Darmstädter Tagblatt 1881


12. August 1881

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Nerdtelſahrlich 1 Marr 50 Pf. uck.
Brigerlohn Anzwürtz werden von
alle Poſtämtern Beſtellungen end=
ogengenommen
zu 1 Mark 60 Pf.
vo Quarial iuc. Pſtaufichlag

Grag= und Anzeigebcaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdemangenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſt. xr. 2.
mBeſſungen von Friedr Blier
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswirn
von allemn Annoneen-Eppeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 12. Auguſt.
R1I56.
1884.

Betreffend: Audienztag bei Großherzoglicher Provinzial=Directlon Starkenburg und Großherzoglichem Kreisamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß als Audienztag bei Großherzoglicher Provinzial=Direction
Starkenburg wie bei Großherzoglichem Kreisamt Darmſtadt Dienstag jeder Woche beſtimmt iſt.
Im Hinblick auf eine überaus vermehrte Geſchäftslaſt werden Vorbringen und Beſchwerden, falls ſie nicht dringender Natur
ſind, nur an dieſem Tage von dem Unterzeichneten wie den Beamten der genannten Behörden entgegen genommen.
Darmſtadt, am 8. Auguſt 1881.
Küchler, Großherzoglicher Provinzialdirector.

Darmſtadt, den 9. Auguſt 1881.
Betreffend: Die Herbſtübungen der Großherzoglichen (25.) Diviſion in 1881, hier Vorſpannleiſtungen.
Das Gloßherzogliͤche Lreisauk Darmſtadk
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Darmſtadt, Arheilgen, Beſſungen, Eberſtadt, Griesheim und Weiterſtadt.
Nach einer Mittheilung der Intendonkur der Großherzoglichen (25.) Diviſion werden während der diesjährigen Herbſt=
übungen
in der Zeit vom 16. bis Ende d. Mts. etwa 30 zweiſpännige Wagen erforderlich, welche nach Maßgabe des Natural=
leiſtungsgeſetzes
für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Januar 1875 auf Anfordern der Truppentheile von den Gemeinden
zu ſtellen ſind.
Indem wir Sie hiervon in Kenntniß ſetzen und Ihnen empfehlen, für pünktliche Stellung der erforderlichen Wagen Sorge
zu tragen, bemerken wir Ihnen zugleich, daß die Truppen den bezüglichen Vorſpann bei Bedarf rechtzeitig anmelden und über
den geleiſteten Vorſpann Quittung ertheilen werden; auf Grund derſelben iſt dann die Vorſpannvergütung mit den von dem
Bundesrathe normirten Sätzen (14 M. für den ganzen Tag) bei der Königlichen Intendantur des Xl. Armee=Corps in Caſſel
zu liquidiren.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 6. Mai 1880, hier die Einberuſung der Erſatz=Reſerve
1. Klaſſe für das Etatsjahr 188182.
Wir bringen hiermit zur Keantniß der Intereſſenten, daß die für die Erſatz=Reſerven ausguartirt werdenden Mannſchaften
des 115. Infanterie=Regiments für die Zeit vom 21. bis 26. Auguſt d. J3. ohne Verpflegung in den nachverzeichneten Straßen
untergebracht werden: Zeughausſtraße, Schloßgraben, Schirmgaſſe, Hoftheaterplatz, Ballonplatz, Obergaſſe, Ochſengaſſe, Geiſt=
berg
. Alexanderſtraße, Taunusſtraße, Dieburgerſtraße, hohler Weg, Mühlſtraße, Erbacherſtraße, Mauerſtraße, Lauteſchlägerſtraße,
Kranichſteinerſtraße, Schloßgartenſtraße, Heinheimerſtraße, Magdalenenſtraße und Arheilgerſtraße.
Nähere Mittheilung über die Anzahl der Mannſchaften erfolgt in den nächſten Tagen durch die Schutzmannſchaft.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.
(7099

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35)

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428

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1596

R156

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15

W Behufs einer äußerſt wichtigen Beſchlußfaſſung ſind die Mitglieder des
Landwirthſchaftlichen Lonſumvereins Darmſtadt
auf Freitag den 12. d. Mts., Abends 8 Uhr, in den Anker eingeladen. (7129

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(7146

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10
in
4
745
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liſé 22)
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ep nen
Hn üge.

Pater Brahtuvlesek.

Börner's Hühle bei Eberstadt, den 28. Juli 1881.

(6857

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Zeitungs=Expeditionen ſelbſt. - Bei grö=
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Rabattbewilligung.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts=
ſchreiber
G. Uſinger in Michelſtadt zum Gerichtsſchreiber bei dem
Amtsgerichte Darmſtadt II. und den Gerichtsſchreiber G. Diehm in
Beerfelden zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte Michelſtadt ernannt.
- In der XVl. außerordentlichen Generalverſammlung der
Vieh=Verſicherungs=Anſtalt für das Großherzogthum Heſſen wurde in
Anweſenheit des Großherzoglichen Regierungs=Commiſſärs die Liquidation
und Auflöſung der Anſtalt einſtimmig beſchloſſen. Die Direction
wurde beauftragt, die Zuſtimmung der Großh. Staatsregierung zu be=
wirken
und die Liquidation per 31. October d. J. zu vollziehen.
Die Erſatzreſerviſten 1. Klaſſe für das Etatsjahr 188482
treffen zu einer 10 Wochen dauernden Einübung am 22. d. Mts. hier
ein; dieſelben werden in der Caſerne untergebracht. Da das 1. Großh.
Infanterie= (Leibgarde=) Regiment Nr. 115 erſt am 26. ds. Mts. die
Garniſon verläßt, um ſich zum Manöver nach Oberheſſen zu begeben, ſo
wird ein Theil der Mannſchaft dieſes Regiments vom 21. bis 26. Auguſt
aus der Caſerne ausquartirt und ohne Verpflegung in Bürgerquartieren
untergebracht. Die Erſatzreſerviſten formiren drei Compagnien von je
87 Mann. Das Infanterie=Regiment Nr. 115 ſtellt die zum Einexerciren
erforderlichen Chargen, 1 Stabsofficier, 3 Premier=Lieutenants, als Com=
pagnieführer
, 3 Seconde=Lieutenants und 3 Officierdienſt thuende Vicefeld=
webel
, ſowie die nöthigen Unterofficiere und Inſtructionsgefreiten. Bezüg=
lich
der Ausbildung ſoll der Nachdruck auf Marſchformationen, Evolu=
tionen
, Schießen und Tiraillir=Uebungen im Terrain gelegt werden.
Die Entlaſſung der Erſatzreſerviſten 1. Klaſſe in ihre Heimath erfolgt
am 29. October. Kurz darauf, zwiſchen dem 5. bis 8. November, ſteht
die Einſtellung der gewöhnlichen Recruten=Luote bevor. D. Z.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß Wechſelſtempelmarken nach
dem 31. ds. Mts. nicht mehr in der ſeitherigen Weiſe entwerthet werden
dürfen. Bis jetzt geſchah dies ſo, daß auf die Marken beim Datum des
Caſſationsvermerks der Monat in Ziffern ausgedrückt wurde, z. B.
9. 8. 81. Für die Folge muß es heißen: 9. Auguſt 1881. Bei Wechſel=
ſtempelmarken
, welche auf den Wechſeln nicht nach dieſer Vorſchrift
entwerthet ſind, tritt die geſetzliche hohe Strafe der Stempeldefrau=
dation
ein.
Die Darmſtädter Volksbank verſendet an die Einleger
ihrer Sparkaſſe ein Schreiben, wonach ſie fortan die Spareinlagen nur

noch mit 3½ pCt. verzinſen kann. Wer mit dieſer Reduction nicht ein
verſtanden iſt, kann das eingelegte Capital entweder ſofort, oder nach
einer Kündigungsfriſt zurückerhalten. Einer Erklärung, das Capital zu
dem ermäßigten Zinsfuß ſtehen laſſen zu wollen, wird binnen acht Tagen
entgegengeſehen.
1 Morgen Abend findet auf dem Artillerie=Schießplatz ein Nacht=
ſchießen
des Brandenburgiſchen Fuß=Artillerie=Regiments Nr. 3 ſtatt,
auf welches wir hiermit aufmerkſam machen.
Ende Auguſt werden die Frankfurter Stadtverord=
neten
ſich zur Beſichtigung des ſtädtiſchen Waſſerwerks hierher
begeben.
4 Wie wir hören, beabſichtigt Herr Reſtaurateur Fink, in dem erſten
Stock ſeines Hauſes, Eliſabethenſtraße 23, eine altdeutſche Wein=
ſtube
zu errichten, und hat dieſerhalb dem Kaufmänniſchen Verein die
ſeither innegehabten Localitäten bereits gekündigt.
A. Vom Mainzer Turnfeſt. Der Feſt=Ausſchuß Mainz hat
geſtern noch (leider etwas ſehr verſpätet) an die hieſige Turngemeinde
folgendes Schreiben gerichtet: Um auch denjenigen Turnern des Kreiſes,
welche das zwölfte Mittelrheiniſche Turnfeſt nur am erſten Feſttage,
Sonntag den 14. Auguſt, beſuchen können, die Möglichkeit zu
bieten, an dem Feſtzuge Theil zu nehmen, haben wir die Ausgabe von
Tages=Feſtkarten für Turner Mk. 150 beſchloſſen, welche zur Theil=
nahme
am Feſtzuge und zum freien Ein= und Auspaſſiren des Feſt=
platzes
am Sonntag berechtigen. Durch dieſe ganz beſondere Be=
günſtigung
werden ſich gewiß viele der hieſigen Mitglieder noch ent=
ſchließen
, das Mainzer Turnfeſt zu beſuchen. Es iſt wünſchenswerth,
daß jeder Zugtheilnehmer im Turnanzug ſich betheiligt, doch kann Den=
jenigen
, welche nicht im vorgeſchriebeen Turnanzug erſcheinen - ſelbſt=
redend
ſobald ſie im Beſitze einer Feſtkarte ſind - die Betheiligung am
Feſtzuge von Niemandem unterſagt werden. Die Abfahrt von hier findet
Sonntag früh 7 Uhr 49 Min. ſtatt; gegen Vorzeigung der Feſtkarte iſt
einfacher Fahrpreis gewährt. Es wird bei Eintreffen des Zuges in
Mainz vor dem Perron ſofort Aufſtellung genommen, um mit klingendem
Spiel in Mainz einzurücken. Zwölf Spielleute werden von hier aus
mitgenommen, um während des Feſtzugs ihre Weiſen ertönen zu laſſen.
Die letzte Verſammlung der ſämmtlichen Feſttheilnehmer findet Freitag
Abend 9 Uhr im Turnhauſe ſtatt.
Mainz, 11. Auguſt. Das endgültige Programm des Mittel=
rheiniſchen
Turnfeſtes iſt nunmehr wie folgt feſtgeſtellt: Sams=
tag
den 13. Auguſt: Nachmittags 3 Uhr: Turntag. 6 Uhr: Wahl der

[ ][  ]

1598
Preisrichter. Abends 8 Uhr: Begrüßung der Turner in der Feſthalle,
Feſtcommers und Concert. - Sonntag den 14. Auguſt: Vormittags
79 Uhr: Empfang der eintreffenden Turner an den Bahnhöfen und
Begleitung derſelben mit Muſik nach der Stadt. 10 Uhr: Aufſtellung
des Feſtzuges auf dem Boulevard. 11 Uhr: Feſtzug durch die Stadt
nach dem Feſiplatze. Nach Eintreffen des Zuges auf dem Feſtplatze
nehmen die Turner Aufſtellung zu den Freiubungen; darauf Feſtrede,
Feſtgeſang und Freillbungen. Reſtauration nach der Tageskarte.
Von 4 Uhr ab: Turnen der Muſterriegen. 6 Uhr: Allgemeines Schau=
turnen
. Während des Turnens: Doppel=Concert auf dem Feſtplatze.
Montag
Abends von 7 Uhr ab: Großes Concert in der Feſthalle.
den 15. Auguſt: Vormittags 6½ Uhr: Beginn des Preisturnens. Nach=
mittags
2 Uhr: Feſtbankett in der Feſthalle. 3 Uhr: Schülerturnen.
Um 5 Uhr: Schaufechten mit freiem Aſſaut. Abends 8 Uhr: Preis=
vertheilung
. Großes Concert in der Feſthalle.- Dienstag den 16. Auguſt:
Vormittags 11 Uhr: Gemeinſchaftliches Frühſtück in der Feſthalle. Nach=
mittags
4 Uhr: Preisringen, Kürturnen, Doppel=Concert. Abends
8 Uhr: Großes Vokal= und Inſtrumental=Concert in der Feſthalle, aus=
geführt
von ſämmtlichen hieſigen und benachbarten Geſangvereinen,
unter Leitung des Herrn Capellmeiſters Lux. -Mittwoch den 17. Auguſt:
Nachmittags 4 Uhr: Monſtre=Concert von drei Regimentsmuſiken. Bei
günſtiger Witterung: Um 5 Uhr: Ballonſteigen. Abends 9 Uhr:
Großes Nachtmanöver der freiw. Feuerwehr. Am Schluß desſelben:
Bengaliſche Beleuchtung des Feſtplatzes. - Sonntag den 21. Auguſt:
Nachmittags von 4 Uhr ab: Allgemeines Volksfeſt bei Doppel=
Concert, Tanzvergnügen und Volksbeluſtigungen aller Art.
Der Feſtzug wird durch die Mitwirkung ſämmtlicher Vereine und
Corporationen von Mainz, welche zum großen Theile in coſtümirten
Gruppen auf eigens hergeſtellten Feſtwagen erſcheinen, einen Glanz und
eine Mannigfaltigkeit bieten, wie dies wohl noch ſelten bei ähnlichen
Veranſtaltungen der Full war. In dem Zug, welcher mindeſtens
12 Muſikcorps mit ſich führt, werden ſämmtliche Geſang=, Ruder=,
Krieger=Vereine, die Schützengeſellſchaft, der Fechtelub, die Feuerwehren,
eine große Anzahl der hieſigen Innungen u. ſ. f. zwiſchen die einzelnen
Gaue des Mittelrheinkreiſes vertheilt ſein. Der großen Suite von Reitern,
welche den Zug begleiten, hat die Direction des Circus Corty in aner=
kennenswertheſter
Weiſe ihren Marſtall zur Verfügung geſtellt. Die Be=
ſtellungen
von Feſtkarten für Nichtturners laufen denn auch in den
jüngſten Tagen in erfreulich großer Zahl ein. Im Ganzen ſind bis jetzt,
einſchließlich der von den Turnern und hieſigen Bewohnern gelöſten Feſt=
karten
, bereits über 4000 Karten abgeſetzt worden, welche, zum Preiſe
von Rm. 3.-, die Theilnahme an allen Feſtlichkeiten geſtatten. Iſt, wie
wir hoffen, der Himmel dem Feſte hold, ſo wird der Beſuch der Feſt=
ſtadt
in den Tagen vom 13. bis 17. Auguſt ein ganz enormer werden,
wie denn auch die Eiſenbahnverwaltungen bereits ihre Vorbereitungen
zur Beförderung aller dieſer Theilnehmer treffen.
Worms, 11. Auguſt. Das hieſige Bataillon wird am künftigen
Montag früh von hier zu den Manövern ausrücken, am erſten Tage
in Gernsheim raſten und dann in Beſſungen Cantonnements= Quar=
tiere
beziehen. Nach Beendigung der Manöver wird das Bataillon am
(W. Z.)
14. September wieder hier eintreffen.

R 156
ordnet. Für Freunde
von Intereſſe ſein.

Frankfurt. Am Mittwoch früh ſtürzte an der im Bau be=
griffenen
Eiſenbahnbrücke der heſſ. Ludwigsbahn das zum Einrammen der
Pfähle beſtimmte Gerüſt zuſammen, und wurden 10 Perſonen in den
Main geſchleudert. Sie wurden alle gerettet, nur 2 davon hatten Ver=
wundungen
erlitten.
- Die berühmten Bilſe=Concerte können jetzt in bequemſter
Weiſe mit dem Genuſſe eines guten Glaſes Wein vereinigt werden. Die
bekannte altdeutſche Weinſtube (Drexel) in der Frankfurter Ausſtellung
iſt telephoniſch mit dem Muſikpavillon verbunden worden, und ſoll das
Reſultat ein ſehr günſtiges ſein.
- Zu der k. Sonntag in Frankfurt ſtattfindenden internationalen
Regatta iſt auch Prinz Heinrich von Preußen, der präſumtive künf=
tige
Admiral der deutſchen Flotte, eingeladen worden.
Der Brand der erſt jüngſt in eine Actiengeſellſchaft umgewandel=
ten
Brodfabrik des Herrn May zu Hauſen brach im Backhaus
5¼ Uhr Abends aus und theilte ſich raſch dem ganzen Etabliſſement
mit, das bis auf die Inſpector=Wohnung und den Vorrathsſpeicher total
in Flammen aufging. Die Rödelheimer Feuerwehr war vor der Hauſener
und Bockenheimer auf der Brandſtätte. Was gerettet ward, iſt
ihren Bemühungen und der trefflichen Führung ihres Commandanten,
Herrn Mayer, zu danken. Die Geſchäftsbücher ſind gerettet. Die Fabrik
iſt zu 80 Procent bei der Magdeburger Geſellſchaft und zu 20 Procent
bei der North Britiſh and Mercantile verſichert. Letztere hat Rückver=
ſicherung
. Von Frankfurt aus hatten ſich außerordentlich viele Menſchen zur
Brandſtelle begeben. Das Flammenmeer war mit keinem Feuer der
jüngſten Zeit dort und in der Umgegend zu vergleichen. Von Frank=
furt
war keine Hülfe begehrt und keine geſandt worden. () (5. J.)

- In Schloßborn (Amt Königſtein) fand dieſer Tage ein Land=
mann
Namens Fr. Faber bei dem Wegfahren des Schuttes aus einer
neuerbauten Remiſe in einem kelchartigen Gefäße 41 Stück gut erhaltene
Goldmünzen in der Größe von 20=Markſtücken und darüber mit den
Jahreszahlen 1025, 1095 bis 1500. Die Münzen waren reihenweiſe ge=

antiker Münzſammlungen dürfte dieſe Nachricht

Ein Armenvorſteher in Berlin, welcher in 58 Fällen Unter=
ſchlagung
an den den Armen zu verabreichenden Gaben beging, wurde
am 4. d. Mts. in eine Strafe von 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Ueber den großen Brand in Berlin ſchreibt die Tribüner:
Von einer Feuersbrunſt, wie ſie Berlin ſeit Jahren nicht erlebt hat,
wurden am Sonntag Abend mehrere Grundſtücke der Georgen= und
Univerſitätsſtraße heimgeſucht. Auf eine bisher noch nicht ermittelte
Art brach gegen 7 Uhr im Hauſe Georgenſtraße 38, in welchem ſich das
Atelier des Profeſſors Paul Gropius befindet, Feuer aus, das mit einer
ſo rapiden Schnelligkeit um ſich griff, daß thatſächlich in wenigen
Minuten das drei Stock hohe Gebäude vollſtändig in Flammen ſtand.
Brandinſpector Nosl, welcher in Abweſenheit des Branddirectors Witte
das Commando übernommen hatte und einer der erſten auf der Brand=
ſtätte
war, erkannte ſehr bald die Größe der Gefahr und ließ daher ſo=
fort
die bis dahin noch übrig gebliebenen Mannſchaften aus den entſernt
gelegenen Depots heranrücken. In der erſten Zeit erwieſen ſich alle Ver=
ſuche
des Feuers Herr zu werden vergeblich; denn obgleich faſt die ge=
ſammte
Feuerwehr, mit vier Dampf= und neun Handdruckſpritzen, ſich
an die Löſchung machte, gelang es doch nicht, eine Uebertragung des
verheerenden Elementes auf die Nachbargrundſtücke zu verhüten. Die
im Gropius'ſchen Atelier maſſenhaft angehäuften brennbaren Stoffe
gaben dem Feuer leider eine zu reichliche Nahrung, und die haushoch
emporlodernden Flammen erreichten zunächſt das Haus des Grafen von
Pourtales, Univerſitätsſtraße 3a, dann das daneben liegende Nr. 4 und
das Georgenſtraße Nr. 40. Da unter dieſen Umſtänden eine noch weitere
Ausdehnung des Brandes zu befürchten war, und namentlich die Häuſer
4 und 5 in der Dorotheenſtraße, das Intendanturgebäude des Garde=
Corps und die Königl. Entbindungsanſtalt in Gefahr ſchwebten, ſo galt
es vor Allem, dieſe zu ſchützen, und ſie erhielten dann durch eine in der
Dorotheenſtraße aufgeſtellte Dampfſpritze Deckung. Dieſe Gebäude ſind,
wie wir gleich bemerken wollen, auch verſchont geblieben. Dagegen ge=
rieth
bald darauf das Haus Georgenſtraße 37 in Brand, und die jetzt der
Brandſtätte entſtrömenden Rauchwolken wurden von einem leichten Süd=
weſtwinde
bis in die nördlichen Vorſtädte getrieben. Nach etwa zwei=
ſtündiger
Thätigkeit, während welcher Zeit von zwei am Kupfergraben
aufgeſtellten Dampfſpritzen unaufhörlich Waſſermaſſen der Brandſtätte
zugeführt waren, war es gelungen, einem weiteren Umſichgreifen des
Feuers Einhalt zu thun und dasſelbe auf ſeinen eigentlichen Herd zu
beſchränken. Gegen neun Uhr brannte faſt nur noch das Gropius'ſche
Haus, während die übrigen Grundſtücke, bei denen meiſtens nur die
Dachſtühle gebrannt hatten, abgelöſcht waren. Das erſtere iſt freilich
vollſtändig ausgebrannt, und von den vielen im Atelier lagernden Deco=
rationsſtoffen
, Farben, Oelen ꝛc. faſt nichts gerettet worden. Da das
Haus nur wenig bewohnt war - im Parterre befanden ſich einige Ge=
ſchäftslocale
- ſo waren Perſonen glücklicherweiſe nicht in Gefahr ge=
kommen
. Die Inhaber der erwähnten Geſchäfte waren größtentheils
nicht anweſend und fanden bei ihrer Ankunft ihre ganze Habe verbrannt.
Die Löſcharbeiten nahmen allmälig einen raſcheren Fortgang, es konnten
nach und nach Mannſchaften von der Brandſtätte abcommandirt werden,
und wenn ſelbſt viele während der ganzen Nacht und auch noch während,
des heutigen Vormittags daſelbſt beſchäftigt waren, die rauchenden Trüm=
mer
zu dämpfen, ſo konnte doch das Gros der Feuerwehr ſich gegen
1 Uhr zurückziehen. Die über Berlin hinziehenden Rauchwolken und die
weithin ſichtbare Flamme hatten eine nach vielen Tauſenden zählende
Menſchenmenge herbeigelockt. Die angrenzenden Straßen waren dicht
gefüllt und der Wagenveieehr unterbrochen. Die eingeleitete Unterſuchung
in Betreff der Entſtehung des Feuers, ſchreibt uns ein anderer Bericht=
erſtatter
, hat bisher noch keine beſtimmten Anhaltspunkte ergeben. Feſt=
geſtellt
iſt, daß ſeit Sonnabend Abend nicht mehr in den Atelier= Räum=
lichkeiten
gearbeitet worden iſt. Geſtern Vormittag waren der ſchon
Jahre lang bei Profeſſor Gropius angeſtellte Arbeiter Robert Fentner
und der Hausdiener Heinrich noch bis 10 Uhr Vormittags im Atelier
mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Darauf verließen ſie die Arbeits=
räume
, und wurde das Haus nun von dem Portier Bach verſchloſſen,
ohne daß irgend etwas Auffälliges wahrgenommen wurde. Bei der
Entdeckung hatte das Feuer bereits derartige Dimenſionen angenommen,
daß gar nicht mehr feſtzuſtellen war, was zuerſt in Brand gerathen
war. Das Grundſtück bietet ein Bild grauenvoller Verwüſtung. Von
dem Atelier iſt nichts mehr übrig, wie die Kohlen ausgebrannter Wände
und Schutthaufen. Die Gluth während des Brandes war eine derartige,
daß die Löſchmannſchaften beſtändig ihre Anzüge anfeuchten mußten. In
den angrenzenden Gebäuden ſprangen ſämmtliche Fenſterſcheiben.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Tugesi Kalender.
Bis Samstag 13. Auguſt: Oeffentliche Prufung der Großherzoglichen Realſchule.
Vom 13. bis 18. Auguſt: Erſte Blumen=und Pflanzen=Ausſtellung, verbunden
mit Tombola, des Gärtner=Vereins zu Darmſtadt.
Samstag 13. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel im
Saalbau,
Donnerstag 18. Auguſt: General Verſammlung der Vereinigten Geſellſchaft.

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