Darmstädter Tagblatt 1881


29. November 1881

[  ][ ]

144.
lhrgang.

Gonnementsprels
ſerteljhrlich 1 Mark 50 Pf. mel
rungerlohn. Auzwartz werden von
len Paſtämtern Beſtellungen eni=
pengenommen
zu 1 Mark 50 Gf.
vw Quartal ſuck Pollaufichlag.

144.
Jahrgung.

rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinftr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blltzer
Holzſtraße Nr. 2. ſowie ausvürtz
von allem Annoneen Ewpeditionzn

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

[233.

Dienstag den 29. November.

188k.

Edictalladung.
achdem wider die nachſtehenden, im Bezirk der 49. Infanterie=Brigade ausgehobenen, übungspflichtigen Erſatzreſerviſten I. Claſſe
1) Peter Joſeph Schwab, geboren am 7. September 1860 zu Jügesheim, Kreis Offenbach;
2) Jakob Ruppel, geboren am 19. Januar 1858 zu Ober=Roßbach, Kreis Friedberg;
3) Johann Philipp Will, geboren am 24. Auguſt 1858 zu Vilbel, Kreis Friedberg;
4) Ludwig I mhof, geboren am 16. Mai 1858 zu Büdingen, Kreis Büdingen;
er förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, zu ihrem Truppentheil zurückzukehren,
äteſtens aber in dem auf=
Mittwoch den 15. März 1882, Vormittags 9 Uhr,
r dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung
eſchloſſen, ſie in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und Jeder in eine Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 25. November 1881.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Preiſe im Großherzoglichen Holzmagazin.
Vom 1. künftigen Monats an beträgt der Preis:
pro 1 Rmtr. Buchenſcheiter I. Cl. - M. 10. 50.
Kiefern

8.-
Darmſtadt, am 24. Rovember 188l.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.

Muhl.

(10846

Main=Neckar=Eiſenbahn.
Vergebung von Betriebs=
Materialien.
Der Bedarf der für das Jahr 1882
rforderlich werdenden Brennmaterialien,
Netallwaaren, Holzwaaren, Fettwaaren,
tenſilien, Billet=Cartons, Schreibmaterialien
. ſ. w. ſoll durch Submiſſion vergeben
erden.
Die Lieferungs=Bedingungen und die
derzeichniſſe der Materialien können bei
em Hauptmagazins=Verwalter dahier ein=
eſehen
und auf frankirtes Verlangen gegen
Einſendung von 40 Pfennigen von dem=
elben
bezogen werden.
Bei den Material=Verwaltungen zu Frank=
furt
und Heidelberg liegen die Bedingungen
und die Verzeichniſſe gleichfalls zur Einſicht
bereit.
Die Offerten ſind mit der Aufſchriſt.:
Submiſſion für Material=Lieferung pro
1882 bis längſtens Freitag den
9. Decbr. 1881, Vormittags 10 Uhr,

verſchloſſen und frankirt an den Haupt=
magazinsverwalter
dahier einzuſenden.
Darmſtadt, den 23. November 188l.
Der Betriebs=Inſpector:
11064]
Geſſner.

Dienstag den 6. December d. J,
Vormittags 10 Uhr, findet in unſeren
Bureau die allmonatliche Verſteigerung von
Kleie, Heu= und Strohabfällen ſtatt.
Großherzogliches Proviaut=Amt
(10648
Darmſtadt.

Bekanntmachung
Freitag den 2. k. Mts., Nachmit=
tags
2 Uhr, findet im ſtädtiſchen Hoſpital
dahier die Verſteigerung von altem Haus=
geräthe
, altem Eiſen ꝛc. und einer Kreis=
ſäge
mit eiſernem Untergeſtell gegen Baar=
zahlung
ſtatt.
Darmſtadt, den 25. November 1881.
Der Hoſpital=Director:
10649
br. Jäger.

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Konkurs des Bäckermeiſters und
Specereihändlers Jakob Mohr in Eber=
ſtadt
gehörigen Mehl=Vorräthe (irca
30 Säcke), Specerei= und Wolle=Waaren,
2 Fäßchen Oel werden gegen baare Zahlung:
Donnerstag den 1. k. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
an Ort und Stelle öffentlich verſteigert.
Der Konkursverwalter: 110650
Landenheimer, Rechtsanwalt.
Die Gemeinde Griesheim beabſichtigt
50 Centner gutes Wieſenheu zur Fütterung
der gemeinheitlichen Zuchtbullen im Wege
der Submiſſion anzukaufen. Darauf bezüg=
liche
Offerten ſind läugſtens bis
Samstag den 3. December,
Nachmittags 3 Uhr,
verſiegelt und franco bei unterzeichneter
Stelle einzureichen und gleichzeitig Probe=
vorlage
zu machen.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Bureau zur Einſicht offen.
Griesheim, den 26. November 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
J. E. d. B.:
Der Großherzogliche Beigeordnete.
Mäſſing.
(10651

Feilgebotenes.
ſEin noch gut erhaltenes Halbverdeck,
auch als Break zu fahren, zu ver=
[10474
kaufen. Wo? ſagt die Exp.
653

[ ][  ][ ]

2442

B233

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Citronat & Orangeat, ganz frisch,
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geltlich
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Ams= und Buttergebackenes
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Batavia- Arac,
Hron-Arac, ganz alten,
Handarinen-Arac,
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und Portwein, hochfein, kein
Kopfweh verurſachend,
Bischoff. &a Cardinal-Essenz,
Maiwein-Essenz & Limonade Essenz
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cl. 5) ist das Beste, was in Choco-
lade
gefertigt verden kann.
Depdt=Schüder kennzeichnen die Ver.
kanfostellen, woselbst auch wissenschaft.
liche Abbandlungen über den Nährwerth
des Cacao orhältlich.
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Kais., Bgl. Groooh. Ke. Hollieferanton.

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Halaga, Sherry,
Arrac de Batavia,
Jamaica-Rum,
Cognac fine Champagne
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züchter
=Vereins.
Alleniger Verkauf unter Controle des
Vorſtandes bei

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Ludwigsplatz 7.
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nutzen
, wird gewarnt.
(9502

[ ][  ][ ]

M6 233

2443

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ihrer neuen Gestalt getunden haben, machte wemge Wochen nach dem
racheinen der ersten Auflage ſim September d. J3.) die vorliegende zweite
woränderto nöthig; das Buch ist bereits ein unentbehrliches Hachschlagebuch
r Vankiers und Kapitalisten geworden. Es enthält sämmtliche
n der Berliner und übrigen deutschen Hauptbörsen
handelten Staats, Communal-, Bank, Eisenbahn, Versicherungs., Bergwerks-
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8p. 1880-8l und Nachträgen bis 1. September. -E
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ostanweisung franco geliefert.
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[ ][  ][ ]

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koffer
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wie alle in das Sattlerfach einſchlagende Artikel.
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und Falten=
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8
24
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zu räumen, unter dem Einkaufspreis verkauft: Ungariſches Weißmehl, feinſter
Kaiſerauszug, zu den feinſten Gebäcken, 4 Pfund 95 Pfg., Griesmehl (Kraftgries,
ſehr gut für Kinder) 2 Pfund früher 70 Pfg., jetzt 50 Pfg., neue Grüne=Kern
Prima Qualität 2 Pfund früher 90 Pfg, jetzt 70 Pfg., feinſte Gerſte früher 35 Pfg.,
jetzt 25 Pig., Hafergrütze, ſelbſt gemahlen, Pſd. 30 Pfg., ſchwediſche Zünd=
hölzer
prima Packet 15 Pfg., geſchälte Erbſen, ſehr weichkochend, 2 Pfd. 40 Pfg,
weiße Kernſeife aus der Fabrik F. Schmidt in Darmſtadt, voll Gewicht Pfd.
38 Pfg., gelbe Kernſeiſe Pfd. 36 Pfg.; außerdem die ſchon annoncirten
Specereiwaaren, Oel, Petroleum, Gläſer, Einmachtöpfe, Irden=Geſchier
und Porzellanwaaren, alles noch in großer Auswahl.
Das Geſchäft iſt nur noch kurze Zeit offen!
F. Castom,
Ecke der Stiſt= u. Roßdörſerſtraße 14. 10665

Jorſenster
ſertigt gut u. preiswürdig die Glaſerei von
Laduis Rallis,
Lauteſchlägerſtraße 9. 19431
Hammelfleiſch
36 Pfo.
(10505
Trohmann.
Für jollon Hallshalt
iſt die Bereitung guter Suppen binnen
wenigen Minuten von Wichtigkeit. Die
condenſirten Suppen in Tafelform aus
der Fabrik ihres Erfinders Rudolf Scheller
in Hildburghauſen liefern nur durch Auf=
kochen
mit Waſſer in 5 bis 16 Minuten
ſchmackhafte und nahrhafte Suppen, deren
höchſt zweckmäßige Verwendung ſich ſeit
10 Jahren bewährt hat.
Es empfehlen dieſelben in 5 Sorten pro
Tafel zu 1½ Liter Suppe 25 Pfennig
in Darmſtädt
9068
Gebr. Vierkeller, Emannel Fuld.
Beſtellungen
feinſter Speise-Martoſſeln, Achil-
les
ſind gelb, Aurora roth, Prima
Qualität, pro 200 Pfd. 6 Mark, können
Niedeſelſtraße Nr. 42 parterre gemacht
werden. Proben daſelbſt.
[10450
Fsl. Mazaer Oivenöl,
deutsohes Mohnöl
21
empfiehlt
Wilh. Weber,
Hoflieferant. (1598

1⁄⁄
93
4 Rur
Wpide
Die m
Zahlen=

53

[ ][  ][ ]

ſoschäſts-Jobarnahmo Ahupfohlung.
Hohem Adel und verehrlichem Publikum die ergebene
Anzeige, dass ich heute das Kurz-, Woll., Mode- und Weiss-
waarengeschäft
des verstorbenen Herrn Carl Hoiner am Markt
käuflich übernommen habe.
Durch bedeutende Vergrösserung des Lagers mit den
neuesten Mode-Artikaehm verschen, erlaube ich mir das-
selbe
bei nur reeller Waare zu aussergewöhnlich billigen
Preisen der Gunst des gechrten Pablikums bestens zu
empfehlen.
Darmstadt, den 29. November 1881.
Hermann Lahmann,
Markt, Ecke der Kirch- und Ludwigsstrasse.
P. B. Es ist noch ein Theil aurückgesetater Waren vorhanden, die ich woit unterm Einkauſ=-
[10656
preis abgebe.

Gute Kalender für 1882.
In allen Bucheu. Papierhandlungen zu haben.
Der Beſſiſche Lausfreund. 60. Jahrg
Guſtav=Alolfs=Kalender. 29. Jahrg
Mit Abbildungen. Preis nur 25 Pf.
Talenber Eaender H Lalenzer-H Aalender

GAuOOs

Mein reich aſſortirtes Lager in dieſem
Artikel erlaube ich mir hiermit, in mehr
als 20 der beſten Qualitäts=Sorten in
empfehl ende Erinnerung zu bringen.
Ebenſo gebr. Kaffees per ½ Kilo
M. 1.20, 1.40, 1.60, 1.70.
M. 180 Wiener Miſchung.
ſeines vorzüglichen und aromatiſchen Ge=
ſchmackes
wegen ganz beſonders zu em=
pfehlen
.
Bei Abnahme von 5 allo treten en
gr0s=Preiſe ein.
1
IM. vobel,

Ostind. und chin.
19)
4
E B
neuer Ernten-
friſche
Sendung.
Emanuel Fuld. iosor

Aeohie

empfiehlt

Hoflieferant.

110606

Wilh. Weber,

Hoflieferant. (10613

Holsohkorn
empfiehlt billigſt
Emanuel Fuld.

Vorzügliches
Anis- und Buttorgehackenes
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D. Schaffner.
Erbacherſtraße Nr. 6.
MB. Beſtellungen auf Weihnachten bitte
möglichſt bald zu machen. (10638
⁄⁄ [10657
Für Schreint..
Nuß=, Birnbaum=, Eichen=,Buchen=
Pappel= u. Erlen=Dielen empfiehlt ſehr
ſbillig Leopold Reinhard,
Holzhandlung, Nieder=Ramſtädterſtr. 8.
Batavia-Arac,
Jamaica-Rum,
Franz. Cognac,
alte ſeine Waare eigener Importation,
empfiehlt
(0658
Val. Hebermehl.
raunschweig. Wurst.
Peeberw. 75 Piso., Rohv. 75 Pig,
Mettw. 100 Pfg., Cervelatw. 120 Pfg.,
NSalami 130 Pfg., Schlackw. 150 Pfg.
Uper Pfund verſendet die
Wurſtfabrik von (10659
Paul Mübner, Braunſchweig.

[ ][  ][ ]

2446

R6 233

Die beliebten Claſſiker=Ausgaben
Maffee!

in eleganten Einbünden halte ich auch wieder für dieſe Weihnachten in großer
Auswahl vorräthig und empfehle dieſelben zu nachſtehenden Preiſen: M. Pf.
18
Goethe's ſämmtliche Werke, 45 Bde., in 10 Bde. geb.
6
Goethe's Auswahl, 16 Bde. in 4 geb.
5 40
Schiller's ſämmtliche Werke, 12 Bde. in 4 geb.
6
Shahespeare's Werke, 12 Bde. in 3 geb.
4 20
Lessing's Weike, 6 Bde. in 2 geb.
3 50
Haufr's Werke, 5 Bde. in 2 geb.
6
Vyron's ſämmtliche Werke in 3 eleganten Bänden
1 50
Hörner's ſämmtliche Werke, in 1 Band geb.
4 20
Molidre's ſämmtliche Werke, in 2 Bde. geb.
1 20
Goethe's Gedichte in Goldſchnitt geb.
1
Schiller's Gedichte in Goldſchnitt geb.
25 50
Fritz Reuter's ſämmtliche Werke, fein geb. in 7 Bde.
Heine's ſämmtliche Werke, 12 Bde. in 4 geb.
18
16 50
Weber's Demokrit ſämmtliche 12 Bde. in 6 geb.
Beſtellungen für außerhalb verſende gegen Nachnahme oder Franco=Einſendung
des Betrags.
Mark Hess, Buchhandlung,
110660
Darmſtadt, Carlsſtraße 29.

Große
Ausſtellung
von zu
Weihnachtsgeſchenken
geeigneten Artikeln, im erſten Stocke
ſEingang durch den Laden oder
Hausgang), wie:
einzelne Blumen, Ballbouquets,
ſeine Schmucksachen, Vorstecker,
Echarpen, Barben, 3, 4 und
6 knöpfige Glacés, seidene und
Spitxenkragen, chin. und span.
[3
Fichus, Pompadour-1aschchen,
ital. Schürzen, Theaterkaputzen,
Pelerinen, Velour-Tücher ote.,
zu deren Beſuch ich ergebenſt einlade.
Preiſe alleräußerſt und feſt und an
jedem Gegenſtande angeheftet.
Ankon donmdt,
Ludwigsſtraße 8. (0661

Geſchenken ſich eignend, empfehle für
Kinder und Erwachſene:
Modellir=Cartons, Ofenbilder,
Laubſägevorlagen, Ausſchneidebogen,
Flecht= und zpaltbilder,
Spritzmalereien, ſowie
Fröbel'ſche Arbeiten in reichſter
Auswahl.
C. C. Hleber,
Mathildenplatz 19. 110662

roh von 85 bis 160 Pfg., gebrannt
von 110 bis 180 Pfg. in nur guten preis=
wilrdigen
Qualitäten empfiehlt, (0667
val. Hevrrmey.

Vermiethungen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſo=
fort
zu vermiethen.
Gebr. Nover.
6696) Aliceſtraße 6 iſt die Beletage
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Zu erfragen Aliceſtraße 8.

Weihnachtsgeſchenken
empfehle mein großes Lager in
woissen und farbigon
Winter-Arbeiten
zur unterhaltenden nützlichen Beſchäftiaung
Taſchenküchern.
ſowie zur Herſtellung von Weihnachts.

AEOIIh
Natives,
Holländer,
Amerikaner
in friſcheſter Waare.
Gebr. Hösinger,
Hof=Lieferanten,
Grafenſtraße Nr. 19. (10663
Meine bekannten feinen
MCAIe
bringe empfehlend in Erinnerung.
EEIGdL. EWald,
gegenüber der kath. Kirche. (10664
Z u

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Logis, beſtehend aus 5 Zimmern,
Waſſerleitung und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, ſofort beziehb. zu verm.
904) Rheinſtraße S eine Wohnung
3 Stiegen hoch von 5 Zimmern und 2 Ka=
binets
ꝛc. neu hergerichtet.

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mit Balkon und allem Zubehör.
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A 8592, Kahlertſtraße 7der 2.Stock, H.
HVictoriaſtraße 55, 57 und 59 je9
Ader 1. und 2. Stock mit allen Be=B.
G quemlichkeiten zu vermiethen und als=
Fbald zu beziehen. Näh. Kahlertſir. 7.
GggeDgaaiie
8829) Neckarſtraße 10 iſt der zweite
Stock, enth. 9 Piecen, Waſſerleitung nebſt
allen Bequemlichkeiten, auf 1. Januar
anderweit zu vermiethen.
8831) Wilhelminenſtraße 17 derkleine
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mit
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Ritſert.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl. Zimmer
ſofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
9337) Schönes möblirtes Zimmer
zu vermiethen Waldſtraße 17, 1. Etage.
9516) Ein fein möblirtes Zimmer
nebſt Schlafzimmer im öſtlichen Stadt=
theil
an einen Herrn ſogleich zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9830) Niedeſelſtraße 35 iſt die Bel=
Etage, 8 Zimmer, Küche ꝛc., per ſofort zu v.
Ebendaſelbſt im 2. Stock 3 Zimmer nebſt
Küche. Näheres Schützenſtraße 17.
9975) Rheinſtraße 49 Hinterbau ein
möbl. Zimmer zu verm. M. Jacobs.

[ ][  ][ ]

2447

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Laden mit Comptoir zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.

M44) Waldſtraße 25 Hinterhaus en
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9615) Alexanderſtraße 8 ein ſchönes
Zimmer im 3. Stock mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und gleich beziehbar.
10114) Nieder=Namſtädterſtraße 43
2 kleinere Zimmer nebſt Küche zu verm.
10122) Promenadeſtraße 51
3. Stock (7 Zimmer m. Zubehör, Waſſer=
u
. Gasleitg.) vom 1. Januar ab zu verm.
Näheres daſelbſt parterre.
10253) Friedrichſtraße 24, Ecke Ca=
ſinoſtraße
, möblirtes Zimmer mit Kabinet.
10508) Ludwigſtraße 6 ein fein möbl.
Zimmer ſogleich zu beziehen.
7904) Rheinſtraße 23 Beletage,
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar zu verm.
aAta
10668) Aundethurmſtraße 1 ein klei=
nes
Logis zu vermiethen.
O. G. C. C.d.d. dCddddd.
G10669) Zu vermiethen!
5 Ein hübſch möbl. Zimmer mit Ka=
Go=
6 binet. Schützenſtraße 10, 1. Stock.
Feceogeoee,
10670) Waldſtraße 21 Hinterhaus,
1 St. hoch, ein gut möblirtes Zimmer,
desgl. ein unmöblirtes.
10671) Bleichſtraße 45 Beletage 5 in=
einandergehende
Zimmer nebſt Balkon, Gas=
und Waſſerleilung und allem nöthigen Zu=
behör
, per 1. Januar beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.
Adreßbuch 1882.
Dienstag den 29. November iſt Bogen 13
1) Dieburgerſtraße bis Heinrichſtraße auf den
Revieren und dem Meldebüreau aufgelegt.
Werthſendungen, Packete, ſowie auch
c größere Colli
nach Amerika
werden täglich proupt und billigſt befördert
durch AalL Rady, Neckarſtraße 28.
WB. Auf Wunſch laſſe die Gegenſtände
in der Wohnung abholen und vorſchrifts=
[10592
mäßig packen.
Iffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hol, Hoſpapierhandlung. 14326
Fine Feldſchmiede wird zu kaufen ge=
ſucht
von
A. Baßmann, Schloſſermeiſter,
Grafenſtraße 4. (10485
Eine Kindergärtnerin;
u, geſucht auf Weihnachten, zu 2 Kindern im
Alter von 3½ und 4½ Jahren. Offerten
unter Chiffre H 1 poſtlagernd Mainz
erbeten.
[10601

)

K 233
H M
H a a l ß a u
Hittmoch den 30. Hovember 1881, Abends 8 Uhr:
GTTOOOTSTATTAN
des
Darmstädter Lither-Gubs,
unter Leitung des Herrn Hofmuſikers Dorm
und unter gefälliger Mitwirkung des
Lither-Virtuosen Herrn Hans Gruber aus Stuttgart,
der Herren Muſildirector Ackermann, Hofopernſänger Bögel, Kammermuſikus
Engel, Hofmuſiker Reitz.
Billets für Sperrſitz 2 Mark, Saal 1 Mark, Familienkarten i3 Perſonen)
2 M. ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies, ſowie Abends an der
Raſſe zu haben.
[10641
Im grossen Saale des Hstels zur Traube
14
Mittwoch den 30. November:
26

4
Grosge
außergewöhnliche magiſche Vorſtellung
gegeben von dem bekannten
Profeſſor Massa,
unter gefälliger Mitwirkung der Hapelse Kdann.
Preiſe der Plätze: Numerirter Sitz 2 Mk., Saalbillet 1 Mk., Gallerie 50 Pf.,
Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Aufang halb 8 Uhr. - Billete ſind während des Tags für
numerirte Sitze bei Hrn. Klingelhöffer, Rheinſtraße, Hrn. Thies, Eliſabethen=
ſtraße
, und Abends an der Kaſſe zu haben.
110457
Deulſche Forlſchrillsparlei.
Dienstag den 29. November, Abends 8 Uhr, im hinteren Saale der
Hess'ſchen Brauerei in der Kirchſtraße:
Geſellige Vereinigung
der Mitglieder des Vereins der deutſchen Fortſchrittspartei und Aufnahme neu ein=
tretender
Mitglieder.
Zu zahlreichem Beſuche laden im Namen des Vorſtandes ein:

Profeſſor Dr. Büchner. W. Langenbach.

Primu
apk
2) da
SUlIaUIſeN
per Pfund 35 und 40 Pfg.
Eirschen, Mirabellen, Brünellen,
amerikan. Ayfélspalten, französ.
Juckerbirnchen!
ä0h Hal. Hacoaronl,
Eiergemüsenndehn,
Ci. Eier Haarnndehn.
P. POIH,
G.
[10673
Bleichſtraße.

[10672

2 Inſtallateure auf Eiſen= und Blei=
- leitung können ſofort eintreten. 10674
F. Graol, Aliceſtraße 5.

Spocialarzt Dr. med. Reyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
Ner 1. Januar wird ein Buchhalter
h mit ſchöner Handſchrift für mehrere
Stunden wöchentlich geſucht. Offerten erbeten
unter M 14 an die Exp. d. Bl. (10675
Tüdchen vom Lande, welche gedient und
L gute Zeugniſſe beſitzen, kann ich den
geehrten Herrſchaften empfehlen. (10676
Vermiethbur. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.

[ ][  ][ ]

2448

R 233
Uuterricht in doppelter Buchführung ꝛc.
beabſichtigt der Unterzeichnete an 2 Tagen in der Woche an hieſigem Platze zu ertheilen
und erſucht gefl. Anfragen nach Frankfurt a. M., Seilerſtr. 39 III, einſenden zu
wollen.
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(10518
A. EUU, Handelswiſſenſchaften.

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Mont Cor,
Roquofort,
Neufchateler,
Prima Edamer Tafol,
Emmenth. Schweizer,
Hohenburger,
Bamadoux,
Limburger,
Parmesan,
Schweiz. Kräuterkés.
G. P. PoIU,
(10677
Bleichſtraße.

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1) kann ſtets nachgewieſen werden durdh
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20,000 Mark,
ſowie der
Wethnachts=Ausſtellung
hieſiger Gewerbehalle
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Ziehung Ende December.

O) Lehrlinge gegen Lohn geſucht von
F. Grael, Inſtallations=Geſchäft,
Aliceſtraße 5. (10680

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 20. November:
1. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male:
König Heinrich der Sechſte.
(Erſter Theil.
Hiſtorie in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
Perſonen:
König Heinrich der Sechſte. Herr Hacker.
Margaretha von Anjou, ſeine

Fräul. Verl.
Gemahlin
Cduard, Prinz von Wales,
beider Söhnlein
Kathinka Röder.
Herzog von Gloſter
Herr Werner.
Eleonore, deſſen Gemahlin
Fräul. Weigel.
Cardinal von Wincheſter:
Herr Wünzer.
Richard Plantagenet, Herzog
von York
Herr Mickler.
Graf Salisbury;
Herr Knispel.
Graf Warwick, deſſen Sohn: Herr Dalmonico.
Herzog von Suffolk
Herr Edward.
Herzog von Sommerſet
Herr Bögel.
Lord Clifford,
Herr Wagner.
p2
Deſſen Sohn.
Herr Stury.
Sir Humphrey Stafford: : Herr Leib.
John Cade
Herr Köhler.

Georg Bevis.
John Holland
Dick, der Metzger
Smith, der Weber.
Beſſie Burke,
Gauner
John Humme,
Erſter ) Mörder. Herr Knörzer.
Zweiter
Vorher wird die von Mozart componirte Ouverture
zur Oper Jdomeneus; ausgeführt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Herr Schimmer.
Herr Butterweck.
Herr Reichhardt.
Herr Mayr.
pprau Steck.
Herr Franke.
Herr Hedrich.

Stuttgart. Bei der Lebensverſicherungs= und Erſparuißbank zu Stuttgart ſind im Laufe des Jahres bis Ende October 3800 An=
träge
mit 22,143,000 M. eingegangen, und es hat dadurch der Verſicherungsbeſtand derſelben die Höhe von über 40,000 Policen mit 176½ Mil=
lionen
M. erlangt. Der Zugang bei dieſer Bank iſt in dieſem Jahre größer als in allen vorangegangenen Jahren; es iſt dies einerſeits als ein
Zeichen der allgemeinen Beſſerung der geſchäftlichen Verhältniſſe zu betrachten, zum Andern darf daraus aber wohl auch der erfreuliche Schluß
gezogen werden, daß, Dank den Beſtrebüngen der Lebeusverſicherungsgeſellſchaften, nach und nach auch in Deutſchland immer mehr Verſtändniß
für das ſegensreiche Wirken dieſer Inſtitute ſich kundgibt. Die Lebensverſicherungs= und Erſparnißbank in Stuttgart beruht auf reiner Gegenſeitig=
keit
, ſteht unter Staatsaufſicht und kennt kein anderes Streben, als die Intereſſen ihrer Verſicherten zu fördern. Alle Ueberſchüſſe, welche ſolche
erzielt, fließen nach 5jähriger Zurückhaltung im Sicherheitsfonds ungeſchmälert ihren Verſicherten zu; derzeit liegen über 6 Millionen M. parat,
um in dieſem und in den nächſten 4 Jahren als Dividende an die Verſicherten vertheilt zu werden. Der Geſ=

Begenuber Der Prämieneinnahme iſt das Sterbeverhältniß als durchaus günſtig zu betrachten, und es darf daher die Bank Mederumr einen ſehr
befriedigenden Abſchluß erwarten. Für ſolche Familienväter, die ſich immer noch von der Lebensverſicherung abwenderd verhalten, dürfte indeſſen
das Sterbereſultat wonach trotz der großen Vorſicht, die bei der Aufnahme neuer Mitglieder gehandhabt wird, täglich mehr als ein Todesfall ein=
trat
, eine ernſte Mahnung ſein, im Hinblick auf Frau und Kinder nicht länger mit der Verſicherungsnahme zu zögern. Da die Lebensverſicherungs=
und Erſparnißbank als Gegenſeitigkeitsinſtitut nur im Intereſſe ihrer Verſicherten arbeitet, ſo gewährt ſie denſelben ſelbſtverſtändlich die größtmög=
lichen
Erleichterungen. So z. B., wenn für den Verſicherten Verhältniſſe eintreten, welche ihm die Fortzahlung der Prämie erſchweren, gibt ſie
gegen Hinterlage der Police bereitwilligſt Vorſchüſſe, oder kann die Police auch in eine prämienfreie Verſicherung unter Verwendung des vollen
Deckungskapitals und der rückſtändigen Dividende umgewandelt werden. In dieſem letzteren Falle erreicht die beim Tode auszuzahlende Summe
je nach dem Alter des Verſicherten oft mehr als den doppelten Betrag der eingezahlten Prämien. Auch kann im Verſäumungsfalle der Prämien=
zahlung
die dadurch erlöſchende Police innerhalb 3 Monate wieder in Kraft geſetzt werden. Reiſen nach Nordamerika ꝛc. ſind ohne irgend eine
Extravergütung geſtattet. Ebenſo bleiben die Verſicherungen für Perſonen, welche nicht berufsmäßig oder freiwillig beim Heere ſtehen, nicht
Ofiziere und ſchön länger als 5 Jahre verſichert ſind, bei Erfüllung der allgemeinen Kriegsdienſtpflicht, ohne Zahlung einer Kriegsprämie bis zu
6000 M. in Kraft. Für den größeren Betrag kann Suspenſion oder die Fortſetzung der Verſicherung gegen eine billige Extraprämie beantragt
werden. Bei Selbſtentleibungen werden in allen Fällen mindeſtens die eingezahlten Prämien zurückvergütet. Die Sterbefälle werden ſofort erledigt.
Die Verwaltungskoſten, auf welche ein Hauptwerth zu legen iſt, beliefen ſich im voͤrigen Jahre auf nur 536 pCt. der Jahreseinnahme. Durch
die hohen Dividenden, welche die Bank ſeilt ihrem Beſtande konſtant vertheilen konnte (33-46 pCt. der Prämie), verminderten ſich die von den
Verſicherten zu leiſtenden Prämien auf das möglichſt niedrigſte Maß. Die ſo ſehr beliebten alternativen bezw. bei Lebzeiten zahlbaren Verſicherungen
finden ganz beſonders gerechte Berückſichtigung; dieſe erhielten bis jetzt je nach der Dauer der Verſicherungen eine Dividende von 40-60 pCt. auf
die gewöhnliche Prämie. Jede Prämie hat von Anfang an auf volle und höchſtmögliche Dividende Anſpruch. Wie man hört, beabſichtigt die
Bank, denjenigen Mitgliedern, welche dienſtliche Kautionen zu ſtellen haben, zur Erreichung dieſes Zwecks in höchſt liberaler Weiſe entgegenzukömmen,
bezw. Kautionsverſicherungen einzuführen.
(1068-

[ ][  ][ ]

2449
R 233

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. November.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 26 vom 26. November
thält: Bekanntmachung, die Inſtruction für die Juſtificatur der Großh.
ber=Rechnungskammer betr.
- Bei der am Samstag in Berlin ſtattgehabten Feier des
jährigen Beſtehens des 2. Garde=Ulanen=Regiments war auch
e. Großh. Hoheit Prinz Heinrich als früherer Commandeur des
egiments anweſend.
Unter den im Laufe des 3. Quartals 1881 von Sr. Königl.
oheit dem Großherzog beſtätigten Stiftungen und Vermächtniſſen
wähnen wir die nachfolgenden: 1) Die Vermächtniſſe der Frau Rent=
r
J. J. Diefenbach Wittwe in Darmſtadt; a. im Betrage von
3000 M. 4 Pf. an die Stadt Darmſtadt zur Unterſtützung von Witt=
und Waiſen niederer ſtädtiſcher Bedienſteter ꝛc. b. im Betrage von
14 M. 29 Pf. an die Gemeinde Jugenheim a. d. B. zu Gunſten der
ſigen Ortsarmen. 2) Das Vermächtniß der Rentner Leußler Wwe.
Darmſtadt an die Stadt Darmſtadt zu Gunſten der daſigen Stadt=
men
im Betrage von 171 M. 43 Pf. 3) Die Schenkung des Studio=
3 H. Behn in Heidelberg an die evang. Kirche zu Zwingenberg zur
alage einer Kirchenheizung im Betrage von 200 M. 4) Das Vermächt=
6 der Wittwe des Geh. Regierungsrath Kohlermann in Darm=
dt
an die Stadt Darmſtadt zu Gunſten der daſigen Stadtarmen im
trag von 342 M. 86 Pf.
Militärdienſtnachricht. Juſtizrath und Garniſons=Auditeur
eiffenbach in Mainz wurde zum Mitglied des General=Auditoriats
t dem Range eines Rathes 3. Kl. und dem Titel eines Geheimen
iſtizraths ernannt.
Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und der
1ſtiz wurde der Hülfsgerichtsſchreiber bei Großh. Landgerichte der Pro=
n
Starkenburg W. Linß mit Aushülfeleiſtung bei dem Secretariate
eſes Miniſteriums, Section für Juſtizverwaltung, beauftragt; ferner
r Großh. Amtsanwalt zu Bingen Th. Kolb zum Hülfsgerichtsſchreiber
Großh. Landgericht der Provinz Starkenburg, der Gerichtsacceſſiſt
Bücking, ſeither mit den Functionen eines Amtsanwalts zu Fried=
rg
betraut, zum Amtsanwalt in Bingen beſtellt und der Gerichtsacceſſiſt
Sander zu Gießen beauftragt, bis auf Weiteres die Functionen
es Amtsanwalts zu Friedberg (rep. Butzbach, Bad=Nauheim und Vilbel)
verſehen.
- Reichstagswahlen. Für den Wahlkreis Mainz= Oppen=
im
iſt nunmehr eine Nachwahl auf den 8. December angeordnet
rden. W. Liebknecht iſt Abgeordneter für Offenbach=Dieburg.
1 Marquardſen (national=liberal) iſt im Wahlkreiſe Worms=
ppenheim
=Wimpfen mit einer Mehrheit von ea. 2000 Stimmen gegen
Ebner (Berliner Fortſchrittspartei) gewählt worden.
Auf Veranlaſſung und Einladung des Herrn Oberbürgermeiſters
Iy fand am Freitag Abend eine Beſprechung der Stadtverordneten
d anderer hieſiger Bürger ſtatt, um uber den Standpunkt der Stadt
rmſtadt gegenuber dem in Ausſicht ſtehenden und den Beſtand der
hniſchen Hochſchule gefährdenden Antrag eines Theiles des Fi=
nzausſchuſſes
der zweiten Kammer zu berathen. Der Herr Ober=
germeiſter
war in der erfreulichen Lage, der Verſammlung mittheilen
können, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog ihm das wärmſte
tereſſe für die Erhaltung und das Gedeihen der techniſchen Hochſchule
gedrückt habe, und daß ebenſo Se. Exc. der Herr Staatsminiſter Frei=
r
von Starck betont habe, daß weder die Finanzen des Großherzog=
ms
noch die Entwickelung der techniſchen Hochſchule ſelbſt Anlaß zu
1 in Rede ſtehenden Antrage geben können, und daß er mit aller Ent=
edenheit
für den Beſtand der Anſtalt eintreten werde. Es wurde
m dargelegt, wie die Stadt in Folge eines Vertragsverhältniſſes mit
n Staate das ganze der Stadt gehörige Gebäude der techniſchen Hoch=
ile
zur Verfügung geſtellt habe, wie weiterhin auf Grund eines von
Ständen genehmigten Vertrages die ſogenannten Baracken an das
lytechnikum abgetreten wurden und wie die Stadt hierdurch genöthigt
eſen ſei, große Summen zum Bau der neuen Realſchule ꝛc. aufzu
nden. Das große Intereſſe, das die Stadt an und für ſich an der
niſchen Hochſchnle nimmt, wird durch dieſe bedeutenden Leiſtungen noch
öht und erſchien es allen Anweſenden als eine Pflicht, daß das Ver=
tniß
der Stadt zur techniſchen Hochſchule und die dieſem zur Grund=
e
dienenden Verträge den Mitgliedern der Ständekammern in einer
kſchrift dargelegt werden.
O In der letzten Sitzung des Localgewerbvereins ſprach Herr
ermedicinalrath Dr. Pfeiffer über die Krankheiten der Ge=
rbtreibenden
, ein Thema, welches er natürlich nicht in dieſem
en Vortrag erſchöpfen konnte, ſondern weitere in Ausſicht zu ſtellen
Güte hatte. Der Vortragende conſtatirte zunächſt, daß die durch=
nittliche
Lebensdauer gegen früher, insbeſondere die Zeit des
ttelalters, eine weſentlich höhere geworden, weil damals die engen,
Tnpfen Straßen und mit verſumpften Wällen umgebenen, oft über=
erten
Städte eine Brutſtätte der Wechſelfieber gefährlichſter Art ge=
den
, die minder günſtige Ernährungsweiſe, insbeſondere der geringe

Fleiſchconſum, verheerende, ſcorbutartige Krankheiten erzeugt, die
Peſt, der ſogenannte ſchwarze Tod=, wohl auch die Blattern, zahlreiche
Opfer gefordert, zumal die Heilkunde auf der niedrigſten Stufe ſtand,
während jetzt die Städte dem Zutritt von Licht und Luft geöffnet, mit
gutem Waſſer verſehen, reinlich gehalten, von einer weit beſſer genährten
Bevölkerung bewohnt, der im Nothfall gebildete Aerzte zur Seite ſtehen,
eine weit geſündere Wohnſtätte bieten. Dieſe Umwandlung der Ver=
hältniſſe
berechtige zu dem Satz, daß die ſogenannte ,gute, alte Zeit=
mit
ihren langlebigen Menſchen in das Bereich der Fabel gehört, da
notoriſch die Fortſchritte der Cultur das Leben verlängern. Hierauf wies
der Herr Redner darauf hin, daß das eingehende Studium der eigent=
lichen
Berufskrankheiten erſt ein neues Gebiet ſei, behandelte darauf
die Hauptnachtheile, welche die profeſſionelle Stellung, ins=
beſondere
die für die hieſigen Induſtrie=Verhältniſſe allein in
Betracht kommende ſtehende und ſitzende Stellung, im Ge=
folge
hat, führte in dieſer Beziehung eingehend aus, daß eine über=
mäßig
langandauernde ſitzende Beſchäftigung erfahrungsgemäß
Störungen der Verdauungswerkzeuge, Unterleibs= und Bruſtkrankheiten
nach ſich zieht, während die ſtehende Beſchäftigung, obwohl weit ge=
ſunder
, ſchließlich die Bildung von Krampfadern und deren Gefolge
mit ſich zu bringen pflegt. Ein weiterer weſentlicher Factor iſt der
Arbeitsraum, deſſen vielfach ſchlechte Luft meiſt die Blutarmuth
der Arbeiter veranlaßt, während andererſeits die beim Betrieb auftreten=
den
ſchädlichen und giftigen Gaſe, insbeſondere Kohlenſäure, ſchwefelige
Säure, Schwefelwaſſerſtoff, Chlorgas u. ſ. w. die Geſundheit bedrohen,
auch das verarbeitete Material reſp. deſſen Staub mitunter höchſt
gefährlich wirkt, übermäßige Reizung der Luftwege und Athmungs=
organe
bedingt, da dieſer Staub bis in die feinſten Partien der Lunge
eindringt und dort nachweisbar iſt. Den Schluß des hochintereſſanten,
ſehr beifällig anfgenommenen Vortrags, bildete die Erörterung der am
häufigſten auftretenden gewerblichen Vergiftungen insbeſondere
durch Pholsphor(Zündhölzerfabrikation), Blei,Arſen, Queckſilber,
hin und wieder auch noch Kupfer und Zink.
Der evangeliſche Kirchengeſangverein, der ſich das
lobenswerthe Ziel geſetzt hat, den Sinn für das kirchliche Leben durch
das Mittel der religiöſen Tonkunſt zu wecken und zu kräftigen, mithin
das Schöne durch das Gute zu wirken, veranſtaltete am Sonntag in der
Stadtkirche ſeine erſte diesjährige Winteraufführung. Der außergewöhn=
lich
ſtarke Zudrang von Hörern aus allen Ständen bewies aufs Neue,
welch günſtigen Boden der Verein für ſein ſchönes Streben in unſerer
Stadt gefunden hat. Von den mit gewohnter Präciſion und Reinheit
vorgetragenen Geſängen ſprach das bei aller contrapunktiſchen Strenge
der Compoſition tief ergreifende Sieut eervusi von Paleſtrina be=
ſonders
an, eine Tonſchöpfung, die der große italieniſche Meiſter im
riſchen Schmerz über den Tod ſeiner Gattin componirt haben ſoll.
Auch der Chor Jauchzet dem Herrn von Mendelsſohn machte einen
vortrefflichen Eindruck. Wenn wir dieſe beiden Stücke beſonders hervor=
heben
, ſo ſoll damit der Schönheit der übrigen keineswegs zu nahe ge=
treten
ſein. Die Chorſchule bewies durch den Geſang zweier Choräle,
mit welch glücklichem Erfolg der Verein beſtrebt iſt, das kirchliche Lied
bei der heranwachſenden Generation zu pflegen, um ſo mit der Zeit auf
den Gemeindegeſang beim Gottesdienſt einen fördernden Einfluß zu üben.
Herr Organiſt Anton betheiligte ſich an dem Concert durch zwei geſchmack=
voll
geſpielte Orgelſtücke.
R. Wenn ein Verein mit dem Erfolg ſeines erſten öffentlichen Auf=
tretens
zufrieden ſein kann, ſo iſt es der neu gegründete Darmſtädter
Männergeſangverein, welcher am Camstag Abend im großen
Saale zur Traube nach kaum dreimonatlichem Beſtehen unter Leitung
ſeines Dirigenten, Herrn Hofmuſikers A. Kugler, ſein erſtes Concert
veranſtaltet hatte. Mag auch der Einwurf, daß ein Bedürfniß zur Grün=
dung
eines weiteren Geſangvereins zu den bereits in großer Zahl hier
beſtehenden durchaus nicht vorliege, eine gewiſſe Berechtigung haben, ſo
können wir die Idee, welche der Gründung dieſes Vereins zu Grunde
lag, und die der Vorſitzende, Herr Protokolliſt Dern, vor Beginn des
Concertes in einer Anſprache klarlegte, nicht verwerfen. Vor allen
Dingen hat es ſich hier gezeigt, daß wenn Männer, die ſich Eins füh=
len
, mit Luſt und Liebe fur eine Sache eintreten, ſelbſt in kürzeſter Zeit
Schönes erreicht werden kann, und in der That waren die Leiſtungen
dieſes jungen Vereins äußerſt lobenswerth, denn Chöre wie Quartette
wurden mit ſolcher Sicherheit und Präciſion vorgetragen, daß ſelbſt
Muſiker von Fach ihre volle Anerkennung nicht verſagen konnten. War
nun das Programm an und für ſich ſchon ein ſehr reichhaltiges, ſo hot
dasſelbe durch die gefällige Mitwirkung der in Verhinderung der Frau
Lenke=Kraze eingetretenen Frau Baumann, Gemahlin unſeres beliebten
Baſiſten, ſowie des Herrn Hofſchauſpielers Wagner, beſonderes In=
tereſſe
. Frau Baumann hatte ſich durch ihre anmuthige Erſcheinung wie
durch ihre klangvolle ſchöne Stimme alsbald ungetheilten Beifall der
zahlreich erſchienenen Mitglieder erworben und mußte ſie ſämmtliche
Lieder auf ſtürmiſches Verlangen wiederholen; ebenſo fanden die beiden
Declamationen des Herrn Wagner große Anerkennung. Fräul. Stautz,
die Herren Hofmuſiker Petr und Pfeil, ſowie Herr W. Olff hatten den
muſikaliſchen Theil des Programms übernommen und entledigten ſich
ihrer Aufgabe in einer höchſt anzuerkennenden Weiſe; namentlich fanden
die Claviervorträge des Frl. Stautz großen Beifall.

[ ][  ]

2450

4

Das Samstag Abend im Saalbau ſtattgehabte Concert des
Mozart=Vereins erfreute ſich, wie dies Regel bei allen Productionen
dieſes Vereins, eines äußerſt zahlreichen Beſuches. Das Programm
brachte als Wiederholung zwei Chöre von O. Hohlfeld: Frühlings=
troſt
und Margreth am Thoren die trefflich executirt wurden.
Voraus ging eine fünftheilige Compoſition für Violine und Pianoforte
von Goldmark, vertreten durch die Herren Unkenſtein und Spangenberg,
welche beide Gelegenheit fanden, durch ungewöhnliche Vollendung der
Technik und verſtändnißvollen Vortrag das Publicum zu erwärmen und
zu lebhaften Beifallsſpenden anzuregen. Zum Schluſſe wurde das be=
liebte
Geſangſtück die Bauernhochzeit in Kärnthen' von Koſchat in neuer
Einſtudirung und höchſt flotter animirter Durchführung geboten.- Der
hierauf folgende Ball hielt die Mehrzahl der Anweſenden bis zu ſehr vor=
geſchrittener
Stunde in heiterſter Stimmung vereinigt.
Der unter dem Protectorat Sr. Königl. Hoheit des Großher=
zogs
ſtehende ältere Verein für Vogel= und Geflügelzucht
beabſichtigt wie in früheren Jahren wieder und zwar in den Tagen
vom 10.-12. Dezember einen Vogel= und Geflügelmarkt zu veranſtalten,
auf welchem Race= und Zuchthühner, Tauben, Canarien und fremd=
ländiſche
Vögel, Käfige ꝛc. ꝛc. zum Verkaufe ausgeſtellt und damit Ge=
legenheit
geboten werden ſoll, den Liebhabern eine zuverläſige Quelle
zum Ankauf geſunder und raceächter Zuchtthiere, feiner Canarienſänger ꝛc.
zu bieten. Der Markt findet wiederum im Gartenſaale des Darm=
ſtädter
Hofes dahier ſtatt, und erwirbt jeder Beſucher durch Erlegung
des nur 20 Pf. betragenden Eintrittsgeldes das Recht, aus dem auf=
geſtellten
Glücksrade ein Loos zu ziehen, durch welches er Hühner, Tauben,
Vögel ꝛc. gewinnen kann. Mit dem Markt iſt eine Verlooſung von
Geflügel und Vögeln verbunden, zu welcher Looſe 20 Pf. im Markt=
locale
zu haben ſind.
( Wir machen unſere geehrten Leſer auf die Fauſt=Recitation des
Herrn R. Türſchmann hiermit aufmerkſam, welche nächſten Sams=
tag
den 3. Dec. im Saale zur Traube ſtattfinden wird. Wir erwähnten
bereits in einem früheren Referat, daß gerade dieſe Recitation eine in
allen deutſchen Hauptſtädten vollauf gewürdigte und anerkannte Leiſtung
des Recitators iſt.
Dem Herrn Oberförſter Joſeph in Eberſtadt wurde von der
Jury der Jagdausſtellung in Cleve für hervorragende Leiſtungen auf
dem wiſſenſchaftlichen Gebiete der Jagd die goldene Medaille ſowie ein
Ehrendiplom und ein Gedenkalbum zuerkannt.
Bremſer B. der heſſiſchen Ludwigsbahn, welcher wegen fahrläſſiger
Inbrandſetzung eines mit Spiritus beladenen Waggons in Unterſuchung
gezogen wurde, hatte ſich bei den Löſchverſuchen beide Hände ſtark ver=
brannt
. Eine Quackſalberin rieth ihm als das beſte Heilmittel, Tinte
auf die Brandwunden zu ſchütten, welchen Rath er auch befolgte. Die
Hände ſchwollen darauf zu einer unförmlichen Maſſe an und nur
der Hülfe eines Arztes gelang es, den Unglücklichen am Leben zu er=
halten
.

233
Namen Wagner und Meyerbeer Die nahe Aufeinanderfolge einer Reihe
von Opern dieſer beiden Componiſten legt Vergleichungen zwiſchen ihnen
nahe, welche unſeres Erachtens nur zu Gunſten Wagner's ausfallen
können. Die franzöſiſchen Textbücher Meyerbeer's laſſen allerdings an
4offlichem Reiz nichts zu wünſchen übrig; eine Fülle abwechslungsvoller
Situationen und intereſſanter Begebenheiten wird vor Augen geführt
und der Muſik ſomit Gelegenheit gegeben, ſich in den mannigfachſten
Formen zu bewegen. Von der Durchgeiſtigung des Stoffes jedoch, welche
die Wagner'ſchen Opern kennzeichnet, und von der tiefen Erfaſſung der
pſychologiſchen Probleme und Vorgänge, aus denen in ächt dramatiſchem
Zug eine einheitliche Entwicklung der Handlung hergeleitet wird, iſt bei
Meyerbeer kaum die Rede. Wagner, der die Muſik durchaus in den
Dienſt der dramatiſchen Kunſt ſiellt, und der ſeine Sänger keinen Takt
ſingen läßt, welcher etwa nur durch Rückſicht auf muſikaliſchen Wohl=
klang
und nicht auch zugleich durch die dramatiſche Situation bedingt
wäre, läßt eben dadurch den bühnengewandten und glänzenden Meyer=
beer
an Tiefe und Innerlichkeit weit hinter ſich zurück. Die geſtrige
Aufführung des Robertu reihte ſich denjenigen des Prophet= und
der Hugenotten die wir in dieſer Saiſon bereits gehört haben, würdig
an und verlief ſchwungvoll, präcis und ohne ſtörenden Mißklang. Das
Orcheſter bildete eine treffliche Grundlage, auf der ſich die Leiſtungen
der Sänger im Ganzen mit wohlthuender Sicherheit bewegten. Frau
Mayr ſang die ſchonen Arien der Jſabellau mit gewohnter hervor=
ragender
Künſtlerſchaft und erzielte wiederholt Beifall, der ſich nach den
mit ſtaunenswerther Bravour vorgetragenen Figuren und Cadenzen des
2. Aktes, ſowie nach der beliebten,Gnadenarier zu ſtürmiſchem Hervor=
ruf
ſteigerte. Neben ihr wirkte Fräulein Roth als Alicer durch die
ausgiebige Macht ihrer Stimme, die ſelbſt in den Fortiſſimo=Stellen und
in den höchſten Lagen nicht der Fülle und des Wohlklanges entbehrt.
Auch das dramatiſche Spiel der Fräulein Roth zeigte ſich wirkungsvoll
und riß im Verein mit den ſchon genannten Vorzügen der Sängerin
das Publikum, u. a. in der Scene am Kreuz, zu einem für den Fortgang
der Vorſtellung faſt gefährlichen Applaus hin. Ihr Partner an dieſer
Scene, Herr Baumann (Bertram), ließ, ſich dadurch jedoch
nicht in ſeinem Einſatz beirren, zeigte ſich vielmehr hier, wie überhaupt
während der ganzen Oper von ſattelfeſter Sicherheit und nach Stimm=
klang
, Erſcheinung und Spiel als wohlgeeigneter Vertreter ſeiner Rolle.
Herrn Bär, der den Robert, wie alle ſeine Partien, geſanglich ſchön
und beifallswerth gab, ſprechen wir für das lebensvolle und entwickelte Spiel
ganz beſondere Anerkennung aus. Herr Hofmüller ſang als Raimbaut
recht hübſch, hinſichtlich der Mimik iſt er mit ſichtlichem Erfolg bemüht,
ſich von ſchablonenhaftem Weſen mehr und mehr frei zu machen. Die
bedeutſame Aufgabe, welche die Oper dem Chor auferlegt, fand ſichere
und kräftige Erledigung. Der Glanz der Ausſtattung, die Balletſcene
des dritten Actes und ganz beſonders die ausgezeichnete mimiſche Dar=
ſtellung
der Fräulein Bohne (Helene) wurden nach Gebühr gewürdigt
und letztere ſogar durch Hervorruf anerkannt.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. November.
Precioſa,u Schauſpiel von P. A. Wolff. Das Thema von
einem durch Zigeuner geraubten und nach Jahren ſeinen Eltern unver=
hofft
zurückgegebenen Kinde, welches der Precioſa zu Grunde liegt, iſt
in Erzählungen und Dramen ſo unzählige Mal verarbeitet worden, daß
das Schauſpiel Wolff3 ohne Zweifel längſt jeden Reiz verloren hätte,
wenn ihm nicht durch die reizende und überaus populäre Muſik Weber's
ſtets ein dankbarer Zuhörerkreis gewährleiſtet wäre. Es ſind drei Formen
möglich, unter denen das Wort mit der Muſik in Verbindung treten
kann: die des geſchloſſen=melodiſchen Geſanges, die des Recitativs und
die des Melodramas, d. h. der Unterlegung der nicht geſungenen, ſondern
geſprochenen Rede unter die Muſik. Iſt dieſe letzte Form im Ganzen
ſeltener zu finden, ſo erweiſt ſie ſich doch als außerordentlich geeignet zur
Erzielung eines weichen, rührenden oder auch feierlichen Eindruckes; ſo
z. B. im Cgmont mit der Beethoven'ſchen Muſik, ſo im Struenſee
von Beer und ſo auch in der Precioſa. Die ſceniſche Ausſtattung, mit
welcher unſere Bühne das Stück zu ſchmücken pflegt, trägt gleichfalls
das Ihrige dazu bei, dasſelbe in Gunſt zu halten. Das Schauſpiel iſt
bei gleicher Rollenbeſetzung ſchon mehrfach in dieſem Blatte beſprochen
worden, und es genügt daher, wenn wir conſtatiren, daß Fräulein
Weigel ſich wiederum als reizende Darſtellerin der Precioſal bewies,
daß Herr Butterweck ſeinen köſtlichen Pedror mit manchem neuen
Späßchen zu würzen wußte, und daß auch die übrigen Rollen, beſonders
die Viarda (Frau Eppert) recht gut geſpielt wurden. Der Geſang
des Chores war lobenswerth.
Montag, den 28. November.
Robert der Teufel.: Große hiſtoriſche Oper von Meyer=
beer
. Die wohlberechtigte Rückſicht auf die Kaſſe bringt es mit ſich, daß
die Sonntagabende in unſerem Hoftheater ausſchließlich für die große
Ausſtattungsoper offen gehalten werden, und daß ſomit das Sonntags=
repertoire
einen weſentlich anderen Charakter trägt, als dasjenige der
Wochenoper. Nur ſelten lieſt man an Sonntagen auf dem Theaterzettel
den Namen eines muſikaliſchen Claſſikers, um ſo häufiger begegnen die
Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten, betreffend:

Darmſtädter Hof. Miß Raby und Miß Wigley von London.
A. W. Grant von Glasgow, L. E. Leigh von Plymouth, A. B.
Knig von London, Laſſelles und R. W. Pritchard von England,
Officiere. J. H. Gibſon von York. Douglas=Harington und Sohn von
London. Ruchmayer, Rentner von Wien. Korndörfer, Hüttenbeamter
von Hirzenhain. Closhen von Münſter. Keſſeler, Civ.=Ingen. von
Berlin. von Grolman, Amts=Richter von Wald=Michelſtadt. Ullrich,
Brauereibeſitzer von Pfungſtadt. Dr. Kyſer von Oppenheim. Fräulein
Welcker von Heidelberg. Gläſer von Lengfeld, Rennemann von Pforzheim,
Beck von Baſel, Wehn von Gießen, Schnell von Berlin, Vollmer von
Mannheim, Stief von Plauen, Arnold von Frankfurt, Gottſchalk von
Berlin, Gagel von Lichte, Haakt von Heilbronn, Liſt von Lauterbach,
Hirſch von Hanau, Benndorf von Gera, Rüdiger von Höchenſchwand,
Koch von Apolda, Weber von Barmen, OOrville von Michelſtadt,
Dähler von Bern, Löwenſtein von Wermelskirchen, Bruch von Zwei=
brücken
, Schulz von Crefeld, Schnurer von Frankfurt, Weil von Wien,
Schmitz von Crefeld, Wolff von Bremen, Weſſel von Osnabrück, Hirſch=
mann
von Sprendlingen, Greiffenhagen von Berlin, Merx von Bleichen=
rode
, Halm von Berlin, Perrin von Karlsruhe, Bücklers von Crefeld,
Kalbſchmidt von Offenbach, Kaufleute. Frau Bremſtein von Höchſt a. M.
Polizeibericht vom 28. November.
Einer Butterhändlerin wurde geſtern von ihrem Wagen ein Henkel=
korb
mit 7½, Pfund Butter ꝛc. entwendet.
Tages= Kalender.
Dienstag 29. November: Geſellige Vereinigung der Deutſchen Fort=
ſchrittspartei
.
Mittwoch 30. November: Generalverſammlung des Alice=Frauenvereins.
Concert des Zitherclubs.
Samstag 3. December: Vorleſung von Profeſſor Otto Roquette zum
Beſten des Alice=Vereins für Frauenbildung und Erwerb.
Montag 5. December: Concert des Muſikvereins.
Mittwoch 7. December: Generalverſammlung des Gartenbauvereins.

Preis=Liſte Chinefiſcher Thee's von Robert Scheibler

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.