Darmstädter Tagblatt 1881


20. Oktober 1881

[  ][ ]

144.
Jahrgang.

Gomementspreis
vlertellährlich 1 Mark 50 Pf. mcl.
Bringerlohn Auzwärtz werden von
dlm Poſtämtern Beſtellungen en=
vegengenommen
m 1 Mark 50 Pf.
wwQuatal inc. Poſtaufichlag

Jrag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
PRugrietes Uhittyuttuigoout.

Iuſerate
werden angenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße N. 25. ſowie anzwür
von elle AnnoneenExeditionen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Donnerstag den 20. October.
188L.
N 205.

Bekanntmachung.
Durch Strafbefehle Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I. ſind folgende Strafen gegen/
die beibemerkten Perſonen erkannt worden:
9. Juni d. J.: Georg Wolf zu Groß=
Bieberau M. 15. wegen Verkaufs ge=
wäſſerter
Milch als guter Milch.
1. Auguſt d. J.: Jacob K m e r II.
zu Weiterſtadt M. 15, wegen derſelben
Uebertretung.
Eod.: Peter Trietſch zu Darmſtadt
M. 15. wegen Verkaufs abgerahmter Milch
als ganzer Milch.
30. Auguſt d. J.: folgende hieſige Wirthe,
weil ſie fahrläſſigerweiſe Stärkezucker ent=
haltenden
Wein als Naturwein feilgehalten/
haben:
Peter Peter Wittwe M. 50.
Friedrich Lagréze M. 50.
Guſtav Franke M. 60.
Darmſtadt, am 11. October 1881.
Der Gerichtsſchreiber:
J. V.:
19359
Schmeckenbecher.

Pferde=Verkauf.
Am 24. und 25. d. Mts., von
9 Uhr ab, werden gegen 105 überzählige
Dienſtpferde auf dem Artillerie=Schießplatz,
bei Darmſtadt öffentlich meiſtbietend gegen
gleich baare Zahlung verkauft, und zwar
am 24. etwa 80 Stück und Reſt am
25. d. Mts.
Großherzoglich Heſſiſche
Train=Compagnie. (9292

Fiſcherei=Verpachtung.
Freitag den 21. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr, wird die Fiſcherei im
großen Wooge, im Großherzoglichen/
Holzmagazin dahier auf 9 Jahre öffentlich
meiſtbietend verpachtet.
Darmſtadt, den 14. October 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(9293
Muhl.

Haugrod.

Getail,

Helder- und HantelBesätze.

Enöpfe, Lgraſen, Franzen.

Vordeliers, Spitzen, Rüschen ete.
Wäglioh Sendungenindouveautés

ABIAN U Dnd-

9360

Vollſtändiger Ausverkauf
in Kurz- Wollen- und Weißwaaren
wegen gänzlicher Geſchäftsaufgabe.
Seidene Bänder, Knöpfe, Kinderjäckchen und Höschen ꝛc. zum halben
Fabritpreis. Auch iſt die Ladeneinrichtung zu verkaufen.
Carlsſtraße
Hehmr. Alor, Nr. 20,
neben Herrn Schweinemetzger Riehl.
09100

für 10 Pfennige 50 Mal
Engl. Patent=zpeueranzunder, Zeuer anzumachen. 18660
Alleinverkauf Bérnhard H. Hachenburger, Eliſabethenſtr. 42.
Verkaufsſtellen bei den Herren G. Liebig Sohn, Louiſenplatz, W. Henſel,
Ernſt=Ludwigs=u. Saalbauſtr., Ph. Weber, Carlsſtr., C. Reinemer, Nieder=
Ramſtädterſtr., A. Buß, Dieburgerſtr.hier u. A. Marburg, Carlsſtr. inz Beſſungen.

[ ][  ][ ]

2108

R 205

LOWOfche

Brüssels,
Vorräthig am Stück
und als
Volvet,
Tapestry, Sopha= u. Bettvorlagen.
Wollene Teppiche am Stück 130 Etm. breit,
neue Qualität.
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Waare.
Cocosmatten, Cocosläufer.

AhleGdluino-

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ſind die Preiſe bei beſter Waare äußerſt billig.

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25 Wilhelminenſtraße,
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IIa
1.60 ½ ½
in Packeten von ¼ und
Jedes Packet ist mit Firma und nebenstehender
Schutzmarko versehen.
Dieser Kaffee ist nach einer eigenen, auf langjährige Erfahrung
gestützten Methode gebrannt, wodurch die bei gewöhnlicher Röstung.
sich verflüchtigenden aromatischen Bestandtheile gebunden werden.
Hierdurch wird beim Gebrauche dieses Kaffee's anderen gegen-
über
der vierte Theil erspart.
Die Mischung ist so gewählt, dass kräftige und aromatische Kaffee's
vereinigt das wohlschmeckendste Getränk liefern, wodurch sich dieser
Raffee in ganz Deutschland zahlreiche Freunde erworben hat. (8389
Niederlagen in Darmstadt bei den Herren Carl Watzinger,
Louisenplatz 4, Emanuel Fuld, Kirchstrasse I, A. Buss, Die-
burgerstr
. 9, C. A. Lücken, Obergasse 36. In Bessungen bei den
Herron Aug. Marburg, Carlstrasse 5 A. Woinmann, Carls-
strasse
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l. Vest. Java per Pfd. M. I.
G. Portorico
fein und kräftig,
fl. gelb Preanger per Pfd. M. 1.10.
fst. Martinique hochf., kräft. Qualit.=
Plant.-Ceylon Kaffeepr. Pid. M.1.20.
3 Bei 10 Pfund billiger.
G. u. votn,
Bleichſtraße. (8373

Feine Liqueure

empfiehlt

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von vorzüglichem Brand, empfiehlt billigſt.
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Stückkohlen zu den billigſten
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Stener amp; Dammann.

[ ][  ][ ]

R 206

2109

reinlichſtes, beſtes
Briqueſtes auls Braunkohlen, und angenehuſes
Brennmaterial für Stuben= und Küchenfeuerung.
Anthracit-Mohlen für amerikaniſche Oefen.
Prima Ruhr=, Stück=, Nuß= und Schmiedekohlen, Holzkohlen.
Kleingemachtes trockenes Holz, in vorzüglicher Güte, empfiehlt
Bernhard H. Hackenburger.
8656
Eliſabethenſtraße 42.

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L=ama-Chöles,
4
14
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ſonders
für Räder ſehr geeignet, verkaufe, um zu räumen,
unterm Selbſtkoſtenpreis von 4 Mk. an per Stück.
Hermuamm 1iöb,
19199
7 Ludwigsſtraße 7.

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Bleichſtraße 29,
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17365

in allen Arten und Größen, und werden alle hierbei nöthigen
Beſorgungen auf das pünktlichſte zu billigen Preiſen ausgeführt.

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Gof’=thnfhieee aub hen. allmitel
jetzt
J. C. Wöhlar,
Frankſurt a. M. und hier Hofstallstrasse Nr. 6,
empfiehlt ſich im Färben und chemiſchen Reinigen aller Stoffe, von Wolle, Seide,
Peluche, Federn ꝛc. ꝛc., Herren= und Damenkleidern, unzertrennt, Seiden=
zeug
rossort, Aufdämpfen ächter Sammetmäntel, unzertrennt, Neuwaſchen
von Spitzen, Tüllen, Crspetüchern und Federn, letztere ſchön gekräuſelt. Glacs=
Handſchuhe werden gewaſchen und gefärbt.
18925

Sicher und Sehnel
ist die Wirkung der ächten
Mon ogo- ſll-Doullolla
CvnvictorSchmidt Csöhne
in Wien,
bei lusten, Helserkeit, Verschleimung ete.
Lu haben bei
Carl Watzinger
in Darmstadt. (8823
Fine Garnitur feiner Peluche=Möbel
zu verkaufen.
Näheres Eliſabethenſtraße I.
9101
Modes.
Unterzeichnete erlaubt ſich den geehrten
Damen zur bevorſtehenden Herbſt= und
Winter=Saiſon mit allen in das Putzfach
einſchlagenden Arbeiten in und außer
dem Hauſe beſtens zu empfehlen, unter
Zuſicherung prompter, reeller und billiger
Bedienung.
Hochachtungsvoll
Gmilie Canos,
Magdalenenſtraße 1. (9216
Beſtellungen
einſter Spelse-Martoſteln, Achil-
les
ſind gelb, Aurora roth, Prima
Qualität, pro 200 Pfd. 0 Mark, können
Riedeſelſtraße Nr. 42 parterre gemacht
werden. Proben daſelbſt.
El9272
Von heute ab verkaufe ich mein
Prima Hammelfleiſch
per ½ Kilo 60 Pfg., anbei noch eine
Qualität im Laden abgeholt zu 40 Pfg.
L. Hesn, 19295
Schuſtergaſſe, gegenüber der Krone.
Zuchteber.
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O) ms der benuhmen Zuct
2
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zu verkaufen bei Bürgermeiſter Schäfer
zu Erfelden.
[9296
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Tafel-Golée
iſt wieder eingetroffen.
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114 Tagen
Rhein- a Vordeauxwein-Plaschen
. M. 10 per Hundert ab.
Carl Eul Callmany,
(9180
Weingroßhandlung,
Rheinſtraße 23 erſte Etage.

[ ][  ][ ]

211

R 205

B Ensultio, Gadldhuouy,
EltSdho, LömolU, Gauuoul,
TgzuUhGU
(9361

in neueſter und geſchmackvollſter Auswahl.
2 Unſere billigen festen Preiſe lohnen ſelbſt =a
für entfernt Wohnende.

IERD

Rach übereinſtimmenden Urtheilen einer großen Reihe angeſehener
echwelzer, deutsoher und östers. pract. Aerzte und vieler mo=
dielnischen
fachschriſten haben ſich die von Lpotheker Klch.
Brandt in Schatthausen aus Schwelzer Redieinelkräutern be=

reiteten Schweizerpillen durch ihre glückliche Zuſammenſetzung,
ohne jegliche, den Körper ſchädtgenden Stoffe in allen Füllen, wo

(dbung

es andezeigt erſcheint, eine velzſose Ooftnung herbeizuführen, An=
sammlungsn
von Galle und Schlelm zu onffornen, das Glut zu
relnigen Jſowie don yanzen Verdauungsapparat neu zu beleben und
zu kräftlgen als ein veeles. sicheres. echmerzlde wirkendes,
Elligos nöilmittel bewährt, welches Jedermann empfohlen zu wer=
den
verdient.
Man verlauge ausdrücklich nur Apoth. Rich. Brandt's
Schweinerpillen welche nur in Blechdoſen enthaltend 50 Pillen
21 Mark 1- und kkeineren Verſuchsdoſen 16 Pillen 35 Pf. ab=
gegeben
werden. Bes- Jede Schachtel ächter Schwelzerpillen
müß nebenſtehend angeführtes Etiquett, das weiße Schweizerkreuz
Aridl
im rothen Grund darſtellend und mit dem Namenszug des Ver=
prospoote
, welche u. A. auch zahlreiche Urtheile aus Fachkreiſen
fertigers verſehen, tragen.
4 über ihre Wirkungen enthalten, ſind in den nachverzeichneten Apotbeken gratis zu haben

Zu haben in Frankfurt a. H.: Adlerapotheke; Biebrich; Apotheker Vigener;
Heidelberg; Hirſchapotheke; Hannheim; Pelikan=Apotheke; Aschaffenburg; Hofapotheke.

per halb Kilo 40 Pfg.
G. HamOl,
Wendelſtadtſtraße. 19327

per halb Kilo 25 Pfg.

Carlsſtraße 24. (9362

Anthracit Kohlen für amerik. Oefen,
Fettschrot, Stückkohlen,
Buchenu. Tannenholz, klein gemacht,
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Hügelſtraße 1. (9363

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Gpenglermeiſter Zimbächer
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Preis: 1 Mark.
(9364
Karl Hess, Carlsſtraße 29.

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zu haben bei
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C Dieburgerſtraße 6.

(9366

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ſowie gute Birnen und Aepfel.
Bäckermeiſter Thilipp Pullmann,
gr. Bachgaſſe 35.
(9367

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pr. Otzd. M. 1.40.
Beohke,
pr. Pfund 90 Pfg.
Karpfen.
pr. Pfund 90 Pfg.
Aale.
pr. Pfd. M. 1.40.
Sehleie.
pr. Pfund 60 Pfg
Bärsche.
pr. Pfund 60 Pfg.

Carlsſtraße 24. (9368

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Russische Sardinen,
Berliner Rollmops,
Nene holl. Sardellen,
Häringe,
1)
09369
Marinirte Häringe

Ernſt=Ludwigſtraße 11.

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bronce
50 Mk., ein dreiarmiger Gaslüſtre
in grüner Bronce 55 Mk., eine Gas=
hängelampe
15 Mk., eine Garnitur
Gartenmöbel 50 Mk., ein Pult mit
flachen Schubladen für Zeichnungen 20 Mk.
Zu erfragen Schulſtraße 7.
19370

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empfiehlt

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Schulſtraße 7. (9371

6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
1. Sept. zu verm.
Gebr. Nover.
6757) Ruthsſtraße 9 ein Logis, 3 Zim=
mer
, Waſſerleitung. Preis 228 M.

7476) Victoriaſtraße 48, Beletage,
elegante Wohnung von 5- 6 Zimmern
mit Balkon und allem Zubehör.
Preis 750 Mk. Näheres Parterre,

8252) Schloßgraben 11 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1

7.

18

5

i8

6895) Rheinſtraße 23
ſind 2 Läden mit Comptoir zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
7695) Mühlſtraße 60 am Kapellplatz
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die Beletage mit allen Bequemlichkeiten
anderweit zu vermiethen und im November,
auf Verlangen auch ſchon früher zu beziehen.
Näheres im Hauſe parterre.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine freund=
liche
Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.

7904) Rheinſtraße 23 Beletage,
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar, event. auch
früher, zu vermiethen.
8337) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
Logis, mit Waſſerleitung verſehen, an eine
einzelne Dame zu vermiethen.
8506) Waldſtraße 34 Hochparterre
2 freundliche Zimmer unmöblirt zu verm.
8501) Friedrichſtraße, Nr. 22
Parterre 3- 4 Zimmer unmöblirt,
ſofort beziehbar.
8509) Gartenſtraße 13 neben der
Münze mehrere Logis zu vermiethen.
AGAGGaGraaarl
88582) Kahlertſtraße 7der 2. Stock, F
H Victoriaſtraße 55, 57 und 59 je5
Gder 1. und 2. Stock mit allen Be=
Gquemlichkeiten zu vermiethen und als=H
Gbald zu beziehen. Näh. Kahlertſtr. 7.8.
S
10

8831) Wilhelminenſtraße17 der kleine
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mit
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Ritſert.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl. Zimmer
ſofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
8997) Dieburgerſtraße 9, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne
Penſion billig zu vermiethen.

æ0,
eine Par=
2 6
Viebigſtraße ? tere=
S.
wohnung, enthaltend 3 Zimmer, 2 Cabinette,
Küche mit allen Comfort, alsbald zu be=
ziehen
. Näheres Liebigſtraße 15, parterre.
9075) Kiesſtraße 13
zwei Zimmer zu vermiethen.
9078) Louiſenſtraße 40, gegenüber
dem Palaisgarten, ein ſchön möbl. Zimme=
bis
1. Nov. zu vermiethen.
A. G.d.Aa A d. d. d. ddddd.
9141) In nächſter Nähe der Dra= F
goner=, Artillerie= und Train=Kaſerne
&8
4 iſt ein Haus, beſtehend aus drei voll=
8 ſtändig neu hergerichteten Woh=
nungen
6 Piecen mit Boden und
4 Souterrain=Räumen, ſonſtigen Be=
C quemlichkeiten, Garten, Stallung,
6 Remiſe ꝛc., per 1. Nov. zu verm.
4 Näheres in der Exp. d. Bl.
veovreogoooee,

N6 205
9145) Neckarſtraße 16 2 ſchöne un=
möblirte
Zimmer mit Ausſicht auf die
Straße auf ſofort.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9337) Schönes möblirtes Zimmer
zu vermiethen Waldſtraße 17, 1. Etage.
9372) Steinſtraße 21 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet für 20 M., ein möbl.
Zimmer für 10 M.

2111

Vermiſchte Nachrichten.
Iffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hof, Hofpapierhandlung. 14326

Nuf einem Comptoir kann Neben=
1T beſchäftigung für 2 Stunden im Tag
nachgewieſen werden.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
(9174

Geſchäfts-Verlegung.
Unſer Geſchäft befindet ſich von heute Mittwoch den
19. October in unſerem neu hergerichteten Hauſe und Laden
W Graſenſtraße 19 ½
(zweites Haus von der Rheinſtraße, gegenüber der Poſth.
GEw. WOlOO,
Jof-Lieferanten.
W Specialität in lebenden Fluß= und friſchen
Seeſiſchen
geſalzenen, geräucherten, conſervirten und
Aquarienfiſchen.
[934

110050
der Frankfurter Ausſtellung
2. Serie
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werth von
20,000 Mark.
Ziehung Ende December.

Cür ein hieſiges Engrosgeſchäft wird ein
2* junger Mann mit guten Schulkennt=
niſſen
als Lehrling geſucht. Schriftliche
Offerten nimmt unter D Nr. 105 die Exp.
d. Bl. entgegen.
18683

(Fin verh. rout. Kaufmann ſucht
E einen Buchhalter= oder ſonſtigen
Comptoirpoſten. Gefl. Offerten unter
L. M. 100 an die Expedition er=
beten
.
[9260

Fute und billige Penſion für junge
Mädchen, welche hieſige Schulen be=
ſuchen
. Näheres in der Expedition. (9287

Fin ſolider Arbeiter kann Koſt und
2= Logis erhalten. Louiſenſtraße 24,
Hinterbau.
[9282

Fin in allenz ſchriftlichen Arbeiten,
= beſondersLauch im Rechnungsweſen,
geübter junger Mann ſucht Stellung.
Zu erfr. in der Exp. d. Bl.
9309

ſch heiße jetzt nicht mehr Kreuter,
ſondern
09279
Johanna Grossmann.

Haupl-Lgenten-Gesuoh.
Eine ſolide deutſche Feuer=Verſicherungs=
Geſellſchaft ſucht einen tüchtigen Haupt=
Agenten unter günſtigen Bedingungen zu
engagiren.
Bei Leiſtungsfähigkeit beſonderes Ent=
gegenkommen
.
Offerten unter H 62724 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
(9810
1
Fin junger Mann, 24 Jahre alt, ge=
C weſener Officiersburſche, mit beſten
Zeugniſſen, ſucht Stelle als Diener bei
einer Herrſchaft. Zuerfr. bei der Exp. (9373
Rebenerverb.
Eine renommirte deutſche Fabrik wünſcht
ſich mit reſpectabeln Damen in Verbindung
zu ſetzen behufs des Detailverkaufs ihrer
in dieſem Fache anerkannt beſten Fabrikate
für Garderobe= und dekorative Zwecke. Be=
werbungen
ſind unter Aufgabe von Re=
ferenzen
frankirt unter der Chiffre P P881
an Haaſenſtein u. Vogler in Chemnitz
zu richten.
[9374

Eur Rosenhöhe.
Geſucht zum 22. dieſes ein Hausburſche,
der vom Serviren einen Begriff hat.
J. D. Orb. H.
567

[ ][  ][ ]

2112

M 205

Wandtafeln

mit ſämmtlichen vom 15. October ab hier abgehenden und ankommenden Eiſenbahn=
zügen
, 10 Pfg., ſowie Uhrfahrplünchen zum Einlegen in den Uhrdeckel 5 Pf.

L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Dr. med. oocar Stmmel,
practischer Arat, Wundarzt und Geburtshelfer,
25 Rheinstrasse 25 Parterre.
Spreoh stunden:
8-9 Uhr Vormittags und Nachmittags 2-3 Uhr.
Für Magenkranke:
Dienstag und Freitag von 3-4 Uhr Nachmittags.
(9376

H ä u ſ e k
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.

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H. Neustadt,, ſtraße.

Och ſuche unter ſehr günſtigen Bedingungen
1) einen jungen Mann mit der erforder=
lichen
Schulbildung als Lehrling; auf
Wunſch kann derſelbe Koſt und Logis in
meinem Hauſe erhalten.
C. Hofkmann,
vormals Rühl'ſche Buchhandlung,
Darmſtadt, Ballonplatz.
9377
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Zimmer mit oder ohne Beköſtigung.
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Gardiſtenſtraße 18.
ſFin Mädchen v. 14-16 J. f. leichte Hand=
C-arbeit in u. außer dem Hauſe geſucht.
Ecke der Eliſabethen= u. Louiſenſtr. (9379

[9380
Eine geübte
Putzmacherin
wünſcht Beſchäftigung in u. außer dem Hauſe.
Anna Schmitt, Bleichſtraße 29.

Veübte Colporteure finden lohnende
2) Beſchäftigung in der C. Hoſkmann,
vormals Rühl'ſchen Buchhandlung in
Darmſtadt, Ballonplatz.
(9381
(Fin Engländer ſucht in der Nähe der
C Heinrichſtraße 2 gut möbl. Zimmer.
Offerten unter F. W. beliebe Heinrich=
(9382
ſtraße 110 zu ſenden.

Schellfiſche, Aal,
Turbot,
Hechte,
Karpfen,
Seezungen,
Hummer,
Zander,
friſch und lebend.
Gebr. Hösinger,
Hof=Lieferanten,
Grafenſtraße 19. (9383
Gebrauchte Farbfäſſer,
als Blumenkübel geeignet, billig zu
19321
verkaufen. Rheinſtraße 23.

ie officielle Gewinnliſte, der
Frank rurter Aus-
stellungs
-Lobterie
S
iſt in der Expedition d. Blattes zu
5 Pfg. pro Exemplar zu beziehen. (9322

(n ein Kurz= und Modewaaren=Geſchäft
1) wird ein Lehrmädchen geſucht.
(9384
Näheres in der Exp. d. Bl.
Spoclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(689.
Erfolge.
Die franxösische
Kunſtwäſcherei
verlängerte Kiesſtraße 87,
empfiehlt ſich zur vollſtändigen Reinigung von
Kleidern in Seide=,Woll=u. Tuchſtoffen, ſo=
wie
Chales, Bändern, Spitzen, Blonden,
Decken, Glacshandſchuhen ꝛc. Prompte
Bedienung, billigſte Preiſe.
[9123

Für die Feier des dentſchen Nationalfeſtes am 2. September ſind bis heute weiter
eingegangen: Von Herrn Turninſpector Max 3 M., Rechnungsrath Schneider 1 M., Reviſor
Schneider 50 Pfg., Kammerrath Mickel 1 M., Rechtsanwalt Oſann 5 M. L. Vietor 1 M. W.
Weber 1 M. W. Link 50 Pfg. G. Frank 40 Pfg., W. Hill 30 Pfg., Sittmann 1 M. Pfnorr,
Oberlehrer 1 M. A. Wörner 50 Pfg., Reuting 50 Pfg., Groß, Juſtizrath 2 M. D. F. Becker
1 M., Weis, Profeſſor 1 M., Greim, Geh. Oberſchulrath 2 M. Koch 50 Pfg., Johanſen 1 M.,
Reineck 2 M., Carl Merck 20 M. J. H. E. Merck 3 M. W. Möſer 2 M., E. Lettermann 1 M.,
Finger, Geh. Staatsrath 5 M., Georg Karp, Uhrmacher 1 M. 50 Pfg., Dr. E. E. Hoffmann
2 M. J. A. Helfmann 5 M. Dr. A. Tenner 3 M., J. Müller 5 M. W. Schwab 2 M. R.
Wittich 3 M. Lud. 1 M. Fr. Ritſert 1 M. v. Muralt 1 M., Philippi 1 M. W. Rudolph 1 M.
Ebert 2 M. Zuſammen 85 M. 70 Pfg. Hierzu laut Verzeichniß vom 8. September 451 M.
40 Pfg. Im Ganzen bis heute 537 M. 10 Pfg.
Die noch ausſtehenden Liſten werde ich mir erlauben demnächſt einſammeln zu laſſen.
Der Rechner:
Darmſtadt, den 18. October 1881.
P. Verbenich, Ludwigsſtraße 17.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
HHaupt=Synagoge).
Samstag den 22. October: Vorabendgottesdienſt um 4½⁄ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 50 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 22. October: Vorabend 4 Uhr 50 Min.
Morgens 8 Uhr, Nachmittags 4 Uhr.
Sabbath=Ausgang 5 Uhr 50 Min.
Wochengottsdienſt: Von Montag den 23. October an: Morgens 6 Uhr 15 Min,
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 20. October.
8. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Martha,
oder:
Der Markt zu Richmond.
Oper in 4 Akten von F. von Flotow.
Perſonen:
Lady Harriet Durham
Fr.Mayr=Obrich.
Nancy, ihre Vertraute
Frl. Finkelſtein.
Lord Triſtan Mikleford
Herr Bögel.
Lyonel
Herr Hofmüller.
Plumkett, ein Pächter
Herr Köhler.
Der Richter von Richmond. Herr Leib.
Frau Leiſt.
Molly Pitt
Polly Smitt! Mägde
Fräul. Limbach
Betſi Witt
Frau Roßmann.
Diener der Lady
Herr Lang.
Vorkommende Tänze, arrangirt von Fräul
Dittmann. Akt 1: Ländlicher Tanz, ansgeführt
vom Corps de Ballet. Akt 3: a) Polka, getanzt
von den Fräul. Bohns und Dittmann. b) Tanz=
Quodlibet, ausgeführt von den Damen Arheilger,
Schweizer, Swoboda und dem Corps de Ballet.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Freitag den 21. October. 9. Vorſtellung in der
2. Abonnements=Abtheilung: Die Nibelungen.
Trauerſpiel in 5 Akten und einem Vorſpiel von
Friedrich Hebbel.

[ ][  ][ ]

2113

55
180
12)
115
125
2¼
150
315
155
50
795
330

15
83
O48
13
240
35
455)
741
8½

O4
1190

m
84
102
1130
124
37
6-
749
820
104
4185
benen
1üge.

R 205
Proise Billigst.

Pünhadhehste Bediemumg.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. October.
Bei der Eröffnung des XXIV. Landtags, welche geſtern Vor=
mittag
um 11 Uhr im Thronſaale des Großh. Schloſſes ſtattfand, richtete
Se. Königl. Hoheit der Großherzog die nachſtehende Thronrede
an die verſammelten Stände:
Meine Herren Stände!
Es gereicht Mir zur großen Freude, Sie zur Gröffnung des neuen
Landtags um Mich verſammeln und Sie perſönlich willkommen heißen
zu können.
Die Aufgaben, welche Sie auf dieſem Landtage erwarten, werden
weſentlich die Verbeſſerung unſerer Geſetzgebung, insbeſondere auch der
Steuergeſetzgebung, und die Pflege beſtehender, ſowie die Begründung
neuer, nützlicher Staatseinrichtungen zum Ziele haben, und es werden
Ihnen von Meiner Regierung mehrere hierauf gerichtete Vorlagen ge=
macht
werden.
Zunächſt wird Ihnen ein Geſetzentwurf über die Enteignung von
Grundeigenthum vorgelegt werden, welcher das beſtehende Recht der
Zwangsenteignung mit den veränderten Verkehrsbedürfniſſen in Einklang
vringen ſoll. Zur Ausführung einer Beſtimmung in dem auf dem
vorigen Landtag vereinbarten Geſetz über den Bau und die Unterhaltung
von Kunſtſtraßen wird Ihnen ein Geſetzentwurf zugehen, der die Bildung
von Provinzialfonds zum Zwecke der Erleichterung des Neubaus von
Kreisſtraßen zum Gegenſtand hat.
Die dem 22. Landtage vorgelegten Geſetzentwürfe über anderweite
Normirung der Einkommenſteuer und Einführung einer Kapitalrenten=
ſteuer
ſind damals nach ſtattgehabter ſtändiſcher Berathung zurückgezogen
worden. Inzwiſchen hat eine erneute Prüfung und Reviſion dieſer Ent=
würfe
ſtattgefunden, und wird darüber dem bevorſtehenden Landtag eine
neue Vorlage gemacht werden. Ebenſo iſt der Entwurf eines revidirten
Gewerbſteuergeſetzes und ein Geſetzentwurf über die Erbſchaftsſteuer in
der Vorbereitung begriffen.
Zur Erfüllung der dem vorigen Landtage in dem Landtagsabſchied
gemachten Zuſage wird Ihnen der Entwurf eines Geſetzes zugehen,
welches die Beſchleunigung und Erledigung der noch rückſtandigen Par=
zellenvermeſſungen
zum Zwecke hat.
Die auf dem vorigen Landtag beſchloſſenen Anträge und die ein=
gegangenen
Geſuche wegen Erbauung von Secundärbahnen ſind in=
zwiſchen
von Meiner Regierung einer ſorgfältigen Prüfung unterzogen
worden. Sobald deren Ergebniſſe abgeſchloſſen vorliegen werden, wird
dem bevorſtehenden Landtag, hoffentlich in kurzer Friſt, deshalb eine
eingehende Vorlage gemacht werden.
Der Hauptvoranſchlag der Staats=Einnahmen und Ausgaben für
die Finanzperiode vom 1. April 1882 bis 31. März 1885 liegt zur
Uebergabe an Sie bereit. Die Darſtellung desſelben weicht von der ſeit=
her
üblichen einigermaßen ab, theils in Ausführung der Vorſchriften des
Geſetzes über die Einnahmen und Ausgaben des Staats, theils in An=
lehnung
an den Vorgang anderer deutſcher Staaten, und wird gehofft,
dadurch eine größere Ueberſichtlichkeit und Vollſtändigkeit des Inhalts
herbeizuführen. Ungeachtet des Umſtandes. daß, weſentlich in Folge des
Rückgangs der Holzpreiſe, die Staatseinnahmen zum Theil nur ſehr er=
heblich
geringer als für die laufende Finanzperiode veranſchlagt werden
konnten, iſt es doch möglich erſchienen, mit den laufenden Einnahmen,
ohne Erhöhung des Steuerausſchlags, nicht nur die ordentlichen Aus=
gaben
, ſondern auch noch den größeren Theil der außerordentlichen Aus=
gaben
zu decken. Außer den in dem Hauptvoranſchlag aufgeführten
außerordentlichen Ausgaben ſtehen allerdings noch weitere in Ausſicht,
bezüglich deren die zur Veranſchlagung erforderlichen Vorarbeiten noch

nicht zu Ende geführt werden konnten. Es wird Ihnen daher wegen
ſolcher weiter nothwendig erſcheinenden Ausgaben, unter denen die Er=
möglichung
für Erbauung von Secundär=Eiſenbahnen eine hervo rragende
Stelle einnehmen wird, und die dann nur durch Benutzung des Staats=
credits
zu beſtreiten ſein werden, demnächſt beſondere Vorlage gemacht
werden.
Dabei iſt es möglich geweſen, in die ordentlichen Ausgaben neue
Verwendungen aufzunehmen, welche die Förderung der Erwerbthätigkeit
der Bevölkerung ſowohl auf landwirthſchaftlichem wie auf gewerblichem
Gebiete zum Zwecke haben.
Ich zweifle nicht, daß es Ihrer Hingebung und Einſicht, Meine
Herren Stände, gelingen wird, die bisher erwähnten und die durch weitere
Vorlagen an Sie gelangenden Gegenſtände, in Uebereinſtimmung mit Meiner
Regierung, zum Segen des Landes zu erledigen.
Meines warmen Intereſſes an Ihren Arbeiten und Meines landes=
herrlichen
Wohlwollens wollen Sie ſich verſichert halten.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben auf den Jagden
des Herzogs von Coburg im Hinterriß; in Tyrol 21 Gemſen erlegt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Zeichner bei
dem Zeichenbüreau der Abtheilung für Bauweſen des Miniſteriums der
Finanzen Baumeiſter J. M. Bayrer dahier auf ſein Nachſuchen in den
Ruheſtand, ſowie den Hauptſteueramts=Aſſiſtenten 1. Cl. K. Gegenbach
zu Offenbach in gleicher Dienſteigenſchaft nach Mainz verſetzt; ferner den
Hauptſteueramts=Aſſiſtenten 1. Cl. zu Darmſtadt J. Rippert zum Re=
viſionscontroleur
bei dieſem Amte, die Hauptſteueramts=Aſſiſtenten
2. Cl. C. Schmidt zu Offenbach, W. Staͤutz zu Mainz und Chr.
Saßmannshauſen zu Worms zu Hauptſteueramts=Aſſiſtenten 1. Cl.,
den Steueraufſeher M. Jung zu Mainz, ſowie die Finanzaſpiranten
S. Treuſch aus Bockenrod und A. Ofenloch aus Bürſtadt zu Haupt=
ſteueramts
=Aſſiſtenten bei den Hauptſteuerämtern Offenbach, bezw. Worms
und Mainz ernannt.
0 Die erſte Kammer hielt am Mittwoch Nachmittag ein Sitzung
ab, in welcher zunächſt das neuernannte lebenslängliche Mitglied Geh.
Legationsrath Dr. v. Leonhardi nach abgelegtem Eid ſeinen Platz
einnahm. Der Präſident widmete dem Andenken der verſtorbenen Mit=
glieder
Baron v. Riedeſel und des ehemaligen Finanzminiſters
v. Schenk einen warmen Nachruf. Hierauf beſchloß man, die Thronrede
durch eine Adreſſe zu beantworten, deren Entwurf Zuſtimmung fand, wählte
ſodann und zwar durch Acclamation den früheren Finanzausſchuß,
beſtehend aus dem Fürſten Iſenburg=Büdingen, Grafen Erbach=Schönberg
und Solms=Laubach. v. Riedeſel, Wernher, Stüber und Heyi, wieder,
desgleichen den Petitionsausſchuß in ſeiner früheren Zuſammen=
ſetzung
: Fürſten Iſenburg=Büdingen, Prinzen Wilhelm, Fürſten Iſenburg=
Wächtersbach. v. Wambold und Dornſeiff. Den Geſezgebungs=
ausſchuß
bilden nunmehr Fürſt Iſenburg=Birſtein, L. v. Riedeſel,
v. Willich, Waſſerſchleben, Dornſeiff. Zentgraf, Stüber. - In den vierten
Ausſchuß wurden gewählt: Fürſt Solms=Lich, die Grafen Erbach=Erbach,
Erbach=Schönberg, Prälat Schmidt und Denninger. Nachdem ſchließlich
noch der Voranſchlag der Kanzleikoſten u. ſ. w. mit 27,000 M. geneh=
migt
worden, vertagte ſich die Kammer auf unbeſtimmte Zeit.
Militärnachricht. v. Göben, General=Lt. und Comman=
dant
von Mainz, wurde in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs mit
Penſion zur Dispoſition geſtellt.
Entſcheidung des Reichsgerichts. Eine für das geſammte
Vereinsweſen ſehr wichtige Frage iſt kürzlich vor dem Reichsgerichte
entſchieden worden. Nach dem bürgerlichen Rechte, welches nach Art. 50
der Reichs=Civil=Proceßordnung auch für die Proceßfähigkeit entſcheidend
ſt, konnten bisher Privatvereine nur dann Hagend vor Gericht auftreten,

[ ][  ]

2114
R 205

wenn ſie die Qualität einer juriſtiſchen Perſon erlangt hatten, was zu=
weilen
wegen der erforderlichen Vorbedingungen an ſich ſehr ſchwierig
war. Das Reichsgericht hat nun entſchieden, daß Privatvereine, auch
wenn ſie obige Qualität nicht erlangt haben, vor Gericht ſollen auf=
treten
können, da die heutigen Tages vorherrſchende und völlig zu bil=
ligende
Meinung kein Bedenken dagegen habe, auch ohne daß die Per=
ſonen
der einzelnen Mitglieder in Betracht gezogen würden, reine Privat=
vereine
als Proceßpartei zuzulaſſen. Wenn man erwägt, daß der Mangel
der Proceßfähigkeit bislang eines der ſchwerſten Hinderniſſe der freien
Entwickelung des Vereinslebens gebildet hat, ſo läßt ſich die obige Ent=
ſcheidung
nur als ſehr erfreulich begrüßen.
J. M. die Kaiſerin hat das Protectorat über die im Jahre
1882 in Berlin ſtattfindende Allg. deutſche Ausſtellung auf dem
Gebiete der Hygieine und des Rettungsweſens übernommen und
wird in Fällen der Verhinderung durch Se. Kaiſ. Hoh. dem Kron=
prinzen
vertreten werden. Das Centralbüreau befindet ſich Berlin W.
Werderſtraße 34, und ſind alle Anfragen ꝛc. dorthin zu adreſſiren.
In der Woche vom 2.-8. October kamen in Darmſtadt mit
Beſſungen 15 Sterbefälle vor, worunter 2 an Diphteritis, 2 an
Lungenſchwindſucht, 1 an acutem Gelenkrheumatismus, 2 an Schlagfluß
und 2 durch gewaltſamen Tod.
Im Monat September d. J3. hatte im ſtädtiſchen Hoſpital
dahier die Verpflegung von 226 Kranken, 44 Pfründnern und 28 Per=
ſonen
des Hausperſonals, zuſammen 298 Köpfe mit 5575 Verpflegungs=
tagen
, ſtatt.
- Herr Carl Roger iſt an Stelle des ausgeſchiedenen Mitgliedes
des Vorſtandes der Frankfurter Filiale der Bank für Handel und In=
duſtrie
, Herrn S. Heinemann, in den Vorſtand der erwähnten Filiale
eingetreten.
Der Skating Rink iſt für den kommenden Winter vom Circus
Althof gemiethet worden.
Die Station Sprendlingen der Main=Neckar=Bahn wird
nunmehr ein definitives Stationsgebäude erhalten und ſind hierfür
30000 Mark vorgeſehen.

Dieelektriſche Beleuchtung in der Pariſer großen
Oper. Aus Paris, 16. October, wird geſchrieben: Zu Ehren des Con=
greſſes
der Elektriker fand geſtern Abend in der großen Oper eine Gala=
vorſtellung
ſtatt, welche durch die mit ihr verbundenen, der Ausſtellung
entlehnten Beleuchtungsexperimente ein erhöhtes Intereſſe bot. Doch
waren dieſe Verſuche nicht ſo vollſtändig, wie man angekündigt hatte,
und ſollen nächſten Dienstag noch ergänzt werden. Elektriſch beleuchtet
waren nach verſchiedenen Syſtemen das Treppenhaus (durch dreißig
Flammen nach dem Syſtem des Amerikaners Bruſh), der Zuſchauerraum
durch einen Lichterkranz nach dem Syſtem Jablochkoff), das Buffet (durch
Jaspar'ſche Lampen), und endlich wurden auch auf der Bühne einige alte
und neue elektriſche Lichteffecte vorgeführt. Nach dieſen Proben wird ſich
gegen den Gebrauch des elektriſchen Lichts in Theaterräumen, von der
Bühne ſelbſt abgeſehen, wo es ſich ja für gewiſſe außerordentliche Wir=
kungen
ſchon längſt eingebürgert hat, noch manches gewichtige Bedenken
geltend machen laſſen. Sofand man geſtern allgemein, daß das elektriſche
Licht auf die Dauer die Augen angreift: man ſieht bald ſchwankende blaue,
rothe, ſchwarze Flecken vor ſich herwirbeln, und gegen den Schluß der
Vorſtellung waren die Klagen über Kopfſchmerzen ſehr häufig. Weiter
ſchien es, als ob das elektriſche Licht den doppelten Nachtheil hätte, aus
der Nähe zu blenden und dagegen für eine größere Entfernung wieder
nicht hell und gleichmäßig genug, weniger hell und weniger heiter als
das Gaslicht, zu leuchten. Wollte man es aber auch nur für die Bühne
allein verwenden, ſo müßte, von anderen Unzukömmlichkeiten abgeſehen,
erſt die ganze Farbengebung der Decorationen ſowohl als der Phyſiog=
nomien
der Mitwirkenden, alſo die Kunſt, ſich zu ſchminken, einer gründ=
lichen
Reviſion unterzogen werden, denn bis jetzt erſcheint Alles im elek=
triſchen
Lichte fahl, geiſterhaft und widernatürlich. Endlich trägt das
Geräuſch der Dampfmaſchine, welches ſich wenigſtens während der geſt=
rigen
Vorſtellung ununterbrochen hörbar machte, noch ganz empfindlich
zur Zerſtörung der Illuſion bei. Ohne ein abſprechendes Urtheil in einer
Frage fällen zu wollen, die ſich täglich, wenn wir ein naheliegendes Wort=
ſpiel
gebrauchen dürfen, in einem anderen Lichte zeigt, kann man nach
den Beobachtungen des geſtrigen Abends doch ſagen, daß die elektriſche
Beleuchtung der Theater ein im Weſentlichen noch ungelöſtes Problem
bleibt.
(Fr. Pr.

Mainz. Eine größere Anzahl hieſiger Weinhändler war vor einiger
Zeit um Befreiung desjenigen Weins vom Octroi einge=
kommen
, welcher hier nicht zumörtlichen Verbrauch gelangt.
Die Großh. Handelskammer erſtattete hierüber ein Gutachten, ebenſo
wurden gutachtliche Berichte des Octroi=Controleurs und des Finanz=
ſecretärs
eingeholt. Auf Grund dieſes Materials hat die Burger=
meiſterei
nunmehr einen Antrag an die Stadtverordneten=
verſammlungausgearbeitet
, worin es u. A. heißt: Die Befreiung des
Weinhandels nach Außen dürfte zwar grundſätzlich Beachtung finden,
jedoch habe ſolche auch ſeither ſtattgehabt, indem die beſtehende außer=
ordentlich
niedrige Octroi=Gebühr für Wein nur um deswillen in An=
ſatz
kam, weil dieſelbe ohne Unterſchied für den zum inneren Verbrauch
wie zum Handel nach Außen beſtimmten Wein erhoben wird. Es ſei
wünſchenswerth und förderlich für den Weinhandel, wenn es bei dieſem
Abkommen mit der ſtädtiſchen Verwaltung verbleiben würde. Für den
Fall der Befreiung des Weinhandels nach Außen von jedem Octrot würde
ſich einestheils ein jährlicher Ausfall an Einnahmen aus Octroi im Be=
trage
von ungefähr M. 27,212, anderntheils durch die gebotene umſtänd=
liche
Controle eine namhafte jährliche Mehrausgabe ergeben. Die finan=
zielle
Lage der Stadt könne aber einen ſolchen Ausfall nicht ertragen,
daher der Erſatz desſelben innerhalb der Tarifbeſtimmungen
des Octrois ſelbſt gefunden werden müſſe. Dieſer Erſatz wäre
einestheils durch Einführung einer allgemeinen Controlgebühr für jede
ſEinfuhr von Wein, ſodann durch Erhöhung des Octrois auf den in
der Stadt zum Verbrauch kommenden Wein, aber auch auf Branntwein
zu finden. Für den Fall der Befreiung des Weinhandels nach Außen
von dem früher erhobenen Octroi beantragt die Bürgermeiſterei u. A. bei
der Stadtverordneten=Verſammlung, vom Hectoliter Wein M. 2. - und
vom Hectoliter Branntwein M. 3.50 erheben zu laſſen. Die hieſigen Wein=
händler
haben ſodann bei der Einfuhr von Wein eine Abgabe von 10 Pf.
für jedes Hectoliter bei der Octroi=Erhebeſtelle zu zahlen, für die an hieſige
Perſonen abgegebene oder im Octroibezirke verbrauchten Weine haben
ſie vierteljährlich M. 1.90 pro Hectoliter nachzuzahlen. Die Weinhändler
ſind zur Feſtſtellung dieſer Nachzahlung verpflichtet, über den von ihnen
an hieſige Perſonen abgegebenen Wein ein beſonders durch den Octroi=
Controleur zu cotirendes und paraphirendes Regiſter zu führen. Das
abgeſchloſſene Regiſter iſt in beſtimmter Zeit dem Octroi=Controleur vorzu=
legen
, widrigenfalls Ordnungsſtrafe erfolgt. Auch ſonſt iſt der Octroi=
Controleur berechtigt, von dem Regiſter in dem Locale der Weinhand=
lung
Einſicht zu nehmen, dasſelbe mit den Geſchäftsbüchern zu vergleichen
ſowie den Lagervorrath einzuſehen. Ergibt ſich aus ſolcher Controle,
daß Poſten nicht eingetragen wurden, ſo verfallen die Weinhändler in
eine Geldſtrafe, welche dem dreißigfachen Betrage des entſprechenden Octrois
gleichkommt. Im Falle wiederholter Zuwiderhandlung gegen die feſtge=
ſetzten
Beſtimmungen kann gegen den betr. Weinhändler auf Verluſt des
Rechtes der Einfuhr zu dem geringeren Octroiſatze erkannt werden. So
weit der Antrag der Bürgermeiſterei, welcher in der nächſten Sitzung der
Stadtverordneten zur Berathung kommen wird.
(D. Z.)

Berlin. (Krieg im Frieden: vor Gericht.) Von der hieſigen
Staatsanwaltſchaft iſt die Einleitung der Vorunterſuchung auf Grund
einer Anſchuldigung erhoben worden, welche in den weiteſten Kreiſen
nicht geringes Aufſehen zu erregen geeignet iſt. Dieſelbe iſt gegen die
Herren von Moſer und von Schönthan gerichtet. Der Kaufmann Herr
Wach, Verfaſſer mehrerer, noch nicht aufgeführter Luſtſpiele, behauptet
in der Anſchuldigung, daß der Titel, die Hauptidee, ein Theil der Per=
ſonen
, ja ſogar ein wichtiger Theil des Dialogs des ſo beliebt gewordenen
Luſtſpiels Krieg im Frieden' einem von ihm verfaßten Luſtſpiel, das
ſich Ihr Bild= betitelt, und das er vor längerer Zeit Herrn von Sa=
ville
, dem Dramaturgen des Wallnertheaters, eingereicht habe, entnommen
ſeien, alſo ein ungeſetzlicher Mißbrauch geiſtigen Eigenthums vorliege.
Vereits ſind mehrere Vernehmungen in dieſer Sache ſeitens des Vor=
unterſuchungsrichters
erfolgt. Die Angelegenheit iſt, wie die Ger. Z.
vernimmt, jetzt ſo weit gediehen, daß die Acten der literariſchen Sach=
verſtändigen
=Commiſſion vorgelegt werden ſollen. Von dem Gutachten
dieſer Commiſſion wird es abhängen, ob Anklage wegen Nachdrucks er=
hoben
, oder die Beſchuldigung zurückgewieſen werden wird.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, den 19. October.
2 Die geſtrige zweite Aufführung des Luſtſpiels Unſere Frauen=
von
Moſer und Schönthan hatte ſich einer vielleicht noch zahlreicheren
und noch lachluſtigeren Zuhörerſchaft zu erfreuen, als die erſte. Unſere
neulich geäußerte Vermuthung, daß das Stück ſich für einige Zeit bei
uns einbürgern werde, ſcheint ſich demnach zu beſtätigen. Wenn dieſe
Reihenfolge drolliger Scenen anderwärts, namentlich in Cöln und Frank=
furt
, nicht dieſelbe freundliche Aufnahme gefunden hat, ſo erklären wir
uns dies damit, daß die Darſtellung an jenen Orten nicht eine gleich
treffliche, glatte und draſtiſche iſt, wie hier, wo ſowohl die Einzel=
leiſtungen
, als auch das Zuſammenſpiel das Jhrige thun, um die erheblichen
Mängel des Stückes wenigſtens für den Augenblick vergeſſen zu machen.
An dem lebhaften Beifall hatten alle Mitwirkende nach Maßgabe ihrer
Rollen wohlverdienten Beifall.

Lages=Kalender.
Samstag 22. October: Concert im Mozartverein.
Sonntag 23. October: Jahresverſammlung des Zweigvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung.

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 Mi71-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 37-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 14-18 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-26 Pf

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.