Darmstädter Tagblatt 1881


17. November 1881

[  ][ ]

Wonnementsprelz
vlertelſährlich 1 Mark 50 Pf. met
Bringerlohn Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
oeegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Quarial inek Poſtauffclag.

Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
hlluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
verden angenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinftr. Rr. 22.
mBeſſungen von Friedr.-Aher.
Holzſtraße N. 25. ſowie ausvim
von ellen Annomen Epeditiauan

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R 225.

Donne rstag den 17. November.

188k.

B e k a n n t m a ch u n g.
Man bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß nach der heute vorgenommenen Ermittelung das Ergebniß der am
5. November l. Js. ſtattgehabten engeren Reichstagswahl im VI. Wahlkreiſe folgendes iſt:
Zahl d. Wahl= Zahl d. abgegeb. Hrn. Prov.=Director Hrn. Kreis=Aſſeſſor Erwin Ungültige
Stimmen.
berechtigten.
Fr. Küchler;. Mainz. Frhr. v. Löwz. Heppenheim. Stimmen.
4783
2578
A. Vormaliger Kreis Bensheim 6640
2199
6
2909
5019
1116
B.
Erbach
1791
2


4475
1690
5
G.
2780
Lindenfels 6153

555
1968
D.
2524
Neuſtadt 3794

5939
8738
14691
Hauptſumme 21606
14
Hiernach erſcheint alſo Herr Kreis=Aſſeſſor Erwin Freiherr von Löw zu Heppenheim als gewählt.
Bensheim, den 31. October 1881.
Der Wahl=Commiſſär des VI. Heſſiſchen Reichstagswahlkreiſes.
Dr. Uſinger, Großh. Kreisrath.

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich.
neten Gerichts wurden nachſtehende Ein=
träge
vollzogen:

übergegangen; die dem Mardachai Marrz
ſertheilte Procura beſteht fort.
Darmſtadt, den 9. November 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(10241
C. Küchler.
Bartha.

Am 27. October 1881:
Die von Herrn Ludwig Jacob Gerſchlauer
von Darmſtadt geführte Firma Heinrich
Ritſert - Weinhandlung; - iſt vom
13. October 1881 an durch Aufgabe des
Geſchäfts erloſchen.
Carl Gerſchlauer betreibt zu Darmſtadt
unter der Firma Carl Gerſchlauern
ſeit 15. October 1881 eine Weinhandlung
als Alleininhaber und hat ſeinem Sohn
Ludwig Gerſchlauer Procura ertheilt; der=
ſelbe
iſt berechtigt, die Firma zu vertreten
und zu zeichnen.
Am 9. November 1881:
Die Firma S. Hartochi zu Darm=
ſtadt
iſt in Folge Ablebens des Inhabers
ſeit 25. October 1881 erloſchen.
Die Firma Gebrüder Marxu zu
Darmſtadt iſt in Folge Ablebens des In=
habers
Jacob Marx auf deſſen Wittwe
Babetta, geb. Feiſt, ſeit 4. October 1881
mit Activen und Paſſiven als Alleininhaberin,

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Bäckers
Jacob Mahr in Eberſtadt wurde heute
am 14. November 1881, Nachmittags
5¼ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Herr Rechtsanwalt Laudenheimer in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter er=
nannt
.
Konkursforderungen ſind, bis zum
14. December 1881 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie über
die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes
und, eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände,
und zur Prüfung der angemeldeten Forder=
ungen
auf:
Mittwoch den 21. December 1881,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Lermin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz yaben

ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind=
wird
aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem
Konkursverwalter bis zum 14. December 1881
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 14. November 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold.
Veröffentlicht:
Uſinger,
Gerichtsſchreiber.
[10242
Bekanntmachung.
In Zwangsvollſtreckungs=Sachen
des Leopold Joſeph in Reichelsheim,
Gläubigers,
gegen
G9. Hch. Helfrich Ehefrau von Dorf=
Erbach, Schuldnerin,
wegen Forderung.
Die auf den 29. d. Mts. anberaumte
Immobilienkaufſchillings=Verſteigerung wird
zurückgenommen.
Darmſtadt, den 15. November 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[10243
Arnold.
Uſinger.

624

[ ][  ][ ]

2330

R 225

Verſteigerungs=Anzeige.

Freitag den 18. November d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden im Gartenſaale Ecke der Kaſernen= und Rheinſtraße verſchiedene
gut erhaltene Möbel, als: 2 Sophas, 1 Kommode, 3 Kleiderſchränke,
12 Strohſtühle, 6 Rohrſtühle, 1 Regulator mit Schlagwerk, Bettſtellen,
Bettwerk, 1 Flügel von Lipp in Stuttgart, Spiegel, Teppiche,
1 Mehlkaſten, 1 Specerei=Einrichtung, 1 Copirpreſſe, 1 Vorplatzthür und
Fenſter, div. Kurzwaaren u. ſonſtige Gegenſtände öffentlich meiſtbietend verſteigt.
Amtsgerichts=Taxator.
G. Adler jr.
10244)
Bekanntmachung.
250 getragene Mäntel,
ſowie eine Partie altes Eiſen
meiſtbietend zu verkaufen.
Die Beſichtigung kann vom 14. bis incl.
19. d. Mts., jeden Nachmittag von 2 bis (in Pianino (neu) preiswürdig zu
4 Uhr, auf der Regiments=Kammer in der ( verkaufen. Promenadeſr. 16. 08597
Cavallerie=Caſerne hier geſchehen.
Gebote hierauf, welche auf den Preis
pro Mantel reſp. Kilo Eiſen zu laute
haben, ſind verſchloſſen mit der Aufſchrift:
Submiſſion auf Mäntel ꝛc.1 bis 21. d. Mts.
im Bureau: Grafenſtraße 41 zweiter Stock
abzugeben.
ſempfehle eine große Auswahl
Darmſtadt, den 10. November 1881.
1. Großherzogliches Dragoner=
Regiment Nr. 23. 110076

Vorienster
Das unterzeichnete Regiment beabſichtigt, fertigt gut u. preiswürdig die Glaſerei von
Lmdwis Rettle,
Lauteſchlägerſtraße 9. 19431

Bekanntmachung.
Die diesjährige Nadelholzſamen=Ernte in
den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes
der Oberförſterei Dieburg wird
Dienstag den 22. d. Mts.,
Morgens 10 Uhr,
im Gemeindehauſe dahier öffentlich in 3 Ab=
theilungen
verſteigert.
Dieburg, am 15. November 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Dieburg.
[10245
Hüter.

Feilgebotenes.
la Steariulichier
von Münzing & Co.
in Paqueten und looſe empfiehlt
Lr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. 19600
Feine Liqueure

empfiehlt

(8900

Carl Watzinger.

Prima Buhrkohlen,
ſowie Stück=und gewaſchene Nußkohlen
von vorzüglichem Brand, empfiehlt billigſt
J. Wingeldoy,
[7994
Obergaſſe I.

Sandätsweine!
Garantie für Reinheit!
Tokayer Einderwein in ganzen
halben und viertel Flaſchen,
Halaga, Sherry, Madeira,
Marsala, Portwein,
Bordeauk,
Ingelheimer,
Hiersteiner,
Ruster Auslese,
Rüdesheimer Raiser=Seot,
Steinwein Seot
in
2 u. ¼ Flaſchen,
¹⁄.
Letztere Größe beſonders für Kranke
geeignet, empfiehlt
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. (9578

Auf Peihuachten
Taschentücher aller Arten, Tischtücher,
Servietten, Handtücher, Gläsertücher,
Leinen in allen Breiten, sämmtliche Bett,
waaren ste. eto.
Vorhangstofkfe ſind wieder in allen Sorten
reich vertreten.
Ferner mache auf einen kleinen Poſten Mnaben-
Hemden aufmerkſam, die ſehr ſolid und gut gear=
(10094
beitet ſind und billigſt abgebe.
1H. OSdt vonnnihoh"

Briquekes auls Braunkohlen, und angenehuſtes

reinlichſtes, beſtes
Brennmaterial für Stuben= und Küchenfeuerung.
Anthracit-Mohlen für amerikaniſche Oefen.
Prima Ruhr=, Stück=, Nuß= und Schmiedekohlen, Holzkohlen.
Kleingemachtes trockenes Holz, in vorzüglicher Güte, empfiehlt
Bernhard H. Hackenburger,
Eliſabethenſtraße 42.
(8656

Brautkränze, Brautschleier, Handschuhe,
Taschentücher eto.
empfehle aus neuen Zuſendungen.
Anlon Schmidt,
Ludwigſtraße 8.
(10017

4

11

[ ][  ][ ]

M 225

2331

Engl. Patent=Feueranzünder, Feuer anzumachen. 8660

für 10 Pfennige 50 Mal
Alleinverkauf Bernhard H. Hachenburger, Eliſabethenſtr. 42.
Verkaufsſtellen bei den Herren G. Liebig Sohn, Louiſenplatz, W. Henſel,
Ernſt=Ludwigs=u. Saalbauſtr., Ph. Weber, Carlsſtr., C. Reinemer, Nieder=
Ramſtädterſtr., A. Buß, Dieburgerſtr.hier u. A. Marburg, Carlsſtr. in Beſſungen.

für Stickereien geeignet, werden, ſo lange Vorrath reicht,
weit unterm Einkaufspreis abgegeben.
Tadois Alter,

Möbelfabrik,
Saalbauſtraße 37.

l0246

grankſurter a
eutulg
und Handelsblall.
Abonnements auf die Frankfurter Zeitung, jetzt das einzige große
entſchieden freiſinnige Frankfjurter Blatt, welche in einer Auflage von
26,500 Exemplaren
eiſcheint, werden bei allen Poſtämtern angenommen.
Der Abonnementspreis der Frankfurter Zeitung= leinſchließlich
Stadtanzeiger') beträgt pr. Vierteljahr ) Ml. 9, pr. Decbr. Ml. 3.
Die Frankfurter Zeitung iſt das größte, beſtunterrichtete Blatt Süd=
und Mittel=Deutſchlands, deſſen politiſcher Theil ebenſo wie die Abtheilungen
für Handel=, Volks= und Landwirthſchaft, Gewerbe, Kunſt und Wiſſen=
ſchäft
nicht minder das unterhaltende und belehrende Feuilleton demſelben ſeit
einer Reihe von Jahren einen Weltruf verſchafft haben.
Durch den über alle Welttheile ausgedehnten Privat=Telegraphendienſt
erhalten die Leſer der Frankfurter Zeitung; alle wichtigen Neuigkeiten
raſcher als durch irgend ein anderes Blatt.
Um Jedermann Gelegenheit zu geben, den reichhaltigen Inhalt der Frank=
furter
Zeitung näher kennen zu lernen, erklären wir uns bereit, Denjenigen,
welche von Neujahr ab zu abonniren geneigt ſind, auf ſchriftliches Verlangen
von jetzt ab bis Ende December eine hinreichende Anzahl von Probe=
nummern
gratis und franco zuzuſenden.
Expedition der Franſifurter Zeitung.
Frankfurt am Main, große Eſchenheimergaſſe Nr. 37.
*) Für Darmstadt bei unſerer Agentur bei Herrn Georg Hof,
Eliſabethenſtraße, per Vierteljahr Mk. 8.25.
[10247

Anthracit Rohlen für amerik. Oejen,
Fettschrot, Stückkohlen,
Buchenu. Tannenholz, klein gemacht,
empfiehlt, die Kohlenhandlung
Hax Ramm,
Hügelſtraße 1. (9363

Billige Pantodieln.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
das Paar zu 3 Mark, friſche Sendung
Frauen=, Männer= und Kinderſtiefel in
bekannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße I, 1 St. hoch.

Prima ſtückreiches Fettschrot,
vorzüglich im Brand, Huss- und
Stückkohlen zu den billigſten
Preiſen.
G. Staunuler,
Waldſtraße 17. (7604

Fin feines Sopha, eichen Speiſetiſch
L=u. 6 hohe Stühle, Spiegel, eiſerne
Bettſtelle, Kleiderſtänder, Gasampel
zu verk. Kranichſteinerſtr. 17, 1 Tr. (10247a

Göhbob
Lonfeckion

von

CGh-Goutaadthll,
Markt 4.
Paletots,
Regenmäntel
und
Hindermäntel,
von den einfachſten bis zu
[10174
den feinſten.

W Ein neuer Noman -4
Georg Ebers:
Die Frau Bürgermeiſterins,
Preis gebunden M. 7,
wird in Kürze erſcheinen.
Beſtellungen auf das Buch nimmt ſchon
[10216
jetzt entgegen
Johs. Waitz,
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 19.
Billige Haſen.
Von einem Treibjagen empfing mehrere
100 Haſen und erlaſſe dieſelben ſo lang
Vorrath:
Ertra große Mk. 3.30,
große
3.
mittlere
275.

nach Beſſungen 30 Pfg. billiger. Auf
Wunſch werden die Haſen zerlegt und
gehäutelt.
[10194
Geinrich Röhrich,
gegenüber der kathol. Kirche.
Feinſtes, reinſchmeckendes Mohnöl,
Olivemöl, ücht Nizza,
Burgunderessig & Weinessig,
Feine Talelseufe,
Aecht engliſches Semfmehl,
Gewürze, ganz und rein geſtoßen,
empfiehlt
Friedrioh Sohaster,
(9826
Ludwigsplatz 7.

[ ][  ][ ]

2332

Mark 2.10 per

December frei

M 225
in's Haus

64

RulUuyuritr Jonrndu.
Neu eintretenden Abonnenten wird dasſelbe bis Ende November unentgelilich zu=
geſtellt
. In der Didaskalia erſcheint ſoeben ein höchſt ſpannender Roman:
Die Straßenprinzeſſin.

Gratis das Witzblatt=Schalkes.

(1023

Die Agentur Ecke der Schützen- und Hügelſtraße 20.

Große Verlooſung
zu Karlsruhe am 1. December 1881
Kunſt= und Kunſtgewerbe=Ausſtellung daſelbſt.
EEin Loos eine Mark. gu
1 W. von Mk. 10000, 6000, 4000, 3000, 2000 etc. ete.
1000 Gewinne im W. von 70000 Rurk. E
Looſe bei allen Looſeverkäufern zu haben.
Moritz Strauß junior in Mainz,
Staatseffecten. & Looſe- Geſchäft,
alleiniger General=Debitair. (0036

Demnächſt erſcheint ein neuer Noman:
Die Fran Bürgermeiſterin
von
Georg Ebers,
und liefere ich bei Vorausbeſtellungen ge=
bundene
Exemplare für M. 6. (10248
Darmſtadt,
Ballonplatz. C. Hoffmann,
Hofbuchhändler.

Gdhov=

f. Gold Hoccafrein und kräftig,
f. West. Java per Pfd. M. I.
fein und kräftig,
H. Portorico
fl. gelb Preangerl per Pfd. M. 1.10.
fst. Martinique hochf., kräft. Qualit.=
Plant.-Ceylon Kaffee pr. Pſd. M.l.20.
Bei 10 Pfund billiger. E.
d. L- =0n,
(8373
Bleichſtraße.

Friſch geſchoſſene Reh=
in
großer Auswahl zu billigſten Preiſen,
ebenſo
Hirſche.

Rücken, per Pfund.
Keule, per Pfund
Bug, per Pfund
Ragout, per Pfund.
empfiehlt,

90 Pfo.
80
65
45
[10249

Gejurich Röhrich,
gegenüb. d. kathol. Kirche.

Friſche Schellfiſche

heute eintreffend, per
10250)

Pfund 25 Pfg.

EimanUel FIId.

Vermiethungen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſo=
fort
zu vermiethen.
Gebr. Nover.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine freund=
liche
Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.
7476) Victoriaſtraße 48. Beletage,
elegante Wohnung von 5- 6 Zimmern
mit Balkon und allem Zubehör.
Preis 750 Mk. Näheres Parterre.
7695) Mühlſtraße 60 am Kapellplatz
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die Beletage mit allen Bequemlichkeiten
anderweit zu vermiethen und im November,
auf Verlangen auch ſchon früher zu beziehen.
Näheres im Hauſe parterre.
7904) Rheinſtraße 23 Beletage,
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar zu verm.

6895) Rheinſtraße 23
Laden mit Comptoir zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
E
7557) Woogsplatz 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
8337) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
Logis, mit Waſſerleitung verſehen, an eine
einzelne Dame zu vermiethen.
8506) Waldſtraße 34 Hochparterre
2 freundliche Zimmer unmöblirt zu verm.
GOALeataGtaGD
8 8582) Kahlertſtraße 7der 2. Stock,
H Victoriaſtraße 55. 57 und 59 jetz
Ader 1. und 2. Stock mit allen Be=P
Gquemlichkeiten zu vermiethen und als=
G bald zu beziehen. Näh. Kahlertſtr. 7.5
G.
Gagggggugge
8831) Wilhelminenſtraßel7 derklein,
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mit
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Ritſert.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl. Zimmer
ſofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
8997) Dieburgerſtraße 9, 2. Stock
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne
Penſion billig zu vermiethen.
9337) Schönes möblirtes Zimmer
zu vermiethen Waldſtraße 17, 1. Etage.
9615) Alexanderſtraße 8 ein ſchönes
Zimmer im 3. Stock mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und gleich beziehbar.
9830) Riedeſelſtraße 35 iſt die Bel=
Etage, 8 Zimmer, Küche ꝛc., per ſofort zu v
Ebendaſelbſt im 2. Stock 3 Zimmer nebſt
Küche. Näheres Schützenſtraße 17.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10001) Ludwigſtraße 6 ein fein möbl
Zimmer zu vermiethen.
10122) Promenadeſtraße 51
3. Stock (7 Zimmer m. Zubehör, Waſſer=
u
. Gasleitg.) vom 1. Januar ab zu verm.
Näheres daſelbſt parterre.
10178) Promenadeſtraße 33 Parterre=
Wohnung an eine ruhige Familie zu verm.
10181) Mühlſtraße 23 ein unmöbl
frdl. Parterrezimmer ſof. beziehbar.
10251) Kranichſteinerſtraße 23 1. St
ein Zimmer ſofort zu vermiethen, auf Ver=
langen
mit Verköſtigung.
CLn.
H
MtAAAAAAAAAA
1
10252) Ein geräumiger Laden
1i
nebſt Comptoir in meinem neuen
Hauſe am Ludwigsplatz mit oder ohne
Logis zu vermiethen.
GuſtavHickler.

1) Nlnhiear rrrck
ſinoſtraße, möblirtes Zimmer mit Kabinet.

Tanz=Unterricht.
Einige anſtändige Damen und Herren können ſich noch an einer Partie für
Française anſchließen und ladet dazu höflichſt ein
A. Sturm, Tanzlehrer,
Ballonplatz Nr. 7.
[10143
MB. Für frühere Schüler jeden Sonntag Abend von 7 Uhr ab Repetitionsſtunden.

10
11

[ ][  ][ ]

3
840
020
130
24
3
5-
74
82
1044
118.

enen
üge.

K 225
Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 18. November l. Js., Abends 8 Uhr, Eröffnung der
Winter=Abend=Verſammlungen pro 188182, im Saal der Reſtauration Bockshaut
dahier.
Tagesordnung: 1) Reſerat des Vorſitzenden und des Schriftführers über
die Thätigkeit des Localgewerbvereins im abgelaufenen Jahre. 2) Vorlage der
geprüften Nechnungen pr. 1880 des Localgewerbvereins und der Handwerkerſchule
Darmſtadt. 3) Mittheilungen des Vorſitzenden über neuere Anſchaffungen des Landes=
gewerbvereins
für deſſen techniſche Muſterjammlung, insbeſondere über Majoliken.
Eröffnung des Saals um 7 Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriſten
aufgelegt ſind und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt. Gier im Glas in dem
vom Verein gemietheten Saal.)
Darmſtadt, den 15. November 1881.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins.
(0254
Buſch.

Hannoverſche Lebens-Verſicherungs-Anſtalt.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir unſere General=Agentur
Darmſtadt, die bisher von unſerem Oberinſpector Herrn Otto Rutenberg ver=
waltet
wurde, am heutigen Tage
Herrn Erfedrich Hamm in Darmſtadt
definitiv übertragen haben.
Herr Hamm iſt von uns mit den nöthigen Vollmachten verſehen und befugt, in
unſerem Namen Quittungen zu ertheilen, überhaupt rechtsverbindliche Handlungen
vorzunehmen.
Hannover, den 16. November 1881.
Die Direction.
Wittstein. Hugo Hlapproth.
Auf vorſtehende Bekanntmachung mich beziehend, empfehle ich die Hannoverſche
Lebensverſicherungs=Anſtalt, welche am 1. Juni a. c. ihr 50jähriges Jubiläum
gefeiert hat mithin zu den älteſten im deutſchen Reiche zählt, zum Abſchluſſe von
Lebens= und Ausſteuer=Verſicherungen beſtens.
Jede weitere Auslunft ertheile ich bereitwilligſt, verabfolge Proſpecte gratis und
bin ſtets bereit Verſicherungs=Anträge entgegen zu nehmen.
Friedrich Eamm, General-Agent.
Bureau: Nieder=Ramſtädterſtraße 63. I.
10255

Weihnacht 1881.

Zur bevorſtehenden Weihnachts=Saiſon bringen wir unſere ſeit vielen Jahren
beſtehende allgemein bekannte
Central-Annoncen-Expedition
der deutſchen und ausländiſchen Zeitungen
empfehlend in Erinnerung. - Die Beförderung von

jeder Art erfolgt auf das Prompteſte und Billigſte und wird auf Wunſch
ſtets Rath über die für die betreffenden Anzeigen geeignetſten Zeitungen,
über das thpographiſch wirkungsvollſte Arrangement, ſowie auch über zweck=
mäßige
Abfaſſung der Annoncen ertheilt. Beſonders günſtige Verträge mit
vielen Blättern des In= und Auslandes ermöglichen es uns, in den meiſten Fällen
den Inſerenten vortheilhafte
Ausnahmspreise
zu ſtellen. Koſtenvoranſchläge werden bereitwilligſt geliefert.
Gefällige Aufträge, insbeſondere für illuſtrirte Zeitſchriften, erbitten wir
möglichſt bald, damit die Aufnahme der Annoncen rechtzeitig und an guter Stelle
erfolgen kann.
G. L.e Daulo & Coe
Bureau in Darmstadt, Grafenſtraße 30,
ferner vertreten in allen größeren Städten.
(9816
2 Leitungsverzeichniss gratis.

2383
Adreßbuch 1882.
Donnerstag den 17. Novbr. iſt Bogen 7
Me bis Re auf den Revieren und dem Melde=
büreau
aufgelegt.
Geſchäfts=Verlegung.
Mein ſeitheriges Geſchäftslokal, Grafen=
ſtraße
18, iſt nach Neckarſtraße 22 ver=
legt
worden, und erſuche ich höflichſt meine
Abnehmer, ihre gütigen Beſtellungen dort,
oder wie ſeither Alexanderſtraße l5 aufzugeben.
Neckarſtraße 22,
Alexanderſtr. 15. W. Hoffmann,
10184)
Kohlengeſchäft.
Iffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hok, Hofpapierhandlung. 4326
ür ein hieſiges Engrosgeſchäft wird ein
2* junger Mann mit guten Schulkennt=
niſſen
als Lehrling geſucht. Schriftliche
Offerten nimmt unter D Nr. 105 die Exp.
d. Bl. entgegen.
(8683
20-25 Ctr. ſchönes Grummet zu
verkaufen. Schwanenſtraße 39.
[10195
Dur Ausbülfe empfiehlt ſich im feineren
2) Kochen eine zuverläſſige Frau.
Näheres in der Expedition.
110200
Fine tüchtige Köchin, welche auch etwas
C= Hausarbeit übernimmt, geſucht zu einer
Herrſchaft nach Cöln. Näheres Friedrich=
ſtraße
12.
[10231
ſucht für
Ein Buchhalte jeine freien
Stunden Beſchäftigung. Gefl. Offerten be=
foͤrdert
d. Exped. d. Bl. unter S. G. (10256
Fin tüchtiger Gießermeiſter in Heerd=,
Ofen= und Maſchinenguß, der die
Leitung von Kachelöfen gründlich verſteht
und gute Zeugniſſe hat, ſucht Stellung.
Näheres in der Exp. d. Bl. (10257
ſin Herr ſucht bei freundlichen Leuten
E ein angenehm möbl. Zimmer mit
Schlafkabinet mittlere Eliſabethenſtraße,
oder in der Nähe. Offerten nur mit Preis=
angabe
poſtlagernd unter W150. (10258
Hu kaufen geſucht: 1 gebrauchter mittel=
großer
Porzellanofen mit Kochein=
richtung
u. 1 Zimmer=Barren. (10259

der Franhfurter Ausſtellung
2. Sorie
Hauptgewinn im Werth von
20000 Mark,
ſowie der
Weihnachts=Ausſtellung
hieſiger Gewerbehalle
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Ziehung Ende December.

175)

[ ][  ][ ]

2334

R 225

Siermit die ergebenſte Mittheilung, daß ich, geſtützt auf die mir vom Großherzogl.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz ertheilte Conceſſion zum Betrieb der
ſechſten Apotheke dahier,
dieſelbe Dienstag, den 15. November
Promenadestrasse Hr. 9. nächst dem Justiapalaste
eröffnet habe.
[10129
W. Hamohd.

Iſluſtrirte Wochenſchriſt erſten Ranges.
In 1½ Jahren 38,000 Abonnenten erreicht!
Jeder bis Ende 1881 noch eintretende Abonnent erhält gratis
nach Vereinbarung der Verlagshandlung mit der Deutſchen Geſellſchaft zur
Rettung Schiffbrüchiger: Aus Sturm und Noth'. Selbſtſchriften=Album des
Deutſchen Reiches. Preis 5 Mark. Enthaltend circa 300 Autographen und
Zeichnungen hervorragender lebender deutſcher Männer und Frauen, ſowie Oeſter=
reichs
und der Schweiz. Herausgegeben im Auftrag und zum Beſten der
Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger von der Verlagshandlu ng des
Deutſchen Familienblatts.

Neue Romane und Novellen: Zwiſchen zwei Todſünden! von Levin
Schücking. - Herodias: von E. Velh. - Zittal, Roman aus dem
Schwarzwalde von Baring Gould (Verfaſſer der Mehalahi).
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Priſen von Albert Lindner. - Ein Traum von W. Jenſen. - Nach
Jahr und Tagl von Konrad Telman. - Ferner neue Erzählungen von Ernſt
Wichert, K. A. Becker, Theodor Fontane, Emil Marriot, L. v. François, M.
v. Ebner=Eſchenbach, E. v. Vincenti, Ferdinand Groß, Beit Ried und Anderen.
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Samstag den 19. Rovember: Vorabendgottesdienſt um 4½. Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9¼ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 19.November: Vorabend 4 Uhr.
Morgens 8 Uhr, Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbath=Ausgang 5 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 20. November an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr.

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Donnerstag von 9-11 und 4-6 Uhr.
Georgſtraße 13, 4. Stock.
[10158

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Theilnahme, welche uns bei dem ſo ſchmerz=
lichen
Verluſt unſeres guten Gatten und
Vaters Brust Heyler
zu Theil wurden, ſagen wir Allen unſeren
iefgefühlten Dank.
[19265
Darmſtadt, den 16. November 1881.
Die Hinterbliebenen.

Trudchen, ) Bauernmädchen
Lieschen,
aus Maua

Frau Kilian.
Fräul. Bernhard.
Herr Wagner.

Der Wirth zum vollen Krug= Herr Knispel.
Ein Leierkaſtenmann
Deſſen Weib
Frau Leiſt.

Erſter
Herr Schöhr.
Nachtwächter in
Zweiter
Herr Schie.
Kahla
Dritter
Herr Krüger.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag den 18. November.
11. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
K rie g i m Fri ed en.
Luſtſpiel in 5 Acten von G. v. Moſer und
Franz v. Schönthan.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 17. November.
10. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Alibi,
oder:
Die Fahrt in's Philiſterium.
Komiſche Oper in 3 Aufzügen von Guſtav Schmidt.
Perſonen:
Amtmann Grauert in Kahla Herr Mickler.
Nagel, Bäckermeiſter daſelbſt Herr Butterweck.
Gretchen, ſeine Nichte und
Mündel
Fräul. Czerwenka.
Ernſt Hellbach, ) Studenten Herr Bär.
aus
Heinrich Müller,
Herr Hofmüller
zelix Berger
Jena Hr. Kraze.
Samuel Knolle, Wichſier.
Herr Köhler.
Hellmuth, Schulze in Maua Herr Bögel.
Hans, ſein Sohn
Herr Franke.
Martin Nachtwächter in Kahla Herr Leib.
Peter,
Bauernburſchen Herr Hedrich.
Chriſtoph,
aus
Herr Lang.
Stephan,
Maua
Herr Hartig.

[ ][  ][ ]

2336

Bediemung.
Wümladhichste

225
Preſse Dilllgst.

J. Gückert
Hof-Möbelfabrik
Bleichstrasse 32. Darmstadt.
N27.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 vom 16. November
enthält: Bekanntmachung, die Gebühren der Kreisärzte und Kreis=
veterinärärzte
bei Dienſtgeſchäften innerhalb des Dienſtbezirks betr.
Heute Nachmittag 1½ Uhr findet im weißen Saale des Königl.
Schloſſes die Eröffnung des Reichstags ſtatt. Vorher wird
Gottesdienſt für die Mitglieder der evangeliſchen Kirche in der Schloß=
kapelle
um 124 Uhr, für die Mitglieder der katholiſchen Kirche in der
St. Hedwigskirche um 1 Uhr abgehalten werden.
Ein höchſt intereſſanter Bericht des Landeskultur= Inſpec=
tors
weiſt darauf hin, daß die Rheinniederung in der Provinz
Starkenburg ganz beſonders einer Verbeſſerung ihres Kulturzuſtandes
bedürftig iſt, indem er betont, daß ſeit 1870 in dem Kreis Groß=Gerau
allein durch Ueberſchwemmungen ein Schaden von etwa 10 Millionen
Mark entſtanden. Die Verbeſſerung dieſer Zuſtände, ſo wird ferner
ausgeführt, erfordere Entwäſſerungskanäle und theilweiſe künſtliche Hebe=
vorrichtungen
, welche ein genoſſenſchaftliches Vorgehen der Inter=
eſſenten
nothwendig machen, für welches aber unſere dermalige Geſetz=
gebung
nicht die erforderliche Unterlage biete.
2 Auch im hieſigen Provinzial=Arreſthaus und dem Haft=
local
daſelbſt ſoll die Selbſtverköſtigung der Gefangenen eingeführt
werden und iſt deshalb die Erbauung einer hierfür geeigneten Küche,
veranſchlagt zu 9860 Mk., in Ausſicht genommen.
0 Die Gehalte der Forſtwarte ſollen eine Erhöhung erfahren
und dieſerhalb Gehaltsklaſſen von 1040 Mr., 940 Mk. und 840 Mk. ge=
bildet
werden. Motivirt erſcheint dieſe Aufbeſſerung durch das dienſt=
liche
Intereſſe.
Bei dem Gensdarmeriecorps ſoll unter Mithülfe des
Staats ein Unterſtützungsfonds ins Leben gerufen werden, der
namentlich bei Erkrankungen des Mannes ſowie der Familie helfend
einzugreifen berufen iſt.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
October l. J. 93 Kranke mit 2096 Pflegetagen ärztlich behandelt
und verpflegt.
D. Beſſungen. Die Donnerstag den 17. November d. J. Nach=
mittags
5 Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung hat folgende
Tagesordnung: 1) Vortrag der Baucommiſſion betr. die Chauſſirung
des nach dem israelitiſchen Friedhof ziehenden Weges. 2) Die Erbauung
eines chauſſirten Vicinalwegs von Eſchollbrücken nach Darmſtadt.
3) Geſuche: a. um Verbreiterung des Holzwegs und b. Anlegung eines
öffentlichen Brunnens mit Waſſerleitung in der Kirchſtraße. 4) Holz=
hauer
=Accord. 5) Geheime Sitzung: Geſuche und Mittheilungen.
L. Beſſungen. Der ältere Geſangverein dahier wird, wie wir
hören, Samstag des 26. ds. Mts. eine Abendunterhaltung mit Theater
aufführen, auf welche wir heute ſchon aufmerkſam machen. Dem Ver=
nehmen
nach ſollen auch zwiſchen dem erſten und zweiten Stück lebende
Bilder mit bengaliſcher Beleuchtung veranſtaltet werden. Wir wollen
hoffen und wünſchen, daß eine zahlreiche Betheiligung ſtattfindet, zumal
das zu erhebende Entree (20 Pf. von jedem Mitgliede und 50 Pf. von
Nichtmitgliedern) in die Theaterkaſſe fließen ſoll.
In Mainz mußten im Rechnungsjahre 188081 wegen Weg=
zugs
der Beſteuerten, wegen Steuernachläſſen und aus Mangel an

pfändbaren Objecten ca. 42,000 M. an Umlagen und ſonſtigen ſtädtiſchen
Einkünften niedergeſchlagen werden.
Mainz, 16. November. Zur Abwehr der für die Städte immer
unerträglicher werdenden Laſten durch das Unterſtützungswohnſitz=
geſetz
iſt hier nach dem Vorgange andrer Städte wie z. B. Darmſtadt
eine verſchärfte Controle über Perſonen und Verhältniſſe Neueinziehender
angeordnet worden. Durch Anfrage bei der Behörde des letzten Auf=
enthaltsortes
ſoll in jedem einzelnen Falle der Unterſtützungswohnſitz,
Erwerb und Vermögen des Anziehenden feſtgeſtellt und je nach dem Er=
gebniß
event. die Abweiſung betrieben werden. Es iſt dies die einzige,
wenn auch nur ſchwache Handhabe, um den Zuzug erwerbsunfähiger
Familien wenigſtens einigermaßen zu verhüten.
- Eine Mainzer Familie iſt das Opfer eines ſchändlichen Betrugs
geworden. Ein Mitglied dieſer Familie lernte nämlich unlängſt auf der
Reiſe von England nach Deutſchland einen anſcheinend höchſt gebildeten
Herrn kennen, der ſich Dr. S. aus London nannte. Die beiden neuen
Bekannten ſchloſſen Freundſchaft und Dr. S. wurde hier in die Familie
des Erſteren eingeführt. Nachdem er hier die Tochter des Hauſes kennen
gelernt hatte, hielt er bei deren Vater um ihre Hand an und da letztere
damit einverſtanden war, mit Herrn Dr. S. vereint durchs Leben zu
wandern, wurde alsbald beſtimmt, daß die Trauung des Paares in
London ſtattfinden ſolle. Der Vater der Dame hatte übrigens, ehe er
die Einwilligung zur Vermählung ſeiner Tochter mit Herrn Dr. S. gab,
ſich nach London gewendet und um nähere Auskunft über die Verhält=
niſſe
ſeines zukünftigen Tochtermannes erſucht. Die Antwort, die er er=
hielt
, war eine äußerſt günſtige, ſo daß er kein Bedenken trug, das
Glück ſeines Kindes zu begründen. Wie geſagt, die Trauung ſollte in
London ſtattfinden und außerdem wurde, was die Hauptſache iſt, ver=
einbart
, daß an dem Tage der Hochzeit Herr Dr. S. berechtigt ſein
ſollte, auf einem dortigen Bankhauſe 10,000 Mark an baarem Gelde zu
erheben, wozu er die nöthigen Legitimationspapiere eingehändigt erhielt.
Herr Dr. S. war zunächſt allein nach England gereiſt, während ihm ſeine
Braut und deren nächſte Verwandte zur Hochzeit folgen ſollten. Der
Trauungstag kam heran und in einem Hotel harrten verabredetermaßen
die Braut und deren Eltern des Bräutigams. Stunde um Stunde ver=
rann
, aber Niemand ließ ſich ſehen. Boten wurden ausgeſandt, aber
keiner konnte über den Verbleib des Bräutigams Auskunft geben. End=
lich
eilte der Vater der Braut auf das Bankhaus, auf welchem er die
10000 M. Mitgift hinterlegt hatte; hier aber erfuhr er zu ſeinem nicht
geringen Schrecken, daß der Bräutigam bereits am frühen Morgen das
Geld erhoben hätte. Das Endreſultat war, daß man es mit einem
Schwindler zu thun hatte, der mit dem Gelde davongelaufen war
und gar nicht Dr. S. geheißen hatte, ſondern daß er ſich nur dieſen
Namen angeeignet hatte. Der wirkliche Dr. S. war eine in London
ſehr geachtete Perſönlichkeit. Von dem Betrüger hat die Familie bis
jetzt nichts mehr gehört.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, den 16. November.
Die Zeit. wo der Name des Dichters der Amaranth zu den ge=
feiertſten
und bekannteſten der deutſchen Literatur gehörte, liegt ſeit einem
Vierteljahrhundert hinter uns. Es war die Zeit des politiſchen und
religiöſen Rückganges, welcher auf die ſturmbewegten Jahre 1848 und
49 unmittelbar gefolgt war. Die Amaranth iſt vergeſſen und abgeſehen
von der im Kriegsjahre 1870 entſtandenen Dichtung Vom neuen Reich
iſt es nur das Schauſpiel Philippine Welſerz durch welches der

[ ][  ]

R6
2336
Name Oskar von Redwitz dem weiteren Publicum von heutzutage
bekannt iſt. Iſt dies Stück auch nicht ganz frei von jener für die
Amaranth ſo bezeichnenden ſüßlichen und thränenſeligen Weichlichkeit und
läßt ſich auch gegen die Führung der Handlung, ſowie namentlich gegen
die etwas gar triviale Löſung des Knotens manch gegründeter Einwand
erheben, ſo behauptet die Philippine Welſer doch immerhin in der keines=
wegs
großen Zahl von brauchbaren hiſtoriſchen Schauſpielen eine
beachtenswerthe Stelle. - Fräulein Ethel, die als Darſtellerin der
Titelpartie ſchon früher ſchöne Erfolge erzielt hat, wußte auch geſtern in
ſicherer Herrſchaft über die Rolle die mancherlei rührenden Momente
derſelben mit anmuthigem und fein durchdachtem Spiele zur Wirkung zu
bringen. Recht wohl gelang ihr namentlich die Darſtellung des Kampfes
zwiſchen der Liebe zu dem Auserwählten und der Pflicht gegen die Eltern
im dritten Acte. Auch die Scenen ſtillen häuslichen Lebens im vierten
Act ſpielte Frl. Ethel mit gewinnender Liebenswürdigkeit. Herr
Hacker fand für den feurigen, alle Schranken der Convenienz in
der Gluth der Leidenſchaft, überſpringenden und, dabei, doch
innigen und treuen Charakter des Erzherzogs angemeſſenen
Ausdruck. Ab und zu leidet übrigens bei Herrn Hacker die Deutlich=
keit
der Ausſprache unter dem ſtürmiſchen Feuer des Vortrags. Recht
lobenswerth zeichnete Herr Mickler den reichen Kaufherrn Franz
Welſer, mit ſeinem ſelbſt vor dem Kaiſer ſich nicht beugenden ſtolzen
Patrizierſinn. Das Spiel war ſachgemäß und ſelbſt in den ſtärkſten
Affecten ohne Uebertreibung. Welſer's Gattin greift nur im dritten
Act weſentlich in die Handlung ein, in allen übrigen Scenen ſteht ſie
mehr paſſiv zur Seite. Frau Steck, die Darſtellerin derſelben, löſte
ihre Aufgabe höchſt beifallswürdig. Graf von Thurn, der edel=
müthige
, ſelbſtloſe Freund, des Erzherzogs, fand durch Herrn
Steude, die liebevolle und anhängliche Katharina von Loxan durch
Fräulein Berl treffliche Darſtellung. Unter den kleinen Rollen, die
durchweg wohl zu ihrem Rechte kamen, ſei die epiſodiſche Figur des
Böhmiſchen Bauern (Herr Butterweck) beſonders hervorgehoben. Die
wenig zahlreiche Zuhörerſchaft folgte der Handlung mit ſichtlicher Theil=
nahme
und belohnte die Scene zwiſchen Philippine und Ferdinand im
vierten Act mit Blumen und einem Lorbeerkranz.

14 Die OperCarmen' von Georges Bizet.
Die Spannung, mit der unſer Publikum der am Hoftheater bevor=
ſtehenden
Aufführung dieſes Werkes entgegenſieht, wird es rechtfertigen,
wenn wir, ohne dem Urtheil unſeres Opern=Referenten vorgreifen zu
wollen, einen kurzen Vorbericht über dasſelbe bringen, der unſern
Leſern nicht unintereſſant ſein und zugleich der Novität ſelbſt bequemeren
Eingang vermitteln dürfte.
Die Handlung der Oper iſt nach Prosper Merimées gleich=
namiger
ſpaniſcher Novelle bearbeitet. In letzterer iſt Carmen ( ſpa=
niſcher
Taufname, zu deutſch: Garten) hein verlorenes Weib, unter dem
verwildertſten Banditen= und Zigeunervolk aufgewachſen und dazu abge=
richtet
, Reiſende in eine Mördergrube zu locken.
Sie hat niemals Ge=
legenheit
gehabt, den Unterſchied von gut und böſe kennen zu lernen, und
verübt daher das Laſterhafte mit Holdſeligkeit, man möchte ſagen, mit
Unſchuld. Es kommt aber eine Situation, in der ſie mit ſolchem
Heroismus ſtirbt, daß ſich in die wenigen Augenblicke des Todes die
Größe und die Schönheit zuſammendrängen, von welchen das Leben
dieſes Weibes hätte ausgefüllt ſein können.
Die Librettiſten mußten auf eine vollſtändige Wiedergabe aller
pfychologiſchen Feinheiten des Romanciers verzichten; ihre Heldin iſt je=
doch
den Hauptlinien der Zeichnung nach derſelbe intereſſante und mit
Conſequenz durchgeführte Charakter geblieben, nicht minder der männ=
liche
Träger der Handlung, Don Joſs, der junge Brigadier, das un=
glückſelige
Opfer des gefährlichen Weibes. Der Inhalt des Textbuches iſt
der Hauptſache nach folgender; Carmen hat mit ihren Mitarbeiterinnen
in einer Cigarrenſabrik zu Sevilla blutige Händel gehabt. Don Joſs,
ſeit zwei Tagen beim Regiment und ihrer zum erſten Male anſichtig,
erhält von ſeinem Lieutenant den Befehl, ſie ins Gefängniß zu liefern,
läßt ſie aber, bezaubert und willenlos gemacht von ihrer dämoniſchen
Schönheit und ihren herausfordernden Blicken, unterwegs entſchlüpfen.
Der Sergeant wird zur Strafe degradirt und eingeſperrt.
Nach wiedererlangter Freiheit ergiebt er ſich ihr vollſtändig, deſertirt
und zieht mit ihr, obgleich des jungen Glücks bald verluſtig, grauſam
gequält und verrathen, aber unfähig, ſich dieſen Banden zu entwinden,
als Mitglied einer Schmugglerbande in die Wildniß der Grenzgebirge.
Vergebens ſucht ein junges Bauernmädchen, Micaéla, von ſeiner
Mutter ihm zur Braut beſtimmt, ihn dieſem Leben zu entreißen. Eine
neue Liebe Carmens facht ſeine Eiferſucht zu hellen Flammen an; voll
raſender Begier, ſeine Qual ſo oder ſo zu enden, fordert er Carmen auf,
dem Torreador, ſeinem Nebenbuhler, zu entſagen und mit ihm, Joſs,
dem gefährlichen Treiben fernab, einem einſam friedlichen Leben zuzu=
liehen
. Sie aber weiſt ihn höhniſch zurück und ſchleudert ihm das Ver=
lobungspfand
, den Ring, ins Geſicht. Wie von einem Scorpionſtich
verwundet, kennt er ſich nun ſelbſt nicht mehr und ſtößt ihr in dem Mo=
ment
, da ſie dem ſiegreichen Stierkämpfer zujubelnd in die Arme ſtürzen
will, den Dolch in die Bruſt.
Wir enthalten uns jeden Urtheils über dieſe Handlung; daß ſie
höchſt ſpannend iſt, wird man nicht verkennen. Die vier Acte, in denen
ſie ſich entwickelt, ſind Bilder von getreu national=ſpaniſcher Färbung.

225
Ein öffentlicher Platz zu Sevilla mit bunt bewegtem Volks= und Soldaten=
leben
im erſten Act, darauf das Innere einer einſam gelegenen Schenke,
für Schleichhändler und Dirnen ein beliebter Rendezvousort, fortwährend
bolebt durch Kommende und Gehende in geheimnißvollem Treiben; im
dritten Act wilde Schluchten der andaluſiſchen Berge zu finſterer Nacht=
zeit
, zuletzt endlich der Platz vor der Arena für Stiergefechte zu Cordova,
auf ihm die dem Einzug der Kämpfer zujauchzende Menge.
Die Meinungen über den muſikaliſchen und allgemein äſthetiſchen
- in dem einen
Werth der Carmen können noch ſo ſehr differiren,
Punkt werden ſie ſich alle einig finden, daß dieſes Werk ein Ganzes, ein
Original iſt. Die Muſik iſt eine durch Geiſt, vielleicht beſſer geſagt
Esprit, und echt muſikaliſch=dramatiſches Talent hervorragende Production,
immer anregend und fein, auch durch Formgewandtheit bei knappem
und überall zutreffendem Ausdruck feſſelnd. Dazu eine Fülle origineller,
reizend erfundener Melodien und ein Ernſt und eine Gewiſſenhaftigkeit der
Arbeit, welche auch contrapunktiſch oft ungemein intereſſant und tüchtig
iſt Muſter graziöſer und pikanter Lied= und Tanzweiſen, zugleich
faſt photographiſch treue Characterbilder ſind die Habanera und die
Seguidilla im erſten Acte und das Zigeunerlied Carmens im zweiten;
ferner der Bolero, mit dem Escamillo, der Stierfechter, ſich ſo glän=
zend
einführt; der marſchartige Dur=Satz iſt eine populär wirkende, der
Situation mit großem Geſchick angefügte Weiſe. Das Des-dur-Quintett
des zweiten Actes mit ſeinem tarantellartigen Rhythmus und das
Kartenlegerinnentrio ebenda ſind wahre Perlen von muſikaliſcher
Erfindung und virtuoſer Technik im Styl der komiſchen Oper und dem
Beſten, was Auber geſchrieben, an die Seite zu ſtellen. Als einer
ungemein effectvollen Nuance ſei des Intermezzos gedacht, mit welchem
Carmen die voller Uebermuth lanzirten Prophezeiungen ihrer Gefährtinnen
unterbricht; die Vorahnung des Todes iſt in ergreifender Weiſe durch
die Inſtrumentation in der Begleitung illuſtrirt; tragiſche Poſaunen=
klänge
breiten einen tiefſchwarzen Schatten auf das Bild voll Jugend=
luſt
und Leben. Ein Meiſterſtück der Inſtrumentirungskunſt iſt ferner
die Ces-dur-Stelle in dem glänzenden pezzo concertato des zweiten
Actes: Ach, die Zöllner ſind nur Sünder. Von den Chören ſeien be=
ſonders
hervorgehoben der reizende Rauchchor der Cigarrenarbeiterinnen
nnd der in ſeiner wilden Lebendigkeit ſo charakteriſtiſche Maſſenbericht
derſelben Damen' von dem Streite in der Fabrik; nicht minder die
Chöre der Schmuggler im zweiten Act und die Lieder: der
Straßenjungen.
Es würde zu weit führen, wollte man die ſonſtigen zahlreichen
Schönheiten, von denen die Partitur dieſes intereſſanten Werkes ſtrotzt,
einzeln erwähnen. Vergeſſen wir aber nicht zu bemerken, daß neben den,
durch dämoniſche Sinnlichkeit, ungebändigte Lebenskraft und lodernde
Leidenſchaft charakteriſirten Stellen auch das lyriſche Element in berech=
tigter
und wohlthuender Abwechſelung zur Geltung kommt; es iſt durch
die unſchuldsvolle Micasla vertreten, welcher der Componiſt in einer an
Beredtſamkeit und an Wahrheit des Ausdrucks hinter der Sprache der
Hauptperſonen nicht zurückſtehenden Weiſe mild verſöhnende oder innig
flehende Weiſen in den Mund gelegt hat. Auch eine Art Leitmotiv
taucht zu wiederholten Malen in der Partitur auf; es iſt durch einen
abwärts gehenden, effectvollen Secundenſchritt charakteriſirt, im Aus=
druck
tief ſchmerzlich, die Bruſt beklemmend, und erſcheint überall da,
wo ein entſcheidender Augenblick im Schickſal der beiden Liebenden zur
unabwendbaren Kataſtrophe drängen will; man könnte es das Schickſals=
motiv
des dem Untergang geweihten Paares nennen.
Der Componiſt, Georges Bizet, ein Schwiegerſohn Halévys und
Schüler von A. Thomas, war als Haupt der neueſten muſikaliſchen
Schulen in Frankreich hoch angeſehen. Ein frühzeiliger Tod er war
wenig über dreißig Jahre alt - riß ihn 1875 plötzlich mitten aus hoff=
nungsvoller
Laufbahn. Drei Monate vorher war ſeine Carmen ſein
erſter entſchiedener Erfolg, das erſte Mal aufgeführt worden. Die Fran=
zoſen
nennen ihn einen enragirteſten Parteigänger Wagners, aber
dieſe Parallele erſchöpft nicht nur nicht den Künſtler=Charakter Bizets,
ſondern iſt ſogar geeignet, ihn in ein falſches Licht zu rücken. Ein jeder
verwendet das als Wahrheit gleichſam in der Luft Schwebende, ſo weit
er es erkannt hat und es ihm erreichbar geweſen, auf ſeine Art und
Weiſe; nicht Gemeinſamkeit des ſpeciellen Zweckes macht die Verwandt=
ſchaft
aus, ſondern die Einheit jenes als wahr Erkannten, über jeden
Nationalitätsunterſchied Erhabenen. Und der Opern=Componiſt Bizet
kann gegen den tragiſchen Dichter Wagner nur verlieren; denn ſeine
Lorbeeren gedeihen auf leichterem Boden.

Polizeibericht vom 16. November.
Es iſt gelungen, den Thäter zu ermitteln, welcher am Sonntag
Abend einen Artilleriſten in der Frankfurter Straße lebensgefährlich
verwundet hat. Geſtern Abend wurden durch zwei Burſchen aus
einem Laden in der Marktſtraße ein Paar Stiefeln im Werthe von 16 M.
entwendet und bei einem Trödler gegen 6 M. verkauft; die Thäter wur=
den
verhaftet.

Lugeo = Kalender.
Freitag 18. November: Eröffnung der Winter=Abend=Verſammlungen
des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 19. November: Concert der Geſellſchaft Eintracht. Theater
im Saalbau, veranſtaltet vom Alice=Frauenverein zum Beſten der
Waiſen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.