Darmstädter Tagblatt 1881


18. Oktober 1881

[  ][ ]

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamis und ſämmtlicher Behörden.

Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Mſerate
verdenangenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtlr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bltzer
Holzſtraße Nr. W. ſowie auswirz
von allen AmoncenExpeditionen.

Dienstog den 18. October.

188L.

Betreſſend: Die Beſeitigung dürrer Bäume in Feld und Gärten.
Darmſtadt, am 12. October 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unler Hinweiſung auf die Bekanntmachung des Herrn Präſidenten des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz
Starkeaburg vom 28. v. Monats (Tagblatt Nr. 194) empfehlen wir Ihnen, in geeigneter Weiſe auf die baldige Beſeitigung der
dürren Bäume in Feld und Gärten hinzuwirken.
v. Marquard.
Darmſtadt, am 12. October 188l.
Betr: Das Geſetz über die Berſicherung der Gebäude gegen Feuersgeſahr und die Vergütung der Brandſchäden vom 6. Juni 1853.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unſer Ausſchreiben vom 10. März l. J. bringen wir hierdurch bei Ihnen in Erinnerung.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz an die Großherzogliche Provinzial=Direction
Oberheſſen vom 4. l. Mts. (zu Nr. M. d. J. 15599 und 18937) wird, vom nächſten Jahre an, der Unterricht für Hebammen=
Schülerinnen an der Entbindungsanſtalt zu Gießen, ſtatt wie ſeither in den Monaten Auguſt bis November, vielmehr in der
Zeit vom 1. März bis 30. Juni jeden Jahres ſtattfinden. Anmeldungen hierzu haben in der Regel bis zum 31. December
des vorausgehenden Jahres zu erfolgen.
Darmſtadt, den 12. October 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizei=Präſidenten zu Verlin vom 11. October 1881 iſt auf Grund des 8 11 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das ohne Angabe des
Herausgebers und Druckers in London erſchienene Flugblatt mit der Ueberſchrift: Wahlenthaltung; euthaltend einen mit den
Worten: Enthaltet Euch der Wahl' ſchließenden Artikel, welchem eine Bemerkung über die Bezugsquelle der in London erſcheinenden
verbotenen Zeitung Freiheit= angefügt iſt, verboten worden.
Darmſtadt, den 14. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von folgenden Früchten vom 5. bis 12. October 188I.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 25. Korn per Sack
100 Kilo M. 20. Gerſte per Sack 100 Kilo M. 19.50.
Hafer per Sack 100 Kilo M. 17.
Darmſtadt, den 14. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 2. bis 8. October 1881.
Butter per ¼ Kilo 1.15 M., ditto in Partieen 100 Kilo
M. 1.10. Eier per Stück 6½ Pfg., ditto per 25 Stück Mk. 1.60.
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 5.50, ditto per 25 Kilo Mk. 1.50,
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. -. Heu per 50 Kilo Mk.-
Darmſtadt, den 14. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
562

[ ][  ][ ]

2090

M 203
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstag betr.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Wahlen zum Reichstag im ganzen Reiche
Donnerstag den 27. October 1881
ſtattfinden. Die Wahlhandlung beginnt Vormittags 10 Uhr und wird um 6 Uhr Abends geſchloſſen. Behufs Vornahme der
Wahl iſt unſere Stadt in 12 Wahlbezirke getheilt mit den nachſtehend näher angegebenen Wahllocalen, und zwar:
Erſter Wahlbezirk. Wahllocal: Schulhaus am Ballonplatz mit den Straßen: Arheilgerſtraße, Fuhrmannsſtraße,
Gardiſtenſtraße, Hoftheaterplatz, Kaupſtraße, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Müllerſtraße, Pankratiusſtraße, Ruthsſtraße, Schloß=
garten
, Schwanenſtraße, Wenkſtraße.
Zweiter Wahlbezirk. Wahlocal: Schulhaus am Ballonplatz mit den Straßen: Ballonplatz, Dieburgerſtraße,
Heinheimerſtraße, Hohler Weg und Ringſt=aße, Kranichſteinerſtraße, Lauteſchlägerſtraße und Lichtenbergſtraße, Mauerſtraße,
Schloßgartenſtraße, Taunusſtraße.
Dritter Wahlbezirk. Wahlocal: Schulhaus am Ballon latz mit den Straßen: Alexanderſtraße mit Infanteriekaſerne,
Magdalenenſtraße, Obergaſſe, Schloßgraben, Paradeplatz, Reſidenzſchloß. Ernſt=Ludwigsplatz.
Bierter Wahlbezirk. Wahlocal: Schulhaus Rundethurmſtraße mit den Straßen: Beckſtraße, Blumenſtraße, Kapell=
ſtraße
, Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße, Mühſtraße, Mühlweg. Rundethurmſtraße, Sackgaſe, Soderſtraße mit
Gervinusſtraße, Siftſtraße, Teichhausſtraße, Woogsplatz.
Fünſter Wahlbezirk. Wahlocal: Pädagog mit den Straßen: Große Bachgaſſe, Brandgaſſe, große Caplaneigaſſe,
kleine Caplaneigaſſe, Döngesborngaſſe, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Kirchſtraße, eindenhofſtraße, Pädagoggaſſe, Schulzengaſſe,
Woogsſtraße.
Sechster Wahlbezirk. Wahllocal: Pädagog mit den Straßen: Kleine Bachgaſſe, Geiſtberg, Langegaſſe, Marktſtraße,
Neugaſſe, große Ochſengaſſe, kleine Ochſengaſſe Rittergaſſe, Schirngaſſe, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe
Siebenter Wahlbezirk. Wahllocal: Schulhaus Ecke der Carls= und Nieder Ramſtädterſtraße mit den Straßen:
Ernſi=Ludwigsſraße, Grünerweg, Heinrichsſtraße, Hölgesſtraße, Hügelſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße, Marktplatz, Riedeſelſtraße
mit Weyprechtſtaß, Sandſtraße, Schulſtraße, Schützenſtraße, Sieinſtraße.
Achter Wahlbezirk. Wahllocal: Schulhaus Ecke der Carls- und Nieder=Namſtädterſtraße mit den Straßen:
Hochſtraße, Carleſtraße, Kiesſtraße, Nieder=Ramnädterſtraße, Roßdörferſtraße, Wienerſtraße.
Neunter Wahlbezirk. Wahlocal: Schulhaus Grafenſtraße mit den Straßen: Eliſabethenſtraße, Heidelbergerſtraße,
Marienvl.t uſt Drigoue kai rne, Neckarſtraße. Wilvelminenplatz, Wilhelminenſt aße, Zimmerſtraß.
Behnter Wahlbezirk. Wahliocal: Schulh=zus in der Friedrichsſtraße mit den Straßen: Allee, Caſerneſtraße,
Coſi=rflacke. Lou=ſ.; platz Loviſen= roße, Roenſſtraße, Saalbaunraß, Waldſtraße
Elftr Wahlbezirk. Wahlocal: Schuthaus in der Friedrichsſtraße mit den Straßen: Artillerieſtraße, Bahnhof=
ſtraße
, Bleichſizaße, Eichollt rücke ſtr aße, Fabiikſtraße. Feld ergſtraß=, Frankfurterſtraße, Gartenſtraße, Georgſtraße, Grafenſtraße,
G iesbeinerweg. 1eiſtallſtraße, Holthrf ullee, Mathildenplatz, Weiterſtädterweg, Zeughausſtraße.
Zwöl1er Wahlbezirk. Wabllocat: Schulhaus in der Friedrichsſtraße mit den Straßen: Aliceſtraße, Blumenthal=
ſtraße
, Dointein.iw.g. En mraße, Friedrichen ße Ireuenraße. Kahieriſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Liebigſtraße,
Pallat weeſenſtraße. Promenad ſt , ens elderweg Vicioriaſtroße, Wndelnadtnraße, Wieſenſtraße.
Als Wahtvorſtener und Stellv=teter ſino beſtellt und zwar:
I. Wahlbezit: Als Wahlvorſieher: Lehr, Stadtverordneter. Als Stellvertreter: Evert, Stadverordneter.

2. Lautz.
Roll, Martin, Kaufmann. 3. Dieſenbach. Manck. W, Kaufmann. 4. Ruths,
Juſtus, Stadtverordneter. H. Dierl, Carl
Laut ſchläger, Gehbauer,
6. Hüter, Verbenich, P. Wondra, Hofjuwelier. 8. Gauls,
Geuter, P., Schreinermeiſter. 9. Reb, Majo= a. D. Gros, Fr., Hofſpengler. 10. Möſer, G., Rentner. Schneider gen., Steinkohlenhändler. 1. Ganß, Stadt veroroneter. Farx. D., Rentner. 12. Blumenthal, Bergſträßer, Stadtverordneter.

Darmſtadt, den H. October 1881.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

(8948

B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Die Fortbildungsſchule für die aus der Volksſchule entlaſſene männliche Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 1851-1882
Montag den 24. October l. J., Abends präcis 8 Uhr,
beginnen. Derſelbe wird, wie in den vorhergehenden Jahren, in den Wintermonaten an den vier Wochentagen: Montag, Diens=
tag
, Donnerstag und Freitag, Abends von 8-10 Uhr, im Schulhaus auf dem Ballonplatz ſtattfinden.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen Knaben, welche in den Jahren 1879 1880
und 1881 aus den hieſigen Vollsſchulen entlaſſen worden ſind, oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden ſich
hier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuch
der Fortbildungsſchule ſind ſchriftlich an Großh. Kreis=Schulcommiſſion (Neckarſtraße Nr. 3) zu richten und muß bis zur
erfolgten Entſcheidung dieſer Behörde die Fortbildungsſchule beſucht werden.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ebenſo Dienſtherrſchaften und Lehtherrn, welche ſchulpflichtige
Knaben im Dienſt oder in der Lehre haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der Fortbildungsſchule
anzuhalten (Art. 24 des Schulgeſetzes:. Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts im Geſchäft der Eltern,
Lehrherrn oder Dienſthertſchaft unentbehrlich, kann nicht zur Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche

2

[ ][  ][ ]

2091
M 203
der Fortbildungsſchule nöthige Zeit, und zwar ſelbſtverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen, daß ſie ſich vor Beginn des Unter=
richts
genügend waſchen und ankleiden und eſſen können 18 106 der deuſchen Gewerbeordnung). Zuwiderhandlungen werden mit
einer Polizeiſtrafe von 2- 20 Mark beſtraft (Art. 25 des Schulgeſetzes).
Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen den geſetzlichen Schulſtrafen lie 20, im Wiederholungsfalle 40 Pfennig, welche
nöthigenfalls durch Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vollſtreckt werden.
Außerdem erfolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür je 10 Pfennig ſofort an den Abholenden zu entrichten ſind.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1879 und 1880 haben ſich Montag den 24. October l. J., Abends
präcis 8 Uhr in den ſeitherigen Localen im Schulhaus auf dem Ballonplatz einzufinden, während diejenigen, welche
im Jahre 1881 aus der Volksſchule entlaſſen worden ſind oder, obwohl früher entlaſſen, ſeither eine Fortbildungsſchule nicht be=
ſuchten
, oder freiwillig am Unterricht Theil zu nehmen wünſchen, ſich
Sonntag den 23. October l. J., Nachmittags präcis 3 Uhr,
im Turnſaal der Schulhäuſer in der Rundethurm= und Blumenſtraße einzufinden haben, um in eine Abtheilung der Schule ein=
gereiht
und für den am folgenden Abend beginnenden Unterricht entſprechend inſtruirt zu werden.
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſtherrn ſprechen wir auch diesmal das Vertrauen aus, daß ſie den großen Nutzen des der
männlichen Jugend unentgeltlich gebotenen Fortbildungsunterrichts erkennen und nach Kräften bemüht ſein werden, die Fwecke der
Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und duich Anſpornung der Schüler zur Folgſamleit gegen Vorſteher und Lehrer der
Schule, ſowie zu Fleiß, Ordnung und guter Sitte in und außerhalb der Schule zu fördern.
Darmſtadt, den 10. October 1881.
Der Schulvorſtand: Ohly. Ober=Bürgermeiſter.
[9184
B e k a n n t m a ch u n g.
Reichstagswahlen betreffend.
Wir bringen hiermit zur Kenmniß der hieſigen Wähler, daß die Wahl eines Abgeordneten für den Reichstag im ganzen
Reiche
Donnerstag den 27. October 1881
ſtautfindet - Die Wahlhandlung beginnt Vormittags 10 Uhr und wird um 6 Uhr Nachmittags geſchloſſen.
Der Ort iſt in 3 Be irke getheilt mit nachſtehend räher angegebenen Wahllocalen:
Erſter Wahlbezirk. mit dem Wahlocal im Rathhaus, umfaßt die Straßen: Annaſtraße, Heinrichſtraße, NRieder=
Ramſtädterſtraße (mit grüner Weg). Roßdörferſtraße, Rückeriſtraße, Martinſtraße, Steinackerſtraße, Herdwegſtraße, Carlsſtraße,
Wilhelmsſtraße, Wilhelminenſtraße, Eichvergſtraße, Eſchollbrückerſtraße und Hermannsſtraße.
Zweiter Wahlbezirk. mit dem Wohllocal im Müdchenſchulhaus (Schulſtraße Nr. 2. umfaßt die Straßen: Bruch=
wieſenſtraße
, Witmannsſtraße, Heidelvergerflraße, Stadtalle, Hofgartenſtraße, Hügelſtraße, Holzſtraße, Klaprachelſtraße, Seenraße
und Kirchſtlaße
Dritter Wahlbezirk, mit dem Wahlocal im Knabenſchulhaus (Ludwigsſtraße Nr. 40), umfaßt die Straßen: Forſt.
meiſterſtraße. Sandſtraße, Friedrichsſtraße, Weinbergſtraße, Wingertſtraße, Ludwigsſtraße, Herrengartennraße und Schul raße.
Zu Wahlvorſiehern und Stellvertretern ſind beſtellt:
Als Wahlvoriieher:
Als Stellvertreter:
Erſter Wahlbezirk: Gemeinderath Major i. P Bellaire.
Maurermeiſter Jacob Berth.
Zweiter Wahlbezirk: Gemeinderath Hofgärtner R. Noack.
Gemeinderath Fr. Geyer.
Dritter Wahlbezirk: Gemeinderath Heinrich Schulz.
Gemeinderath L. Ph. Wittmann.
Beſſungen, den 5. Oltober 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
(9050

Submiſſion.
Zur Vergebung von 270 Quadratmeter
Pfläſterer=Arbeiten im hieſigen Zeughauſe,
veranſchlagt zu 1215 Me., und derjenigen
zur Erbauung einer Latrine, ſowie Aſche=
und Müllgrube im Laboratorium zu 729 M.
97 Pfg. veranſchlagten Erd= und Maurer=
Arbeiten, auf dem Wege der öffentlichen
Submiſſion, iſt Termin auf
Freitag den 21. October er., Vor=
mittags
10 Uhr,
im diezſeitigen Bureau feſtgeſetzt.
Verſiegelte Offerten, welche die Gebote
in Procenten der Anſchlagsſumme, ſowie
die Anerkennung der Bedingungen enthalten
müſſen, ſind mit der Aufſchrift: Sub=
miſſion
für Pfläſterer= ꝛc. Arbeitenu ver=
ſehen
, bis zu obigem Termin portofrei
inzuſenden.
Die Bedingungen liegen im diesſeitigen
Bureau zur Einſicht offen, können auch
gegen Einſendung von 1 Mark Schreib=
gebühr
abſchriftlich bezogen werden.
Darmſtadt, den 13. October 1881,
Artillerie=Depot. 09187

Pferde=Verkauf.
Nächſten Mittwoch den 19. Oct. d. J.,
Vormittags 10½ Uhr, wird auf dem
Hofe der Artillerie=Kaſerne hier ein aus=
rangirtes
Dienſtpferd gegen Baarzahlung
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
(9291
Beſſungen, den 15. October 1881.
2. Abtheilung Großh Heſſiſchen
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 19. October 1881,
Vormittags 10 Uhr
ſanfangend, werden zu Mordach bei Nieder=
Namſtadt nachverzeichnete Gegenſtände durch
den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend
gegen gleich baare Zahlung verſteigert:
2 Kühe, 5 Schweine, 2 Pferde, 2
ſchwere Wagen 2 Eggen, 2 Pflüge,
1 Fohlen, 2 Kleiderſchränke, 1 Kom=
mode
, 1 Küchenſchrank.
Darmſtadt, den 14. October 1881.
9277
Engel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.

Pferde=Verkauf.
Am 24. und 25. d. Mts. von
9 Uhr ab, werden gegen 105 überzühlige
Dienſtpferde auf dem Artillerie=Schießplatz
bei Darmſtadt öffentlich meiſtbietend gegen
gleich baare Zahlung verkauft, und zwar
am 24. etwa 80 Stück und Reſt am
25. d. Mts.
Großherzoglich Heſſiſche
Train=Compaguie. (9292
Fiſcherei=Verpachtung.
Freitag den 21. d. Mts. Vormit=
tags
10 Uhr, wird die Fiſcherei im
großen Wooge im Großherzoglichen
Holzmagazin dahier auf 9 Jahre öffentlich
meiſtbietend verpachtet.
Darmſtadt, den 14. October 1881.:
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
[9293

2) neue Eberſtädter Wägelchen ſind zu
G verkaufen bei
9125
Schmiedmeiſter Hofmann, Eberſtadt.

[ ][  ][ ]

2092

N 203

Verſteigerungs=Anzeige.

Die zum Konkurs des Maurermeiſters Heinrich Tracht dahier
gehörigen Immobilien:

Flur. Nr. ⬜Meter. II. 8⁵⁄₁₀ II. 61³⁄₁o₀₀ 67 II. 61⁄o0 451 II. 61³⁄oo 450

228 Hofraithe, Hermannsſtraße,

Hofraithe daſelbſt,
ganz neu erbautes Herrſchaftshaus,

ſollen Mittwoch den 19. October d. J., Nachmittags 5 Uhr,
zum letzten Male und mit unbedingtem Zuſchlag auf dem
hieſigen Rathhauſe verſteigert werden.
Wegen Einſicht beliebe man ſich an Herrn Schreinermeiſter Wörner,
Stiftſtraße 6½, zu wenden.
Beſſungen, den 12. October 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(8949

egen vevorſtehender Kelleruberſiedelung

verkaufe ich mein Flaſchenlager hochfeiner Rhein- und Bordeaux-Weine,
ſowie von Madeira-, Sherry., Malaga- und Portweinen ete. ote.
zu ſehr billigen Preiſen.

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Darmſtadt, im October 188l. Rheinſtraße 23. erſte Etage.
9063

Eine große Partie
WOGns GEmIOh

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Ludwigsſtraße 12.
[9294
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LOSO
1

Camenbert,
Veufchatellor,
Edamer,
Emmenthaler,
Ramadouz,
Limburger &
Kräuterkäse
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Wilh. Weber,

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[882]

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Jamaica-Rum,
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THbu Qualitat, empfehlt, 9138
C. Pettmarr.

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ſowie Stück=und gewaſchene Nußkohlen,
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J. Wiugele',
5994
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liche
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5
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Proben werden verabfolgt.
(9067

17.
C=

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EronenAummer,
Thon Thuile,
Sootch Salm
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10
ſa
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furt
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per 12 Flaſchen Mk. 1 75 Pfg.
WuEG UIT,
Eliſabethenſtraße 25. (164

33)

[ ][  ][ ]

73 203

h= 2 5 2
53½ 530 4 15
15

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zügen
, 10 Pfg, ſowie Uhrfahrpläuchen zum Einlegen in den Uhrdeckel 5 Pf.
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Baisersu. Windboulol,
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ſtadt
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Gehlagrahann
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69165

2693

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Frankfurt a. M., im October 1881.
Robert v. Stephaui. (9263

33

35
155
40
3
510

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30)
3

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2
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rS aus der berühmten Zucht
=
410


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30
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[9296
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74
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Rheinſtraße, neu hergerichtetes
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Bequemlichkeiten, ſofort beziehb. zu verm.

7265) Beſſ. Carlsſtraße 42 ein möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen

7079) Ecke der Rhein= u. Grafen=
ſtraße
der mittlere Stock per 1. Octbr.
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G. L. Kriegk.

7865) Caſerneſtraße 4 iſt eime feund
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Schirmgaſſe Nr. 2.
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binets
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quemlichkeiten
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mern
u. allen Bequemlichkeiten zu verm.
Heidelbergerſtraße ein Laden mit Ein=
richtung
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Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mit
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8997) Dieburgerſtraße 9, 2. Stock,
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Penſion billig zu vermiethen.
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zwei Zimmer zu vermiethen.
9077) Dieburgerſtraße 44 2 Logis,
das eine bald, zu beziehen.
563

[ ][  ][ ]

M 203

209¾
eine Par=
8
3 Liebigſtraße;
terre=
wohnung
, enthaltend 3 Zimmer, 2 Cabinette,
Küche mit allen Comfort, alsbald zu be=
ziehen
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Zimmer nebſt Küche ſofort zu vermiethen.
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¾ goner=, Artillerie= und Train=Kaſerne H
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ſtändig neu hergerichteten Woh=
nungen
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5 Souterratn=Räumen, ſonſtigen Be=
G quemlichkeiten, Garten, Stallung, H
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Näheres in der Exp. d. Bl.
Longaugoocvros
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Zimmer zu vermiethen.
9143) Schloßgraben 1 zwei Stiegen
hoch 2 möblirte Zimmer zu vermiethen,
auf Verlangen mit Koſt.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9168) Marienplatz 7, 2. Stock, zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
9171) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchlägerſtraße eine hübſche
Wohnung von 4 Zimmern mit Zubehör,
Küche m. Waſſerl., Glasabſchluß per Ende
November und auch ſofort zu vermiethen.
Daſelbſt eine Manſarde, 4 Zimmer,
Küche, Waſſerl., für 230 M. per ſofort.
9301) Grafenſtraße 39 parterre ein
freundl. möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
9305) Schwanenſtraße Nr. 8 ein
Logis zu vermiethen.
9306) Neckarſtraße 5 eine freundliche
Manſarden=Wohnung an ruhige Miether
alsbald abzugeben.

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über Eirchliche und vellgiöse Fragen,
im Feſtſaale des Gymnaſiums.
Hittwoch den 19. October 1881, Ubends 7 Uhr: Herr Profeſſor
Dr. Herbst aus Halle, über die Bedeutung der evangeliſchen Kirche
für die Entwickelung unſer nattonalen Kultur.
Preis für ſämmtliche 6 Vorträge für eine Perſon 5 Mk., für zwei Perſonen
8 Mk., für 3 Perſonen 10 Mk. Liſten zur Einzeichnung liegen bei den Herren
Buchhändlern Bergſträßer, Klingelhöffer und Waitz offen.
Tageskarten 1 Mk. an der Kaſſe.
9238

Imzugshalber gebe ich in den nächſten
1 14 Tagen
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Eiſengießerei und Waagenfabrik,
Landwehrweg 55.
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(* beſchäftigung für 2 Stunden im Tag
nachgewieſen werden.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
[9174

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Wo? ſagt die Expedition. 19219

17

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Aug. Erecklor, Kirchſtraße 8,
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ſtraße
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im Hinterbau zu vermiethen.
l926ö

ſind gegen erſte
2. 3000 Mk. Hppothek auszu.
leihen. Nüb bei der Expedition. (928

Fin verh. rout. Kaufmann ſucht
E einen Buchhalter= oder ſonſtigen
Comptoirpoſten. Gefl. Offerten unter
L. M. 100 an die Expedition er=
beten
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[9269
Hin Mädchen, geübt im Kleider= und
J Weißzeugausbeſſern, nimmt mehrere
Kunden an. Gartenſtraße 13.
19470

Finige tüchtige Schloſſer werden geſucht.
Carl Schench,
Eiſengießerei und Waagenfabrik,
Landwehrweg 55. (9283

Fin tüchtiger Kaufmann wünſcht die
C= Buchführung ꝛc. einiger Handwerks=
als
auch kaufmänniſcher Geſchäfte zu über=
nehmen
. Discretion zugeſichert. Offerten
unter R8100 an die Exp. erbeten. (284

iſt die Bereitung guter Suppen binnen
wenigen Minuten von Wichtigkeit Die
condenſirten Suppen in Tafelform aus
der Fabrik ihres Erfinders Rudolf Scheller
in Hildburghauſen liefern nur durch Auf=
kochen
mit Waſſer in 5 bis 16 Minuten
ſchmackhafte und nahrhafte Suppen, deren
höchſt zweckmäßige Verwendung ſich ſeit
10 Jahren bewährt hat.
Es empfehlen dieſelben in 5 Sorten pro
Tafel zu 1¼ Liter Suppe 25 Pfennig
19i68
in Darmſtadt,
Gebr. Vierheller, Emanuel Fuld.
Fekedrich Stefumetz I.
in Nieder=Ramſtadt,
liefert alle Sotten Stangenholz, ſowie
Nuß=, Kirſch=, Birnbaum=, Eſchen=
und Pappeldiele billigſt an Ort und
Stelle. Auch ſind bei demſelben eine Partie
buchene Wagnerſtangen abzugeben. 183=2

Fin ſolider Arbeiter kann Koſt und
Logis erhalten. Louiſenſtraße 24,
Hinterbau.
19282

Nädchen können bei einer Wittwe Koſt
c1 und Logis erhalten. Kiesſtraße 14,
Manſarde.
19288

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längere Jahre in einer Stelle war,
ſucht per ſofort Stelle.
[9307
A. Kammler, Dieburgerſtraße 5.

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Schuhwerk u. ſ. w. kauft
[9308
C. Minleler, 28 Langegaſſe 28.

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beſonders auch im Rechnungsweſen,
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Zu erfr. in der Exp. d. Bl.
9309
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Geſellſchaft ſucht einen tüchtigen Haupt=
Agenten unter günſtigen Bedingungen zu
engagiren.
Bei Leiſtungsfähigkeit beſonderes Ent=
gegenkommen
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Offerten unter H 62724 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
[9810

[ ][  ][ ]

2095

R 203
Vollſtändiger Ausverkauf
in Kurz- Wollen- und Weißwaaren
wegen gänzlicher Geſchäftsaufgabe. Sämmtliche Waaren unter Fabrikpreiſen.
Carlsſtraße
GOuT AIIOk Nr. 20.
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neben Herrn Schweinemetzger Riehl.

Lafkeespecialität.
Großes Lager direct importirter Thes's,.
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Ive0k-Java.
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Carl Diehm & Co,
3 obere Rheinſtraße 3
[9132
nächſt dem Markt.
Heeiſtungsfähige Mädchen können gute
2 Stellen erhalten.
(931
A. Kammler, Dieburgerſtraße 5.

3


18

ine gebrauchte Decimalwaage
kaufen geſucht.

wird zu
[9312

Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtr. 25.

Prima ſtückreiches Fettschrot,
vorzüglich im Brand, Huss- und
Stückkohlen zu den billigſten
Preiſen.
G. Staunnter,
Waldſtraße 17. (7604

O=
2)

wei bis drei anſtändige Kellner
(9313
ſuchen Stellen.
A. Kammler, Dieburgerſtraße 5.

Fin braves Müdchen, das bürgerlich kochen
kann u. gründl. Hausarbeit verſteht, kann

ich den geehrten Herrſchaften empfehlen. 8
Stellenbureau Friedrichſtr.14½. Röſe. 4.

Bekanntmachung.
Mittwoch den 19. October 1881,
Mittags 1 Uhr, werden durch den Unter=
zeichneten
im Gaſthaus zum Schwanen
im Saale links:
4 Centner Hopfen, 1 Sopha, 2 Kom=
moden
, 1 runder Tiſch, 4 Kleiderſchränke,
1 Seſſel, 1 großer Spiegel, 1 Schreib=
ſecretär
, 2 Nähmaſchinen leine für Schuh=
macher
), 3 vollſtändige Betten,
öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 16. October 1881.
Reibſtein,
Gerichtsvollzieher.
9315

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 18. October.
7. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Unſere Frauen.
Luſtſpiel in 5 Atten von G. v. Moſer und
F. v. Schönthan.
Perſonen:
Herr Butterweck.
Otto Dorn, Rentier
Frau Steck.
Adelheid, deſſen Frau.
Grete,
Frau Kläger.
deren Töchter
Hedwig Stein,
Frl. Weigel.
Felix Stein
Herr Steude.
Carl Hilberg
Herr Werner.
Fanny Hilberg. ſeine Frau . Frl. Schütky.
Ela Brandt,
Frl. Ethel.
Paul Groſſer, Schriftſteller: Herr Hacker.
Herr Stury.
Max Cornelius, Architect,
Pfeffermann, Lohndiener,
Herr Franke.
Uricke, Köchin bei Dorn.
Frau Pichon.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

20
9


ꝛe.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. October.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog iſt am Sonntag wieder
hier eingetroffen und im neuen Palais abgeſtiegen.
(Programmüber die Gröffnung des 24. Landtags.)
Mittwoch den 19. l. Mts., Vormittags 11 Uhr, wird der 24. Landtag
von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog eröffnet werden.
Zu dieſem Acte verſammeln ſich im Großherzoglichen Schloſſe um
10½ Uhr: die dienſtthuenden Kammerherren und Kammerjunker in den
ruſſiſchen Zimmern; um 104 Uhr: die Mitglieder der erſten Kammer
in dem Aſſembleezimmer; die Mitglieder der zweiten Kammer in den
ruſſiſchen Zimmern; die Mitglieder des Staatsminiſteriums in dem
Fahnenſaal; die Hofſtaaten und Adjutanten, ſowie der Vorſtand des
Cabinets in dem an den Fahnenſaal anſtoßenden Salon.
Die zweite Kammer wird durch den als Ceremonienmeiſter dienſt=
thuenden
Kammerherrn Freiherrn v. Leonhardi in den Thronſaal einge=
führt
. Nachdem dieſelbe ihre Plätze eingenommen hat, erfolgt die Ein=
führung
der erſten Kammer durch den Hofceremonienmeiſter und hier=
auf
diejenige der Räthe der Miniſterien durch den als Ceremonienmeiſter
dienſtthuenden Kammerherrn Freiherrn C. Schenk zu Schweinsberg.
Die erſte Kammer erhält ihre Plätze zur rechten, die zweite Kammer zur
linken Seite des Thrones, demſelben gegenüber, die Räthe der Miniſterien
nehmen die Plätze zur linken Seite des Thrones ein, in dem Raum
zwiſchen demſelben und den Sitzen der Abgeordneten zur zweiten Kam=
mer
. Seine Königliche Hoheit der Großherzog begeben Sich auf die
Meldung des Oberſt=Ceremonienmeiſters, daß die Einführung der Ver=
ſammlung
ſtattgefunden habe, in den Thronſaal. Der Zug geht in
folgender Ordnung: Der Kammerfourier und der Hoffourier, der Hof=
ceremonienmeiſter
, die dienſtthuenden Kammerjunker, die dienſtthuenden
Kammerherren, die Ceremonienmeiſter, der Oberſt=Ceremonienmeiſter.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog, die Prinzen des Groß=
herzoglichen
Hauſes, der Staatsminiſter und der Präſident des
Miniſteriums der Finanzen, die General= und Flügeladjutanten, die nicht
functionirenden Hofchargen und der Vorſtand des Cabinets, die Adju=
tanten
der Prinzen des Großherzoglichen Hauſes.
Bei Eintritt des Zuges in denſSaal erhebt ſich die Verſammlung von
ihren Sitzen. Die Prinzen des Hauſes erhalten Stühle zur rechten Seite des
Thrones. Der vorantretende Dienſt begibtiſich auf die linke Seite des Thrones.
Die Fouriere nehmen zu beiden Seiten am Thronhimmel Stellung. Der
Staatsminiſter, der Präſident des Miniſteriums der Finanzen und der Sr.
Königlichen Hoheit dem Großherzog nachfolgende Dienſt ſtellen ſich zur

Rechten des Thrones. Nach gehaltener Thronrede verlieſt der Staatsminiſter
auf Befehl Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs die Eidesformel und fordert
diejenigen Mitglieder der beiden Kammern, welche den landſtändiſchen Eid
noch nicht geleiſtet haben, zur Eidesleiſtung auf. Die Mitglieder treten
auf den Namensaufruf einzeln vor den Thron, leiſten das Handgelöbniß,
ſprechen mit aufgehobener Rechten: ich ſchwöre- und begeben ſich auf
ihre Plätze zurück. Nach der Eidesleiſtung erklärt der Staatsminiſter
auf Befehl Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs den Landtag für
eröffnet. Seine Königliche Hoheit der Großherzog verlaſſen hiernach in
Begleitung Allerhöchſt ihres Dienſtes in der namlichen Ordnung wie
beim Eintreten den Thronſaal.
Darmſtadt, den 11. October 1881.
Der Großherzogliche Oberſt=Ceremonienmeiſter.
In Vertretung:
von Wernher.
Alle Anweſenden, welche zum Tragen von Uniform berechtigt ſind,
mit Ausnahme der Mitglieder der zweiten Kammer, erſcheinen in Gala,
die Officiere mit Dienſtzeichen. Die Anfahrt iſt für die Mitglieder
der beiden Kammern an der Treppe zunächſt der Hauptwache, für die
Mitglieder der Miniſterien und die Hofſtaaten im Kirchenhofe. (D. 3.)
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 22 vom 1. October enthält:
Bekanntmachung Großh. Miniſteriums der Finanzen, die Erhebung
von Reichsſtempelabgaben betr.
Militärdienſtnachricht. Dr. Eichbaum vom 2. Großh.
Inf=Regt. Nr. 116 wurde zum Unterarzt ernannt.
- In dem Staatsbudget für 1882,85 iſt die Summe von 231,000
Mark für Crbauung eines zweiten Gymnaſialgebäudes nebſt
Turnhalle in Darmſtadt vorgeſehen. Unter näherer Darlegung der
gegenwärtigen Verhältniſſe wird ausgeführt, daß die dermalen beſtehen=
den
24 Claſſen (worunter 6 der mit dem Gymnaſium verbundenen Vor=
ſchule
) im Ganzen nur 16 eigentliche Claſſenzimmer und 6 proviſoriſch
eingerichtete vorhanden ſeien, ſo daß ſelbſt bei dem proviſoriſchen Be=
helfe
noch 2 Claſſenzimmer für 2 Vorſchulclaſſen fehlten. Für einne
Anbau reiche der vorhandene Platz nicht aus, es müſſe deshalb zu
einem Neubau geſchritten werden und zwar ſcheine es mit Rückſicht auf
die fortſchreitende Zunahme der Stadt nothwendig, die Räumlichkeiten
für ein vollſtändiges Gymnaſium vorzuſehen. Die Koſten des erforder=
lichen
Geländes und für Herſtellung eines entſprechenden Gebäudes be=
rechneten
ſich auf die Eingangs bemerkte Summe, Aufſtellung definitiver
Pläne und Koſtenberechnung könnten indeſſen erſt angeordnet werden,
wenn über die Platzfrage entſchieden wäre.

[ ][  ]

2098
R 203

- In der Nacht vom Samstag auf Sonntag fanden hier 2 Brände
ſtatt und zwar in der Neckarſtraße im Hauſe des Herrn Dr. M. Rieger
ſein Wechſelbrand, der jedoch ohne Einſchreiten der Feuerwehr noch im
Entſtehen gelöſcht werden konnie), und an dem Roßdörfer Weg, wo
neben einer Herrn Ritſert gehörigen Scheune ein Strohhaufen nieder=
brannte
. Derſelbe iſt jedenfalls angezündet worden.
- Beſſungen. Mitte vor. Monats war Seitens des Vertreters
von Häuſerbeſitzern Beſſungens, welche Waſſer aus dem ſtädtiſchen
Waſſe werk zu beziehen wünſchen, dem Gemeinderath gegenüber in einer
Eingabe der Wunſch ausgeſprochen worden, daß von Seiten der Gemeinde
eine öffentliche Aufforderung an alle diejenigen Einwohner ergehen möge,
welche für den Waſſerbezug aus dem Darmſtädter Waſſerwerk ſind,
überhaupt den Bezug von Waſſer aus dem fraglichen Werk als eine
Gemeindeſache zu behandeln. Nachdem die Bau=Commiſſion mit der
Frage befaßt worden war, hat ſich dieſe wie folgt ausgeſprochen:
-Unſeres Erachtens iſt die fragliche Angelegenheit vorerſt lediglich noch
Sache der betreffenden Häuſerbeſitzer, und erſcheint es daher nicht ge=
eignet
, daß von Großh. Bürgermeiſterei eine öffentliche Aufforderung
im Sinne des angeführten Schreibens erlaſſen wurde, wodurch die ganze
Angelegenheit ſofort zur Gemeindeſache wurde, wozu ſie aber noch
nicht herangewachſen iſt. Die Gemeinde erſcheint bis jetzt nur in der
Lage, als Vermittlerin zwiſchen den Bittſtellern und der Gemeinde
Darmſtadt eintreten zu können. Sache der Erſteren (der Bittſteller) iſt
es daher, der Großh. Bürgermeiſterei zunächſt alle diejenigen
Häuſerbeſitzer namhaft zu machen, welche ſich zu dem Waſſerbezug
aus dem Darmſtädter Waſſerwerk verpflichteu, unter welchen Bedingungen
und ſpeciellen Wünſchen. Alsdann erſt wird die Gemeindevertretung in
der Lage ſein, entſprechende Beſchlüſſe zu faſſen, und beantragt die Com=
miſſion
hiernach: Großh. Bürgermeiſterei zu erſuchen, in dieſem Sinne
das Eingangs erwähnte Schreiben zu beantworten."
Dieſem Antrag
iſt der Gemeinderath am 13. d. Mts. beigetreten und hat die Großh.
Bürgermeiſterei den Vertreter in fraglichem Sinne verſtändigt.
Frankfurt. Eine große Annehmlichkeit wird von nun an dem
reiſenden Publicum ſeitens der Königlichen Eiſenbahndirection gewährt.
Vom 15. d. M. ab wird nämlich im diesſeitigen Localverkehre, ſowie
im gegenſeitigen Verkehre mit preußiſchen Staats= und mit den unter Staats=
verwaltung
ſtehenden Bahnen auf jedes Retourbillet L., 1IL. und III. Cl.,
jedoch mit Ausnahme der Retourbillets über die Linien der früheren
naſſauiſchen und homburger Bahn, ſowohl auf der Hin= als auf der
Rückreiſe 25 Kilogramm Reiſegepäck unentgeltlich befördert. Allgemein
ausgeſchloſſen ſind die Abonnements= und Schülerkarten, ſowie die Re=
tourbillets
mit außergewöhnlicher Ermäßigung, wie beiſpielsweiſe die ſo=
genannten
Sonntags=Retourbillets.
Nach einer Mittheilung der Fr. Pr. iſt der Vorſtand der
Frankfurter Ausſtellung von den Erbauern der Ausſtellungs=
hallen
zur Sicherung ihrer Forderungen in Höhe von ca. 160,000 M.
verklagt worden. Ueber die Höhe des Deficits iſt immer noch nichts
Genaues bekannt.
41 Theater=und Kunſtnotizen. Wagner's= Nibelungen=
werden
in London im Mai 1882 aufgeführt werden. Director Angelo
Neumann aus Leipzig geht in der nächſten Zeit nach London, um die
nöthigen Vorbereitungen zu treffen. Bei dieſen Aufführungen ſollen
zum erſten Male die Original=Decorationen. Coſtüme, Waffen und
Requiſiten benutzt werden, welche bei den Bayreuther Feſtaufführungen
zur Verwendung gelangten. Richard Wagner wird die letzten Proben in
London ſelbſt leiten. Unter den mitwirkenden Kräften ſind in erſter
Reihe zu nennen: Herr und Frau Vogel aus München, Scaria aus
Wien, Otto Schelper, Wiegand, Liebau und Fr. Hedwig
Retcher=Kindermann aus Leipzig. Aus Kaſſel wird gemeldet,
daß im Befinden der von einem Nervenſchlage getroffenen Königlichen
Opernſängerin Frl. Amanda Kolderup eine langſam fortſchreitende
Beſſerung feſtzuſtellen iſt. - Im Pariſer Vaudeville=Theater las
dieſer Tage Victorien Sardou ein neues vieraktiges Luſtſpiel Odette,
welches demnächſt einſtudirt werden ſoll. In dem Stück ſoll es ſich um
die ſchutzloſe Lage des geſchiedenen Ehemannes handeln, der die pflicht=
vergeſſene
Frau nicht hindern kann, ſeinen Namen in den Schmutz zu
ziehen. Eine noch unbekannte Oper von Balfe wird unter dem
Titel Der Maler von Antwerpen in nächſter Londoner Saiſon zur
Aufführung gebracht werden. Balfe componirte dieſe Oper im Jahr
1856, ſie iſt aber nie veröffentlicht worden. - In Madrid iſt in letzterer
Zeit ein vollkommen erhaltenes Portrait des Chriſtoph Columbus
entdeckt worden, welches zu ſeinen Lebzeiten gemalt wurde. Das Bild
ſtellt Columbus im Alter von etwa 40 Jahren dar und ſoll die Arbeit
eines Künſtlers zu Ende des 15. Jahrhunderts ſein.

Großherzogliches Hoftheater.
Samstag, den 15. October.

Anerkennung des tüchtigen Spiels, namentlich der Fräul. Schütky und
der Herren Edward und Dalmonico, vermochte ſich die Zuhörer=
ſchaft
für das Stück nicht recht zu erwärmen.
Montag den 17. October.
Die Vielſeitigkeit, deren ſich die Leitung unſerer Oper befleißigt, ver=
dient
unumwundene Anerkennung. In dem kurzen Zeitraum von wenigen
Wochen wurde bereits den verſchiedenſten Richtungen Rechnung getragen.
Die moderne große Opers wurde durch den Propheten die Huge=
notten
und Lohengrin vertreten; die klaſſiſche durch Don Juanz, die
deutſche komiſche Oper durch die luſtigen Weiberv. Von den Italienern
haben Troubadur: und Rigolettor die Scene paſſirt, und der Anfang
der Saiſon war gemacht durch Spohrs Jeſſondar. Dem vorher Ge=
botenen
reihte ſich heute der Freiſchütz= an und für nächſten Donnerstag
iſt - um auch die Spieloper nicht zu kurz kommen zu laſſen- Flotow's
Martha vorgeſehen. Donnerstag Rigoletto - geſtern Freiſchütz, welch
wunderlicher Contraſt; auf der einen Seite die frivole Lüſternheit des
Romanen, auf der andern die gemüthstiefe Innerlichkeit des Deutſchen.
Dort die ſchwüle parfümirte Atmoſphäre des Salons - hier ein herb=
kräftiger
Duft, wie aus einem ſonnenbeſtrahlten hübſchen Eichenwald.
Kaum eine andere Oper iſt ſo ganz aus der Tiefe des deutſchen Volks=
gefühls
herausgeſchöpft, als der Freiſchütz mit ſeinem Blätterrauſchen,
ſeinem Hörnerklang und ſeiner frommen ſtillen Liebe, und darin liegt
das Geheimniß, welches dieſe Oper ſtets jung und ſtets friſch erhält.
Die geſtrige Aufführung vor einer ſehr zahlreichen Zuhörerſchaft war
eine wohlgelungene und ſchöne. Schon die ſchwungvoll geſpielte Ouver=
ture
fand lebhaften und wohlberechtigten Applaus, wie überhaupt das
Orcheſter ganz Vortreffliches leiſtete. Unter den einzelnen Mitwirkenden
hatte ſich Fräul. Simony der ungetheilteſten Anerkennung zu erfreuen;
ſie war in Erſcheinung und Geſang ein anmuthiges Aennchen; mit zu=
nehmender
Sicherheit wird ſie noch größere Erfolge erzielen. Fräul.
Czerwenka ſang die Agathe mit friſchem, ausgiebigem Ton; die große
Arie wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt. Wir muſſen bekennen, daß
wir uns dieſem Beifall nur mit Vorbehalt anſchließen können; uns miß=
fiel
der Vortrag der recitativiſchen Stellen. Sie waren durchweg im
Tempo zu langſam genommen und erhielten dadurch etwas Schweres,
Accentuirtes, das durch nichts begründet iſt, das ſogar mitunter
mit der geringen Bedeutung des Wort=Inhaltes in ſeltſamem Con=
traſt
ſteht; wir denken hierbei z. B. an die Stelle: Nur die
Nachtigall und Grille; oder Ob Mond auf ſeinem Pfad wohl lacht.
Andererſeits hätten wir öfters den Ton der Frl. Czerwenka ruhiger und
weniger vibrato gewünſcht. So beruht doch wohl ſicherlich die Wirkung
des Duettes am Anfang des zweiten Actes hauptſächlich auf dem be=
zeichnenden
Gegenſatz zwiſchen den langgezogenen, ſüßen Nachtigallentönen
der Agathe und der lerchenartig lebhaften Beweglichkeit im Tone Aennchens;
mithin wird die Wirkung in gleichem Maße vermindert, als die Agathe
ihrem Geſang zu viel Beweglichkeit und zu wenig Feſtigkeit und Halt zu
geben ſucht. Das Gebet würde bei ſchlichterem Vortrag tieferen Eindruck
machen. Wir würden uns nicht erlauben, an der ſonſt ſo tüchtigen
Leiſtung ſolche Ausſtellungen zu machen, wenn wir nicht die Ueberzeugung
hätten, daß Frl. Cerwenka durchaus die Mittel beſitzt, eine ausgezeichnete
Agathe zu werden. Herr Hofmüller befriedigte als Max; es iſt er=
freulich
wahrzunehmen, wie die Kräfte dieſes ſtrebſamen Künſtlers ſich
zuſehends entfalten. Das Publicum gab ihm wiederholt ſeine Zufrieden=
heit
zu erkennen. Den Kaspar gab Herr Baumann im Ganzen ſach=
gemäß
. Wenn er mit dem erſten Liede nicht die Wirkung erzielte, deren
dasſelbe fähig iſt, ſo lag die Schuld vermuthlich an der Freiheit, mit
der er den Rhythmus behandelte. Recht tüchtig waren Herr Köhler
als Eremit und Herr Bögel als Ottokar. Die Ausſtattung war brillant.
Die Wolfsſchlucht verſchaffte Herrn Brandt wieder den üblichen Hervor=
ruf
. Der Dialog war die ſchwache Seite der Aufführung.

Literariſches.
Buch der Eltern. Von Dr. K. Oppel= iſt der Titel eines in
3. Auflage (in 8 Lieferungen 60 Pf.) erſcheinenden Buches, deſſen erſtes
Heft ſoeben ausgegeben wurde und in allen Buchhandlungen zu haben iſt.
Es darf aufgeſchnitten und geleſen werden und wird auch ſo zurückge=
nommen
! In der anſprechendſten Form gibt es, auf reiche Erfahrung ge=
gründet
, Anleitung zur planmäßigen Erziehung unſerer Kinder. An klare,
einfache und allgemein verſtändliche theoretiſche Säße knüpft der Verfaſſer
meiſt von ihm ſelbſt beobachtete practiſche Beiſpiele aus Schule und Leben,
welche den Eltern eine Fundgrube der beherzigenswertheſten Winke und An=
leitungen
für die Erziehung ihrer Kinder bieten.

Polizeibericht vom 17. October.
Einem Frauenzimmer wurde auf dem Wochenmarkte das Porte=
monnaie
mit 7 Mk. aus der Manteltaſche entwendet.

Der Pfarrer von Kirchfeld= Volksſtück in 4 Akten von Anzengruber,
wurde geſtern zum erſten und vermuthlich letzten Male wiederholt. Die
außführliche Beſprechung, der wir das Stück nach der erſten Aufführung
unterzogen haben, überhebt uns für diesmal der Nothwendigkeit eine=
eingehenderen
Berichtes. Das Haus war ſchwach beſetzt, und bei aller

Tages= Palender.
Mittwoch 19. October: Vortrag zum Beſten des Kirchenbauvereins.
Samstag 22. October: Concert im Mozartverein.
Sonntag 23. October: Jahresverſammlung des Zweigvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung.

Hierzu eine Beilage; An die Wähler des Reichstagswahlbezirks Darmſtadt=Groß=Gerau=,
ſowie eine Beilage von Richard Mohrmann.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.