144.
Jahrgaug.
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Mit der Sonntags=Beilage:
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Amtliches Organ
flür die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
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des Gärtner=Vereins Darmſtadt
Samstag den 17. December, Abends 8 Uhr,
im Local „Prinz Carlet.
Tagesordnung: Mittheilungen, Rechenſchaftsbericht und Neuwahl des
Vorſtandes.
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nigen Stunden beſeitigen und heftige Lungen=
Rachen= und Kehlkopfkatarrhe binnen kürzeſter
Friſt in die mildeſte Form überführen, ſind
(4 Doſe 1 M.) in Frankfurt a. M.
Adler=
apotheke; Aſchaffenburg: Hof=Apotheker
Friedrich; Creuznach: Apotheker Dr.
Vauvel; Kaiſerslautern: Adlerapotheke;
Speyer: Pfülffs Avotheke zu haben.
Da=
ſelbſt wird auch eine kleine Broſchüre über dieſes
neue Heilverfahren von Dr. med. Wittlinger
un=
entgeltlich abgegeben.
[10952
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 16. December.
10. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Czaar und Zimmermann.
Komiſche Oper in 3 Akten von Lorhing.
Perſonen:
Peter L., Czaar von Rußland, Herr Kraze.
Peter Jwanow, Zimmergeſelle Herr Reichhardt.
Van Bett, Bürgermeiſter von
4 4
Sardam,
Marie, ſeine Nichte:
Fräul. Simony.
General Lefort, ruſſiſcher
Ge=
ſandter
Herr Bögel.
Lord Synoͤham, engliſcher
Geſandter
Herr Baumann.
Marquis von Chateauneuf,
ranzöſiſcher Geſandter.
Hr. Hofmüller.
Wittwe Brown,
Zimmer=
meiſterin
Frau Pichon.
Ein Offizier
Herr Franke.
Ein Rathsdiener
Herr Leib.
4 4 Van Bett Herr Eilers, Herzoglicher
Kammerſänger vom Hoftheater in Coburg,
als Gaſt.
Vorkommendes Ballet:
Akt 3. Niederländiſcher Feſtanz, ausgeführt vom
Corps de Ballet.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Sonntag den 18. December.
11. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Der Poſtillon von Lonjumean.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adam.
Hierauf zweiter Akt des Ballets:
Giſella, oder: Die Wilis.
Muſik von Adam.
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat November.
Getaufte.
Am 1. November: Dem Briefträger Wilhelm
Lang ein S., Georg Adam, geb. den 25. Mai.
Am 6.: Dem Heizer Johann Jacob Hardt eine
T. Anna, geb. den 17. Oktober. Am 12.: Dem
Schreiner Michael Roth eine T. Anna Marie
Karoline Eliſabeth, geb. den 15. Oktober. Am
13: Dem Heizer Thomas Bockhard eine T.,
Ka=
tharine. geb. den 26. Oktober. Dem Maler
Karl Siegler ein S., Karl Johann Ludwig, geb.
den 21. September. Am 27.: Dem Weißbinder==Oberlehrers Georg Glock dahier. Am 27.:
geb. den 4. September. Dem
Weißbinder=
meiſter Heinrich Jäger ein S., Heinrich
Fried=
rich, geb. den 9. Juni 1878. Am 30.: Dem
Wagenwärter Johann Kunkelmann ein S.,
Jo=
hannes, geb. den 19. Oktober.
Get rau t e.
Am 17. Rovember: Schloſſer Ludwig Gottlieb
Fritz, und Charlotte Fink. Am 26.: Kaufmann
Julius Kleinjung aus Hülſenbuſch,
Regierungs=
bezirk Cöln, und Eliſabetha Glock, T. des Großh.
meiſter Heinrich Jäger ein S., Georg Heinrich, Schloſſer Georg Eberhard, und Marie Eliſabeth
Ludwig, L. von Bäckermeiſter Philipp Ludwig II.
zu Lichtenberg.
Beerdigte.
Am 2. November: Jakob Lipp, led. S. von
Fabrikarbeiter Heinrich Lipp, ſtarb den 31.
Ok=
tober, 22 J. Am 12.: Auguſte Creter, L. von
Maurer Martin Creter, ſtarb den 11. November,
10 J. Am 15.: Marie Kaiſer geb. Schroth,
Ehefrau von Güterarbeiter Heinrich Kaiſer, ſtarb
den 13. November, 35 J. Am 16.: Katharine
Geibig, T. von Schreiner Ludwig Geibig, ſtarb
den 15. November, 9 J.
9.
[ ← ][ ][ → ] 265¾
R246
Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 30. October: Dem Weißbinder Johann Ludwig Erbes ein S.,
Georg Ludwig. Am 1. November: Dem Conducteur Peter Müller eine
T., Katharine Wilhelmine. Am 3.: Dem Kutſcher Johann Gerbig ein
S., Ludwig. Am 5.: Dem Lakirer Georg Gehbauer eine T., Maria.
Dem Trompeter Karl Schmidt ein S., Ludwig Alfred. Am 7.: Dem
Zimmermann Valentin Kropp eine T., Margaretha. Dem Schreiner
Georg Ludwig Kuntz ein S., Georg Ludwig. Am 8.: Dem Maurer
Peter Lotter ein S. Peter. Am 10.: Eine außerehel. T., Anna Maria.
Am 13. Dem Schreiner Heinrich Haas IV. eine T., Emma Marie
Mathilde. Am 14.: Eine außerehel. L., Eliſabethe Louiſe. Am 15.:
Dem Mechanikus Ludwig Georg Paul Dern ein S., Eugen. Am 16.:
Dem Großh. Oberrechnungsprobator Michael Rauch eine T., Agnes
Auguſte Emma. Dem Küfermeiſter Friedrich Peter Haas II. eine T.,
Maria. Am 17.: Dem Großh. Expeditor Franz Karl Heyder eine T.,
Anna. Am 18.: Dem Schreinermeiſter Johann Friedrich Jacoby IV.
ein S., Georg Wilhelm Friedrich. Am 20.: Eine außerehel. T.,
Mar=
garetha Louiſe. Am 21.: Dem Pfläſterer Heinrich Adam Creter 1. ein
S., Jakob. Am 25.: Dem Landwirth Georg Geiger 1I1. ein S., Auguſt.
Am 27.: Dem Trompeter Johann Chriſtian Mund eine T., Margaretha
Antonie. Dem Weißbinder Valentin Stier eine T., Katharina Eliſabethe.
Am 28.: Dem Drehermeiſter Wilhelm Walter ein S., Heinrich.
Eheſchließungen:
Am 8. November: Der Königl. Preuß. Landrath Carl Friedrich
von Oertzen zu Wevelinghofen, Reg.=Bezirk Cölu, mit Conſtantine
Wil=
helmine Maria Freiin von Senarclens=Graney zu Beſſungen. Am 17.
Schloſſer Georg Ludwig Gottlieb Fritz von Darmſtadt, mit Hand erbeiterin
Margarethe Charlotte Fink zu Beſſungen. Am 26.: Geſchäftsführer
Julius Kleinjung aus Hülſenbuſch, Reg.=Bez. Cöln, mit Eliſabethe Glock
dahier. Am 27.: Schloſſer Georg Eberhardt zu Beſſungen, mit Maria
Eliſabethe Ludwig aus Lichtenberg, Kreis Dieburg.
Geſtorbene:
Am 11. November: Dem Maurer Martin Creter II. eine T.,
Au=
guſte, 10 J. 7 M. Am 13.: Die Ehefrau des Bahnarbeiters Heinrich
Kaiſer, Maria geb. Schroth, 35 J. 10 M. Am 15.: Dem Schreiner
Ludwig Geibig eine T., Katharina, 9 J. 6 M. Am 17.: Dem Großh.
Expeditor Franz Karl Heyder eine T., Anna, 10 St. Am 18.: Karl
Heppner, 9 M. 23 T. Am 25.: Dem Schloſſer Karl Traub ein S.,
Auguſt, 7 M. 12 T. Am 28.: Dem Kutſcher Johann Gerbig ein S.,
Heinrich, 2 J. 21 T. Am 30.: Freifrau Fanny Löw von und zu
Stein=
furth geb. von Kopp, Wittwe des Großh. Kammerherrn Freiherr
Wil=
helm Löw von und zu Steinfurth, 70 J. 3 T. Der Kaufmann und
Waaren=Agent Johann Heinrich Köhler, 64 J. 6 M.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. December.
Stadtverordnetenverſammlung vom 15. December.
(Kurzer Bericht.) Der Großh. Ober=Bürgermeiſter eröffnete die
Sitzung mit Verleſung eines ſehr ausführlichen an die Stadtverordneten
gerichteten Schreibens des Herrn Ober=Baurath Hobrecht, worin er
für ſeine Ernennung zum Ehrenbürger ſeinen Dank, ausſpricht.—
Büchner ſtellte den als dringlich erkannten Antrag an das
Staats=
miniſterium und an Seine Königl. Hoheit den Großherzog die Bitte
zu richten, im Hinblick auf das entſetzliche Unglück in Wien alle
Maß=
regeln zu ergreifen, um für die weitgehendſte Sicherheit des das Thealer
beſuchenden Publikums Sorge zu tragen. Dahin rechnet der Redner in erſter
Linie Anſchaffung eines eiſernen Vorhangs, Vermehrung der Nothlampen,
Imprägnirung leicht brennbarerſStoffe, beſondere Gasleitung für Bühne
und Zuſchauerraum, Treppengeländer, Sorge dafür, daß die
ſämmt=
lichen Thüren bei den Vorſtellungen geöffnet ſind. Mahr wies
darauf hin, daß jetzt, ſchon 112 Nothlampen vorhanden ſeien,
die Treppen, was Büchner beſtritten, zweckmäßig angelegt ſeien.
Der Herr Oberbürgermeiſter theilte mit, daß er bereit ſei,
der Theaterdirection ſachverſtändiges Perſonal zur Bedienung der
Löſchvorrichtungen reſp. Waſſerapparate zur Verfügung zu ſtellen.
Juſtus führte aus, daß in unſerem Theater in Bezug auf die
Sicher=
heit noch viel zu wünſchen ſei, daß aber alle Sicherheitsmaßregeln
unnütz ſeien, wenn ſie nicht durch ein von der Theaterdirection
vollſtändig unabhängiges Perſonal gehandhabt würden. Oſann
regte weiter die Jdee an, eine aus Sachverſtändigen,
be=
ſtehende Commiſſion niederzuſetzen, worauf der Büchner'ſche Antrag
einſtimmige Annahme fand. — Bezüglich der Erhebung des Schulgeldes
beſchloß man wiederholt, an der quartalsweiſen Erhebung ohne
Rückſicht auf die Zeit des Eintritts feſtzuhalten. - Hierauf beſchäftigte
man ſich nochmals mit der Feſtſtellung der Straßenfluchtlinie der oberen
Eliſabethenſtraße, die jetzt nach Anſicht des Kreisamts derart feſtgeſtellt
werden ſoll, daß ſämmtliche Häuſer vom Hickler'ſchen bis zur Eintracht
um etwa 1 Meter zurückgeſetzt werden ſollten. Der Referent Rückert
beantragte Ablehnung dieſer Forderung und wies darauf hin, daß
hierdurch der Stadt nach den Beſtimmungen der neuen Bauordnung faſt
unerſchwingliche Opfer, nämlich Erwerbung der ſämmtlichen hier in
Betracht kommenden Häuſer, auferlegt würden, ein Moment, welches
nach langer Debatte nicht allein die Ablehnung des vom Kreisamt
vor=
gebrachten Anſinnens zur Folge hatte, ſondern auch bewirkte, daß man
den früheren Beſchluß wegen Zurückverſetzung des Schäffer'ſchen Hauſes
caſſirte, alſo der dermalige Zuſtaad unverändert fortbeſtehen ſoll.
Sodann berichtete Momberger über einen zur Aeußerung vorgelegten
Entwurf einer Polizeiverordnung über den Geſchäftsbetrieb der
Geſindeverdinger. Dieſelbe bot keinen Anlaß zur Beanſtandung.-
Die Berathung eines Reglements über den Gebrauch von
Bierdruck=
apparaten wurde für heute von der Tagesordnung abgeſetzt. - Die
Erweiterung der Localitäten der Stadtkaſſe, über deren Enge ſchon
viel=
fach geklagt wurde, ſoll in der Weiſe erfolgen, daß das Bureau
in den gegenwärtig vermietheten unteren Stock verlegt, werde.
Am Schluſſe der Sitzung brachte Kahlert die ſchlechte Reinigung
und Pflaſterung unſerer Hauptverkehrsſtraßen zur Sprache. Der
Herr Oberbürgermeiſter ſagte Abhülfe und für die nächſte Sitzung
eine deßfallſige Vorlage zu. — Die übrigen in öffentlicher Sitzung
ver=
handelten Gegenſtände boten kein allgemeines Intereſſe.
O (Schwurgericht.) Der erſte, am Donnerstag zur
Verhand=
lung gelangte Fall war die Anklage gegen den 28jährigen Handarbeiter
Karl Herrmann von hier, einen gänzlich verkommenen Menſchen
der in der Nacht vom 15. -16. October d. J. vorſätzlich, um im
Ge=
fängniß Unterkunft zu erhalten, einen an der Roßdörferſtraße ſitzenden,
dem Bierbrauer Karl Ritſert gehörigen Strohhaufen in Brand ſetzte.
Ritſert erlitt dabei nicht unerheblichen Schaden, da die 300 Haufen
Stroh etwa 1500 M. werth, aber zu nur 750 M. verſichert waren.
Nebenbei fällt dem Beſchuldigten zur Laſt, daß er von einem Bäckerwagen
des Bäckers Ewald Beſitz ergriff, und ſich ſeinen aus 10 Leiben Brod
beſtehenden Inhalt aneignete. Nachdem die Geſchworenen das
Vorhan=
denſein mildernder Umſtände verneint, wurde Herrmann zu einer
Zucht=
hausſtrafe von 3 Jahren 10 Tagen verurtheilt, übrigens ein Monat
Uuterſuchungshaft in Aufrechnung gebracht. — Der zweite zur
Verhand=
lung gekommene Fall war eine ähnliche Anklage wegen Brandſtiftung.
Der Beſchuldigte, Leineweber Georg Gerbig von Lauterbach, ſetzte am
30. September unweit Arheiligen einen Wellenhaufen vorſätzlich in
Brand, und zwar um eine ſichere Unterkunft zu erhalten. Das
er gangene Straferkenntniß lautete unter Anrechnung von 6 Wochen
Unterſuchungshaft auf 2½ Jahr Zuchthaus.
— In der Ausſchußſitzung des hiſtoriſchen Vereins für das
Großherzogthum Heſſen wurde Herr Dr. M. Rieger zum Präſidenten,
Herr Mitprediger Ritſert zum Vicepräſidenten, Herr Staatsarchivar
Dr. Schenk zu Schweinsberg zum Secretär, Herr
Hofbibliothek=
ſecretär Dr. Nick zum Bibliothekar, Herr Rechtsanwalt C. Wörner
zum Conſervator ernannt. Herr Dr. Rieger übernimmt hiermit
zu=
gleich das Präſidium des deutſchen Geſammtvereins, da der Ausſchuß
des heſſiſchen Vereins gegenwärtig zugleich Vorſtand des erſteren iſt.
Herr Rechtsanwalt C. Wörner fungirt als Secretär des Geſammtvereins
der deutſchen Geſchichtsvereine weiter.
- In der nächſten Monatsverſammlung des hiſtoriſchen
Vereins am Montag den 19. December im Damenſalon des Saalbaues
hält Herr Archivar Dr. H. Grotefend einen Vortrag über „Cronberg,
Burg, Stadt und Geſchlecht”
- Cokalgewerbverein in Darmſtadt.) Am Freitag den
16. December hält Herr Profeſſor Dr. Ihle im Lehrſaale für Chemie
der techniſchen Hochſchule einen Vortrag über den Verbrennungsproceß
mit beſonderer Berückſichtigung der Heizgaſe. Nach dieſem Vortrage:
Fortſetzung der Discuſſion betr. die Bezeichnung inländiſcher Waaren
als ausländiſches Fabrikat im Saale zur Bockshaut.
4 Der Verein der heſſiſchen Fortſchrittspartei für Darmſtadt
und Beſſungen hat in ſeiner Sitzung vom 14. d. M. einſtimmig
folgende Erklärung beſchloſſen: Wir bezeichnen die Erhaltung der
tech=
niſchen Hochſchule für das Großherzogthum Heſſen als eine
Cultur=
aufgabe des Staates.
Der Fortbeſtand dieſer Anſtalt iſt gleichzeitig
Förderung der realen Wiſſenſchaften und durch die Intereſſen der Technik,
Induſtrie, Gewerbe und Landwirthſchaft und die Unerläßlichkeit der
ſtetigen Fortentwickelung derſelben geboten; — er iſt eine Nothwendigkeit
für die Ausbildung unſerer dem Staatsdienſte oder gelehrten Berufen
nicht zugewandten Jugend, eine Ausgleichung für die ihre Söhne den
realen ſtatt humaniſtiſchen Fächern widmenden Landesangehörigen; die
Exiſtenz außerheſſiſcher Lehranſtalten vermag den Mangel einer
Landes=
anſtalt nicht zu erſetzen, die letztere übt einewiel ſtärkere Anziehungskraft
auf die Inlander, ermöglicht eine billigere Erziehung der Jugend, und
eröffnet manchem Talente die Bahn zu der ſonſt ausgeſchloſſenen oder
erſchwerten beſſern Ausbildung. Die Finanzlage des Landes geſtattet
unbedenklich den Fortbeſtand der Anſtalt, welche zugleich den ſeit der
Vereinfachung der Staatsverwaltung unſern obern Dienſtſtellen vielfach
unentbehrlichen techniſchen Beirath ſichert. Die Aufhebung der techniſchen
Hochſchule würde auch nach dem erſt in Jahren zu erwartenden Wegfa.
der Lehrergehalte keine Erſparniß herbeiführen, da die freiwerdender
Summen ſehr wahrſcheinlich für andre dem allgemeinen
Landes=
intereſſe nicht dienende Zwecke in Anſpruch genommen würden.
E. Im Jahre 1881 ſind in der hieſigen Münze 386,600 Mark in
Einmarkſtücken ausgeprägt worden.
Sammlung von Cigarrenabſchnitten betr. In der am
12. ds. Mts. ſtattgefundenen Verſammlung wurde zunächſt als Princip
708
265¼
R246
feſtgeſtellt, daß die Geld=Erträge der Sammlungen zur
Weihnachts=
beſcheerung für hieſige arme Kinder verwendet und zunächſt Vereinen
überwieſen werden ſollen, welche Weihnachtsbeſcheerungen für ſolche
Kinder veranſtalten. Unter den in der Verſammlung gemachten
Vor=
ſchlägen wurde nach einer eingehenderen Beſprechung, woran ſich auch
Vertreter des Krieger= und Turnvereins im Intereſſe derſelben
bethei=
ligten, der Vorſchlag mit allen Stimmen genehmigt, daß von dem, ſich
auf 320 M. beziffernden Ertrag für das abgelaufene Jahr der
Klein=
kinderſchule, dem Alice=Verein für Waiſenpflege, dem Kriegerverein und
dem betreffenden Comite des Turnvereins je 80 M. zugewendet werden
ſollen. Es wurde in der Verſammlung auch nicht allein den in dem
unlängſt in dieſen Blättern erſtatteten Bericht bezeichneten Herren, ſondern
auch allen Denjenigen, welche ſeither mit beſonderem Eifer die
Samm=
lungen gefördert, durch unentgeltliche Abgabe von Verſandkiſten u. ſ. w.
es möglich gemacht haben, daß keinerlei Ausgaben entſtanden ſind, der
verdiente Dank ausgeſprochen; mit ganz beſonderer Anerkennung wurde
aber auch des unverdroſſenen und uneigennützigen Eifers gedacht, welchen
der Stadtdiener Peppler neben ſeinem anſtrengenden Dienſte im Bereich
der allgemeinen Armenpflege auch unſerem, ſpeciell den armen Kindern
gewidmeten Zweck zu Theil werden ließ. Schließlich wurde aus
Ver=
anlaſſung eines Zeitungsberichts auch die Sammlung von ſeidenen
Cigarren=Bändern (unzerſchnitten) als lucrativ angeregt und erbot ſich
Herr Leopold Müller (welchem ebenſo wie Herrn Louis Gütlich für ihre
Unermüdliche Thätigkeit der Dank der Anweſenden ausgeſprochen wurde)
für einen Abſatz auch von ſolchen Bändern Corge zu fragen. Die
Ver=
ſammlung trennte ſich in der frohen Hoffnung, daß der gute Zweck in
immer weiteren Kreiſen Anklang und Förderung finden werde.
Nach einer von der Bürgermeiſterei Mainz erlaſſenen Inſtruction
haben ſich die dienſthabenden Polizei=Officianten jeden Abend vor Beginn
der Vorſtellung oder des Conderts im Theater darüber zu verläſſigen,
daß die Noth=Oellampen brennen, daß die Thüren im Parterre und
Sperrſitz ſämmtlich geöffnet, daß die Feuerwehrmannſchaft an den ihr
zugewieſenen Plätzen Ppoſtirt und mit dem Röthigen verſehen iſt. Das
etwa Fehlende iſt ſofort anzuordnen und über den jedesmaligen Befund
unter Benutzung eines desfalls aufgeſtellten Formulars dem Herrn
Ober=
bürgermeiſter täglich Bericht zu erſtatten.
(M. A.)
- Bei den letzten Reichstagswahlen in Mainz hatten die
Brief=
träger über 60000 Wahlbriefe außer der ſonſtigen Wahlcorreſpondenz
zu befördern.
In Folge der in Finthen (Rheinheſſen) ſtattgehabten gerichtlichen
Unterſuchungen wegen Ueberfalls von Gendarmen ſind in Gonſenheiw.
Marienborn und Finthen Verhaftungen vorgenommen worden. Nach
einer Mittheilung, welche dem „M. A. vom Gendarmeriecorps (
Rhein=
heſſen) gemacht wurde, handelk es ſich hier nicht um einen Fall
perſön=
licher Rachſucht, ſondern um einen Act von Geſetzloſigkeit und Rohheit,
wie ſolche ſeit den in letzter Zeit unabläſſig betriebenen ſocial=
demokra=
tiſchen Agitationen in der Umgegend und in Mainz leider immer mehr
hervortreten. Die beiden Gendarmen hatten wegen Ueberſchreitung der
Feierabendſtunde eine Anzahl Perſonen zur Anzeige gebracht, ohne mit
ihnen in Conflict gerathen zu ſein.
—
Vorſichtsmaßregeln in Theatern.) Bereits unter dem
29. Juni d. J. ſind nach einer allgemeinen Reviſion der Berliner
Theater=
gebäude durch das Polizei=Präſidium eine Reihe von generellen
Anord=
nungen für die Sicherheit des Publicums getroffen worden, von welchen
wir einige beſonders erwähnen: Jedes Theater iſt mit der nächſten
Feuerwehr=Station durch einen electriſchen Feuermelder zu verbinden,
und ſind je nach Lage und Ausdehnung der Localitäten der Theater
derartige Feuermelder an zwei oder mehreren Stellen anzubringen. Vor
und naͤch jeder Vorſtellung hat eine Reviſion aller Räume des Gebäudes
durch Polizeiorgane ſtattzufinden. — Sämmtliche Flammen ſind durch
Drahtkörbe zu ſchützen und mindeſtens 90 Centimeter von darüber
liegenden Deckenconſtructionen entfernt anzubringen. - Außer der
Gas=
beleuchtung iſt in ſämmtlichen Gängen und auf den Treppen
Fettöl=
beleuchtung anzubringen und ſo lange zu erhalten, bis das Publicum
das Theater vollſtändig verlaſſen hat. — Die Gasleitung iſt ſo
ein=
zurichten, daß das Gas zum Bühnenraum und zum Zuſchauerraͤum je
eine geſonderte Zuleitung erhält. — Die Proſceniumsöffnung muß durch
einen Metallvorhang geſchloſſen werden können, der nicht von Draht
hergeſtellt werden darf. — Die Fenſter der Garderoben dürfen nicht
vergittert ſein. Während und bei Schluß der Vorſtellung ſind auch die
Nothausgänge unverſchloſſen zu halten, und iſt dem Publicum ſtets
zu geſtatten, die Nothausgänge zu benutzen. Alle Thüren müſſen nach
außen aufſchlagen.
Der Verband der Seifenfabrikanten beabſichtigt, im Mai oder
Juni nächſten Jahres in Berlin eine Ausſtellung von
Fach=
maſchinen und Rohproducten der Seifen= Parfümerie=,
Wachswaaren= und Kerzen=Branche zu veranſtalten.
71 Theater= und Künſtnotizen. Die Chronik der
Theater=
brände iſt durch einen der tragiſchſten und ſchauervollſten Fälle bereichert/
worden, über welchen an anderer Stelle berichtet wurde. - Johann
Strauß Operette „Der luſtige Krieg= hat dem Theater an der
Wien einen der glänzendſten Erfolge gebracht, den dieſe Bühne je hatte.
31,000 Gulden haben die erſten dreizehn Vorſtellungen gebracht, und
bis zum Eintritt der Kataſtrophe im Ringtheater war der Andrang noch
immer außerordentlich ſtark. Der Beifall war allabendlich ſo ſtürmiſch,
daß viele Nummern zwei= und dreimal wiederholt werden mußten.
Die Primaner des Kaiſerin=Auguſta=Gymnaſiums in
Charlotten=
burg haben, Apollo und den Muſen huldigend, wie ſichs für die Jünger
des klaſſiſchen Alterthums geziemt, die „Perſer: des Aeſchylos einſtudirt.
Die Ouvertüre und die Muſik zu den Chören hat der Erbprinz
von Meiningen componirt. Als die Generalprobe ſtattfand, erſchien
der Prinz. Text und Partitur unter dem Arme, ganz unerwartet in
der Turnhalle, wo die Mitſpielenden ſich eben verſammelt hatten, und
übernahm die Leitung der Generalprobe. Man kann ſich denken, wie
ſehr ſich die Gymnaſiaſten geſchmeichelt fühlten. Sie ſetzten alle ihre
Kraft daran, um der Compoſition gerecht zu werden, und der Componiſt
konnte nach Beendigung der Probe ihnen ſeine vollſte Zufriedenheit
aus=
drücken. (Frau Hofrath Koecchly hat im Sommer d. J. unſerer
Hofbühne die von ihrem verſtorbenen Gatten Hofrath Koecchly in
Heidel=
berg veranſtaltete Ausgabe der „Perſer= zur Aufführung angeboten.)
Schön und nobel hat das Directorium der Gewandhaus=Concerte in
Leipzig gelegentlich des 100jährigen Jubiläums dieſes berühmten
Inſtituts ſeinen Orcheſtermitgliedern gegenüber gehandelt. Es hat
20,000 M. unter dieſelben vertheilt, das Mehr oder Weniger der
Grati=
fication nach den Jahren der Amtsthätigkeit berechnend. — Die Preiſe,
welche für die im Mai k. J. geplante Aufführung des „Ringes der
Nibelungen” in London gefordert werden, ſind nach unſeren Begriffen
geradezu horrend; eine Loge im erſten Range koſtet für eine Aufführung
der Tetralogie nicht weniger als 48 Pfd. Sterling, d. h. 960 M. ljeder
der vier Abende ſtellt ſich alſo auf 240 M.). Ein Parquetplatz koſtet
140 M., ein nichtnumerirter Platz auf der oberſten Galerie 20 M.
Profeſſor Ludwig Nohl in Heidelberg hat bei der internationalen
Concurrenz des „Petersburger=Vereins für Kammermuſik” über die
Ent=
wickelung der Kammermüſik den Preis erhalten. Die betreffende
Arbeit Nohr's wird ſofort, in's ½ Ruſſiſche überſetzt werden.
Die Mitglieder der beiden Breslauer Theater haben das Wunder
fertig gebracht, ſich von Zeit zu Zeit geſellig zu vereinigen. Wer das
Leben und Treiben auf und an der Bühne kennt, das Intriguiren, das
Vorherrſchen des Neides und der Mißgunſt, der wird ſicher angeſichts
dieſer „freien Vereinigung; ausrufen müſſen: „Da iſt ein großes Werk
gelungen ! Auch Künſtlerinnen betheiligen ſich an demſelben. Es fehlt
nicht an Geſang und Declamation, man trinkt wirklichen Sekt
gemein=
ſam und nicht — wie auf der Bühne - jenen Pſeudo=Champagner und
ſchließlich bewegt man ſich mit Grazie tanzend auf den Brettern, welche
die Welt ſind. Der grimme Intriguant; macht der „Naiver den Hof,
der jugendliche Held ſchwingt ſich mit der „komiſchen Alten' im Kreiſe,
und wenn Einer ſeiner Collegin in Apoll eine Liebeserklärung macht, ſo
geſchieht es - ohne Souffleur. - Ein Sieg deutſcher Kunſt iſt
nach jahrelangem Verhandeln errungen worden: unſerem Profeſſor
Siemmering iſt die Errichtung einer Reiterſtatue Georg Waſhington's in
Philadelphia ubertragen worden. Für die geſammte Fertigſtellung iſt
der Preis von 594,000 Mark bewilligt. - In Munychiä, einem unweit
des Piräus gelegenen Ort, hat man neuerdings ein noch ſehr gut
er=
haltenes antikes Theater entdeckt, gewiß einer der intereſſanteſten
archäologiſchen Schätze.
Polizeibericht vom 15. December.
Eine auswärtige Mannesperſon wurde wegen Vornahme unzüchtiger
Handlungen feſtgenommen.-
Vorgeſtern Abend ſtarb plötzlich eine im
Schloßgräben wohnende Frau eines hieſigen Schneidermeiſters. Es hatte
ſich der Verdacht ergeben, daß dieſelbe eines nicht natürlichen Todes
ge=
ſtorben ſei, und fand daher heute die Section der LLeiche im
Ho=
ſpitale ſtatt.
Eages= Kalender.
Freitag 16. Tecember: Verſammlung der Mitglieder des
Localgewerb=
vereins Darmſtadt.
E Hierzu eine Separat=Beilage, betreffend: Die Vorzüglichkeit des ächten rheiniſchen Trauben=Bruſt=Honigs von
W. H. Zickenheimer in Mainz.
Wir empfehlen den Inhalt dieſes Proſpectes freundlicher Beachtung und warnen vor den vielen auf Täuſchungen
berech=
neten Nachahmungen. Autoriſirte Verkaufsſtellen in Darmſtadt bei A. Fiſcher, große Ochſengaſſe 14; Gg. Liebig Sohn,
Louiſenſtraße 10; M. W. Praſſel, Rheinſtraße 14; Emanuel Fulld, Kirchſtraße; in Beſſungen bei Aug. Marburg,
Carlsſtraße; in Groß=Gerau bei Apotheker Th. Kühn; in Groß=Umſtadt bei Apotheker C. Lindenborn und Kaufmann
Aug. Fr. Handwerk; in Eberſtadt bei Feiſt=Simon.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.