Darmstädter Tagblatt 1881


20. Juli 1881

[  ][ ]

Mennmenthris
Urcrehnhnlich 1 Mal 20 pl. udt
Erlngerlohn. Auzwärtz werden von
dm Poſtimtern Beſtellungen em=
egengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
w Quardel hck Poſtauifichlag

Srag= und Anzeigeblaft.)
Rſerate
werdſkangenommen: mDarmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expeditlon. Rheinſtr. x. 2
mBeſſungen von Friedr. Albee
ohſtratze R. X ſowie auswürn
ThuuſtrirlEp UReThſlUlhholatt. annintnanz-

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Mittwoch den 20. Juli.
R130.
188I,

Gefunden: 1 Kinderjäckchen, 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 ſlberne Taſchenuhr, 1 gr. Firmenſchld, 1 Strumpfbeutel mit Inhalt,
1 Sacktuch, gez., 1 Kinderſpazierſtöckchen, 1 eiſernes Thürchen, 1 Kinderſchuh, verſchiedene Schlüſſel.
Berloren: 1 kl. goldene Broche, 1 Portemonnaie mit Inhalt und 1 Schlüſſel, 1 ſilberne Cylinderuhr mit Goldrand, 1 Säck=
chen
mit Stricken und 1 Taſchentuch, 1 Korallenzweig, 1 kl. goldenes Ohrringchen (einen Knopf vorſtellend).
Entflogen: 1 Paar Möbchentauben, 2 junge blauſcheckige Bagdetten=Tauben.
Entlaufen: 1 weißes kl. Hündchen (Seidenpinſcher).
Darmſtadt, den 19. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Darmſtadt, am 15. Juli 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn und Pfungſtadt.
Zum Zweck ortsüblicher Bekanntmachung in Ihren Gemeinden benachrichtigen wir Sie hierdurch, daß das Großherzogliche
1. Infanterie=Regiment Nr. 115 an den Vormittagen des 2., 3., 4., 5. und 13. Auguſt l. J. auf dem Artillerie=Schießplatze
bei Griesheim Schießübungen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſind aus verlehrs= und geſundheitspolizeilichen Gründen veranlaßt, die Hausbeſitzer im ganzen Polizeibezirke zur
pünktlichen Befolgung der im 8 4 der für Darmſtadt und Beſſungen gültigen Polizeiverordnung vom 8. November 1856 ent=
haltenen
Beſtimmung, wonach dieſelben bei anhaltend heißer und trockener Witterung auf Verlangen der Polizeibehörde zur täglich
zweimaligen Begießung der vor ihren Hofraithen und Grundſtücken herziehenden Banquets und Fahrbahnen - die letztere bis
zur Mitte derſelben - und zwar in der Zeit zwiſchen 6-7 Uhr Morgens und 78 Uhr Abends, verpflichtet ſind, hierdurch
eindringlich aufzufordern.
Die Begießung iſt vorzunehmen, ſo lange die Hitze und Trockenheit andauert.
Der Schutzmannſchaft iſt diesbezüglich eine genaue Controle aufgetragen. In jedem Unterlaſſungsfalle wird dieſelbe
Strafanzeige erheben.
Darmſtadt, am 18. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Feuerlöſchweſen.
Das neue ſtädtiſche Waſſerwerk hat nicht nur den Einrichtungen des öffentlichen Feuerlöſchdienſtes eine werthvolle Er=
gänzung
und Verbeſſerung gebracht, ſondern bietet auch den Beſitzern der an die Waſſerleitung angeſchloſſenen Hofraithen das
erwünſchte Mittel zur Selbſthülfe im erſten Augenblicke eines ausgebrochenen Brandes.
Es erſcheint nämlich zweckmäßig, an den in Küchen, Waſchküchen, auf Vorplätzen, in Höfen befindlichen Zapfhahnen an=
ſtatt
der Mundſtücke Vorſatzſtücke) Schlauchverſchraubungen anbringen zu laſſen, an welche im gegebenen Falle vorräthig zu
haltende - im Uebrigen auch anderweitig nützlich zu verwendende - Schläuche mit Strahlrohr zum Zwecke der ſofortigen Be=
kämpfung
einer Feuersgefahr raſch zu befeſtigen ſind.
Der vorhandene Druck ermöglicht es auch in den höher gelegenen Stadttheilen damit einen ſo kräftigen Waſſerſtrahl abzu=
geben
, daß damit häufig ein Schadenfeuer im Keime wird erſtickt oder wenigſtens ſeine Ausbreitung bis zum Eintreffen der
Feuerwehr wird thunlichſt beſchränkt werden können.
Es emefehlen ſich Schlauchverſchraubungen von gleicher 15 Millimeter betragender, lichter Weite, damit im Momente des
Bedürfniſſes benachbarte Hausbeſitzer mit den Schläuchen ſich gegenſeitig Aushülfe zu leiſten im Stande ſind.
Der Schlauch muß an einer leicht erreichbaren ſicheren Stelle aufbewahrt werden, auch iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß
alle Theile einer ſolchen Einrichtung, die in einer Anzahl von Häuſern bereits vorhanden iſt, ſtets im gebrauchsfähigen Zuſtande
erhalten werden und die geſammte Hausbewohnerſchaft mit der Handhabung vertraut gemacht wird.

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1453

K135
Von den Hauseigenthümern nehmen wir gerne an, daß ſie im eigenen und im allgemeinen Intereſſe den gebotenen Vortheil
nicht von der Hand weiſen, zumal er mit einem geringen Koſtenaufwand erreichbar iſt, und hierdurch auch ihrerſeits zur Er=
höhung
der Feuerſicherheit der Stadt beizutragen geneigt ſind.
Darmſtadt, am 18. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Edi ct al la d u n g.
Nachdem wider den Gardiſten Johannes Wagner der 7. Compagnie I. Großh. Heſſ. Infanterie= (Ceibgarde=)
Regimenes Nr. 115, geb. am 15. April 1859 zu Arheilgen, Kreis Darmſtadt, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden
iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich bei ſeinem Truppentheil zu ſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 12. November d. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 14. Juli 1881.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Bekanntmachung.
Freitag den 22. l. Mts., Vormit=
tags
9½ Uhr, werden auf dem Hofe
des Amtsgebäudes mehrere abgängige Mon=
tirungsſtücke
, als:
6 Paar Hoſen, 7 Waffenröcke, 2 Mäntel
und eine Anzahl Schirmmützen; ferner
eine größere Partie alter Zeitungen
gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, am 16. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(6524
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
der Ludwig Gründler Wittwe,
dahier, und zwar:
Flur: Nr. ⬜Mtr.
2 352 6 Hofraithe, Sprinzen=
gäßchen
,
Mittwoch den 3. Auguſt l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt
Berntheiſel.
(6340
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
der Johann Georg Beilſtein Ww.
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
1 20 333 Hofraithe, Garten=
traße
,
34 Grabgarten daſ.,
1 20¹⁄
82 Grabgarten daſ.,
199
Mittwoch den 3. Auguſt l. J., Vor=
mittags
11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(6341
Gras=Verſteigerung.
Montag den 25. d. Mts. (Vormit.
tags 9 Uhr Zuſammenkunft an der Scheft=
heimer
Forſthaus=Eiche) wird das Heugras
von 7¾ Morgen v. Weſterweller'ſcher
Wieſen in 2 Looſen an Ort und Stelle
verſteigert.
Darmſtadt, am 19. Juli 1881.
Muhl,
Großherzoglicher Oberförſter. (6525

Verſteigerung
von
Schloſſer=Werkzeug und Mobiliar.
Donnerstag den 21. Juli, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Aufgabe des Geſchäfts im Hauſe Schloßgaſſe Nr. 24 nach=
verzeichnete
Schloſſerwerkzeuge, als:
1 Drehbank, 3 Bohrmaſchinen, 3 Amboſe, 5 Schraubſtöcke, 1 Blaſe=
balg
, L Blechſcheere, 1 Rohrwalze und ſonſtiges Schloſſerwerkzeug;
ferner 1 Stoßkarren, 1 Waage, verſch. Möbel und ſonſtiger Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Lecentr auo

Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 25. Juli, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im Hauſe Heidelbergerſtraße Nr. 3parterre
nachverzeichnete wenig gebrauchte Möbel, als:
Cauſeuſe, 6 Stühle in dunkelrothem Peluche, 1 Ausziehtiſch mit
5 Einlagen, 12 Rohrſtühle, 6 Strohſtühle, 1 Chiffoniere, Pfeiler=
ſchränke
, Weißzeug= und Kleiderſchränke, 1 Chaiſelongue, 1 Spiel=
tiſch
, Nipptiſche, Bilder, 1 Regulator, 1 Standuhr, 1 Trümeau mit
Spiegel, 1 Waſchtiſch mit weißer Marmorplatte, 1 Toilettenſpiegel,
Tiſche aller Art, Herrſchafts=, Kinder= und Geſindebetten, Nacht=
tiſche
, 1 Eisſchrank, 1 Wiege, 1 Kinderwagen und ſonſtige Haus=,
Küchen= und Kellergeräthe
ſöffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
S. Adler
r., Amtsgerichts=Taxator. (8472

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Oelhändlers Wilhelm Fuhr
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
2 896
89 Hofraithe, Soder=
ſtraße
,
2 895 11¾₀ ¼ Eingang daſ
2 897
63 Grabgarten daſ.,
Mittwoch den 3. Auguſt l. J., Vor=
mittags
10 Uhr,
ſan den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6342
Berntheiſel.

Gras=Verſteigerung.
Montag den 25. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, wird am Beſſunger
Forſthauſe das Heugras von 678 Hectaren
der Heegwieſe in 50 Looſen verſteigert.
Kaufliebhaber wollen die Looſe vorher
einſehen.
Im nämlichen Termine wird das Gras
von den Schneiſen und Mähplatten der
Domanialwaldungen ausgeboten.
Darmſtadt, am 19. Juli 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
(6526

[ ][  ][ ]

Keilgebokenes.

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C trog, der ſich als Regenbehälter oder
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haus
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Hofraum, großer Scheune, Stallung, Re=
miſe
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zu verkaufen oder zu vermiethen.
Auskunft ertheilt die Exp. d. Bl. (6535

Vermiethungen.
1402) Bleichſtraße 48 eine Wohnung
von 4 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
zwei Manſarden und ſonſtigem Zubehör.
1404) Ecke der Wiener= und Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung von 5
Zimmern mit ſehr ſchöner Ausſicht nebſt
allem Zubehör, im oberen Stocke zu ver=
miethen
. Nüheres Neckarſtr. 18, parterre.
1423 Noßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern
mit Balkon nebſt allem nöthigen Zu=
behör
, zu vermiethen. Näheres Neckar=
ſtraße
18, parterre.
1424) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der obere Stock, beſtehend aus zwei Woh=
nungen
von je 3 und 4 Zimmern nebſt
Zubehör, billig zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18, parterre.
2216) Kirchſtraße 9 ein Laden mit
Logis zu vermiethen.
2739) Ernſt=Ludwigſtraße 11 der
2. Stock, 4 Zimmer, Küche, Waſſerleitung
u. ſ. w. per 1. Juli zu vermiethen. Zu
erfragen im 1. Stock.
2724) Beckſtraße 69, Manſardewoh=
nung
, 4 Zimmer, allem Zubeh., Gartenanth.
2752) Wendelſtadtſtraße 32 iſt der
3. Stock, 6 Zimmer enthaltend, mit allen
Bequemlichkeiten zu verm. u. alsb. beziehb.
3223) Rheinſtraße 25 iſt die Par=
terre
=Wohnung mit 6 Zimmern, Küche,
1 Dienſtbotenzimmer ꝛc. zu vermiethen und
kann alsbald bezogen werden.
3630) Hochſtraße 13 iſt der 1. Stock
mit Waſſerleitung und allem Zubehör zu
vermiethen und bis Juli zu beziehen.
3944) Ludwigsplatz 10 ein Laden
und eine Wahnung zu vermiethen.

4434) Frankfurterſtraße 32. dem
Herrngarten gegenüber, iſt die bel Etage,
beſtehend ans 8 Zimmern, Gas=u. Waſſer=
leitung
und ſonſtigem Zubehör, vom 1. Juli
ab zu vermiethen.
2
4435) Feldbergſtraße 26 ein Zimmer
zu vermiethen mit oder ohne Möbel.
Zugleich können 2 bis 3 Herren Koſt
und Logis erhalten.
4512) Hügelſtraße 51 ein möblirtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.

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1454

N6 139

4492) Schulſtraße 7, oberer
Stock, 6 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
und Waſſerleitung, Mitte
Juni beziehbar, zu vermiethen.

4581) Eliſabethenſtraße 36 ein kl.
Logis, 3 Zimmer, Küche, Magdkammer,
Bleichplatz ꝛc., am 1. Juli beziehbar. Preis
jährlich 300 Mark.

4577) Saalbauſtraße 75 der untere
Stock (Hochparterre), beſtehend aus
6 Zimmern nebſt Küche, heizbarem
Souterrainzimmer, und Zubehör,
im Juli beziehbar, zu vermiethen.

4714) Friedrichſtraße 26 im 2. St.
Logis von 5 Zimmern und allem Zubehör.
Näheres Wendelſtadtſtraße 13 Parterre.
4901) Grüner Weg9 Beletage, 5 Z.
alle Bequemlichkeiten, per 1. October.
k. 5162) Ecke der Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße 17, gegenüber dem
Großh. Palatsgarten, eine ſchöne Wohnung
von 3 Zimmern, 2 Kabinetten, Glasabſchluß,
Waſſer ꝛc. Mitte Juli beziehbar.
5259) Verläng. Kiesſtraße 93 ein
hübſches Logis, 2 Zimmer, Küche und Zu=
behör
, ſofort beziehbar, zu vermiethen.
5264) Langegaſſe 47 iſt eine Woh=
nung
zu vermiethen.
5291) Liebigſtraße 6 eine freundliche
Manſarden=Wohnung mit Waſſerleitung u.
ſonſt. Zubehör an eine kleine Familie oder
an 1 od. 2 Damen zu vermiethen und bis
September zu beziehen.
5292) Wilhelmsſtraße, Beletage und
2. Stock, je 6 Zimmer enth., mit Garten,
Stallung für 4 Pferde, im Ganzen oder
getrennt zu vermiethen und per 1. Juli zu
beziehen. Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigſtraße 10.
5307) Promenadeſtraße 59 eine ele
gante Wohnung, 7 Zimmer mit großem
Balkon, Küche, Magdkammer, Waſſer und
Gas, zu vermiethen.
5495) Gr. Ochſengaſſe 30 ein Laden
mit Logis zu vermiethen und bis l. Sep=
tember
zu beziehen. Hüttenberger.
5498) Beſſ. Kirchſtraße 41, gegenüber
dem Großh. Orangeriegarten, eine freundl.
Manſarden=Wohnung gleich beziehbar.
5660) Marktplatz Nr. 4 alsbald
beziehbar:
im
1 Werkſtätte oder Magazin
1 Wohnung v. 2 bis 3 Zimmern Hinterh.,
2 Zimmer in der Manſarde des Vorder=
hauſes
. Näheres daſelbſt oder im Comptoir
Rheinſtraße 25.
6691) Ernſt=Ludwigſtraße iſt der von
Herrn Bankier Nathan bewohnte Laden nebſt
Logis bis 1. October zu vermiethen.
Georg Lerch Ludwigsplatz.
5695) Grafenſtraße 29 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen. Georg Müller.
5804) Rheinſtraße 8 zwei hübſche
Wohnungen zu vermiethen.

5689) Ecke der Kahlert= und
Wendelſtadtſtraße 39 iſt die Par=
terre
=Wohnung, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, Küche, Manſarde ꝛc., nebſt
Laden, in welchem bis jetzt ein Specerei=
waarengeſchäft
betrieben wurde, ſofort
beziehbar, zu vermiethen. Auf Wunſch
kann der Laden auch zu einem Wohn=
raume
eingerichtet werden.
Nähere Auskunft in der Holzhand=
lung
von M. Fulda, Aliceſtr. 39.

5696) Louiſenſtraße 28 ein freundlich
möbl. Zimmer zu vermiethen; auch können
2 Schüler billige Penſion erhalten bei
Frau Diehl Wittwe im oberen Stock.
5799) Langegaſſe 41 ein Logis bei
Mayer, Frankfurterſtraße 36.
5805) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
ein möblirtes Zimmer mit Kabinet, ſowie
ein einfach möbl. Zimmer zu vermiethen.
5870) In meinem herrſchaftlich einge=
richteten
Hauſe, Kranichſteinerſtraße I7,
mit großem Vorgarten, iſt die halbe
Beletage von 5 Zimmern zu vermiethen.
Gieſau.
5950) Mein Neubau, Heidelberger=
ſtraße
17,. zunächſt der Wilhelmſtraße, iſt
zum Alleinbewohnen, oder in einzelnen
Etagen, zu vermiethen. Stallung kann
azu gegeben werden. Zu erfr. Stadt=Allee 1
vei J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.

5995) Waldſtraße Nr. 7 iſt der erſte
Stock, beſtehend in 3 Zimmern, 1 Kabinet,
Küche und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
5018) A'exanderſtraße 7
eine Wohnung von 5 Zimmern,
ein Laden mit geräumigen Magazinen,
worin ſeit über 40 Jahren ein Geſchäft
mit gutem Erfolg betrieben wurde,
ein Pferdeſtall für 3 Pferde,
ein großer guter Weinkeller ſind ſo=
gleich
zu vermiethen.
6102) Mühlſtraße 37 Parterre ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Klavier.
6103) Mauerſtraße 14 iſt eine Man=
ſarde
=Wohnung, beziehb. am 1. Oct., zu verm.
6108) Wendelſtadtſtraße5lim 2.Stock
ein freundl. Logis, 2 Zimmer, abgeſchl.
Vorplatz u. allem Zubehör, per Ende Sept.
6109) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtraße Nr. ¼ ein großer
Laden mit Einrichtung nebſt Wohnung,
geeignet für jedes Geſchäft, per ſofort zu ver=
miethen
; daſelbſt auch ein kleiner Laden
mit Wohnung; daſelbſt eine Manſarden=
Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.,
per 15. September.
6134) Niedeſelſtraße eine ſehr ſchöne
Wohnung in der Beletage mit 8 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., ſowie alles
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Schützenſtraße 17.
6206) Beſſ. Carlsſtraße 16 ſind zwei
Logis, eins von 3 und eins von 2 Zim=
mern
, per 1. Octbr. zuzbez. H. Lautz.

6209) Steinſtraße 26 iſt das Man=
arden
=Logis, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., zu vermiethen.
6212) Nieder=Ramſtädterſtr. 13 ein
Logis von 2 Zimmern, Kabinet, Küche, Keller
u.ſſonſt. Bequemlichk. an eine anſtänd. Familie.
6217) Liebigſtraße 3, 3. Stock, 5 Zim=
mer
nebſt Küche und Keller ꝛc., September
beziehbar. Vormittags einzuſehen.
6218) Kahlertſtraße 12 Glumenthal=
viertel
) iſt eine Manſardewohnung mit allem
Zubehör zu vermiethen.
6219) Carlsſtraße 39 eine freundl.
Manſardenwohnung mit allem Zubehör und
Waſſerleitung zu vermiethen.
6227) Beſſ. Carlsſtraße 8 iſt die
mittlere Wohnung, 6 Zimmer mit allem
Zubehör, zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
. Auf Wunſch kann Garten dazu
gegeben werden.

6228) Gervinusſtraße 73¼ nächſt
der Soderſtraße, in dem von mir gekauften
neu erbauten Hauſe iſt die Beletage, be=
ſtehend
aus 5 lgeräumigen Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, Waſſerleitung, Pumpe
mit vorzüglichem Waſſer, alsbald zu bez.
Preis 560 M.
H. J. Pfeiffer.
6240) Obere Rheinſtraße ein großer
Laden mit Comptoir, mit oder ohne
Wohnung zu vermiethen.
Ferdinand Sander.

6241) Eine elegante Hoch-
partorre
-Nohnung von 8 Zim=
mern
, Küche, Boden und
großem Garten, in feinſter
Lager der Stadt, zu verm.
Joseph Trior,
25 Wilhelminenſtraße.

6310) Ernſt=Ludwigſtrage 10 eine
Treppe hoch 2 möblirte Zimmer zu verm.
6352) Heinheimerſtraße 4
iſt die Beletage von 5 Zim=
mern
nebſt Zubehör, ſofort
beziehbar, zu verm. Näheres
bei Carl Manck, untere
Waldſtraße 46.

6355) Müllerſtraße 12 iſt ein Logis,
beſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
und Waſſerleitung, per 1. Auguſt
beziehbar, ſowie in Nr. 14 ein Man=
ſardenlogis
, 3 Piecen enthaltend, anderweitig
zu vermiethen. Näh. Pankratiusſtraße 10.
6357) Grafenſtr. 16, 3. St., 1möbl. Zimm.
6358) Ecke der Mühl= und Soder=
ſtraße
16 ein Logis 3. Stock 3 Zimmer,
Küche, Keller, abgeſchl. Vorplatz, Mitge=
brauch
d. Waſchküche u. d. Bleichplatzes zu
vermiethen, bis 28. September beziehbar.
Zu erfragen daſelbſt parterre.
6402) Holzſtraße 10 ein kleines Logis
ſofort zu vermiethen.

al=

25
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1455
R 139
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß wir von hohem k. k. Finanzminiſierium
in Wien beauftragt ſind, die Ausfolgung der neuen Couponsbogen zu den Obligationen
von Oeſt. Währ. fl. 100 der einheitlichen Staatsſchuld und zwar:
bezüglich der Silberrenten=Obligationen mit Januar=Verzinſung ab 1. September 188½,
Februar=Verzinſung ab 1. October 1881,
Notenrenten=

April=Verzinſung ab 1. December 1881,
Silberrenten=
Notenrenten=
Mai=Verzinſung ab 1. Januar 1882,


unentgeltlich zu vermitteln.
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R139

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Regiments Nr. 115.
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Mdam.
Brillante bengal. Belenchtung und Humtnation
des Gurtens.
Von 10 Uhr ab:
Tanz im grossen Saal.
Ur beehren uns hierzu höflichſt einzuladen:
1) die Mitglieder Vereinigten Geſellſchaft. Geſellſchaft Eintracht und des
Bürgervereins. Die Eintrittskarten können von den beireffenden Haus=
verwaltern
bezogen werden:
2) die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins. Die Eintrittskarten können
von dem Vereinsdiener bezogen werden;
3) die Mitglieder des Mozart= und Muſik=Vereins. Die Eintrittskarten ſind
bei Herrn W. Pfeil und bei dem Inſpector im Saalbau zu beziehen;
4) die Herren Officiere der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen. Eintrittskarten
bittet man bei dem Inſpector im Saalbau zu beziehen;
5) die Herren Profeſſoren, Beamten und Studirenden der techniſchen Hoch=
ſchule
, ſowie die Herren einjährig Freiwilligen der Garniſon Darmſtadt
und Beſſungen. Eintrittskarten ſind bei dem Saalbau=Inſpeetor zu haben;
6) die Actionäre der Saalbaugeſellſchaft. Die Eintrittskarten ſind bei den
Herren D. Fair & Söhne, C. C. Kleber, Mathildenplatz 19, Auguſt
Schödler, Buch= und Kunſthändler, Eliſabethenſtraße 7, ſowie bei dem
Inſpector im Saalbau zu haben.
Der Eintrittspreis iſt feſtgeſetzt:
a) für Einzelkarten auf
M. 1.
b) für Familienkarten 3 Perſonen
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M. 250.
Sollten am 23. Juli Abends noch Karten ausgegeben werden können, ſo wird
für eine Einzelkarte M. 1.25 und für eine Familienkarte 3 Perſonen M. 3.25 erhoben.
Bei ungünſtiger Witterung wird das Concert im großen Saal abgehalten.
Das Comits für gesellige Vereinigung im Saalball.

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zu ſeiner letzten Rſtätte geleiteten und
uns durch Blumernden ihre Theilnahme
bewieſen.
(655)
Die trauern Hinterbliebenen.

[ ][  ][ ]

N6
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Rendanten
bei dem Salzſteueramt Wimpfen G. Scriba zum Miniſterialreviſor
der Buchhaltung des Miniſteriums der Finanzen, - den Finanzacceſſiſten
G. Roßler aus Reinheim zum Rendanten bei dem Salzſteueramte
Wimpfen, unter Auferlegung der Verbindlichkeit, die Diſtrictseinnehmerei,
die Steuercontroleurſtelle, die Untererhebung der Domanialgefälle und
die Ortseinnehmerei zu Wimpfen zu verſehen,
ſowie den Finanz=
aſpiranten
Kl Fr. Büttel aus Grünberg zum Miniſterialcalculator
2. Kl. bei der Buchhaltung des Miniſteriums der Finanzen ernannt.
- Das Großh. Polizeiamt bringt durch Bekanntmachung die Vor=
ſchrift
, wonach bei anhaltend heißer und trockener Witterung die Haus=
beſitzer
in Darmſtadt und Beſſungen Banquet und Fahrbahn lüglich
zweimal zu begießen haben, in Erinnerung, und ſoll dem Vernehmen
nach die Schutzmannſchaft Weiſung zur ſtrengſten Controle erhalten
haben. Zu dieſer dankenswerthen Maßregel, mag ſie auch den Haus=
beſitzern
eine gewiſſe Laſt auflegen, konnte ſich die Polizeibehörde um ſo
mehr bewogen finden, als eine amtliche Erhebung ergeben hat, daß, ganz
abgeſehen von der neuen Darmſtädter Waſſerleitung, in Darmſtadt und
Beſſungen von 3066 Hofraithen 2212 mit Pump= und Röhrbrunnen
verſehen und außerdem noch 102 - in Beſſungen allein 26 -öffentliche
Brunnen vorhanden ſind, daß es alſo zum fraglichen Behufe an Waſſer,
welches Nichts koſtet, nicht fehlt.
Wie wir ſoeben vernehmen, iſt es unſerer Polizei gelungen, die
Verüber des in geſtriger Rummer d. Bl. erwähnten Einbruchs in der
Promenadenſtraße - zwei ſchon mehrfach beſtrafte Subjecte
zu er=
mitteln
, dieſer habhaft zu werden und die geſtohlenen Sachen ſelbſt theils
bei Trödlern, theils im ſtädtiſchen Walde nahe dem Exercierplatze verſteckt
vorzufinden. Auch ſoll man bei dieſer Gelegenheit verſchiedenen anderen
Diebſtählen auf die Spur gekommen ſein.
Die beiden Schreiner Fey'ſchen Häuſer, Eck der Promenade und
Frankfurterſtraße, ſind an Herrn Apotheker Mangold von Oppenheim
für 86,000 M. verkauft worden. Die neue Apotheke ſoll am 1. October
eröffnet werden. Der Verkauf wurde durch Herrn P. Thüringer
abgeſchloſſen.
1 Eingeſandt. Bezugnehmend auf die kürzlich von den Heſſ.
Volksbl. gebrachte Notiz. daß in einem Nachbarorte ſich eine Schild=
kröte
vorgefunden habe, mache ich Ihnen von dem hier gewiß noch
nicht vorgekommenen Falle ergebene Mittheilung, daß (in dem Hauſe
des Herrn Hugenſchütz, Langegaſſe Nr. 49) eine Schildkröte fünf Eier
gelegt hat.
Der HB.=Correſpondent des Frankf. J. ſchreibt über das
Gewitter vom 16. Juli: Am Samstag Abend hatten wir hier in
Frankfurt ein Gewitter, das durch ſeine großartige Erſcheinung Tauſende
von Menſchen an die Fenſter und auf die Straße lockte. Es war ein
grauſig anzuſehendes Schauſpiel, das an uns vorüberzog, aber nur ein
Schauſpiel, eine weitere Wirkung übte es nicht, weder ein Blitzſtrahl fiel
zur Erde, noch ein nennenswerther Regen. Nach Beobachtung an anderem
Orte war das blos der Ausläufer eines großen Gewitters, welches in
großer Breite über das Rheinthal z09.
Ihr Berichterſtatter ſah den
Vortrab dieſes Wetters bereits um 1 Uhr Mittags. Als er von Darm=
ſtadt
nach Frankfurt fuhr, zogen große lange Wolkenſtreifen von Südweſt
und von Nordoſt her in einer Höhe von 10= bis 15,000 Fuß. In
drachenartiger Windung zogen die Streifen gegen einander, ein Zeichen,
daß dort oben ſich ſchon Luftwirbel vorbereiteten. Unten auf der Erde
kamen inzwiſchen die Vorboten des Sturmes. Staubwirbel hatte die
ganze Gegend bis zum Taunus erfüllt, ſo daß nur die Spitzen vom
oberen Gebirg noch herausſchauten. Im Laufe des Nachmittags kamen
immer ſtärkere Wolkenmaſſen in langen Kreiſen oben in der Höhe ge=
zogen
, indeß unten der Sturm immer ſtärker in einzelnen Stößen ſich
ankündete. Gegen halb ſieben war das ganze Gros der Wolken in der
ganz ungewöhnlichen Breite von Darmſtadt bis Frankfurt - und da
mir berichtet wird von Regengüſſen bis Heidelberg - wahrſcheinlich in
mehreren Colonnen von Heidelberg bis Frankfurt, alſo in einer Breite
von 20 Stunden, gezogen. Ein Beobachter von der Ludwigshöhe bei
Darmſtadt ſah wie Ihr Berichterſtatter zu Frankfurt - gegen halb
ſieben Uhr große lange weiße Streifen in bedeutender Höhe, indeß dichte,
ſchwarze, aufgelöſte Wolkenmaſſen ſo dicht auf der Erde hingen, daß in
den nächſten zehn Minuten ihm Darmſtadt in einer ungeheueren Dampf=
maſſe
verſchwand, während die Ludwigshöhe noch frei über dem Gewölk
ſchwebte. In dieſer Art ſah mans auch zu Darmſtadt, wo die Leute
alsbald in ein ungeheueres Dampf= und Regenmeer eingehüllt waren,
das faſt eine Stunde lang über der Stadt ſich ergoß. Der Himmel
lohte und flammte in einem fort, die Blitze waren nicht mehr zu zähler
und der Regen ſtrömte in endloſer Fülle. In gleicher Stärke tobte das
Wetter über Langen, Dreieichenhain, Iſenburg. Wir hier im Mainthal
hatten einen der ſchwachen Ausläufer. Die Wolken zogen - nach den
Blitzſchlägen, gemeſſen 10-12,000 Fuß hoch - von der Sonne
mit der Schwefel= und Kupfer=Farbe beleuchtet, langſam über
uns hin. Die Blitze, zumeiſt im Süden, wenige über uns, flammten
in einem fort, meiſt horizontale Flammenblitze, dazwiſchen einige wenig=
ſenkrechte
Strahlenblitze. Dieſe waren weißglühend wie geſchmolzenes

1457
139
Silber, unheimlich leuchtend auf dem ſchwarzblauen Hintergrund, wenige
ſielen als einfache Strahlen, die meiſten im Wirbel wie eine Schlange
ineinander gerollt, dann durch's Gewölk hin oder zur Erde herabzuckend.
Erſt gegen halb acht zog das Wetter von uns fort, ſüdoſtwärts ſich
wendend, in der Richtung Dieburg=Aſchaffenburg weiter, in einem
fort blitzend und grollend, indeß über das Mainthal ſich der groß=
mächtige
Bogen des Friedens ſpannte, in wunderbarer Pracht hoch oben
im Gewölk, auch unten im Mainſtrom ſich ſpiegelte. Die eine Wolken=
colonne
von der Ludwigshöhe zum Mainthal hatte eine Breite von
6 Stunden. Sie hing mit tiefer Ausbuchtung von Darmſtadt bis Iſen=
burg
faſt bis zur Erde herab, indeß ſie an den Rändern bis zu 10,000
Fuß und höher hinauf ragte. In dieſer Dicke hatte ſie unten eine
Temperatur von 230 R., oben eine ſolche von faſt 00 zu durchziehen.
Die großen Gegenſätze, verbunden mit der Gegenſtrömung von NO. -CW.
und SW.-NO., bewirkten die ungeheuere Entladung der Electricität.
Dann mögen die großen Riedwälder und Riedſümpfe eine ſtärkere An=
ziehung
des Gewölks bewirkt haben, wie das baumloſe Mainthal. Hier
verdampften die Wolken, ehe ſie nur den Boden erreichten, es fielen nur
einzelne dicke Tropfen, die aus der Zuſammenziehung vieler kleinen ent=
ſtanden
, während über dem Gewölke des Rieds die Wolken in Strömen
ſich ergoſſen. Der Regenguß brachte dann ſo viel luftleere Räume, daß
von den Rändern des Wolkenzuges die Wolken nachdrängten. Aus dieſem
Grunde ſchien das Gewitter von Frankfurt nach Südoſten zu ziehen,
während die Luftſtrömung auf der Erde von SW.-NO. ging und der
fernere Gewitterzug belehrte, daß die Wolkenmaſſen in derſelben Richtung,
SW.-N., weiterzogen. Sturm und Blitz haben unterwegs viel Unheil
angerichtet. In den Darmſtädter Wäldern ſah ich allerwärts große
Zerſtörung an den Bäumen. Die Zweige und Aeſte bedeckten zu
Lauſenden den Boden, einzelne Bäume waren zerbrochen oder entwurzelt.
An einzelnen Orten hat der Blitz ganze Bäume zerſpaltet. In Langen
hat der Blitz die Halle der Dreſchmaſchinen=Geſellſchaft über den Haufen
geworfen. Ein Beobachter will gefunden haben, daß der Blitz zuvor
durch den Schuppen gefahren ſei, in dem die Locomotive ſtand. Dies
iſt jedenfalls ein Irrthum, denn über die Locomotive konnte der Blitz
nicht wagerecht hinziehen, ohne von ihr angezogen zu werden. Bei Iſen=
burg
wurde ein Wagen mit Inſaſſen vom Blitz getroffen. Der Mann
und das Pferd blieben todt. Ein Knabe wurde im Nacken, ein jüngerer
am Knie getroffen. Beide kamen mit dem Leben davon. Eine Tochter
hatte zuvor den Wagen verlaſſen; ſie blieb unbeſchädigt und konnte ins
Dorf nach Hülfe eilen.
In Rheinheſſen hat das Gewitter noch ſchlimmer gehauſt. Der
M. A.u berichtet: Am Camstag Abend nach halb 7 Uhr hat ſich über
unſerer Stadt und deren Umgegend ein furchtbares Unwetter entladen.
Mehrere Gewitter zogen vom Taunus kommend daher. Blitz folgte auf
Blitz und Schlag auf Schlag, wolkenbruchartig fiel der Regen nieder
und dazwiſchen heulte der Sturm. Manche Straßen glichen einem Strom,
faſt Fuß hoch wälzten ſich die Regenfluthen durch die Stadt, und nicht
nur viele Keller, ſondern auch verſchiedene Parterre=Räume, Läden ꝛc.
wurden unter Waſſer geſetzt. Vielen Schaden hat auch der Sturm an=
gerichtet
, unzählige Fenſterſcheiben, die nicht feſt verſchloſſen waren,
wurden zertrümmert, Dachziegeln fielen von den Dächern, Schornſteine
ſtürzten zuſammen und in der goldenen Luft fiel ſogar eine Mauer
Um ꝛc. ꝛc. Beſonders am Rhein wüthete der Sturm arg, verſchiedene
Badehäuſer wurden beſchädigt, an der Militärſchwimmſchule wurde z. B.
die eine Seite vollſtändig eingedrückt und der ſogenannte Signalmaſt
auf der Schiffbrücke brach in Stücke. Der Blitz ſchlug in die Auguſtiner
kirche, glücklicher Weiſe ohne zu zünden; auf dem Linſenberg ferner
fuhr der Blitz unter eine Heerde Hämmel, ſo daß ein Dutzend der Thiere
über eine Stunde betäubt am Boden lag. Die Anlagen und Gärten,
innerhalb wie außerhalb der Stadt, wurden arg verwüſtet, überall wa=
der
Boden mit abgeriſſenen Aeſten bedeckt und viele Bäume wurden
entwurzelt oder ihrer Kronen beraubt. Namentlich die Obſtbäume haben
ſchwer gelitten und die meiſten über die Hälfte ihres Obſtes verloren.
Auch unſere Umgegend iſt ſchwer betroffen worden. In Caſtel zer=
ſplitterte
der Blitz den ſogenannten Kletterbaum auf dem Turnplatz,
ferner fuhr ein Strahl durch das Stationsgebäude der Trajectanſtalt
und zertrümmerte das Dach, ebenſo wurde das Dach einer Scheuer ab=
geriſſen
und vom Sturm weithin entführt. Auch in Koſtheim wur=
den
die Obſtbäume hart mitgenommen, gleiche Nachrichten kommen uns
aus anderen Orten zu. In Gonſenheim, reſp. auf dem Wege nach
dorthin wurden kräftige Bäume entwurzelt; in Biſchofsheim u. a. eine
der ſchönen Trauerweiden, welche am Bahnhof ſtehen. Aus Sörgen=
loch
wird uns gemeldet, daß dort ein ſurchtbarer Hagelſchlag nieder=
ging
, welcher vielen Schaden anrichtete. Die Weinberge, die ſo viel ver=
ſprechend
waren, ſehen in Folge deſſen traurig aus und die Frucht auf
den Feldern liegt wie zertreten darnieder, wahrend ſie anderwärts, wo
ſie bereits geſchnitten auf den Feldern lag, nach allen Windrichtungen
hin zerſtreut worden iſt. Auf dem Weg nach Wiesbaden iſt ein
Mann vom Blitz getroffen worden, und zwiſchen Gaulsheim und
Gau=Algesheim wurde ein Pferd, welches an einen Wagen geſpannt
war, auf dem Wege erſchlagen. Weitere Hiobspoſten treffen ſtündlich
ein, doch hat das Unwetter glücklicher Weiſe nur ſtrichweiſe gewüthet.
So wird uns mitgetheilt, daß der Blitz in den Kirchthurm von
Schornsheim eingeſchlagen und die Kirche in Aſche gelegt habe, der
größte Theil der kirchlichen Geräthe ſei indeſſen gerettet worden; in
Bechtolsheim ſoll der Blitz in das Rathhaus eingeſchlagen haben

[ ][  ]

1458
R.
und iſt dasſetbe ebenfalls abgebrannt. In Budenheim fuhr der
Strahl in einen Baum, unter welchem zwei Kinder ſaßen, eines derſelben
wurde betäubt davongetragen. In Mommenheim hat das Unwetter
ſchrecklich gewüthet, dort fielen Hagelkörner von der Größe eines Gies,
und wurde ein großer Theil der Weinberge durch das Abſchlagen der
Trauben ſchwer geſchädigt, die Frucht auf den Feldern iſt zuſammen=
geſchlagen
und vollſtändig ausgedroſchen. Es iſt ein furchtbarer Schaden,
der der Gemeinde zugefügt worden iſt. Hart heimgeſucht wurden auch
Lörzweiler, Harxheim, Dienheim, Nieder=Saulheim, Sauer=Schwabenheim
und andere Orte. Paſſagiere, die zwiſchen Frankfurt und Mainz in dem
Bahnzuge von dem Unwetter überraſcht wurden, verſichern, daß ſie ge=
glaubt
hätten, nicht lebend nach Mainz zu kommen.
Man erinnert ſich, daß vor nicht langer Zeit verſchiedene Häuſer=
beſitzer
in den zu Beſſungen gehörigen Theilen der unteren Heinrich=
und der Heidelbergerſtraße ſich an die Stadverordnetenverſammlung von
Darmſtadt wegen Abgabe von Waſſer aus dem ſtädtiſchen
Waſſerwerk gewendet hatten, von dort aber den Beſcheid erhielten,
daß man zwar die Abgabe im Princip nicht ablehne, jedoch ſich nicht
mit den einzelnen Petenten, ſondern nur mit der Gemeinde Beſſungen
verſtändigen könne. Inzwiſchen hat ſich nun eine größere Anzahl von
Häuſerbeſitzern in den neuen Quartieren Beſſungens, namentlich der
Heinrich=, Anna=, Wilhelms= und Heidelbergerſtraße, an die Gemeinde
Beſſungen gewendet und um entſprechende Förderung ihrer Wünſche,
insbeſondere Klärung der einſchlägigen Verhältniſſe gebeten. Darauf iſt
nun von dem Gemeinderath von Beſſungen in ſeiner am 14. d. Mts.
abgehaltenen Sitzung beſchloſſen worden, durch den Großh. Bürgermeiſter
anfragen zu laſſen, unter welchen Bedingungen die Stadt zur Waſſer=
abgabe
geneigt ſei, und iſt auch dieſe Anfrage ſchon erfolgt.
Auf der am Sonntag in Bad=Nauheim veranſtalteten
3. Ludwigs=Regatta hat die Gießener Rudergeſellſchaft gegen den
Offenbacher Verein Undine- den von Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
geſtifteten Ehrenpreis, eine ſilberne Fruchtſchale, erkämpft. Es
hatten noch die Rudervereine von Frankfurt, Sachſenhauſen, Hanau,
Wetzlar ꝛc. theilgenommen.
- Am 17. Juli ſtarb in Gießen im Alter von 78 Jahren der
Großh. Gymnaſialdirector i. P. und Docent an der Univerſität Gießen
Dr. W. Wiegand. Der Verſtorbene hatte eine lange Reihe von Jah=
ren
das Wormſer Gymnaſium geleitet.
Worms, 18. Juli. An Stelle des durch einen erlittenen Unfall
auf der Eiſenbahn verhinderten Commandeurs der 50. Inf.=Brigade,
Generalmajor v. Wuſſow, traf geſtern Abend der Commandeur der
25. Cavalleriebribade, Generalmajor v. Radecke, hier ein, um heute
die ökonomiſche Muſterung des hieſigen Bataillons ſowie des Landwehr=
bezirkscommandos
vorzunehmen.
(W. Z.)
Auf einem im Rhein bei Kaſtel liegenden Floß ſollte am Freitag
Nachmittag ein Mann verhaftet werden, welcher nicht weniger als 22 Jahre
Gefängniß als Militärſträfling zu verbüßen hat. Zwei Gendarmen von
Kaſtel fuhren deßhalb auf einem Nachen nach dem Floß, um ſich des
Menſchen zu verſichern, doch war dies keine Kleinigkeit. Der Sträfling,
von herkuliſchem Körperbau, drohte dem, der ihn angreife, mit Todt=
ſtechen
. Da die Beamten ſich hierdurch nicht abſchrecken ließen, kam es
auf dem Floß zu einem Ringkampf, der fürchterlich war. In einem
Knäuel wälzten ſich die Dreie auf dem Floß umher, wobei der Flößer
verſuchte, die Gendarmen in's Waſſer zu werfen. Nach langem Ringen
blieben Letztere Sieger und gelang es ihnen, den Widerſpenſtigen mit
einer Kette zu ſchließen und der Milärbehörde auszuliefern.

Eine Rheinfahrt mit meinen Schülerinnen.
Es iſt Morgen: ein ſonniger, wonniger Julitag; kein Wölkchen am
Himmel, keine Sorge im Herzen, nur leiſe wehende Lüfte und ringsum
Freude, und jener unbeſchreibliche Duft, in den alle Lebensgeiſter der
mit allen Sommerreizen geſchmückten Natur in Wald und Feld und
Wieſe einträchtig münden und als erquickender Balſam ſich in jede
Menſchenbruſt ergießen. Das iſt die Zeit, wo die Biene ſchwärmt und
das Herz der Jugend ſich hinausſehnt aus den dumpfen Schulräumen,
in denen ſich Wolken von Staub auf Stirn und Herz lagern, hinaus in
Gottes herrliche, freie Natur.
An einem ſolchen Morgen war es, wo eine fröhliche Schaar blü=
hender
Mädchen mit ſehnſüchtig klopfendem Herzen dem Ludwigs=
bahnhof
zueilte. Wie ſie ſtrahlen vor Freude, und doch, wie natürlich
ſie ſich bewegen. Das ſind keine jungen Damen, die ſich ſpreizen und
um jeden Preis in die Erſcheinung treten wollen, auch ſind ſie nicht
prunkhaft gekleidet; ſie ſtehen noch mit voller Befriedigung in dem
glücklichen Alter der Jugend und genießen dieſelbe iu vollen Zügen.
Gewichtige Handtaſchen, von der ſorgſamen Mutterhand mit Butter=
bröden
und Getränken ausgeſtattet, und die auf alle Unfälle des Wetters
berechnete Ausrüſtung mit Regenmantel und Regenſchirm verrathen, trotz
der herrſchenden Hitze, daß wir uns in einem Klima befinden, wo der
Naturgenuß nur zu oft der Unbill des Wetters zum Opfer fällt. Was
würde eine junge, an Früchte, Weißbrod und Sorbet gewöhnte Süd=
länderin
ſagen, ſollte ſie vertilgen, was hier mit Leichtigkeit geleiſtet wird.
Erſchöpft würde ſie abſtehen und ſich für überwunden erklären. Aber
wir haben viel mehr anſtrengende Arbeit, viel mehr Kraft, folglich auch
viel mehr Nahrung nöthig.

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Wie viele Debatten zwiſchen den beſorgten Eltern und ihren Toͤch=
tern
mögen wohl der Fahrt vorausgegangen ſein! Indeſſen wie leicht
capitulirt nicht in den meiſten Füllen das zwiſchen Pflicht und Neigung
ſchwankende Vater= und Mutterherz, während allerdings in einzelnen
Fällen der rückſichtsloſe Nachdruck des kategoriſchen Imperativs ſich
geltend gemacht zu haben ſcheint. Was hat doch das Menſchenherz an
Zweifeln, Sorgen und Mühen zu durchkämpfen, ehe es zu dem Genuſſe
der geringſten Freude gelangen kann, und was iſt die Freude ohne das
Hangen und Bangen in ſchwebender Pein?
Doch nun ſind wir geborgen in den uns freundlichſt reſervirten
Coupes, und hinaus geht es in das erſehnte Weite - durch grüne
Felder und Wälder von Obſtbäumen, und ſchon um 6 Uhr ſind wir in
dem goldenen Mainz'. Schnell werden hier die Hauptſehenswürdig=
keiten
(Auguſtinerkirche mit Kloſterräumen, Dom, Guttenberg= und
Schiller=Statue) in Augenſchein genommen und dann beſteigen wir
fröhlich den Dampfer, der uns nach dem Niederwald tragen ſoll.
Zu allen Zeiten werden die Schönheiten der Ufergelände des Rheines,
wie er, den Lungen Kühlung ſpendend, zwiſchen ewig grünen Wieſen=
teppichen
auf der einen und maleriſchen Höhenzügen auf der anderen Seite von
Mainz nach Bingen dahinrollt, empfängliche Herzen finden; mehr noch an
einem hellen Sommertage; am meiſten in dem jugendlichen Gemüthe, das
ſoeben dem Schulzwange entronnen iſt, um der eigenen Freiheit und der
Natur zu genießen. Alle Schulfeſte ſollten. um wirklichen Eindruck auf
das Gemüth zu machen, ganz oder zum Theile in die Zeit der Schule
fallen und nicht ausſchließlich in die freie Zeit, damit das Menſchenkind
ſich recht innerlich bewußt werde, daß es nicht von der Schule allein
lebt, ſondern daß der ewige Quell des urſprünglichen Lebens draußen
in der weiten Welt unter Gottes freiem Himmel ſprudelt, und daß die
Schule nur ein Abbild dieſes, und überdies meiſt ein mattes, farbloſes
iſt, da wir leider nicht immer und nicht alle aus dem vollen Leben
ſchöpfen können.
Nach 9 Uhr etwa ſind wir in dem ſonnigen Rüdesheim. Wie
ein gewaltiger Rieſe mit breitem Rücken dehnt ſich der Niederwald=
behaglich
dahin; die Füße zum kühlenden Ufer geſtreckt, die Bruſt von
der glühenden Sonne beſchienen, das Haupt geborgen im tiefen däm=
mernden
Walde. Nach einer kurzen Raſt in der weit und breit bekannten
Reſtauration von Joh. Müller in der Droſſelgaſſe wird die Fuß=
wanderung
in Serpentinen aufwärts über die ſteilen Terraſſen nach
dem Ausſichtstempel angetreten. Wie Ameiſen klimmen die kecken
Menſchlein empor zur Kuppe, nur einige ziehen es vor, ein anderes
Vehikel zu benutzen: ſie reiten gleich Amazonen auf Zeltern und Maul=
thieren
auf die Höhe.
Dort auf der Höhe belebt ſich dann die Waldeinſamkeit mit ſchim=
mernden
Geſtalten, die hin und wieder in dem Dunkel auſtauchen,
ſingend, jubelnd, fröhlich über die Maßen und dennoch mit Maßen.
Denn das iſt der ächte Adel des weiblichen Gemüths, daß es überall
Maß und Ziel zu halten weiß und nie die Form vergißt über dem
Inhalte. Zudem ſcheint es, als wäre das weibliche Weſen ſo recht zu
Hauſe in der Natur, verwächſt leicht und innig damit und fühlt ſich
ganz als Theil derſelben, daher beruhigt in ihr; während umgekehrt das
männliche Weſen der Natur gegenüber ſich gerade herausgefordert
fühlt zu neuen Kraftanſtrengungen, neuen Wagniſſen, neuem Streben,
und wäre es auch nur in der Anſpannung des Wandertriebes.
Auf der Roſſels werden die Namen in das Fremdenbuch - als
Erinnerung für die ſpäte Nachwelt-eingetragen, dann geht es hinunter
in die Tiefe - nach Aßmannshauſen. Nach einem gemeinſchaft=
lichen
Mittageſſen im Hotel Ankers, das unter fröhlichem Geplauder
über eine Stunde währt, führt uns ein Nachen auf das linke Ufer des
Rheins, an den Fuß der maleriſchen Burg =Rheinſteinv. Der Beſuch
dieſer in baulicher Hinſicht ſchönſten mittelalterlichen Burg am Rhein
mit ihrer intereſſanten Waffen=, Gemälde= und Alterthümer=Sammlung
und ihren herrlichen Blumenteppichen bildet den Glanzpunkt des Tages.
Es bedarf wieder eines kategoriſchen Imperativs, um das heitere Völk=
chen
von dieſen Herrlichkeiten loszureißen.
Ein Salondampfer nimmt uns wieder auf und bringt uns nach
Bingen. Und auf dem Bahnhof daſelbſt löſt ſich die herzliche Stim=
mung
, die uns ſeit dem Morgen beherrſcht, von dem heiteren Worte bis
zur ungebundenen Freude, in wohlthuende Harmonie auf.
Um 8½ Uhr Abends erreicht die fröhliche Fahrt ihr Ende. Wir
ſind wieder in Darmſtadt, das wir mit der Empfindung begrüßen:
überall iſt's ſchön, aber am ſchönſten zu Hauſel=
So wird das Andenken an dieſen Tag, der unter der Hand ver=
ronnen
wie ein Hauch, noch lange fortleben in den Gemüthern der Theil=
nehmenden
als ein einziger, köſtlicher Sommertagstraum.
Und die Lehre, die wir nach Hauſe tragen? Selbſt die Thorheit,
wenn ſie die Neigung des Herzens wiedergibt, wird anmuthende Weis=
heit
, denn: ydulce est desipere in locot.
Die fröhliche Jugend aber, die eine ſo treffliche Lehrmeiſterin iſt,
wie man des Lebens froh zu werden hat, möge immerdar blühen und
erwachſen zu Hüterinnen edler Sitte, zu Spenderinnen der Freude!

Tages= Kalender.
Mittwoch 20. Juli: Concert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Freitag 22. Juli: Sitzung der Kirchengemeinde=Vertretung.
Samstag 23. Juli: Sommerfeſt (Verein. Sommer=Caſino) im Saalbau.
Mittwoch 27. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei.

Redactlon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.