) Grafenſtraße 20 im
Vorder=
haus rechts ein gut möblirtes Zimmer.
11960) Alexanderſtraße 15 ſchön
möblirtes Zimmer mit Alkoven.
235) Ludwigſtraße ein möbl. Zimmer
zu vermiethen, ſofort beziehbar. Eingang
Ernſt=Ludwigſtr. 24. Gg. Lerch Wwe.
236) Kirchſtraße 21 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach der Straße, für
einen Herrn oder Dame, auch an Schüler,
auf Wunſch mit Koſt, gleich zu beziehen.
237) Kirchſtraße 1 ein möbl. Zimmer
nach der Straße gehend, ſofort beziehbar.
238) Schützenſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer. Zu erfragen im Laden.
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(56
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59
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[8772
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Die=
ner per 1. Februar geſucht. Nur Solche,
welche bereits in gleicher Stellung thätig
und beſte Zeugniſſe aufzuweiſen haben, wollen
ſich in der Expedilion melden.
[147
17
RN
59
Graf Hugo Henckel von Donnersmarck,
Königl Preußiſcher Kammerherr auf Beuthen und Naclo in preuß. Schleſien.
vom H. H,öod,000 Deutscher Reichswährung.
Abschnitte von 500 Mark (er. A.) 1000 Mark Cer. B.) und 5000 Mark (er. C.)
verzinslich zu 4½pCt. in halbjährigen Terminen am 1. April und 1. October
jeden Jahres;
rückzahlhar in längstens 27 Jahren mit einem Amortsationszusehlage von 5½.
Die unterzeichneten Bankinſtitute haben von dem Königl. Kammerherrn Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck eine
4½procentige, mit einem Amortiſationszuſchlage von 5 pCt. rückzahlbare hypothekariſche Anleihe von M. 11,600,000 Deutſcher
Reichswährung übernommen, für welche durch den Anleihevertrag bezw. den Text der Obligationen im Weſentlichen folgende
Be=
ſtimmungen getroffen worden ſind:
„ Die mit 4½ pCt. p. a. verzinslichen Obligationen werden längſtens in einem Zeitraum von 27 Jahren mit einem
Zuſchlag von 5 pCt. über den Pariwerth eingelsſt. Zur Amortiſation müſſen mindeſtens laut Tilgungsplan 2 pCt. der Anleihe
jährlich verwendet werden. Jedoch iſt der Herr Schuldner berechtigt, die Amortiſation der Schuld beliebig zu verſtärken, auch die
ganze Anleihe mit ſechsmonatlicher Friſt zu kündigen. Die zur Amortiſation gelangenden Partialobligationen werden im Januar
und Juli jeden Jahres durch das Loos beſtimmt und kommen an dem darauf folgenden 1. April bezw. 1. October zur
Rückzahlung.
Zur Sicherheit der Anleihe ſind nach der in den Händen der Banke für Handel und Industrie bleibenden
Urkunde verſchiedene in Oberſchleſien belegene Rittergüter, Eiſen, Galmei=, Steinkohlengruben und Kuxe ſolcher verpfändet, bezw.
zur Hypothek beſtellt, deren Werth auf Grund zuverläſſiger Abſchätzungen, welche durch von den zuſtändigen Königlich
Preußiſchen Provinzial=Behörden benannte Sachverſtändige revidirt worden ſind, auf rund 18,750,000 Mark
feſtgeſtellt iſt.
Außerdem werden zur mehreren Sicherheit der Anleihe noch folgende Obiecte verpfändet:
a. Die im Grundbuch der Hüttenwerke des Königlichen Amtsgerichts zu Beuthen O=S. eingetragenen Zinkhütten „
Hoff=
nung' (auch Liebehoffnung genannt) und „Hugo nebſt allen zugehörigen Wohn= und Betriebsgebäuden und
Betriebs=
vorrichtungen und Anlagen;
b. Die zweite Hälfe (61 Küre) der Grube combinirte Gottesſegen', von welcher die erſte Hälfte unter den vorſtehend
erwähnten Pfandobjecten mit enthalten iſt. Es wird dieſe Verpfändung in der Weiſe effectuirt, daß der Bank für Handel
und Induſtrie ein über eine Million Mark lautende, auf dieſe 61 Kuxe einzutragender Grundſchuldbrief in Pfandbeſitz
übergeben wird.
Die Sicherſtellung der Anleihe muß auf allen Pfandobiecten zur erſten Stelle erfolgen. Soweit auf den verpfändeten
Objeeten noch Forderungen eingetragen ſind, werden die zu deren Bezahlung beziehungsweiſe Löſchung erforderlichen Geldbeträge aus
dem Uebernahmspreiſe für die Partial=Obligationen von der Bank für Handel und Induſtrie zurückbehalten und zur Herbeiführung
der Löſchung verwendet werden.
Bei Verkäufen verpfändeter Obiecte oder Abverkäufen von ſolchen darf die Exnexuirung nur erfolgen, wenn das ganze
Kaufgeld zur Sicherheit der Anleihe bei der Bank für Handel und Induſtrie deponirt oder zur Verſtärkung der Armortiſation
ver=
wendet wird. Zur Depoſition können auch Partialobligationen angeboten werden, jedoch nur zum Nominalbetrage, auch wenn der
zeitige Courswerth über pari ſtehen ſollte.
Die Inhaber der einzelnen Partialobligationen köͤnnen ihre Rechte aus denſelben ſelbſtſtändig gegen den Herrn Schuldner
geltend machen. Die Bank für Handel und Induſtrie wird den Inhabern aus den Obligationen nicht verpflichtet.
Der jetzige Generalbevollmächtigte des Herrn Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck iſt verpflichtet, aus den Revenllen
der zur Sicherſtellung der Anleihe verpfändeten Beſitzthümer ſeines Herrn Machtgebers vorweg und an erſter Stelle diejenigen
Be=
träge zu berichtigen, welche zur Verzinſung und Tilgung der Anleihe vertragsmäßig erforderlich ſind, und kann nur über den
verbleibenden Reſt anderweitig disponiren. Sofern eine Aenderung in der Oberleitung der Verwaltung eintreten ſollte, iſt der Herr
Schuldner verpflichtet, den Nachfolger des gegenwärtigen General=Bevollmächtigten anzuweiſen, die von Letzterem übernommene
Ver=
pflichtung auch ſeinerſeits zu übernehmen.
Die Einlöſung der Coupons und gekündigten Stücke erfolgt bei der Bank für Handel und Induſtrie in Berlin und in
Darmſtadt, deren Filiale in Frankfurt a. M., dem Schleſiſchen Bankverein in Breslau und im Auftrage der Bank für Handel und
Induſtrie bei den Herren Sal. Oppenheim jr. und Co. in Köln.
Die Subſcription auf vorſtehende Anleihe findet ſtatt
Donnerskag H. Januar und Freitag 12. Januar 1883
früheren Schluß vorbehalten
bei den Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie in Berliu,
Darmstadt und Frankfurt a. H.
in Breslau bei dem Schlesischen Bankverein,
„ Röln bei den Herren Sal. Oppenheim Fr. & Co.
(Schluß ſiehe umſtehend.)
und bei einer Reihe von anderen Stellen.
60
4 N
Der Subſcriptions=Preis iſt auf 96½% zuzüglich Stückziuſen ab 1. October 1882 feſtgeſetzt. Der Bezug der
zuge=
theilten Stücke kann vom 22. Januar ab geſchehen und muß für die Hälfte ſpäteſtens am 15. April, den Reſt ſpäteſtens am
15. Juni 1883 erfolgen. Mit Rückſicht auf die Ende Januar 1883 ſtaltfindende erſte Amortiſations=Verlooſung erfolgt an die
Subſcribenten vor dieſem Termin die Aufgabe der Nummern der für dieſelben reſervirten Stücke.
Berlin, Darmſtadt und Breslau, im Januar 1883.
(257
BauE UAARATUII.
Sohloslochor Bankvereſſ.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 11. d M.
Vor=
mittags 10 Uhr, verſteigert der
Unter=
zeichnete im Ritſer'ſchen Saale „ zum
Schützenhof; dahier nachſtehende Pfänder/
gegen Baarzahlung:
1 Rind, 1Partie Druckpapier, Körner's,
Schiller's, Leſſings und Shakeſpeare's
Werke, verſchiedene guterhaltene Möbel,
als: 1 Zeichentiſch, Sophas, Kleider=
und Küchenſchränke, Stühle, Tiſche,
Com=
moden, Schränke, Schreibſecretäre,
Spie=
gel, Uhren und noch ſonſtige Gegenſtände,
ferner verſchiedene Herrenkleider und=
Hemden, Stiefel ꝛc.
Um 12 Uhr am Rathhauſe zu
Beſ=
ſungen:
2 Commoden, 1 Kleider= und 1
Küchen=
ſchrank.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883
258
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Dringende Bitte.
Die Heydenreich v. Siebold=Stiftung
bittet um Kinderbettchen und Kinderbettzeug
für die Waſſerbeſchädigten. Etwaige
Ga=
ben wolle man baldigſt mit diesbezüglicher,
Aufſchrift verſehen bei der Sammelſtelle im
(259
Saalbau abgeben.
Freiw. Turnerfeuerwehr Beſſungen.
44
Samstag den 13. Januar d. J., Abends 8½ Uhr:
4
Ae. H
Geyeralversamulune
bei Gaſtwirth Ld. Krapp.
Tagesordnung: Berichterſtattung. — Rechnungsvorlage. - Wahl der Obleute
Die Obmannschaft. (260
und Führer.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 12. Januar 1883,
Nachmittags 3 Uhr
werden in der Behauſung „
Eliſabethen=
ſtraße 481 dahier folgende Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
große Rolle (Bierwagen), 2 Fäſſer,
je circa 15 Ohm haltend, 1
Secre=
tär, 1 Schreibtiſch, 1 Waſchtiſch,
1 ovaler Tiſch mit Decke, 1 ſilberne
Taſchenuhr, mit ſilberner Kette, 1
voll=
ſtändiges Bett, 1 Wanduhr, 1
Kleider=
ſtock, 1 Spiegel und 1 Lampe mit
Glasglocke.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
Kaiſer,
(261
Großh. Gerichtsvollzieher.
Nehrere Kanarienhähnchen u. Weib.
Alchen ſind zu verkauſen bei Eduard
Haumbach, Arheilgerſtraße 25.
(181
Für die Waſſerbeſchädigten in Heſſen
ſind weiter bei uns eingegangen:
Oberrechnungs=
reviſor Becker 4 M., von einer Scatgeſellſchaft
bei der Tante 2 M., Heſſen=Darmſtädter in
Hersfeld 12 M., Emilio 1 M. 10 Pf. J.
Langs=
dorf110 M., Oberſteuerrath Hügel, L. Gabe 10 M.
Fräulein Marloff 5 M. Fünf Frauen aus dem
Hoſpital 2 M. C. Kfs. 5 M., Frau Klein,
2. Gabe 10 M., Fräulein Beck, 2. Gabe 5 M.,
Dr. Rebentiſch 20 M., Sparkaſſe von Henry und
Alice 10 M., Profeſſor Dr. Zimmermann 30 M.,
von einer Spielgeſellſchaft bei Kleber 1 M. 85 Pf.,
Gewinn aus dem Butterloch 1 M. 24 Pf.,
Reviſor Reuting und Familie 12 M., Ungenannt
20 M., Franz Pretſch 5 M., Was wir bei
fröh=
lichem Spiel zuſammen han gebracht, den
Ueber=
ſchwemmten ſeis von Herzen zugedacht. Ein
luſtiges Würfeltrifolium 8 M. 60 Pf., Ungenannt
2 M., Spielgeſellſchaft bei Tante Pauline 5 M.,
Geſammelt unter dem Verſonal der L. C.
Wittich=
ſchen Hofbuchdruckerei, 2. Gabe 22 M., E. R. 4 M.,
B. Grünewald 4 M., Geſellſchaft S. S. S. bei Sitte
8 M. in Summa 219 M. 79 Pf. Hierzu früherer
Betrag 1534 M. 93 Pf., zuſammen bis jetzt
1754 M. 72 Pf.
Ferner gingen direct für Groß=Gerau bei uns
ein von Hauptmann Frhr. von Schenck und
Bau=
inſpector Wagner 50 M.
Um weitere Gaben bittet die Expedition.
29
Lodes=nzeige.
Heute Morgen 3 Uhr verſchied nach langem ſchwerem
Leiden unſere gute Schweſter, Schwägeri und Tante
Frau Georg Lotz, Wittwe,
geb. Allendork,
im 74. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie H. Henkel.
Darmſtadt und Alsfeld, den 7. Januar 1883.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Kiesſtraße Nr. 87, nach dem Beſſunger
Friedhof ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſadt, 10 Januar.
Deutſches Reich. Auf die Glückwunſchſchreiben, welche der
Ber=
liner Magiſtrat wie üblich beim Jahreswechſel an den Kaiſer, die
Kaiſe=
rin und das Kronprinzliche Paar gerichtet hatte, ſind jetzt die in
huld=
vollſter Weiſe abgefaßten Antwortſchreiben der hohen Adreſſaten
einge=
laufen. Beſonders bemerkenswerth erſcheint die Antwort des Kronprinzen,
welcher der Vertretung der Reichshauptſtadt ſeine entſchiedene
Anerken=
nung zollt und ſeine lebhafte Befriedigung über die Erfolge der
ſtädti=
ſchen Einrichtungen und Anſtalten ausſpricht. Dieſe Anerkennung aus
hohem Munde bezeichnet wohl am beſten vie Müſſigkeit der von gewiſſer
Seite gegen die Berliner Stadtverwaltung gerichteten Angriffe.
Wie die „Kreuztg. v erfährt, geſtaltet ſich die Krankheit des Miniſters
von Bötticher langwieriger, als man erwartete. Es habe ſich ein ſchmerz
hafter Abſeeß gebildet, deſſen Heilung Wochen erfordern könne, Gefahr
für das Leben ſei aber nicht vorhanden.
Die „Nordd. Allg. 3tg.-tritt der Ueberſchätzung der politiſchen
Wirkung des Todes Gambetta's entgegen, welche die Aeußerungen der
deutſchen Preſſe in Frankreich hervorgerufen zu haben ſcheine. Das
Journal ,La Paiz” Organ Greoy's, drücke die Situation richtig aus,
wenn es vom Kriege ſage. daß Frankreich einen Krieg nicht wünſche und
nicht fürchte. Damit ſei Frankreich in derſelben Situation wie
Deutſch=
land und wie jede ihrer Lerantwortlichkeit ſich bewußte Macht.
Weni=
ger friedlich ſeien ihie Aeußerungen des Siscle. das Organ Briſſons, der
als Mann des Krieges und der Revanche erſcheine. Briſſon wolle zwar
nicht die Revanche zu den ausſchließlichen Zwecken ſeiner Politik machen,
aber immerhin mit zum Zweck. Wir werden das abwarten, und winn
Briſſon dereinſt in die Lage kommt, ſeinen Zwecken praktiſch Ausdruck
zu geben, wird er Deutſchland damit nicht überraſchen.
Der Landesausſchuß der Reichslande iſt auf den 15. Januar nach
Straßburg einberufen. Es werden diesmal die Verhandlungen nur in
deutſcher Sprache geführt.
Frankreich. Das von Gambetta hinterlaſſene Vermögen ſoll
2 Millionen Franes nicht überſteigen.
Am 8. Januar fand in Chalons das Leichenbegängniß des Generals
Chanzy ſtatt. Im Leichenzuge befanden ſich u. a. General Pittik als
Vertreier Greoy's, ferner der ruſſiſche Botſchafter Orloff, acht ruſſiſche
Officiere. der Kriegsminiſter, der Miniſter des Innern, Mac Mahon,
achtzehn Corpscommandanten, zehn Diviſionäre, zweiundzwanzig Brigadiers,
ſowie zahlreiche Officiere und Beamte benachbarter Departements.
Die weiße Fahne, welche kürzlich ſchon in mehreren Städten des
Südens, in Nimes, Avignon und Montauban, auf den Präfecturgebäuden
ſpukte, iſt in der Geiſterſtunde der Nacht vom 5. auf den 6. Januar
auch auf dem Glockenthurm des neuen Stadthauſes erſchienen. Man kann
ſich die Entrüſtung der größtentheils radicalen Bevölkerung jenes Viertels
denken, als ſie das Abzeichen des legitimen Königthums im erſten
Früh=
lichte, das zur Ausnahme einen ſonnigen Tag verkündete, über dem Hotel
de Bille wehen ſah. Gegen 8 Uhr wurde die weiße Fahne wieder
heruntergenommen.
R67
6)
Englaud. Gladſtone's Unwohlſein iſt kein ernſtes, nach der
Er=
kärung ſeines Hausarztes bedürfe er nur der Ruhe in Folge von
Ueber=
anſtrengung.
Italien. Das „Attentat' Rugatieri's gegen die öſterreichiſche
Botſchaft beim Vatican bat nun doch die italieniſche Regierung veranlaßt,
in Wien officiell ihr Bedauern über die ſich häufenden Angriffe gegen
die officiellen Vertreter Oeſterreichs in Italien auszudrücken. Graf
Robilant, der italieniſche Botſchafter in Wien, hat dies jüngſt dem
Grafen Kalnoky gegenüber gethan und hierbei mitgetheilt, daß ſeine
Regierung neuerdings die ſtrengſten Weiſungen erlaſſen habe, alle
Demonſtrationen, von denen zu beſorgen ſei, daß ſie die guten
Beziehungen Italiens zur öſterreichiſchen Monarchie ſtören könnten, mit
Energie hintenanzuhalten und diejenigen, welche ſich hieran betheiligen
würden, rückſichtslos zu beſtrafen. Daß es der italieniſchen Regierung
mit dieſer Verſicherung Ernſt iſt, kann nicht bezweifelt werden. Der
officiöſe „Diritto” ſchreibt mit Bezug auf die irredentiſtiſchen
Ausſchrei=
tungen: „Die öffentliche Meinung hat die traurigen Ereigniſſe der letzten
Tage gebrandmarkt; hoffen wir, daß ſich dieſelben nicht erneuern werden,
denn ſonſt müßte die Regierung ganz energiſche Maßregeln ergreifen.
Das Miniſterium ſcheut nicht vor der Anſchuldigung des Illiberalismus
zurück, es darf nicht zögern, wo der gute Ruf und die theuerſten vitalſten
Intereſſen des Vaterlandes auf dem Spiele ſtehen.
Türkei. Ein an und für ſich unbedeutender Vorfall dürfte Anlaß
zu einem diplomatiſchen Notenwechſel zwiſchen der Pforte und Italien
geben. Der italieniſche Conſul in Tripolis wollte ſich jüngſt auf die
Jagd begeben, wobei er ein Feſtungsthor von Tripolis zu paſſiren hatte,
durch welches die Paſſage nur gegen beſondere Erlaubnißſcheine geſtattet
iſt. Sämmtliche Vertreter der fremden Mächte beſitzen nun ſolche
Erlaub=
nißſcheine, aber der italieniſche Conſul hatte den ſeinigen vergeſſen, beſtand
jedoch trotzdem darauf, das Thor zu paſſiren. Als die Schildwache in
Gemäßheit ihrer Inſtruction dies verweigerte, ſchlug der Conſul auf die
Wache mit der Reitpeitſche ein. Die Pforte hat deshalb bei dem
italieniſchen Botſchafter in Konſtantinopel, Grafen Corti, bereits
Vor=
ſtellungen erhoben und Genugthuung verlangt.
Vereinigte Staaten. In den größeren Städten der Union finden
Verſammlungen ſtatt behufs Veranſtaltung von Collecten für die
Ueber=
ſchwemmten in Deutſchland.
Der Stuatscaſſierer des Staates Tenneſſee, Polk, hat ſich mit
unter=
ſchlagenen 600,000 Dollars geflüchtet, wurde aber bereits in San Antonio
(Texas) verhaftet.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 10. Januar.
Wie bereits kurz gemeldet, hatten ſich am Montag früh Se.
König=
liche Hoheit der Großherzog nebſt Ihren Großh. HH. der Prinzeſſin
Victoria und dem Prinzen Heinrich, ſowie Se. Durchl. dem Prinzen
Ludwig von Battenberg nach Leeheim begeben. Daſelbſt ſind
be=
reits Baracken für das Vieh hergerichtet und im Rathhaus iſt ein Depot
für Brod und Kleidungsſtücke etablirt. Von Leeheim ging die Fahrt
nach Geinsheim und auch hier konnten ſich die Allerhöchſten Herrſchaften
überzeugen, daß alles geſchieht, um das Elend der Ueberſchwemmten zu
mildern. Die Rückfahrt der Allerhöchſten und Höaſten Herrſchaften
er=
folgte erſt Nachmittags um 3 Uhr.
Die Großherzogliche Staatsregierung hat an die Stände
des Großherzogthums nachſtehende Propoſition gelangen laſſen:
„Bereits nach dem Eintritt der Ueberſchwemmungen, welche Ende
November v. J. das Rhein= und Maingebiet heimſuchten, hegte die Großh.
Regierung die Abſicht, an die Stände des Großherzogthums eine Vorlage
gelangen zu laſſen, worin denſelben der Vorſchlag gemacht werden ſollte,
zur Wiederherſtellung der durch die Hochfluthen in einzelnen Gemeinden
des Großherzogthums zerſtörten und beſchädigten Gebäude eine angemeſſene
Summe aus Staatsmitteln zu bewilligen. - Zur Ausführung dieſer
Abſicht erſchien es zunächſt nothwendig, eingehende Ermittelungen über
die Höhe des an Gebäulichkeiten erwachſenen Schadens zu veranſtalten,
und wurden demgemäß unterm 6. December v. J. die Großh. Kreisämter
mit geeigneten Weiſungen verſehen.
Bevor es indeſſen möglich war, die eingeleiteten Erhebungen zum
Abſchluß zu bringen, traten von Neuem, Ende des vorigen und Anfangs
des laufenden Monats, insbeſondere in den Flußgebieten des Rheins,
des Mains und des Neckars, in ungeahntem Maße
Ueberſchwemmungs=
kataſtrophen ein, welche an Ausdehnung und zerſtörenden Wirkungen die
früheren Ueberfluthungen bei Weitem übertrafen.
In Folge hiervon haben ſich die Verluſte, deren Deckung aus eigenen
Mitteln der beſchädigten Gemeinden und Privaten unmöglich ſein würde,
erheblich geſteigert, und wird daher in größerem Umfang, als dies früher
der Fall geweſen ſein würde, für den Staat die Aufgabe der öffentlichen
Hülfeleiſtung erwachſen. Zur Zeit iſt es unmöglich — auch nicht zu
er=
meſſen, wann dies möglich ſein wird -, die thatſächlich vorhandenen Schäden
aufzunehmen und abzuſchätzen. Gleichwohl glaubt die Großh. Regierung nicht
länger zögern zu ſollen, die Zuſtimmung der Stände dazu einzuholen, daß den
Waſſerbeſchädigten im Großherzogthum Staatshülfe zu Theil werde.
Da jedoch nach dem ſoeben Bemerkten, ein ziffermäßiger Nachweis des
desfallſigen Bedürfniſſes dermalen noch nicht erbracht werden kann,
ſo bleibt nach Lage der Sache nichts übrig, als den Ständen im Allge=
meinen die Zwecke zu bezeichnen, für welche Staatshülfe geleiſtet werden
ſoll, und zur Gewährung der letzteren eine Pauſchſumme in Anſpruch
zu nehmen, wobei die Nachforderung einer weiteren Bedarſſumme, ſobald
ſich die Höhe des Bedarfs ziffermäßig belegen laſſen wird, vorbehalten
werden muß.
Nach Anſicht der Großh. Regierung wird die Staatshülfe zunächſt
für die Beſchaffung vorläufiger Unterkunftsräume für die durch
Ueber=
ſchwemmung aus ihren Behauſungen -. triebenen Einwohner und deren
Vieh einzutreten haben. Es ſind zwar zur Bergung des aus dem
Ueberſchwemmungsgebiet geretteten Viehs die Baracken des
Artillerie=
ſchießplatzes bei Griesheim mit dankenswertheſter Bereitwilligkeit von der
Königlich Preußiſchen Militärbehörde zur Verfügung geſtellt worden,
und hat ebenſo die Stadt Darmſtadt in anzuerkennender Weiſe die
Stal=
lungen des ſtädtiſchen Viehmarktes zur Unterbringung von Vieh aus
den überſchwemmten Orten eingeräumt. Dieſe Maßregeln werden
in=
deſſen durchaus nicht genügen, um dem beſtehenden Bedürfniß abzuhelfen,
da es erforderlich ſein wird, Monate lang für Menſchen und Vieh
Unter=
kunft zu beſchaffen. Es iſt daher die Abſicht, auf Staatskoſten
Baracken=
locale in thunlichſter Nähe der Ueberſchwemmungsgebiete herrichten zu
laſſen, welche für einige Monate den Bedrängten eine Zuflucht gewähren
können.
Sodann wird in Erwägung zu ziehen ſein, ob nicht durch techniſche
Veranſtaltungen die Entleerung der überſchwemmten Gebiete von Waſſer
beſchleunigt werden kann. Die Koſten ſolcher Veranſtaltungen werden
um ſo mehr vom Staate übernommen werden müſſen, als ſolche nur
unter einheitlicher Leitung ausgeführt werden können, und die Intereſſen
einzelner Gemeinden möglicher Weiſe unter einander collidiren können.
Von Staatswegen wird ferner - und dies wird eines der
haupt=
ſächlichſten Ziele der zu gewährenden Staatshülfe ſein - für die
Wieder=
herſtellung der deſſen bedürftigen Beſitzer der durch Waſſer geſchädigten
oder zerſtörten Häuſer in ihre frühere Vermögenslage geſorgt werden
müſſen.
Eventuell und wenn die durch die Privatwohlthätigkeit zur
Unter=
ſtützung der Ueberſchwemmten geſammelten Summen nicht ausreichen
ſollten, wird der Staat ſich nicht entſchlagen können, den Waſſerbeſchädigten,
deren Viehſtand zu Grund gegangen iſt und welche nach ihren
Verhält=
niſſen nicht in der Lage ſind, einen Erſatz eintreten zu laſſen, zur
An=
ſchaffung von anderweitem Vieh Beihülfe zu leiſten. Das Gleiche gilt
von dem Ankauf von Futtervorräthen an Stelle des zu Grund gegangenen
Futters, ſowie von der Lieferung der erforderlichen Saatfrucht und der
nothwendigen Saatkartoffeln.
Für die vorſtehend erörterten Zwecke nimmt die Großh. Regierung
von den Ständen des Großherzogthums vorläufig die Bewilligung einer
Summe von 500,000 M. in Anſpruch, indem ſie ſich vorbehält,
dem=
nächſt - wenn ſich die Höhe des durch die Ueberſchwemmungen
verur=
ſachten Schadens im Einzelnen feſtſtellen läßt
- wegen des über dieſe
Summe hinaus ſich ergebenden Bedarfs den Ständen weitere Vorlage
zu machen.
Die erwähnte Summe von 500000 M. würde ebenſo wie der
ſpäter zu bewilligende Mehrbetrag auf dem Wege des Anlehens
aufzu=
bringen ſein.
Mit Allerhöchſter Ermächtigung Seiner Königlichen Hoheit des
Groß=
herzogs beehren ſich hiernach die unterzeichneten Miniſterien, an die Stände
des Großherzogthums das Anſinnen zu richten:
„der Großh. Regierung zu den angegebenen Zwecken den im Wege
des Anlehens zu beſchaffenden Betrag von 500,000 M. zur Verfügung
zu ſtellen.”
Darmſtadt, den 7. Januar 1883.
Großh. Miniſterium des Innern
Großh. Miniſterium
und der Juſtiz.
der Finanzen
) Die Strafkammer des Landgerichts hatte ſich am Dienstag
mit der Frage des in der Friedlichſtraße von L. Schönberg etablirten
Lumpenlagers, hier den auf 30 Mark Geldſtrafe und Räumung des
Ma=
gazins ergangenen, auch vom Schöffengericht beſtätigten Strafbefehl zu
beſchäftigen. Rechtsanwalt Gallus beſtritt wie in der vorderen
In=
ſtanz, daß gegenüber den Beſtimmungen der Gewerbeordnung die
frag=
liche Polizeiverordnung vom 16. Juni 1882 zu Recht beſtehen könne und
beantragte Freiſprechung. Die Staatsbehörde erachtete, daß hier von
einem Gewerbebetriebe im Sinne der Gewerbeordnung keine Rede ſein
könne, da ſich das Etabliſſement vielmehr als eine Niederlage von
Lum=
pen charakteriſire und ausweislich der Verhandlungen des Reichstags, wie
des Bundesraths auf dergleichen Niederlagen die Gewerbeordnung keine
An=
wendung zu erleiden, die Verordnung alſo formelle Gültigkeit habe,
materiell weiter aus ſanitätlichen Gründen gerechtfertigt erſcheine und
beantragte daher Verwerfung der erhobenen Berufung, welchem Antrag
auch der Gerichtshof nach längerer Berathung ſtattgab. Die Sache dürfte
nunmehr das Ober=Landesgericht zu beſchäftigen haben.
- Die Direction der Großherzoglichen techniſchen Hochſchule zu
Darmſtadt theilt uns mit, daß in Folge eines unvorhergeſehenen
Zwiſchen=
falles der Beginn der Vorleſungen des Herrn Profeſſor Dr. Kittler
über Elektrotechnik auf Samſtag den 13. Januar verlegt worden iſt.
Die Vortragszeit von 6-7 Uhr Abends iſt beibehalten.
- Geſtern haben ſich einige Delegirte des Landescomites an
verſchiedene Orte der Kreiſe Bensheim und Groß=Gerau begeben, um ſich
über die dortigen Verhältniſſe perſönlich zu unterrichten und
erforder=
liche Vorkehrungen zu treffen; zur Leitung des in Bensheim errichteten
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Depots iſt eine geeignete Perſönlichkeit abgegangen, desgleichen ein
wei=
terer Transport von Lebensmitteln, um den ſeitherigen Abgang zu
er=
ſetzen.
Die Suppenanſtalt zu Darmſtadt wurde am 3. Januar
mit einem Verkauf von 738 Portionen eröffnet. Am 4. Januar wurden
1000, am b. 1110, am 6. 1180, am 8. 1264 Portionen gekocht und
ver=
kauft. Da indeſſen auch dieſe 1264 Portionen für den zunehmenden
Be=
darf nicht ausreichten, ſo ſollten von geſtern an 1500 Portionen gekocht
werden. Wie in früheren Jahren wird bei dem Betrieb ſtrengſte
Ord=
nung gehandhabt, und es iſt erfreulich, daß ſich nach unſeren
Beobach=
tungen auch die wenigſt Bemittelten der Abnehmer durch beſonders
an=
ſtändiges Benehmen, und durch Reinlichkeit der Kinder wie der Gefäße,
welche ſie zum Abholen der Speiſen ſchicken, auszeichnen. Auch das
geſtrige Quantum reichte nicht aus und konnte vielen Bedürftigen keine
Suppe verabreicht werden.
— Einem Inſerate in heutiger Rummer zufolge bedarf die
Heiden=
reich=v. Siebold=Stiftung, welche die Sorge für die Wöchnerinnen bei
den Ueberſchwemmten übernommen hat, ſehr nothwendig Kinderbettchen
und Kinderbettzeug. Etwaige Gaben wolle man bei der Sammelſtelle
im Saalbau abgeben.
Herr Prof. Hermann Müller iſt im Begriff, ein Aquarellgemälde
zu vollenden, das die überſchwemmten Gefilde bei Groß=Gerau darſtellt.
Nach der Vollendung ſoll das Bild in der Köhler'ſchen Kunſthandlung
zur Ausſtellung gelangen und zum Beſten der Waſſerbeſchädigten verlooſt
werden.
— Die eingetretene kalte Witterung dürfte bei längerer Dau er den
im Waſſer ſtehenden Aiedorten eine weitere Gefahr bringen, da es
leicht dahin kommen kann, daß durch Eisbildung der Verkehr auf dem Waſſer
unterbrochen wird, während die Eisdecke vielleicht Tagelang noch nicht
ſtark genug iſt, um Transporte von Lebensmitteln u. dgl. zu tragen.
Für dieſe Eventualität wird indeß wohl ſchon Sorge getragen ſein.
Nach dem Wetterberichte der Hamburger Seewarte vom
8. Januar iſt im nordweſtlichen Deutſchland trübes nebliges Wetter mit
Schneefällen eingetreten, während im übrigen Central=Curopa die
Be=
wölkung zwar zugenommen hat, jedoch noch keine Niederſchläge gefallen
ſind. Im deutſchen Küſtengebiete ſowie im öſtlichen Deutſchland hat
er=
hebliche Erwärmung ſtattgefunden. Die nordweſtliche Küſte iſt meiſt
froſtfrei, dagegen im ſüdweſtlichen Deutſchland hat der Froſt noch
zuge=
nommen. Die Temperatur am 8. Morgens 8 Uhr war in Stockholm-2,
Z.
in Petersburg - 12, in Moskau - 19. in Memel - 1, in Paris
in Leipzig -5. in Karlsruhe - 6, in München - 8, in Wien -100 C.
Darmſtadt hatte am 9. morgens 6 Uhr - 6750 C. bei S. O.
4⁄. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, beabſichtigt eine
Anzayl von Mitgliedern der hieſigen Hoſbühne zum Beſten der
Waſſerbeſchädigten in unſerem engeren Vaterlande einen ſog.
Herrenabend im großen Saale des Saalbaues, und zwar noch im
Laufe dieſes Monats zu veranſtalten. Derartige, aus Künſtlerkreiſen
hervorgehende Veranſtaltungen, welche ſich in vielen größeren Städten
eingebürgert und große Beliebtheit erworben haben, ſind hier in
Darm=
ſtadt noch etwas Unbekanntes, und dürfte deshalb auf allſeitige
Zuſtim=
mung bei der Verwirklichung des fraglichen Projects zu rechnen ſein.
Das Programm des Herrenabends wird ein außerordentlich reichhaltiges,
in Ernſe und Scherz abwechſelndes werden, da die hervorragendſten
Kräfte in Schauſpiel, Oper und Orcheſter bereitwilligſt ihre Mitwirkung
zugeſagt haben, ſo daß bei guter Reſtauration zweifelsohne ein höchſt
intereſſanter Genuß in Ausſicht ſteht und dem Unternehmen ſchon um
des edlen Zweckes willen und der Neuheit der Sache wegen das beſte
Gedeihen und zahlreiche Betheiligung zu wünſchen iſt! — Dem „B. T.
entnehmen wir gleichzeitig folgende Mittheilung: Am Donnerstaa, den
11. d. Mts., wird zum Beſten der Ueberſchwemmten in Rheinheſſen im
Concerthauſe nach Schluß der Theater ein humoriſtiſcher Herrenabend
ſtattfinden. Karl Helmerding, Wilken, die Herren Vollmer, Krauſe,
Oberhauſer, von Königlichen Theatern, ſowie andere namhafte Vertreter
unſerer Bühnenwelt haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Billets zu dieſem
Herrenabend zum Preiſe von 3, 2 und 1 Mark ſind im Concerthauſe
und bei den mitwirkenden Künſtlern zu haben.
O Der am Dienstag Vormittag 11 Uhr 18 Min. hier von Mainz
eingetroffene Schnellzug hat unweit Nauheim eine Perſon, welche ſich in
offenbar ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf die Schienen geworfen, überfahren
und getödtet.
Bensheim. Von den durch die Ueberſchwemmung obdachlos
ge=
wordenen Perſonen, welche in Orten des hieſigen Kreiſes untergebracht
ſind, befinden ſich u. A. in Lampertheim etwa 1000, in Lorſchetwa 1000
(mit 500-600 Stück Vieh), in Schönberg 90, in Zell 31, in
Zwingen=
berg 63 Perſonen.
1 In Groß=Gerau iſt unter der tüchtigen Leitung von Fräulein
Küchler eine Volksküche in's Leben getreten, in welcher täglich
8-900 Perſonen geſpeiſt werden.
O Da die von Groß=Gerau nach Wallerſtädten führende Chauſſee
nahezu waſſerfrei iſt, ſo ſind nunmehr Mannſchaften zum nothwendig
ge=
wordenen Aufeiſen dieſer Straßenſtrecke aufgeboten worden.
Zufolge geſtern Nachmittag von Wolfskehlen hier eingetroffener
Nachricht iſt der Weg nach Leeheim für Fußgänger paſſirbar.
Mainz, 8. Januar. Die Trajectboote der naſſauiſchen
Staats=
bahn, welche zwiſchen hier und Kaſtel verkehren, werden vorausſichtlich
Redaction und Verlag: L. C.
noch im Laufe des heutigen Tages in Dienſt geſtellt werden: an der
Wiederherſtellung des directen Eiſenbahnverkehrs von Kaſtel ab wird eifrig
gearbeitet und der Bahnhof, welcher nur noch wenig im Waſſer ſteht,
wieder in Stand geſtellt.
Mainz, 9. Januar. Geſtern Abend iſt beim Mombacher Thor die
Holzbrücke von Arnoldis Materialbahn eingeſtürzt. Drei Perſonen
blie=
ben todt, ſechs wurden verwundet.
Offenbach. Dem Beigeordneten Eduard Goll dahier, wurde in
Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Verwaltung der Stadt Offenbach
während der Beurlaubung des früheren Bürgermeiſters und der
Er=
ledigung der Bürgermeiſterſtelle von Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog
der Verdienſtorden Philipp des Großmüthigen verliehen.
Bei dem letzten Hochwaſſer iſt es dem Orte Nackenheim
ge=
lungen, ſich bei einem noch höheren Wuſſerſtande als am 28. November
von den Fluthen frei zu halten. Innerhalb 4 Tagen und Nächten
er=
richteten die Bewohner des Ortes, Männer, Frauen und Kinder, ſoweit
ſie nur Hand anlegen konnten, einen Nothdamm um den ganzen Ort,
der auch glücklich Stand hielt. Das dennoch eingedrungene Waſſer wurde
ſofort durch eine Locomobile wieder entfernt.
— Wie von dem Rheinfelder Hof bei Wallerſtädten berichtet
wird, ſuchte Pächter Schudt das nach dem Bruche des Dammes
her=
anſt römende Hochwaſſer durch einen Nothdamm von dem Hofe
abzu=
halten, aber vergeblich, da das durch den Sturmwind getriebene Waſſer
den eilig aufgeworfenen Damm bald überſtieg und in die Stallungen
eindrang. Man ſuchte nun durch eine hohe Strohſchichte das Vieh über
dem Waſſer zu halten, doch das Stroh wurde durch die Fluth gehoben
und das Vieh trat durch, ſo daß es bis an die Köpfe im Waſſer ſtand.
Nun wurden die ungeheuerſten Anſtrengungen gemacht, den Viehſtand
zu retten. Es gelang 92 Kühe auf den Fruchtſpeicher, ſowie Schweine
und Schafe unter das Dach zu bringen, wo ſie wohl jetzt noch ſtehen.
Die Pferde wurden ſchwimmend nach Groß=Gerau gerettet. Wallerſtädten
ſelbſt hat den Pionieren wie dem dort befindlichen Commando vom
Großh. Leibgarde=Regiment vieles zu danken.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer „Rederland: Capitän Ueberweg, von der Red Star
Line, welcher am 23. December von Antwerpen abging, iſt am 6. Januar
in New=York angekommen.
Handel und Verkehr.
- (Aprocentige Obligationen des Grafen Hug=
Henckel von Donnersmarck.) Die Bank für Handel und
Induſtrie in Darmſtadt und Berlin bringt am 11. und 12. ds.
nominal 11,600,000 M. 4½procentige Obligationen des Grafen Hugo
Henckel von Donnersmarck zum Courſe von 964 zuzüglich
Stück=
zinſen ab 1. October 1882 zum Verkauf. Ueber dieſes Papier, das
in längſtens 27 Jahren zu 105 pCt. rückzahlbar iſt und deſſen
Unter=
lagen in dem am 7. ds. von unſerem Blatt veröffentlichten Proſpect
bekannt gegeben worden ſind, wird uns geſchrieben: „Als Sicherheit
für die Anleihe dienen die in Oberſchleſien belegenen, zum
Allodial=
vermögen des Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck gehörigen,
ſehr ausgedehnten Rittergüter, eine Reihe reicher Kohlen=, Erz= und
Zinkgruben, nebſt den dazu gehörigen Betriebsanlagen, eine große
Anzahl von Kuxen werthvoller Gruben und anderer Unterpfänder,
welche ſämmtlich im erſten Range der Bank für Handel und Induſtrie
im Wege hypothekariſcher Eintragung verpfändet ſind und nach einer
nieder gegriffenen, durch Vermittlung der königlich preußiſchen
zu=
ſtändigen Behörden bewirkten Schätzung einen Werth von der doppelten
Höhe des Anleihebetrages darſtellen. Der Erlös der Anleihe dient zur
Abtragung bezw. zur Conſolidirung ſämmtlicher Schulden des
Dar=
lehensnehmers und überſteigt die Reineinnahme ausl den verpfändeten
Objecten ſehr beträchtlich den Betrag, der zur Verzinſung und Tilgung
der Anleihe aufzuwenden iſt. Eine weitere Sicherheit für die
Obli=
gationsinhaber liegt darin, daß der Bank für Handel und Juduſtrie
das Recht beigelegt worden iſt, zu jeder beliebigen Zeit die
Verwal=
tung des ganzen verpfändeten Complexes, der übrigens zur Zeit in
ausgezeichneten Händen iſt, ſelbſt zu übernehmen, wie auch endlich
nicht überſehen werden darf, daß Graf Hugo Henckel von
Donners=
marck, der ein großes, freies Fideicommißbeſitzthum in Schleſien, ſowie
beträchtliche, nur ſehr gering belaſtete Allodialgüthr in Oeſterreich
neben den verpfändeten Objectenl inne hat, ſelbſtſchuldneriſch für
Hauptgeld und Zinſen der Anleihe aufkommt.-
Die jährliche
Amortiſation des Anlehens beträgt, neben den erſparten Zinſen,
mindeſtens 2 pCt., doch hat ſich der Darlehnsnehmer ſtärkere
Heim=
zahlungen vorbehalten; die erſte Ziehung der Obligationen findet ſchon
Ende dieſes Monats, die Rückzahlung der mit 105 pCt. einzulöſenden
gezogenen Stücke am 1. April d. J3. ſtatt.
T age s=Kal ender.
Mittwoch, 10. Januar: Generalverſammlung des evangeliſchen
Kirchen=
bauvereins im Saalbau. — Concert des Geſangvereins Liedertafel zum
Beſten der Waſſerbeſchädigten im Saal zur Traube.
Samstag 13. Januar: Carnevaliſtiſcher Abend der Carneval=Geſellſchaft
zum Beſten der Waſſerbeſchädigten im Saalbau.
Allgemeiner
Kartenſpiel=Abend zum Beſten der Waſſerbeſchädigten. — General=
Verſammlung der Freiw. Turnerfeuerwehr Beſſungen bei Gaſtwirth
Lo. Kropp.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.